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Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück
Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück

Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück

https://www.tagesschau.de/inland/brosius-gersdorf-erzbischof-goessl-telefonat-100.html

Bamberger Erzbischof Gössl Kritiker von Brosius-Gersdorf rudert zurück

Stand: 17.07.2025 19:15 Uhr

Einer der prominentesten Kritiker der Juristin Brosius-Gersdorf, der Bamberger Erzbischof Gössl, bedauert seine Aussagen. Nach einem Gespräch mit der Kandidatin für das Verfassungsgericht sagte er, er sei "falsch informiert" gewesen.

Nach seiner Kritik an Frauke Frauke Brosius-Gersdorf und deren vermeintlichen Ansichten zu Schwangerschaftsabbrüchen haben der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und die Juristin miteinander telefoniert. Das Gespräch sei "von gegenseitigem Respekt" geprägt gewesen, teilte das Erzbistum in einer Pressemitteilung mit, die mit Brosius-Gersdorfs Anwälten abgestimmt sei. Der Erzbischof distanziere sich von seiner ursprünglichen Kritik. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Gössl hatte in seiner Predigt am vergangenen Sonntag die geplante Ernennung von Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin im Bundestag als "innenpolitischen Skandal" bezeichnet und angesichts der liberalen Haltung der Juristin zum Abtreibungsrecht von einem "Abgrund der Intoleranz und Menschenverachtung" gesprochen.

Erzbischof bedauert Äußerungen in Predigt

Gössl hatte in seiner Predigt gesagt, dass Brosius-Gersdorf "angeblich das Lebensrecht ungeborener Menschen bestreitet". Nun stellte das Bistum klar: Der Erzbischof sei diesbezüglich "falsch informiert" gewesen, "was er nachdrücklich bedauert". Brosius-Gersdorf habe in dem Telefonat klargestellt, "dass sie sich immer schon für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzte und das auch heute tut". Gössl halte aber auch nach dem Gespräch an seiner Überzeugung fest, "dass es keinen abgestuften Lebensschutz gibt".

Brosius-Gersdorf hatte Gössls Äußerungen vom Sonntag im ZDF als "infam" bezeichnet. Sie wolle "daran erinnern, dass auch Vertreter der Katholischen Kirche an die Verfassungswerte unseres Grundgesetzes gebunden sind und damit auch an meine Menschenwürde und mein Persönlichkeitsrecht".

Bischof Bätzing stellt sich vor Brosius-Gersdorf

Vor der Aussprache zwischen Gössl und Brosius-Gersdorf hatte bereits der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die Jursitin gegen Diffamierungen in Schutz genommen. "Diese Frau hat es nicht verdient, so beschädigt zu werden", sagte der Limburger Bischof der Augsburger Allgemeinen.

Auf die Frage, ob Vertreter der Kirche die Diskussion um die Verfassungsrichterwahl angeheizt hätten, sagte Bätzing: "In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen." Viele Personen, die mit der Richterwahl befasst seien, seien dadurch beschädigt worden.

Unklar, wie es weitergeht

Wie es in der Causa Brosius-Gersdorf weitergeht - ob es einen neuen Wahltermin im Bundestag gibt oder ob die Juristin sich überhaupt noch einmal aufstellen lässt - ist unklar. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf sagte dem Nachrichtenportal t-online: "Die SPD steht zu 100 Prozent hinter ihr."

Während die SPD an ihrer Kandidatin festhalten will, hat die Union weiter Vorbehalte gegenüber Brosius-Gersdorf. CSU-Chef Markus Söder rechnet nicht mehr mit einer Wahl der Juristin. "Ich glaube, dass es dafür am Ende keine Mehrheit gibt", sagte Bayerns Ministerpräsident der Bild-Zeitung. Er glaube aber, dass sich Union und SPD bei dem Thema einigen könnten, sagte Söder. Am Ende des Sommers werde man "zusammenkommen und am Ende eine gute Entscheidung treffen, die auch das Gesicht der SPD wahrt".

Schwarz-Rot will in Ruhe beraten

Damit Brosius-Gersdorf überhaupt zur Verfassungsrichterin gewählt werden könnte, braucht es im Bundestag eine Zweidrittelmehrheit - also auch Stimmen der Opposition. Die AfD lehnt die Kandidatin ab, die Linke sieht zunächst Union und SPD am Zug und die Grünen hätten gern zeitnah eine Sondersitzung des Bundestags zu dem Thema.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben Union und SPD dem aber eine Absage erteilt. Wie aus einem Schreiben der Parlamentarischen Geschäftsführer Steffen Bilger von der CDU und Dirk Wiese von der SPD hervorgehe, wolle sich die Koalition "die erforderliche Zeit nehmen, einen neuerlichen Anlauf für die Wahlen im Plenum sorgfältig vorzubereiten". Da das Verfassungsgericht voll arbeitsfähig sei, gebe es derzeit keine Dringlichkeit für eine Sondersitzung des Bundestages.

Neben ihren Ansichten zum Thema Schwangerschaftsabruch, wegen derer sie von Union und AfD kritisiert wird, stand Brosius-Gersdorf auch wegen angeblicher Plagiate in ihrer Doktorarbeit in der Kritik. In einem Gutachten konnten die Zweifel aber zunächst ausgeräumt werden.

Auch rechte Kritik an weiterer Kandidatin

Ins Visier rechter Posts und Wortmeldungen gerät zusehends auch die ebenso nominierte Staatsrechtlerin Ann-Katrin Kaufhold aus München. So nannte AfD-Vize Stephan Brandner sie eine "Befürworterin staatlicher Enteignungen mit großer Nähe zum linksgrünen Milieu" und "untragbar". Kaufhold stehe für eine gesellschaftliche Transformation zur Bekämpfung des Klimawandels und wolle demokratische Prozesse umgehen, behauptete der AfD-Politiker.

Kaufhold war Mitglied einer Kommission zur Frage einer Vergesellschaftung von großen Wohnungsunternehmen in Berlin. Das Ergebnis des Gremiums war vor rund zwei Jahren, dass das Grundgesetz dem Land Berlin ermögliche, die Vergesellschaftung von Grund und Boden in einem Gesetz zu regeln.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 17, 2025 at 07:23PM

·tagesschau.de·
Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum

Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum

https://www.catholicnewsagency.com/news/265367/abortions-in-ireland-up-300-percent-since-2018-referendum

Bishop Kevin Doran of Elphin, chairman of the Irish bishops’ Council for Life (far left), and Archbishop Eamon Martin of Armagh, primate of all Ireland (second from left), stand with young pro-life activists at the 2024 Ireland March for Life in Dublin on May 6, 2024. / Credit: Courtesy of Pro Life Campaign

Dublin, Ireland, Jul 17, 2025 / 06:00 am (CNA).

One in 6 unborn children’s lives now end in abortion in the Republic of Ireland, according to the Irish Department of Health statistics, which reports 10,852 abortions in 2024 — the highest number on record since the law changed in 2019 following the 2018 referendum.

Pro Life Campaign spokesperson Eilís Mulroy speaking to CNA said: “That’s a truly horrifying figure, and it’s the opposite of what senior politicians promised the public would happen if they voted for repeal in 2018,” she added.

During the 2018 referendum, pro-life voices warned that abortion numbers would increase dramatically if access to abortion were widened. Mulroy pointed out that 10,852 abortions in 2024 represent a 280% increase from the 2,879 Irish abortions that happened in 2018, the year before the law changed.

Mulroy said the Pro Life Campaign and other groups have asked for a meeting with the minister for health, Jennifer Carroll MacNeill, to discuss the shocking new figures.

“I personally know politicians, TDs [a Teachta Dálaa is a member of Dáil Éireann, the lower house of the Irish Parliament, the Oireachtas], and senators who would have been people who campaigned back in 2018 for a yes vote, who would have been encouraging other people to vote yes at that time for different reasons, who now feel it’s gone too far and are appalled at the figures,” Mulroy said.

During the lead-up to the 2018 referendum vote to widen access to abortion, pro-life campaigners pointed out that in Britain at that time, 1 in 5 pregnancies ended in abortion.

“Members of the media in Ireland were accusing the pro-life side of scaremongering, and were trying to disprove those figures, and saying that that was never going to happen in Ireland,” Mulroy said.

“We have nearly caught up with that figure — we’re now at 1 in 6 babies’ lives ending in abortion,” she said. “And Britain, just this last week, released its latest figures, and they’re nearly at 1 in 3 pregnancies ending in abortion. So once you introduce abortion, once you change the law, over time, abortion rates grow, and if there was any doubt about that, there’s no doubt anymore.”

She added: “Even if one accepts at face value the highly debatable claim by abortion advocates that an additional 1,000 illegal abortion pills were purchased annually before the law was repealed, the post-2018 surge in abortions is still staggering. Over 98% of all abortions in Ireland in 2024 were during early pregnancy up to 12 weeks.”

Speaking to CNA, David Quinn of the Iona Institute highlighted the messaging used by Taoiseach Leo Varadkar and the Irish government at the time of the 2018 referendum. In announcing the referendum, Varadkar had said he was speaking “as Taoiseach, as a medical doctor, and as a former minister for health.”

“Leo Varadkar, when he announced the referendum in early 2018, said abortion would be ‘safe, legal, and rare,’ which clearly is not the case,” Quinn said. “... So would Leo Varadkar consider 11,000 rare? They were spinning a line about it being rare that was convenient to them, and it was convenient to those who voted yes to believe it as well.”

At the time of the 2018 abortion referendum in Ireland, Quinn said many people were led to believe that the subsequent legislation introduced would limit access to abortion. He wondered if the electorate realized the implications of voting yes.

“If they had looked into a crystal ball and seen that it would go above 11,000 or 1 in 6 pregnancies ending this way, would that have given them pause? Would they have realized the law is not half as restrictive as we were led to believe?”

He added: “It was sold to the voters on the hard cases — like the baby is going to die soon after birth. And there was very little focus on the fact that the vast majority of babies aborted will be the healthy children of healthy women. That was barely spoken about. I mean, our pro-life side tried to raise it, but the pro-choice circles and the government very successfully kept the conversation about the hard cases and weren’t telling people that 90% of abortions would take place before 12 weeks.”

Mulroy is pressing for intervention by the minister for health and shared concerns about what people’s expectations were in 2018.

“We spend a lot of time talking to politicians — even [those] who might not necessarily be coming from a pro-life perspective, but who might share common ground on some of the issues associated with the abortion question. For example the need for more positive alternatives for women in unplanned pregnancy.”

Mulroy said that it is politicians who have “responsibility in the area of public policy.”

“We’re talking about human lives here,” she said. “It’s not just like any other area of health care, where we’re trying to reduce waiting lists or other things. This is not health care. This is the ending of human lives, and that’s why we are really pushing for a meeting with the minister for health to discuss these figures and really allow us to discuss what’s happened under the abortion law, rather than this polarized situation where the pro-life voice is not allowed at all be at the decision-making table, which has happened in the Irish government in recent years.”

Mulroy does see some small signs of hope in the current Irish government.

“I would see a lot of positives there — the makeup of the current government. This government is supported by a number of independents, and some of those independents are very pro-life.”

She said she thinks Ireland will “hopefully see in the lifetime of this government” some incremental changes, “even if the only focus is to ensure that women in unplanned pregnancy have all of the information they need to parent.”

“Right now, when you ring the government-funded helpline to say that you are in an unplanned pregnancy, you really are only getting one piece of information, and that’s about where the nearest abortion-performing doctor is,” she said.

She added: “No matter what side of the fence you’re on… everyone should be united in and agree that women who are in unplanned pregnancy should get all of that information, and I think that would have an impact on the abortion numbers.”

Quinn is concerned that the issue of abortion numbers is simply not getting enough attention in the mainstream media.

“It’s not getting enough publicity; it’s not being discussed. Actually, very few people know about it outside pro-life circles. Nobody … on air has been asked, ‘Well, do you think 11,000 is rare? You said it would be rare. So what’s going on?’ Mainly, there’s a conspiracy of silence. It is quite hard to break through the conspiracy of silence. But we’ve just got to keep trying.”

Religion

via CNA Daily News https://www.catholicnewsagency.com

July 17, 2025 at 12:39PM

·catholicnewsagency.com·
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.

"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.

https://www.domradio.de/artikel/papst-biografien-werfen-unterschiedlichen-blick-auf-leben-leos-xiv

Es war ein Wettrennen um Platz eins: Wer bringt die erste Biografie über den neuen Papst in deutscher Sprache auf den Markt? Bereits einen Tag nach der Wahl von Kardinal Robert Prevost zu Leo XIV. am 8. Mai gaben sowohl der Herder-Verlag aus Freiburg als auch die Verlagsgruppe Patmos aus Ostfildern bekannt, dass sie ein Buch über den ersten US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri veröffentlichen werden – und das innerhalb weniger Wochen.

Diesen "Wettbewerb" gewann schließlich der österreichische Jesuit Andreas Batlogg mit seiner Biografie über Leo XIV., die am 28. Mai bei Herder verlegt wurde. Stefan von Kempis – der Redaktionsleiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan – zog mit seinem Papst-Buch beim Patmos-Verlag zwar den Kürzeren, weil sie zwei Tage später in den Buchhandel kam. Als E-Book konnte es laut Angaben des Verlags aber schon ab dem 19. Mai gekauft werden. Beide Bücher schafften es in die Spiegel-Bestsellerliste. Die allererste ernstzunehmende Biografie über Leo XIV. erschien jedoch bereits fünf Tage nach seiner Wahl im Pariser Verlag Editions Salvator – natürlich auf Französisch.

Wer sich heute, fast zwei Monate nach seiner feierlichen Amtseinführung, über das Leben des neuen Kirchenoberhaupts informieren will, findet im Online-Buchhandel ein Dutzend Papst-Biografien auf Deutsch. Die meisten sind recht schmal und im Eigenverlag erschienen oder als Book on Demand erhältlich – empfehlenswert erscheinen bei weitem nicht alle. Um etwas Orientierung auf dem umkämpften Markt der Leo-Biografien zu bieten, stellt DOMRADIO.DE vier Papst-Bücher vor, deren Lektüre sich lohnt. Neben den beiden bereits genannten Werken handelt es sich dabei zum einen um das Buch über Leo XIV. von Thomas Schumacher des Münchner Pneuma-Verlags und zum anderen um die jüngste Biografie, die Anfang Juli im Trierer Verlag Paulinus erschienen ist und aus der Feder von Mario Galgano stammt.

"Leo XIV.: Der neue Papst" von Andreas R. Batlogg

Das erste deutschsprachige Buch über Leo XIV. beginnt natürlich mit einem ersten Satz über den neuen Pontifex – aber nur, um sich danach für die knapp ersten hundert Seiten den Ereignissen vor der Papstwahl zu widmen. Die erste Hälfte des Werks von Batlogg beschäftigt sich zunächst mit den Vorgängern Leos auf dem Papstthron. Eine besondere Stellung nimmt dabei aus naheliegenden Gründen das Pontifikat von Franziskus ein. Der Autor geht vor allem auf die letzten Wochen im Leben seines argentinischen Mitbruders im Jesuitenorden ein und beschäftigt sich ausgehend von der Rede, dass Franziskus' Zeit als Kirchenoberhaupt "der Aussaat, nicht der Ernte" diente, mit den anstehenden Herausforderungen der Kirche.

Batlogg nennt dabei vor allem die Synodalität, die Stellung der Frauen in der Kirche und den Umgang mit queeren Menschen als wichtige Themen. Nach einer ausführlichen Schilderung des Konklaves zeichnet er in der zweiten Hälfte seines Buches ein detailliertes Lebensbild von Robert Prevost – nun Papst Leo XIV. Er schildert ihn etwa mit Blick auf seine Zeit in Lateinamerika als "peruanischen Papst", aber auch als "Teamworker", auf den in den kommenden Jahren zahlreiche Aufgaben zukommen. Batlogg gibt selbst zu, dass sein Buch "keine umfassende Biografie bieten" kann, denn es steht am Beginn "eines ganz taufrischen Pontifikats". Das ist bei der Lektüre des biografischen Teils über Leo auch deutlich zu merken, er bleibt oft an der Oberfläche.

Dennoch hat der österreichische Jesuit mit seinem Buch einen guten Überblick über das Pontifikat von Franziskus, die Herausforderungen der Kirche, das Konklave und schließlich über das Leben von Leo vorgelegt. Es bietet sich für alle als eine erste Annäherung an den neuen Papst an, die sich für eine fundierte zeitgeschichtliche und kirchenpolitische Einordnung des nun begonnenen Pontifikats von Leo interessieren. Batlogg schreibt meist kurzweilig und mit vielen Hintergrundinformationen. Über einige etwas ausschweifende Passagen, in denen der Autor auch italienische oder spanische Originalzitate verwendet, mag die geneigte Leserschaft hinwegsehen.

Andreas R. Batlogg: "Leo XIV.: Der neue Papst", Herder-Verlag, 176 Seiten, 19 Euro.

"Papst Leo XIV.: Wer er ist – wie er denkt – was ihn und uns erwartet" von Stefan von Kempis

"Habemus Leonem" – so ist das erste Kapitel des Buchs von Stefan von Kempis überschrieben. Dieser Titel harmoniert mit dem Beginn seiner Leo-Biografie, die mit der Balkonszene nach der Papstwahl die Leserinnen und Leser in das Geschehen am 8. Mai unmittelbar hineinholt. Der Autor setzt sein Buch konsequent als Biografie um, indem er die Lebensbeschreibung Leos und seine Ansichten, wie etwa seine Haltung zur Politik von US-Präsident Donald Trump, an den Beginn stellt. Die Schilderung des "unvollendeten Pontifikats" von Papst Franziskus, den Tod des argentinischen Kirchenoberhaupts und den Ablauf des Konklaves webt Kempis geschickt in die Mitte seines Leo-Buchs ein. Zum Ende schließt er mit einem Ausblick auf die "Baustellen", an denen der Brückenbauer Leo XIV. weiterbauen muss, wie etwa den Frauen in kurialen Führungspositionen oder den großen Themen der Weltpolitik.

Man merkt dem Buch von Kempis an, dass er Journalist durch und durch ist: Er schildert den Lebensweg von Robert Prevost anschaulich und detailliert. Besonders seiner Zeit in Peru und im Vatikan widmet der Autor mehrere Seiten – als Vatikan-Journalist und Kenner der Weltkirche nicht verwunderlich. Bei den "heißen Eisen" der Kirche, denen sich Leo stellen muss, spart der Autor keine Themen aus. Auch die konfliktreichen Beziehungen zu China oder das Amtsverständnis der Bischöfe macht Kempis zum Thema.

Das Buch des Vatikan-Journalisten ist eine fundierte Biografie des neuen Papstes, die anschaulich den Lebensweg Prevosts nachzeichnet. Kempis hat offensichtlich mit zahlreichen Wegbereitern des heutigen Pontifex gesprochen und sich so ein detailliertes Bild aus erster Hand verschafft. Die Biografie eignet sich für kirchennahe wie -ferne Leserinnen und Leser, die verstehen wollen, wer der neue Papst ist – und was die Welt von ihm zu erwarten hat.

Stefan von Kempis: "Papst Leo XIV.: Wer er ist – wie er denkt – was ihn und uns erwartet", Patmos-Verlag, 160 Seiten, 19 Euro.

"Leo XIV.: Leben – Aussagen – Kontexte" von Thomas Schumacher

Einen gänzlich anderen Ansatz für seine Papst-Biografie wählt Thomas Schumacher. Der Theologe und Philosoph nähert sich dem neuen Pontifex biblisch und theologisch an. Ausgehend von den ersten Worten Leos auf der Benediktionsloggia des Petersdoms "Der Friede sei mit euch allen!" erläutert Schumacher die theologische Bedeutung der Osterbotschaft der Evangelien. Weiter macht er sich Gedanken zu einem umfassenden Verständnis von Frieden und geht auf die kirchenhistorischen und existentiellen Hintergründe der Wahl eines Papstnamens ein. Ausführlich beschäftigt sich der Autor mit den Päpsten Leo dem Großen und Leo XIII., die dem Papst aus dem Augustinerorden bei seiner Namenswahl als Paten Vorbild waren.

Schumacher beschäftigt sich ferner ausgehend von den ersten Äußerungen Leos XIV. mit dem biblischen Bild des Hirten, dem Verständnis des bischöflichen Amtes bei Augustinus oder der Synodalität, die der Kirche neu von Franziskus ins Stammbuch geschrieben wurde. Nach einer theologischen Reflexion zur Neuevangelisierung kommt der Autor erst zum Schluss ausführlich auf den Lebensweg von Robert Prevost zu sprechen.

Schumachers Buch ist eine Biografie Leos der anderen Art, denn sie geht unter Bezugnahme auf Äußerungen des Pontifex auf die dahinterstehenden theologischen Implikationen ein und erklärt diese. Das nüchtern verfasste Büchlein eignet sich für theologisch vorgebildete Interessierte, die eine theoretische Grundlegung für die weitere Beschäftigung mit dem begonnenen Pontifikat Leos suchen. Für die breite Leserschaft ist es deswegen vermutlich eher nicht passend.

Thomas Schumacher: "Leo XIV.: Leben – Aussagen – Kontexte", Pneuma-Verlag, 80 Seiten, 12,95 Euro.

"Leo XIV.: Der Papst des Friedens. Ein Porträt" von Mario Galgano

Mario Galganos Buch über das Leben von Leo XIV. ist die neueste Papst-Biografie in deutscher Sprache. Sie hebt sich von den zuvor erschienenen Werken dadurch ab, dass sie Leo konsequent als Friedenspapst darstellt und zu erklären versucht, wie sich dieses Profil in den ersten Monaten seines Pontifikats bereits angedeutet hat. Schon mit dem Untertitel "Der Papst des Friedens" macht der Vatikan-Journalist diesen Ansatz mehr als deutlich. Bevor er sich der Biografie Prevosts widmet, schiebt der Autor deshalb zu Anfang eine theologische Beschäftigung mit dem Frieden ein. Auch den Verlauf des Konklaves behandelt Galgano in einem eigenen Kapitel.

Ein echter Pluspunkt: Ein besonderes Augenmerk legt das Buch auf das geistliche Profil Leos. Galgano stellt dabei in besonderer Weise Prevosts Prägung durch die auf Gemeinschaft ausgerichtete Spiritualität des Augustinerordens heraus. In diesem Zusammenhang geht er ausführlich auf die kirchenrechtliche Dissertation des heutigen Papstes ein, die sich mit dem Amt des örtlichen Priors bei den Augustinern auseinandergesetzt hat – eine gute Vorbereitung auf seine späteren Leitungsämter in der Kirche, bis hin zum Papstamt.

Zum Abschluss seines Buches blickt Galgano auf die ersten zwei Monate von Leos Zeit auf dem Papststuhl zurück und analysiert die sich dort abzeichnenden Schwerpunkte seines Pontifikats. Darin liegt auch die Stärke des Buchs: Es bietet als jüngstes Werk zu Leo nicht nur einen guten Überblick über die Biografie Leos, sondern auch über seine erste Zeit als Papst – weit über die ersten Tage nach der Wahl hinaus. Schade ist allerdings, dass sich Galganos Buch nicht stringent als Biografie liest, sondern sich gerade zu Beginn in theoretischen Ausführungen verfranst. Dennoch

·domradio.de·
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.
Religiöse Bildung für alle!
Religiöse Bildung für alle!

Religiöse Bildung für alle!

https://www.ekd.de/ekd-text-zum-religionsunterricht-im-sonderpaedagogischen-kontext-91204.htm

Ein neuer Text der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bietet erstmals einen bundesweiten Orientierungsrahmen für evangelischen Religionsunterricht bei sonderpädagogischem Förderbedarf. Unter dem Titel „Religiöse Bildung für alle. Orientierungsrahmen für den evangelischen Religionsunterricht im sonderpädagogischen Kontext“ (EKD-Texte 143) beschreibt die EKD, wie religiöse Bildung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf gelingen kann.

„Der Religionsunterricht als unverzichtbarer Bestandteil schulischer Bildung unterstützt junge Menschen darin, sich die Tiefendimension des Lebens zu erschließen, macht den christlichen Glauben in evangelischer Ausprägung erlebbar und fördert wechselseitiges Verständnis. Dies gilt für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten“, so die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, im Vorwort des Textes. Der Text reflektiert Möglichkeiten, Chancen und Grenzen eines differenzsensiblen Religionsunterrichts für Schüler*innen mit Förderbedarf – unabhängig davon, in welcher Schulform dieser stattfindet. Er bietet eine kritische Bestandsaufnahme zur sonderpädagogischen Förderung in Deutschland und gibt einen Einblick in die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten betroffener Kinder und Jugendlicher.

Der neu erschienene Orientierungsrahmen zeigt, wie inklusive religiöse Bildung gelingen kann: kreativ, dialogisch, biografieorientiert – mit dem Ziel, Subjektwerdung zu stärken und Empowerment zu ermöglichen. Er verknüpft theologische, didaktische und schulorganisatorische Überlegungen, sowie strukturelle Herausforderungen: So etwa Anforderungen in der Lehrkräftebildung, die Notwendigkeit sonderpädagogischer Kompetenzen auch im allgemeinbildenden Kontext und die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte und Zugänge grundsätzlich neu zu denken.

„Gemeinsam arbeiten wir in der evangelischen Kirche und in evangelischer Mitverantwortung für den Religionsunterricht daran, dass der Religionsunterricht an jeder Schule für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren jeweiligen Voraussetzungen, ein Ort der Ermutigung, der Orientierung und der Verständigungsfähigkeit ist“, so Bischöfin Fehrs.

Der Text wurde von einer Arbeitsgruppe von Expert*innen aus Schulpraxis, Wissenschaft und kirchlicher Bildungsarbeit erarbeitet. Er ist unter www.ekd.de/ru-sonderpaedagogik abrufbar.

Hannover, 17. Juli 2025

Pressestelle der EKD

Religion

via Evangelische Kirche in Deutschland: Presse https://www.ekd.de

July 17, 2025 at 09:10AM

·ekd.de·
Religiöse Bildung für alle!
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe

Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe

https://www.domradio.de/artikel/vatikan-institutionen-im-portraet-das-dikasterium-fuer-die-bischoefe

Was macht das Dikasterium für die Bischöfe?

Ganz einfach gesagt: Es hilft dem Papst, die richtigen Hirten für die Kirche zu finden. Ob Bischof, Erzbischof oder Weihbischof – bevor der Papst jemanden ernennt, geht seine Akte durch diese Behörde. Die letzte Entscheidung liegt dann beim Papst.

Klingt ein bisschen nach kirchlicher Personalabteilung?

Stimmt – aber eben mit einem geistlichen Kompass. Gesucht werden keine perfekten Manager, sondern Männer mit Tiefe, Klugheit und einem Leben im Glauben. Wichtig ist: Die Auswahl soll im Geist des Dienens geschehen – mit viel Gebet und Verantwortung. Aber es stimmt, die Bischöfe sind so das Führungspersonal der Weltkirche in den einzelnen Bistümern. Das Bischofsdikasterium kümmert sich aber nur um die Bischöfe in den traditionsreichen, alten Teilkirchen – für die jungen Kirchen und deren Bischöfe ist die Kongregation für die Evangelisierung zuständig.

Wie läuft so eine Auswahl eines Bischofs ganz konkret ab?

Da greift ein ganzes Netz. Eine wichtige Rolle spielen die Nuntien – also die päpstlichen Botschafter in den Ländern. Sie prüfen mögliche Kandidaten ganz diskret vor Ort: Wer ist der Mann? Wie lebt er? Was sagen andere? Ihre Berichte gehen dann vertraulich nach Rom. Dort wird im Dikasterium beraten, abgewogen und schließlich dem Papst eine Empfehlung vorgelegt.

Haben da nur Männer mitzureden?

Nicht mehr! Papst Franziskus hat ein echtes Novum eingeführt: Seit einigen Jahren sitzen auch Frauen im Bischofsdikasterium – als stimmberechtigte Mitglieder. Drei sind es derzeit. Eine davon ist Schwester Raffaella Petrini, die Chefin der vatikanischen Stadtverwaltung. Auch sie stimmt mit ab, wer Bischof werden könnte – ein Meilenstein.

Was macht das Dikasterium sonst noch?

Es bereitet zum Beispiel die sogenannten Ad-limina-Besuche vor – das sind die Pflichtbesuche der Bischofskonferenzen in Rom, etwa alle fünf Jahre. Außerdem geht es um die Gründung, Teilung oder Zusammenlegung von Diözesen.

Die katholische Kirche wächst ja, nicht bei uns in Europa zwar, aber in Afrika und Asien, und da kommt es vor, dass zB ein neues Bistum entsteht, meist durch Abspaltung von einem größeren Bistum. Und in Italien gibt es wiederum wahnsinnig viele Bistümer, Hunderte, teils sehr kleine, und hin und wieder werden welche fusioniert.

Und historisch?

Die Wurzeln des Dikasteriums für die Bischöfe reichen bis 1588 zurück – gegründet hat es Papst Sixtus V. Seither hat sich der Name öfter geändert, zuletzt 2022. Da wurde aus der Bischofskongregation im Zuge der Kurienreform von Papst Franziskus das heutige "Dikasterium für die Bischöfe".

Und Lateinamerika?

Auch das ist abgedeckt – über eine eigene Kommission unter dem Dach des Dikasteriums. Sie beobachtet die kirchliche Entwicklung in der Region und fördert die Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 17, 2025 at 09:23AM

·domradio.de·
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe
"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf
"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf

"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf

https://www.domradio.de/artikel/bischofskonferenz-vorsitzender-verteidigt-brosius-gersdorf

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, verteidigt die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. "Diese Frau hat es nicht verdient, so beschädigt zu werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag).

Auf die Frage, ob Vertreter der Kirche die Diskussion um die Verfassungsrichterwahl angeheizt hätten, sagte Bätzing: "In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen." Viele Personen, die mit der Richterwahl befasst seien, seien dadurch beschädigt worden. "Es ist kein Thema für einen Kulturkampf. Wir können diesen Kulturkampf nicht gebrauchen. Es gibt zu viele Profiteure davon."

Weiter sagte Bätzing, dass es sich bei der Causa um eine Personalfrage handle, die von der Politik gelöst werden müsse. "Ich möchte mich nicht zu der Kandidatin äußern, das ist Aufgabe der Politik", so Bätzing. Die Parteien müssten Kandidatinnen und Kandidaten finden und sie so präsentieren, dass sie auch gewählt werden könnten.

Brosius-Gersdorf war von der SPD als Richterin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen worden. Die für vergangenen Freitag geplante Wahl kam nicht zustande, nachdem in der Unionsfraktion Vorbehalte gegen die Juristin laut geworden waren.

Hintergrund ist vor allem Brosius-Gersdorfs Haltung zur Menschenwürde von ungeborenen Kindern. Im Zentrum der Kritik stand unter anderem ein Satz der Verfassungsrechtlerin in einem Kommissionsbericht zum Thema Abtreibung aus dem vergangenen Jahr. Darin schreibt sie: "Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt."

Bätzing: "Kluge Balance"

Gegen die Vorwürfe setzte sich Brosius-Gersdorf jedoch zur Wehr. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz sagte die Juristin am Dienstagabend: "Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt." Falsch sei auch, "dass ich gesagt haben soll oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat".

Von ranghohen Vertretern der katholischen Kirche gab es vor der geplanten Wahl Kritik an Brosius-Gersdorf. Zuletzt legte der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl der Juristin einen Verzicht auf ihre Kandidatur nahe. Zugleich bot er ihr am Mittwoch ein klärendes Gespräch an.

Bischof Bätzing führte nun aus, es gehe in der Debatte zum einen um das Selbstbestimmungsrecht für ungewollt schwangere Frauen und zum anderen um den Schutz ungeborenen Lebens. Die derzeitige Praxis - Paragraf 218a garantiert Straffreiheit unter bestimmten Bedingungen - bedeute aus seiner Sicht eine "kluge Balance", so der Bischof von Limburg.

Daran zu rütteln, halte er für einen Fehler, fügte Bätzing hinzu: "Warum soll man den klaren Kompromiss, den es zur Abtreibungsfrage gibt, aufgeben und damit womöglich eine gesellschaftliche Spaltung riskieren?"

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 17, 2025 at 09:52AM

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"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf
Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"
Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"

Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"

https://www.deutschlandfunk.de/theologe-dabrock-evangelische-zurueckhaltung-zu-abtreibung-finde-ich-schade-100.html

Röther, Christian www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

Religion

via dradio-Tag fuer Tag https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html

July 17, 2025 at 10:42AM

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Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"
Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände
Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände

Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände

https://www.domradio.de/artikel/religionsfreiheitsbeauftragter-rachel-beklagt-weltweite-missstaende

Drei Viertel aller Menschen lebten in einem Land, in dem ihr Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit nicht gewährleistet sei, sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).

Thomas Rachel, Religionsfreiheitsbeauftragter der Bundesregierung

"Dass dieses Amt nun im Auswärtigen Amt angesiedelt ist, ist ein klares Signal dafür, dass es auch Teil der deutschen Außenpolitik ist, sich diesen Fragen zu widmen."

Vielfach werde Religion missbraucht, um andere Menschen zu diskriminieren. Ein Extrembeispiel sei die menschenvernichtende und menschenverachtende Terrorgruppe IS, die behauptet, Vertreter der Muslime zu sein. "Das sind sie nicht", sagte Rachel.

Sorge um Situation in Syrien und Westjordanland

Die Situation in Syrien mit tödlichen Angriffen auf Christen und Kämpfe zwischen sunnitisch-islamischen Beduinen und Drusen wolle er sich genau ansehen, sagte er. Auch bei einem besorgniserregenden Vorfall vor einigen Tagen in Taybeh, der letzten rein christlichen Ortschaft im Westjordanland, habe es Übergriffe und Brandanschläge gewalttätiger israelischer Siedler gegeben. "Das muss aufgeklärt, die Täter zur Verantwortung gezogen und weitere Gewalt verhindert werden."

Das Bundeskabinett hatte Rachels Ernennung am 28. Mai zugestimmt.

Rachel ist Nachfolger von Frank Schwabe, der das 2018 geschaffene Amt zuletzt innehatte. Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wechselte zur 21. Legislaturperiode ins Auswärtige Amt. Rachel ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist evangelischer Christ, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Mitglied des Rates der EKD.

Die Religionsfreiheit gehört zu den grundlegenden Menschenrechten. In Deutschland heißt es in Artikel 4 des Grundgesetzes: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich." Die ungestörte Religionsausübung - gleich welcher Konfession - soll ebenfalls gewährleistet sein.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 17, 2025 at 11:15AM

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Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände
Wunderbar statt normschön
Wunderbar statt normschön

Wunderbar statt normschön

https://eulemagazin.de/wunderbar-statt-normschoenheit-kirche-lookism-koerperbilder/

Foto Spiegel: Mick Haupt (Unsplash), Foto Carlotta: Heike Roessing

Welche Rolle spielen Lookism und Normschönheit in Kirche und The*logie? Wie kann eine konterkulturelle Kritik von Körper- und Schönheitsbildern gelingen?

Lookism bedeutet übersetzt wohl so viel wie Diskriminierung aufgrund einer Überbetonung des Aussehens. Noch ein -ismus! Ich kann nachvollziehen, dass angesichts der weitreichenden Palette an Perspektiven, die für eine diskriminierungssensiblere intersektionale Kirche und The*logie bereits einbezogen werden, noch so ein „-ismus“ vielleicht nicht direkt Anklang findet.

Dabei ist Lookism ehrlich gesagt gar kein Add-On, keine zusätzliche Kategorie. Vielmehr handelt es sich um eine Art Meta-Kategorie, unter der verschiedene Aspekte verbunden werden. Denn in vielen Fällen von Diskriminierung geht es um äußerliche Vorannahmen über Menschen, von denen aus auf Eigenschaften geschlossen wird.

Autor:in

Carlotta Israel

Carlotta Israel (Instagram, Bluesky) ist evangelische Theologin und hat zum Thema „Evangelische Frauenordination im geteilten Deutschland“ promoviert. Als Feminismus-Agentin begibt sich Carlotta Israel in ihrer Kolumne „Sektion F“ für uns auf die Spuren des intersektionalen Feminismus in Kirche, Gesellschaft und Theologie. (Foto: Heike Roessing)

Ich vermute, ein -ismus, der noch weniger bekannt ist als Lookism, der aber oft als erstes mit ihm verbunden wird, ist Sizeism, also (Kleidungs-)Größen-ismus: Eine Privilegierung für die einen, eine Diskriminierung für andere aufgrund ihrer Körpergröße. Meist wird dabei zunächst an das Gewicht gedacht und weniger an die Körperlänge, aber auch die könnte einbezogen werden. Wenn es um das Körpergewicht geht, könnten wir auch von Weightism sprechen. Jedenfalls sind unterschiedliche Begriffe im Umlauf, so ganz trennscharf wird dabei aber – meiner Wahrnehmung nach – nicht abgegrenzt.

Pretty Privilege, das tatsächlich auch Halo-Effekt, also Heiligenschein-Effekt, genannt wird, ist die aus der Sozialpsychologie stammende Erkenntnis, dass Menschen, die gesellschaftlichen Schönheitsnormen entsprechen, positive Attribute zugesprochen werden. Dünne Personen werden oft als kompetenter und klüger eingeschätzt als dicke_fette Personen. Kleiner Hinweis: Dick_fett sind ähnlich wie „queer“ (oder aus der Kirchengeschichte auch der Begriff „Pietisten“) zunächst als Beleidigung gedachte Begriffe, die dann von Erfahrungsexpert*innen angeeignet wurden.

Im Hintergrund steht bei Gewichtsdiskriminierung ein Verständnis davon, dass Mehrgewichtigkeit damit zusammenhängt, dass sich Menschen nicht „zusammenreißen“ können und selbstverschuldet aufgrund von Faulheit und Zügellosigkeit dick_fett geworden sind. Normalerweise bin ich keine Freundin von biologischen Herleitungen, aber: So einfach ist Dick_Fettsein nicht erklärt! Auch die Genetik spielt eine Rolle (das ist seit über 20 Jahren bekannt).

Ist Dick_Fettsein eine Sünde?

Der dünne Heiligenschein, der Leuten übergehängt wird, zeigt vom Wort her aber auch schon eine Verbindung dazu, wie auf Gewicht in christlichen Kontexten geblickt wird. In (oft) US-amerikanischen Abnehmprogrammen wie „Slim for Him“ oder „Jogging for Jesus“ – auf Awful Library Books hat Mary Kelly das sehr schön zusammengefasst – zeigt sich ein darunterliegendes Verständnis: Gott möchte, dass du dünn bist! Feministische Körpertheologinnen wie Lisa Isherwood und Hannah Bacon haben herausgearbeitet: Dick_Fettsein wird als Sünde gesehen. Lisa Isherwood zitiert in ihrem Buch „Fat Jesus. Feminist Explorations in Boundaries and Transgressions“:

„1957 schrieb Charlie Shedd ein Buch mit dem Titel „Bete dein Gewicht weg“, in dem behauptet wird, dass Fette („fatties“) Menschen seien, die buchstäblich ihre Sünde wiegen könnten. Fett, behauptete er, sei die Verkörperung von Ungehorsam gegenüber Gott, weil es den Heiligen Geist daran hindere, das Herz zu penetrieren – er könne nicht durch die Schichten von Fett kommen.“ (S. 71, Übersetzung von mir)

Da dreht sich bei mir alles um! Was ist das denn für ein G*ttes- und Menschenbild? Wie im Grunde unfähig wird sich hier denn der*die Heilige Geist/kraft vorgestellt? Sorry, aber das ist wirklich erschreckend! Wenn das Evangelium dafür missbraucht wird, dass statt Befreiung und G*ttes Liebe Dünnsein im Zentrum stehen soll, dann kann das nicht die wirkliche Gute Nachricht sein!

Nun sind solche Programme nicht nur einer bestimmten Ideologie von Körperlichkeit zuzuordnen, sondern finden sich deutlich ausformuliert nur in einigen christlichen Theologien und Frömmigkeiten. Die Wechselwirkung von christlichem Glauben und US-amerikanischer Kultur ist unübersehbar. Der „Missionsdrang“ der Anti-Fett-Aktivist*innen gründet in nicht geringem Maße auch in ihrem evangelikal-erwecklichen Glauben, den so nur wenige Menschen in Deutschland teilen. Eine christliche Konfessionskunde der Körperbilder und -Theologien wäre schon allein deshalb eine lohnende Sache, um dieser Spielart des Christ*innentums die – häufig medial vermittelte – Deutungshoheit darüber streitig zu machen, was als „christlich“ verhandelt wird.

Fakt ist aber: Die Verbindung von Essen zur „Sünde“, die sich ja schon von der Todsünde der Völlerei her nahelegt, spiegelt sich auch in nicht explizit christlichen Diätprogrammen wider. Dazu empfehle ich besonders Hanna Bacons Buch „Feminist Theology and Contemporary Dieting Culture. Sin, Salvation and Women‘s Weight Loss Narratives”. Für ihre empirischen Forschungen zum Sündenverständnis in diesem Zusammenhang hat sie selbst eine Diätgruppe besucht.

Normschöne Körper überall

Neben der the*logischen Aufgabe, sich gegen solche Körper- und Sündenverständnisse zu wehren, ist Gewichtsdiskriminierung in der Kirche auch durchaus gegenständlich anzugehen: Welche Sitzgelegenheiten gibt es in unseren Kirchen und Gemeindehäusern? Müssen sich dicke_fette Menschen darüber Gedanken machen, ob darauf Platz zu nehmen, ok ist? Bauliche Barrieren, die im Sinne einer Ableismus-kritischen Kirche im Blick sind, können auch dicke_fette Menschen ausgrenzen. Welche Relevanz hat das Körpergewicht bei amts- oder vertrauensärzt*lichen Untersuchungen im Zusammenhang mit Verbeamtungsverfahren am Berufseinstieg?

Ist die Rolle, die Lookism bei der Nachwuchs-Werbung und der Besetzung von Mitarbeiter*innen-Stellen spielt, ausreichend reflektiert? Ein Blick auf die Social-Media-Accounts, die sich an Interessent*innen für das The*logiestudium oder an zukünftige Auszubildende für diakonische und kirchliche Berufe richten, stimmt mich skeptisch. Wie auch bei anderen Geisteswissenschaften und den Mitbewerbern auf dem Sozial- und Lifestylemarkt überwiegen bei Kirche und The*logie die normschönen Körper.

Eule-Redakteur Philipp Greifenstein erklärt ja gerne, die digitale Kirche könne immer nur widerspiegeln, wie die analoge Kirche ist, weil sie auf sie bezogen bleibt. Aber das stimmt so nicht: Gerade auf Social-Media-Plattformen präsentieren sich The*logie und Kirche so, wie sie gerne sein würden. Und das heißt (zum Glück!) häufig: Vielfältig und divers, diskriminierungssensibel, offen und fröhlich. Alle sind willkommen! Aber – sind alle konventionell attraktiv?

Dass die Dauerpräsenz von normschönen, konventionell attraktiven Menschen andere Menschen ausschließt, liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Gehöre ich mit meinem nicht-normschönen Körper wirklich dazu? Entspreche ich dem Bild, das sich Kirche und The*logie von sich selbst machen?

G*tt aber sieht das Herz an!

Nehmen wir einmal ernst, dass Lookism eine Meta-Kategorie ist: Vom Äußeren her wird auf etwas vermeintlich Charakterliches geschlossen. So wurde und wird in rassistischer Weise von Körperbeschaffenheiten auf Typologien geschlossen und davon ausgehend rassistisch klassifiziert. Von ihrer Erscheinung her wird auf das Geschlecht von Menschen geschlossen, so dass sie dann – je nach dem – patriarchal bevor- oder benachteilt werden. Ableismus, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, beruht ebenfalls auf der äußeren Erscheinung. Und wenn eine Behinderung und/oder chronische Krankheit oder Neurodivergenz unsichtbar ist, ist es für Erfahrungsexpert*innen schwieriger, Rechte und Räume dafür einzuklagen.

Vom Blick auf das Äußerliche sind alle betroffen. Natürlich nicht in der gleichen Weise, aber alle sind im ureigensten Sinn des Wortes betroffen davon, dass Weightism, Sexismus, Rassismus, Ableismus usw. Menschen kategorisieren und wir davon ausgehend darauf schließen, wie sie tatsächlich sind. Ganz zu schweigen davon, dass von Markenkleidung, Accessoires und Kosmetik auf Schichtzugehörigkeiten geschlossen wird und – insbesondere Frauen – als „billig“ verschrien werden, je nach dem, wie sie ihren Körper gestalten.

Alle sind betroffen, nur in unterschiedlicher Weise: Manch eine*r profitiert vom Pretty-Privilege-Patriarchat, andere fallen hinten runter, wenn von Außen auf Inneres geschlossen wird. Dieses Denken können wir mit der Bibel im Gepäck problematisieren: Es geht nicht um äußerliche Zeichenhaftigkeiten und damit auch nicht um vermeintliche G*ttesbeziehungen – wie im Duell von Elia und den Baals-Priester*innen –, sondern um Befreiung.

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; G*tt aber sieht das Herz an“ – diesen Satz aus der Davidsgeschichte kennen viele vielleicht als schönen Bibelvers, als Tauf- oder Konfirmationsspruch. „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete“, spricht G*tt zum Propheten Jeremia. Und auch den 139. Psalm kann mensch mit Jugendlichen und Erwachsenen lookism-kritisch auslegen: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin!“ und nicht „Ich danke dir, dass ich normschön gemacht bin.“

Stop commenting bodies!

Die Zeit ist reif, dass Kirche und The*logie versuchen, sich dem allgegenwärtigen Privilegierungs-/Diskriminierungsstrudel zu entziehen. Dazu gehört mindestens, sich ihm bewusst zu stellen. Konterkulturell, so nennt es die The*log

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Wunderbar statt normschön
What would the good Samaritan do today?
What would the good Samaritan do today?

What would the good Samaritan do today?

https://religionnews.com/2025/07/16/who-is-my-neighbor/

(RNS) — A scholar of the law tried to trip up Jesus by asking him, “Teacher, what must I do to inherit eternal life?” Like any good teacher, Jesus turned the tables on him and asked, “What is written in the law? How do you read it?”

The scholar gave a good answer: “You shall love the Lord, your God, with all your heart, with all your being, with all your strength, and with all your mind, and your neighbor as yourself.”

He then asked Jesus, “And who is my neighbor?” In response, Jesus told the story of the good Samaritan (Luke 10: 25-37).

Today, we still ask, “Who is my neighbor?”

Is it the student having trouble in school? Is it the senior citizen near where I live who does not have any family or friends? Is it the homeless person who cannot afford housing? Is it the mentally ill bag lady I pass on the way to work? Is it the unwed teenage mother on welfare? Is it the undocumented Hispanic man working in the underground economy? Is it the cancer or AIDS victim slowly dying in hospice?

Jesus would answer, “Yes. All the above.” All of them are our neighbors. We see them every week as we pass through their neighborhoods.

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But these are only our local neighbors. The late Canadian philosopher Marshall McLuhan reminded us that with modern communication systems, we now live in a global village. Today, we see our neighbors in the newspaper, on cable news and on social media. Our neighbors are the victims of floods in Texas and New Mexico. They are immigrants being imprisoned and deported. They are victims of war and hunger in Gaza. They are being persecuted for their faith in China. They are refugees from wars and climate change in the Middle East and Africa.

Jesus wants us to be good neighbors to all these people.

The church used to make us feel guilty every time we had a dirty thought. Now, it is making us feel guilty every time we look at the news because Jesus is looking over our shoulders and asking us what we are going to do for those in need. It is enough to make you want to cancel your newspaper, turn off the TV news and bury your head under your blanket.

Despair is easy for anyone who takes seriously the call to love your neighbor as yourself. But hope can come in two ways.

First, it is important to see each of these neighbors as an individual — not as a statistic.

There is a story about a man walking along the beach after a storm stranded thousands of starfish up on the shore. The starfish were dying. The man saw a small child picking them up one at a time and putting them back in the ocean. He asked the girl why she was doing it since she could make so little difference. The girl responded, “It makes a difference to the ones I put in the water.”

While we may not be able to help everyone, it makes a difference to those we do help.

Second, we are not alone, like the child on the beach, in trying to save the world. Jesus’ words are addressed to all Christians, and we respond not just as individuals, but as a community that works together and supports one another in our efforts. That is what it means to be members of the body of Christ. When we work together, we can accomplish so much more.

How do we become good neighbors? There are at least three ways. First by being a good citizen, second by being a volunteer and third by opening our pocketbooks.

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Being a good citizen means taking an active part in determining the priorities of the community.

Some people believe government should only provide for law and order, and leave everything else to the marketplace and private charity. But Catholic social teaching from the popes reminds us the state is also responsible for making society more just and peaceful. Not just as individuals, but through our government, we must express our concern for the poor and powerless. Being a good neighbor means working for racial justice, for understanding among peoples and for the preservation of the environment.

How to best do that requires study and research, but government is our way of working together for the common good, justice, peace and environmental protections.

We as Christian citizens should be ashamed when Medicaid and health care for poor Americans are cut back, when the United States Agency for International Development is closed down and programs helping victims of AIDS in Africa are eliminated, and when funding for scientific research and climate change are gutted. Christian citizens must demand better of their government.

Second, being a good neighbor means being a volunteer. Not everything can or should be done by government. Catholic parishes and other organizations have numerous programs where volunteers can help the community.

Finally, being a good neighbor means being like the good Samaritan who opened his wallet and gave money to a person in need. This is not a pitch to give money to the church. This is a pitch to give money to the desperate and the powerless. Catholic Charities facilitates this in the U.S., and Catholic Relief Services does so outside the U.S. Every parish has local projects it supports. And there are non-Catholic charities doing much good that you could support.

We are one of the most blessed communities in the richest country in the world. Those who have been blessed must be more generous.

How much should you give?

Some people say we should tithe, or 10% of our incomes. Others talk of sacrificial giving, or giving until it hurts. I don’t know what the right answer is. I would ask you to think about how much you spend on beer and cigarettes, concerts, movies and streaming services, eating in restaurants, vacations and your summer wardrobe. Then ask yourself how much you gave to your neighbor in need.

The parable of the good Samaritan is a challenge to us all. It is the challenge to be a good Christian. It is a challenge to put our time and our money where our mouth is when we claim that we love our neighbors. The love of the good Samaritan is not an abstraction; it is a practical response to someone in need.

Jesus went beyond the command to “love your neighbor as yourself.” He loved us more than he loved himself; he laid down his life for us. When we gather as a community to celebrate the Eucharist, we unite ourselves with his love. We renew the new covenant, which is a covenant of love: God’s love for us, and our love for God and our neighbor.

Religion

via RNS https://religionnews.com/

July 16, 2025 at 07:21PM

·religionnews.com·
What would the good Samaritan do today?
Religiöse Fußballspielerinnen: God first
Religiöse Fußballspielerinnen: God first

Religiöse Fußballspielerinnen: God first

https://taz.de/Religioese-Fussballspielerinnen/!6098167/

Wenn Sarai Linder zur EM fährt, hat sie immer ihre Bibel mit dabei. So erzählt sie es unter anderem dem Podcast „Sportschau F“ der ARD. Vor jedem Spiel bete sie, manchmal bekomme sie von der Familie noch einen Bibelvers zugeschickt. Auch, was Sarai Linder betet, weiß man. Zum Beispiel: „Herr, schenk mir ein gutes Spiel, pass auf uns alle auf, dass wir verletzungsfrei aus dem Spiel gehen und alle Spaß haben.“ In ihrer Insta-Bio steht „God first“. Dort postet die deutsche Linksverteidigerin Bibelverse oder kommentiert ihren Abschluss als Physiotherapeutin mit dem Spruch „Für Gott ist nichts unmöglich“.

Ähnlich offensiv religiös präsentiert sich DFB-Angreiferin Giovanna Hoffmann. Auch sie hat nach eigenen Angaben ihre Bibel dabei und liest darin jeden Tag. Hoffmann trat gar beim Sender „Bibel TV„auf, wo sie Dinge sagt wie:„Es war für mich nie fraglich, dass die Bibel Autorität hat und dass es wirklich die Wahrheit ist.“ Sünde habe sie einst von Gott getrennt, jetzt ist das aber wohl in Ordnung gebracht.

Hoffmann ist auch aktiv beim Verein „Fußball mit Vision“, eine 2022 gegründete Gruppe von Fußballprofis, die ihre Plattform nutzen wollen, um „Gott die Ehre zu geben“. Der Verein will etwa Fuß­bal­le­r:in­nen „nach biblischen Prinzipien“ supporten, geht aber auch an Schulen oder bietet Trainingseinheiten an, wo Schusstechnik und Nächstenliebe zusammenfinden sollen. Hoffmann sei regelmäßig an Schulen unterwegs.

Gegen die pfeilschnellen Französinnen hilft Rumpeldeutschland wahrscheinlich tatsächlich nur noch Beten. Ganz ironiefrei aber ist es auffällig, dass mindestens zwei Spielerinnen des aktuellen Teams streng religiös sind und ihren christlichen Glauben auch so offensiv nach außen tragen. Im deutschen Frauen-Nationalteam ist das neu.

Üblich bei den Männern

Im Männerfußball ist christlich-religiöse Missionierung vor allem bei Profis aus Südamerika und Südeuropa fester Bestandteil der Fußballkultur, inklusive tätowierter Rosenkränze, Madonnen und Engelsflügel. Und vor allem viele muslimische Kicker präsentieren sich offensiv fromm und konservativ, wenngleich das nicht immer mit dem Lebenswandel einhergeht. Zu den prominenten muslimischen deutschen Kickern mit großem religiösem Pathos zählen Mesut Özil und Antonio Rüdiger.

Während muslimische Spieler für ihre religiösen Posts und Gesten immer wieder deutlicher Medienkritik oder rassistischer Hetze ausgesetzt waren, wirft den christlichen Fußballerinnen kaum jemand Radikalität oder Missionierungsversuche vor. Überall dürfen sie völlig ohne kritische Fragen referieren. Natürlich ist ihre Religiosität nicht per se problematisch. Es ist gut, wenn Fußballerinnen sich ethische Gedanken machen. Doch dem autoritären Diskurs von Sünde, der Bibel als totaler Wahrheit und Jesus, der als Einziger „wirklich nachhaltige Lösungen für alle Probleme hat“ (Giovanna Hoffmann), könnte man ja schon mal kritische Fragen stellen. Zumal bei Hoffmanns Engagement für die zweifelhafte Missions-Organisation „Fußball mit Vision“, deren Mitglied Felix Nmecha auch queerfeindliche Äußerungen tätigte. Was Hoffmann oder Linder darüber denken, weiß man nicht.

Wenn muslimische Fußballer an Schulen für den Propheten werben gingen, bliebe das jedenfalls nicht so unwidersprochen. Ob das strenggläubige Doppel Linder und Hoffmann eine statistische Zufälligkeit ist oder durchaus mit dem Aufstieg neukonservativer und christlich-fundamentalistischer Ideologien zusammenhängt, bleibt zu beantworten. Beide schildern einen ähnlichen Weg: Nach eigenen Angaben aus sehr christlichen Familien stammend, und für beide sei der Fußball nicht das Wichtigste im Leben, sondern ein Werkzeug Gottes. „Gott hat mir das Talent geschenkt, er wird einen Grund dafür haben“, beschreibt Linder ihren erleuchteten Kick. „Gott hat mich dafür gemacht und mir Talent gegeben, diesen Beruf zu machen, aber es ist zu seiner Ehre“, doziert Hoffmann fast wortgleich.

Fürs Spiel gegen Frankreich gilt aber leider: Gott ist kein Wunschautomat, so nämlich Hoffmann in einem Video von „Fußball mit Vision“. „Wer nur am Spieltag Bibel liest, verliert das Leben. Wer nur die Bibel missbraucht, um Kraft von Gott zu bekommen, verliert.“ Noch schnell zweckmäßig mit der Bibellektüre anfangen zum Schutz vor Baltimore und Katoto, das lohnt also auch nicht mehr.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 16, 2025 at 06:14PM

·taz.de·
Religiöse Fußballspielerinnen: God first
Von 100.000 auf unter 10.000: Zahl der deutschen Ordensschwestern sinkt drastisch
Von 100.000 auf unter 10.000: Zahl der deutschen Ordensschwestern sinkt drastisch

Von 100.000 auf unter 10.000: Zahl der deutschen Ordensschwestern sinkt drastisch

https://de.catholicnewsagency.com/news/20627/von-100000-auf-unter-10000-zahl-der-deutschen-ordensschwestern-sinkt-drastisch

Derzeit erlebt Deutschland das schnellste Schrumpfen der weiblichen Ordenslandschaft seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen. Im Jahr 1965 lebten rund 100.000 Ordensschwestern in deutschen Klöstern. Ende 2024 zählte die Deutsche Ordensobernkonferenz nur noch 9.467 Ordensfrauen.

Setzt sich die Schrumpfungsrate der letzten Jahre (2020: 12.575; 2021: 11.829; 2022: 10.953; 2023: 10.211) fort, werden 2036 statistisch gesehen kaum mehr als 4.000 Schwestern in Deutschland leben.

Wenn sich der Rückgang weiter beschleunigt, wofür der Einbruch um mehr als 700 Schwestern allein von 2023 auf 2024 spricht, könnte die Marke von 3.000 bereits vor 2036 unterschritten werden.

Die Ursachen sind vielfältig. Erstens wirkt sich die extreme Überalterung aus. Rund 82 Prozent der Ordensfrauen sind über 65 Jahre alt. Zweitens fehlt der Nachwuchs. Während 1955 noch fast 3.500 Novizinnen eintraten, waren es 2024 bundesweit nur 45.

Hinzu kommt das geringere Interesse jüngerer Generationen an kirchlich gebundenen Lebensformen in einer säkularer werdenden Gesellschaft. Selbst Einwanderungskongregationen aus Indien, die seit den 1960er Jahren personelle Engpässe gelindert haben, spüren inzwischen Nachwuchsmangel.

Bereits jetzt sind die unmittelbaren Folgen sichtbar. So sank die Zahl der Niederlassungen von Frauenorden von 1.627 im Jahr 2012 auf 964 im Jahr 2022 – ein Minus von fast 40 Prozent. Zahlreiche Schulen, Krankenhäuser und Altenheime, die traditionell von Schwestern geführt wurden, mussten an kirchliche Stiftungen oder weltliche Träger übergeben werden.

Geistliche Dienstleistungen, wie sie etwa Exerzitienhäuser oder Pfarrhaushalte bieten, drohen wegzufallen, weil viele Gemeinschaften ihre zuletzt jahrzehntelang tätigen Schwestern in Pflegeabteilungen unterbringen müssen. Einige Orden lösen sich vollständig auf, andere versuchen, durch internationale Zusammenarbeit zu überleben.

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

July 16, 2025 at 04:53PM

·de.catholicnewsagency.com·
Von 100.000 auf unter 10.000: Zahl der deutschen Ordensschwestern sinkt drastisch
"Ich hoffe dass dies bald stattfinden kann" / Erzbischof Gössl bietet Brosius-Gersdorf Gespräch an
"Ich hoffe dass dies bald stattfinden kann" / Erzbischof Gössl bietet Brosius-Gersdorf Gespräch an

"Ich hoffe, dass dies bald stattfinden kann" / Erzbischof Gössl bietet Brosius-Gersdorf Gespräch an

https://www.domradio.de/artikel/erzbischof-goessl-bietet-brosius-gersdorf-gespraech

Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf nach eigener Aussage ein persönliches Gespräch angeboten, um Missverständnisse auszuräumen. "Ich hoffe, dass dies bald stattfinden kann", schreibt Gössl in einem am Mittwoch vom Erzbistum Bamberg veröffentlichten Statement.

Dass seine Predigt vom vergangenen Wochenende instrumentalisiert werde, um ihr oder dem Ansehen des Bundesverfassungsgerichts zu schaden, bedaure er ausdrücklich.

Kein persönlicher Angriff

Der Erzbischof bekräftigte zudem erneut, dass er Brosius-Gersdorf nicht habe persönlich angreifen oder diffamieren wollen. "Ihre Kompetenz als Juristin und ihre persönliche Integrität habe ich niemals in Zweifel gezogen. Das Thema meiner Predigt war die Verantwortung vor Gott." Er habe nur darlegen wollen, welche Folgen es für die Gesellschaft habe, wenn diese Verantwortung abhanden komme.

Der von ihm angesprochene "innenpolitische Skandal" habe die Vorgänge im Bundestag um die geplante und dann vertagte Nominierung der Verfassungsrichterin gemeint. "Dies war lediglich ein aktueller Anlass, um das Thema Lebensschutz in der Predigt aufzugreifen."

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 16, 2025 at 11:56AM

·domradio.de·
"Ich hoffe dass dies bald stattfinden kann" / Erzbischof Gössl bietet Brosius-Gersdorf Gespräch an
Monika Renz: Habe Ahnung von Schrecklichkeit und möchte deswegen Menschen beistehen
Monika Renz: Habe Ahnung von Schrecklichkeit und möchte deswegen Menschen beistehen

Monika Renz: Habe Ahnung von Schrecklichkeit und möchte deswegen Menschen beistehen

https://zulehner.wordpress.com/2025/07/16/monika-renz-habe-ahnung-von-schrecklichkeit-und-mochte-deswegen-menschen-beistehen/

©  Seraina Boner

Die Sterbeforscherin Monika Renz begleitet sterbende Menschen. Manche von ihnen finden wieder ins Leben zurück. Ein Gespräch darüber, wie Menschen in heilsame Prozesse kommen, was Hoffnung bedeutet – und wie man weiterlebt nach einer Nahtoderfahrung.

Jacqueline Straub

Ihr neustes Buch heisst «Meine Hoffnung lasse ich mir nicht nehmen». Wem wollen Sie damit Hoffnung schenken?

Monika Renz*: Ich habe Menschen vor Augen, die nach Hoffnung und sinnerfülltem Leben dürsten und dies auch in unserer Welt – Gesunde wie Kranke und ihre Begleiter. Auch Menschen, die wahrnehmen, dass in unserem Zeitgeist vieles nicht mehr stimmt und die tiefer verstehen, aber nicht einfach in der Resignation landen möchten, sondern in der Hoffnung. Dies ist nicht ein Buch über das Sterben, sondern über heilsame Prozesse, in denen Menschen tiefer schauen und sich solchermassen von der Tiefe her berühren lassen möchten. Ein Buch auch über spirituelle Wege wie «Glauben aus Erfahrung».

Sie berichten von unterschiedlichen Menschen, die Nahtoderfahrungen erfahren haben. Wie hat dies Ihr Menschenbild geprägt und auch Ihren Umgang mit der Vorstellung von einem Leben nach dem Tod?

Renz: Nahtoderfahrungen haben meinem tiefen, aber sprachlosen Gefühl, dass es etwas über unseren Alltag Hinausgehendes gebe, Worte, Bilder und Ahnungen gegeben. Für Gott, der war, der ist und der sein wird (vgl. Offb 4,8). Ich habe auch neue Vorstellungen von Gott, dem Göttlichen und vom Himmelreich erhalten: ohne Zeit, ohne räumliche Gebundenheit, ein Sein und doch etwas, das Menschen als verbindlich bezogen erleben.

«Diese Berichte geben mir die Zuversicht, dass das Leben sinnhaft ist, selbst im Leiden.»

Licht etwa ist eine in Nahtoderfahrungen oft geschaute Metapher.

Renz: Das stimmt. Aber, dass dieses Licht auch rufen oder auch freudig stimmen kann, dass in ihm alle Sorgen wie aufgehoben, ja sogar wie von Gott her gelöst sein können, hätte ich mir nie träumen können ohne die Berichte dieser Menschen. Diese Berichte geben mir auch die Zuversicht, dass das Leben sinnhaft ist, selbst im Leiden. Zugleich ist mir wichtig zu sagen, dass wir uns dem Geheimnis nur ahnend annähern können. Gott bleibt unseren Sinneswahrnehmungen entzogen. Mir ist aber wiederum der Blick ins Leben wichtig: Vom Letztgültigen her betrachtet, lebt es sich anders. Und dies erst recht, wenn Menschen eine solche Erfahrung gemacht haben.

Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Gespräche mit Sterbenden geführt. Wie hat sich deren Gottesbild durch Krankheit und Leid verändert?

Renz: Es wurde weiter, tiefer, inniger. Gott wurde etwa erfahren als der ewig Andere. Menschen, die exakt zu wissen glaubten, wer oder wie Gott sei, kamen ins Zweifeln, weil sie Gott nicht vorfanden. Vorerst jedenfalls nicht. Und dann kam bisweilen eine Erfahrung, die tiefer griff als alle Vorstellungen. Andere Menschen spürten etwas, was kaum zu umschreiben war, sie gingen auf dieses zu und schreckten doch davor zurück. Häufig fanden sterbende Menschen durch Prozesse hindurch in einen tiefen, wortlosen Frieden.

©  Sabine Zgraggen: Eine sterbende Person

Was erahnen Sterbende?

Renz: Die meisten Sterbenden sterben still, vielleicht mit einer Mimik. Sie nehmen ihre Geheimnisse stumm hinüber. Manche reagieren auf eine für sie offenbar wichtige Frage. Dann erhalten wir eine vage Ahnung. Wenige haben ein Bild oder tragen gar eine Vision in sich. Sie schauen etwas, dass nur sie sehen. Und die sind davon – ob religiös oder unreligiös – ergriffen.

Was für Bilder sind das?

Renz: Eine Farbe, eine Blumenwiese, eine Treppe schräg hinüber, eine Würdigung auf einem schönen Thron, die gesuchte Zahl der Formel hinter allem Leben. Die Bilder sind sehr verschieden, wohl auch persönlich. Und doch gibt es Charakteristiken, die immer wieder kommen.

Und zwar?

Renz: Etwa, dass es so intensiv ist. Oder – wenngleich auch zwischendurch dunkel – ist es letztlich so schön, erhaben und leicht. Wie Licht.

«Die Hoffnung schafft die Zukunft.»

Wie viele Menschen haben Sie bislang im Sterbeprozess begleitet?

Renz: Ich weiss es nicht so genau. Vermutlich über 1000 Menschen. Oben genannte Visionen von wenigen sind bei so vielen Sterbenden doch recht zahlreich und können in uns etwas verdichten: eine Hoffnung, einen Sinn, eine andere Welt, ein neuer Ausgangspunkt von Leben. In meinen neuen Buch sind nur ganz kurze Statements von Sterbenden wiedergegeben, sozusagen als Ausgangspunkt, um Leben, um das Letztliche und um Reifungsprozesse dahin zu verstehen.

In Ihrem Buch geht es also um Reifungsprozesse.

Renz: Genau. Und darum, dass – berührt vom Letztlichen und gar Sterbenden vor Augen – Hoffnung aufkeimt. Einfach so.

Was ist für Sie Hoffnung?

Renz: Hoffnung mache ich nicht, sie ist oder wäre da. Hoffnung ist wie ein Urvertrauen oder Lebendigkeit. Hoffnung habe ich nicht, weil die Realitäten dazu berechtigen, sondern umgekehrt: Die Hoffnung schafft die Zukunft. Hoffnung ist die Lebenskraft, die uns nach vorne bewegt. Ob wir Hoffnung konkret empfinden oder nicht, ist so gesehen eine Frage des Angeschlossen-Seins. Angeschlossen an diese Kraft, an die letztliche Quelle, religiös gesprochen an Gott. Hoffnung bringt Kraft, Mut, aber auch konkrete Ideen, was ich nun tun könnte. Etymologisch ist Hoffnung dem Hüpfen, Hoppeln (to hope) nahe. Hüpfend geht der Mensch anders durchs Leben.

«Manche Kranke brauchen Hilfe, um einen Traum besser zu spüren.»

Sie schreiben in Ihrem Buch auch über Träume. Welche Bedeutung haben diese im Leben und Sterben?

Renz: Ja, Träume haben für mich in meiner persönlichen Lebensführung eine wichtige Bedeutung, sie sind Seelenführer. Ähnliches gilt für Momente, in denen wir – voll in der Gegenwart lebend – doch in Verbindung sind mit dem, was uns tiefer zu bewegen oder auszumachen scheint. Ich möchte Ihnen ein Beispiel von einer Frau erzählen.

Sehr gerne.

Renz: Einer Frau träumte von einer aufkommenden Blume. Doch die Blume stand am falschen Ort. Dazu hörte sie die Worte. «Kehr zurück». Nachspürend merkte sie, dass die Blume für ihr eigenes Gedeihen stand, sie aber etwas in ihrem Leben gründlich verändern musste.

Wie können Träume Kranken und Sterbenden helfen mit dem Ungewissen besser umzugehen?

Renz: Manche kranke oder sterbende Menschen brauchen Hilfe, um einen Traum besser zu verstehen und zu spüren. Ein schwerkranker Mann mit gelegentlichen Schmerzattacken träumte von einem Schlüsselbund. Alle Schlüssel musste er abgeben. Auch seine Brille. Auf meine Frage, wozu er die Brille brauche in seinem heutigen bettlägerigen Leben, ob er gerne lese, antwortete er: «Nein, ich mag nicht lesen. Mit der Brille überprüfe ich die Medikationslisten.» Ihm war schlagartig klar, dass er alles Überprüfen loslassen müsse. Vertrauen statt prüfen. In der Folge wurde er müder und müder und hatte kaum mehr Schmerzen.

«Bei Sterbenden ist für mich Erlösung bisweilen erahnbar.»

Können Sie Sterbenden die Angst vor dem Tod nehmen?

Renz: Oft ja. Im Sterbeprozess selbst hilft Nonverbales, mein Erfahrungswissen, unsere Zuversicht, unser verbindliches Dasein, Klangreisen, mein angehender Therapiehund. Bisweilen kommt Vertrauen durch Prozesse des Loslassens oder des Verzeihens hindurch auf.

Wie hängen Erlöst-Sein im Leben mit dem Erlöst-Werden im Sterben zusammen?

Renz: Erlösung besagt vor allem, dass wir es hier mit etwas zu tun haben, das wir nicht selbst vermögen. Wir können zwar eine Zielrichtung vor uns haben, zu einem letztlich unfassbaren Ziel, wir können Schritte in eine gewisse Richtung wagen und Hindernisse aus dem Weg räumen.

Aber ist Erlösung nicht irgendwann vielmehr Geschehen-lassen, als ein Tun?

Renz: Genau. Es geschieht etwa durch existenzielle Liebe anderer, durch Vergebung, durch Gemeinschaften, aber auch durch tief spirituelle Erfahrungen. In allem durch Gott oder die Dimension des Göttlichen. Bei Sterbenden ist für mich Erlösung bisweilen erahnbar, wissen tue ich es nicht. Es gibt in verschiedenen Kulturen Erlösungsmärchen: Ihnen zufolge muss die Heldin, der Held lange Wege abschreiten und am Schluss geschieht etwas, was existenziell berührt. Der Mensch muss nur einfach berührbar sein – vielleicht wach, bejaht, vielleicht einfach tief innen.

©  Sabine Zgraggen

Sie selbst hatten in der Vergangenheit mit vielen, teils schlimmen, Krankheiten zu kämpfen. Wie hat Sie das geprägt?

Renz: Das war und ist mein Leben. Ich liebe das Wesentliche, bin weit weggerückt von vielen Banalitäten und Gemeinplätzen der Gesellschaft. Ich weiss, was Wichtiges genau in den Brennpunkten des Leides aufbrechen kann. Ich habe aber auch eine Ahnung von der Schrecklichkeit solcher Stunden und möchte deswegen den Menschen beistehen – und ihnen Mut oder meinen Respekt zuschreien. Ebenso mit ihnen zusammen Gott anrufen und mit ihnen zusammen offen werden. Ich wollte schon als Kind dorthin, wo es wirklich brennt, ich bin keine Wellnesstherapeutin.

*Monika Renz ist promovierte Theologin. Sie arbeitet als Psychoonkologin, Musik- und Psychotherapeutin am Kantonsspital St. Gallen. Zudem ist sie Buchautorin zahlreicher Bücher und hält international Vorträge. Ihr neustes Buch «Meine Hoffnung lasse ich mir nicht nehmen. Wege der Erlösung und der Spiritualität heute» ist im Herder-Verlag erschienen.

Religion

via REL ::: Paul M. Zulehner https://zulehner.wordpress.com

July 16, 2025 at 11:57AM

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Monika Renz: Habe Ahnung von Schrecklichkeit und möchte deswegen Menschen beistehen
6 Millionen Besucher seit Wiedereröffnung: Notre-Dame de Paris populärstes Monument in Frankreich
6 Millionen Besucher seit Wiedereröffnung: Notre-Dame de Paris populärstes Monument in Frankreich

6 Millionen Besucher seit Wiedereröffnung: Notre-Dame de Paris populärstes Monument in Frankreich

https://de.catholicnewsagency.com/news/20613/6-millionen-besucher-seit-wiedereroffnung-notre-dame-de-paris-popularstes-monument-in-frankreich

Die Kathedrale Notre-Dame de Paris hat sich zum meistbesuchten Monument in Frankreich entwickelt. Seit ihrer Wiedereröffnung nach dem verheerenden Brand hat sie mehr als sechs Millionen Menschen empfangen.

Am 15. April 2019 wurde die französische Hauptstadt Zeuge einer der verheerendsten Tragödien ihrer jüngeren Geschichte. Die ikonische Kathedrale – ein religiöses, architektonisches und kulturelles Symbol, das dem Lauf der Jahrhunderte getrotzt hatte – wurde von Flammen erfasst.

Das Feuer sorgte für unermessliche Verluste, darunter den charakteristischen Dachreiter über der Vierung des Gotteshauses. Der Hochaltar blieb jedoch unbeschädigt und alle Kunstwerke, die das Gotteshaus beherbergte, einschließlich der Reliquie der Dornenkrone, wurden gerettet und in Sicherheit gebracht.

Triumphale Wiedereröffnung nach fünf Jahren

Fünf Jahre später, am 7. Dezember 2024, öffneten sich die Türen wieder weit und markierten einen Neuanfang für die restaurierte Kirche. Bei dieser Gelegenheit bezeichnete Papst Franziskus das Gotteshaus als „ein Meisterwerk des christlichen Glaubens“ und erklärte, dass mit ihrer Wiedereröffnung „Trauer und Leid“ der Freude wichen.

Seit der Wiedereröffnung ist der Zustrom von Gläubigen und Pilgern zur Kathedrale nicht abgerissen. Bereits einen Monat nach der Einweihung hatte das Gotteshaus 800.000 Besucher empfangen, was fast 29.000 Menschen pro Tag entspricht.

Die Zahlen sind seither kontinuierlich angestiegen. Laut einem aktuellen Bericht überstieg die Gesamtzahl der Besucher bis zum 30. Juni die Marke von sechs Millionen, was einem täglichen Durchschnitt von etwa 35.000 Personen entspricht.

Die französische Zeitung La Tribune Dimanche präzisierte, in den sechs Monaten seit der Wiedereröffnung seien 6.015 Millionen Menschen durch die Türen geschritten.

So ist Notre-Dame zum meistbesuchten Monument in Frankreich geworden, wie der Rektor der Kathedrale, Olivier Ribadeau Dumas, gegenüber der Zeitung erläuterte.

Die Zahlen übertreffen die 8,7 Millionen Besucher, die das berühmte Louvre-Museum im vergangenen Jahr empfing, die 8,7 Millionen, die in Versailles registriert wurden, und die 6,3 Millionen Menschen, die den berühmten Eiffelturm bestiegen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

July 16, 2025 at 07:32AM

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6 Millionen Besucher seit Wiedereröffnung: Notre-Dame de Paris populärstes Monument in Frankreich
Youve Never Heard Andy Mineo Like This. Thats the Point.
Youve Never Heard Andy Mineo Like This. Thats the Point.

You’ve Never Heard Andy Mineo Like This. That’s the Point.

https://relevantmagazine.com/culture/music/youve-never-heard-andy-mineo-like-this-thats-the-point/

Andy Mineo is in what he calls his “soft launch” era — but make no mistake, it’s anything but small. After more than a decade with Reach Records, the rapper and producer has stepped out on his own, reclaiming his independence, restructuring his team and reimagining how his music — and his life — should look going forward. The result? A creative renaissance that he says might just be the start of his best era yet.

“I’m working on a bunch of new music that’s getting ready to come out. I’m finding partners for it, and I’ve got a full-time studio engineer now. My wife’s flipping houses. And oh yeah — we’re having a baby,” Mineo says, grinning. “It just feels great.”

It’s a lot all at once, but it’s not chaos — it’s clarity. For the first time in his career, Mineo is steering the ship. And he’s not interested in playing by anyone else’s rules.

When his contract with Reach ended, Mineo didn’t just slide into another label. He paused. He started asking questions. What did he want his career to look like? What did he want to own? And most importantly, what did he still not know?

“I didn’t understand the music business,” he says. “When I came in as a kid, I just trusted people and signed contracts I didn’t understand.”

That blind trust is long gone. Mineo spent the better part of a year learning what artists usually aren’t taught: how royalties work, how streaming actually pays out, how to negotiate for yourself, how to build and retain ownership. He restructured his day-to-day team, brought in new collaborators and examined every corner of his career with fresh eyes.

“The music business runs on secrecy and ignorance,” he says. “If you don’t know what to ask for, no one’s going to tell you. But that ignorance benefits other people, not you.”

Rather than becoming cynical, Mineo became strategic. Ownership, he says, is the priority now — not just for the sake of his career, but for the sake of his growing family. “I’ve got a kid on the way. I can’t afford to not know how this works.”

That shift in mindset has opened up a new kind of creativity. The freedom to make what he wants, how he wants, has brought both precision and joy back into his process. He’s not just creating in a vacuum anymore — he’s building a system.

“Before, I’d go into the studio and just make whatever I was feeling in the moment,” he says. “Now, I’ve got folders — ‘gym songs,’ ‘reflective songs,’ ‘spiritual songs,’ ‘boom bap rap songs.’ I know what I want to make, who I want to collaborate with and what kind of record I’m chasing. That clarity makes everything more exciting.”

He resisted structure at first, worried that it might suck the fun out of the process. But over time, he realized that having direction doesn’t kill creativity — it amplifies it.

“If you want to make oil paintings, you need to know where to get the best oil paint. You don’t just throw whatever on the canvas.”

This new season has also allowed him to focus on areas that once fell by the wayside — especially visuals. “The visuals make the music come to life in a way that engages the imagination,” he says. “That’s something I’ve lacked in my career. I’ve always had a high bar in my head for what I wanted that to look like, but I didn’t always have the right people around to pull it off. Now, I do.”

He lights up talking about the content that’s already rolling out — sketches, music videos, mini comedy bits — and even more when he talks about what’s still to come.

“There’s one about pickleball that’s hilarious. And another where I go full wrestling promo mode. They’re my favorites, but they’re not even out yet. That’s the fun part — we haven’t even hit our stride.”

With the right people now in place to execute the ideas that once lived only in his head, he’s focused on not just finishing projects, but finishing them well. “You get to the end of a project and sometimes it just doesn’t hit the way you hoped. So you scrap it,” he says. “But even the scraps become useful later.”

He points to one fan-favorite line from his song “Coming in Hot” that originally came from an entirely different, scrapped track. “I always thought the line was funny,” he says. “So I recycled it into a new song, and now it’s the part people scream at shows. Even the throwaways have value.”

That same creative energy is fueling his next chapter. He says multiple projects are set to drop this year — along with new shows, pop-up events and even a return of a special live production he’s been eager to revive.

“In my perfect world, there’s something new every few months,” he says. “New music, live experiences, visuals. I want people to feel like they’re a part of something.”

That ambition isn’t rooted in ego, but in joy. Mineo talks about music not as content but as hospitality. “I want the stuff I make to feel like a moment of rest — like a Sabbath,” he says. “You’re living your regular life, and then you enter this little world I made. And hopefully, it brings you joy.”

He’s fully aware not everything will connect with everyone. Some fans just want the music, no frills. Others will take the time to dive deeper. But for Mineo, the goal isn’t to please everyone — it’s to be intentional.

“We’re always asking, how do we make this delightful? How do we make it excellent?”

This isn’t reinvention. It’s evolution. And in typical Mineo fashion, he’s doing it with a sharp sense of humor, a renewed sense of purpose and a sincere obsession with pickleball.

The art is better. The vision is clearer. The team is stronger. And the music? If you ask Andy Mineo, it’s only just beginning.

“We haven’t even seen the best yet,” he says. “That’s what excites me. It’s not about going back — it’s about going forward. And I really feel like I’m just getting started.”

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July 15, 2025 at 09:08PM

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Liquidierung der Religion: Säkularisierung als Herausforderung zu einem theologischen Lernprozess
Liquidierung der Religion: Säkularisierung als Herausforderung zu einem theologischen Lernprozess

Liquidierung der Religion: Säkularisierung als Herausforderung zu einem theologischen Lernprozess

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Das Christentum wird in einer „postsäkularen Gesellschaft“ (Jürgen Habermas), in der religiöse und nichtreligiöse Lebensentwürfe nebeneinander bestehen, gut leben können – wenn wir uns von […]

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July 16, 2025 at 12:04AM

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Liquidierung der Religion: Säkularisierung als Herausforderung zu einem theologischen Lernprozess
United Church of Christ synod denounces ICE raids as domestic terrorism
United Church of Christ synod denounces ICE raids as domestic terrorism

United Church of Christ synod denounces ICE raids as ‘domestic terrorism’

https://religionnews.com/2025/07/15/united-church-of-christ-synod-denounces-ice-raids-as-domestic-terrorism/

(RNS) — The United Church of Christ passed a resolution at its General Synod this week denouncing what it called “domestic terrorism” by U.S. Immigration and Customs Enforcement and accusing the Trump administration of weaponizing the Constitution.

The denomination’s criticism focused on immigration raids “carried out by ICE agents working without uniforms, wearing masks or refusing to identify themselves.”

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The resolution of witness, titled “Responding to the federal government’s attack on immigrants, migrants, and refugees,” also officially calls for the UCC to divest from “for-profit private detention businesses,” naming three such businesses — CoreCivic, GEO Group, and Management and Training Corp. — without limiting churches’ divestments to those companies.

The measure was approved by a vote of 627-8, with one abstention, at the UCC’s 35th biennial General Synod, which began Friday (July 11) and continued through Tuesday in Kansas City, Missouri. The resolution reaffirmed a prior resolution from the 31st synod, in 2017, “On Becoming an Immigrant Welcoming Church.”

The measure was filed as an emergency motion due to the current immigration crackdown by the Trump administration. It was presented to the synod by the Rev. Clara Sims, assistant minister at First Congregational UCC in Albuquerque, New Mexico, representing the Southwest Conference.

Sims, 28, told Religion News Service that the resolution arose from discussions among members of her church who view seriously the call to be an immigrant welcoming community. First Congregational UCC has created an apartment at the church to house immigrants and its members offer food and other aid to immigrants arriving on buses from El Paso, Texas, as they are shuttled by U.S. Border Patrol to destinations around the country.

“Our faith has always called us into spaces of risk on behalf of the vulnerable,” said Sims, “especially when people are being made vulnerable by really corrupt systems of power.”

Sims’ church is part of the UCC’s National Collaborative on Immigration, a group of immigrant welcoming churches, many of them in the border region. After input from other churches in the collaborative, the resolution was adopted by the Southwest Conference and presented to the synod as an emergency resolution to fast-track a vote.

“There was a pretty significant concern surrounding human rights violations that have been going on in these detention centers,” said Abigail Cipparone, domestic policy advocate for the UCC’s Office of Public Policy and Advocacy in Washington.

In addition to affirming the 2017 resolution, the current synod’s resolution encourages churches to “pray with and serve immigrants, migrants and refugees, as well as speak prophetically, even as they face extreme threat by the federal government, as well as certain state and local governments, putting at risk the safety of their place of worship, their financial stability, and their very existence.”

But Cipparone said the resolution was particularly important “for the congregations all across the country that are already doing this work — that are welcoming immigrants in their worship services during a time when the sensitive-locations guidance has been lifted and now churches are a place where ICE raids could occur.”

RELATED: Trump’s immigration agenda is widening fissures in Catholic hierarchy’s consensus

“It is important for us to rededicate ourselves to protecting immigrants and refugees, also because of our call as Christians,” Cipparone added. “Because of our call to love our neighbor, to welcome those who are really struggling right now. It was really inspiring to see the synod come together in this vote. To see so many people really speak out against what we see as a violation of our Christian values, as a violation of our faith.”

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July 16, 2025 at 02:45AM

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United Church of Christ synod denounces ICE raids as domestic terrorism
Katholik über Kirche und Politik: Die Kirche muss sich einmischen
Katholik über Kirche und Politik: Die Kirche muss sich einmischen

Katholik über Kirche und Politik: „Die Kirche muss sich einmischen“

https://taz.de/Katholik-ueber-Kirche-und-Politik/!6100265/

taz: Herr Söding, hat die CDU-Politikerin Julia Klöckner recht: Ist die Kirche eine NGO?

Thomas Söding: Die Kirche ist tatsächlich von jeder Regierung unabhängig. Sie ist die Kirche. Hier bekommen der Gottesdienst und die Glaubensfragen einen Raum. Wir brauchen im politischen Feld keine Privilegien. Wir bringen aber aus dem christlichen Menschenbild unsere Auffassungen öffentlich und ohne Scheuklappen in den Diskurs ein.

taz: Muss die Kirche aber auch zwingend politisch sein?

Söding: Die Kirche ist von ihrem Ursprung her politisch, auch wenn sie nicht um der Politik willen gegründet worden ist. Diesen Auftrag nimmt sie wahr, immer in Kontakt mit den Herausforderungen der Zeit. Auf der einen Seite haben wir einen starken sozial-ethischen Anspruch. Auf der anderen Seite sind wir entschieden für die Freiheit des einzelnen Menschen, gerade dann, wenn es sich um vulnerables Leben handelt.

Bild: ZdK/Peter Bongard

Im Interview: Thomas Söding

69, ist Theologe und Vizepräsident des Zentral­komitees der deutschen Katholiken. Seit 2023 ist er Seniorprofessor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.

taz: Haben die Kirchen deshalb Bundeskanzler Merz scharf für seine Migrations­politik kritisiert?

Söding: Das Thema Migration ist eines, bei dem es seit Jahrzehnten immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt. Wir verstehen, dass eine Regierung die Interessen einer Nation berücksichtigen muss. Die katholische Kirche ist jedoch eine Weltkirche. Deshalb ist der Horizont weiter. Wir müssen einen menschenrechtlichen Ansatz verfolgen und Migration und Integration zusammen denken. Dafür brauchen wir rechtsstaatliche und europafreundliche Lösungen. Migration als eine Bedrohung zu betrachten, halten wir für falsch und gefährlich.

taz: Wie angespannt ist das Verhältnis zwischen Politik und Kirche?

Söding: Eine Veränderung ist deutlich geworden. Auf der einen Seite sehen wir eine Krise der Kirche – zum Beispiel bei den Mitgliederzahlen. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Krise der Demokratie. Ich frage mich, ob es zwischen beidem nicht eine direkte Beziehung gibt. Unsere Gesellschaft braucht Kräfte, die Politik möglich machen – und der Politik eine Orientierung geben.

taz: Welche Kräfte?

Söding: Da sehe ich die Kirchen gefordert. Wir sind als Zentralkomitee, als Vertretung der katholischen Zivilgesellschaft, stark im politischen Raum unterwegs. Die Kirchen müssen ihre eigenen Problemen lösen. Aber auch öffentlich die Stimme erheben. Schwächer werdende Kirchen sind immer noch stark und die größten gesellschaftlichen Organisationen. Ich bin sehr dankbar, dass es diese Kontakte zur Politik, die Auseinandersetzung und ruhig auch mal den einen oder anderen Streit gibt.

taz: Sollte sich die Kirche in die Tagespolitik einmischen?

Söding: Ja, selbstverständlich muss sich die Kirche in die Tagespolitik einmischen. Die Kirche wird ja auch aufgefordert, zu tagesaktuellen Positionen Stellung zu beziehen. Sie darf sich von der Tagespolitik nur nicht auffressen und hetzen lassen. Sie muss immer die größeren Zusammenhänge darstellen. Meinungen haben viele. Wir aber brauchen Argumente, die sich auch im Konflikt bewähren. Komplexe Herausforderungen brauchen differenzierte Lösungen. Dafür die Räume zu schaffen, das ist in der Kultur, in der wir gegenwärtig leben, enorm wichtig. Wir wollen in der katholischen Kirche, möglichst verbunden mit unseren christlichen Geschwistern und ebenso mit dem Judentum und dem Islam, versuchen, Religion als einen Produktivfaktor für die Demokratie zu entwickeln.

Das Podiumsgespräch

„Wie politisch darf Kirche sein?“ mit Thomas Söding und der CDU-Politikerin Franziska Hoppermann, Mi, 16. 7., 19 Uhr, Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4

taz: Wie verläuft der Diskurs innerhalb der Kirche?

Söding: Es gibt mehr als 20 Millionen Mitglieder der katholischen Kirche und die haben natürlich unterschiedliche Auffassungen. Bei einem Punkt ist die katholische Kirche glasklar: Mit Rassismus, Rechtspopulismus und der AfD haben wir nichts zu tun. Sehr wahrscheinlich gibt es aber Mitglieder der katholischen Kirche, die solche Ansichten haben und solche Parteien wählen. Wir sehen darin einen fundamentalen Widerspruch. Wir sind für eine wertegeleitete Politik. Und der zentrale Wert, von dem wir immer ausgehen, ist die Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 15, 2025 at 03:06PM

·taz.de·
Katholik über Kirche und Politik: Die Kirche muss sich einmischen
Why the Christian Right and Left Are Both Missing the Point
Why the Christian Right and Left Are Both Missing the Point

Why the Christian Right and Left Are Both Missing the Point

https://relevantmagazine.com/current/nation/why-the-christian-right-and-left-are-both-missing-the-point/

Scroll through your feed and you’ll see it: Christians accusing other Christians of “dividing the Church”—usually for holding the wrong political views. Some wield Bible verses like weapons. Others wield tweets. What’s clear is this: American Christians are tangled in a political identity crisis, and everyone thinks it’s the other side’s fault.

But here’s the thing: Both the Christian right and Christian left are missing the point. Not because politics don’t matter—they absolutely do—but because politics aren’t the point of the Gospel. And when we confuse the two, we distort both.

“Politics matter because it informs policies that impact people,” Eugene Cho said. “Last time I checked the Bible, God cares about people—particularly those who might be marginalized in our society.”

That’s a necessary reminder in an age where politics often feel like religion’s replacement plan. On the right, the cross is sometimes wrapped in a flag. On the left, moral urgency can drift into its own kind of dogma. Neither side is exempt from the temptation to claim God as a party-line endorser. And Cho makes it clear.

“We should not go to bed with any political party.”

Cho warns that one of the most dangerous things happening in the Church right now is that “our politics inform our theology, as opposed to our theology informing our politics.” Once that flip happens, it’s easy to baptize ideology as Gospel truth and justify anything in the name of “God’s side.”

It’s not hard to find examples. Right-wing Christians often emphasize personal morality, law and order, and religious freedom. Left-leaning Christians focus on systemic injustice, inclusion and economic reform. Those aren’t unbiblical concerns—but none of them are the Gospel, either.

“Are you saying that one party has a monopoly on all the things we believe to parallel to God’s heart?” Cho asked. “That’s a complex conversation. But I don’t believe that a party has a monopoly on God’s Kingdom, even though that’s the rhetoric that comes out from the left or the right.”

Many Christians have grown up believing exactly that. Cho recalled being told in college, “Good Christians vote Republican.” Now, living in progressive Seattle, he hears the opposite: “If you’re a real Christian, don’t even think about it. Vote Democrat.” The details have changed, but the tone hasn’t.

“This kind of identity theology,” Cho said, “concerns me as well.”

There’s also a growing number of Christians who’ve simply opted out. Cho identifies three common responses among believers today: those who disengage from politics altogether; those who idolize it; and those who co-opt Christianity into a politicized power structure that doesn’t resemble Jesus at all.

“Some folks have let politics become the most important thing,” Cho said. “It can grow to be idolatrous. As a result, we see everything through those filters. We justify all our actions based upon our political ideology.”

This isn’t just a fringe problem.

“We dabble a little Jesus and sprinkle him on top of things,” Cho said. “As a result, it causes a grave disservice to the witness of Christ in our world.”

The disillusionment is real. According to recent Barna research, a growing number of young Christians aren’t leaving the faith because they stopped believing in God. They’re leaving because they can’t reconcile the behavior of the Church with the character of Jesus. They see politics elevated over compassion, culture war theatrics over humility, and power over love.

A common defense among Christians engaged in these political arguments is that they’re simply “standing up for truth.” Others respond by accusing them of being divisive. Cho said both critiques might be valid—but they often miss the deeper issue.

“When someone gives me a criticism like, ‘You’re being divisive, Eugene,’ I don’t want to just ignore it,” he said. “I think we should respond and take to heart criticisms that we get, particularly from the body of Christ—and those outside the larger body too. We live in a culture where there is so much anger and outrage that it’s easy to become desensitized or apathetic to it.”

But he’s also quick to push back on the idea that peacemaking is the same as peacekeeping.

“Sometimes peacekeeping might be, if we’re gonna be blunt, a voice in our head that says, ‘You know what? Things are working well for me, let’s keep the peace,’” he said. “Whereas peacemaking has some sort of prophetic power to be able to examine that, yes, it might work for some, but politics is governance for all—we need to be mindful of others.”

That mindfulness comes with a cost.

“We have a very elevated perspective of Dr. King,” Cho said. “But during the height of his public ministry, he was, according to one poll, ‘the most detested person in America.’”

Cho warned that we tend to sanitize and Disney-ify his legacy, forgetting the backlash and opposition he faced in real time.

In the same way, Cho said, pursuing justice and the Kingdom of God will sometimes be met with applause, but it will just as often provoke pushback. That doesn’t mean you’re doing it wrong. It might actually mean you’re doing it right.

Christians often argue that it’s unrealistic to disengage from systems of power. Cho agrees we have to engage real systems, policies and processes—but warned against the fatalistic idea that we’re helpless within them.

“I don’t think that is reflective of the Kingdom of God,” he said. “While we seek to be practical, I think we also ought to be mindful of Jesus and his words. We’re talking about the Sermon on the Mount being the ethic that forms us. I would rather seek to honor Christ, and that’s the challenge I have for the Church as well.”

That ethic—one of humility, mercy, sacrifice and enemy love—has never aligned perfectly with any platform. And when we elevate party over people, it shows.

“One of the biggest temptations in our world today is to dehumanize those we disagree with,” Cho said. “And in that process, we actually don’t know that we’ve done it. Not only does it harm the other person we’re bullying or mocking, but I think there’s something that’s being lost in our own soul flourishing as well.”

So what’s the alternative?

It’s not apathy. And it’s not doubling down on your side. It’s returning to the things Jesus actually told us to do: feed the hungry, care for the poor, welcome the stranger, visit the prisoner, love your enemy, pray for those who persecute you. Refuse to dehumanize. Seek peace, even when it costs you.

Yes, politics matter. But they’re not our hope. And they never were.

“We know that it matters,” Cho said, “but it’s not the most important thing.”

Maybe it’s time we started acting like it.

Religion

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July 14, 2025 at 04:26PM

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Why the Christian Right and Left Are Both Missing the Point
Von der Inquisition zum modernen Ministerium / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Glaubensdikasterium
Von der Inquisition zum modernen Ministerium / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Glaubensdikasterium

Von der Inquisition zum modernen Ministerium / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Glaubensdikasterium

https://www.domradio.de/artikel/vatikan-institutionen-im-portraet-das-glaubensdikasterium

Entstanden ist das Dikasterium aus der berüchtigten römischen Inquisition. Braucht die Kirche im 21. Jahrhundert überhaupt so einen Apparat, der die Rechtgläubigkeit überwacht?

Unbedingt. Die Sorge um die rechte Lehre spielt ja schon an den Anfängen des Christentums eine Rolle und wird im Neuen Testament erwähnt. Die Synoden und Konzilien der ersten Jahrhunderte – zum Beispiel das Konzil von Nizäa vor genau 1700 Jahren – haben sich genau dieses Ziel gesetzt: Den Glauben unverfälscht in die Zukunft zu tragen. Der argentinische Kardinal Victor Manuel Fernandez ist Chef, also Präfekt des Dikasteriums. Er sagt: Es geht nicht nur darum Irrtümer im Glauben zu verhindern, sondern auch bestimmte Entscheidungen zu vermeiden, die "den Geist auslöschen", weil sie zwar formal korrekt seien, aber den Reichtum des Glaubens untergraben würden. Das Glaubensdikasterium soll also auch die Vielfalt des Glaubens bewahren und nicht nur die eine, richtige Lehre vorgeben.

Dabei hatte die Glaubensbehörde im Laufe der Jahrhunderte nicht immer den besten Ruf …

Was auch daran liegt, dass sie während der Gegenreformation eingerichtet wurde, in einer Zeit als es darum ging, die Lehren Luthers abzuwehren. 1542 hatte die Institution ihren ersten Auftritt als Kardinalskommission zur Überwachung von Glaubensangelegenheiten mit dem Titel "Heilige Römische Universalinquisition".  Die ursprüngliche Aufgabe war es damals Fälle von Häresie und Schisma zu bearbeiten, bald kamen dann auch Fragen der Moral- und Sittenlehre hinzu. Im "Heiligen Uffizium" wurde auch lange Zeit der Index verbotener Bücher erstellt, den es jetzt allerdings nicht mehr gibt.

Der deutsche Theologe Joseph Ratzinger war als Kardinal Präfekt der Glaubenskongregation – und wurde später zu Papst Benedikt XVI. gewählt. Er öffnete die Archive der damaligen Kongregation, die seit der Kurienreform von Papst Franziskus nicht mehr "Kongregation" sondern "Dikasterium" heißt. Ihren historischen Vorrang hat sie durch diese Reform allerdings weitgehend eingebüßt.

Wie ist das Glaubensdikasterium aufgebaut?

Es gibt zwei Abteilungen: Lehre und Disziplin. Dazu kommen die Päpstliche Bibelkommission und die Internationale Theologische Kommission. Beide sind im Dikasterium angesiedelt, arbeiten aber nach jeweils eigenen Statuten. Ebenfalls beim Dikasterium angesiedelt ist die päpstliche Kommission zum Schutz von Minderjährigen. Natürlich führt das Dikasterium viele Symposien und Studientage durch und veröffentlicht immer wieder mal Dokumente zu Glaubensfragen, zuletzt Ende Januar eine sogenannte "Note" zum Thema Künstliche Intelligenz.

Sitz des Dikasteriums ist ein großer Palazzo gleich links neben dem Petersdom – und das ist das selbe Gebäude in dem der neue Papst Leo XIV. derzeit noch übergangsweise wohnt.

 

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July 15, 2025 at 08:09AM

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Von der Inquisition zum modernen Ministerium / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Glaubensdikasterium
D: Rabbiner besorgt über antisemitische Eskalation
D: Rabbiner besorgt über antisemitische Eskalation

D: Rabbiner besorgt über antisemitische Eskalation

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-07/d-rabbiner-zu-antisemitischer-eskalation-gegen-kirchengemeinde.html

Rabbiner aus Frankfurt, Leipzig und Stuttgart haben sich besorgt über eine neue Dimension des Hasses und der Gewalt gegenüber jüdischem Leben geäußert. Dabei bezogen sie sich auf andauernde, antisemitisch motivierte Aktionen gegen eine evangelische Kirchengemeinde im baden-württembergischen Langenau.

Diese erlebe nun schon seit mehr als anderthalb Jahren zahlreiche Anfeindungen, seitdem Ortspfarrer Ralf Sedlak nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel in einem Gottesdienst seine Solidarität mit den israelischen Opfern bekundet habe.

Ein Beispiel gelebter christlicher Verantwortung

Das Schreiben der Rabbiner Avichai Apel (Frankfurt), Zsolt Balla (Leipzig) und Yehuda Pushkin (Stuttgart) würdigt die Haltung der angefeindeten Kirchengemeinde. Sie sei „ein leuchtendes Beispiel gelebter christlicher Verantwortung und Ausdruck jener Werte, die unsere freiheitliche Gesellschaft im Innersten zusammenhalten."

Eine Gefahr für Demokratie und Religionsfreiheit

Wer versuche, vermeintliche Gegner mundtot zu machen oder körperlich zu bedrohen, gefährde den demokratischen Diskurs und torpediere den gesellschaftlichen Zusammenhalt, so die Rabbiner.

In diesem Kontext begrüßen sie auch die Allgemeinverfügung der Stadt Langenau, wonach Kundgebungen vor der Martinskirche vorerst verboten seien. Ziel der Allgemeinverfügung sei es, weitere „Störungen und Straftaten zu verhindern und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten".

„Die Sicherung von Religionsfreiheit ist nicht verhandelbar - sie ist ein Fundament unserer Verfassung", betonten die Rabbiner.

(kathpress - rva)

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July 15, 2025 at 12:30PM

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D: Rabbiner besorgt über antisemitische Eskalation
"Irgendwann nur noch ein 'christliches Disneyland'" / Gazas Christen stehen unter Druck
"Irgendwann nur noch ein 'christliches Disneyland'" / Gazas Christen stehen unter Druck

"Irgendwann nur noch ein 'christliches Disneyland'" / Gazas Christen stehen unter Druck

https://www.domradio.de/artikel/gazas-christen-stehen-unter-druck

DOMRADIO.DE: Sie haben gerade ein Buch über die Geschichte der Christen in Gaza geschrieben. Inwiefern taucht denn die Region, die wir heute Gaza nennen, schon in der Bibel auf?

Georg Röwekamp (Langjähriger Repräsentant des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande in Jerusalem): Natürlich ist es eine Randregion des Heiligen Landes, aber gerade in den Geschichten aus dem Alten Testament über Simson – auch Samson genannt - taucht sie sehr prominent auf. Es wird erzählt, dass Samson dank seiner langen Haare übermenschliche Kräfte hatte, und als Richter die Feinde der Israeliten, die Philister, bekämpfte. Aber er wird in eine Falle gelockt, als Philisterin Delila ihm die Haare abschneidet. Und er kommt erst wieder zu neuer Stärke, als die Haare nachwachsen und dann reißt er die Säulen des Tempels der Philister ein und nimmt viele Feinde mit in den Tod.

Diese Geschichte wird als ein Beispiel für die Stärke der Israeliten gelesen und hat sogar dazu geführt, dass es im israelischen Militär heute eine "Shimshon-Doktrin" gibt, bei der es um nukleare Vergeltungsszenarien geht.

Georg Röwekamp hat fünf Jahre lang das Tabgha-Pilgerhauses in Israel geleitet

DOMRADIO.DE: Die Geschichte von Samson stammt aus dem Alten Testament, taucht die Region Gaza denn im Neuen Testament auch auf?

Röwekamp: Im Neuen Testament wird Gaza nur im Zusammenhang mit der Taufe eines äthiopischen Hofbeamten erwähnt, der auf dem Weg von Jerusalem in seine Heimat Äthiopien durch Gaza kommt und dort vom Apostel Philippus bekehrt und getauft wird.

Und man nimmt man an – und das ist für die heutige Christengemeinde in Gaza durchaus wichtig - dass die Heilige Familie ihren Weg nach Ägypten durch Gaza genommen hat, denn das ist der einzige Weg, der das Heilige Land mit Ägypten verbindet.

"Es gab immer unterschiedliche Gründe, warum Gaza Teil kriegerischer Auseinandersetzungen war."

DOMRADIO.DE: Die Region hat eine wechselvolle Geschichte erlebt, sie stand unter babylonischer, assyrischer und persischer Kontrolle, Napoleon war dort und sie war Schauplatz im Ersten Weltkrieg: War also Gaza immer schon eine Konflikt-Region?

Röwekamp: Es gibt Bücher mit dem Untertitel "Gaza, City of many battles", also "Stadt vieler Schlachten". Das liegt zum einen daran, dass sie auf der Grenze zwischen dem Heiligen Land, Israel, Palästina und Ägypten liegt und oft ein Zankapfel zwischen diesen Mächten war.

Und natürlich war Gaza auch eine wichtige Hafenstadt: Von dort gelangte zum Beispiel der Weihrauch von der arabischen Halbinsel über die Weihrauchstraße an das Mittelmeer und vor dort aus nach Europa. Und von daher gab es immer wieder unterschiedliche Gründe, warum Gaza Teil kriegerischer Auseinandersetzungen war.

DOMRADIO.DE: Waren Christen dort denn immer eine Minderheit oder gab es auch eine Blütezeit?

Röwekamp: Unbedingt, und zwar ab dem vierten Jahrhundert: Da hat zum einen ein gewisser Hilarion das Mönchtum von Ägypten nach Gaza gebracht und hat die erste monastische Niederlassung im Heiligen Land begründet. Überreste dieses Klosters wurden erst vor einigen Jahren ausgegraben, es war ein wichtiges christliches Wallfahrtsziel und Hilarions Grab wurde von zahllosen Pilgerinnen und Pilgern verehrt.

Und eine andere wichtige Figur war Porphyrius von Gaza, einer der frühen Bischöfe im 5. Jahrhundert nach Christus. In dieser Zeit war Gaza eine blühende Metropole, so wie man damals nach Beirut ging, wenn man eine ausgezeichnete juristische Ausbildung anstrebte, ging man nach Gaza, um Rhetorik zu studieren. Viele Mönche lebten in der Umgebung und nicht zuletzt die prachtvollen Kirchenbauten mit ihren wunderbaren Mosaikfußböden - das Einzige, was erhalten ist - geben Zeugnis von dieser Blütezeit, die bis ins siebte Jahrhundert mindestens dauerte, bevor das Christentum dann im Zuge der Islamisierung zur Minderheit wurde.

DOMRADIO.DE: Die Hamas ist in Gaza seit 2006 an der Macht – wie erging es den Christen danach?

Röwekamp: Es gibt Stimmen, auch Christen, sie sagen, sie hätten sich alle als Palästinenser gefühlt und gut miteinander gelebt. Andere hingegen berichten von zunehmender Drangsalierung und dem Gefühl der doppelten Besatzung, sowohl von außen abgeschottet durch den israelischen Grenzzaun als auch unter dem inneren Druck der Hamas, die immer wieder verhindert haben soll, dass in den drei christlichen Schulen, die es dort gab, Jungen und Mädchen gemeinsam erzogen werden, dass jede öffentliche Erwähnung von etwas Christlichem gleich als Missionsversuch angesehen wurde und verschiedene andere Dinge. Nach dem, war ich erfahren habe, ist die Situation der Christinnen und Christen im Laufe der Jahre politisch immer schwieriger geworden.

DOMRADIO.DE: Sie beschreiben in Ihrem Buch auch, dass christliche Einrichtungen – wie beispielsweise die Schulen - von den Israelis bombardiert wurden. Weil sich auch dort Kommandostrukturen der Hamas befanden, wie die israelische Armee dann immer argumentiert?

Röwekamp: Ich bin natürlich nicht vor Ort und kann wenig Details sagen. Aber ich habe gehört, dass die Hamas schon vor dem Krieg auch unter den christlichen Schulen Tunnel angelegt hat, um im Fall einer Bombardierung sagen zu können: "Schaut, sie respektieren noch nicht einmal die christlichen Schulen", so dass hier wirklich Zivilisten und christliche Einrichtungen als Schutzschilde benutzt werden.

Die israelische Armee soll auch immer wieder die Koordinaten abgefragt haben, um diese möglichst zu schützen. Trotzdem wurden christliche Einrichtungen getroffen, ob nun bewusst oder unbewusst, in denen viele Menschen Zuflucht gesucht hatten. Bei der Bombardierung eines Gebäudes neben der Porphyrius-Kirche wurden 18 Christen getötet. Und Scharfschützen töteten zwei Frauen auf dem Gelände der katholischen Kirche "Zur Heiligen Familie".

DOMRADIO.DE: Sind Christen in Gaza von dem Krieg anders betroffen?

Röwekamp: Nein, ich glaube, da kann man nicht differenzieren. Es leiden alle unter der unsäglich schlimmen Situation, dem Hunger und dem Mangel an medizinischer Versorgung.

Reale Gefahr, dass dort jetzt eine zweitausendjährige Geschichte des Christentums zu Ende geht.

DOMRADIO.DE: Haben denn die katholischen Gemeinden noch Möglichkeiten, humanitäre Hilfe vor Ort zu leisten?

Röwekamp: In den vergangenen Monaten war vor allem wichtig, dass der Kontakt nach außen nicht ganz abgerissen ist. Papst Franziskus hat vor seinem Tod fast täglich dort angerufen und immer wieder signalisiert, dass die Christen dort nicht vergessen sind. Das lateinische Patriarchat, der Bischof in Jerusalem, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Hilfsgüter hineinzubringen, was zeitweise möglich, aber auch sehr schwierig und kostspielig war. Und was ich höre ist, dass es zumindest noch einige Vorräte aus der Zeit vor dem Krieg gibt, die aber sehr streng rationiert werden, damit man möglichst lange überleben kann.

DOMRADIO.DE: Vor dem 7. Oktober 2023 zählte die christliche Gemeinde in Gaza noch 1.017 Mitglieder. Nun sind es nur noch die Hälfte. Wird es irgendwann keine Christen mehr dort geben?

Röwekamp: Das ist leider eine offene Frage. Einige haben inzwischen die Möglichkeit bekommen, auszureisen und wer will es ihnen verdenken? Von daher lebt wirklich nur noch eine sehr kleine Minderheit von Christen in Gaza und ob die anderen zurückkehren werden, weiß niemand. Es ist eine reale Gefahr, dass dort jetzt eine zweitausendjährige Geschichte des Christentums zu Ende geht.

DOMRADIO.DE: Was würde dadurch verloren gehen?

Röwekamp: Eine lebendige Verbindung zur Vergangenheit und ein weiteres christliches Zentrum wäre dann ohne Christen. Und das, was manche eben auch für das ganze Heilige Land befürchten, dass wir irgendwann ein christliches "Disneyland" haben mit ein paar ausländischen Christinnen und Christen, die die heiligen Städten betreuen, wäre in Gaza schon Wirklichkeit geworden.

Das Interview führte Ina Rottscheidt.

Der gebürtige Duisburger begann nach Abitur und Wehrdienst mit dem Studium für das Lehramt der Primarstufe, wechselte dann aber zur Philosophie und katholischen Theologie. Ein Studienjahr führte Georg Röwekamp nach Jerusalem, wo er zusätzlich die Fächer Archäologie, Judaistik und Islamkunde belegte.

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July 15, 2025 at 08:09AM

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"Irgendwann nur noch ein 'christliches Disneyland'" / Gazas Christen stehen unter Druck
"Man sollte sie nicht beschimpfen" / Thierse verteidigt Kirche in Verfassungsrichter-Debatte
"Man sollte sie nicht beschimpfen" / Thierse verteidigt Kirche in Verfassungsrichter-Debatte

"Man sollte sie nicht beschimpfen" / Thierse verteidigt Kirche in Verfassungsrichter-Debatte

https://www.domradio.de/artikel/thierse-verteidigt-kirche-verfassungsrichter-debatte

In der Diskussion um die Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin hat Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die katholische Kirche gegen Kritik verteidigt.

"Dass Vertreter der katholischen Kirche ihre grundsätzlichen Überzeugungen zum Thema Menschenwürde des ungeborenen Lebens zum Ausdruck bringen, sollte man ihr nicht übelnehmen", sagte Thierse dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). "Wenn man Stellungnahmen der Kirchen zu bestimmten Themen ausdrücklich wünscht, dann sollte man sie nicht beschimpfen, wenn einem Stellungnahmen zu anderen Themen nicht gefallen."

Die Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin, die von der SPD für das Amt vorgeschlagen worden war, war am Freitag zunächst gescheitert. Vorbehalte existieren vor allem bei CDU und CSU sowie auch bei der katholischen Kirche wegen der liberalen Haltung der 54 Jahre alten Juristin zur Abtreibungsregelung. So nannte der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl diese Haltung einen "innenpolitischen Skandal". SPD-Fraktionschef Matthias Miersch zeigte sich daraufhin empört, "wie sich prominente Bischöfe und Kardinäle in diese Sache eingeschaltet haben".

"Kandidatin selbst zu Wort kommen lassen"

Thierse gehörte lange Jahre dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, dem obersten Gremium des Laienkatholizismus in Deutschland, an. Seine Kritik richtete er nun in erster Linie an die SPD, seine eigene Partei. Er riet ihr, "die Schärfe der Auseinandersetzung herunter zu dimmen und kritische Äußerungen nicht nur als Kampagne zu empfinden - selbst wenn es Hetze gegeben hat".

Die Union mahnte er hingegen, Meinungspluralität auch im Bundesverfassungsgericht zuzulassen. "Insgesamt wäre es gut, wenn man sich jetzt gründlich mit den anstehenden Fragen beschäftigen und die Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf selbst zu Wort kommen lassen würde", betonte Thierse.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

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July 15, 2025 at 10:05AM

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"Man sollte sie nicht beschimpfen" / Thierse verteidigt Kirche in Verfassungsrichter-Debatte
Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen
Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen

Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-07/dikasterium-foerderung-einheit-christen-oekumene-judentum-dialog.html

Aufgabe dieses Dikasteriums ist die Förderung eines echten ökumenischen Geistes innerhalb der katholischen Kirche sowie das Engagement für den ökumenischen Dialog mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, um die Einheit unter den Christen wiederherzustellen. Auch der Dialog mit dem Judentum ist Teil der Aufgabe des Dikasteriums.

Aufgabe des Dikasteriums ist es, den Papst und die Bischöfe „bei der Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt zu unterstützen, indem es die Integrität der katholischen ...

Alessandro Di Bussolo und Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Aufgabe des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen besteht in der Förderung eines ökumenischen Geistes innerhalb der katholischen Kirche. Es ist in allen Bereichen tätig, die zur Förderung dieser Einheit beitragen können, etwa durch theologische Dialoge mit anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften. Präfekt ist derzeit der Schweizer Kardinal Kurt Koch, Sekretär ist Erzbischof Flavio Pace. Die Pflege der Beziehungen zu anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften obliegt zwei Sektionen: die orientalische Sektion für die orthodoxen Kirchen byzantinischer Tradition sowie für die orientalischen orthodoxen Kirchen (koptisch, syrisch, armenisch, äthiopisch, malankarisch); und die Assyrische Kirche des Ostens; sowie die westliche Sektion für die verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Westens.

Historische Hinweise

Am 5. Juni 1960 gründete Papst Johannes XXIII. das Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen als eine der vorbereitenden Kommissionen des Konzils. Damit begann das offizielle Engagement der katholischen Kirche in der ökumenischen Bewegung. Das Sekretariat bereitete für das Konzil die Dokumente über den Ökumenismus (Unitatis redintegratio), über nichtchristliche Religionen (Nostra aetate), über die Religionsfreiheit (Dignitatis humanae) sowie – in Zusammenarbeit mit der dogmatischen Kommission – die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung (Dei Verbum) vor (hier finden Sie die genannten Konzilstexte auf Deutsch). Nach Abschluss des Konzils bestätigte Papst Paul VI. 1966 das Sekretariat als ständige Einrichtung des Heiligen Stuhls. Im selben Jahr beschlossen die Kommission „Glaube und Kirchenverfassung“ des Ökumenischen Rates der Kirchen und das Sekretariat erstmals gemeinsam, den offiziellen Text für die Gebetswoche zur Einheit der Christen zu erarbeiten.

Mit der apostolischen Konstitution Pastor Bonus erhob Papst Johannes Paul II. 1988 das Sekretariat zum Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. 2022 wurde es mit der apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium von Papst Franziskus in „Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen“ umbenannt.

Aufgaben und Zuständigkeiten

Laut der apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium besteht die Aufgabe des Dikasteriums in der Förderung des ökumenischen Engagements innerhalb der katholischen Kirche sowie im Dialog mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zur Wiederherstellung der Einheit unter den Christen. Das Dikasterium setzt die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus und das nachkonziliare Lehramt der Päpste um und sorgt für deren angemessene Auslegung, um ökumenisches Handeln zu orientieren, zu koordinieren und zu fördern. Es organisiert Treffen und Veranstaltungen auf nationaler und internationaler Ebene zur Förderung der Einheit der Christen. Zudem koordiniert es die ökumenischen Initiativen anderer Einrichtungen der Römischen Kurie sowie der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Institutionen, und pflegt Beziehungen zu anderen Kirchen und Gemeinschaften – nach vorheriger Unterrichtung des Papstes.

Das Dikasterium benennt die katholischen Mitglieder für theologische Dialoge, die Beobachter und Delegierten für verschiedene ökumenische Begegnungen, und lädt Beobachter oder „brüderliche Delegierte“ anderer Kirchen zu wichtigen Ereignissen der katholischen Kirche ein. Zum Dikasterium gehört auch die Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, die vom Präfekten geleitet wird und die Beziehung zwischen Katholiken und Juden vertiefen soll.

Die Feier der Vesper zum Fest der Bekehrung des heiligen Paulus am Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen 2023   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Gemeinsam auf der Suche nach Wahrheit

„Der Dialog zwischen den Christen hat in den vergangenen sechzig Jahren mehr Fortschritte gemacht als je zuvor in der Geschichte“, erklärte Kardinal Kurt Koch. Er verwies dabei unter anderem auf „die christologischen Erklärungen mit den orientalisch-orthodoxen Kirchen, die 1.500 Jahre lange Auseinandersetzungen beendeten“, sowie auf „die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die grundlegende Probleme der Reformation des 16. Jahrhunderts klärte“. Nicht zuletzt habe sich durch den Dialog das gegenseitige Verhältnis der Christen verändert: „Man begegnet sich nicht mehr als Gegner, sondern als Brüder und Schwestern in Christus.“

Papst Franziskus betonte 2022 in seiner Ansprache an die Vollversammlung des damaligen Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen: „Gehen wir weiter, gehen wir gemeinsam.“ Zwar sei die theologische Arbeit wesentlich, aber man könne nicht darauf warten, bis völlige Übereinstimmung erreicht sei. „Ein orthodoxer Theologe sagte mir einmal, er wisse, wann die Theologen übereinstimmen würden: am Tag nach dem Jüngsten Gericht. Und bis dahin? Gehen wir wie Geschwister: im Gebet, in den Werken der Nächstenliebe, in der Suche nach Wahrheit – wie Brüder. Diese Geschwisterlichkeit gilt für uns alle.“

(vatican news)

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July 15, 2025 at 10:16AM

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Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen
Zum 500. Jahrestag der Hinrichtung / Reliquie von Thomas Morus soll exhumiert und ausgestellt werden
Zum 500. Jahrestag der Hinrichtung / Reliquie von Thomas Morus soll exhumiert und ausgestellt werden

Zum 500. Jahrestag der Hinrichtung / Reliquie von Thomas Morus soll exhumiert und ausgestellt werden

https://www.domradio.de/artikel/reliquie-von-thomas-morus-soll-exhumiert-und-ausgestellt-werden

Die sterblichen Überreste des katholischen Märtyrers Thomas Morus sollen exhumiert und konserviert werden. Das berichtet die britische Zeitung "Catholic Herald" am Montag.

Die anglikanische Kirche St. Dunstan's in Canterbury habe entsprechende Pläne bekanntgegeben. Zeitgleich wolle man im Jahr 2035, zum 500. Jahrestag von Morus' Hinrichtung, die jahrhundertealte Reliquie in einem Schrein unterbringen und öffentlich ausstellen.

Dieser Schritt könnte die bislang beschauliche Gemeinde in Kent zu einem Anziehungspunkt für Pilger, Touristen und andere Interessierte machen. Wie den Plänen zu entnehmen sei, die der Gemeinde bereits vorgelegt wurden, habe sich das sogenannte Parochial church council (PCC), der Gemeinderat, bereit erklärt, den Prozess in die Wege zu leiten. Zunächst jedoch müsse die oberste Kirchenbehörde grünes Licht geben. Außerdem seien Spenden in Höhe von rund 50.000 Pfund notwendig.

Vorschläge der Kirchengemeinde

Den Angaben zufolge könnte es mehrere Jahre dauern, bis die Reliquie vollständig getrocknet ist. Nach der Konservierung plane die Kirche, die Überreste entweder wieder in die Gruft zurückzulegen oder in einen eigens angefertigten Schrein oder eine Steinsäule in der Kapelle zu überführen. Berichten zufolge würden Besucher immer wieder fragen, wann die Reliquie öffentlich zugänglich gemacht werde.

Die Kirche ruft deshalb die Gemeinde dazu auf, Vorschläge zu sammeln, wie Morus' Vermächtnis am besten gewürdigt werden könne. Zudem hoffe man, die erforderlichen Mittel aufzubringen, um Archäologen und Denkmalpfleger zu finanzieren.

Thomas Morus wurde 1535 enthauptet, weil er sich weigerte, den Eid auf die königliche Hoheit über die Kirche zu leisten und damit den Bruch von König Heinrich VIII. mit dem Papst mitzutragen. Darüber hinaus ist Morus als geistlicher und humanistischer Autor bekannt; sein berühmtestes Werk ist "Utopia", die Schilderung einer idealen Gesellschaft.

Seit dem Jahr 2000 ist Thomas Morus Patron der Regierenden und Politiker. Seine Heiligsprechung 1935 wurde von Beobachtern als Signal der Kirche gegen die Herrschaftsansprüche totalitärer Staaten gewertet.

Reliquien - vom lateinischen "reliquiae" abgeleitet - sind die sterblichen Überreste von als heilig verehrten Personen. Primäre Reliquien sind dabei die Leichname von Seligen oder Heiligen, größere Körperteile von diesen oder die komplette Asche ihrer verbrannten Körper.

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July 15, 2025 at 11:12AM

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Zum 500. Jahrestag der Hinrichtung / Reliquie von Thomas Morus soll exhumiert und ausgestellt werden
Britischer Politiker Rees-Mogg: Hoffnung für alte Messe unter Leo XIV.
Britischer Politiker Rees-Mogg: Hoffnung für alte Messe unter Leo XIV.

Britischer Politiker Rees-Mogg: Hoffnung für alte Messe unter Leo XIV.

https://de.catholicnewsagency.com/news/20607/britischer-politiker-rees-mogg-hoffnung-fur-alte-messe-unter-leo-xiv

Der britische Konservative Jacob Rees-Mogg hat sich im Spectator zuversichtlich über die Entwicklung der traditionellen lateinischen Messe unter dem neuen Pontifikat von Papst Leo XIV geäußert.

Rees-Mogg war von 2010 bis 2024 Mitglied des britischen Unterhauses und diente zeitweise als Kabinettsminister in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Lordpräsident des Rates.

In seinem Beitrag schrieb er: „Es ist beruhigend, einen Papst zu haben, der an das Papstamt glaubt.“ Den bisherigen Widerstand gegen die überlieferte Liturgie erklärte er als „eine Eigenart einiger alternder Liberaler“.

Mit Blick auf die junge Generation fügte er hinzu: „Glücklicherweise strömen junge Katholiken, darunter mein Neffe David, der Seminarist ist, in Scharen zum alten Ritus.“

Seine Teilnahme an einer Feier zu Ehren des neuen Papstes kommentierte Rees-Mogg mit den Worten: „Nicht, dass ein Wüstenvater etwas gegen meinen Besuch in Wimbledon bei der päpstlichen Nuntiatur gehabt hätte, wo der Nuntius das Pontifikat von Leo XIV. feierte.“

Die Äußerungen von Rees-Mogg fügen sich in die breitere Debatte über die Zukunft der traditionellen lateinischen Messe unter Papst Leo XIV. ein.

Kardinal Raymond Burke hatte bereits im Juni 2025 bestätigt, dass er mit dem neuen Pontifex über die Aufhebung der Beschränkungen für die traditionelle Liturgie gesprochen habe, wie CNA Deutsch berichtete. Burke bezeichnete die derzeitigen Maßnahmen als „Verfolgung“ der traditionsverbundenen Gläubigen.

„Mit etwas Glück werden die traditionellen Liturgien nicht länger verfolgt werden“, erklärte Rees-Mogg.

Papst Franziskus hatte 2021 mit dem Motu proprio Traditionis Custodes die Feier der traditionellen lateinischen Messe erheblich eingeschränkt und die Entscheidung über deren Zulassung in die Hände der Diözesanbischöfe gelegt. Die Maßnahme war eine deutliche Kehrtwende gegenüber Papst Benedikt XVI., der 2007 mit Summorum Pontificum die Regelungen für die traditionelle Messe liberalisiert hatte.

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

July 15, 2025 at 11:40AM

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Britischer Politiker Rees-Mogg: Hoffnung für alte Messe unter Leo XIV.
John MacArthur megachurch pastor and voice of Grace to You radio ministry has died
John MacArthur megachurch pastor and voice of Grace to You radio ministry has died

John MacArthur, megachurch pastor and voice of ‘Grace to You’ radio ministry, has died

https://religionnews.com/2025/07/14/john-macarthur-voice-of-grace-to-you-radio-ministry-and-controversial-megachurch-pastor-has-died/

(RNS) — John MacArthur, megachurch pastor, culture warrior, author and longtime voice of the “Grace to You” radio program, has died.

He was 86.

“John MacArthur went to heaven at 6:17pm California time,” Phil Johnson, executive director of Grace to You,” told RNS in a text message.

During a Sunday (July 13) service at Grace Community Church in Sun Valley, California, Tom Patton, one of the congregation’s longtime pastors, announced MacArthur had been hospitalized and was near death.

“You need to know that this week, Pastor John contracted pneumonia,” Patton told the congregation, according to a livestream of the service posted on social media. “He was admitted into the hospital, and may be in the presence of the Lord soon.”

Patton then asked the congregation to pray for MacArthur, the church’s longtime senior pastor, his wife, Patricia, and the couple’s four adult children and their families.

On Sunday, Johnson told RNS that doctors had done all they could for MacArthur and that he was on “the precipice of heaven.”

“He has suffered much in recent weeks,” Johnson said in a text message on Sunday evening. “His mind is still sharp but his body is spent.”

Known for both his preaching and his penchant for controversy — especially his feuds in recent years with public health officials in Los Angeles during COVID-19 shutdowns, his critique of women in ministry and his criticism of pastors who discussed racism in church — MacArthur had been ill for much of the past year after having surgery in 2024 to replace a heart valve.

The son and grandson of preachers, MacArthur was born June 19, 1939, in Los Angeles, where his father, John “Jack” MacArthur, was pastor at Manchester Baptist Church. His father became a traveling evangelist, and the family lived in Chicago and Philadelphia before returning to Los Angeles, where his father led the “Voice of Calvary” radio ministry.

After graduating from high school, where he played football and baseball, MacArthur spent two years at Bob Jones University, a fundamentalist school in South Carolina, where he got his first taste of preaching during a student mission project. During a cross-country trip as a student, MacArthur was thrown from a car while traveling in Alabama, which left him with painful abrasions and burns on his back. After that experience, he felt a call to the ministry.

He then transferred to Los Angeles Pacific College, where he played three sports, then attended Talbot Theological Seminary from 1961 to 1964. While in seminary, MacArthur claimed the Cleveland Browns professional football team called him after star wide receiver Paul Warfield was injured and asked him to sign as a backup.

“No,” he told them, according to an account of his early years in ministry published by “Grace to You.” “I’m going to seminary.”

However, critics of MacArthur have pointed out that he barely played for his college’s football team and noted that Warfield was injured in a 1965 exhibition game, according to The New York Times, after MacArthur had graduated from seminary.

MacArthur also claimed for years that he had driven to Lorraine Hotel in Memphis with a group of Black pastors on the night Martin Luther King Jr. was shot and stood with them on the balcony where the Civil Rights icon was killed within an hour of the shooting — a claim some of those pastors have said was untrue.

RELATED: Charlie Dates counters John MacArthur’s declaration that MLK ‘was not a Christian’

In 1969, he was called to pastor Grace Community Church as successor to the Rev. Richard Elvee, who had died the previous year. MacArthur’s first sermon, entitled, “How to Play Church,” claimed that most churches in the country were dead spiritually. The idea that few Christians — especially those outside his corner of evangelicalism — were real Christians would become an ongoing theme in MacArthur’s ministry.

“Probably the majority of them don’t even know what it is to be a Christian, and they’re dead spiritually,” he said in 1969.

MacArthur’s arrival led to a long period of renewal and growth at Grace Community, which became known for active church members. In 1972, Moody Monthly, then a prominent evangelical magazine, described it as “The Church with 900 ministers.”

He would become known as one of the nation’s foremost expository preachers, committed to preaching verse by verse through the Bible, rather than the more topic-driven approach taken by most megachurch pastors. MacArthur’s sermons were also broadcast by “Grace to You,” the radio ministry he founded the same year he arrived at Grace Community Church.

MacArthur also churned out more than 100 books as an author or editor but perhaps was best known for the study Bible he edited as well as his Bible commentary published in 2005. In 1985, he became president of the Los Angeles Baptist Theological Seminary, changing its name to The Master’s College, later The Master’s University, now a nondenominational school. He also hosted the annual Shepherds Conference, a gathering for Calvinist-leaning evangelical pastors.

Unlike many evangelical megachurch pastors, who adopted casual dress, rock-band driven worship, and TED talk-style sermons, MacArthur was known for preaching long sermons in a suit and preferring hymns and more traditional music.

Matthew Avery Sutton, a Washington State University professor who studies evangelicals, said MacArthur represented the confrontational side of the Religious Right, one that sees anyone who disagrees as a heretic and enemy of Christianity. MacArthur also believed having male leaders was an essential part of Christian faith and resisted any attempts to have women in leadership roles.

Sutton said MacArthur showed the widespread influence of evangelicalism.

“This isn’t a guy in the Bible belt,” he said. “This is a pastor in the wealthy Los Angeles suburbs. He shows that the influence of the religious right is urban and Western as much as it is Southern and rural.”

Ed Stetzer, dean of Talbot School of Theology, said MacArthur was “a towering figure” and that his passing marked the end of an era.

“His theological impact is global, far beyond what most American observers might think,” Stetzer said. “In addition, he’s been a voice for the revived religious right on almost every hot-button issue. MacArthur’s influence is widespread, with few evangelical pastors untouched by his teaching or influence — even those who did not fully align with all of his views.”

MacArthur was also an institution builder, running not just a megachurch but also a university with its own seminary and a radio ministry.

“Nobody else was ever doing anything that was good enough for him,” Sutton said. “He had to create his own institutions because no one else lived up to his standards.”

MacArthur’s insistence that church members live up to his expectations of true Christianity led at times to controversy, especially in a case where the church disciplined a church member who divorced her husband after discovering he had abused their children. For years, church leaders sided with the husband, even though he was convicted for abuse. The church has been repeatedly criticized for its approach to church discipline — and earlier this year was sued by a former member who said church leaders shared confidential information about her during a public shaming.

MacArthur clashed with evangelical leaders he saw as being too politically or theologically liberal. He was particularly critical of Pentecostal and charismatic leaders, who he accused for decades of leading millions of Christians around the world astray. He claimed Martin Luther King Jr. was not a Christian. Once asked to give his thoughts on Beth Moore, the best-selling Bible teacher, MacArthur’s response was two words: “Go home.”

He also accused pastors who spoke about racism or social justice of being woke and was particularly angered at a 2018 conference held in Memphis to commemorate the death of MLK. That event drew evangelical leaders like John Piper, Matt Chandler and John Perkins — an author, activist and preacher known for addressing issues of poverty and race. In response, MacArthur organized a “Statement on Social Justice and the Gospel,” which argued that talking about social justice and race were distractions from preaching the gospel and were dividing the church.

During the COVID-19 pandemic, in the summer of 2020, MacArthur and other leaders at Grace Community Church decided to hold in-person worship with no social distancing or masks — despite public health orders to the contrary. Church leaders said government officials had no authority over worship services, a claim that landed the church in court.

The United States Supreme Court would eventually rule that California officials could not bar churches from meeting in person. That led to Los Angeles County paying $400,000 to settle its legal dispute with the church. After the settlement, MacArthur claimed natural immune responses had kept church members safe during the pandemic.

“God has a way of taking care of us as we love each other and share our germs,” MacArthur told congregants. The church’s legal battle over COVID shutdowns were the subject of a 2023 documentary entitled “Essential Church.”

On Sunday, the focus was not on politics or any of MacArthur’s controversies. Instead, the church prayed for its pastor and his family as he faced his final hours.

“We ask for the greatest expression of your kindness to be bestowed upon our pastor now as he grows ever nearer to the completion of the mission that you had granted him before the beginning of time,” Patton prayed.

“Our hearts are heavy, yet rejoicing, as we share the news that our beloved pastor and teacher John MacArthur has entered i

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John MacArthur megachurch pastor and voice of Grace to You radio ministry has died
(S) Meinung: Der Fall Brosius-Gersdorf: Die Kirche sollte sich aus staatlichen Angelegenheiten raushalten
(S) Meinung: Der Fall Brosius-Gersdorf: Die Kirche sollte sich aus staatlichen Angelegenheiten raushalten

(S+) Meinung: Der Fall Brosius-Gersdorf: Die Kirche sollte sich aus staatlichen Angelegenheiten raushalten

https://www.spiegel.de/geschichte/frauke-brosius-gersdorf-die-kirche-sollte-sich-aus-staatlichen-angelegenheiten-raushalten-a-8a066b46-9f9a-4f08-85f8-6184da3e1468

Ein Erzbischof spricht von einem »innenpolitischen Skandal«, ein anderer gibt eine Wahlempfehlung. Dabei geht die Nominierung einer Verfassungsrichterin die katholische Kirche nichts an. Zum Glück.

via DER SPIEGEL

July 15, 2025 at 03:44AM

·spiegel.de·
(S) Meinung: Der Fall Brosius-Gersdorf: Die Kirche sollte sich aus staatlichen Angelegenheiten raushalten
D: Warum die Finanzierung von Kirchen umstritten ist
D: Warum die Finanzierung von Kirchen umstritten ist

D: Warum die Finanzierung von Kirchen umstritten ist

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-07/deutschland-kirchensteuer-finanzierung-kirchen-staatsleistungen.html

Viele kirchliche Leistungen kosten viel Geld: Schulen, Krankenhäuser, Hilfe für Behinderte, Alte, Obdachlose, Kirchengebäude und Seelsorge – all dies muss finanziert werden. In Deutschland hat sich über die Jahrhunderte hinweg ein komplexes System der Finanzierung von Kirchen etabliert. Dieses ist politisch und gesellschaftlich umstritten. Ein Versuch, hier Veränderungen herbeizuführen, ist kürzlich gescheitert.

Auch künftig lebendige Kirche in der Welt gestalten, selbst wenn die Kirche weniger Geld zu Verfügung hat: Im Bistum Trier denkt man jetzt schon nach, wie es ausschauen könnte, ...

Woher kommt das Geld auf den Einnahmekonten der Kirchen in Deutschland? Große Posten sind neben Spenden vor allem Kirchensteuern und Staatsleistungen. Ob Kirchensteuern und Staatsleistungen noch zeitgemäß sind, wird in der deutschen Öffentlichkeit und Politik kontrovers diskutiert. Dabei gibt es aber viele öffentliche Irrtümer:

Kirchensteuern sind nicht etwa staatliche Steuern, die die in Deutschland lebenden oder arbeitenden Menschen bezahlen müssen und die dann an die Kirchen weitergeleitet werden. Tatsächlich sind sie Mitgliedsbeiträge der Gläubigen. Nur wer Mitglied in einer der Kirchen oder Religionsgemeinschaften ist, muss eine Art Zuschlag zur Einkommensteuer entrichten. Der Staat sammelt das Geld mit der Einkommenssteuer ein und leitet es weiter. Die Finanzämter sind also hier Dienstleister für die Kirchen und erhalten für ihre Leistung auch eine Vergütung aus dem Budget der Kirchen. Anders ausgedrückt: Wer nicht einer Kirche angehört, bezahlt auch keine Kirchensteuer. Kritiker sind dennoch der Auffassung, dass an dieser Stelle Staat und Religion entflochten werden sollten und der Staat nicht mehr die Kirchensteuer für die Kirchen erhebt. Das ist die Praxis in den meisten europäischen Ländern.

Seit wann gibt es eine Kirchensteuer?

Entstanden ist die Kirchensteuer in einer Zeit, in der man neue Regeln für die Finanzierung von Kirchen benötigte, konkret zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Deutsche Fürstentümer mussten Gebiete westlich des Rheins an das siegreiche Frankreich Napoleons abtreten. Sie erhielten Ersatz, indem man den Kirchen und Klöstern viel Eigentum wegnahm. Der Fachterminus ist Säkularisation. Dies brachte Kirche und vor allem auch die Klöster in eine finanzielle Schieflage. Der Staat schuf in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, dass er für die Kirchen Steuern erhebt. Dieses System ist bis heute unverändert.

Später sah man die Enteignungen von kirchlichem Besitz als widerrechtlich an, und die deutschen Länder begannen, eine jährliche Entschädigung an die betroffenen Kirchen zu bezahlen. Diese Zahlungen werden Staatsleistungen genannt. Bezahlt werden sie bis heute. Aktuell sind es etwa 650 Millionen Euro, die die deutschen Bundesländer jährlich der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland überweisen.

Eigentlich sollten die jährlichen Zahlungen schon lange ein Ende haben. Die deutsche Verfassung, das Grundgesetz, hat dies als Auftrag an die Politik festgelegt. Schon die vorherige Verfassung, die Weimarer Reichsverfassung aus dem Jahr 1919, kannte diesen Auftrag: Die Staatsleistungen sind abzulösen, wobei Ablösung nicht etwa ein abruptes Ende, sondern eine Regelung meint, wie die laufenden Zahlungen durch eine Abschlusszahlung beendet werden können.

Die mit der Ablösung der Staatsleistungen verbundenen historischen und rechtlichen Fragen sind sehr komplex, so dass sich hieraus viele Kontroversen ergeben haben. Dies betrifft vor allem die Frage, wie hoch die abschließende Zahlung sein müsste. Hier wurden Beträge zwischen dem 8fachen und dem 100fachen der jährlichen Zahlungen genannt.

In der vergangenen Legislaturperiode des Deutschen Bundestages wurde versucht, unter der Moderation des Bundes eine Einigkeit zwischen den Kirchen und den deutschen Bundesländern herbeizuführen. Letztlich konnte man sich nicht auf die Höhe einer abschließenden Zahlung einigen. Auch eine Reihe von Ministerpräsidenten der Bundesländer wandte sich, dem Verfassungsauftrag zum Trotz, gegen dieses Vorhaben zum jetzigen Zeitpunkt. Entweder werde es viel zu teuer für die Länder, oder aber die Kirchen müssten so große Einschnitte hinnehmen, dass sie ihre karitativen Leistungen nicht mehr finanzieren könnten. Das Vorhaben der sog. Ampel-Koalition aus Sozialdemokraten, Liberalen und Umweltschützern führte nicht zum Erfolg.

Die aktuelle, von Christ- und Sozialdemokraten getragene deutsche Bundesregierung will das Thema in der jetzigen Legislaturperiode nicht erneut aufgreifen. Der Druck von Seiten säkularer Akteure wird aufrecht bleiben.

(vaticannews – mch)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

July 14, 2025 at 02:46PM

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D: Warum die Finanzierung von Kirchen umstritten ist