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Vor 43 Jahren: Robert Prevost zum Priester geweiht
Vor 43 Jahren: Robert Prevost zum Priester geweiht

Vor 43 Jahren: Robert Prevost zum Priester geweiht

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-priesterweihe-santa-monica-augustiner-rom-1982.html

Leo XIV. begeht an diesem Donnerstag den Jahrestag seiner Priesterweihe in der Kapelle der heiligen Monika, ganz nah vom Petersplatz.

Von Andrea Tornielli

„Für mich ist es unmöglich, euch alle mit gewöhnlichem Brot zu sättigen. Doch dieses Wort ist euer Anteil. Ich speise euch vom selben Tisch, der auch mich nährt. Ich bin euer Diener.“ Diese Worte des heiligen Augustinus aus einer seiner Predigten stehen auf dem Erinnerungsbildchen zur Priesterweihe von Robert F. Prevost am 19. Juni 1982. Als Bildmotiv hatte der heutige Papst das Letzte Abendmahl gewählt, dargestellt auf einer russischen Ikone aus dem 15. Jahrhundert.

Vor 43 Jahren wurde Leo XIV. also zum Priester geweiht – in der Kapelle der heiligen Monika in Rom, nur wenige Schritte vom Vatikan entfernt. Gespendet wurde die Weihe vom belgischen Erzbischof Jean Jadot, der damals Pro-Präsident des Sekretariats für die Nichtchristen war.

Zum Zeitpunkt seiner Priesterweihe war Pater Robert Francis Prevost 27 Jahre alt. Er hatte bereits Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Angelicum studiert, war fünf Jahre zuvor in den Augustinerorden eingetreten und hatte 1981 die feierlichen Gelübde abgelegt. 1985 wurde er als Missionar nach Peru gesandt, wo er zunächst in der Mission von Chulucanas (Region Piura) wirkte.

Der für das Erinnerungsbild gewählte Text greift auch andere Aussagen des heiligen Augustinus auf, insbesondere aus seinen Psalm-Auslegungen (Ps 103, III, 9): „Du bist ein guter Diener Christi“, schrieb der Bischof von Hippo, „wenn du denen dienst, denen auch Christus gedient hat… Der hat mich zu deinem Diener gemacht, der dich mit seinem Blut freigekauft hat… Liebt eure Diener – aber im Namen eures Herrn. Möge Er uns die Gnade schenken, diesen Dienst gut zu tun. Denn ob wir wollen oder nicht: Wir sind Diener. Wenn wir es aber freiwillig sind, dienen wir nicht aus Zwang, sondern aus Liebe.“

Diese Worte über das Dienen und über das Zugehören zu Gott klangen auch in der ersten Predigt zur Priesterweihe mit, die der neue Bischof von Rom am 31. Mai 2025 in der Petersbasilika hielt, als er elf Diakonen der Diözese das Sakrament der Priesterweihe spendete:

„Liebe Weihekandidaten“, so der Papst, „formt euer Leben nach dem Vorbild Jesu! Gott zu gehören – Diener Gottes zu sein, Volk Gottes zu sein – das verbindet uns mit der Erde: nicht mit einer idealen Welt, sondern mit der wirklichen. Wie Jesus begegnet ihr Menschen aus Fleisch und Blut. Ihnen weiht euch, trennt euch nicht von ihnen, isoliert euch nicht, macht aus der empfangenen Gabe kein Privileg… ‚Denn die Liebe Christi drängt uns‘, liebe Brüder und Schwestern! Diese Liebe macht frei. Befreit andere, nehmt sie nicht in Besitz. Wir gehören Gott – es gibt keinen größeren Reichtum, den wir schätzen und weitergeben können. Es ist der einzige Reichtum, der sich vermehrt, wenn man ihn teilt.“

Die Kapelle der heiligen Monika, in der 1982 die Priesterweihe stattfand, wurde am 30. September 2023 von Papst Franziskus dem neu ernannten Kardinal Robert Prevost als Titeldiakonat übertragen.

(vatican news)

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June 19, 2025 at 02:24PM

·vaticannews.va·
Vor 43 Jahren: Robert Prevost zum Priester geweiht
Heute: Hochfest Fronleichnam
Heute: Hochfest Fronleichnam

Heute: Hochfest Fronleichnam

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-06/fronleichnam-hochfest-kirche-glaube-eucharistie-jesus-kirche.html

Am 60. Tag nach Ostern - am zweiten Donnerstag nach Pfingsten - begeht die katholische Kirche Fronleichnam, das „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi". Mit feierlichen Prozessionen bringen die katholischen Gläubigen öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist.

Wie Papst Leo XIV. bei einer Kardinalsversammlung an diesem Freitag verkündet hat, werden die beiden Jugendvorbilder Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati am kommenden 7. ...

Das Hochfest steht in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib" und „Das ist mein Blut". Als Brot des Lebens, als gewandelte Hostie steht Christus im Mittelpunkt der prunkvollen Fronleichnamsprozessionen. Sie wird durch die Wandlung im Gottesdienst zum „Leib Christi".

Die Vision einer belgischen Ordensfrau

Das Fest selbst geht – einzigartig in der Kirche - auf die Eingebungen einer Ordensfrau zurück. Juliana von Lüttich hatte im Jahr 1209 im Alter von 16 Jahren eine Vision, die sich später mehrmals wiederholte. Sie sah die Mondscheibe mit einer schwarzen Linie darauf, ein seltenes Himmelsphänomen, das sie nach Gesprächen mit Theologen schließlich als Weisung Christi deutete: Der Mond stehe für das Kirchenjahr, die schwarze Trübung für das Fehlen eines Festes zur Verehrung der heiligen Hostie. Juliana suchte den Rat kluger Mitchristinnen, mit denen sie in Stille für die Eucharistie und die Einführung des Festes betete.

Schwarze Trübung des Mondes

Als die belgische Augustinernonne zur Oberin ihres Klosters gewählt wurde, warb sie unermüdlich für ihr großes Anliegen. „Nach anfänglichem Zögern nahm der Bischof von Lüttich, Robert von Thorote, den Vorschlag Julianas und ihrer Gefährtinnen an und führte erstmalig das Fronleichnamsfest in seiner Diözese ein", hielt Papst Benedikt XVI. bei einer Generalaudienz 2010 fest, in der er die Gestalt und das Werk Juliana von Lüttichs vertiefte. Sechs Jahre nach dem Tod der Ordensfrau wurde Fronleichnam ein Fest für die Weltkirche: Papst Urban IV., der zuvor Erzdiakon in Lüttich und Julianas Beichtvater gewesen war, setzte es 1264 als gebotenen Feiertag für die Universalkirche ein.

Feiertag im Vatikan, aber nicht in Italien

Im Vatikan ist Fronleichnam Feiertag, ebenso wie in Österreich, Polen, Kroatien oder Brasilien. Auch in den deutschen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Italien. Deshalb begeht Papst Leo XIV. Fronleichnam erst am darauffolgenden Sonntag, damit die Gläubigen seiner Bischofsstadt mitfeiern können. In vielen Ländern können 2021 wie bereits im Vorjahr die Prozessionen nur in reduzierter Form und unter Pandemie-Schutzmaßnahmen stattfinden.

(vatican news - gs)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 19, 2025 at 09:26AM

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Heute: Hochfest Fronleichnam
Fronleichnam: Was feiern Christen an diesem Tag?
Fronleichnam: Was feiern Christen an diesem Tag?

Fronleichnam: Was feiern Christen an diesem Tag?

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/fronleichnam-was-feiern-christen-an-diesem-tag-a-f11485b4-ba5d-4bd4-8cee-b5a19944f131

Was sind die historischen Ursprünge des Festes?

Fronleichnam geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich aus dem Jahr 1209 zurück, die der Legende nach während eines Gebets einen kleinen schwarzen Fleck im Mond sah. Sie deutete das als Weisung dafür, dass es auch zur Feier der Eucharistie ein Fest geben müsse. Der Mond stehe für das Kirchenjahr und der Fleck zeige, dass ein solches Fest im christlichen Turnus fehle. Nach ihrem Tod machte Papst Urban IV. 1264 ein allgemeines Kirchenfest daraus. In den Jahren danach gab es dann die ersten Prozessionen, etwa in Köln.

Welche Bedeutung hat Fronleichnam in nicht katholischen Gebieten?

Bei den evangelischen Christen wird Fronleichnam in der Regel nicht gefeiert; dort herrscht grundsätzlich ein anderes Verständnis des Abendmahls vor. Martin Luther bezeichnete das Fest 1527 als »allerschädlichstes Jahresfest«, das keine Grundlage in der Bibel habe. Die Prozessionen sah er als götzendienerische Gotteslästerung. Unter dem Eindruck der Reformation bekamen die Fronleichnamsprozessionen für die Katholiken auch einen kämpferischen, rebellischen Charakter: Sie sollten besonders den Protestanten die Stärke des katholischen Glaubens demonstrieren.

via DER SPIEGEL

June 19, 2025 at 07:06AM

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Fronleichnam: Was feiern Christen an diesem Tag?
Selfie mit Monstranz
Selfie mit Monstranz

Selfie mit Monstranz

https://www.feinschwarz.net/fronleichnam/

In den letzten Jahrzehnten haben sich das Verständnis des Fronleichnamsfestes und die pastorale Praxis stark verändert. In Form von Blitzlichtern gibt Erich Guntli Einblick in […]

Der Beitrag Selfie mit Monstranz erschien zuerst auf feinschwarz.net.

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via REL ::: feinschwarz.net https://www.feinschwarz.net/

June 19, 2025 at 12:02AM

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Selfie mit Monstranz
Nach Missbrauchsgutachten / Fuldaer Katholikenrat wirft der Kirche Versagen vor
Nach Missbrauchsgutachten / Fuldaer Katholikenrat wirft der Kirche Versagen vor

Nach Missbrauchsgutachten / Fuldaer Katholikenrat wirft der Kirche Versagen vor

https://www.domradio.de/artikel/fuldaer-katholikenrat-wirft-der-kirche-versagen-vor

Nach Bekanntwerden neuer Zahlen über sexuellen Missbrauch im Bistum Fulda hat der dortige Katholikenrat der Kirche Versagen vorgeworfen. "Der Fokus lag nicht auf den betroffenen Personen, sondern darauf, den Täter zu schützen. Dieses Vorgehen zeigt deutlich das Versagen der Kirche", erklärte die Katholikenratsvorsitzende Stefanie Klee am Dienstag in Fulda. Die mutmaßlichen Taten Geistlicher offenbarten eine Doppelmoral. "Nächstenliebe zu predigen, in der Beichte Sünden loszusprechen und selbst unschuldige Menschen sexuell zu missbrauchen, ist einfach scheußlich."

Zahlreiche Taten seien der früheren Bistumsleitung bekannt gewesen, ohne dass strafrechtliche Schritte eingeleitet worden seien. "Das Vertuschen der Straftaten durch Führungspersonen hat dazu geführt, dass weitere Taten in Kauf genommen wurden", betonte Klee. Betroffene seien mit ihrem Leid alleine gelassen worden. Auch Teile der Gesellschaft hätten nicht reagiert, obwohl sie von Missbrauchsfällen gewusst hätten. Der Katholikenrat ist ein gewähltes Laiengremium, das die Katholiken im Bistum vertritt.

319 Seiten über Missbrauch im Bistum

Eine Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda hat zuvor einen 319-seitigen Abschlussbericht vorgestellt. Demnach gab es seit 1945 mindestens 120 mutmaßlich Betroffene. Zudem konnten 37 Beschuldigte ausgemacht werden, bei denen das Gremium keine begründeten Zweifel an einer Täterschaft sieht. "Missbrauchsopfer wurden in ihren Nöten und ihrem Leid bis zum Jahr 2010 nicht beachtet. Man war blind für das Leid der Betroffenen", sagte der Kommissionssprecher und ehemalige CDU-Oberbürgermeister von Fulda, Gerhard Möller. Die Kommission geht von einer hohen Dunkelziffer aus.

Beschuldigte seien bis zur Jahrtausendwende regelmäßig mit Nachsicht behandelt worden. «Das Ansehen der Kirche sollte nicht beschädigt werden», so Möller. Es habe «möglichst unauffällig» Versetzungen ohne Angabe von Gründen gegeben. In Pfarreien hätten sich zuweilen große Teile hinter die Beschuldigten gestellt, während Betroffene gemieden worden seien.

"Bistum hat Schuld auf sich geladen"

Bischof Michael Gerber, der das Bistum seit 2019 leitet und auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, zeigte sich erschüttert, als ihm der Bericht übergeben wurde. "Wir haben als Bistum Schuld auf uns geladen, und ich bitte um Entschuldigung – und ich weiß, dass eine Bitte nicht genügt."

Das Bistum stehe in der Verantwortung. Gerber versprach, die Aufarbeitung fortzuführen und die Prävention weiter auszubauen. Er will sich nach Lektüre des Berichts am 26. Juni ausführlich dazu äußern.

Rolle von Erzbischof Dyba

Mit Blick auf Erzbischof Johannes Dyba, der das Bistum von 1983 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 leitete, bilanzierte die Kommission, dass es zwar Hinweise, aber keine "manifesten Belege" dafür gebe, dass er etwa an der Versetzung von Missbrauchsbeschuldigten aktiv beteiligt gewesen sei. Vielmehr hätten die jeweiligen Bischöfe von 1977 bis 2003 die gesamte Personalverantwortung in die Hände von Weihbischof Johannes Kapp gegeben, der während dieser Zeit Personalchef des Bistums war.

Es habe sich bei der Analyse der Akten der Eindruck aufgedrängt, dass "alle Beteiligten froh waren, dass sie mit der Sache nichts zu tun hatten", so Möller.

Frage nach Verantwortlichkeiten

Kommissionsmitglied und Betroffenenvertreter Stephan Auth erklärte, eine rein strafrechtliche Beurteilung der Verantwortlichkeiten der Bistumsleitungen sei nicht ausreichend – gerade mit Blick auf Erzbischof Dyba, "der die Republik ja mit seinen moralischen Vorstellungen geradezu geflutet hat".

Die Kommission prüfte auch das persönliche Handeln von Altbischof Heinz Josef Algermissen (82). Allerdings habe auch dieser nicht persönlich die Personalverantwortung für das Bistum wahrgenommen. Es sei nicht erkennbar gewesen, dass Algermissen zumindest vor 2010 Konsequenzen aus Missbrauchsfällen gezogen habe. Der Altbischof sei offenbar nicht aktiv in solche Vorgänge involviert gewesen und habe diese den Generalvikaren als Verwaltungschefs überlassen.

Insgesamt 2.124 Akten gesichtet

Die Aufarbeitungskommission sichtete in den vergangenen vier Jahren unabhängig und systematisch 2.124 Personalakten von 1945 bis Dezember 2024. Demnach kam es 239 Mal zu strafbaren sexuellen Handlungen. An 37 Betroffene wurden finanzielle Leistungen in Anerkennung des Leids geleistet.

Ähnliche Kommissionen gibt es in allen katholischen Bistümern in Deutschland. Sie gehen auf eine Vereinbarung der Bischöfe aus dem Jahr 2020 mit dem damaligen Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs zurück. Nach Angaben der aktuellen Bundesbeauftragten ist die Kommission in Fulda die erste, die einen Abschlussbericht vorlegt.

Das Bistum Fulda wurde im Jahr 1752 gegründet. Es erstreckt sich vom nordhessischen Bad Karlshafen bis in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim und von der Universitätsstadt Marburg in Oberhessen bis nach Geisa im Thüringer Land auf einer Fläche von 10.318 Quadratkilometern.

Die Diözese hat rund 327.000 Katholikinnen und Katholiken. Fulda ist ein Diasporabistum, in dem die Katholiken insgesamt in einer Minderheit sind, wenn auch mit regional starken Unterschieden.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 18, 2025 at 07:28AM

·domradio.de·
Nach Missbrauchsgutachten / Fuldaer Katholikenrat wirft der Kirche Versagen vor
Kirchliche Strukturen haben versagt: Missbrauchsstudie für Bistum Fulda veröffentlicht
Kirchliche Strukturen haben versagt: Missbrauchsstudie für Bistum Fulda veröffentlicht

„Kirchliche Strukturen haben versagt“: Missbrauchsstudie für Bistum Fulda veröffentlicht

https://de.catholicnewsagency.com/news/20297/kirchliche-strukturen-haben-versagt-missbrauchsstudie-fur-bistum-fulda-veroffentlicht

Aus der am Dienstag veröffentlichten Missbrauchsstudie für das Bistum Fulda, die sich mit der Zeit von 1945 bis in die Gegenwart beschäftigt hat, geht hervor, dass die Zahl der Täter im geistlichen Stand bei insgesamt 37 liegt. Die Zahl der Betroffenen liegt bei 120, wovon 95 Personen männlichen Geschlechts und 25 Personen weiblichen Geschlechts waren.

Auch über das Alter der Betroffenen bei der Ersttat gibt die Studie Auskunft. So waren die überwiegende Mehrheit (73) noch Kinder im Alter von höchstens 13 Jahren. 42 Missbrauchsopfer waren Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Vier Personen waren zwischen 18 und 21 Jahren, und eine Person älter als 21 Jahre.

Was die Dauer der Taten angeht, so wurde die größte Zahl (40 Betroffene) mehr als ein Jahr lang missbraucht. Bei 26 Betroffenen handelte es sich um einen einmaligen Vorfall.

Bischof Michael Gerber, der gegenwärtige Oberhirte von Fulda, will sich in einigen Tagen noch ausführlicher zum Inhalt der Studie äußern. Am Dienstag hielt er bereits fest: „Wir haben in der Vergangenheit zu oft auf den Schutz der Institution geschaut. Aufarbeitung geschieht nicht aus institutionellem Interesse, sondern aus Respekt vor den einzelnen Betroffenen – vor jenen, die Verantwortungsträgern vertraut und dabei tiefes Leid erfahren haben. Dieser Vergangenheit müssen wir uns stellen. Nur so kann ein neuer Weg entstehen.“

„Wir haben als Bistum Schuld auf uns geladen“, konstatierte er mit Blick auf den bis in die 1990er Jahre hinein nicht erfolgten korrekten Umfang mit Fällen von Missbrauch. „Wir haben nicht zugehört. Kirchliche Strukturen haben versagt.“

„Der Bericht dokumentiert schwarz auf weiß das Leid von Betroffenen – und wie Vertreter der Kirche in vielen Fällen unangemessen damit umgegangen sind“, fasste Gerber zusammen. „Das ist erschütternd. Und es macht mich tief betroffen. Ich selbst durfte Kirche in meiner Jugend und als junger Erwachsener als fördernd und prägend erleben. Umso mehr erschüttert es mich, dass viele Menschen Kirche ganz anders erfahren mussten – als einen Ort tiefster Verletzung. Verletzungen, die ein Leben lang nachwirken.“

Gerber bat die Betroffenen und alle, „die ihr Vertrauen in das Bistum verloren haben“, ausdrücklich um Entschuldigung. Gleichzeitig räumte er ein: „Ich verstehe und akzeptiere auch, dass eine Bitte um Entschuldigung allein nicht genügt. Ich als Bischof und wir als Bistum werden auch weiterhin hart daran arbeiten, dass dieses Vertrauen wieder wachsen kann.“

Am 26. Juni wird sich der Fuldaer Bischof zum Inhalt der Missbrauchsstudie äußern, die er vor der offiziellen Veröffentlichung am Dienstag wie alle anderen auch nicht lesen durfte.

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 18, 2025 at 09:35AM

·de.catholicnewsagency.com·
Kirchliche Strukturen haben versagt: Missbrauchsstudie für Bistum Fulda veröffentlicht
Missbrauch und Kirche: Wie kann die Beteiligung von Betroffenen gelingen?
Missbrauch und Kirche: Wie kann die Beteiligung von Betroffenen gelingen?

Missbrauch und Kirche: Wie kann die Beteiligung von Betroffenen gelingen?

https://www.deutschlandfunk.de/missbrauch-und-kirche-wie-kann-die-beteiligung-von-betroffenen-gelingen-100.html

Hong, Elena www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

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via dradio-Tag fuer Tag https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html

June 18, 2025 at 10:42AM

·deutschlandfunk.de·
Missbrauch und Kirche: Wie kann die Beteiligung von Betroffenen gelingen?
Großbritannien: Abtreibungsvotum beunruhigt Kirche zutiefst
Großbritannien: Abtreibungsvotum beunruhigt Kirche zutiefst

Großbritannien: Abtreibungsvotum beunruhigt Kirche „zutiefst”

https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-06/grossbritannien-abtreibung-votum-beunruhigt-kirche-parlament.html

Im britischen Parlament hat eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus dafür votiert, dass Frauen in England und Wales künftig nach Abtreibungen in keinem Fall mehr strafrechtlich verfolgt werden.

In Venezuela nehmen Angst, Depression, Suizidalität und aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen seit 2019 zu. Das prangert die Caritas Venezuela an.

Dabei handele es sich um die größte Änderung der Abtreibungsgesetze seit fast 60 Jahren, meldete die BBC nach der Abstimmung in London am Dienstagabend. Bisher drohten Frauen strafrechtliche Folgen, wenn sie ihr Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche abtrieben. Die Labour-Abgeordnete Tonia Antoniazzi hatte den Änderungsantrag im Parlament eingebracht.

Ärzte, die bei einer Frau nach der gesetzlich vorgeschriebenen Frist, also nach der 24. Woche, einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, können weiterhin strafrechtlich belangt werden. Auch bleiben geltende Beratungsregeln und -fristen bestehen. Über einen zweiten Änderungsantrag, in dem gefordert worden war, alle Klauseln zum Thema Abtreibung aus dem Gesetz zu streichen und zugleich Schwangerschaftsabbrüche als Menschenrecht zu verankern, wurde nach Beschluss des ersten nicht mehr abgestimmt.

Der Änderungsantrag für den vor allem Abgeordnete der regierenden Labour-Partei und der Liberaldemokraten stimmten, ist Teil eines größeren Gesetzentwurfs der britischen Regierung zur Strafjustiz. Die neuen Regeln für Schwangerschaftsabbrüche treten nur in Kraft, wenn der Gesetzentwurf in seiner Gesamtheit verabschiedet wird. Die Beratungen dazu gingen am Mittwoch weiter.

Massive Kritik aus Kirche und Pro-Life-Organisationen

Lebensschutzorganisationen und die katholische Bischofskonferenz von England und Wales reagierten mit massiver Kritik. Der neue Paragraf „hebt jegliche strafrechtliche Haftung für Frauen auf, die aus irgendeinem Grund zu irgendeinem Zeitpunkt, einschließlich bis zur Geburt und während der Geburt, eine Abtreibung vornehmen lassen“, erklärte „Lebensschutzbischof“ John Sherrington. Man sei „zutiefst beunruhigt“.

Die Entscheidung schränke den Schutz ungeborenen Lebens erheblich ein, so der Erzbischof von Liverpool, der auch vor schwerwiegenden Folgen für schwangere Frauen warnte. „Frauen werden noch anfälliger für Manipulationen, Zwangsabtreibungen und erzwungene Abtreibungen sein. Diese Gesetzesänderung wird auch von ärztlichen Konsultationen abhalten und die Verwendung von Abtreibungspillen für gefährliche Spätabtreibungen zu Hause wahrscheinlicher machen“, so der Bischof.

Auch die „Society for the Protection of Unborn Children“ kritisierte die Gesetzesänderung scharf. Damit würde eine Frau, selbst wenn sie kurz vor der Geburt ihr Kind abtreiben würde, keine Straftat mehr begehen, sagte Sprecherin Alithea Williams laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA). „Jetzt wird sogar der sehr begrenzte Schutz, den das Gesetz bietet, weggenommen.“

„Einstellung der Gesellschaft"

Unterstützt wurde der Antrag laut BBC von allen großen Abtreibungsanbietern und 50 Organisationen, etwa der Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (RCOG). Deren Präsidentin, Ranee Thakar, begrüßte die Entscheidung des Parlaments. Die Entscheidung spiegle die Einstellung der Gesellschaft wider, die mit großer Mehrheit das Recht der Frauen unterstütze, vertraulich und ohne Angst vor Verfolgung Zugang zu Abtreibungsverfolgung zu erhalten.

Grundsätzlich gilt eine Abtreibung in England und Wales weiter als illegal. Bislang blieb sie aber für Frauen bis zur 24. Woche straffrei, nach dem neuen Gesetz nun auch darüber hinaus. Eine ähnliche Regelung gilt auch in Österreich: Auch hier sind Schwangerschaftsabbrüche verboten, unter bestimmten Bedingungen jedoch innerhalb der ersten drei Monate straffrei, bei Gefahr für das Leben der Mutter auch darüber hinaus. In England und Wales kann eine Abtreibung auch zu Hause durch die Einnahme entsprechender Medikamente durchgeführt werden, jedoch nur bis zur 10. Schwangerschaftswoche.

(kap – pr)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 18, 2025 at 05:08PM

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Großbritannien: Abtreibungsvotum beunruhigt Kirche zutiefst
"Ziemlich abgefahrene Vorstellung" / Eucharistie ist zentral bei katholischer Initiative Nightfever
"Ziemlich abgefahrene Vorstellung" / Eucharistie ist zentral bei katholischer Initiative Nightfever

"Ziemlich abgefahrene Vorstellung" / Eucharistie ist zentral bei katholischer Initiative Nightfever

https://www.domradio.de/artikel/eucharistie-ist-zentral-bei-katholischer-initiative-nightfever

DOMRADIO.DE: Warum der Name "Nightfever"? Viele denken da vielleicht an John Travolta und den gleichnamigen Film, das hat aber nichts miteinander zu tun, oder?

Julia Rosner (Verantwortliche für Presse und Öffentlichkeitsarbeit bei Nightfever Deutschland, Mitglied des Nightfever-Teams in Bonn): Nein, es ist ein Abend voller Musik, voller Gebet, voller Begegnung und es geht letztlich darum, gemeinsam in die Nacht rein zu gehen, den Abend zu verbringen und in Beziehung zu treten.

DOMRADIO.DE: Nehmen Sie uns gedanklich mal zu so einem Abend mit. Wie läuft der ab?

Rosner: Der Start ist schon am Nachmittag. Es gibt ganz viele freiwillige Helfer bei uns im Team; die bauen auf, die richten die Kirche her, es werden überall Kerzen angezündet, wir dekorieren die Kirche schön, richten den Altar her. Es sieht wirklich anders aus, als man sonst eine Kirche von einem normalen Gottesdienst kennt.

"Wer möchte, kann ins Gebet kommen. Das ist natürlich kein Muss, es ist ein offener Abend."

Und dann starten wir um 18 Uhr mit einem Gottesdienst, der auch von den jungen Leuten gestaltet wird. Es gibt ein bisschen andere Musik, als man sie vielleicht sonst so kennt. Es sind spezielle Nightfever-Lieder. Nach dem Gottesdienst geht es dann in den Abend über.

Wir zünden die Kerzen an. Es gibt die Möglichkeit, einen Bibelspruch zu ziehen. Man kann, wenn man möchte, das Sakrament der Versöhnung empfangen. Man kann mit einem Priester ins Gespräch kommen oder sich einfach nur mit Leuten vor Ort austauschen. Die jungen Leute gehen dann auf die Straße, laden Passanten ein, in die Kirche zu kommen, eine Kerze anzuzünden und einfach ein bisschen zu verweilen, sich Ruhe zu gönnen. Wer möchte, kann ins Gebet kommen. Das ist aber natürlich kein Muss, es ist ein offener Abend.

DOMRADIO.DE: An Fronleichnam spielt die geweihte Hostie eine große Rolle. Auch bei Nightfever ist sie wichtig, warum?

"Wir gehen schon davon aus, dass da vorne nicht einfach eine Hostie ist, sondern wirklich Jesus."

Rosner: Wir setzen nach dem Gottesdienst auf dem Altar das Allerheiligste, die geweihte Hostie, aus und dekorieren das auch alles total schön. Es gibt eine Kerzenstraße, die von hinten in der Kirche zum Altar vor geht und zeigt, worauf wir uns ausrichten und was quasi der Sinn des Abends ist, nämlich in Beziehung zu kommen und auch - wer möchte - in Beziehung zu Gott zu kommen, zu beten. Denn wir Katholiken gehen schon davon aus, dass da vorne nicht einfach eine Hostie ist, sondern wirklich Jesus ist. Also, der ein bisschen steife Begriff "Realpräsenz" spielt eine große Rolle, wobei wir an dem Abend gar nicht so tief gehen wollen.

Es geht letztendlich darum zu zeigen, was wir haben und was da ist und es geht nicht darum, eine ausschweifend Theologie zu betreiben. Das wäre vielleicht für viele Passanten von der Straße ein bisschen zu viel.

DOMRADIO.DE: Was sagen Sie denn interessierten Jugendlichen, wenn da Nachfragen kommen?

Rosner: Ich habe viele Freunde, die nicht katholisch oder nicht gläubig sind und manchmal auch so ein bisschen amüsiert gucken, was wir da eigentlich machen. Ich glaube, man kann sich das vielleicht ein bisschen so vorstellen, als wenn man einen guten Freund hat.

"Es ist wie mit einem guten Freund: Letztlich lebt die Beziehung davon, dass man Zeit miteinander verbringt."

Das ist total schön, wenn er in einer anderen Stadt wohnt, wenn man mit ihm telefoniert, WhatsApp-Nachrichten schreibt. Aber letztendlich lebt die Beziehung davon, dass man sich auch mal sieht, dass man sich in die Augen sehen und sprechen kann und einfach Zeit miteinander verbringt.

Nichts anderes ist es, wenn wir vorne auf dem Altar durch den Priester die Hostie aussetzen lassen und der Blick darauf geht. Wenn das noch schön bisschen beleuchtet ist, hat man wirklich das Gefühl, dass da etwas ist.

Es gibt Leute, die gar nichts mit Kirche zu tun haben, die aber dann in die Kirche kommen und sich irgendwie angesprochen fühlen, sei es von der Stimmung, von der Musik, von der seltsamen Sache, die da vorne auf dem Altar stehen mag. Letztendlich ist es genau das, was wir erreichen wollen. Mehr wollen wir an dem Abend gar nicht.

DOMRADIO.DE: Sie haben bald Jubiläum, denn Nightfever ist aus dem Weltjugendtag 2005 heraus entstanden. Ist da schon etwas geplant?

Rosner: Ja, wir feiern das ganz groß. Ich bin ja im Bonner Nightfever-Team und das erste Nightfever war damals tatsächlich auch in Bonn, in St. Remigius, das ist eine kleine Innenstadt-Kirche von der Uni. Da gibt es am 25.12. ein großes Nightfever-Spezial, wo der Abend noch viel länger gehen wird als sonst. Wir laden viele Leute von damals, vom Weltjugendtag ein. Einer der Gründer, Andreas Süß, wird vorbeikommen. Wir haben Kardinal Woelki angefragt, ob er mit uns Messe feiert, da warten wir gerade noch auf eine Rückmeldung.

Es wird einen bunten Abend mit vielen Gästen geben und hoffentlich auch besonders vielen Leuten von der Straße. Wir haben kleine Aktionen geplant und wollen es einfach feiern, dass es schon so lange Nightfever gibt und die Initiative mittlerweile in der ganzen Welt vertreten ist.

Das Interview führte Tobias Fricke.

"Nightfever" ist eine Initiative junger Christen in Deutschland. Die damaligen Theologiestudenten Andreas Süß und Katharina Fassler kamen nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln auf die Idee, ihre Erfahrungen aus der für sie beeindruckende Vigilfeier auf dem Marienfeld weiterleben zu lassen. Sie organisierten einen Gebetsabend in Bonn, zu dem viele ehemalige Weltjugendtagsteilnehmer kamen. Auf diesen Abend wurde viele Jugendliche aufmerksam.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 18, 2025 at 05:34PM

·domradio.de·
"Ziemlich abgefahrene Vorstellung" / Eucharistie ist zentral bei katholischer Initiative Nightfever
Antiqua et nova als Broschüre erschienen
Antiqua et nova als Broschüre erschienen

Antiqua et nova als Broschüre erschienen

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/antiqua-et-nova-als-broschuere-erschienen

Die Note des Dikasteriums für die Glaubenslehre und des Dikasteriums für die Kultur und die Bildung Antiqua et nova über das Verhältnis von künstlicher Intelligenz (KI) und menschlicher Intelligenz, die am 28. Januar 2025 veröffentlicht wurde, ist ab sofort als gedruckte Broschüre in der Reihe „Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls“ des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz verfügbar.

Das Dokument behandelt grundlegende anthropologische und ethische Fragen, die durch die rasanten Entwicklungen auf dem Gebiet der KI entstehen. Ausgangspunkt ist dabei die christliche Perspektive, wonach die Intelligenz als eine Gabe Gottes zu verstehen ist, die der Mensch in verantwortungsvoller Weise einsetzen soll. Die Note betont, dass Technologien wie KI, die lernen und eigenständig Entscheidungen treffen können, erhebliche ethische Herausforderungen insbesondere in Bezug auf Verantwortung, Sicherheit und Wahrheit in der gesellschaftlichen Debatte mit sich bringen.

Mit dem Hinweis auf den von Papst Franziskus beschriebenen „Epochenwandel“ betont Antiqua et nova, dass die Kirche die Aufgabe hat, diese neuen technologischen Entwicklungen kritisch und konstruktiv zu begleiten. Sie ruft alle, die in Bildung, Pastoral und der Vermittlung des Glaubens Verantwortung tragen, dazu auf, sich intensiv mit den ethischen und anthropologischen Fragen auseinanderzusetzen, die KI aufwirft. Dabei richtet sich das Dokument auch ausdrücklich an ein breiteres Publikum, das an einer menschenwürdigen und gemeinwohlorientierten technologischen Entwicklung interessiert ist.

Antiqua et nova versteht sich als Beitrag zu einer notwendigen ethischen Unterscheidung, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI stets die Würde des Menschen achtet und seine ganzheitliche Entwicklung fördert.

Hinweis:

Die Note Antiqua et nova – Über das Verhältnis von künstlicher Intelligenz und menschlicher Intelligenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 243) kann in der Rubrik Publikationen als Broschüre bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

June 17, 2025 at 10:05AM

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Antiqua et nova als Broschüre erschienen
Frieden schaffen - ohne Waffen? EKD diskutiert über ethische Perspektiven
Frieden schaffen - ohne Waffen? EKD diskutiert über ethische Perspektiven

Frieden schaffen - ohne Waffen? EKD diskutiert über ethische Perspektiven

https://www.deutschlandfunk.de/frieden-schaffen-ohne-waffen-ekd-diskutiert-ueber-ethische-perspektiven-100.html

Richter, Christoph D. www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

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via dradio-Tag fuer Tag https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html

June 17, 2025 at 10:27AM

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Frieden schaffen - ohne Waffen? EKD diskutiert über ethische Perspektiven
D: Die KI kann nicht beten
D: Die KI kann nicht beten

D: „Die KI kann nicht beten“

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/ki-kuenstliche-intelligenz-republica-berlin-deutschland-kirche.html

Kirche und Künstliche Intelligenz (KI): Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Kann Künstliche Intelligenz Antworten auf die Frage nach Gott geben?

Im Rahmen einer zweitägigen Fachkonferenz beschäftigen sich internationale Experten mit den Folgen der Automatisierungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. Wie die Veranstalter ...

Auf der Digitalmesse re:publica in Berlin ist die Kirche an diesem Dienstag mit einem eigenen Forum mit dabei. Mitorganisiert hat es der Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Medien im Erzbistum Freiburg, Michael Hertel. Er sagte dem Kölner Domradio: „Die Kirche interessiert sich für alle Themen, die den Menschen betreffen, z.B. Menschenwürde oder eine bessere Gesellschaft. Und da ist die re:publica in Berlin genau der richtige Ort, um das auch zu zeigen.“

KI habe „viele Facetten und Aspekte“; darum wolle man das Thema einmal durch die Brille der Sinnsuche betrachten, so Hertl. „Es gibt verschiedene Themen, mit denen Menschen sich an die KI wenden. Das können psychische Probleme sein, das können Informationsfragen sein, die man hat – und eben auch spirituelle Fragen. Und jetzt wollen wir eben herausfinden: Woher kommt diese Spiritualität, die eine KI mir geben kann? Ist das wirklich originär etwas Künstliches? Ist es etwas rein Menschliches oder ist etwas Göttliches? Das kann man vielleicht gar nicht so genau sagen.“

KI ist ein Werkzeug

„Man darf sich dem nicht ausliefern - man muss sich mit Sachverstand da hineinbegeben“

Eines sei natürlich klar: Eine KI könne nicht beten, das könne nur ein Mensch. „Aber sie kann einem Impulse geben. Sie kann meine Gedanken lenken. Sie kann mich vielleicht in eine Stimmung versetzen, in der ich dann gut beten kann. Also ich glaube, man muss sich dem Thema einmal nähern. KI ist ein Werkzeug, und das kann mir helfen – eben auch im Bereich der Spiritualität, idealerweise.“

Allerdings bringt das Werkzeug KI auch so manche Gefahren mit sich. Etwa die, dass sich der Mensch in der KI sozusagen eine Art neuen Gott schafft, der zumindest vorgibt, alles zu wissen. „Ja, die Gefahr ist sicher da. Und dass KI eine riesengroße Herausforderung ist, hat ja auch der neue Papst erkannt, der sein Pontifikat vielleicht sogar unter dieses Motto stellt. Die große neue Herausforderung ist also die KI – aber man muss, glaube ich, in erster Linie verstehen: Was passiert da eigentlich? Man darf sich dem nicht ausliefern. Man muss sich mit Sachverstand da hineinbegeben, um dann zu sehen: Wie können wir das mitgestalten?“

„Der neue Gott: Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche“ ist der Titel eines neuen Buches der Philosophin Claudia Paganini, das jüngst bei Herder erschien. Darin geht ...

Wie damals die Dampfmaschine

Er glaube, dass die Chancen „riesig“ seien, sagt Hertl. Bei allem Wissen um die möglichen Gefahren – man solle diese Chancen auch nutzen. „So war das ja auch bei der letzten industriellen Revolution: Die Dampfmaschine kann Angst machen, aber kann auch viel Gutes bewirken. Und so ähnlich ist es vermutlich mit der KI.“

Michael Hertl nutzt KI viel im Alltag. Was ihm Sorgen macht, sind die Anläufe zur Entwicklung einer Super KI, die die menschliche Intelligenz übersteigen soll. „Also, wenn wir nicht mehr wissen, was da eigentlich passiert – ich glaube, dann wird es gefährlich, weil ja dann die KI klüger sein würde als wir. Da muss man, glaube ich, aufpassen, dass wir dort nicht hineingeraten. Aber insgesamt würde ich mir auch wünschen, auch für Kirche, dass wir diese neuen Möglichkeiten erstmal konstruktiv, vielleicht konstruktiv-kritisch begleiten.“

(domradio – sk)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 17, 2025 at 10:53AM

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D: Die KI kann nicht beten
"Altes und Neues" / Vatikan-Verlautbarung zu KI als Broschüre auf Deutsch erhältlich
"Altes und Neues" / Vatikan-Verlautbarung zu KI als Broschüre auf Deutsch erhältlich

"Altes und Neues" / Vatikan-Verlautbarung zu KI als Broschüre auf Deutsch erhältlich

https://www.domradio.de/artikel/vatikan-verlautbarung-zu-ki-als-broschuere-auf-deutsch-erhaeltlich

Die am 28. Januar 2025 vom Vatikan veröffentlichte Note "Antiqua et nova" (Altes und Neues) über das Verhältnis von künstlicher und menschlicher Intelligenz ist ab sofort in deutscher Sprache als Broschüre in der Reihe "Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls" erhältlich. Herausgeber ist das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Das gemeinsam vom vatikanischen Glaubens- und dem Bildungsdikasterium erarbeitete Dokument beleuchtet aus christlicher Perspektive grundlegende ethische und anthropologische Fragen im Zusammenhang mit dem rasanten Fortschritt künstlicher Intelligenz. Dabei wird Intelligenz als göttliche Gabe verstanden, deren Einsatz mit Verantwortung einhergehen müsse.

Entwicklungen kritisch begleiten

Die Note weist auf die tiefgreifenden Herausforderungen hin, die KI etwa in Fragen von Verantwortung, Sicherheit und Wahrheit mit sich bringt. Im Licht des von Papst Franziskus beschriebenen "Epochenwandels" ruft sie dazu auf, die Entwicklungen kritisch und zugleich konstruktiv zu begleiten. Besonders richtet sich das Schreiben an Verantwortliche in Bildung, Pastoral und Glaubensvermittlung, aber auch an eine breitere Öffentlichkeit mit Interesse an gemeinwohlorientierter Technologiegestaltung.

Ziel des Dokuments ist eine ethische Unterscheidung, die sicherstellt, dass KI stets im Dienst der Menschenwürde und einer ganzheitlichen Entwicklung steht.

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 17, 2025 at 12:41PM

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"Altes und Neues" / Vatikan-Verlautbarung zu KI als Broschüre auf Deutsch erhältlich
Gegen politische Instrumentalisierung / Kirche in Emmerich lädt AfD-Rat von Prozession aus
Gegen politische Instrumentalisierung / Kirche in Emmerich lädt AfD-Rat von Prozession aus

Gegen politische Instrumentalisierung / Kirche in Emmerich lädt AfD-Rat von Prozession aus

https://www.domradio.de/artikel/kirche-emmerich-laedt-afd-rat-von-prozession-aus

Erst wurde der Stadtrat ein-, dann wieder ausgeladen: In Emmerich zeigt sich aktuell das schwierige Verhältnis von Kirche und AfD. Wie die "Rheinische Post" am Sonntag berichtete, hatte die katholische Christophorus-Kirchengemeinde wie üblich die Mitglieder des Emmericher Rates zur Stadtprozession am Sonntag nach dem Fest "Mariä Heimsuchung", also am 7. Juli, eingeladen.

Pfarrer bittet um Verzicht auf Teilnahme

Dabei schreibe die Gemeinde den Bürgermeister an, der die Einladung an die Ratsmitglieder weiterleite. So auch an AfD-Chef und Bürgermeisterkandidat Christoph Kukulies. In einem Facebook-Beitrag der AfD Emmerich von Freitag heißt es, weil sich die katholische Kirche von seiner Partei distanziere, habe Kukulies beim Stadtpfarrer nachgefragt, ob die Einladung allen Ratsmitgliedern gelte. Pfarrer Bernd de Baey habe ihn daraufhin gebeten, auf die Teilnahme an der Prozession zu verzichten, da es sich um einen Gottesdienst und nicht um eine politische Veranstaltung handle, so die AfD.

Das Bistum Münster erklärte hierzu in einer Mitteilung, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt: "Jede und jeder, der/dem es ein ehrliches Anliegen ist, kann an Gottesdiensten oder Prozessionen teilnehmen." Man verstehe die Aussage von Pfarrer de Baey so, "dass er die Sorge hat, dass das AfD-Ratsmitglied – das nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren nicht an der Prozession teilgenommen hat und aus der katholischen Kirche ausgetreten ist – die Teilnahme an der Prozession für politische Zwecke instrumentalisieren könnte. Das geht aber selbstverständlich nicht."

Vermitteln statt Spalten

Kukulies von der AfD lädt de Baey deshalb via Facebook-Post zu einer Podiumsdiskussion ein. Es sei Zeit, sich über "Sinn und Unsinn einer Brandmauer zu Menschen, die der Politik der AfD nahe stehen", auszutauschen, so der Politiker. Gerade die Kirche solle vermitteln und nicht spalten. Ob es zu dem öffentlichen Gespräch kommen wird, ist ungewiss: Pfarrer Bernd de Baey wollte sich auf Nachfrage der KNA am Dienstag nicht zu dem Sachverhalt äußern. Das Bistum betonte: "Weder die katholische Kirche noch der demokratische Rechtsstaat sollten sich von der AfD für ihre Zwecke benutzen lassen. Die AfD ist eine Partei, die Positionen vertritt, die mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar sind."

Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien, die gegen Migranten, Muslime oder Juden hetzen, sind nach Auffassung der katholischen Bischöfe für Christen nicht wählbar. Das geht aus einer am Donnerstag in Augsburg veröffentlichten Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz hervor. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert zentrale Passagen des Textes, der auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen im Jahr 2024 formuliert ist.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 17, 2025 at 12:57PM

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Gegen politische Instrumentalisierung / Kirche in Emmerich lädt AfD-Rat von Prozession aus
Wenn Umweltschutz konkret wird
Wenn Umweltschutz konkret wird

Wenn Umweltschutz konkret wird …

https://www.feinschwarz.net/wenn-umweltschutz-konkret-wird/

Von Laudato Si’ bis zum Klimaschutzkonzept des Bistums Münster. Von Damian Eßing, Claudia Gärtner, Raphael Röwekamp und Philipp Schultes. Mit dem Tod von Papst Franziskus […]

Der Beitrag Wenn Umweltschutz konkret wird … erschien zuerst auf feinschwarz.net.

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via REL ::: feinschwarz.net https://www.feinschwarz.net/

June 17, 2025 at 12:09AM

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Wenn Umweltschutz konkret wird
Vervielfältigen von Liedern Liedtexten und Noten in evangelischen Kirchengemeinden
Vervielfältigen von Liedern Liedtexten und Noten in evangelischen Kirchengemeinden

Vervielfältigen von Liedern, Liedtexten und Noten in evangelischen Kirchengemeinden

https://www.ekd.de/vg-musikedition-und-ekd-verlaengern-pauschalvertrag-90760.htm

03.06.2025Pressemitteilung

Vervielfältigen von Liedern, Liedtexten und Noten in evangelischen Kirchengemeinden

VG Musikedition und EKD verlängern Pauschalvertrag

Die VG Musikedition und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben ihren Pauschalvertrag über das Vervielfältigen von Liedern, Liedtexten und Noten bis zum 31.12.2032 verlängert. Die Vereinbarung ermöglicht es den evangelischen Gemeinden vor dem Hintergrund des „Kopierverbots“ gem. § 53 Abs. 4 UrhG, ohne gesonderte Genehmigung Vervielfältigungen in bestimmtem Umfang herzustellen und zu verwenden. Durch den Abschluss des Pauschalvertrages durch die EKD werden die Gemeinden von den Kosten für eigene Verträge über Vervielfältigungen von Noten und Liedtexten entlastet.

Den Gemeinden ist es auf der Grundlage des Pauschalvertrages weiterhin möglich, Vervielfältigungen (z.B. Fotokopien) für den Gemeindegesang (gemeinsamen Gesang) im

Gottesdienst und in anderen Gemeindeveranstaltungen anzufertigen. Ebenfalls Bestandteil des Vertrages bleibt die Sichtbarmachung von Liedern und Liedtexten mittels Beamer sowie die Herstellung von kleineren Liedsammlungen mit max. acht Seiten zur einmaligen Verwendung in einer einzelnen Veranstaltung (z.B. Trauung oder Konfirmation).

Die befristete Sondervereinbarung zur Einblendung von Liedern und Liedtexten beim Streaming von Gottesdiensten auf gemeindeeigenen Internetseiten läuft zum Jahresende aus.

Neu von der Vereinbarung umfasst ist ab 2026 die für die Dauer einer konkreten Veranstaltung und auf deren Teilnehmende beschränkte Zugänglichmachung von Liedern und Liedtexten via QR-Code o.ä.

Christian Krauß, Geschäftsführer der VG Musikedition und Henrike Schwerdtfeger, Justiziarin und für die Verhandlungen zuständige Referentin im Kirchenamt der EKD, dazu in einer gemeinsamen Stellungnahme: „Mit der langfristigen Verlängerung und Ausweitung des

Pauschalvertrages wird gewährleistet, dass Urheber und Urheberinnen mit ihren Musikverlagen für die analogen und digitalen Vervielfältigungen, die zum Gemeindegesang innerhalb der EKD erfolgen, weiterhin angemessen vergütet werden. Gleichzeitig werden die evangelischen Gemeinden auch zukünftig zum einen finanziell, zum anderen von Bürokratie entlastet, da die Vervielfältigungen ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand und regelmäßige Meldepflichten erstellt werden können.“

Nicht Bestandteil des Vertrages ist - wie bisher - die Herstellung von Kopien und anderen Vervielfältigungen für Chöre, Solisten und Instrumentalisten. Ebenfalls gesondert zu lizenzieren sind unter anderem Sammlungen im Rahmen von § 46 UrhG, Vervielfältigungen bspw. in Kinderbetreuungseinrichtungen, Seniorenheimen oder zu musikpädagogischen Zwecken. Für die nicht über den Pauschalvertrag abgegoltenen Lizenzierungen erhalten die Berechtigten einen gesamtvertraglich vereinbarten Nachlass.

Weitere Informationen zu nicht vom Pauschalvertrag abgedeckten melde- und vergütungspflichtigen Nutzungen, auch zu den Möglichkeiten des Streamings von Noten und Liedtexten, sowie zum Antragsformular (Meldebogen) für eine Lizenz erhalten Sie bei der VG Musikedition (fki@vg-musikedition.de).

Hintergrund:

Die VG Musikedition nimmt als treuhänderisch tätige Verwertungsgesellschaft unter anderem zahlreiche grafische Vervielfältigungsrechte, Abdruckrechte, gesetzliche Vergütungsansprüche sowie die Rechte an Wissenschaftlichen Ausgaben und Erstausgaben für Musikverlage,

Komponisten, Textdichter und musikwissenschaftliche Herausgeber wahr. Die EKD ist der Zusammenschluss der 20 evangelischen Gliedkirchen. Insgesamt gehören 20,7 Millionen Menschen in rund 13.500 Gemeinden einer Landeskirche der EKD an.

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via Evangelische Kirche in Deutschland: Presse https://www.ekd.de

June 17, 2025 at 12:47AM

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Vervielfältigen von Liedern Liedtexten und Noten in evangelischen Kirchengemeinden
Claudia Paganini über Gottesvorstellungen KI und Verfügbarkeit
Claudia Paganini über Gottesvorstellungen KI und Verfügbarkeit

Claudia Paganini über Gottesvorstellungen, KI und Verfügbarkeit

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/ki-verfuegbarkeit-claudia-paganini-buch-neue-gott.html

„Der neue Gott: Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche“ ist der Titel eines neuen Buches der Philosophin Claudia Paganini, das jüngst bei Herder erschien. Darin geht die Medienethikerin der Frage nach, inwiefern Künstliche Intelligenz von Menschen heute als „Gott“ gedacht und wahrgenommen wird.

Statt Kriegstüchtigkeit und Wehrhaftigkeit solle man mit Menschen aus Kriegsgebieten sprechen, die in Deutschland Schutz suchen, fordert die katholische Friedensorganisation „Pax ...

Anne Preckel – Vatikanstadt

In ihrem Buch nimmt Paganini „die wichtigsten Eigenschaften des Göttlichen und damit auch der Mensch-Gott-Beziehung“ unter die Lupe, und sie zeichnet nach, inwiefern Menschen diese Eigenschaften heute bereits Künstlicher Intelligenz zuschreiben. Dazu zählt die Autorin etwa klassische Attribute des Göttlichen wie Allmacht, Allwissen und Allgegenwart.

Allwissenheit, Allgegenwart - auch Gnade?

Doch auch Eigenschaften wie Gnade und Gerechtigkeit würden heute in Zusammenhang mit KI gebracht. So gebe es etwa menschliche Erwartungen, dass KI die Welt „besser und gerechter“ machen könne, führt Paganini im Interview mit Radio Vatikan aus. De facto könne es in bestimmten Prozessen hilfreich sein, den „menschlichen Faktor“ ein Stück weit auszuschalten – etwa die Launenhaftigkeit und Voreingenommenheit bei der Bewertung und der Auswahl von Personal. Auch im Bereich der Psychotherapie und der Trauerarbeit gebe es einige positive Erfahrungen mit KI-Tools, berichtet Paganini weiter. Andererseits werde KI natürlich auch mit hohen Erwartungen aufgeladen, räumt sie ein. Wesentlich sei ein „kluger Einsatz“, damit KI tatsächlich „emanzipatorisch und Gerechtigkeit befördernd“ wirken könne.

„KI kann potenziell eingesetzt werden, um gerechtere Strukturen zu schaffen, weil eben all das Menschliche, was Gerechtigkeit erschwert, ausgeschaltet ist. Und damit meine ich: Die KI ist nie launenhaft. Die KI hat nie mit dem Partner gestritten.“

In Ihrem Buch stellt die Spezialistin für Medienethik und digitale Anthropologie die These auf, dass der Mensch mit der Künstlichen Intelligenz erstmals einen „Gott erschafft“, statt ihn „nur zu denken“. Dabei geht Paganini nicht der Frage nach der Existenz oder sogar einer Ablösung Gottes durch KI nach, sondern sie betrachtet das Thema aus einer religionsphilosophischen Perspektive. Menschen hätten in der Geschichte immer Götter imaginiert, bei KI gebe es allerdings einen qualitativen Sprung: KI sei vom Menschen „ins Leben gerufen“ worden. Unser „Glaube“ daran existiere ohne vermittelnde Instanzen oder Offenbarungswissen: „Da brauche ich keine Propheten, da brauche ich keine heiligen Schriften, um zu wissen oder darauf zu vertrauen, dass KI existiert“, formuliert die Philosophin. „Da brauche ich eben nur mein Smartphone in die Hand zu nehmen oder meinen Laptop und mich irgendeines KI-Tools zu bedienen.“

Neu sei bei der KI, dass sie auch eine personelle Ebene bediene, so Paganini: „Also diese Interaktion zwischen mir als irdischem Menschen, gefangen in dieser Immanenz, und einem Du, welches transzendente Züge hat und das mich irgendwie der banalen Realität entrückt und auch das Versprechen mit sich bringt, dass diese banale Realität nicht das letzte Wort ist, sondern dass es darüber hinaus etwas zu hoffen, zu ersehnen gibt.“

Verfügbarkeit

Ist Künstliche Intelligenz also der neue „Gott“ des digitalen Zeitalters? Klicken wir nunmehr noch anstatt zu beten? Was sagt die KI-Wahrnehmung sozusagen als Gott, ja ihre Überhöhung, über unsere Zeit und religiösen Bedürfnisse aus? Gottesbilder hätten sich im Laufe der Geschichte, je nach Bedürfnissen der Gesellschaften, verändert, referiert Paganini. Die Wahrnehmung der KI als Gott weise auf ein modernes Bedürfnis hin, dass sich eben auch im Bereich Religiösen niederschlage: Verfügbarkeit. „Ich will nicht mehr lange warten, ich will alles sofort haben auf Knopfdruck“, spitzt Paganini zu. „Die Menschen von heute wollen eben nicht erst eine Wallfahrt machen oder lang Rosenkranz beten oder in den Bibelkreis gehen, um ein Gefühl der spirituellen Nähe oder Erleuchtung zu erleben. Und das ist eine Eigenschaft, die die traditionellen Gottheiten nicht so gut erfüllen können. Die KI dagegen sehr wohl.“

„Und das ist eine Eigenschaft, die die traditionellen Gottheiten nicht so gut erfüllen können. Die KI dagegen sehr wohl.“

An der Schnittstelle von Religion und Technik regt Paganinis Buch zum Nachdenken an über unsere Vorstellungen von Gott und unsere Erwartungen an die Künstliche Intelligenz. Die Autorin klammert dabei ethische Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung von KI zugunsten einer religionsphilosophischen Perspektive weitgehend aus.

Im Interview mit Radio Vatikan werden Chancen und Risiken im Zusammenhang mit einer Nutzung von KI angesprochen und teils weitergedacht – ausgehend von Paganinis Buch „Der neue Gott: Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche“, das dieses Frühjahr bei Herder erschien. Kostenpunkt: etwa 20,00 Euro.

Hier das ganze Interview zum Nachhören

(vatican news – pr)

 

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 16, 2025 at 03:49PM

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Claudia Paganini über Gottesvorstellungen KI und Verfügbarkeit
Kein "Magic Moment" / Theologe erklärt die Wandlung der Oblate zum Leib Christi
Kein "Magic Moment" / Theologe erklärt die Wandlung der Oblate zum Leib Christi

Kein "Magic Moment" / Theologe erklärt die Wandlung der Oblate zum Leib Christi

https://www.domradio.de/artikel/theologe-erklaert-die-wandlung-der-oblate-zum-leib-christi

DOMRADIO.DE: Am kommenden Donnerstag ist Fronleichnam, wir übertragen als DOMRADIO.DE den Freiluftgottesdienst und die Prozession durch die Kölner Innenstadt. Der Ursprung des Festes geht auf Juliana von Lüttich im 13. Jahrhundert zurück. Feste gibt es im Kirchenjahr schon reichlich und die Messe wird täglich ja sowieso weltweit gefeiert. Warum also dieses besondere Fest?

Prof. Dr. Marco Benini (Leitung Wissenschaftliche Abteilung des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier): Juliana von Lüttich hatte eine Vision: Sie sah den Mond mit einem dunklen Fleck, den sie als das Fehlen eines Festes zur Eucharistie deutete. Daraufhin hat sie ihren Bischof in Lüttich davon überzeugt, ein solches Fest 1246 einzuführen. Das Interessante war, dass der Erzdiakon von Lüttich später Papst geworden ist, nämlich Urban IV. Der hat dieses Fest 1264 weltweit eingesetzt. Der Gedanke des Festes ist, in der Eucharistie das Geschenk der Liebe Jesu herauszustellen und zu feiern, dass er noch heute als Brot des Lebens, als Nahrung für uns da ist. Es ist ein Ideenfest. Anders als Weihnachten oder Ostern geht es nicht auf einen einzelnen Aspekt des Lebens Jesu unmittelbar zurück. Die Eucharistie feiert das ganze Leben Jesu, seine Hingabe für uns, sein Sterben und Auferstehen, und seine Gegenwart, seine bleibende Gegenwart in den konsekrierten Gestalten von Brot und Wein.

DOMRADIO.DE: Fronleichnam wird 60 Tage nach Ostern gefeiert. Warum gibt es denn diese enge Verbindung zum Osterfest von Fronleichnam?

"Die Eucharistie ist immer auch ein österliches Sakrament. Es ist ja der Auferstandene selbst, der in unsere Mitte tritt."

Benini: Man hat den ersten Donnerstag nach der damaligen Pfingstoktav gewählt. Donnerstag deswegen, weil Jesus am Gründonnerstag beim Letzten Abendmahl die heilige Eucharistie eingesetzt hat. Während aber am Gründonnerstag die Eucharistie mit Blick auf seine Hingabe am Kreuz am Karfreitag im Vordergrund steht, geht es an Fronleichnam stärker um den österlichen Aspekt.

Die Eucharistie ist immer auch ein österliches Sakrament. Es ist ja der Auferstandene selbst, der in unsere Mitte tritt mit seinem Leib und Blut und in der Kommunion uns sein österliches Leben schenkt. Jede Messe ist daher wie ein Ostern in uns.

DOMRADIO.DE: Die Oblate wird zum Leib Christi in der katholischen Überzeugung. Diese Wandlung geschieht in der Messe, in der Eucharistiefeier. Ab wann wird denn aus der Oblate dann tatsächlich der Leib Christi? Gibt es da so eine Art Wort, eine Geste, ab der man dann sagen kann, so ab jetzt ist es der Leib Christi?

Benini: Das ganze eucharistische Hochgebet hat konsekratorische, wandelnde Wirkung. Natürlich sind die Worte Jesu, "Das ist mein Leib, das ist mein Blut" zentral. Ursprünglich hatte man, wenn wir historisch die Sache ansehen, in der Westkirche vor allem diese Einsetzungsworte als die zentralen wirkenden Worte angesehen. Schon Ambrosius von Mailand hat etwa gesagt, wenn Gott durch sein Wort die Welt erschaffen kann, wie viel mehr kann er durch dieses Wort aus Brot und Wein Leib und Blut Christi machen.

Die Ostkirche hatte stärker auf den Heiligen Geist und die Epiklese, also die Herabrufung des Geistes, Wert gelegt, weil es etwa in der Chrysostomus-Liturgie heißt: "Leib und Blut wandelnd durch den Heiligen Geist". Cyrill von Jerusalem hatte gesagt: "Alles, was der Heilige Geist berührt, wird geheiligt und verwandelt." Insofern sieht man, dass im Osten der Schwerpunkt auf der Epiklese liegt, im Westen auf den sogenannten Wandlungsworten. Beides ist richtig!

Spannend ist, dass etwa beim Unionskonzil von Ferrara-Florenz 1438, als man die Einheit zwischen West- und Ostkirche wiederherstellen wollte, man sich auf eine Kompromisslösung geeinigt hat: "Die Worte Christi sind wie die Samenkörner, die durch den Heiligen Geist wachsen und Frucht bringen." Beides, die Einsetzungsworte und die Epiklese bewirken die Wandlung.

"Das ganze Hochgebet hat konsekratorische Kraft, nicht nur sozusagen ein 'Magic Moment'."

Man kann das noch ausweiten auf das ganze Hochgebet. Da gehört die Anamnese, also das vergegenwärtigende Gedenken, zentral dazu. Da heißt es ja nach dem "Geheimnis des Glaubens": "Darum feiern wir das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung deines Sohnes." Das bedeutet: Das, was Jesus beim letzten Abendmahl mit dem gebrochenen Brot und dem vergossenen Wein vorweggenommen hat, nämlich seine Hingabe am Kreuz und seine Auferstehung, das hat er uns aufgetragen, weiterzuführen: "Tut dies zu meinem Gedächtnis" - und genau das tun wir! Wir feiern sein Sterben und Auferstehen in jeder Heiligen Messe. Und das ist das ganz Zentrale unseres Glaubens und auch der Eucharistie. Insofern gehört auch die Anamnese und dieses Gedächtnisgebet zu jedem eucharistischen Hochgebet. Insofern muss man sagen, das ganze Hochgebet hat konsekratorische Kraft, nicht nur sozusagen ein "Magic Moment".

DOMRADIO.DE: Hokuspokus als Pseudozauberspruch bezieht sich ja aber genau auf die lateinischen Worte des Hochgebetes. Wie kann man denn klar machen, es geht bei der Wandlung eben nicht um Magie, nicht um Zauberei?

Benini: Es ist Jesus Christus, der seinen Leib gegenwärtig setzt, und der Priester darf durch die Weihe in seiner Person handeln. Der Priester sagt ja, "das ist mein Leib" nicht von sich persönlich, sondern er leiht Jesus Christus die Stimme. Damit hören Brot und Wein auf, einfach nur Brot und Wein zu sein, weil Jesus Christus sie sich zu eigen nimmt durch die Worte "Das ist mein Leib, mein Blut", durch die Kraft des Geistes, durch das ganze Hochgebet.

"Das Wesen von Brot und Wein wird gewandelt in die Person des Auferstandenen, während das Äußere der Hostien gleich aussieht."

Man nennt das die Transsubstantiation: Die Substanz, das heißt das Wesen von Brot und Wein, wird gewandelt in die Person des Auferstandenen, während das Äußere der Hostien gleich aussieht. Jesus selber bewirkt diese Wandlung, um selbst gegenwärtig zu sein. Konnte er auf Erden jeweils nur an einem Ort, bei einzelnen Menschen gegenwärtig sein, kann er es jetzt eben überall tun, weil er auferstanden ist und damit nicht mehr an Zeit und Raum gebunden ist. Er gewährt seine Nähe besonders in der Form, die er selbst dafür ausgesucht hat, nämlich in der heiligen Eucharistie.

DOMRADIO.DE: Seit knapp 800 Jahren gehört zum Fest ja auch eine Prozession. Die Kölner sind stolz darauf, dass wohl vermutlich die erste Prozession in einer Kölner Pfarrei gewesen ist. Warum "muss" man denn an Fronleichnam überhaupt raus aus der Kirche?

Benini: Man darf raus aus der Kirche, würde ich sagen (lacht). Es geht darum, dass wir diesen Glauben nicht nur für uns behalten, sondern ihn auch zeigen dürfen.

"Dann entwickelte bald die Prozession, die zeigen will, dass Jesus auch durch unsere Straßen geht, da wo wir leben und arbeiten, da will Christus gegenwärtig sein."

Ursprünglich war Fronleichnam nur die Messe. Dann entwickelte bald die Prozession, die zeigen will, dass Jesus auch durch unsere Straßen geht, da wo wir leben und arbeiten, da will Christus gegenwärtig sein. Das zeigt auch schön die Verbindung von Eucharistie und Leben. Wir feiern ja Eucharistie nicht einfach nur, um einen Ritus zu tun, sondern damit es uns selbst prägt und positiven Einfluss hat auf unser Leben, dass wir als seine Jünger selbst gewandelt werden und in diesem Sinn als lebendige Monstranzen Christus in den Alltag und zu anderen weitertragen. Monstranz heißt Zeigegefäß, "monstrare" bedeutet zeigen. Nach dem Konzil von Trient ist die Prozession umso mehr eine Demonstration für den Glauben geworden, auch mit all den schönen Formen, die eine Freude am Glauben zum Ausdruck bringen.

Bei der Entstehung der Prozession ging es darum, den Herrenleib – das ist ja die wörtliche Übersetzung von Fron-leichnam – sehen zu können. Sie entsprang der mittelalterlichen visuellen Frömmigkeit. Damals empfingen die Gläubigen die Kommunion meist nur einmal im Jahr an Ostern. Umso wichtiger war es ihnen, den Leib Christi bei der Elevation, bei dem Hochheben der Hostie im Hochgebet, zu sehen und in der Monstranz auszustellen.

Daraus entstand auch die Anbetung, die sozusagen aus der Feier der Eucharistie herausfließt. Das merken Sie ja manchmal auch heute, dass man nach der Kommunion nicht so viel Zeit hat, man würde noch länger in dieser innigen Verbindung mit dem Herrn bleiben. Die Anbetung ist wie eine verlängerte Kommunionstille, ein Kommuniongebet mit dem Herrn. Dieses Anbeten, Anschauen unterstützt, dass ich selber erfahren kann: "Ich schaue dich an, du schaust mich an."

DOMRADIO.DE: Bis heute wird ja oft großer Aufwand betrieben bei der Fronleichnamsprozession mit Blumenteppich, Baldachin, der besagte Freiluftgottesdienst. Glauben Sie, so kann man heute noch Menschen dieses Fest nahebringen oder braucht es da vielleicht in Zukunft auch andere Formen?

Benini: Diese Formen wandeln sich natürlich auch und von Ort zu Ort sind die unterschiedlich. Wo eine solche Prozession mit Freude gemacht werden kann, ist es gut, das beizubehalten und auch zu fördern, weil die Prozession die Sinne ganzheitlich anspricht.

Wenn man allerdings merkt, dass das überhaupt nicht mehr von den personellen Ressourcen her möglich ist, dass man keine Leute mehr findet, die die Altäre herrichten und solche Sachen, dann muss man anders überlegen. Bei der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken hatte wir am Vorabend von Fronleichnam einmal das Format: Katechese, Glaubenszeugnisse von Jugendlichen, Messe und anschließende Anbetung, wo jeder einzeln vor das Allerheiligste trat.

Wichtig scheint mir aber auch jenseits von Fronleichnam, dass man die Bedeutung der Eucharistie für unser Christsein erschließt und zeigt, wie ich aus ihrer Feier österliche Kraft und Freude für mein Leben empfange. Dazu will auch "Kommt und seht" in Köln beitragen.

INFO: DOMRADI

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Kein "Magic Moment" / Theologe erklärt die Wandlung der Oblate zum Leib Christi
Papst an Jugendliche in Chicago: Unruhe ist nichts Schlechtes
Papst an Jugendliche in Chicago: Unruhe ist nichts Schlechtes

Papst an Jugendliche in Chicago: „Unruhe ist nichts Schlechtes“

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-an-jugendliche-in-chicago-unruhe-ist-nichts-schlechtes.html

Papst Leo XIV. hat junge Menschen dazu ermutigt, die innere Unruhe ernst zu nehmen und als Wegweiser zu verstehen. „Unruhe ist nichts Schlechtes“, sagte er in einer Videobotschaft an Jugendliche in seiner Heimatstadt Chicago und weltweit.

Papst Leo XIV. hat bei einer Heilig-Jahr-Generalaudienz im Petersdom dazu aufgerufen, Einheit zu suchen statt Spaltung zu fördern. „Unterscheiden ist hilfreich, aber spalten ...

Die Ansprache wurde am Samstag bei einem katholischen Jugendtreffen im Baseballstadion der White Sox ausgestrahlt. Anlass war eine vom Erzbistum ausgerichtete Feier zur Wahl von Papst Leo XIV., dem ersten US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri.

„Wir sollten nicht versuchen, das Feuer zu löschen, die Spannungen, die wir empfinden, oder die Schwierigkeiten, die wir erleben, zu beseitigen oder uns dagegen zu betäuben“, erklärte Papst Leo in dem Video. Vielmehr solle jeder sich mit dem eigenen Herzen verbinden und darin erkennen, „dass Gott in unserem Leben wirken kann, durch unser Leben – und durch uns auch andere Menschen erreicht“.

Der Papst, der dem Augustinerorden angehörte, verwies auf das berühmteste Diktum des Kirchenvaters Augustinus: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“ Diese Unruhe sei kein Mangel, sondern ein Zeichen innerer Lebendigkeit – ein Aufruf zur Suche nach Sinn, Liebe und Berufung. Wer diese Sehnsucht ernst nehme, könne erfahren, dass Gott inmitten der eigenen Fragen und Spannungen anwesend sei und er „vielleicht auf ganz verschiedenen Wegen dich ruft“.

40.000 im ausverkauften Stadion

Vor rund 40.000 Menschen im ausverkauften Stadion – die Karten kosteten 5 Dollar - und vielen weiteren vor Bildschirmen weltweit lud Leo ein, das eigene Leben in den Dienst anderer zu stellen. Gemeinschaft, Freundschaft und Engagement seien entscheidende Wege, um Hoffnung und Sinn zu finden. „In dem Dienst an anderen, im Aufbau von Gemeinschaft und Freundschaft, können auch wir den wahren Sinn unseres Lebens entdecken“, sagte er in seiner frei gehaltenen Botschaft.

Mit Blick auf die Erfahrungen junger Menschen in der Pandemie und in einer von Krisen geprägten Gegenwart betonte Leo, dass viele sich isoliert oder vom Glaubensleben abgekoppelt fühlten. Doch gerade jetzt sei es wichtig, auf das eigene Herz zu hören – „auf das Verlangen nach Liebe, auf die echte Suche nach Wegen, mit unserem Leben anderen zu dienen“.

Der 69 Jahre alte Papst nannte die Jugendlichen „ein Versprechen der Hoffnung für viele von uns“. Die Welt brauche ihren Einsatz, ihren Blick über sich selbst hinaus, ihre Bereitschaft zur Mitgestaltung. Leo rief die jungen Menschen dazu auf, „eine Botschaft der wahren Hoffnung und des Friedens unter allen Völkern zu verkünden“.

„Wenn wir gemeinsam in der Einheit wachsen, dann können wir entdecken, dass dieses Licht heller und heller wird“

Im Kontext des Jubiläumsjahres der Hoffnung erinnerte der Papst an die zentrale Rolle der Glaubensgemeinschaft: „Wenn wir gemeinsam in der Einheit wachsen, dann können wir entdecken, dass dieses Licht heller und heller wird – jenes Licht, das unser Glaube an Jesus Christus ist.“

Zum Abschluss lud Papst Leo dazu ein, sich dem Wirken Gottes zu öffnen: „Nehmt euch einen Moment Zeit, um euer Herz für Gott zu öffnen, für Gottes Liebe, für den Frieden, den nur der Herr schenken kann.“ Gottes Liebe sei unverdient und zugleich überreich – ein Geschenk, das weitergegeben werden wolle.

Mit einem Segen für alle Anwesenden und ihre Familien schloss der Papst seine Video-Botschaft: „Möget ihr immer Leuchtfeuer der Hoffnung sein, ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens für unsere Welt.“

Mit dem Event einschließlich Gottesdienst im Stadion feierte die Erzdiözese Chicago unter Kardinal-Erzbischof Blase Cupich die Wahl von Robert Francis Prevost zum katholischen Kirchenoberhaupt. Das Programm im Baseballstadion sah Musikbeiträge, Filmausschnitte, persönliche Erzählungen einzelner Gläubiger und Gebete vor. Den Abschluss bildete eine Heilige Messe. Der Ort der Feier war mit Bedacht gewählt: Papst Leo ist ein Fan des Chicagoer Baseball-Teams White Sox.

(vatican news – gs)

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June 15, 2025 at 09:47AM

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Papst an Jugendliche in Chicago: Unruhe ist nichts Schlechtes
Jahrestagung des Cusanuswerks 2025
Jahrestagung des Cusanuswerks 2025

Jahrestagung des Cusanuswerks 2025

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/jahrestagung-des-cusanuswerks-2025

Mit einem Festvortrag des Philosophen Prof. Dr. Markus Gabriel (Bonn) und einem vom Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Paderborn) gefeierten Festgottesdienst ist heute (15. Juni 2025) die Jahrestagung der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk im niederländischen Baarlo bei Venlo zu Ende gegangen. Rund 700 Stipendiatinnen und Stipendiaten diskutierten mit Gästen aus Wissenschaft, Kirche, Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien über das Thema Komplexität.

Die Jahrestagung ist die größte Veranstaltung im interdisziplinären Bildungsprogramm des Cusanuswerks und widmete sich dem Jahresthema 2025 „Komplexität“. „Der Eindruck, dass sich die Komplexität des Alltags beständig steigert und unsere Welt im Ganzen dabei komplexer zu werden scheint, ist in hohem Maße abhängig von der akademischen, fachlichen, spirituellen oder individuellen Perspektive. Indem wir uns der Komplexität stellen und uns ihr interdisziplinär nähern, wollen wir die Grundlage für einen produktiven Umgang schaffen. Wo, wenn nicht im Cusanuswerk, wo wir echte Vielfalt und vorurteilsfreien Austausch und Dialog erleben, könnte das gelingen“, so Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter des Cusanuswerks.

In seinem Impulsvortrag zeichnete Dr. Marco Wehr, Physiker und Philosoph, das Bild von einer Welt, die wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte zu „einem verwickelten Knäuel des Komplexen“ geworden sei. Gleichzeitig eröffnete er Strategien und Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen.

„Alles Leben, alle Schönheit, aber auch die Krisen unserer Zeit sind Ausdruck einer überwältigenden Komplexität. Es ist notwendig, zumal in der Begabtenförderung, die Komplexität und Ambiguität der Dinge auszuhalten und zu durchdenken, auch wenn es unbequem ist. Es braucht die Auseinandersetzung mit Komplexität, um die Zukunft verantwortungsvoll mitzugestalten. Mit einfachen Antworten, egal aus welchem ‚Lager‘, lassen sich die großen Probleme in einer vernetzten Welt nicht lösen“, betonte Dr. Thomas Scheidtweiler, Generalsekretär des Cusanuswerks.

Prof. Dr. Markus Gabriel, Lehrstuhlinhaber für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Universität Bonn, verortete in seinem Festvortrag „Soziale Komplexität als Quelle moralischen Fortschritts“ Komplexität in Bezug auf individuelles Empfinden und Handeln: „Echter moralischer Fortschritt besteht darin, dass wir über Probleme, die wir in den aktuellen Krisenzeiten haben, einmal ganz anders nachdenken: Indem wir auf scheinbar einfache Fragen komplexe Antworten geben.“

In der Eucharistiefeier warnte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Nachdruck davor, komplexe Zusammenhänge unterzubewerten: „Es wundert nicht, dass in den vergangenen Jahren ‚Reduktion‘ nicht nur stilbildend für Kunst und Architektur wurde, sondern auch Trend für das private Zuhause geworden ist: Simplify your life. Arbeit und gesellschaftliches Leben sind komplex genug – Einfachheit dann wenigstens dort, wo man selbstbestimmt gestalten kann. Vielleicht ist das noch der sympathischste Ausdruck einer um sich greifenden Komplexitätsmüdigkeit, die man als gesellschaftliches Phänomen nicht leugnen kann. Ist es eine Folge von Überforderung? Der gefährlichste Ausdruck einer solchen Komplexitätsmüdigkeit ist der ‚Erfolg‘ und die zunehmende Zustimmung zu einer populistischen Reduktion von Komplexität im politischen Kontext, gepaart mit Frust und Aggression“, so Erzbischof Bentz. Christen seien Anwalt in der Gesellschaft dafür, dass „wir der Versuchung einer fundamentalistischen und populistischen Vereinfachung nicht erliegen und Menschen durch scheinbar einfache Antworten instrumentalisiert werden.“ Deshalb müsse es auch im kirchlichen Kontext darum gehen, immer gemeinsam nach der „Wahrheit des Evangeliums für unsere Gegenwart – und wir haben die Wahrheit nur in der Gegenwart – zu suchen: im Hören aufeinander, im Ringen miteinander und im gemeinsamen Unterscheiden.“ Erzbischof Bentz: „Für uns muss ein Suchen nach der Wahrheit bedeuten: die Wirklichkeit der Komplexität und Ambivalenz wahrzunehmen, wie sie ist, und sich – gerade als Christen – nicht in eine Scheinwelt aus der Komplexität hinaus zu flüchten.“

Hintergrund

Die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Mit staatlichen, kirchlichen und privaten Zuwendungen fördert das Cusanuswerk aktuell rund 2.400 herausragend begabte katholische Auszubildende, Studierende und Promovierende. Cusanerinnen und Cusaner tragen mit fachlicher Exzellenz sowie herausragendem Engagement zum Gemeinwohl bei, ein Leben lang und vielfach in besonders verantwortungsvollen Positionen von Kirche und Gesellschaft, von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Für die Qualität seiner Leistungen wurde das Cusanuswerk 2025 von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis e.V. (ILEP) mit dem Zertifikat „Recognised for Excellence – 5 Star“ ausgezeichnet. Es hat zudem den deutschen Excellence-Preis, Ludwig-Erhard-Preis 2024, erhalten.

Die Jahrestagung fand in Kooperation mit dem Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst (KAAD) statt.

Hinweise:

Fotos stehen kostenfrei unter https://www.cusanuswerk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2025 zum Herunterladen zur Verfügung.

Religion

via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

June 15, 2025 at 12:02PM

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Jahrestagung des Cusanuswerks 2025
Papst: Sport als Weg des Glaubens
Papst: Sport als Weg des Glaubens

Papst: Sport als Weg des Glaubens

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-messe-heiliges-jahr-sport-predigt.html

Mit einer feierlichen Messe hat Papst Leo XIV. an diesem Dreifaltigkeitssonntag die Heilig-Jahr-Feier der Sportler ausklingen lassen. Bei dem Gottesdienst im Petersdom würdigte das Kirchenoberhaupt den Sport als eine tägliche Schule der Tugend, des Glaubens und der Gemeinschaft, die nicht nur als Training für den Körper, sondern auch als Weg zur Heiligkeit verstanden werden kann.

Radio Vatikan/Vatican News dokumentiert an dieser Stelle in offizieller deutscher Übersetzung die Predigt, die Papst Leo XIV. aus Anlass der Heilig-Jahr-Feier des Sports gehalten ...

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Mehr als 6.500 Sportler und Sportbegeisterte waren der Einladung der Kirche gefolgt, mit der ihnen gewidmeten Heilig-Jahr-Feier einen Aspekt des menschlichen Lebens zu feiern, der auch dem selbst sportbegeisterten Papst Leo am Herzen liegt.

Papst Leo an diesem Dreifaltigkeitssonntag   (@VATICAN MEDIA)

Wegen der hochsommerlichen Temperaturen in Rom musste die Messfeier zwar in den Petersdom verlegt werden. Die Rompilger erwartete an diesem Wochenende aber dennoch ein buntes Programm: am Samstagvormittag hatten sie bei einer Konferenz zum Thema „Sport und Hoffnung“ die Gelegenheit, Spitzensportler, Vertreter internationaler Sportorganisationen, Sportwissenschaftler und Sportseelsorger zu treffen – und an der zusätzlichen Generalaudienz teilnehmen, zu der Papst Leo die Heilig-Jahr-Pilger in den Petersdom geladen hatte. Auf der zum „Sportler-Dorf“ umfunktionierten historischen „Piazza del Popolo“ waren dann am Nachmittag Informationsstände und verschiedene Aktivitäten geboten – und ab 17 Uhr ging es mit Fackeln und Pilgerkreuz zum Petersplatz, wo die Pilger die Heilige Pforte am Petersdom durchschreiten konnten. Der Samstag klang unter dem römischen Abendhimmel im malerischen Stadtviertel Trastevere aus, wo der Oscar-prämierte Film „Chariots of Fire” – zu Deutsch: Die Stunde des Siegers – gezeigt wurde.

Blick in den Petersdom an diesem Sonntag   (@Vatican Media)

Den Abschluss und Höhepunkt der Heilig-Jahr-Feier bildete die Messfeier mit Leo XIV. am Sonntagmorgen im Petersdom.

In seiner Predigt erinnerte der selbst sportbegeisterte Papst daran, dass es beim Sport nicht nur darum ginge, „eine vielleicht sogar außergewöhnliche körperliche Leistung zu bringen“, sondern „um Hingabe für andere und für das eigene Wachstum.“

Heilig-Jahr-Feier des Sports: Mit der heiligen Messe im Petersdom klang diese Feier in Rom aus   (@Vatican Media)

Sport als Heilmittel einer individualistischen, digitalisierten und wettbewerbsorientierten Gesellschaft

In unserer von Einsamkeit und Individualismus geprägten Gesellschaft könne der Sport „zu einem wichtigen Instrument der Wiederannäherung und Begegnung werden: zwischen den Völkern, in den Gemeinschaften, im schulischen Bereich und am Arbeitsplatz, in den Familien!“, erklärte Papst Leo und empfahl den Sport auch als wirksames Mittel gegen die „Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten“, sowie als Hilfe „einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren.“

„In einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft, in der scheinbar nur die Starken und die Sieger zu leben verdienen, lehrt der Sport auch, zu verlieren, indem er den Menschen in der Kunst der Niederlage mit einer der tiefsten Wahrheiten seines Daseins konfrontiert: mit der Zerbrechlichkeit, der Begrenztheit, der Unvollkommenheit. Das ist wichtig, denn aus der Erfahrung dieser Zerbrechlichkeit heraus öffnen wir uns für die Hoffnung,“ stellte Papst Leo einen weiteren wichtigen Aspekt der sportlichen Betätigung heraus.

Papst Leo bei der Messfeier in Rom   (@Vatican Media)

Dass der Sport nicht nur den Körper, sondern auch die Seele formt, erklärte das Kirchenoberhaupt am Beispiel des Jugendvorbilds Pier Giorgio Frassati: Der junge Italiener hatte es verstanden, seine Leidenschaft fürs Bergsteigen mit einem zutiefst gelebten christlichen Glauben zu verbinden und war so zu einem leuchtenden Vorbild für die Verbindung von körperlicher Aktivität und innerem Wachstum geworden.

Wörtlich sagte der Papst:

„Es ist kein Zufall, dass der Sport im Leben vieler Heiliger unserer Zeit eine bedeutende Rolle gespielt hat, sowohl als persönliche Praxis wie auch als Weg der Evangelisierung. Denken wir an den seligen Pier Giorgio Frassati, den Schutzpatron der Sportler, der am 7. September heiliggesprochen werden wird. Sein einfaches und leuchtendes Leben erinnert uns daran, dass niemand als Champion geboren wird, so wie niemand als Heiliger geboren wird.“

Heiligkeit sei also ebenso wie sportliche Leistung nicht angeboren, sondern das Ergebnis eines „täglichen Trainings der Liebe, das uns dem endgültigen Sieg näherbringt und uns dazu befähigt, am Aufbau einer neuen Welt mitzuwirken.“

Blick in den Peterdom   (@Vatican Media)

Seine Vorgänger Papst Franziskus, Johannes Paul II. und Paul VI. zitierend, würdigte Papst Leo den Sport als Ort der Erziehung, Gemeinschaft und Evangelisierung, „der ein äußerst nützliches Instrument für die geistige Erhebung des Menschen sein kann, welche die erste und unverzichtbare Voraussetzung für eine geordnete, friedliche und konstruktive Gesellschaft ist“ (Hl. Paul VI., 20. März 1965).

Den Auftrag, der sich aus dieser Vision des Sports als Schule des Lebens und Werkstatt des Friedens ergibt, beschrieb der Pontifex am Ende seiner Predigt wie folgt:

„Liebe Sportlerinnen und Sportler, die Kirche vertraut euch eine wunderschöne Aufgabe an: dass ihr in euren Aktivitäten ein Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes seid – zu eurem eigenen Wohl und zum Wohl eurer Brüder und Schwestern. Lasst euch mit Begeisterung auf diese Mission ein: als Athleten, als Trainer, als Vereine, als Gruppen, als Familien.“

Ein Eindruck von der Feier   (@Vatican Media)

Abschließend formulierte der Papst noch folgende Bitte an die Muttergottes:

„Bitten wir sie, unsere Mühen und unser Engagement zu begleiten und diese immer auf das Beste auszurichten, bis zum wichtigsten Sieg: jenem der Ewigkeit, dem „unendlichen Spielfeld”, auf dem das Spiel kein Ende haben und die Freude vollkommen sein wird.“

(vaticannews – skr)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 15, 2025 at 12:59PM

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Papst: Sport als Weg des Glaubens
Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport
Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport

Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport

https://de.catholicnewsagency.com/news/20265/papst-leo-predigt-uber-verbindung-von-dreifaltigkeit-und-sport

Papst Leo XIV. hat am Dreifaltigkeitssonntag, der im Heiligen Jahr 2025 mit dem Jubiläum des Sports zusammenfällt, eine Messe im Petersdom gefeiert. „Diese beiden Worte Dreifaltigkeit und Sport verwendet man selten zusammen“, bekannte er in seiner Predigt, „und doch ist diese Kombination nicht abwegig“.

„Wir sind von einem Gott geschaffen worden, dem es gefällt und der sich daran erfreut, seine Geschöpfe ins Sein zu rufen, der ‚spielt‘, wie uns die erste Lesung in Erinnerung gerufen hat“, so der Pontifex. „Einige Kirchenväter sprechen sogar kühn von einem Deus ludens, einem Gott, der sich vergnügt.“

Vor diesem Hintergrund könne der Sport dabei helfen, „dem dreifaltigen Gott zu begegnen: weil er eine gewiss äußere, aber auch und vor allem innere Bewegung des Ich auf den Anderen hin erfordert. Ohne diese ist er nichts anderes als ein steriler Wettkampf von Egoismen.“

Im Laufe der Predigt ging Leo auf drei Aspekte ein, „die den Sport heute zu einem wertvollen Mittel menschlicher und christlicher Bildung machen“.

Zunächst lehre der Sport „der Sport – insbesondere der Mannschaftssport – den Wert der Zusammenarbeit, des gemeinsamen Unterwegsseins, des Teilens, das, wie wir gesagt haben, den Wesenskern des Lebens Gottes ausmacht“.

Zweitens komme gegenüber einer immer weiter digitalisierten Welt im Sport „der Wert des konkreten Miteinanders, das Bewusstsein für den Körper, für den Raum, für die Mühe und für die echte Zeit zur Geltung. So hilft er, der Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten, entgegenzuwirken und einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren, dem einzigen Ort, wo sich die Liebe vollzieht.“

Schließlich der der Sport auch, „zu verlieren, indem er den Menschen in der Kunst der Niederlage mit einer der tiefsten Wahrheiten seines Daseins konfrontiert: mit der Zerbrechlichkeit, der Begrenztheit, der Unvollkommenheit. Das ist wichtig, denn aus der Erfahrung dieser Zerbrechlichkeit heraus öffnen wir uns für die Hoffnung.“

Ausdrücklich verwies Papst Leo in seiner Predigt auf den seligen Pier Giorgio Frassati als Patron der Sportler. Frassati wird am 7. September mit dem seligen Carlo Acutis heiliggesprochen.

Abschließend sagte er: „Liebe Sportlerinnen und Sportler, die Kirche vertraut euch eine wunderschöne Aufgabe an: dass ihr in euren Aktivitäten ein Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes seid – zu eurem eigenen Wohl und zum Wohl eurer Brüder und Schwestern. Lasst euch mit Begeisterung auf diese Mission ein: als Athleten, als Trainer, als Vereine, als Gruppen, als Familien.“

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 15, 2025 at 12:15PM

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Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport
Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle
Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle

Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle

https://www.domradio.de/artikel/theologieprofessor-de-candia-erklaert-das-paradox-der-eucharistie

DOMRADIO.DE: Für ihre Veranstaltung auf der Eucharistischen Konferenz: "Kommt & Seht" haben sie ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer ausgewählt: "Ein Gott, den es gibt, gibt es nicht". Das verwirrt mich jetzt. Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht? Was soll das sein?

Gianluca De Candia (Professor für Theologie und Philosophie an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie KHKT): Fangen wir zunächst mit unserer Gottesvorstellung an: Wann immer von Gott die Rede ist, zitiert jeder von uns unfreiwillig ein anderes Gottesbild. Solche Gottesbilder sind natürlich psychologisch oder historisch entstanden, etwa aus unserer Erziehung, aus unseren Begegnungen. Ich kann mir Gott als alten Mann vorstellen oder als überfürsorgliche Mutter, als Helikoptereltern oder ich kann mir Gott als seine anonyme Instanz, einen Nebel oder auch als Kuscheltier ausmalen. Mit diesen Bildern hat Gott aus philosophischer Sichtweise weniger zu tun. Denn Gott ist mehr als diese Gottesbilder. Gott ist mehr, als wir uns je vorstellen können. Und die Aufgabe in meinem Vortrag und dem Workshop ist es, anhand von einigen Texten von Bonhoeffer oder Karl Rahner zu gucken, was Gott sein könnte.

DOMRADIO.DE: Also Gott ist kein Gegenstand wie ein Tisch oder wie ein Stuhl, Gott ist auch kein Kuscheltier, sondern?

De Candia: Das ist die große Frage, wie können wir eine Erfahrung mit einer Instanz machen, die eben anders ist als ein Gegenstand oder eine Person, der wir gerne begegnen möchten und auch können? Das ist eine besondere Art von Erfahrung, die wir dann im Glauben machen.

DOMRADIO.DE: Es klingt zunächst sehr befremdlich, wenn man hört, dass die Katholiken eine blasse Oblate und etwas Wein verwandeln in Leib und Blut Christi. Wie kann man das denn jemandem erklären, der davon noch nie gehört hat?

De Candia: Es geht um die reale Präsenz. Ich komme gerade aus einer Vorlesung, da habe ich den Studenten gesagt: "Viele von ihnen sind jetzt anwesend, aber wenige sind auch gegenwärtig". Im Deutschen gibt es so schöne Begriffe wie Anwesenheit, Gegenwart, Präsenz. Ich würde die Frage umdrehen, wann war ich wirklich präsent? Nicht einfach bloß gegenwärtig oder anwesend, sondern mit meinem ganzen Dasein präsent.

In der Eucharistie glauben die Christen, dass Gott sich da wirklich gegenwärtig macht. Und in dem Wort Gegenwart ist auch ein Widerstand drin, also Gegen-wart. Es gibt da auch eine Resistenz. Es kommt nicht alles aus meinem Kopf und projiziert es dann auf die Eucharistie, was ich mir dann gerne wünsche, sondern es kommt mir auch etwas entgegen, etwas, das einen Widerstand leistet. Und das ist das Geheimnis. Im christlichen Glauben ist das das Ostergeheimnis des Todes und der Auferstehung.

DOMRADIO.DE: Wie darf ich den Begriff "Präsenz" denn verstehen? Wenn Gott mir in der geweihten Hostie seine Präsenz zeigt, wie ist das zu begreifen?

De Candia: Es gibt da eine wunderbare Formulierung von einer Mystikerin aus dem 13. Jahrhundert, die sagt: "Gott ist in allem, aber er ist nicht eingeschlossen; er ist außer allem, aber er ist nicht ausgeschlossen; er ist hinter allem, aber er ist nicht unterworfen; er ist über allem, aber er ist nicht aufgehoben.

DOMRADIO.DE: Für Protestanten ist die Wandlung eine symbolische Handlung. Haben sie nicht recht? Denn wenn ich die Oblate nach der Wandlung in der Hand halte, bleibt es ja faktisch gesehen eine Oblate. Die Katholiken sagen: Nein, das ist nicht symbolisch, es geht darüber hinaus, es ist ein Realsymbol. Wie ist das denn gemeint?

De Candia: Dieses Realsymbol ist nicht ein Symbol vergleichbar mit anderen Symbolen, es geht darüber hinaus. Es bezeugt als Realsymbol die Gegenwart, die in Jesus von Nazareth und im Ostergeheimnis für uns Wirklichkeit geworden ist. Es ist nicht einfach ein Symbol wie ein Kreuz oder ein anderes Symbol, sondern es ist als Realsymbol eine reale Gegenwart.

DOMRADIO.DE: Katholiken sagen, dass ich die Präsenz Gottes in der Eucharistie erfahren kann - zum Beispiel in der Eucharistischen Anbetung. Auch auf der Eucharistischen Konferenz wird es die Möglichkeit der Anbetung der Eucharistie geben. Was passiert da?

De Candia: Da finden wir die paradoxe Einstellung wieder, von der wir im Geheimnis des Glaubens ausgehen. Man betrachtet die Realpräsenz in der geweihten Hostie und man sieht nichts. Man begegnet einer scheinbaren Leere, einem reinen Weiß als Symbol einer unsichtbaren Fülle wie im brennenden Dornbusch. Man spricht dabei von Verwandlung. Thomas von Aquin sagte es so: "Adoro te devote, latens Deitas". Du Gott bist der Latente, bist, latens, du bist flüchtig, "Quae sub his figuris vere latitas", du bist wirklich ein flüchtiger Gott. Das heißt: das Sehen, der Geschmack und das Berühren scheitern in dir, aber aus unserem Glauben heraus glauben wir eben, dass du da bist.

DOMRADIO.DE: Ist es nicht ein sehr kühner Ansatz, wenn Katholiken behaupten, dass Jesus Christus, der vor 2000 Jahren gelebt hat, hier und jetzt in der Hostie gegenwärtig ist?

De Candia: Das ist wirklich ein Verstehen, das sich nur dem Glauben erschließt. Wir können das nicht wie mit einem Messer schneiden, und die reale Präsenz liegt auch nicht materiell vor uns. Das ist wirklich eine Glaubensüberzeugung, die als solche auch erfahren werden kann, als Gegenwart, als Mitgegenwart Gottes.

DOMRADIO.DE: Wie können wir das denn in einer zunehmend säkularen Welt den Menschen begreiflich machen?

De Candia: Indem man den Menschen das Angebot macht, miteinander zu erfahren, miteinander zu erleben, was zum Beispiel eine Eucharistische Anbetung ist. Also da kommt irgendwann der Punkt, an dem man mit dem Spekulieren, dem Reflektieren an ein Ende kommt und dann eine Erfahrung möglich wird, wo Gottes Gegenwart vorgeahnt und erfahrbar wird.

DOMRADIO.DE: Nun darf man natürlich auch nicht zu viel erwarten, indem man denkt, da ereignet sich jetzt plötzlich eine Lichtexplosion oder das sonst irgendwas enorm Spektakuläres passiert...

De Candia: Nein, in unserem Gespräch hier haben wir jetzt schon auf die Bedeutung der Dialektik hingewiesen - zwischen Anwesenheit und Gegenwart, zwischen Gegenstand und Präsenz, zwischen innen in den Dingen und außerhalb der Dinge, zwischen weißer Hostie und realer Präsenz. Und genauso ist es bei so einer Erfahrung: zwischen Mystik und Ritus, zwischen Langweile und berührt werden.

Wenn jemand bereit ist, in dieser Spannung zu bleiben, so paradox sie scheinen mag, dann kann etwas wirklich erfahrbar werden. Es ist eine Übung, es ist kein Kreuzworträtsel, das einmal gelöst ist, und dann interessiert sich keiner mehr dafür.

Das Interview führte Johannes Schröer.

Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 15, 2025 at 07:17AM

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Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle
Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event
Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event

Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event

https://www.catholicnewsagency.com/news/264759/pope-leo-xiv-encourages-young-people-to-be-beacons-of-hope-at-chicago-event

Pope Leo XIV addresses Catholic faithful on the scoreboard at Rate Field, home to the Chicago White Sox, during a celebration and Mass to honor his selection as Pope on June 14, 2025 in Chicago, Illinois. / Credit: Scott Olson/Getty Images

Chicago, Ill., Jun 14, 2025 / 18:30 pm (CNA).

Pope Leo XIV delivered a video message June 14 to thousands of Catholics gathered in his hometown of Chicago, making a special appeal to young people to be “beacons” of Christ’s hope for others.

“You are the promise of hope for so many of us,” the pope told young people attending the “Chicago Celebrates Pope Leo XIV” event at Rate Field, the home of the Chicago White Sox baseball team.

“The world looks to you as you look around yourselves and say: We need you, we need you to come together to share with us in this common mission, as Church and in society, of announcing a message of true hope and of promoting peace, promoting harmony, among all peoples.”

The pope acknowledged some of the difficulties facing youth today, from isolation experienced during the COVID-19 pandemic to dwindling communities of faith. He invited young people gathered to look into their own hearts to see that God is present and “is reaching out to you, calling you, inviting you to know his Son Jesus Christ.”

In turn, the pope said this discovery of Christ’s love can inspire young people to serve others.

“And in that service to others we find that coming together in friendship, building up community, we too can find true meaning in our lives,” the pope said. “To share that message of hope with one another — in outreach, in service, in looking for ways to make our world a better place — gives true life to all of us, and is a sign of hope for the whole world.”

The eight-minute video message from Pope Leo XIV, who was seated and clad in white, was the first time the Chicago native has directly addressed the people of his hometown and home nation as pope.

And although he wasn’t in person to deliver it, the pope’s message made an impact on young people in attendance.

Michael Wyss, an 11-year-old student at Queen of Angels School in Chicago, said he was encouraged by the pope’s message to “stay faithful” and be a witness of Christian love to those going through hard times.

“You’ll be sharing hope with them and that hope could go on and be shared with everyone else,” said Wyss, who was in attendance with his father, Joe.

Michael Wyss attends the"Chicago Celebrates Pope Leo XIV” event at Rate Field in Chicago, Saturday, June 14, 2025. Credit: Jonathan Liedl

Matthew Gamboa, a 15-year-old who attends St. Viator High School in Arlington Heights, Illinois, said he was inspired by the pope’s encouragement to be “a beacon of light,” even though he might be only a high schooler.

“I too should be a part of that and continue to spread God’s message throughout our communities,” said Gamboa, who said he felt inspired to engage in more service projects and possibly lector at Mass after hearing the pope’s message.

Pope Leo XIV’s unprecedented address was also the highlight of pre-Mass programming at the afternoon celebration.

Emceed by Chicago Bulls play-by-play announcer Chuck Swirksy, the program also included musical performances by a local parish and Catholic school, as well as an original piano ballad in honor of Pope Leo called “One of Us,” written and performed by the pope’s fellow Augustinian, Brother David Marshall.

Sister Dianne Bergant, Pope Leo XIV’s former teacher, and Father John Merkelis, a fellow Augustinian and high school classmate of the pope, also shared insights into their friend during a panel discussion.

Outside the stadium, Chicago-area members of the Neocatechumenal Way celebrated the new pope with songs and dances of praise, while others tailgated in the baseball stadium parking lot. White Sox jerseys with “Da Pope” and “Pope Leo” emblazoned on the back were spotted throughout the crowds.

At the start of Mass, Chicago’s Cardinal Blase Cupich said that Pope Leo was aware of and grateful for the celebration taking place at Rate Field.

A fan of the White Sox, the pope attended a World Series game at the stadium in 2005 when he was prior general of the Augustinian Order, and recently donned the ball club’s trademark black hat for a photo op outside of St. Peter’s Basilica. White Sox senior vice president Brooks Boyer, a Catholic and former Notre Dame basketball player, also took the opportunity at the Chicago event to publicly invite the South Side native to come back to Rate Field and throw out a ceremonial first pitch.

The Vatican has not indicated that Pope Leo has any plans to visit the United States. When Lester Holt of NBC News asked Leo at a May 12 Vatican audience if he would come to the U.S. soon, the pope responded: “I don’t think so.”

Nonethless, the pope’s sports fan credentials may help him connect with young people in his homeland and beyond.

During his video message the pope also encouraged the youth of Chicago and the whole world to grapple with the “restlessness” they might experience, just like St. Augustine did.

“That restlessness is not a bad thing, and we shouldn’t look for ways to put out the fire, to eliminate or even numb ourselves to the tensions that we feel, the difficulties that we experience,” he said. “We should rather get in touch with our own hearts and recognize that God can work in our lives, through our lives, and through us reach out to other people.”

Before concluding by imparting his apostolic blessing via video, the pope invited those gathered to “take a moment” and open their own hearts to God’s love, “to that peace which only the Lord can give us.”

“To recognize that while we do nothing to earn God’s love, God in his own generosity continues to pour out his love upon us. And as he gives us his love, he only asks us to be generous and to share what he has given with us to others.”

Religion

via CNA Daily News https://www.catholicnewsagency.com

June 15, 2025 at 01:15AM

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Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event
Kirchenentwicklung durch Effectuation
Kirchenentwicklung durch Effectuation

Kirchenentwicklung durch Effectuation

https://www.feinschwarz.net/kirchenentwicklung-durch-effectuation/

Den Kirchen in Deutschland steht eine dramatische Entwicklung bevor. Claudia Pfrang empfiehlt, bei vorhandenen Ressourcen anzusetzen und Zufälle zu nutzen – ein Ansatz von „Effectuation“. […]

Der Beitrag Kirchenentwicklung durch Effectuation erschien zuerst auf feinschwarz.net.

Religion

via REL ::: feinschwarz.net https://www.feinschwarz.net/

June 15, 2025 at 12:04AM

·feinschwarz.net·
Kirchenentwicklung durch Effectuation
Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni
Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni

Inseln des Gelingens – Die #LaTdH vom 15. Juni

https://eulemagazin.de/inseln-des-gelingens-die-latdh-vom-15-juni/

Herzlich willkommen …

… zur 399. Ausgabe der #LaTdH! Design oder Nichtsein – das scheint in den letzten Tagen auch in den Kirchen eine wichtige Frage zu sein. Hat die nachrichtenarme „Saure-Gurken-Zeit“ in diesem Jahr schon vorzeitig begonnen? Oder sind die Debatten über das äußere Erscheinungsbild auch ein Anzeichen dafür, dass der Einfluss der Kirchen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr abnimmt und man immer mehr nur noch um sich selbst kreist?

Was nach dem Abschied vom Anspruch „flächendeckender Versorgung“ durch die Kirchen übrig bleibt, nennt die neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Adelheid Ruck-Schröder, in ihrem Antrittsinterview „Inseln des Gelingens“, auf denen im Sinne einer „Ökumene der Sendung“ bisherige Kirchengebäude auch „in gemeinsamer Nutzung mit den katholischen Geschwistern bespielt“ werden könnten.

Wie beeindruckend Design gerade im Kirchenbau bis heute wirken kann, lässt sich am MOC-Bausatz eines Querschnitts durch eine gotische Kathedrale erkennen. 41.000 Klemmbausteine (über 25 kg) und eine Bauanleitung von 949 Seiten sind erforderlich, um das Bauwerk im Maßstab von 1:42 und einer Höhe von 1,34 m fertigzustellen. Schlappe 7.999 Euro muss man allerdings dafür berappen – oder man sammelt sich die Steine aus anderen Sets zusammen.

Einen guten Start in die neue Woche

wünscht Ihnen Ihr Thomas Wystrach

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

In hoc signo vinces? Oder: Der un-missverständliche Zeitkreis des Evangelischen Gesangbuches – Andreas Mertin (theomag.de)

Im Reformationsjubiläumsjahr 2017 hatte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entschieden, das Evangelische Gesangbuch (EG) aus den 1990er Jahren zu überarbeiten. Eine Kommission aus allen evangelischen Landeskirchen Deutschlands, Fachverbänden und der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich begann im Jahr 2020 mit der Arbeit. Ab Herbst diesen Jahres sollen die ersten Teile in die Erprobung in die Gemeinden gehen und auf www.mitsingen.de zur Verfügung stehen.

Die neue Gestaltung wurde auf dem Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover vorgestellt. Auf dem Cover wird „ein nach rechts oben geöffneter Kreis mit sechs Segmenten in Nuancen von blau, rot und grün zu sehen“ sein. Auf zeitzeichen witterte der Nürnberger Theologe Ralf Frisch im neuen Logo ein „Symbol des Etwasismus“, dem das Kreuz habe weichen müssen, während EKD-Oberkirchenrat Karl Friedrich Ulrichs an gleichem Ort den „Trost runder Dinge“ beschwor. In tà katoptrizómena, dem Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik, betrachtet Andreas Mertin die Debatte zunächst als Zeitverschwendung, steigt dann aber selbst mit einem Lob des neuen Designs ein:

Ein guter Gedanke: Alles hat seine Zeit. Ein biblisches Motiv, kreativ im Design umgesetzt, um das Ordnungsprinzip des Gesangbuches auch auf dem Cover zu vergegenwärtigen.

Für den Wunsch des Kollegen Frisch, ein Kreuz müsse den Umschlag des neuen EG zieren, fehlt dem theologischen Kulturhermeneutiker Mertin allerdings jedes Verständnis:

Ein Kreuz wäre allerdings das letzte, was ich auf einem heutigen Gesangbuch erwarte. Mich widert schon die Idee an, das Kreuz überhaupt als „Logo“ zu verwenden – aber in dieser Frage bin ich ein reformierter Purist. Dass etwas erst bedeutungsvoll wird, wenn es irgendwie kreuzförmig als Logo Gestalt annimmt, erscheint mir geradezu pervers. Ist das Kreuz etwa das Logo für den „Markenkern des Christentums“ (Julia Klöckner)?

Bistum Aachen adaptiert Dachmarkenkonzept und ändert sein visuelles Erscheinungsbild entsprechend – Achim Schaffrinna (Designtagebuch)

Das Bistum Aachen präsentiert sich seit kurzem mit neuem visuellen Erscheinungsbild. In einer zunehmend komplexen Welt sei es wichtig, einen verlässlichen Orientierungspunkt zu bieten. Das neue Logo mit dem „Kreuz als starkes Zeichen eines unverwechselbaren Angebots“ biete …

… einen Handlungsrahmen, das kirchliche Angebot zeitgemäß und bedürfnisorientiert auszurichten mit einem starken Markenkern, der Freiheit, Begegnung und Ermöglichung in sich trägt, …

… so das Bistum Aachen. Der Kommunikationsdesigner Achim Schaffrinna steht schon dem Grundkonzept, das bereits in den Bistümern Fulda und Münster zur Anwendung kommt, skeptisch gegenüber:

Die rechtliche, wirtschaftliche Eigenständigkeit der Bistümer, ihre dezentrale Organisation und Verwaltung und die auch im Inhaltlichen (zum Teil) unterschiedlichen theologischen Ausrichtungen und Ziele sind zudem keine Rahmenbedingungen, die eine gemeinsame Dachmarkenstrategie begründen würden. (…)

Wenn sich die Kirche als Weggemeinschaft versteht, wie auch das Bistum Aachen im Rahmen der Vorstellung des neuen Erscheinungsbildes erklärt, und auch in vielen anderen Bistümern ein Credo besteht und gelebt wird, wonach Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann – können es sich die Bistümer der Katholische Kirche in Deutschland dann leisten, in ihrer Kommunikation und Außendarstellung derart fragmentiert und kleinstaatlich aufzutreten, wie sie es nach wie vor tun?

New pope, new page: Peruvian designer leads makeover of Vatican website – Kielce Gussie (National Catholic Reporter, auf Englisch)

Der Tod von Papst Franziskus hat den Vatikan veranlasst, die Website vatican.va komplett zu überarbeiten. Sie sollte „modern, frisch und auf allen Plattformen zugänglich“ sein. Der einzige Haken an der Sache war, dass sie bei der Wahl des neuen Papstes fertig sein musste, wenn der weiße Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufstieg.

Ein unerwarteter Zufall, dass der Vatikan den Grafikdesigner Juan Carlos Ytō um Hilfe bat, bevor feststand, dass Kardinal Robert F. Prevost, der einen Großteil seines Lebens in Ytōs Heimatland Peru verbracht hat, als Papst Leo XIV. die Startseite ausfüllen würde. Für den National Catholic Reporter hat sich Kielce Gussie mit den Hintergründen des Updates beschäftigt; auf katholisch.de schreibt Felix Neumann über das erste große Neudesign der Vatikan-Webseite seit 2015.

Der Papst und der Sinner – Juliane Fischer (DATUM)

Die Medienabteilung des Vatikan stellt Leo XIV. als volksnah, modern und locker vor. Der Papst, bekennender Tennis-Fan und -Spieler, empfing wenige Tage nach seiner Wahl Jannik Sinner, die Nummer eins der ATP-Rangliste, im Vatikan. Die Begeisterung für Tennis sei nicht gespielt, das Treffen aber gezielt inszeniert, um medienwirksame Bilder zu erzeugen, die viral gehen können, gleichzeitig kehre der Heilige Vater zu einer konservativen Symbolik zurück, schreibt Juliane Fischer:

Die Vatican Press, eine hochprofessionell auf­gestellte PR-Maschinerie mit globalem Einfluss, ­arbeitet gerne mit einer Verschmelzung traditioneller und moderner Symbolik. Das bietet sich an, da im Vatikan jahrhundertealte Bräuche und Rituale dominieren.

Dass Papst Leo XIV. Tennis spielt und sogar lange einen Fitnesstrainer hatte, sei ein gutes Vorbild für andere Führungskräfte in der römisch-katholischen Kirche, meint Peter Otten in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de. Denn wer seinen Körper achte, lebe auch seine Spiritualität bewusster.

nachgefasst

„Die Bibel ist voll von Flüchtlingsgeschichten: Wieso fällt der AfD das nicht auf?“ – Interview mit Präses Adelheid Ruck-Schröder (Kölner Stadt-Anzeiger)

Für den Kölner Stadt-Anzeiger hat Joachim Frank ein ausführliches Interview mit Adelheid Ruck-Schröder geführt, die heute ihr neues Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) antritt. Damit endet eine gut anderthalbjährige Vakanz im westfälischen Präsesamt seit dem Rücktritt von Annette Kurschus im November 2023 (wir berichteten). Phänomene wie abnehmende kirchliche Bindung und Mitgliederschwund seien keine vorübergehenden Erscheinungen:

Das ist kein Prozess, in dem die Kirche nur ein paar Dinge berichtigen oder das Bestehende optimieren müsste. Wir müssen vielmehr grundsätzlich darüber nachdenken, welche Rolle Kirche in der Gegenwart spielen kann, wie sie ihre Stimme erheben kann, und vor allem, wie sie vor allem ihre Botschaft, ihre Message so zur Sprache bringen kann, dass Menschen davon angesprochen werden und auch für ihr Leben darin etwas Relevantes, etwas Bedeutsames erkennen. (…)

Die „flächendeckende“ Versorgung werden wir künftig nicht mehr schaffen – weder personell noch finanziell. Deswegen werden wir sehr viel stärker Inseln des Gelingens schaffen müssen, prüfen, wo noch Energie ist, wo wir noch Ressourcen haben, die wir hineingeben können.

Wegsehen geht nicht: Papst Leo XIV. sollte ins Heilige Land reisen – Matthias Drobinski (katholisch.de)

Der Krieg in Gaza wirkt weit über die Region hinaus – politisch, religiös, menschlich. Wer sich Christ nennt, könne da nicht wegschauen, meint Matthias Drobinski in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de. Für ihn gibt es gute Gründe, warum Leos erste Reise genau in diese Region gehen sollte:

Elf Jahre ist es her, dass sein Vorgänger Franziskus die Region bereiste, Jordanien, Bethlehem, Jerusalem besuchte; lange genug, um einen neuen Besuch anzugehen. Es wäre eine heikle Reise, aber eine, die zeigen würde: Dieser Papst meint es ernst mit dem Frieden, von dem er sprach, gleich nachdem er gewählt war. Es wäre eine Reise, die zu den israelischen Opfern des Hamas-Terrors vom 7. Oktober ginge, und zu denen, die in Gaza die Hölle erlebt haben. Es wäre eine Reise, die zeigte: Wegsehen geht nicht.

Buntes

Recht auf Vergessenwerden als Waffe: der Kampf um das kirchliche Gedächtnis – Emmanuel S. Caliwan (Artikel 91)

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) berät derzeit über die Frage, ob die römisch-katholische Kirche in Belgien durch ihre Weigerung, Namen von ehemaligen Mitgliedern nach deren Kirchenaustritt aus Taufregi

·eulemagazin.de·
Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni
Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court
Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

https://www.huffpost.com/entry/pope-leo-bishop-immigrants-court_n_684c41d0e4b070091d7755c6

Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

The bishop, Michael Pham, is also an immigrant himself.

Religion

via Religion https://www.huffpost.com/section/religion

June 14, 2025 at 04:00PM

·huffpost.com·
Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court
Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos
Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos

Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos

https://www.domradio.de/artikel/religionspaedagoge-warnt-vor-verteufelung-von-biblischen-kurzvideos

DOMRADIO.DE: Diese Videos auf Instagram oder TikTok kommen oft eher lustig daher. Wie sehr überrascht es Sie, dass ausgerechnet biblische Figuren für diesen neuen Trend der Videotagebücher benutzt werden?

Prof. Dr. Johannes Heger (Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg): Das mag tatsächlich erst mal seltsam anmuten und auch irritieren, dass gerade biblische oder auch andere religiöse Figuren, die nicht in der Bibel vorkommen, von solchen KI-generierten Videos erfasst werden.

"Menschen sind seit jeher daran interessiert, sich die biblische Welt irgendwie vorzustellen, das lässt sich schon weit vor KI verorten."

Wenn man aber sich das Phänomen ein bisschen länger überlegt, dann ist die Überraschung dann doch nicht so groß, denn künstliche Intelligenz als Technologie bietet ja ganz viele Optionen, und zwar für alle gesellschaftlichen und inhaltlichen Bereiche, eben unter anderem mit solchen videogenerativen Tools.

Und dass Menschen seit jeher daran interessiert sind, sich die biblische Welt vorzustellen, lässt sich über die Kunst-, Kultur- und auch die jüngste popkulturelle Geschichte leicht nachvollziehen, wenn man beispielsweise an Werke der bildenden Kunst, Jesusfilme oder auch an die schon länger präsente Meme-Kultur auf Social Media denkt.

DOMRADIO.DE: Es ist ein ganz neues Phänomen, die Figuren sind oft sofort erkennbar. Man könnte aber auch sagen, sie sehen eben deswegen auch sehr klischee-mäßig aus. Reproduziert so etwas nicht bereits festgefahrene Vorstellungen?

Heger: Auch da haben Sie natürlich einen ganz wichtigen und zentralen Punkt angesprochen. Bei der Frage ist es mir aber ganz wichtig, erst mal vorwegzunehmen: Es gibt technisch-skeptische Einstellungen, die genau hinter solchen Fragen liegen und die dann generell sagen: Die KI ist böse, die KI produziert Stereotype und so weiter. Da möchte ich zu einem kleinen Gedankenexperiment einladen, denn ich würde behaupten wollen, dass die KI-generierten Videos zwar technisch etwas vollkommen Neues sind und doch ordnen sie sich in eine anthropologische Grundstruktur ein.

Denn Menschen haben immer ein Bedürfnis danach, sei es biblische Texte oder andere Texte, diese in ihrer Welt zu erschließen, zu erkunden und sich quasi vor Augen zu führen. Das wird jedem schon mal so gegangen sein, zum Beispiel mit dem Roman "Der Name der Rose" von Umberto Eco, dass man sich vorgestellt hat, wie die einzelnen Charaktere ausgesehen haben.

Ein solches Grundbedürfnis befriedigt letztendlich diese KI-generierten Videotagebücher. Insofern sind sie erst mal positiv zu bewerten, aber natürlich haben Sie auch vollkommen recht: Viele der kursierenden Videos sind sehr stereotyp und produzieren Klischees, teilweise sogar Fehlvorstellungen. Allerdings scheint mir wichtiger, nicht das festzustellen, dass dem so ist, sondern viel mehr uns als Kirche, als Theologen, aber auch als ganz normale Betrachterinnen und Betrachter dieser Videos, zu fragen: was fangen wir jetzt mit diesem Phänomen eigentlich an?

DOMRADIO.DE: Manche von den Videos sind spaßig, aber einige könnte man auch schon fast blasphemisch nennen, etwa wenn Jesus vom Kreuz ins Handy spricht. Wie geht man denn mit eher geschmacklos erscheinenden Reels um?

"Generell würde ich der Kirche, der Theologie und auch meinem Fachbereich der Religionspädagogik davon abraten, zu schnell das Wort Blasphemie in den Mund zu nehmen und damit diesen neuen Trend schlichtweg zu disqualifizieren."

Heger: Das ist eine sensible Frage. Natürlich können einzelne Videos die Grenzen des Zumutbaren überschreiten.

Generell würde ich der Kirche, der Theologie und auch meinem Fachbereich der Religionspädagogik davon abraten, zu schnell das Wort Blasphemie in den Mund zu nehmen und damit diesen neuen Trend schlichtweg zu disqualifizieren und zu negieren. Etwas abstrakt betrachtet, schreibt sich ja Religion in solchen KI-generierten Videos in die aktuelle KI und eben auch Popkultur ein und damit passiert eigentlich etwas, was wir uns ja zumindest abstrakt betrachtet wünschen; nämlich, dass Religion im Gespräch, im Diskurs bleibt.

Darin sehe ich weniger eine Gefahr als vielmehr eine Chance. Diese Inszenierung, wie wir die auch finden mögen, geben uns als Theologen, als Christinnen und Christen oder auch im Gespräch miteinander die Chance, unsere Glaubensüberzeugung in den digitalen, aber auch in den analogen Diskurs einzubringen. Zum Beispiel indem wir eben auch markieren, wo und wie solche Videos Fehlvorstellungen produzieren.

Allerdings will ich aber auch nicht die Gefahr wegdiskutieren, dass es, wenn solche Videos nämlich nicht eingeordnet oder eben nicht reflektiert werden, zu einer Banalisierung von Religion kommen kann oder eben zur Produktion von Fehlvorstellungen. Das - und da will ich auch richtig verstanden werden - ist natürlich nicht wünschenswert.

DOMRADIO.DE: Welche Aufgaben und Chancen hat dieses Videophänomen denn zum Beispiel für den Religionsunterricht oder auch zum Beispiel für die Erstkommunionkatechese?

Heger: Tatsächlich würde ich da genau an dieser gedanklichen Spur ansetzen und religiöser Bildung eine grundsätzliche Aufgabe zuschreiben. Kinder und Jugendliche müssen in dieser Welt, die voll ist von KI, von Technologie – der Kultur- und Medienwissenschaftler Felix Stalder spricht von der Kultur der Digitalität – zu einer kritischen Medienkompetenz befähigt werden. Das bedeutet konkret, sie müssen dazu in die Lage versetzt werden, die Quellen solcher Videos zu hinterfragen und eben abzuwägen, inwiefern diese jüdisch-christlichen Glaubensvorstellungen eben entsprechen oder auch nicht.

"Gerade weil diese Videos so ein ambivalentes Phänomen sind, gehören sie als Lerngegenstände sowohl in den Religionsunterricht wie auch in andere Bildungskontexte, Erstkommunionkatechese oder ähnliches."

Deswegen würde ich sagen, gerade weil diese Videos so ein ambivalentes Phänomen sind, gehören sie als Lerngegenstände sowohl in den Religionsunterricht wie auch in andere Bildungskontexte, Erstkommunionkatechese oder ähnliches. Da gibt es didaktisch sehr viele Möglichkeiten.

Kinder könnten beispielsweise mit solchen Videos konfrontiert werden, sie könnten dazu eingeladen und motiviert werden, ihre eigenen Vorstellungen mit denen der Videos ins Gespräch zu bringen, um sich dann nochmal rückzuversichern, was denn eigentlich im Text drinsteht.

Wenn wir in den Schulen oder auch in den Gemeinden so weit sind, solche videogenerativen Tools zur Verfügung zu haben, dann könnte man auch mit Schülerinnen und Schülern mal ganz aktiv daran arbeiten, selbst gute Videos zu produzieren und darüber ins Gespräch kommen, was ein gutes Video in diese Richtung ausmachen könnte. Oder wie wäre es denn beispielsweise auch mit fächerübergreifendem Unterricht und einem Projekttag dazu? Das ist etwas, was ich als ganz große Chance sehe, denn diese Videos sind ja kein Phänomen, das man jetzt nur theologisch oder religionspädagogisch einordnen könnte.

Wir erkunden beispielsweise an Schulen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geschichte, Informatik, Religion, Politik und so weiter, was denn eigentlich hinter solchen Videos steckt. Wie sind die aus der Perspektive der Informatik, der Religion, der Politik und so weiter anzuschauen? Und dann bilden wir uns am Schluss ein Urteil, sind informiert und vielleicht ein bisschen kompetenter als vorher.

Das Interview führte Mathias Peter.

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

 

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 13, 2025 at 04:43PM

·domradio.de·
Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos
How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives
How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives

How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives

https://relevantmagazine.com/culture/tech-gaming/how-ai-is-helping-and-hurting-christian-creatives/

It’s 2025, and the creative world is buzzing with a new kind of energy—and anxiety. Artificial intelligence is everywhere: writing sermons, generating album art, remixing worship music and helping churches craft their social media presence.

For Christian creatives, AI is both a miracle and a minefield. It’s the ultimate productivity hack, but it’s also raising some very human questions.

What does it mean to be inspired? Can a machine really reflect the image of God? And, perhaps most urgently, is AI a tool for good or a threat to the soul of Christian art?

The Good: AI as a Creative Sidekick

Let’s start with the bright side. For many faith-based artists, musicians and pastors, AI is a game-changer. It’s like having a digital intern who never sleeps, never complains and can whip up a Pixar-style VBS poster in 15 minutes flat.

Akiera Carr, worship ministry director at North Church Rockmart, needed to promote Vacation Bible School. She used Microsoft Copilot to turn church members into vibrant, Pixar-style characters.

“It was better than anything I could have imagined,” said lead pastor Vince Carr. “AI allowed her to create something extraordinary in record time.”

The result? More engagement, more excitement and a VBS that looked straight out of a Hollywood studio.

Pastor Brandon Holm of The Greater Guild is another convert. His church uses NightCafe for artwork and ElevenLabs for podcast narration.

“It’s great for expanding ideas,” Holm said. “I’ll input my draft, and it adds layers of polish while staying true to our church’s tone.”

For Holm, AI is a bridge to deeper engagement, freeing up time for real ministry instead of endless admin.

And it’s not just about visuals. AI is helping churches and creatives streamline everything from social media posts to fundraising campaigns.

“We’ll take event details, feed them into AI and say, ‘Make it pop!’” Carr said. “It generates engaging text and visuals that draw people in.”

The payoff? Skyrocketing social media engagement and a steady stream of newcomers discovering the church online.

The Bad: The Risk of Losing Our (Creative) Souls

But let’s not get too starry-eyed. For every story of AI-powered success, there’s a chorus of concern about what’s being lost in translation. Can a machine really capture the spark of divine inspiration? Or are we outsourcing our creativity—and maybe even our calling—to an algorithm?

Jeff Dionise, a Pulitzer-winning designer and illustrator, isn’t convinced.

“The concept and the idea you have is where the gold is,” Dionise said. “Can you read this complex story and come out with just the right idea for an illustration that would really help the user? That’s an area that’s a little less automatic when it comes to AI.”

Hannah Tu, a multidisciplinary designer and art director, agrees.

“I don’t think [AI] will ever replace the need for human artists,” Tu said. “There’s something about interpreting an email, for example, and working with people to find the right solution that AI can’t do at this point.”

For Tu, the real magic happens in the messy, collaborative, deeply human process of creation.

There’s also the question of authenticity.

“Art is communication as much as words are communication,” Dionise said. “So, the question is, what are we really saying? What are we communicating with? What are we designing and illustrating? Ultimately, that’s the question. And that’s where we, I think, have to be cautious that we don’t use our art to say things that we ourselves don’t believe.”

The Ugly: Copyright, Bias and the Limits of the Machine

Of course, it wouldn’t be a 2025 tech story without a little controversy. AI-generated art has sparked fierce debates over copyright and job security.

When OpenAI’s latest image generator unleashed a flood of Studio Ghibli-style animations, artist Karla Ortiz told AP News, “Companies like OpenAI just do not care about the work of artists and the livelihoods of artists.”

Ortiz is among several artists suing AI companies for copyright infringement.

And then there’s the issue of bias and accuracy. AI is only as good as the data it’s trained on, and sometimes, that data is flawed.

“AI lacks empathy,” warns Bishop Charley Hames Jr., author of Leveraged Leadership: Unlocking the Power of Influence, Impact and AI. “It’s a language processor, not a soul processor.”

He’s optimistic about AI’s potential but insists on “critical engagement,” making sure it serves the church’s mission without compromising doctrinal integrity.

The Real: What Makes Christian Creativity Unique

So, where does this leave Christian creatives? Somewhere between awe and anxiety, it turns out. AI can be a powerful tool, but it’s not a replacement for the human touch or the Holy Spirit.

“God’s gifted other people with creative talents, too,” Tu said. “Even outside of the artistic community. Writers, music, a lot of elements from different types of jobs and skill sets can also be applied to creative design. The skill sets that God’s gifted [us] can also just bleed into art and inspire you to look at things in a new way.”

Dionise goes even deeper.

“There is an aspect of this kind of something out of nothing … that I think does at least point to how God created the world,” Dionise said. “If you’re a child of God, you look around and you see creation in a way that is different than the world sees it.”

The Future: AI as a Tool, Not a Master

As we look ahead, the consensus among Christian creatives is clear. AI is here to stay, but it’s up to us to use it wisely.

“AI is a tool,” Holm said. “It’s up to us to use it wisely.”

The real challenge—and opportunity—is to harness AI’s power without losing sight of what makes Christian creativity unique: the ability to reflect God’s image, to build community and to communicate truth in a way that no machine ever could.

Religion

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June 12, 2025 at 09:11PM

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How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives
Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed
Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed

Mavis Staples Completely Reimagined Frank Ocean’s ‘Godspeed’

https://relevantmagazine.com/culture/music/mavis-staples-completely-remakes-frank-oceans-godspeed/

Gospel legend Mavis Staples has shared a new cover of Frank Ocean’s “Godspeed.”

Staples is a true icon, first rising to fame with her family band, The Staple Singers, whose hits like “I’ll Take You There” and “Let’s Do It Again” became a soundtrack for hope and change. With a career spanning more than 70 years, she’s known for her powerful voice and her ability to bring soul, faith and justice together in every note. And she’s done it again with her reimagined cover of Ocean’s hit song, creating a completely new and soulful sound.

“Channel Orange was my first introduction to Frank Ocean and I was just amazed at the writing and soulfulness coming from his voice,” Staples said in a press release. “And I loved Blonde when that record came out. That first line in ‘Godspeed’ of ‘I will always love you’ just crushes me every time I hear it… or sing it. It’s just such a beautiful song and he sounds amazing on it so I was a little nervous if we could pull it off. I was honored to sing his words.”

Religion

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June 11, 2025 at 11:46PM

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Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed