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"Einheit in einer gewissen Vielfalt" / Bischof Gerber sieht Papst Leo XIV. als Brückenbauer
"Einheit in einer gewissen Vielfalt" / Bischof Gerber sieht Papst Leo XIV. als Brückenbauer

"Einheit in einer gewissen Vielfalt" / Bischof Gerber sieht Papst Leo XIV. als Brückenbauer

https://www.domradio.de/artikel/bischof-gerber-sieht-papst-leo-xiv-als-brueckenbauer

DOMRADIO.DE: Die letzte Papsteinführung war vor über zwölf Jahren. Festliche Anlässe sind für den Vatikan ja nichts Ungewöhnliches. Aber war diese Feier noch mal herausgehoben?

Bischof Michael Gerber (Bischof von Fulda und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz): Mich hat diese Feier sehr bewegt und ich habe auch den Eindruck, für die Römerinnen und Römer hier und die Angestellten des Vatikans war das schon eine sehr besondere Feier. Der Papst hat für die Stadt Rom eine ganz wichtige Bedeutung, und das war sehr deutlich zu spüren.

DOMRADIO.DE: Hatten Sie vorher schon mal die Möglichkeit, dem neuen Papst persönlich zu begegnen, zum Beispiel als er noch Kardinal Prevost war?

Gerber: Es gab leider kein tieferes Gespräch zwischen uns beiden. Ich bin ihm im Rahmen einer Sitzung in Rom begegnet, wo er ein Teil der Delegation von römischer Seite war und wir mit einer Delegation von der Deutschen Bischofskonferenz da waren. Da habe ich ihn als einen sehr zuvorkommenden Gesprächspartner und als einen einfühlsamen Menschen erlebt.

DOMRADIO.DE: Der neue Papst sieht sich als Brückenbauer zwischen der westlichen Welt und den Entwicklungsländern, zwischen Kirche und Welt, zwischen Arm und Reich. Inwiefern merkt man das schon jetzt?

"So kommen Verantwortliche dieser Welt miteinander ins Gespräch."

Gerber: Der Papst bringt eine ganz besondere Biografie mit. Er ist in den USA aufgewachsen, er ist sehr stark pastoral verankert in Peru und damit in Südamerika, auch in der sozialen Realität, die damit verbunden ist. Und er hat viele Jahre in Rom gelebt, nicht nur die zwei Jahre als Kardinal, sondern zuvor die lange Zeit als Oberer seiner Gemeinschaft.

Das ist sicherlich etwas ganz Wesentliches, das er mitbringt: Eine kulturelle Kompetenz, sich tiefer einfühlen zu können in andere Kulturen, und das ist auch für uns als katholische Kirche eine der großen Herausforderungen, die gerade die universalkirchliche Synode immer wieder benannt hat.

So verstehe ich auch sein Motto, seinen Wahlspruch: Die Einheit in einer gewissen Vielfalt. Er hat das bei der Amtseinführung wieder angesprochen, was es heißt, diese Menschen, die ganz unterschiedlich kulturell geprägt sind, zusammenzuführen. So verstehe ich ihn als einen Brückenbauer. Und das ist er wohl auch die letzten Jahre und Jahrzehnte bereits gewesen.

"Es ist wichtig, dass wir von Deutschland aus mit ihm gut im Gespräch sind."

DOMRADIO.DE: Jetzt hatte er in seinen ersten Amtstagen mehrfach die Botschaft des Friedens betont. Vielleicht geht er auch eines Tages als Friedenspapst in die Geschichte ein. Was kann er in Richtung Frieden bewirken?

Gerber: Für uns ist das natürlich ein besonderes Zeichen, dass er am 8. Mai gewählt worden ist, also an dem Tag, an dem wir 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs bedacht haben. Und er hat sofort vom Frieden gesprochen, bei seiner ersten Botschaft.

Man merkt es jetzt am Tag seiner Amtseinführung, diese ganz unterschiedlichen Menschen, die hier versammelt waren, die in ihren Ländern viel Verantwortung haben. Selenskyj war da, Vance war da. Das ist, glaube ich, eine Chance, solche Menschen miteinander ins Gespräch zu bekommen.

Wir haben alle die Bilder im Kopf vom Treffen zwischen Selenskyj und Trump im leeren Petersdom. Das ist die Hoffnung, dass Papst Leo hier Impulse setzen kann, dass wir als katholische Kirche hier Impulse setzten können, die noch mal im guten Sinne einen Kick geben, dass Verantwortliche dieser Welt miteinander ins Gespräch kommen und Optionen jenseits kriegerischer Auseinandersetzungen ausloten.

Aber Optionen, die mit Gerechtigkeit zu tun haben. Das ist unsere klare Botschaft als Kirche. Frieden gibt es nur mit Gerechtigkeit.

DOMRADIO.DE: Gucken wir zuletzt noch auf Deutschland. Was erwarten Sie für Deutschland vom neuen Papst? Denken Sie zum Beispiel, er kommt uns mal besuchen? Franziskus war ja nie dazu gekommen.

Gerber: Das ist natürlich eine Hoffnung, die alle Länder haben. Ich habe bei Franziskus einen großen Respekt gehabt, dass er gerade in Länder gefahren ist, die oft wenig im Fokus der Medienöffentlichkeit stehen. Das ist eine Chance für uns als katholische Kirche, dass wir den Scheinwerfer mal auf die Länder richten, die sonst wenig im Bewusstsein sind, und das kann auch eine Entwicklung in solchen Ländern in Gang bringen. Es wird sicherlich nicht das erste sein, dass Papst Leo nach Deutschland kommt.

Ich glaube, es ist wichtig, dass wir von Deutschland aus mit ihm gut im Gespräch sind. Und da bin ich hoffnungsvoll, weil das auch gerade in den letzten Monaten und in den beiden Jahren immer wieder gelungen ist. Das haben mir in den vergangenen Tagen Menschen berichtet, die mit ihm im Gespräch waren, deutlich intensiver, als ich das selbst sein konnte, dass sie das als sehr wertschätzend erlebt haben.

Das Interview führte Tobias Fricke.

Der Heilige Vater begann mit einigen frei gesprochen Worten in englischer Sprache:

„Ich beginne mit einigen Worten in Englisch, und fahre dann auf Italienisch fort. Aber ich möchte die Worte des Antwortpsalms wiederholen: „Ich will dem Herrn singen ein neues Lied, denn er hat wunderbare Taten vollbracht.“

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 18, 2025 at 04:33PM

·domradio.de·
"Einheit in einer gewissen Vielfalt" / Bischof Gerber sieht Papst Leo XIV. als Brückenbauer
Bundeskanzler Merz: Vatikan als Friedensvermittler
Bundeskanzler Merz: Vatikan als Friedensvermittler

Bundeskanzler Merz: Vatikan als Friedensvermittler

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/bundeskanzler-merz-bei-messe-zu-pontifikatsbeginn.html

Mehr als 150 diplomatische Delegationen und Kirchenvertreter aus aller Welt und sind zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. nach Rom gereist. Das Kirchenoberhaupt grüßte die Delegationen im Anschluss im Petersdom. Staatschefs und Politiker sprachen im Anschluss von einem „erhebenden Augenblick“ und betonten die diplomatische Vermittlerrolle des Heiligen Stuhls – auch die Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum.

200.000 Menschen feierten mit in Rom, als Papst Leo XIV. an diesem Sonntag, den 18. Mai, die Messe zum Beginn seines Pontifikats zelebrierte. Gekommen waren zu diesem Anlass auch ...

Mehr als 150 diplomatische, ökumenische und religiöse Delegationen aus aller Welt sind zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. nach Rom gereist. Das Kirchenoberhaupt grüßte die Delegationen im Anschluss im Petersdom. Staatschefs und Politiker sprachen im Anschluss von einem „erhebenden Augenblick“ und betonten die diplomatische Vermittlerrolle des Heiligen Stuhls – auch die Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum.

Bundeskanzler Friedrich Merz stand an der Spitze der deutschen Delegation, zu der Politiker verschiedener Parteien sowie Kirchenvertreter gehörten.

Vatikan als Friedensvermittler

Merz unterstrich: „Es ist eine gute Tradition, dass die katholische Kirche und der Vatikan sich immer wieder als Friedensvermittler und auch als Orte solcher Gespräche anbieten. Diese Gespräche haben hier stattgefunden. Ich hatte Gelegenheit, mit Präsident Selinskyj längere Zeit zu sprechen, als wir in den Petersdom hineingegangen sind.“

Unweit des Petersdoms bestätigte der Bundeskanzler die Absprache der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Großbritannien, vor dem für Montag geplanten Telefonat zwischen den Präsidenten Donald Trump (USA) und Wladimir Putin (Russland) mit dem US-Präsidenten Kontakt aufzunehmen. „Wir können nur hoffen, dass es jetzt weitere Fortschritte gibt. Mein fester Eindruck ist, dass sowohl die Europäer als auch die Amerikaner fest entschlossen sind, zusammen, aber auch zielorientiert dafür zu sorgen, dass dieser schreckliche Krieg bald aufhört.“

Die Deutsche Delegation unter Leitung von Bundeskanzler Friedrich Merz

Themen für globale Kirche

Friedrich Merz würdigte die Aussagen von Papst Leo XIV. zur Soziallehre und verwies dabei auf Ausbeutung von Ressourcen und Herausforderungen in der globalen Welt. „Ich fühle mich mit dem, was wir soziale Marktwirtschaft in Deutschland nennen, damit nur sehr begrenzt angesprochen. … Das alles sind Themen, die für die große, globale katholische Kirche Themen sein müssen, und deswegen ist das sicherlich voll und ganz richtig, dass er das getan hat.“

In seinem Statement vor Journalisten unterstrich der deutsche Bundeskanzler die guten Verbindungen zum Vatikan. „Wir alle wünschen nicht nur der katholischen Kirche ein gutes Gedeihen, sondern wir wünschen vor allem dem neuen Papst Leo XIV. eine gute und glückliche Hand in dem, was er für diese große Kirche in den nächsten Jahren tun wird.“

Friedrich Merz und Papst Leo XIV.   (ANSA)

Ort der Zusammenarbeit

Die Pressebegegnung fand auf dem Gelände des Campo Santo Teutonico statt. Der Gebäudekomplex liegt innerhalb der Vatikanmauern, aber auf italienischem Staatsgebiet, mit mehreren Einrichtungen. Dazu gehört ein deutscher Friedhof mit Kirche, eine Erzbruderschaft, ein deutschsprachiges Priesterkolleg, das Römische Institut der Görres-Gesellschaft sowie ein Wissenschafts- und Tagungsbereich.

„Dies ist ein Ort der jahrhundertelangen Begegnung zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl“, sagte Merz. „Die Bundesrepublik Deutschland wird diesen Platz hier auch in den nächsten Jahren weiter unterstützen, weil es ein wichtiger Ort der Begegnung ist, ein Ort des Glaubens, ein Ort der Begegnung und ein Ort der Zusammenarbeit hier im Vatikan.“

(vatican news)

 

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 18, 2025 at 04:45PM

·vaticannews.va·
Bundeskanzler Merz: Vatikan als Friedensvermittler
Leo XIV.: Einheit und Liebe
Leo XIV.: Einheit und Liebe

Leo XIV.: Einheit und Liebe

https://blog.zdf.de/papstgefluester/2025/05/18/leo-xiv-einheit-und-liebe/

„Eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird“, das wünscht sich Leo XIV. und dafür will er sich als Papst einsetzen. Beim Gottesdienst zum Beginn des Pontifikats betonte er am Sonntag, dass die Kirche von Rom „den Vorsitz in der Liebe“ innehabe. „Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat“, erklärte Leo. Sein Fokus lag bei der Predigt auf der Kirche und der Frage, wie diese Sauerteig sein kann in der Welt. Politische Themen streifte er nur kurz. Etwa als er von Wunden sprach, die durch Hass, Gewalt und Angst vor dem Anderen oder „durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“. Er selbst käme „mit Furcht und Zittern“ zu den Menschen, „als Bruder“.

Eine gute halbe Stunde ist Papst Leo XIV. vor dem Gottesdienst mit dem Papamobil durch die Reihen gefahren. (Quelle: ddp)

In Christus eins

Die Last des Amts spürt Papst Leo XIV. in diesen Tagen immer wieder. Heute waren die Augen von rund 200 Delegationen aus Politik, Ökumene und der Welt der Religionen auf ihn gerichtet sowie nach offiziellen Angaben rund 200.000 Menschen auf dem Petersplatz und den angrenzenden Straßen. Dazu kamen Millionen Menschen, die über Medien weltweit dabei waren. Sichtlich bewegt war der 69-jährige Pontifex, wenn während des Gottesdienstes immer wieder Applaus aufkam, vor allem nachdem ihm von Kardinälen das Pallium und der Fischerring überreicht worden waren. Anders als sein Vorgänger Franziskus fand die Übergabe nicht vor dem Eingang des Petersdoms auf einem Purpurthron mit purpurnem Baldachin statt, sondern auf einem schlichten beigen Papstthron vor dem Zelebrationsaltar.

In seiner Ansprache waren die Themen Liebe und Einheit zentral. Das Miteinander in der Kirche hatte Leo XIV. in den zehn Tagen seines Pontifikats schon mehrfach angesprochen. Nur wenn die Kirche eins ist, kann sie auch in der Welt etwas bewirken. Dieser Gedanke zog sich heute durch die Predigt. „In dem einen Christus sind wir eins“, zitierte er seinen Wahlspruch als Bischof und jetzt auch als Papst. Dieser Gedanke müsse in der Kirche verwirklicht werden, aber auch mit den christlichen Schwesterkirchen und den Mitgliedern anderer Religionen. „Wir möchten [als Kirche] in diesen Tagen ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit fördert“, so der Papst. Die Kirche braucht nach Ansicht des Pontifex einen missionarischen Geist, ohne dass sie sich in sich verschließt oder der Welt überlegen fühlt.

Zwischen Politik und Soziallehre

In den ersten Tagen des Pontifikats gab es eine Reihe wichtiger Treffen wie das mit den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten am Freitag. Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit waren dabei die zentralen Stichworte. Er forderte einen „aufrichtigen Willen zum Dialog, der von dem Wunsch beseelt ist, sich zu begegnen, anstatt sich zu bekämpfen“. Wie schon Franziskus sprach er sich für eine Rückkehr zur multilateralen Diplomatie und eine Wiederbelebung der internationalen Institutionen aus. Mit Blick auf die Wahrheit stellte er fest, dass wirklich friedliche Beziehungen nicht ohne sie aufgebaut werden könne. Dabei stellte er klar, die Kirche „kann sich ihrerseits niemals ihrem Auftrag entziehen, die Wahrheit über den Menschen und die Welt auszusprechen, auch wenn sie, wenn nötig, zu einer deutlichen Sprache greift, die vielleicht ein anfängliches Unverständnis hervorruft“. So stimmte Leo XIV. die Politik schon einmal auf unbequeme Einlassungen ein. Als aktuelle Herausforderungen bezeichnete er „die Migration, die ethische Nutzung der künstlichen Intelligenz und die Bewahrung unserer geliebten Erde“. Wie sein Vorgänger fordert er eine uneingeschränkte Religionsfreiheit in allen Ländern sowie eine umfassende Abrüstung. „Es kann keinen Frieden geben ohne echte Abrüstung! Der Anspruch eines jeden Volkes, für seine eigene Verteidigung zu sorgen, darf nicht zu einem allgemeinen Wettrüsten führen“, zitierte er Franziskus bei seinem letzten Urbi et orbi am Ostersonntag.

Indoktrination unmoralisch

Eher zufällig dürfte zu den ersten Audienzen auch das Treffen mit Teilnehmern eines Kongresses der Päpstlichen Stiftung „Centesimus annus“ am Samstag gehört haben. Diese setzt sich weltweit für die Verbreitung der katholischen Soziallehre ein und hatte eine lange geplante Konferenz in Rom. Papst Leo XIV. nahm die Begegnung zum Anlass, um grundlegend über das Verhältnis von Wissenschaft und Gewissen, von Dialog und Doktrin zu sprechen. Gerade bei den großen sozialen Fragen sei es weniger wichtig, sofort Antworten zu haben. Es wichtiger zu wissen, wie man sie angehen könne, statt voreilig Antworten zu haben. Das könne die katholische Soziallehre zeigen, der es nicht darum gehe, „die Fahne des Wahrheitsbesitzes hochzuhalten, weder bei der Analyse der Probleme noch bei deren Lösung“. Sie könne vielmehr helfen zu lernen, wie man mit Problemen umgehe.

Leo wollte aufzeigen, dass Lehre und Dialog sich nicht ausschließen, auch wenn Dialog und Doktrin oft als gegensätzlich und unvereinbar gesehen würden. Jede Lehre sei das Ergebnis von Forschung und damit von Hypothesen, Gerüchten, Fortschritten und Fehlschlägen. Somit könne Lehre auch eine Entwicklung erfahren. „Die Indoktrination ist unmoralisch, verhindert ein kritisches Urteilsvermögen, greift die heilige Freiheit an, das eigene Gewissen zu respektieren – auch wenn es falsch ist – und verschließt sich neuen Überlegungen, weil sie sich der Bewegung, dem Wandel und der Entwicklung von Ideen angesichts neuer Probleme verweigert.“ Gerade im Kontext der digitalen Revolution sei ein kritisches Denken notwendig, so der Pontifex. „Um uns herum gibt es wenig Dialog, es überwiegen laute Worte, nicht selten Fake News und irrationale Thesen einiger weniger Mächtiger.“

Päpstlicher Alltag beginnt

Der Anfang ist gemacht. Jetzt muss Papst Leo XIV. sich in die Mühen des päpstlichen Alltags einarbeiten. Mit dem Gottesdienst zum Beginn des Pontifikats ist die Phase des Übergangs abgeschlossen. Leo XIV. hatte schon in den vergangenen Tagen begonnen, einzelne Minister seines Kabinetts zu treffen. Ob er künftig wirklich den Leitungsstil im Vatikan ändern wird und aus dem Nebeneinander in der Kurie ein echtes Miteinander im Sinne eines Kabinetts machen wird, ist noch offen. Doch die, die ihn aus der Vergangenheit kennen, rechnen damit, dass er sein Amt kollegialer ausüben wird, als es unter Franziskus der Fall war.

Vieles ist liegengeblieben auch durch die Krankheit des Vorgängers. Bischofsernennungen stapeln sich auf dem Schreibtisch des Papstes, wobei Leo in vielen Fällen selbst als Präfekt des Bischofsdikasteriums derjenige war, der die Unterlagen vorbereitet hat. Die Entscheidungen müssten ihm daher leicht fallen, da er die Vorgänge bereits kennt. Dann warten alle gespannt darauf, wohin er seine erste Reise macht. Bei Franziskus war das Ziel Lampedusa programmatisch ausgewählt. Spekuliert wird bereits viel: Ukraine, Syrien oder vielleicht doch Peru? Die USA dürften erst einmal nicht auf der Agenda stehen. So hatte er es zumindest einem Journalisten zugerufen bei der Audienz für die Medienvertreter am vergangenen Montag. Da alle von einem langen Pontifikat ausgehen, dürfte noch viel Zeit bleiben, um in das Geburtsland zurückzukehren.

P.S. Wer Papst Leo XIV. näher kennenlernen möchte, dem sei die Dokumentation „Leo XIV.: Missionar. Bischof. Papst“ im Streamingportal des ZDF empfohlen. Bitte hier klicken!

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via Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog https://blog.zdf.de/papstgefluester

May 18, 2025 at 05:07PM

·blog.zdf.de·
Leo XIV.: Einheit und Liebe
Amtseinführung für Leo XIV.: Brüder und Schwestern dies ist die Stunde der Liebe!"
Amtseinführung für Leo XIV.: Brüder und Schwestern dies ist die Stunde der Liebe!"

Amtseinführung für Leo XIV.: „Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe!"

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/leo-xiv-amtseinfuhrung-bruder-schwestern-stunde-der-liebe.html

Mit einer Messe auf dem Petersplatz hat an diesem Sonntag, den 18. Mai 2025, das Pontifikat von Papst Leo XIV. begonnen. Der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri warb für eine geeinte Kirche als Motor für eine versöhnte Welt. Ein Papst sei kein „einsamer Anführer“ und „Beherrscher“ der ihm anvertrauten Menschen, sondern ihr Diener im Glauben, der zu besonderer Liebe berufen sei, erklärte der 69-jährige Papst. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nahmen an der Messe teil.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Zu den Klängen des Hymnus „Tu es Petrus" schritt der Papst zum Auftakt der Liturgie durch den Petersdom, begab sich zum Petrusgrab, das vertieft in der Mitte der Basilika liegt, und sammelte sich zum Gebet. Jeder Papst ist der Nachfolger des Apostels Petrus, den Jesus den Evangelien zufolge ausersah, seine Schafe zu weiden, „Menschenfischer“ zu werden und bindende Entscheidungen an seiner statt zu treffen – daher das Symbol der Schlüssel für den Papst.

Die Messe selbst fand bei gleißendem Sonnenschein auf dem Peterplatz statt. Die jahrhundertealten „Lobpreisungen des Königs“ mit dem einleitenden Ruf „Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit“ waren noch im Ohr, als der neue Papst zu seiner Predigt ansetzte.  Leo XIV. zeigte sich darin zum Amtsantritt als Hirte, der seine Aufgabe als Oberhaupt der Weltkirche mit ihren 1,4 Milliarden Gläubigen in einer demütigen Haltung angeht. „Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder“, sagte der Papst. Als Bruder wolle er sich „zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln“, so Leo. Ein Papst solle niemals der Versuchung erliegen, „ein einsamer Anführer oder ein über den anderen stehender Chef zu sein, der sich zum Beherrscher der ihm anvertrauten Menschen macht". Und er wünsche sich, „dass wir alle eine einzige Familie sind“, sagte der Papst.

Die Messe zur Amtseinführung von Papst Leo: Blick auf den Petersplatz   (AFP or licensors)

Liebe tritt nicht autoritär auf

Zwei Aspekte seines Papstamtes vertiefte Leo: Einheit und Liebe. Beide seien zentral für die Sendung, die Jesus dem Petrus und damit allen seinen Nachfolgern anvertraut habe. Petrus habe den Auftrag erhalten, „mehr zu lieben“ und „sein Leben für die Herde hinzugeben“. Einer autoritären Form von Liebe erteilte Leo eine Absage: „Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat“, erklärte er. Die Kirche von Rom habe schließlich „den Vorsitz in der Liebe“ und „ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi“ – ein indirekter Verweis auf Papst Franziskus, der genau das bei seinem ersten Auftritt als Papst am 13. März 2013 gesagt hatte.

  (ANSA)

Geeinte Kirche, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird

Deutlich mahnte Papst Leo dazu, Spannungen und Spaltungen innerhalb der katholischen Kirche zu überwinden und Vielfalt zuzulassen. Durch die Taufe seien alle dazu berufen, „das Haus Gottes in geschwisterlicher Gemeinschaft, im Einklang des Heiligen Geistes und in einem Zusammenleben in Verschiedenheit aufzubauen“, so der Papst. Die Welt verlange nach dieser Einheit der Kirche. „Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird.“

„… um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht“

Zwietracht, Hass und Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen zersetzen die Welt heute mehr denn je, sagte der Papst, ohne einzelne Beispiele herauszugreifen. Als Ursache verwies er – auch das in Fortführung des Lehramts seines Vorgängers Franziskus – auf „ein Wirtschaftsmodell, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“. Katholischen Gläubigen sollten dagegenhalten und untereinander „Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit“ fördern: innerhalb der katholischen Kirche, mit den „christlichen Schwesterkirchen“, mit den Angehörigen anderer Religionen, mit Suchenden und letztlich „mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht.“

Bei der Amtseinführungsmesse   (ANSA)

Der Papst entwarf das Bild einer missionarischen und inklusiven Kirche, die sich nicht in sich selbst verschließt und „der Welt überlegen“ fühlt. „Wir sind gerufen, allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen“, erklärte Leo. Ziel sei jene Einheit, die nicht die Unterschiede aufhebt, „sondern die persönliche Geschichte jedes Einzelnen und die soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringt“, so der US-amerikanische Papst, der acht Jahre lang als Bischof in einer entlegenen Diözese in Peru mit vielen Indigenen gewirkt hatte.

„Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe!“

„Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe!“, so der Papst mit einem Verweis auf Leo XIII. mit seiner berühmten Sozialenzyklika „Rerum novarum“ von 1891. „Gehen wir gemeinsam, als ein Volk, alle Brüder und Schwestern, auf Gott zu und lieben wir einander.“

Kardinal Zenari legt dem Papst das Pallium auf die Schultern - es symbolisiert den guten Hirten   (AFP or licensors)

Pallium, Fischerring und Kreuzstab

Vor der Verkündigung des Evangeliums erhielt der neue Papst seine zwei Amtsinsignien, das Pallium und den Fischerring. Kardinal Mario Zenari legte dem Papst das Pallium auf, wobei der Papst leicht in die Knie ging. Die weiße Wollstola steht für die Hirtensorge der Erzbischöfe in der Weltkirche. Der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu sprach das in der Liturgie zur Amtseinführung eines Papstes vorgesehene Gebet, das die Gegenwart und den Beistand Gottes für den Nachfolger Petri erfleht. Den Fischerring steckte dem Papst der philippinische Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle an den Finger der rechten Hand. Leo XVI. betrachtete den Ring, der seinen Dienst symbolisiert, mit sichtlicher Ergriffenheit. Der goldfarbene Ring zeigt Petrus mit Schlüsseln und Fischernetz und trägt auf der Innenseite den Namen des Papstes eingraviert.

Papst Leo mit seinem Fischerring   (ANSA)

Leo trug bei seiner Amtseinführung den berühmten silberfarbenen Kreuzstab aus den 1960er Jahren von Papst Paul VI., der den leidenden Christus am Kreuz zeigt. Papst Johannes Paul II. hatte diese Ferula durch sein ganzes Pontifikat hindurch getragen, Benedikt und Franziskus nutzen diesen wie auch andere Kreuzstäbe. Die Ferula von Paul VI. steht für das II. Vatikanische Konzil, da der Papst sie zum Abschluss der großen Kirchenversammlung am 8. Dezember 1965 zum ersten Mal trug. Der Kreuzstab ruhte während der Liturgie zur Linken des Papstes, zu seiner Rechten stand das Gnadenbild der Mutter vom Guten Rat von Genazzano, das Leo wenige Tage nach seiner Wahl besucht hatte.

Ebenfalls ein traditionelles Element der Liturgie zum Beginn eines Pontifikats ist das Gehorsamsversprechen, das zwölf repräsentativ nach Stand und Herkunft ausgewählte Angehörige des Volkes Gottes leisteten: zunächst drei Kardinäle, je ein Bischof, ein Priester und ein Diakon, eine Ordensfrau und ein Ordensmann, ein Ehepaar und zwei Jugendliche. Sie alle traten nacheinander vor und gelobten dem sitzenden Papst Gehorsam.

  (AFP or licensors)

Vertreter der Ökumene und der Religionen

Das Ökumenische Patriarchat Konstantinopel war mit Patriarch Bartholomaios vertreten, das Moskauer Patriarchat mit Metropolit Nestor von Korsun und Westeuropa. Unter den Repräsentanten des Judentums, die zur Amtseinführungsmesse von Papst Leo kamen, waren der argentinische Rabbiner Abraham Skorka, ein persönlicher Freund von Papst Franziskus, der gebürtige Deutsche Yehoschua Ahrens, Rabbiner von Bern, der Ungar Viktor Eichner, Leiter des römischen Verbindungsbüros des World Jewish Congress, sowie aus Jerusalem Oded Wiener, der frühere Generalsekretär des Oberrabbinats.

Zu den Vertretern anderer Religionen zählten Muslime, Hindus, Buddhisten, Sikhs, Zoroastrier und Jains.

Papst Leo unterwegs im weißen Jeep   (AFP or licensors)

Schon eine Stunde vor Beginn der Messe war Papst Leo XIV. im weißen Jeep auf dem Petersplatz unterwegs, um die zu Zehntausenden anwesenden Gläubigen zu begrüßen. Hubschrauber knatterten im römischen Frühlingshimmel, als der Papst in raschem Schritttempo und unter dem Jubel der Menge durch die Via della Conciliazione bis fast zur Engelsburg fuhr. Leo, der mit seinen 69 Jahren durchaus sportlich wirkt, winkte mit großer Ausdauer abwechselnd links und rechts, ehe er nach einer halben Stunde im Jeep den Petersplatz verließ, um sich in der Kapelle der Pietà die Messgewänder anzulegen.

(vatican news - gs)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 18, 2025 at 12:15PM

·vaticannews.va·
Amtseinführung für Leo XIV.: Brüder und Schwestern dies ist die Stunde der Liebe!"
Messe zur Amtseinführung von Papst Leo: Wer alles da war
Messe zur Amtseinführung von Papst Leo: Wer alles da war

Messe zur Amtseinführung von Papst Leo: Wer alles da war

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-05/messe-amtseinfuhrung-von-papst-leo-wer-alles-da-war-delegationen.html

200.000 Menschen feierten mit in Rom, als Papst Leo XIV. an diesem Sonntag, den 18. Mai, die Messe zum Beginn seines Pontifikats zelebrierte. Gekommen waren zu diesem Anlass auch zahlreiche Regierungsdelegationen, die der Papst nach dem Gottesdienst im Petersdom begrüßte, sowie Repräsentanten der Schwesterkirchen und anderer Religionen. Ein Überblick.

Vertreter der Ökumene und des Judentums

Das Ökumenische Patriarchat Konstantinopel war mit Patriarch Bartholomaios vertreten, das Moskauer Patriarchat mit Metropolit Nestor von Korsun und Westeuropa. Unter den Repräsentanten des Judentums, die zur Amtseinführungsmesse von Papst Leo kamen, waren der argentinische Rabbiner Abraham Skorka, ein persönlicher Freund von Papst Franziskus, der gebürtige Deutsche Yehoschua Ahrens, Rabbiner von Bern, der Ungar Viktor Eichner, Leiter des römischen Verbindungsbüros des World Jewish Congress, sowie aus Jerusalem Oded Wiener, der frühere Generalsekretär des Oberrabbinats. Zu den Vertretern anderer Religionen zählten Muslime, Hindus, Buddhisten, Sikhs, Zoroastrier und Jains.

Politische Delegationen

Die größte Regierungsdelegation kam aus Italien, angeführt von Präsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni. Aus den USA, dem Geburtsland des Papstes, waren Vizepräsident James D. Vance und Außenminister Marco Antonio Rubio anwesend, beide in Begleitung ihrer Ehefrauen. US-Präsident Donald Trump, der zum Requiem des argentinischen Papstes Franziskus nach Rom gekommen war, fehlte bei der Amtsführung von dessen Nachfolger. Die 14-köpfige Delegation aus Peru, die deutlich größer war als jene aus den USA, wurde von Staatspräsidentin Dina Boluarte angeführt. In Peru hatte Robert Francis Prevost an 2015 acht Jahre lang als Bischof von Chiclayo gewirkt.

Aus Deutschland nahm Bundeskanzler Friedrich Merz an der Amtseinführung teilnehmen, begleitet von seiner Frau Charlotte Merz. Der Delegation gehörten auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger an.

Aus Österreich kam Bundeskanzler Christian Stocker, der auch bei der Beerdigung von Papst Franziskus anwesend war, darüber hinaus der Präsident des österreichischen Nationalrats Walter Rosenkranz, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger sowie der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Aus der Schweiz nahm Präsidentin Karin Keller-Sutter mit ihrem Ehemann Morten Keller an der Messe zur Amtseinführung teil.

EU, Israel, Monarchien

Die Europäische Union vertrat wie bereits beim Requiem für Papst Franziskus Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen mit ihrem Ehemann Heiko Echter von der Leyen sowie Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, ebenfalls in Begleitung ihres Ehemanns, Ukko Metsola. Israel war unter anderem durch Staatspräsident Izchak Herzog vertreten. Eine Reihe gekrönter Häupter aus Europa und den Nahen Osten waren ebenfalls präsent, darunter die Königspaare aus Spanien und Monaco, außerdem Königin Máxima von den Niederlanden.

Bischöfe aus Deutschland und Österreich

Die Deutsche Bischofskonferenz war mit ihrem stellvertretenden Vorsitzenden Bischof. Michael Gerber vertreten. Ebenfalls an der Amtseinführungsmesse teil nahmen die Kardinäle Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki, die Erzbischöfe Herwig Gössl von Bamberg und Udo Markus Bentz von Paderborn sowie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Aus Österreich kamen der Vorsitzende der Bischofskonferenz Erzbischof Franz Lackner von Salzburg und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl.

(vatican news – gs)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 18, 2025 at 12:36PM

·vaticannews.va·
Messe zur Amtseinführung von Papst Leo: Wer alles da war
Papst Leo XIV. ruft bei Amtseinführung zur Einigkeit auf
Papst Leo XIV. ruft bei Amtseinführung zur Einigkeit auf

Papst Leo XIV. ruft bei Amtseinführung zur Einigkeit auf

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/vatikan-papst-leo-gottesdienst-100.html

Amtseinführung von Papst Leo XIV. "Ich komme mit Furcht und Zittern"

Stand: 18.05.2025 12:25 Uhr

Mit einem Gottesdienst und der Übergabe aller Insignien ist Papst Leo XIV. feierlich in sein Amt eingeführt worden. In seiner Predigt mahnte er Gemeinschaft und Versöhnung an - und wurde kurz persönlich.

Leo XIV. ist am Vormittag auch offiziell feierlich in sein Papstamt eingeführt worden. Mehr als 100.000 Menschen jubelten dem neuen Papst zu, als er mit dem Papamobil über den Petersplatz und die Via della Conciliazione Richtung Engelsburg fuhr. Bei dem anschließenden Gottesdienst wurde der 69-Jährige mit den päpstlichen Insignien ausgestattet: dem Pallium - einer Art Schal - und dem Fischerring.

Damit beginnt offiziell das Pontifikat des 267. Papstes der katholischen Kirche. Mehrere Dutzend Staatspräsidenten, Regierungschefs, hochrangige Vertreter der Königshäuser und anderer Kirchen waren zu der Amtseinführung nach Rom gereist. Unter anderem nahmen Bundeskanzler Friedlich Merz, Israels Präsident Isaak Herzog, US-Vizepräsident JD Vance und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an der Messe teil.

"In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht"

In seiner auf Italienisch gehaltenen Predigt zeigte sich Leo demütig. "Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch", bekannte er.

Dann hob er als seinen größten Wunsch die Einheit der Kirche hervor: "Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche."

Damit spielte er auf die Richtungskämpfe innerhalb der katholischen Weltkirche an. Die Reformer - zu denen auch die Mehrheit der deutschen Bischöfe zählt - drängen auf eine liberalere Sexualmoral und die Öffnung kirchlicher Ämter für Frauen. Die Konservativen dagegen wollen die traditionelle Lehre unverändert erhalten und lehnen etwa Segnungen für homosexuelle Paare ab. In Deutschland verliert die Kirche seit vielen Jahren Mitglieder.

Papst mahnt Ausbeutung der Ressourcen an

Leo XIV. rief die Welt zu mehr Einigkeit auf und geißelte die Folgen von Kapitalismus und Machtgier. "In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt", sagte er.Damit nahm er explizit andere Positionen ein als sein Landsmann US-Präsident Donald Trump.

Leo XIV. war als Kardinal Robert Francis Prevost am 8. Mai von mehr als 130 Kardinälen zum Nachfolger von Franziskus gewählt worden, der am Ostermontag gestorben war. Der 69-Jährige ist der erste US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche. Aus seiner Zeit als Missionar und Bischof in Peru hat er auch die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes.

Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken

Wie schon sein Vorgänger Franziskus hatte der neue Pontifex in den Tagen seit seiner Wahl mehrmals an die Mächtigen der Welt appelliert, sich um ein Ende von Kriegen und Konflikte zu bemühen. In seiner Predigt wünschte sich Leo heute, dass die Kirche ihren Teil beitragen kann, der Welt Frieden zu bringen. "Ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird", sagte er.

Leo ist der 267. Papst in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte. Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist er Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Zudem ist er Bischof von Rom, Primas von Italien und Staatsoberhaupt des Vatikans. Große weltliche Macht hat er nicht. Er ist aber für viele Menschen eine moralische Autorität und Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 18, 2025 at 12:28PM

·tagesschau.de·
Papst Leo XIV. ruft bei Amtseinführung zur Einigkeit auf
Zeichen der Einheit / Zehntausende Menschen bei feierlicher Amtseinführung von Leo XIV.
Zeichen der Einheit / Zehntausende Menschen bei feierlicher Amtseinführung von Leo XIV.

Zeichen der Einheit / Zehntausende Menschen bei feierlicher Amtseinführung von Leo XIV.

https://www.domradio.de/artikel/zehntausende-menschen-bei-feierlicher-amtseinfuehrung-von-leo-xiv

Blumen, Jubel und Prominenz: Am Sonntag ist Leo XIV. feierlich in sein Papstamt eingeführt worden. Zehntausende Menschen jubelten dem ersten US-amerikanischen Papst zu, als er mit dem offenen Papamobil über den Petersplatz und die Via della Conciliazione Richtung Engelsburg fuhr. Bei dem anschließenden Gottesdienst wurde der 69-Jährige mit den päpstlichen Insignien ausgestattet: Pallium und Fischerring.

Symbole für das Papstamt

In einer Prozession wurden die Zeichen päpstlicher Vollmacht vom Grab des Apostels Petrus unter der Kuppel des Petersdoms auf den mit Blumen geschmückten Platz vor der Basilika getragen. Anschließend wurden sie dem sichtlich gerührten neuen Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken angelegt.

Das Pallium ist eine Stola aus Schafswolle mit schwarzen Kreuzen, die an die Wundmale Jesu erinnern sollen, und symbolisiert das Hirtenamt des Papstes. Der Fischerring erinnert an den Apostel Petrus. Er war laut der biblischen Erzählung Fischer und erhielt von Jesus den Auftrag, "Menschen zu fischen" - sie für den christlichen Glauben zu begeistern.

"Mit Furcht und Zittern"

"Ich wurde ohne jeglichen Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind", sagte Leo XIV. in seiner Predigt, die mehrfach von Applaus unterbrochen wurde.

Das Papstamt sei gekennzeichnet durch "aufopfernde Liebe", wie Jesus es einst Petrus aufgetragen hatte. Die Kirche von Rom habe den Vorsitz in der Liebe, und ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi. "Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat."

"Mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen"

Der neue Papst sprach von "zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt". Leo XIV. rief dazu auf, Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit zu fördern. "Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins." An alle Menschen, ganz gleich welchen Glaubens oder noch auf der Suche, appellierte er, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, um eine neue friedliche Welt aufzubauen.

"Lasst uns im Licht und mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird", schloss Leo XIV.

Prominente Gäste - auch aus Deutschland

Mehr als 150 diplomatische Delegationen aus aller Welt waren zu dem festlichen Anlass nach Rom gereist. Deutschland vertrat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), begleitet von Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger sowie Bundesverfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth.

Für die katholische Kirche in Deutschland nahmen der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber von Fulda, sowie weitere Bischöfe teil. Die Kardinäle Reinhard Marx (München) und Rainer Maria Woelki (Köln) standen als Mitglieder des Kardinalskollegiums in der Nähe des Altars. Anwesend waren auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sowie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten.

Politische Vertreter vor Ort

In der ersten Reihe durften diesmal, neben Italien, die USA und Peru sitzen - von beiden Ländern besitzt der in Chicago geborene Papst die Staatsangehörigkeit. Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio vertraten die Vereinigten Staaten. Präsidentin Dina Boluarte war aus Peru angereist - dem Land, in dem das neue Kirchenoberhaupt über viele Jahre Bischof war.

Neben Vertretern anderer christlicher Konfessionen waren auch Repräsentanten von Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus, Zoroastrismus und Jainismus anwesend.

Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.

Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:

Religion

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May 18, 2025 at 11:56AM

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Zeichen der Einheit / Zehntausende Menschen bei feierlicher Amtseinführung von Leo XIV.
Wortlaut: Predigt von Leo XIV. zur Amtseinführung
Wortlaut: Predigt von Leo XIV. zur Amtseinführung

Wortlaut: Predigt von Leo XIV. zur Amtseinführung

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/wortlaut-predigt-von-leo-xiv-zur-amtseinfuhrung.html

Hier die Predigt von Papst Leo XIV. bei der Messe zu seiner Amtseinführung am 18. Mai 2025 im Vatikan, in amtlicher deutscher Übersetzung.

In Vorbereitung auf die feierliche Messe zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. hat das Päpstliche Institut für Kirchenmusik – das Pontificio Istituto di Musica Sacra – eine ...

Liebe Brüder Kardinäle,

Brüder im Bischofs- und Priesteramt,

verehrte Autoritäten und Mitglieder des Diplomatischen Korps,

und Grüße an die Pilger, die anlässlich des Jubiläums der Bruderschaften gekommen sind!

Brüder und Schwestern,

ich grüße euch alle am Beginn des mir anvertrauten Dienstes mit großer Dankbarkeit im Herzen. Der heilige Augustinus schrieb: »Geschaffen hast du uns im Hinblick auf dich, [Herr], und unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir « (Bekenntnisse, 1,1).

In den letzten Tagen haben wir eine besonders intensive Zeit erlebt. Der Tod von Papst Franziskus hat unsere Herzen mit Trauer erfüllt und in diesen schwierigen Stunden haben wir uns gefühlt wie diese vielen Menschen, von denen das Evangelium sagt, sie seien gewesen »wie Schafe, die keinen Hirten haben« (Mt 9,36). Gerade am Ostersonntag jedoch haben wir seinen letzten Segen empfangen, und so haben wir diesen Moment im Licht der Auferstehung in der Gewissheit erlebt, dass der Herr sein Volk niemals verlässt, dass er es sammeln wird, wenn es zerstreut ist, und es »hüten [wird] wie ein Hirt seine Herde« (Jer 31,10).

Liebe und Einheit

In dieser gläubigen Gesinnung hat sich das Kardinalskollegium zum Konklave versammelt. Von unterschiedlicher Herkunft, haben wir unseren Wunsch, den neuen Nachfolger Petri zu wählen, den Bischof von Rom, einen Hirten, der das reiche Erbe des christlichen Glaubens bewahren und zugleich den Blick weit in die Zukunft richten kann, um den Fragen, Sorgen und Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen, in Gottes Hände gelegt. Begleitet von euren Gebeten haben wir das Wirken des Heiligen Geistes gespürt, der die verschiedenen Musikinstrumente aufeinander abgestimmt und die Saiten unserer Herzen in einer einzigen Melodie zum Schwingen gebracht hat.

„Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens machen möchte“

Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.

Liebe und Einheit: Dies sind die beiden Dimensionen der Sendung, die Jesus Petrus anvertraut hat.

Das berichtet uns der Abschnitt aus dem Evangelium, der uns an den See von Tiberias führt, an denselben Ort, an dem Jesus die ihm vom Vater anvertraute Sendung begonnen hatte: die Menschheit aus den Wassern des Bösen und des Todes zu „fischen“ und sie zu retten. Als er am Ufer jenes Sees entlangging, hatte er Petrus und die anderen ersten Jünger berufen, wie er „Menschenfischer“ zu sein; und nun, nach der Auferstehung, ist es an ihnen, diese Sendung fortzuführen, immer wieder neu das Netz auszuwerfen, um die Hoffnung des Evangeliums in die Wasser der Welt einzutauchen und das Meer des Lebens zu befahren, damit alle in die Umarmung Gottes finden.

„Wie kann Petrus diese Aufgabe erfüllen?“

Wie kann Petrus diese Aufgabe erfüllen? Das Evangelium sagt uns, dass dies nur möglich ist, weil er in seinem Leben die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes erfahren hat, auch in der Stunde des Versagens und der Verleugnung. Deshalb verwendet das Evangelium, als Jesus sich an Petrus wendet, das griechische Verb agapao, das die Liebe Gottes zu uns bezeichnet, seine vorbehaltlose und selbstlose Hingabe, im Gegensatz zu dem Verb, das für die Antwort des Petrus verwendet wird, welches die Freundesliebe meint, die wir einander entgegenbringen.

Als Jesus Petrus fragt: »Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?« (Joh 21,16), bezieht er sich also auf die Liebe des Vaters. Es ist, als würde Jesus ihm sagen: Nur wenn du diese Liebe Gottes, die niemals versiegt, erkannt und erfahren hast, kannst du meine Lämmer weiden; nur in der Liebe Gottes, des Vaters, kannst du deine Brüder mit jenem „Mehr“ lieben, das darin besteht, dein Leben für deine Brüder und Schwestern hinzugeben.

„Petrus wird also die Aufgabe übertragen, „mehr zu lieben“ und sein Leben für die Herde hinzugeben“

Petrus wird also die Aufgabe übertragen, „mehr zu lieben“ und sein Leben für die Herde hinzugeben. Das Petrusamt ist gerade durch diese aufopfernde Liebe gekennzeichnet, denn die Kirche von Rom hat den Vorsitz in der Liebe, und ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi. Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat.

Er – so sagt ebendieser Apostel Petrus – »ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist« (Apg 4,11). Und wenn der Stein Christus ist, muss Petrus die Herde weiden, ohne je der Versuchung zu erliegen, ein einsamer Anführer oder ein über den anderen stehender Chef zu sein, der sich zum Beherrscher der ihm anvertrauten Menschen macht (vgl. 1 Petr 5,3); im Gegenteil, von ihm wird verlangt, dem Glauben der Brüder und Schwestern zu dienen, indem er mit ihnen gemeinsam auf dem Weg ist: Denn wir alle sind »lebendige Steine« (1 Petr 2,5) und durch unsere Taufe dazu berufen, das Haus Gottes in geschwisterlicher Gemeinschaft, im Einklang des Heiligen Geistes und in einem Zusammenleben in Verschiedenheit aufzubauen. Der heilige Augustinus sagt: »Die Kirche besteht aus all denen, die mit ihren Brüdern in Eintracht leben und den Nächsten lieben« (Sermo 359,9).

Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird.

„In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht“

In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt. Und wir möchten in diesem Teig ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit fördert. Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins. Und das ist der Weg, der gemeinsam zu gehen ist, innerhalb der Kirche, aber auch mit den christlichen Schwesterkirchen, mit denen, die andere religiöse Wege gehen, mit denen, die die Unruhe der Suche nach Gott in sich tragen, mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht.

Dies ist der missionarische Geist, der uns beseelen muss, ohne dass wir uns in unserer kleinen Gruppe verschließen oder uns der Welt überlegen fühlen. Wir sind gerufen, allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen, damit jene Einheit Wirklichkeit wird, die die Unterschiede nicht aufhebt, sondern die persönliche Geschichte jedes Einzelnen und die soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringt.

Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe! Die Liebe Gottes, die uns zu Brüdern und Schwestern macht, ist der Kern des Evangeliums, und mit meinem Vorgänger Leo XIII. können wir uns heute fragen: Wenn dieses Kriterium »in der Welt die Oberhand gewinnen würde, würde dann nicht jeder Zwist sofort aufhören und wieder Friede einkehren?« (Enzyklika Rerum novarum, 21)

Lasst uns im Licht und mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird.

Gehen wir gemeinsam, als ein Volk, alle Brüder und Schwestern, auf Gott zu und lieben wir einander.

(vatican news)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 18, 2025 at 11:39AM

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Wortlaut: Predigt von Leo XIV. zur Amtseinführung
Kirchenentwicklung kostet Kraft
Kirchenentwicklung kostet Kraft

Kirchenentwicklung kostet Kraft

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Veränderungsprozesse bestimmen die katholische Kirche in Deutschland in allen Bereichen und auf allen Ebenen. Wer sie begleitet, braucht Kraft und innere Freiheit. Von Marion Schwermer. […]

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May 18, 2025 at 12:04AM

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Kirchenentwicklung kostet Kraft
"Guter Weihrauch singt" / Benediktiner-Mönch begeistert Jugendliche mit Weihrauch-Tasting
"Guter Weihrauch singt" / Benediktiner-Mönch begeistert Jugendliche mit Weihrauch-Tasting

"Guter Weihrauch singt" / Benediktiner-Mönch begeistert Jugendliche mit Weihrauch-Tasting

https://www.domradio.de/artikel/benediktiner-moench-begeistert-jugendliche-mit-weihrauch-tasting

DOMRADIO.DE: Wie ist es zu diesem Weihrauch-Tasting gekommen?

Br. Lukas Boving (Mönch im Benediktiner-Kloster Nütschau, Geistlicher Begleiter und Seelsorger): Das erste Mal haben wir im Rahmen der Chrisammesse einen Ministrantentag im Erzbistum organisiert und dabei gab es ein Weihrauch-Tasting. So ein Tasting wie beim Wein, nur eine Spur heiliger vielleicht.

DOMRADIO.DE: Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Br. Lukas: Wir hatten in der Kapelle am Mariendom ganz viele Weihrauchpröbchen aufgebaut, viele kleine Weihrauchkohlen angezündet und jeder konnte mal mit allen Sinnen probieren. Also wirklich: fühlen, riechen, hören, sehen. Jeder Weihrauch sieht unterschiedlich aus und riecht, klingt und schmeckt anders.

DOMRADIO.DE: In einem Video des Erzbistums Hamburg auf Social Media erklären Sie, wo Weihrauch herstammt. Es gibt einen Weihrauchbaum, aus dem der Harz gewonnen wird. Wie genau funktioniert das?

Br. Lukas: Weihrauch hat eine ganz irre Geschichte. Schon 2000 Jahre vor Christus wurde er in Ägypten verbrannt und später in der Antike von den Römern sogar im Wellnessbereich zur Desinfektion und zur Entspannung eingesetzt. Und wir wissen alle, wenn wir wirklich richtig guten Weihrauch riechen, macht das etwas mit uns.

"Die Pontifikalmischung ist eine Art Barolo-Wein unter den Weihrauchsorten"

DOMRADIO.DE: Welche Weihrauchsorten gibt es denn, und wie riechen die?

Br. Lukas: Wir haben vor allen Dingen die Pontifikalmischung unter die Lupe genommen. Das ist eine Mischung, die in sehr vielen Diözesen zum Einsatz kommt. Das ist eine Art Barolo-Wein unter den Weihrauchsorten. Da kommt meistens Olibanum aus dem Oman rein. Der Oman ist der Hauptlieferant des Weihrauchs in Europa. Dieses Olibanum ist der Grundstoff, in den edle Zutaten beigemischt werden. Zum Beispiel Benzoe, das nach Vanille riecht, oder Lavendelblüten, sodass ein Hauch Orient im Gottesdienst entstehen kann. Es ist ganz faszinierend, dass sich diese Mischung auch anders anhört und nicht nur anders riecht.

"Guter Weihrauch singt ein bisschen"

DOMRADIO.DE: Es gibt auch Unterschiede in der Qualität von Weihrauch. Wie kann man hochwertigen Weihrauch erkennen?

Br. Lukas: Wenn der Weihrauch riecht, bevor er verbrannt wird, ist es meistens kein wertvoller Weihrauch. Er wurde dann mit Parfümen oder Duftstoffen versetzt und man riecht ihn schon im Vorfeld.

Guter Weihrauch entfaltet seinen Geruch erst beim Verbrennungsakt selber. Vorher riecht er sehr neutral. Und richtig guten Weihrauch kann man sogar hören. Wenn man ihn auf die Kohle legt und es knistert, fein und leise, dann hat man wirklich gute Qualität. Billiger Weihrauch raucht nur, riecht sehr beißend und macht kaum Geräusche. Der gute Weihrauch singt sogar ein bisschen.

"Jetzt können sie vor den Priestern und Diakonen ein bisschen klugscheißen und sagen, welcher Weihrauch in ihrer Sakristei der gute oder der schlechte ist"

DOMRADIO.DE: Was haben die Ministranten und Ministrantinnen zurückgemeldet, wie ihnen dieses Weihrauch-Tasting gefallen hat?

Br. Lukas: Die waren komplett begeistert. Weihrauch ist sowieso einer der Lieblingsdienste der Ministranten in der Heiligen Messe, weil da ein bisschen mehr passiert. So konnten sie ihr Wissen auffrischen und können jetzt auch vor den Priestern und Diakonen ein bisschen klugscheißen und sagen, welcher Weihrauch in ihrer Sakristei der gute und der schlechte ist. Oder sie können den Priestern Rat geben, welcher Weihrauch aufgrund seiner Qualitätsstufe zu welchem Fest passt.

Es war ein sehr spannender Vormittag, weil die jungen Leute ganz mit dabei waren. Nachher war die kleine Kapelle dermaßen verraucht, dass wir einen Sauerstoff-Schock bekommen haben, als wir wieder rausgegangen sind. Es war ein bisschen wie in der Disco früher, drinnen ganz verraucht und draußen hat man dann einen Schlag bekommen.

Das Interview führte Lara Burghardt.

Weihrauch ist eine Mischung verschiedener Harze, die aufgrund ihres Wohlgeruchs zur Ehre Gottes in der katholischen Liturgie und Frömmigkeit geräuchert werden. Weihrauch gehört zu den Sakramentalien. In der Heiligen Messe werden Altar, Evangeliar, Osterkerze, die eucharistischen Gaben bei der Gabenbereitung sowie der/die Zelebrant(en), der Diakon und die Gemeinde mit Weihrauch gesegnet.

Religion

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May 18, 2025 at 07:11AM

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"Guter Weihrauch singt" / Benediktiner-Mönch begeistert Jugendliche mit Weihrauch-Tasting
Gebete Texte und Symbole während der Amtseinführung / Vatikan zeigt Inszenierung von Tradition und Verantwortung
Gebete Texte und Symbole während der Amtseinführung / Vatikan zeigt Inszenierung von Tradition und Verantwortung

Gebete, Texte und Symbole während der Amtseinführung / Vatikan zeigt Inszenierung von Tradition und Verantwortung

https://www.domradio.de/artikel/vatikan-zeigt-inszenierung-von-tradition-und-verantwortung

Eingangsvers (Matthäus 16,18-19)

Im Gesang zu Beginn der Feier wird Petrus als tragende Person der Kirche dargestellt. Auf ihn gründet nach katholischer Lehre das Papstamt. Deswegen betet Leo XIV. zu Beginn der Feier an der Stelle, an der sich das Grab des Petrus im Petersdom befinden soll. In dem lateinischen Gesang wird symbolisch beschrieben, dass Entscheidungen Gewicht haben - vor Ort und für das größere Ganze.

Die sogenannte "Schlüsselgewalt" des Petrus ist ein traditionelles Bild für die päpstliche Leitungskompetenz und Entscheidungsvollmacht in der katholischen Kirche. Der Text soll deutlich machen: Der neue Papst tritt in die Fußstapfen von Petrus. Damit ist gemeint, dass die Verantwortung Leos weit über administrative Funktionen hinausgeht und letztlich von Gott her kommt und bis ins Jenseits reicht.

Bitten für den Papst

Es folgen ein Loblied auf Jesus Christus und die Allerheiligenlitanei. Durch die Litanei formulieren die Gläubigen ihre Verbindung zu Christen vergangener Zeiten, von denen sie glauben, dass sie bei Gott als Heilige sind. Darunter sind auch viele heilige Päpste. In diesen Wechselgesang sind Bitten eingeschoben, die die Spannbreite des Papstamtes thematisieren. Sie reichen von seiner Rolle als Vermittler und Lehrer über seine Funktion als Leiter einer weltweiten Organisation bis hin zur Beziehung zu Politik und Gesellschaft. Dabei wird um Verantwortungsbewusstsein und gegenseitige Unterstützung gebeten - zwischen Leo XIV. und Gläubigen sowie der Kirche und Gesellschaft.

Tagesgebet

Im ersten großen Gebet der Feier, dem Tagesgebet, wird an den Ursprung des kirchlichen Führungsamtes in der Person des Petrus erinnert. Hier wird dessen Rolle auf den neuen Amtsinhaber projiziert. In der katholischen Tradition stehen Bischöfe und damit auch der Papst in einer ununterbrochenen Linie zu den Aposteln - der Apostolischen Sukzession. Die zentrale Aussage des Gebets: Leo soll als Papst ein sichtbares Zeichen für Einheit und Zusammenhalt der Kirche sein.

Erste Lesung (Apostelgeschichte 4,8-12)

Die erste Lesung führt in die Zeit nach der Auferstehung Jesu im ersten Jahrhundert. Erneut spielt der Apostel Petrus eine wichtige Rolle. Er verteidigt die Heilung eines kranken Mannes und betont, dass diese Tat Ausdruck seiner Glaubenserfahrung sei, die auf dem Leben und Wirken Jesu basiere. Der Text verwendet das Bild eines Bausteins, der zuerst aussortiert und dann zum wichtigsten Teil eines Gebäudes wurde. Dieses Bild wird in der christlichen Tradition für Petrus verwendet, der (als Fels) die Kirche trägt. Der alte Bibeltext soll etwas Aktuelles aussagen: Leo wird als jemand inszeniert, der nun die Kirche führt. Damit ist der Anspruch verbunden, Orientierung zu geben, auch wenn seine Positionen und Glaubensüberzeugungen in Frage gestellt werden.

Zweite Lesung (1 Petrus 5,1-4.10-11)

Die Lesung aus dem sogenannten Ersten Petrusbrief widmet sich dem Ideal von Führung. Der Text verweist darauf, dass Leitungsverantwortung verantwortungsbewusst ausgeübt werden soll, ohne persönliche Vorteile zu suchen oder Macht auszuspielen. Vorbildfunktion, Integrität und Aufrichtigkeit sind Leitbilder. Der ausgewählte Bibeltext endet mit der Aussicht auf langfristige Anerkennung - bis ins Jenseits.

Evangelium (Johannes 21,15-19)

Der Evangelientext beschreibt ein Gespräch zwischen Jesus und Petrus. Dreimal fragt Jesus, ob Petrus ihn liebt - dreimal wird ihm versichert, dass es so ist. Jedes Mal folgt die Aufforderung, sich um die Menschen in der Kirche zu kümmern. Diese Szene beschreibt die Führungsrolle, die der Papst übernehmen soll. Sie basiert auf spiritueller Bindung und gläubigem Vertrauen. In der christlichen Tradition wird das mit dem Begriff "Nachfolge" beschrieben. Gleichzeitig wird am Ende des Textes klargemacht, dass das Einstehen für die Glaubensüberzeugung auch negative Konsequenzen mit sich bringen kann. Das Evangelium wird sowohl in lateinischer als auch in griechischer Sprache vorgetragen - ein Symbol für die Einheit von West- und Ostkirche.

Worte zur Übergabe von Pallium und Fischerring

Papst Leo XIV. erhält bei dem Gottesdienst zwei besondere Gegenstände: einen Wollschal (Pallium) als Zeichen seiner Leitungsfunktion und einen Ring, der auf Petrus als Fischer anspielt. Petrus war laut der biblischen Erzählung Fischer in Galiläa. Von Jesus soll er den Auftrag bekommen haben, "Menschen zu fischen" - sie also für den christlichen Glauben zu begeistern.

Die traditionellen Insignien des Papstes machen seine Funktion sichtbar und erinnern an den Ursprung des Petrusamtes. Gleichzeitig werden bei der Übergabe einige Fähigkeiten genannt, die für das Papstamt entscheidend sind: Weisheit, Sprachfähigkeit, Zusammenhalt und natürlich der Glaube.

Nach der Übergabe dieser Symbole geloben mehrere Mitglieder der katholischen Kirche dem neuen Papst Gehorsam. Damit wird deutlich, dass in Glaubensfragen nicht nur hochrangige Geistliche dem Papst unterstehen, sondern alle Katholiken sich an dem orientieren, was er lehrt.

Loblied auf Petrus

Der Gesang zur Gabenbereitung besingt erneut Petrus. Dieser lateinische Text unterstreicht die Autorität, die mit dem Amt des Papstes verbunden ist. Ihm wird eine besondere Verantwortung übertragen: Er soll sich um die Gemeinschaft der Gläubigen kümmern. Dazu wird das Bild des Hirten verwendet, der sich um seine Herde sorgt.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Religion

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May 18, 2025 at 07:18AM

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Gebete Texte und Symbole während der Amtseinführung / Vatikan zeigt Inszenierung von Tradition und Verantwortung
Amtseinführung von Papst Leo: Vatikan nennt Details und Namen
Amtseinführung von Papst Leo: Vatikan nennt Details und Namen

Amtseinführung von Papst Leo: Vatikan nennt Details und Namen

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-05/amtseinfuhrung-von-papst-leo-vatikan-nennt-details-und-namen.html

An der Messe zum Beginn des Pontifikats von Leo XIV. werden am Sonntag wie erwartet Regierungsdelegationen aus der ganzen Welt teilnehmen. Schon ab 9 Uhr will der Papst am Petersplatz im offenen weißen Jeep die Gläubigen begrüßen, ehe die Messe um 10 Uhr beginnt.

Der Vatikan veröffentlichte auch Details zum Ablauf der Messe, unter anderem die Namen der Kardinäle, die dem Papst die beiden Amtsinsignien übergeben, das Pallium und den Fischerring. Sie wurden als Vertreter verschiedener Kontinente ausgewählt: der aus Frankreich stammende Kardinaldiakon Dominique Mamberti, der am 8. Mai das „Habemus Papam“ gesprochen hatte, legt dem Papst das Pallium auf. Der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu aus der Ordnung der Kardinalpriester wird mit einem besonderen Gebet die Gegenwart und den Beistand Gottes für den Nachfolger Petri erbitten. Aus der Ordnung der Kardinalbischöfe hat der philippinische Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle die Aufgabe, dem Papst den Fischerring zu überreichen.

Gehorsamsritus

Zwölf repräsentativ für Stand und Herkunft ausgewählte Angehörige des Volkes Gottes werden in einem eigenen Ritus dem neuen Papst Gehorsam versprechen. Darunter sind auch ein Ehepaar und zwei Jugendliche. Die drei dafür ausersehenen Kardinäle sind Frank Leo aus Kanada, Jaime Spengler aus Brasilien und John Ribat aus Papua-Neuguinea. Am Gehorsamsritus, der in dieser Form nur bei Amtseinführungsmessen von Päpsten vorkommt, nehmen auch der Bischof der Diözese Callao in Peru, Luis Alberto Barrera Pacheco, ein Priester, ein Diakon sowie zwei Ordensleute teil: die soeben gewählte Präsidentin der Weltunion der Generaloberinnen, die Australierin Oonah O’Shea, sowie der aus Venezuela stammende Jesuitengeneral Arturo Sosa, Präsident der Weltunion der Generaloberen.

Ab 9 Uhr auf dem Petersplatz unterwegs

Die Messe zur Amtseinführung beginnt um 10 Uhr. Bereits eine Stunde früher will der Papst mit dem Jeep vom Glockenbogen im Inneren des Vatikanstaates kommend auf den Petersplatz fahren, dort die Gläubigen begrüßen und schließlich die Kapelle der Pietà im Petersdom erreichen, die als Sakristei dient. Ob der Papst im Jeep auch den Petersplatz verlassen und Richtung Via della Conciliazione fahren wird, gab der Vatikan nicht bekannt.

Am Ende der Messe will Leo XIV. die versammelten offiziellen Delegationen begrüßen. Dies wird vor dem Confessio-Altar geschehen, also im Inneren des Petersdoms.

Delegationen aus USA, Peru, Deutschland, Österreich, Schweiz und EU

Die größte Delegation kommt wie immer aus Italien, angeführt von Präsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni. Aus den USA, dem Geburtsland des Papstes, kommen Vizepräsident James D. Vance und Außenminister Marco Antonio Rubio, beide in Begleitung ihrer Ehefrauen. US-Präsident Donald Trump, der zum Requiem des argentinischen Papstes Franziskus nach Rom gekommen war, wird bei der Amtsführung von dessen Nachfolger fehlen. Die 14-köpfige Delegation aus Peru, die deutlich größer ist als jene aus den USA, wird von Staatspräsidentin Dina Ercilia Boluarte Zegarra angeführt. In Peru hatte Robert Francis Prevost an 2015 acht Jahre lang als Bischof von Chiclayo gewirkt.

Aus Deutschland wird laut der vom vatikanischen Pressesaal herausgegebenen Liste Bundeskanzler Friedrich Merz an der Amtseinführung teilnehmen, begleitet von seiner Frau Charlotte Merz. Der Delegation gehören auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger an.

Aus Österreich kommt Bundeskanzler Christian Stocker, der auch bei der Beerdigung von Papst Franziskus anwesend war, darüber hinaus der Präsident des österreichischen Nationalrats Walter Rosenkranz, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger sowie der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Aus der Schweiz wird Präsidentin Karin Keller-Sutter mit ihrem Ehemann Morten Keller an der Messe zur Amtseinführung teilnehmen.

Die Europäische Union vertritt wie bereits beim Requiem für Papst Franziskus Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen mit ihrem Ehemann Heiko Echter von der Leyen sowie Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, ebenfalls in Begleitung ihres Ehemanns, Ukko Metsola.

Eine Reihe gekrönter Häupter aus Europa und den Nahen Osten werden ebenfalls erwartet, darunter die Königspaare aus Spanien und Monaco, außerdem Königin Máxima von den Niederlanden.

(vatican news - gs)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 17, 2025 at 03:55PM

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Amtseinführung von Papst Leo: Vatikan nennt Details und Namen
Kirchliche Soziallehre als Instrument / Papst Leo XIV. betont kritisches Denken bei digitaler Revolution
Kirchliche Soziallehre als Instrument / Papst Leo XIV. betont kritisches Denken bei digitaler Revolution

Kirchliche Soziallehre als Instrument / Papst Leo XIV. betont kritisches Denken bei digitaler Revolution

https://www.domradio.de/artikel/papst-leo-xiv-betont-kritisches-denken-bei-digitaler-revolution

Leo XIV. hat die Notwendigkeit kritischen Denkens im Umgang mit der digitalen Revolution betont. "Um uns herum gibt es wenig Dialog, es überwiegen laute Worte, nicht selten Fake News und irrationale Thesen einiger weniger Mächtiger", kritisierte der Papst am Samstag im Vatikan. Darum müsse der Auftrag, zum kritischen Denken zu erziehen, wiederentdeckt, verdeutlicht und gepflegt werden.

Er sprach vor Mitgliedern der Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontifice", einem internationalen Netzwerk, das die Soziallehre der katholischen Kirche im Geist der marktwirtschaftlich orientierten Sozialenzyklika "Centesimus Annus" von 1991 weiterentwickeln will. Leo XIV. hob die Rolle der kirchlichen Soziallehre als Instrument des Friedens und des Dialogs hervor. Sie wolle weder in der Analyse der Probleme noch in ihrer Lösung den Anspruch auf die Wahrheit erheben.

"Lernen, mit Problemen umzugehen"

"In solchen Fragen ist es wichtiger, sich anzunähern, als eine voreilige Antwort darauf zu geben, warum etwas geschehen ist oder wie man es überwinden kann", so der Papst. Ziel sei es, "zu lernen, mit den Problemen umzugehen, die immer unterschiedlich sind, weil jede Generation neu ist, mit neuen Herausforderungen, neuen Träumen, neuen Fragen". Die Soziallehre könne bei der Formulierung eines umsichtigen Urteils hilfreich sein.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen sei neben Vertiefung und Studium der Lehre auch die Begegnung mit benachteiligten Menschen essenziell. "Wer fernab von den Machtzentren geboren und aufgewachsen ist, muss nicht nur in der Soziallehre der Kirche unterrichtet werden, sondern als deren Fortführer und Verwirklicher anerkannt werden", so Leo XIV. In dieser historischen Zeit großer sozialer Umwälzungen müsse die Soziallehre der Kirche durch Zuhören und Dialog weiterentwickelt werden.

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

Religion

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May 17, 2025 at 02:23PM

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Kirchliche Soziallehre als Instrument / Papst Leo XIV. betont kritisches Denken bei digitaler Revolution
Singen mit dem Papst: Videoanleitungen zur Kirchenmusik
Singen mit dem Papst: Videoanleitungen zur Kirchenmusik

Singen mit dem Papst: Videoanleitungen zur Kirchenmusik

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-05/sing-with-the-pope-singen-mit-dem-papst-videoanleitungen.html

In Vorbereitung auf die feierliche Messe zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. hat das Päpstliche Institut für Kirchenmusik – das Pontificio Istituto di Musica Sacra – eine besondere Initiative gestartet: „Let’s sing with the Pope“. Mit einer Reihe kurzer Video-Tutorials auf Social Media möchte das Institut Gläubige aus aller Welt einladen, bei großen liturgischen Feiern gemeinsam mit dem Papst zu singen.

Füreinander Hirten sein – das wünscht sich Papst Leo XIV. für alle Menschen, „je nach ihrem Lebensstand“. Junge Männer und Frauen brauchten glaubwürdige Vorbilder für ihre ...

von Birgit Pottler – Vatikanstadt

„Wer singt, betet doppelt“, sagt der heilige Augustinus. Und wenn ein Papst singt, der Augustiner ist, dann sollte man einfach mitsingen. Davon ist Pater Robert Mehlhart überzeugt. Der Dominikaner ist Rektor des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik – und der Ideengeber einer Aktion, die derzeit in den sozialen Medien viral geht: „Let’s sing with the Pope“.

„Die Idee kam mir, als ich den Papst sah, wie er aus dem Fenster blickte und das Regina Coeli intonierte“, sagt Mehlhart im Gespräch mit Radio Vatikan. Die meisten haben spontan mitgesungen, aber es gab doch die ein oder andere, den ein oder anderen, der nicht ganz so firm war. Und ich dachte mir: Da können wir helfen. Wir machen ein Videotutorial.“

Tutorials auf Social Media

Gesagt, getan: Auf Instagram, Facebook und YouTube veröffentlicht das Institut derzeit kurze, leicht verständliche Video-Tutorials, die wichtige liturgische Gesänge vorstellen – zum Lernen, Mitsingen, Mitbeten.

Die Struktur ist bewusst einfach: Pater Mehlhart schaut direkt in die Kamera, grüßt freundlich – und los geht’s. Er singt das Stück vor – dann noch einmal, mit eingeblendetem Text und farbig markierten Noten, die das Mitsingen erleichtern. Dann sagt er ruhig: „Versuchen wir es zusammen...“ Nicht zu übersehen ist dabei seine große Freude am Projekt und an der Musik.

Der Musiker überwindet damit eine Hürde vieler Gottesdienstbesucher – in der analogen oder medialen Welt: „Ich glaube, dass man das einmal vorgesungen bekommen muss – so richtig, dass man die Töne hört, die Silben dazu – und dann geht das schon. Aber viele hatten diese Möglichkeit noch nie. Da helfen wir jetzt.“

Gregorianik als gemeinsame Sprache

Das Ziel der Aktion: Eine Kirche, die gemeinsam singt. Und zwar nicht irgendwie, sondern im gregorianischen Choral, der ältesten und ursprünglichsten Form liturgischen Gesangs – katholisch im weltumfassenden Sinn: „Die Besonderheit beim Papst und beim gregorianischen Choral ist, dass er uns verbindet mit dieser großen, universalen Gemeinschaft der Glaubenden und der Betenden.“ Mit den Videoanleitungen möchte Mehlhart die Menschen zusammenbringen - auf dem Platz und an den Bildschirmen oder Audiogeräten. „Ich hoffe, dass ein Gesangesfeuer durch die Kirche geht und wir alle fitter sind im gemeinsamen Singen und dass der Gesang uns alle noch näher bringt.“

Begeisterung weltweit

Die Reaktionen auf die Videos? Überwältigend. Weltweit. Das erste Video erreichte in wenigen Stunden über 20.000 Likes. Mit diesem großen Erfolg hatte der Institutsrektor nicht gerechnet, es sei das erste Mal, dass er das Format ausprobiere: „Ich komme gar nicht hinterher, die Kommentare anzuschauen – in den verschiedensten Sprachen. Das ist eine große Freude.“ Kirchenmusiker und Seelsorger Mehlhart ist sicher: Er hat mit seiner Idee – ohne es zu planen – einen Nerv getroffen. „Ich glaube einfach, das war der richtige Moment. Das war der Auslöser und der Fingerzeig auf etwas, das es offenbar jetzt braucht. Da war ein Vakuum, das wir jetzt füllen.“

„Best of der Kirchenmusik“

Wie viele Tutorials noch kommen? Pater Mehlhart lacht – er hat noch viele Themen und Töne im Kopf. Er macht weiter… „bis die ganze Kirche alle Lieder singen kann, die sie braucht! Wir werden die Best of aufnehmen – bis die alle können: Pater Noster, Regina Coeli, Salve Regina – das muss jeder können!“

Ein Institut im Dienst der Weltkirche

Das Päpstliche Institut für Kirchenmusik zählt aktuell 153 Studierende aus 44 Ländern. Zehn von ihnen werden beim feierlichen Gottesdienst zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. im Chor mitwirken – als Vor-Sänger einer betenden, singenden Weltkirche.

Mitmachen

Also: Reinschauen, mitsingen – und Teil dieser besonderen musikalischen Vorbereitung auf das neue Pontifikat werden. Alle Informationen und Videos finden Sie auf den Social-Media-Kanälen des Pontificio Istituto di Musica Sacra – unter dem Hashtag #LetsSingWithThePope.

Mitsingen können Sie dann auch in den Live-Übertragungen der Papstmesse auf den Kanälen von Vatican Media / Radio Vatikan.

(vatican news)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 17, 2025 at 03:55PM

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Singen mit dem Papst: Videoanleitungen zur Kirchenmusik
Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird
Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird

Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/amtseinfuehrung-papst-leo-100.html

faq

Zeremonie auf dem Petersplatz Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird

Stand: 17.05.2025 17:34 Uhr

Am Sonntag wird Papst Leo XIV. in sein Amt eingeführt. Auf dem Petersplatz in Rom treffen sich erneut Regierungschefs und Staatsoberhäupter aus aller Welt. Wie läuft die Zeremonie ab? Und wer darf in der ersten Reihe sitzen?

Die Welt blickt wieder auf den Vatikan: Zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. werden auf dem Petersplatz erneut Zehntausende Menschen erwartet - und die Ehrentribüne wird, wie bei der Trauerfeier von Franziskus, gefüllt sein mit Politikprominenz, Kirchenvertretern und Monarchen aus aller Welt.

Ab wann ist der Papst wirklich Papst?

Seit er die Wahl angenommen und seinen Namen verkündet hat, ist Leo XIV. der Bischof von Rom und damit Oberhaupt der katholischen Kirche. Zusätzlich findet wenige Tage nach der Wahl, in diesem Fall zehn Tage danach, die offizielle Amtseinführung als Papst statt. Hier erhält er die päpstlichen Insignien, also Zeichen, die sein Amt verdeutlichen, und feiert eine Messe mit den Kardinälen auf dem Petersplatz.

Wie läuft die Amtseinführung ab?

Die Amtseinführungsmesse, die für 10 Uhr angesetzt ist, ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst. Auf dem Petersplatz werden rund 100.000 Menschen erwartet. Der Gottesdienst folgt einem fest vorgegebenen Ablauf und dauert etwa zwei Stunden. Welche Musik gespielt und gesungen wird, ist noch nicht bekannt. Oftmals wird zum Abschluss solcher liturgischen Hochfeste das "Te Deum" gesungen. Bei Papst Franziskus war es das "Regina caeli". Dieses hatte Papst Leo XIV. beim ersten Mittagsgebet selbst gesungen.

Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. am Vormittag vor der Einführungsmesse die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Jeder Papst hat einen eigenen Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird. Als weiteres Zeichen seines Amts ist dem Papst der gerade Hirtenstab ohne Krümme (die sogenannte Ferula) vorbehalten.

Wer reist aus Deutschland zur Amtseinführung?

Deutschland wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) als Vorsitzende des Bundesrats repräsentiert. Zudem habe Merz ehrenamtlich Engagierte aus dem kirchlichen Raum in die Delegation eingeladen, um seine Wertschätzung auszudrücken, hieß es aus Berlin.

Die Kirchen in Deutschland werden durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber, sowie die Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche bei der Bundesregierung, Anne Gidion, repräsentiert. Vom Weltrat der Kirchen (ÖRK) werden dessen Generalsekretär Jerry Pillay sowie der frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erwartet. Teil der Delegation des ersten katholischen Kanzlers seit Helmut Kohl werden auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sowie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, sein.

Wer sitzt bei der Amtseinführung ganz vorn?

Die vordersten Plätze auf der Ehrentribüne gebühren am Sonntag den Vertretern aus Italien, Peru und den USA - denn der in Chicago geborene Robert Francis Prevost war neun Jahre lang Bischof in Peru, weshalb er auch die peruanische Staatsbürgerschaft besitzt.

US-Präsident Donald Trump wird morgen - anders als bei der Beisetzung von Papst Franziskus - nicht in Rom erwartet. Stattdessen schickt er seinen Vize JD Vance und Außenminister Marco Rubio - beide sind Katholiken. Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte wird wie die US-Vertreter in der ersten Reihe sitzen. Italien wird von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Präsident Sergio Mattarella vertreten.

Trifft der Papst JD Vance?

Am Rande der Messe dürfte es wieder unterschiedliche Treffen der Staatsgäste geben. Nach Angaben des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin werde versucht, ein bilaterales Gespräch des Papstes mit JD Vance zu organisieren. Für Vance ist es eine schnelle Rückkehr nach Rom: Er war an Ostern der letzte Top-Politiker, der Franziskus vor dessen Tod getroffen hatte.

Für Kanzler Merz stehen bei seinem Abstecher in die italienische Hauptstadt zudem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Samstagabend sowie am Sonntagmorgen mit dem neuen kanadischen Premierminister Mark Carney an.

Welche weiteren internationalen Gäste werden erwartet?

Bei der Trauerfeier von Papst Franziskus war die Ehrentribüne auf dem Petersplatz gefüllt mit Mächtigen aus aller Welt. Bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV. wird ein ähnliches Bild erwartet: Rund 150 Delegationen wollen am Sonntag vertreten sein. Viele waren bereits bei der Beisetzung von Franziskus dabei.

Wie der Heilige Stuhl mitteilte, steht auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Liste der angemeldeten Staats- und Regierungschefs. Bei der Trauerfeier von Franziskus hatte er die Zusammenkunft für ein persönliches Gespräch mit US-Präsident Trump genutzt und bekam Szenenapplaus auf dem Petersplatz. Auch bei der Amtseinführung sei Selenskyj offen für Gespräche mit anderen Regierungsvertretern, sagte ein Berater der Nachrichtenagentur Reuters. Hochrangige Regierungsvertreter aus Moskau sind nicht angekündigt, sondern lediglich Kulturministerin Olga Ljubimowa.

Frankreich entsendet Premier François Bayrou, Präsident Emmanuel Macron hat noch nicht zugesagt. Abgesagt hat bereits der argentinische Präsident Javier Milei kurzfristig wegen Kommunalwahlen in Buenos Aires. Für Israel kommt Präsident Isaac Herzog. Palästina wird durch den Vorsitzenden des Präsidialausschusses für kirchliche Angelegenheiten, Ramzi Khoury, vertreten.

Und wie bereits vor drei Wochen haben sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Premier Keir Starmer angekündigt. Brasilien, das "größte katholische Land der Welt", schickt Vizepräsident Geraldo Alckmin nach Rom. Aus Australien reist Premier Anthony Albanese an.

Wer vertritt die Juden und Muslime?

Dass Leo XIV. den Dialog und die Zusammenarbeit mit dem Judentum fortsetzen und stärken will, hat er bereits kurz nach seiner Wahl betont. So wird er den Repräsentanten des Jüdischen Weltkongresses beim Heiligen Stuhl, Viktor Eichner, am Montag in Audienz empfangen. Eichner nimmt an der Amtseinführung teil, ebenso wie der Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde Roms, Riccardo Di Segni.

Die Muslime werden unter anderem durch die Union der Islamischen Gemeinschaften Italiens, namentlich deren Präsidenten Yassine Lafram, vertreten sein. Dieser hob das islamisch-christliche "Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde" hervor. Laframs Wunsch: Der neue Papst solle als Allererstes in den Gazastreifen reisen.

Welche Royals nehmen an der Amtseinführung teil?

Anders als bei der Trauerfeier wird das englische Königshaus nicht durch Thronfolger William, sondern seinen Onkel Prinz Edward repräsentiert. Das schwedische Königshaus zeigt sich in Gestalt von Kronprinzessin Victoria; vor drei Wochen erwiesen ihre Eltern Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf dem verstorbenen Papst die letzte Ehre.

Bei der Trauerfeier hatten manche eine Landsfrau des argentinischen Papstes vermisst: Königin Maxima der Niederlande, einzige Katholikin im calvinistischen Haus Oranje. Die beliebte Monarchin war wegen des wichtigen "Königstags" verhindert, diesmal kommt sie in Begleitung von Ministerpräsident Dick Schoof. Wie vor drei Wochen werden König Felipe und Königin Letizia von Spanien sowie Philippe und Mathilde von Belgien der feierlichen Einführung des 267. Papstes beiwohnen. Auch mit den katholischen Adelshäusern von Liechtenstein und Luxemburg sowie mit Fürst Albert von Monaco ist zu rechnen.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 17, 2025 at 05:38PM

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Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird
Papst Leo XIV. von A bis Z / Ein apostolisches ABC buchstabiert den neuen Papst durch
Papst Leo XIV. von A bis Z / Ein apostolisches ABC buchstabiert den neuen Papst durch

Papst Leo XIV. von A bis Z / Ein apostolisches ABC buchstabiert den neuen Papst durch

https://www.domradio.de/artikel/ein-apostolisches-abc-buchstabiert-den-neuen-papst-durch

Rund um den Globus fliegen die Details zum Vorleben des neuen Papstes. Alle wollen wissen: Wer ist dieser Robert Francis Prevost/Leo XIV.? Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) spielt mit - und buchstabiert den ersten US-Peruaner auf dem Stuhl Petri mal munter durch:

Augustiner: Leo XIV. ist wieder ein Ordensmann - und damit ein echter Global Player im Vatikan. Er hat die Welt gesehen, weite Wege gemacht und mit angepackt. Seine Ordensbrüder (und -schwestern) zeigen sich wie elektrisiert von seiner Wahl.

"Bob": Aus "Bob", dem Baumeister bei den Augustinern, wurde erst Kardinal Robert, Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde, und nun Papst Leo. Hoffen wir, dass er den Bruder Bob in seinem Leben im Vatikan nicht allzu sehr wird vermissen müssen.

Chicago und Chiclayo: zwei Schicksalsorte des neuen Papstes. An dem einen in den USA wurde er geboren, wuchs er auf; am anderen, in Peru, war er Bischof, ernannt von seinem Vorgänger Papst Franziskus. Der Name "chicagou" bedeutete übrigens im Indianischen "reich an Bärlauch" bzw. an Ramp-Lauch - während "chiclayo" wohl indigen eine süß schmeckende Kürbisart kennzeichnete.

Diplomatie: Päpste waren und sind - mal mehr, mal weniger - Akteure der Weltpolitik. Ob als Betreiber der Kreuzzüge, als Wohl oder Wehe rivalisierender Herrscher, als Profiteure von Eroberungen und Kolonialisierung oder als Versöhner, Friedensmahner und Vermittler. Papst Leo wird sich mutmaßlich eher in der zweiten, zeitgenössischen Abteilung engagieren.

Enzykliken: Die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert wälzte die Menschheit radikal um; die sogenannte Soziale Frage der Arbeiterschaft stand im Raum. Als Antwort der Kirche legte Leo XIII., der Namensvorgänger des neuen Papstes, 1891 sein Lehrschreiben (Enzyklika) "Rerum novarum" vor. Seitdem legen die Päpste die kirchliche Soziallehre gemäß den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Zeit aus. Wird der Mathematiker Leo XIV. seine erste Enzyklika dem Thema KI widmen?

Fotos: Der Papst zählt zu den meistfotografierten Personen weltweit. Jeder will ihn haben, erst recht in den ersten Tagen seiner Amtszeit. Heutzutage fällt dann sogar beim Segnen auf, dass Leo XIV. eine Taucher-Uhr der Schweizer Firma Wenger trägt. Der Preis: noch moderat.

Geheimhaltung: Eigentlich gilt ja für das Konklave strengste Geheimhaltung - unter Androhung der Exkommunikation, also des Ausschlusses aus der kirchlichen Gemeinschaft. Doch Plauderlaune bei einzelnen Kardinälen, KI und akribisches Zusammentragen haben dafür gesorgt, dass der Hergang der Papstwahl bis in die einzelnen Wahlgänge diesmal schon gut rekonstruierbar ist.

Haus: Ein Haus geht durch die Decke! Eine unscheinbare Immobilie in der Vorstadt von Chicago, 2024 noch für 66.000 Dollar erstanden, könnte den Käufer/Verkäufer nun reich machen. Denn es war das Elternhaus des neuen Papstes ...

Italien: Der neue Papst ist überall in der Welt zuhause - aber er ist auch US-Amerikaner. Zwar bewerben sich bereits Lokale in Chicago als "Lieblingspizzeria des Papstes". Doch kann Leo XIV. - wenn er sie denn tatsächlich mag - mit solcherart Kalorienbombe "Chicago Style" in Italien sicher keine Punkte machen.

Jugend: Wie kommt der smarte Leo XIV. bei der katholischen Jugend an? Spätestens der nächste Weltjugendtag 2027 in Südkoreas Hauptstadt Seoul wird das zeigen - aber wichtig ist diese Frage allemal schon jetzt.

Kreol: Die zum Teil kreolische Identität, in der Leo XIV. mütterlicherseits wurzelt, spiegelt ein besonderes Kapitel US-amerikanischer Geschichte wider. Im Louisiana des 18. und 19. Jahrhunderts entstand eine einzigartige Gesellschaft, in der sich europäische, afrikanische und indigene Einflüsse mischten.

Leo (Name): Ein neugewählter Papst gibt sich oft einen Papstnamen, der symbolisch für ein Programm steht oder jemanden, dem er nachahmen möchte. Leo XIV. hat bereits eine Affinität zum "Sozialpapst" Leo XIII. erklärt. In der Linie der Leos gibt es sogar mehrere große Päpste.

Milliardär: ist zuletzt jeder Papst gewesen. Zwar nicht in der Geldbörse - die ist leer und immer leerer -, aber bei der Mitgliederzahl von mehr als 1.400 Millionen Katholiken weltweit. Die Finanzen wiegen schwer für Leo XIV. - aber auch auf das Thema M wie Missbrauch wurde er schon durchleuchtet.

Nizäa: Schon ganz kurz nach seiner Wahl gab der neue Papst dem Oberhaupt der Orthodoxie weltweit ein Signal: Er teile Franziskus' großes Ziel, den 1.700. Jahrestag des frühchristlichen, ungeteilten Konzils von Nizäa 325 ökumenisch zu würdigen. Sein Vorgänger hat es nicht mehr geschafft...

Orden: Papst Franziskus hat die Zahl der Ordensmänner bei der Papstwahl verdoppelt - auf gut ein Viertel. Nicht unwahrscheinlich, dass das eine echte Wählergruppe der Weltkirche war - und auch in Zukunft sein könnte.

PKW oder Pferd: Dem neuen Papst scheint es der Überlieferung nach egal, wie er die Entfernung zum nächsten Ziel überbrückt. Ein leidenschaftlicher Autofahrer soll er sein, heißt es. Aber auch zu Pferd wurde er als Ordensoberer gesehen, wo keine Straße ins Dorf führte.

Quechua: Sprachen sind für Leo XIV. wichtige Mittel zum Zweck. Portugiesisch spricht er und Französisch; Englisch sowieso, Spanisch und Italienisch. Auch Deutsch soll dabei sein, harrt aber noch einer Bestätigung; und Quechua, die Indigenensprache seiner zweiten Wahlheimat Peru.

Reiselust: scheint definitiv ungebremst - anders als bei Franziskus, dem man bei diesem Thema eher Trägheit nachsagte, dann aber eines Besseren belehrt wurde. Leo XIV. hat als Ordensoberer die ganze Welt bereist. Warum sollte er nun, als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken, damit aufhören?

Singen: Erinnert sich jemand an einen Papst, der schön gesungen und die Töne getroffen hätte? Nun, hier ist einer...

Tennis: eine Leidenschaft, die Leo XIV. mit dem früheren Papstsekretär Georg Gänswein teilt. Vielleicht reicht es ja eines Tages für eine Ü-30-Partie. Einstweilen kann Tennis für den Papst Gelegenheit sein, weltliche Sünder zu empfangen wie am Mittwoch den Weltranglistenersten Jannik Sinner (engl. "Sünder").

USA: Wird Leo XIV. der "Anti-Trump"? Das ist eine der meistgestellten Fragen seit der Papstwahl. Tatsächlich dürfte der "US-Papst" vor allem den Anspruch haben, für etwas zu stehen statt gegen jemanden. Gleichwohl: Inhaltliche Differenzen sind unübersehbar.

Vorfahren: hat Papst Leo in mehreren Kulturen (s. Kreol). Das macht ihn weltklug - und weniger anfällig für Vorurteile.

Wohnung: Wo wird der neue Papst wohnen? Im Gästehaus Santa Marta wie sein Vorgänger? Wahrscheinlicher: Im Apostolischen Palast - Ausbüxen nicht ausgeschlossen.

X: Das X trägt der neue Papst schon im Namen: XIV. Und auf der Plattform X, einst Twitter, ist er - wie lange unterwegs? Na, 14 Jahre! Wenn das nichts für Kabbalisten und Verschwörungstheoretiker ist. Als Robert Prevost ging er auf X auch inhaltlich in den Infight. Das wird als @pontifex nicht mehr so geboten sein.

Yes!: Das Obama-Motto fällt nun auch ein bisschen auch auf die katholische Weltkirche, die einen Push zum Aufbruch braucht. Kann der "US-Boy" auf dem Stuhl Petri seiner Herde Beine machen?

Zeit, ein bisschen zum Gestalten: bleibt dem neuen Papst voraussichtlich. Mit 69 Jahren ist er jedenfalls deutlich jünger als seine direkten Vorgänger.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

hier geht es zur Themenseite

Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Religion

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May 17, 2025 at 08:21AM

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Papst Leo XIV. von A bis Z / Ein apostolisches ABC buchstabiert den neuen Papst durch
Leo XIV.: Das Lehramt ist ein gemeinsamer Weg zur Wahrheit
Leo XIV.: Das Lehramt ist ein gemeinsamer Weg zur Wahrheit

Leo XIV.: „Das Lehramt ist ein gemeinsamer Weg zur Wahrheit“

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/papst-leo-xiv-audienz-centesimus-annus-stiftung-lehramt-wahrheit.html

In seiner Rede vor der Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“ hat Papst Leo XIV. an diesem Samstagvormittag die Bedeutung der Soziallehre der Kirche als Weg der Reflexion und des Dialogs unterstrichen. Im Zentrum stand seine Ermutigung, das kirchliche Lehramt nicht als starr, sondern als lernfähig, offen und dialogbereit zu verstehen – ein Beitrag zur Erneuerung von Glaube und Gesellschaft.

Vor 134 Jahren, am 15. Mai 1891, veröffentlichte Papst Leo XIII. die Enzyklika „Rerum Novarum“ – einen wegweisenden Text über die „neuen Dinge“ zur sozialen Frage, der den ...

Mario Galgano - Vatikanstadt

An diesem Samstag, 17. Mai 2025, wandte sich Papst Leo XIV. an die Mitglieder der vatikanischen Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“. Das Jahrestreffen stand unter dem Thema „Polarisierungen überwinden und globale Governance neu gestalten: Ethische Grundlagen“ – ein Thema, das den Papst zur Kernbotschaft seiner Rede führte: das Verständnis des Lehramts als offener, gemeinsamer Erkenntnisweg.

„Vielleicht denken wir bei ‚Lehramt‘ an starre Regeln, die man nicht hinterfragen darf“, so Leo XIV. Doch das sei ein Missverständnis: „Jede Lehre ist das Ergebnis von Forschung, Hypothesen, Erfolgen und Irrtümern – und strebt systematische, verlässliche Erkenntnis an.“ Ein echtes Lehramt lasse Kritik zu, höre auf neue Stimmen und scheue sich nicht vor Wandel: „Indoktrinierung ist unmoralisch.“

Die Audienz im Vatikan   (@Vatican Media)

In diesem Zusammenhang warnte Leo XIV. auch vor mangelndem Dialog in einer Zeit lauter Meinungen, Desinformation und ideologischer Verhärtung. Die Soziallehre der Kirche sei ein Wegweiser, um Wissenschaft und Gewissen, Spiritualität und Gesellschaft zusammenzubringen. Besonders wichtig sei, so der Papst, „den Armen das Wort zu geben“: Sie seien keine passiven Empfänger, sondern aktive Träger und Gestalter der kirchlichen Sozialethik.

Centesimus Annus – von Leo XIII. bis heute

Die Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“ wurde 1993 von Johannes Paul II. ins Leben gerufen – benannt nach seiner gleichnamigen Enzyklika, die zum 100. Jahrestag der bahnbrechenden Sozialenzyklika „Rerum novarum“ (1891) von Papst Leo XIII. erschien. Während Leo XIII. mit „Rerum novarum“ auf die soziale Frage in der Industrialisierung reagierte – zugunsten der Rechte der Arbeiter und im Sinne eines gerechten Ausgleichs zwischen Kapital und Arbeit –, aktualisierte Johannes Paul II. 1991 diese Impulse angesichts neuer globaler Herausforderungen.

Leo XIV. sieht sich in dieser Tradition. Er verbindet die Fundamente katholischer Sozialethik mit den „Polykrisen“ der Gegenwart – Kriege, Migration, Klimawandel, soziale Unsicherheit – und ruft dazu auf, das Lehramt als offenen, geistvollen Dialogprozess zu verstehen, der Orientierung gibt, ohne starr zu sein.

Seine abschließende Einladung an die Stiftung ist deutlich: „Beteiligen Sie sich aktiv und kreativ an der Weiterentwicklung der Soziallehre – gemeinsam mit dem Volk Gottes.“

(vatican news)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 17, 2025 at 10:49AM

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Leo XIV.: Das Lehramt ist ein gemeinsamer Weg zur Wahrheit
Papst Leo: Was ein amerikanischer Pontifex erreichen kann
Papst Leo: Was ein amerikanischer Pontifex erreichen kann

Papst Leo: Was ein amerikanischer Pontifex erreichen kann

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/papst-amtseinfuehrung-102.html

Amtseinführung von Papst Leo XIV. Was ein amerikanischer Papst erreichen kann

Stand: 17.05.2025 00:42 Uhr

Am Sonntag wird Papst Leo XVI. ins Amt eingeführt - und hat direkt schwierige Aufgaben vor sich. Eine davon: Die Kirche in den USA - seinem Heimatland - zu einen. Dort sind die Katholiken - ähnlich wie die gesamte Gesellschaft - tief gespalten. Von T. Kleinjung.

Am Sonntag wird Papst Leo XVI. ins Amt eingeführt - und hat direkt schwierige Aufgaben vor sich. Eine davon: Die Kirche in den USA - seinem Heimatland - zu einen. Dort sind die Katholiken - ähnlich wie die gesamte Gesellschaft - tief gespalten.

Wer verstehen will, aus welcher Welt dieser Papst kommt, muss sich die ersten Interviews mit seinem Bruder aus Chicago anschauen. Eine Vorort-Siedlung, viele Einfamilienhäuser, grüner Rasen - der Traum der amerikanischen Mittelklasse. Und ein Mann, der aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, dass ausgerechnet sein Bruder Bob, ein US-Amerikaner, Papst geworden ist.

"Ich ging davon aus, dass es nie einen amerikanischen Papst geben wird, denn die Politik schon genug Macht in der Welt. Damit hatte ich nicht gerechnet", sagt Leos Bruder.

Kirche tief gespalten

Vom verstorbenen Kardinal George aus Chicago stammt die in diesen Tagen oft zitierte Prognose: Erst wenn die USA politisch an Einfluss verlieren, wird es einen amerikanischen Papst geben. Ist das nun der Fall? Massimo Faggioli, italienischer Theologe, an der Villanova Universität in Philadelphia sieht Papst Leo vor allem als Korrektiv zum unberechenbaren US-Präsidenten Trump: "Sicher ist, dass die Trump-Regierung nach der Wahl von Leo weiß, dass sie den Katholizismus nicht mehr so manipulieren kann wie zuvor - im Sinne einer stärkeren Amerikanisierung nach dem Vorbild von Donald Trump. Da ist Vorsicht geboten", so Faggioli.

Die katholische Kirche in den USA ist ähnlich gespalten wie die Gesellschaft. Viele Bischöfe stehen auf der Seite Trumps. Vize-Präsident J.D. Vance ist zum Katholizismus konvertiert und interpretiert die christliche Botschaft auf seine eigene Weise: "Vance und diese Katholiken finden darin eine bestimmte Art von Antworten auf die Zivilisationskrise, die in nationalistischer Weise formuliert sind - also gegen Immigration, gegen Globalisierung und gegen Kosmopolitismus", sagt Theologe Faggioli.

Auf Konfrontationskurs mit Trump

Social-Media-Posts von Kardinal Robert Francis Prevost legen nahe, dass er diese Interpretation des Christentums nicht teilt. Und auch als Papst hat er gleich deutlich gemacht, dass er seine Kirche an der Seite der Schwachen sieht. "Gerade weil ich mich dazu berufen fühlte, diesen Weg weiterzugehen, habe ich den Namen Leo XIV. angenommen, vor allem, weil Papst Leo XIII. mit seiner historischen Enzyklika Rerum novarum die soziale Frage im Kontext der ersten großen industriellen Revolution behandelte", so der Papst.

Und in der Kirche? Auch hier gab es im US-Katholizismus eine starke konservative Opposition gegen Papst Franziskus, auf der anderen Seite Kräfte, die sich mehr Reformen in der Kirche wünschen: "Von beiden Seiten kam erstmal positive Rückmeldungen. Das hat mir ganz viel Hoffnung und Freude gemacht, dass tatsächlich Papst Leo in der Lage sein könnte, die Gesellschaft und auch die Kirche etwas zusammenzuführen", sagt Pater Mauritius Wilde, der als Benediktiner Prior ein Kloster in Nebraska, im Mittleren Westen geleitet hat.

Reformkurs wird wohl fortgesetzt

Papst Leo, der den Großteil seines Lebens außerhalb der Vereinigten Staaten verbracht hat - in Italien und Peru - kennt aufgrund seiner Herkunft die Reformdiskussion in der Kirche: Können Frauen Priesterinnen werden? Wie ist die Macht in der katholischen Kirche verteilt? Stichwort: Synodalität, Kirche gemeinsam gestalten.

Gleich nach seiner Wahl hat er deutlich gemacht, dass er den synodalen Weg von Franziskus fortsetzen will. "Ich glaube, dass Papst Leo nicht nur zuhören wird, nicht nur einbeziehen wird, sondern am Schluss auch entscheiden wird. Die Amerikaner, für die zählen Resultate. Die wollen Dinge sehen, die sind sehr pragmatisch. Und das, finde ich, wird der Kirche guttun", ist sich Pater Wilde sicher.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 17, 2025 at 12:49AM

·tagesschau.de·
Papst Leo: Was ein amerikanischer Pontifex erreichen kann
New Gallup Poll Confirms That Christianity in the U.S. Is No Longer in Decline
New Gallup Poll Confirms That Christianity in the U.S. Is No Longer in Decline

New Gallup Poll Confirms That Christianity in the U.S. Is No Longer in Decline

https://relevantmagazine.com/culture/new-gallup-poll-confirms-that-christianity-in-the-u-s-is-no-longer-in-decline/

After years of steady decline, the religious makeup of the U.S. has seemingly leveled off.

A new Gallup report shows that the percentage of Americans’ identifying as Christian, unaffiliated or belonging to another tradition has remained largely unchanged over the last five years. It’s a noticeable shift from the early 2000s and 2010s, when religious affiliation in the U.S. was undergoing rapid change.

From 2000 to 2017, the share of Americans identifying as Protestant dropped from 57% to 46%, and Catholic affiliation fell from 25% to 21%. During that same period, the share of Americans with no religious affiliation jumped from 8% to 20%.

Over the last 8 years, however, Gallup’s data shows minimal change. As of 2024, 45% of Americans identify as Protestant, 21% as Catholic and 22% as religiously unaffiliated. Overall, 69% of Americans still identify as Christian—a figure slightly higher than Pew Research’s most recent finding of 62%.

But the generational divide remains clear. Gen Z is the least likely to identify as Christian, with only 54% claiming a Christian affiliation and 34% saying they have no religion. Millennials are close behind, with 58% identifying as Christian and 31% unaffiliated. Both groups remain significantly more religiously unaffiliated than Gen X and older generations.

While the numbers have held steady for now, Gallup notes that the long-term trajectory may still point downward. As older, more religious generations age out of the population, Christians will need to engage younger adults if the current share is to be maintained. Otherwise, the decline may resume in the years ahead.

Religion

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May 17, 2025 at 12:12AM

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New Gallup Poll Confirms That Christianity in the U.S. Is No Longer in Decline
Das offizielle Papstbild zum Download
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Das offizielle Papstbild zum Download

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/papst-leo-xiv-offizielles-bild-download-dikasterium-freunde.html

Das Dikasterium für Kommunikation, das im Vatikan für die Medienarbeit zuständig ist, hat auf der offiziellen Vatikan-Webseite das Bild von Papst Leo XIV. veröffentlicht, das künftig in allen Vatikaneinrichtungen an der Wand hängen wird. Es kann auch kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr als 15.000 Sterbebildchen von Papst Franziskus hat unser Freundeskreis mittlerweile in alle Welt versendet, darunter auch an Hörer aus Japan und den USA – und neben den ...

Den Link verteilte das Vatikanische Presseamt am Freitag. Demnach können Interessierte ab sofort das Bild kostenfrei und für nicht kommerzielle Zwecke selbst herunterladen. Für die Veröffentlichung oder andere gewerbliche Verwendung ist eine Genehmigung erforderlich, die über die Webseite https://photo.vaticanmedia.va/ eingeholt werden kann.

Weitere Informationen können per E-Mail unter pubblicazioni.photo@spc.va erfragt werden.

Das Dikasterium bittet auf der Seite, auf der das Bild zur Verfügung bereit gestellt wird, auch um Spenden.

Wie können Sie gedruckte Bildchen und Vatikanzeitungen bestellen?

Unser Verein der Freunde von Radio Vatikan unterstützt unsere redaktionelle Arbeit auf vielerlei Weise. Unter anderem verschicken unsere Freunde die Sterbebildchen von Papst Franziskus, den italienischen Osservatore Romano vom Sterbetag und vom Tag der Wahl von Leo XIV., und auch Bildchen von Leo XIV. mit seinem Wappen sowie die offiziellen Leo-Bildnisse im Kleinformat, wofür sie um Spenden bitten.

Um einen oder mehrere Artikel zu erhalten, schicken Sie bitte - unter GENAUER ANGABE der Artikel, die Sie zu erhalten wünschen - einen frankierten und an Sie selbst adressierten Rückumschlag an:

Radio Vatikan Olbarg 2 D-24145 Kiel.

WICHTIG: Bitte schreiben Sie genau dazu, welche Artikel Sie erhalten möchten. Im Angebot haben wir ein Bild des neuen Papstes Leo XIV., Sterbebildchen für Franziskus, die Vatikanzeitung zum Tod von Franziskus und zur Wahl seines Nachfolgers und anderes. Bei Fragen können Sie unseren Verein unter cd@radiovatikan.de erreichen. Bestellungen können auf diesem Weg allerdings nicht entgegen genommen werden.

Bis zu drei gewünschten Bildchen machen Sie den Rückumschlag bitte mit 95-Cent-, für größere Mengen mit 180-Cent-Briefmarke frei. Unsere Freunde aus Österreich und der Schweiz sind allerdings gebeten, KEINE Briefmarken auf den Rückumschlag zu kleben, sondern lieber eine Spende für den Verein beizulegen, die nicht nur die Produktionskosten, sondern auch das Rückporto berücksichtigt. Gleiches gilt für die Bestellung der Vatikanzeitung.

Grundsätzlich freuen wir uns sehr über eine Spende, die der Arbeit von Radio Vatikan zugutekommt, und sagen Ihnen schon einmal ein herzliches „Vergelt‘s Gott!“

(vatican news)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 16, 2025 at 04:27PM

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Das offizielle Papstbild zum Download
Afrika: Bischöfe werfen EU Ausnutzung vor
Afrika: Bischöfe werfen EU Ausnutzung vor

Afrika: Bischöfe werfen EU Ausnutzung vor

https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-05/afrika-bischofe-werfen-eu-ausnutzung-vor.html

Europäische und afrikanische Bischöfe werfen der EU vor, Afrika als „Müllhalde" für eigene ökologische Ziele zu missbrauchen. „Wir sind besonders beunruhigt über die zunehmende Nutzung afrikanischer Gebiete als Standort für Europas Ressourcenbedarf und Klimaziele", heißt es in einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Verfasser sind die katholische EU-Bischofskommission (COMECE) und das afrikanische Pendant SECAM.

Vergewaltigungen, Tötungen, Selbstjustiz: Caritas international ruft zu Hilfen für die Opfer des Kriegs in der Demokratischen Republik Kongo auf. Eine Caritas-Klinik kümmert sich ...

Anlass für die gemeinsame Stellungnahme ist das Außenministertreffen zwischen der Afrikanischen Union und der EU am 21. Mai. In ihrem Schreiben äußern die Bischöfe Unmut und Besorgnis: Man beobachte eine „ tiefgreifende Verschiebung der europäischen Prioritäten", bei der geopolitische und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stünden. Trotz lobenswerter Absichten hinter einigen Entwicklungsprojekten falle Europa allzu oft in alte Muster zurück: Interessen europäischer Unternehmen und eigene strategische Ziele würden höher gewichtet als die Bedürfnisse der afrikanischen Bevölkerung.

„Das ist keine Partnerschaft. Das ist keine Gerechtigkeit“

„Land, Wasser, Saatgut und Mineralien - die Grundlagen des Lebens - scheinen wieder einmal als Waren für ausländische Profite behandelt zu werden und nicht als Gemeingüter", kritisieren die Bischöfe. Afrika werde aufgefordert, seine Ökosysteme und Gemeinschaften zu opfern, um Europa zu helfen, die eigenen Klimaziele zu erreichen. Als Beispiel werden unter anderem „massive Landgeschäfte" genannt, die „angeblich grünen Energieprojekten" dienten. Zugleich würden giftige Abfälle aus der industriellen Landwirtschaft auf den afrikanischen Kontinent verlagert, und der Hunger nehme zu. „Das ist keine Partnerschaft. Das ist keine Gerechtigkeit", so die Erklärung der Bischöfe. Für eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe müsse die EU auf die Stimmen der afrikanischen Gesellschaft hören.

(pm/kap/kna - sst)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 15, 2025 at 06:49PM

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Afrika: Bischöfe werfen EU Ausnutzung vor
Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 verliehen
Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 verliehen

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 verliehen

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/katholischer-kinder-und-jugendbuchpreis-2025-verliehen

Zum 36. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (15. Mai 2025) den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Bei einem Festakt im Friedrichsbau in Freiburg i. Br. übergaben der gastgebende Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) und Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises, den mit 8.000 Euro dotierten Preis und die dazugehörige Statuette an die Autorin Karen Köhler und die Illustratorin Bea Davies für ihr Werk Himmelwärts. Das Preisbuch ist im Hanser Verlag (München) erschienen. Aus insgesamt 139 Titeln, eingereicht von 47 Verlagen, wählte die Jury das Buch für die Auszeichnung aus.

„Ihr Buch gibt Kindern die Erlaubnis, traurig zu sein – und ermutigt sie zugleich, dem Leben weiter zu vertrauen“, betonte Erzbischof Stephan Burger in seinem Grußwort. „In diesem Jahr ehren wir ein Werk, das auf besondere Weise zeigt, wie Literatur Kindern helfen kann, mit dem Thema Tod und Trauer umzugehen. […] Mit großer Sensibilität und literarischer Tiefe findet sie Worte für ein Gefühl, das Kinder oft isoliert: die kindliche Trauer“, so der Erzbischof. Himmelwärts sei ein Beispiel dafür, wie sich das Sprechen über Leben, Glauben und Hoffnung in der Kinder- und Jugendliteratur weiterentwickelt habe. Es sei ein Buch, „das seine Leserinnen und Leser respektiert und ernst nimmt“, sagte Erzbischof Burger. Zugleich dankte er der Jury für ihre verantwortungsvolle Auswahlarbeit.

Die Jury würdigt in ihrer Begründung insbesondere die Perspektive der Erzählung, die „insgesamt die Frage offenhält, was nach dem Tod kommt“. Den Blick himmelwärts gerichtet – durch den sky zum heaven –, gebe er Hoffnung und tröste, ohne zu vertrösten, heißt es in der Begründung der Jury. „Die Arbeit der Jury ist auch von der Dringlichkeit getragen, Literatur auszuzeichnen, die einen Mehrwert für Kinder und Jugendliche in ihren alltäglichen Sorgen, Nöten und Freuden darstellt“, erklärte Weihbischof Brahm.

Himmelwärts erzählt die Geschichte der zehnjährigen Toni, die nach dem Tod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrer Freundin YumYum versucht, über ein selbst gebautes Radio Kontakt in den Himmel aufzunehmen. Dabei gelangen sie zu einer Astronautin auf der ISS, mit der sie über Verlust, Schuld, Wissenschaft und Hoffnung ins Gespräch kommen. In poetischer Sprache und mit ausdrucksstarken Illustrationen gelingt es dem Buch, Kinder für existenzielle Fragen zu sensibilisieren – tröstlich und lebensbejahend zugleich.

Karen Köhler, die sich in ihren Texten häufig mit existenziellen Themen auseinandersetzt, zeigte sich erfreut über die Offenheit der Jury: „Dass da bei der Kirche eine Offenheit ist für ein Kinderbuch, das frech ist, in dem gegendert wird, in dem Religionskonzepte hinterfragt werden – das aber inhaltlich getragen ist von einer Liebe, die über den Tod hinausgeht – das stimmt mich froh.“ Ihr gleichnamiges Theaterstück war Ausgangspunkt für das Buchprojekt, das schließlich im Hanser Verlag realisiert wurde. „Diese zärtliche Durchlässigkeit ist auch eine Wunde. Ich zeige unter der Texthaut auch meine eigene Verletzlichkeit, damit andere sich darin spiegeln können, um sich selbst zu erkennen.“

Auch Illustratorin Bea Davies zeigte sich tief bewegt von der Auszeichnung. Die Nachricht vom Preis habe bei ihr „ganz besondere Gefühle“ ausgelöst. „In einer Zeit, in der scheinbar jeder Mensch eine Mauer um sich baut und sich von Andersdenkenden abgrenzt, ist die Entscheidung der Jury, Himmelwärts als Preisbuch auszuzeichnen, vor allem ein Zeichen der Offenheit“, sagte sie. Sie danke der Jury für den „Respekt vor dem Hinterfragen, das Kindern angeboren ist, und vor existenziellen Fragen sowie dem Schmerz, den Trauernde empfinden.“

Hinweise:

Das Grußwort von Erzbischof Stephan Burger ist untenstehend als PDF-Datei zum Herunterladen verfügbar.

Fotos der 36. Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises in Druckqualität sind kostenfrei in der DBK-Mediendatenbank unter Angabe des entsprechenden Copyrights verfügbar.

Die ausführliche Jurybegründung, die Empfehlungsliste der Jury und weitere Informationen zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis und zur Zusammensetzung der Jury finden Sie auf der Themenseite Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis.

Zur Preisverleihung 2025 sind außerdem die Arbeitshilfe Nr. 344 Preisbuch 2025 und empfohlene Bücher mit Rezensionen aller Titel sowie das Preisträgerplakat 2025 im Format DIN A2 erschienen. Beide Publikationen können kostenlos in der Rubrik Publikationen bestellt oder heruntergeladen werden.

Religion

via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

May 15, 2025 at 07:05PM

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Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 verliehen
Future Pope Leo XIVs doctoral thesis offers clues to his pontificate
Future Pope Leo XIVs doctoral thesis offers clues to his pontificate

Future Pope Leo XIV’s doctoral thesis offers clues to his pontificate

https://www.catholicnewsagency.com/news/264111/future-pope-leo-xiv-s-doctoral-thesis-offers-clues-to-his-pontificate

Dominican Father Thomas Joseph White reads the thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. / Credit: Zofia Czubak/EWTN News

Vatican City, May 15, 2025 / 13:25 pm (CNA).

Pope Leo XIV earned his doctorate in canon law from Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas, where his thesis on the leadership of the Augustinian order may give insight into how the new pope will govern the Catholic Church, according to the university’s rector.

In an interview with EWTN News, Dominican Father Thomas Joseph White said he imagines that Leo XIV’s canon law formation will influence his governance as pope by providing “a balance between being consultative and making final decisions,” balance that would be familiar to Leo after 12 years of experience leading a religious order.

White, the university’s first American rector, also pointed out that both Pope John Paul II and Pope Leo XIV did their doctoral work at the Angelicum, as it’s commonly called: “For our university, it’s just an unspeakable honor that we’ve been involved in the formation of two of the last four popes.”

Dominican Father Thomas Joseph White reads the thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. Credit: Zofia Czubak/EWTN News

Leo studied for a canonical licentiate (the coursework for a doctorate) at the Angelicum from 1981 to 1983 after making his solemn vows in the Order of St. Augustine in August 1981. He was ordained a priest in June 1982, in the midst of his studies, and in 1985 he completed his doctorate with a thesis titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine.”

According to White, Father Prevost’s thesis has a vision that could be extended beyond the Augustinian rule and the role of the order’s prior to be applied to the episcopacy, and even to the papacy.

“It’s a really mature work of a 30-year-old who’s extremely learned, very well read, and deeply thoughtful and spiritual,” the Dominican said.

The thesis, he explained, reflects “on obedience and authority in the Catholic Church and the communal nature of shared life, or communion of persons, the respect of conscience, the respect of the human persons, gifts, the talents of the brethren, and also the limitations or sufferings of the brethren, and how the prior is supposed to refer himself to Christ and to the rule, and cultivate a selfless way of life for the service of the common good of all.”

The pope’s doctoral writing also explores, according to White, how the superior of a religious order must respect the consciences of the order’s members, working with the freedom of each person while ultimately having “the responsibility to make final decisions and to assure the communion and unity of the group in question.”

The thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. Credit: Zofia Czubak/EWTN News

Then-Father Prevost studied at the Angelicum during what White called “the golden age of our canon law faculty.” The university’s canon law professors in the early ’80s helped Pope John Paul II prepare and edit the 1983 Code of Canon Law, which is still in effect today.

He said what is evident from the future pope’s thesis is that he learned a theory of obedience where “obedience is something exerted through the life of the mind, open to the truth of the faith, the truth indicated by the rule of life, and the will is to consent freely by understanding a shared truth the community wants to live together.”

The rector called it a balanced but “demanding version of obedience,” very respectful of people in the context of a shared set of goals based on the truths of the Catholic faith.

“So his Dominican vision of obedience, if I could put it that way, and his study as a canonist in the Augustinian friars, that’s something that probably is really deep in him and probably very helpful,” White noted.

The topic of Pope Leo XIV’s thesis on the prior general of the Augustinians later became of greater practical significance when then-Father Prevost was himself elected prior general in 2001, leading the order until 2013.

“It’s really interesting,” White noted, “how God prepared him for this kind of task of being a leader in the Catholic Church who’s respectful of [everyone].”

Religion

via CNA Daily News https://www.catholicnewsagency.com

May 15, 2025 at 07:51PM

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Future Pope Leo XIVs doctoral thesis offers clues to his pontificate
Lesson Plan: The New Pope in a Time of Global Crisis
Lesson Plan: The New Pope in a Time of Global Crisis

Lesson Plan: The New Pope in a Time of Global Crisis

https://annmichaelsen.com/2025/05/15/lesson-plan-the-new-pope-in-a-time-of-global-crisis/

Title: Hopes for the New Pope: Understanding Papal Influence in Contemporary Global Affairs

Grade Level: Upper Secondary / College Prep (Grades 11–12)

Subjects: Religious Studies, Global Studies, Civics, Ethics

Learning Objectives

By the end of this lesson, students will be able to:

Compare and evaluate the leadership styles and theological priorities of recent popes.

Understand the independence and spiritual intent of the papal election process (conclave).

Critically assess claims of political interference in religious institutions.

Reflect on the role of global religious leaders in addressing contemporary issues.

Ingress: Hopes for the New Pope

The election of Pope Leo XIV, the first American-born pontiff, has sparked renewed hope among Catholics and global observers alike. Amid ongoing war, ideological division, and environmental crises, many are looking to the papacy for moral clarity, a unifying vision, and a compassionate voice.

Pope Leo XIV’s inaugural homily emphasized the need for:

Disarmament of communication from hatred and prejudice,

Bridge-building between opposing groups,

A renewed commitment to peace, creation care, and human dignity.

“Let us disarm communication of all prejudice and resentment, fanaticism, and even hatred,” he said in his address from the loggia of St. Peter’s Basilica. [New York Times, 2025]

The New Pope’s Priorities: An Overview

Key Themes from His First Address:

Climate Action and Care for the Poor Continuing the legacy of Laudato Si’, Pope Leo XIV reaffirmed the Church’s commitment to environmental stewardship and preferential care for the vulnerable.

Promoting Peace and Reconciliation In a polarized world, his early gestures and rhetoric emphasize diplomacy, interreligious dialogue, and bridge-building.

Encouraging Humility, Dialogue, and Service His background in pastoral ministry in Chicago reflects a grassroots, community-based approach.

Upholding Church Doctrine While Engaging Modernity While doctrinally orthodox, Leo XIV has emphasized listening and accompaniment, signaling continuity with Francis’ “culture of encounter” and synodality.

Sources Referenced in this Unit

The Guardian – High Hopes for the New Pope in Hard Times

BBC News – Inside the Conclave: Secrecy and Ritual in a Digital Age

4 New York – Transcript of Pope Leo XIV’s First Address

Vatican News – Official Communications on Papal Priorities

National Catholic Reporter – Continuity and Change in the College of Cardinals

The Independent – Fact-Checking Political Claims About the Conclave

Activities

Task 1: Comparing Recent Popes

Objective: Analyze and compare the visions, priorities, and actions of the last three popes: Benedict XVI, Francis, and Leo XIV.

Instructions: In small groups, research each pope using assigned articles and Church documents. Complete the comparison chart with attention to theological emphasis, public statements, and global engagement.

Pope

Background

Key Priorities

Major Actions/Statements

Approach to Unity & Outreach

Benedict XVI

German theologian

Tradition, doctrine, liturgical purity

Resigned; addressed abuse crisis; Deus Caritas Est

Conservative; less engaged with marginalized groups

Francis

Argentine Jesuit

Poverty, ecology, synodality

Laudato Si’; outreach to LGBTQ+ and refugees

Inclusive; emphasis on peripheries and global South

Leo XIV

American pastor

Peace, climate, humility

Call for global disarmament of hatred; climate action

Focus on dialogue, reconciliation, global equity

Follow-Up Discussion:

In what ways have the papacy and its public influence evolved?

How do changes reflect global crises and changing expectations of Church leadership?

Task 2: Why the U.S. President Cannot Influence the Papal Election

Objective: Understand the independence of the conclave and challenge misinformation about external political influence.

Instructions:

Read about the papal conclave from the BBC and Vatican News.

Key Facts:

Only cardinals under 80, appointed by previous popes, may vote.

The conclave is conducted under strict secrecy; cardinals are secluded and communications are jammed.

Oaths of secrecy and spiritual discernment are central to the process.

Analyze recent claims (e.g., from former U.S. President Trump) suggesting political interference. Cross-check with factual reporting to debunk such assertions.

Discussion Prompts:

Why is secrecy essential to the spiritual legitimacy of the conclave?

What historical attempts at interference (e.g., European monarchs in earlier centuries) inform today’s protocols?

How do secular and religious systems balance autonomy and influence in global leadership?

Discussion Questions for the Whole Class

What qualities are most important in a modern pope?

How do the hopes of everyday Catholics align with the cardinals’ selection priorities?

What is the pope’s capacity to influence global affairs—diplomatically, spiritually, and symbolically?

Should religious leaders speak out on political and ecological issues, or focus strictly on spiritual matters?

Extension Activity: Research & Reflection Essay

Assignment:

Choose one major global crisis (e.g., Syrian refugee crisis, COVID-19 pandemic, the Amazon rainforest fires).

Research the Vatican’s and the pope’s response at the time.

Write a 500–800 word reflective essay on the role of faith-based leadership in times of crisis.

Reflection Prompts:

Was the pope’s voice influential or merely symbolic?

What moral authority does the Vatican hold in secular spaces?

Should the Church be more active in international diplomacy?

The post Lesson Plan: The New Pope in a Time of Global Crisis first appeared on The digital classroom, transforming the way we learn.

Schule

via Teaching English using web 2.0 https://annmichaelsen.com

May 15, 2025 at 09:47AM

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Lesson Plan: The New Pope in a Time of Global Crisis
"Weder geboten noch sinnvoll" / SPD und Linke sind gegen eine Abschaffung kirchlicher Feiertage
"Weder geboten noch sinnvoll" / SPD und Linke sind gegen eine Abschaffung kirchlicher Feiertage

"Weder geboten noch sinnvoll" / SPD und Linke sind gegen eine Abschaffung kirchlicher Feiertage

https://www.domradio.de/artikel/spd-und-linke-sind-gegen-eine-abschaffung-kirchlicher-feiertage

Der Vorstoß eines Wirtschaftsverbandes zur Abschaffung kirchlicher Feiertage stößt auf Ablehnung in der deutschen Politik. Armand Zorn, Fraktionsvize der SPD im Bundestag, sagte der "Welt" am Mittwoch: "Gesetzliche Feiertage fördern die Erholung und stärken damit auch die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deshalb ist für die SPD-Fraktion eine Reduktion der Feiertage weder geboten noch sinnvoll."

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hatte zuvor mit einem entsprechenden Vorschlag für Schlagzeilen gesorgt. Europaweit habe Deutschland im Vergleich mit den Nachbarländern die meisten Feiertage. Einen davon zu streichen, "würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und die Arbeitnehmer nicht stark belasten", so die Argumentation.

Zuvor hatte auch der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, seine Forderung nach der Streichung von Feiertagen zur Steigerung der Wirtschaftsleistung wiederholt.

Auch Linke gegen Streichung von Feiertagen

Jörg Cezanne, Linke-Mitglied im Bundestags-Ausschuss für Wirtschaft und Energie, reagierte ebenfalls ablehnend. Es gebe immer mehr Stress und Burn-out-Erkrankungen. Der Vorschlag des Verbandes sei daher "aus dem letzten Jahrtausend" und löse keine Probleme.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Leif-Erik Holm, äußerte sich hingegen positiv: «Ich wäre ja schon froh, wenn nicht noch zusätzliche Feiertage eingeführt würden, wie in einigen Bundesländern geschehen. Das können wir uns angesichts der wirtschaftlichen Lage ganz sicher nicht leisten."

Gesetzliche Feiertage werden festgelegt in den jeweiligen Feiertagsgesetzen der einzelnen Bundesländer. Nur der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit, geht auf ein Bundesgesetz zurück. Ansonsten variiert die Anzahl der Feiertage je nach Bundesland. Neun Feiertage gelten in allen Bundesländern einheitlich: Neujahrstag (1. Januar), Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) sowie der erste und zweite Weihnachtsfeiertag (25.12. und 26.12.).

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 15, 2025 at 08:20AM

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"Weder geboten noch sinnvoll" / SPD und Linke sind gegen eine Abschaffung kirchlicher Feiertage
Künstliche Intelligenz als neue Gottheit?! Gespräch mit PD Dr. Claudia Paganini
Künstliche Intelligenz als neue Gottheit?! Gespräch mit PD Dr. Claudia Paganini

Künstliche Intelligenz als neue Gottheit?! Gespräch mit PD Dr. Claudia Paganini

https://www.deutschlandfunk.de/kuenstliche-intelligenz-als-neue-gottheit-gespraech-mit-pd-dr-claudia-paganini-100.html

Hong, Elena www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

Religion

via dradio-Tag fuer Tag https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html

May 15, 2025 at 10:33AM

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Künstliche Intelligenz als neue Gottheit?! Gespräch mit PD Dr. Claudia Paganini
"Kein Mensch kommt völlig aus dem Nichts" / Vatican News-Mitarbeiter verfasst in einer Woche Papst-Biografie
"Kein Mensch kommt völlig aus dem Nichts" / Vatican News-Mitarbeiter verfasst in einer Woche Papst-Biografie

"Kein Mensch kommt völlig aus dem Nichts" / Vatican News-Mitarbeiter verfasst in einer Woche Papst-Biografie

https://www.domradio.de/artikel/vatican-news-mitarbeiter-verfasst-einer-woche-papst-biografie

DOMRADIO.DE: Normalerweise kann die Tinte noch nicht richtig trocken sein. Ist tatsächlich schon alles fertig oder gibt es vor dem Erscheinen nächste Woche Montag noch letzte Arbeiten an dieser Biografie?

Stefan von Kempis (Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Vatican News): Nein, ich bin gestern Abend fertig geworden und bin jetzt sehr stolz auf mich, muss ich sagen. Heute will ich es mir noch mal ganz in Ruhe durchlesen, mit ein bisschen Abstand, spazierengehend, ob das auch alles so stimmig ist. Aber ich habe einen guten Eindruck.

Ich habe die letzten Tage, eigentlich seit der Wahl von Leo XIV., einfach komplett durchgeschrieben, Tag und Nacht, Kaffee dazwischen getrunken, dann wieder etwas geschlafen, dann wieder gearbeitet.

DOMRADIO.DE: Haben Sie sich Urlaub genommen? Wie schafft man es denn, in einer Woche eine Biografie zu schreiben? Sie wussten ja nicht, wer der Papst wird. Hatten Sie schon verschiedene Biografien von verschiedenen Päpsten angefangen?

von Kempis: Wir hatten bei Radio Vatikan sowieso schon ein paar Biografien von Leuten, die es vielleicht werden könnten. Darunter war auch Kardinal Prevost, den hatten wir schon auch auf dem Schirm. Aber man kann natürlich keine Biografie über jemanden anfangen, den man A noch nicht kennt und der B noch gar nicht gewählt worden ist. Das bringt nichts.

"Aber ich habe mich vor allen Dingen mental darauf eingestellt, ab dem Moment, wo da jemand auf dem Balkon des Petersdoms steht, muss ich wirklich liefern. Und dann ging das auch."

Ich hatte nur ein Kapitel über Papst Franziskus und den Anfang des Konklaves, alles andere musste jetzt entstehen. Aber ich habe mich vor allen Dingen mental darauf eingestellt. Ab dem Moment, wo da jemand auf dem Balkon des Petersdoms steht, muss ich wirklich liefern. Und dann ging das auch.

Es kommen in Rom sehr viele Informationen an. Wir sitzen hier im Zentrum der Weltkirche und Prevost hat viele Jahre nicht nur in Peru und in den USA, sondern auch in Rom verbracht – zunächst als Augustiner-Ordensoberer und dann als Leiter des Bischofs-Dikasteriums. Sprich, hier gibt es sehr viele Infos über ihn, sehr viele Leute, die ihn kennen, mit denen man reden kann. An Material hat es mir wirklich nicht gefehlt.

DOMRADIO.DE: Als es "Habemus Papam" hieß und Papst Leo XIV. auf dem Balkon stand, haben Sie sich da gefreut, weil Sie über ihn schon so viel wussten?

von Kempis: Nein, ich habe gedacht: "Oh Gott, jetzt muss ich loslegen. Das wird schlimm." Gleichzeitig habe ich gedacht: "Das Gesicht kennst du aber. Klar, der war immer zwischen Petersplatz und Augustiner-Hauptquartier unterwegs, das direkt am Petersplatz ist. Da komme ich jeden Tag mindestens fünfmal durch, aber meistens mit der Zeitung in der Hand."

Vom Sehen ist der mir ein Begriff. Vielleicht haben wir uns auch mal zugenickt, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte früher mal mit ihm gesprochen. Aber das Gesicht war mir bekannt, und jetzt habe ich ihn auch ein paar Mal gesehen, seit er Papst ist.

Ich habe mir ein bisschen angeguckt, wie er sich bewegt, wie er redet, habe viel gelesen, wie denkt er, wie er bisher aufgetreten ist, was er für Freunde hat und was die über ihn sagen. Dadurch bekommt man schon ein Bild von jemandem.

DOMRADIO.DE: Welche Vereinbarung gab es mit dem Patmos Verlag? Haben Sie gesagt, dass Sie eine Biografie schreiben, wenn Sie den neuen Papst kennen und wenn nicht, müsste es ein anderer machen?

von Kempis: Nein. Ich hätte auf jeden Fall über den neuen Papst geschrieben, egal, wer kommt, auch wenn es Bischof Bätzing geworden wäre. Wobei, Bätzing kenne ich schon. Das wäre sogar einfacher gewesen. Das gehört einfach zu den Voraussetzungen. Man kann ja nicht sagen, da ziehe ich mich jetzt erst mal zurück und meditiere.

"Das ist ein Prozess, wir lernen ihn gemeinsam immer besser kennen."

Kein Mensch kommt völlig aus dem Nichts. Man kratzt sich das Material zusammen, das man finden kann. Ich habe versucht, nicht so eine Biografie zu schreiben, als wüsste ich schon ewig Bescheid über diesen Mann. Ich versuche die Menschen von Kapitel zu Kapitel mit reinzunehmen, so wie ich ihn kennenlerne und mehr über ihn erfahre. Das ist ein Prozess. Wir lernen ihn gemeinsam immer besser kennen – angefangen von dem Moment auf der Loggia des Petersdoms und mit dem, was man dann alles so hört und über ihn erfährt.

Es ist keine Biografie wie über Napoleon, bei der man sagt, man habe fünf Jahre in den Archiven gesessen und herausgekommen sei das Kondensat. Vielmehr ist es ein gemeinsames Hineingehen in diese Biografie des neuen Papstes hinein.

DOMRADIO.DE: Ihr Buch trägt den Untertitel: "Wer er ist, wie er denkt, was ihn und uns erwartet". Für welchen Teil mussten sie am ehesten investigativ werden?

von Kempis: Für die Biografie, denn was er hier in Rom gemacht hat, was er in seinen ersten Schritten als Papst gemacht hat und was ihn erwarten wird, das sehe ich hier um mich herum in Rom.

Ich kenne zwar die USA und Peru, aber in Chiclayo war ich noch nie. Zu dieser Stadt an der Küste im Norden von Peru musste ich sehr viel recherchieren und gucken, wie es da überhaupt aussieht. Was wohnen da für Leute? Was für eine Art Bischof war er da? Dafür musste ich sehr viel mit Weggefährten sprechen. Gott sei Dank sind davon gerade auch welche in Rom, die ein bisschen was erzählen können.

Die Schwierigkeit war aber eher, erstmal diese ganzen peruanischen Ordensfrauen loszuwerden, die ihn alle vielleicht mal als ein Pünktchen in der Ferne gesehen haben und die einem jetzt eine Stunde erzählen wollen, wie sie alle im Konvent gefeiert haben, dass ein Peruaner Papst wird. Man musste eher gucken, wie man an die richtigen Leute rankommt.

DOMRADIO.DE: Trotzdem lebt auch so ein Buch, eine Biografie von Geschichten. Haben Sie eine ausgegraben, die Sie selbst überrascht hat oder besonders berührt hat?

von Kempis: Ich finde es sehr berührend für mich, wie der Mann auf das Zusammenleben mit seinen Augustinern, mit den Brüdern in seinem Orden fixiert ist. Darum frage ich mich auch, wie das jetzt werden soll, wenn er als Papst ganz alleine in seiner Wohnung sitzt.

Die Augustiner – das hatte ich vorher auch nicht so auf dem Schirm – halten sehr viel von der Gemeinschaft. Da gibt es nicht nur Patres, da gibt es auch Brüder, wie auch in anderen Orden. Aber die haben alle genau dieselben Rechte. Auch ein Bruder stimmt überall mit, auf jedem Level und kann auch alles im Orden werden.

"Er ist ein Familientyp. Mit seinen Brüdern hängt er ständig am Telefon rum."

Das ist es, was diesen neuen Papst so attraktiv macht. Er ist ein Familientyp. Mit seinen Brüdern hängt er ständig am Telefon rum. Die hat er in seinen Sommerferien immer ausgiebig besucht. Ansonsten hat er sich sehr auf diese Gemeinschaft der Augustiner um ihn herum verlassen. Das hat er einfach gerne.

Er braucht Menschen um sich herum. Ich fand es sehr schön, diese Seite an ihm kennenzulernen.

DOMRADIO.DE: Am Montag erscheint Ihr Buch erstmal als E-Book und am 30. Mai die gedruckte Version. Werden Sie Papst Leo XIV. eins schenken?

von Kempis: Ich glaube schon. Wir lesen immer bei Generalaudienzen die deutschsprachigen Texte und Passagen vor. Das war bisher die Regel, das kann sich aber natürlich noch ändern. Das nächste Mal, wenn ich bei der Generalaudienz dran bin, bringe ich ihm vielleicht ein Buch mit.

Das Interview führte Heike Sicconi.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 15, 2025 at 12:12PM

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"Kein Mensch kommt völlig aus dem Nichts" / Vatican News-Mitarbeiter verfasst in einer Woche Papst-Biografie
Hierarchie in Bewegung?
Hierarchie in Bewegung?

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Katholischer Priester und Gläubige bei der Mundkommunion (Foto: Zum Profil von Mateus Campos Felipe Mateus Campos Felipe, Unsplash)

Frauen, Diakone und Laientheolog:innen spielen in der katholischen Kirche längst eine bedeutsame Rolle. Doch stellen sie die Hierarchie grundsätzlich in Frage?

Das hierarchische Denken im Feld der römisch-katholischen Kirche ist schon seit langem in Bewegung, wenn auch nicht im Schwinden. Tabus fallen, die auch symbolisch die früheren Machtgewichte zwischen Laien und Priester im kirchlichen Feld bestimmten.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ergriffen die Laien in der liturgischen Kommunion „barhändig“ – austeilend und empfangend – das „Allerheiligste“. Das war zuvor nur Priestern gestattet. In der Eucharistiefeier kamen Laien und Priester auch über die Änderung ihrer Zelebrationsrichtung (versus populum) tatsächlich auf „Augenhöhe“.

Autor:in

Michael N. Ebertz

Michael N. Ebertz (Website) ist Soziologe und katholischer Theologe. Bis 2022 war er Professor an der Katholischen Hochschule Freiburg. Er ist Autor zahlreicher Werke zur Kultur- und Religionssoziologie, darunter die neueren Bücher: „Entmachtung. 4 Thesen zu Gegenwart und Zukunft der Kirche“, „Eingespielt – ausgespielt. Über den notwendigen Wandel des Pastoralen Habitus“ (mit Janka Stürner-Höld) und „Gezeichnet – Tattoos und ihre soziokulturellen Bedeutungen“ (mit Eva Bühler).

Weitere Relativierungen erfährt die priesterliche Position über den weitgehenden Wegfall der Priestersprache Latein. Das eschatologische Drohpotenzial der priesterlichen Predigten erlitt einen empfindlichen Plausibilitäts- und Geltungsverlust und auch darüber der Klerus einen kaum zu unterschätzenden Steuerungs- und Gewichtsverlust, indem Gott als unendlich Liebender zivilisiert wurde, sein Höllenfeuer erlosch und die Laien ihre Sündengeständnisse nicht mehr im Beichtstuhl deponierten.

Neue kirchliche Berufe – „Ständige Diakone“ und nichtgeweihte Laienberufe – bespielen schon seit Jahrzehnten Felder, die ehedem Priesterdömänen waren, und konfrontieren „die Kirche in geradezu exemplarischer Weise mit der Geschichtlichkeit ihrer eigenen Ämter“ (Rainer Bucher). Frauen sind (noch) nicht in das erneuerte Diakonenamt zugelassen, aber im „Ehrenamt“ der Kirche schon seit Jahren im Vormarsch, auch bei den Hauptamtlichen der Caritas.

Das Schwinden priesterlicher Präsenz und Macht im Alltag der Kirche täuscht aber darüber hinweg, dass das katholische soziale Feld nach wie vor von einer Grammatik der hierarchischen Kombinatorik binärer Logiken („Codes“) geprägt ist. Von Feinheiten abgesehen, gelten im Blick auf dieses katholisch-kirchliche Feld die folgenden primären Menschen- und Körperklassifikationen: 1. Menschen werden klassifiziert nach „ungetauft/getauft“ („gefirmt/nicht-gefirmt/gefirmt“); 2. Getaufte werden klassifiziert nach „weiblich/männlich“; 3. Männer werden klassifiziert nach „beweibt/unbeweibt“ bzw. „verheiratet/unverheiratet“; 4. Unbeweibte werden klassifiziert nach „ungeweiht/geweiht“.

Das Monopol über die sakramentalen Heilsmittel

Diese binären Logiken sind hierarchisch kombiniert, woran sich bereits eine Spezifik des römisch-katholischen Feldes erkennen lässt: Mit dieser Kombinatorik wird etwas, was in anderen gesellschaftlichen Feldern als sinn- und bedeutungslos gilt, in etwas umgewandelt, was allen Ernstes sinn- und bedeutungsvoll sein soll. Denn mit diesen Klassifikationen oder Codes geht ein evaluatives bzw. devaluatives Moment einher:

Getauften werden prinzipiell höhere, wenn nicht exklusive Chancen der Zuteilung von Heilsprämien zugeschrieben als Ungetauften. Getaufte Männer werden höher geschätzt als getaufte Frauen. Letztere werden dadurch devaluiert, dass ihnen nicht die Konsumption aller sieben Sakramente erlaubt ist. Ich erspare mir hier Zitate, die auch auf der semantischen Ebene erhebliche Diskriminierungen von Frauen im Feld der Kirche belegen.

Für getaufte, aber beweibte bzw. verheiratete Männer ist der Zugang zur Karriere innerhalb der Hierarchie der Geweihten ebenso blockiert wie der Zugang zu nach Geschlechtern streng separierten asketischen Kreisen des römisch-katholischen Feldes. Der Zugang zu dieser Form der Intensivierung katholischer Frömmigkeit, etwa Ordensgemeinschaften, wurde freilich auch unbemannten Frauen erlaubt, was sie den unbeweibten Männern insofern ähnlich macht, als sie sich vom „reproduktiven Geschäft zwischen den Geschlechtern“ (Hartmann Tyrell) fernhalten.

Allein diejenigen Akteure, die getauft, männlich, unbeweibt und geweiht sind, haben im Prinzip den Zugangsschlüssel zum Monopol über die sakramentalen Heilsmittel, einen Schlüssel, der selbst sakramental bestimmt ist. Und nur dieser Kombinationsschlüssel ermöglicht ab der mittleren Weihestufe des Priesters den Zugang zu den bischöflichen Ehrenrängen und zu jurisdiktionellen Kompetenzen, schließlich auch zur papalen Top-Position der Jurisdiktionshierarchie (Presbyter – Bischof – Papst).

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Ständige Irritationen

In dieser positionellen Grammatik des Feldes lassen sich jedoch Ungetaufte nicht wegdenken, wenn von Getauften die Rede ist, Frauen nicht wegdenken, wenn von Männern die Rede ist, Verheiratete nicht wegdenken, wenn von Unverheirateten die Rede ist und Ungeweihte nicht wegdenken, wenn Geweihte zur Sprache kommen.

Es sieht so aus, dass diese konfessionsspezifische Grammatik immer weniger überzeugen kann, die äußeren und inneren Relationen und Grenzziehungen des römisch-katholischen Feldes zu markieren. Zumal diese binären Logiken im „Feld der Macht“ – also im Verkehr mit den anderen gesellschaftlichen Feldern – kaum mehr von Relevanz sind und „ungläubiges Staunen“ hervorrufen. Erodiert diese hierarchische Kombinatorik binärer Positionslogiken nicht auch innerhalb des kirchlichen Feldes? Mindestens fünf Irritationen der positionellen Grammatik im katholischen Feld lassen sich hierfür anführen:

(1) Die Neuinterpretation der Position des (Ständigen) Diakons seit dem 2. Vatikanischen Konzil sorgt für Irritation im Ordo, d.h. in der Hierarchie der geweihten Ämter. Zu 100 Prozent getauft und männlich, zu gut 90 Prozent verheiratet, unterscheiden sich diese Diakone, wie Rainer Bucher schreibt, „von allen anderen Klerikern in der katholischen Kirche – sieht man von verheirateten Priestern in den unierten Ostkirchen oder konvertierten Protestanten ab“. Diakone sollen „dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Liebe dienen“ (Can. 1009 § 3 CIC). Die Ständigen Diakone sind Kleriker, aber ohne Eucharistievollmacht. Als Kleriker unterscheiden sie sich von den Laien, und bringen in dieser positionellen Zwittrigkeit im kirchlichen Feld das klerikale Positionsgefüge „in Bewegung“, freilich nur „auf einer niedrigeren Stufe der Hierarchie“ (Lumen Gentium 29.1).

(2) Noch in den 1950er-Jahren spielte die Kombination „getauft“ und „unverheiratet“ bei der Besetzung von Positionen der verbandlichen Caritas eine erhebliche Rolle, waren doch 57 Prozent der damals gut 100.000 Mitarbeitenden Ordensleute, also „unbemannt“ und „unbeweibt“. Auch auf Leitungspositionen der Caritas war lange Zeit die erweiterte Code-Kombination „männlich“ und „geweiht“ Bedingung. Doch hat sich im Zuge des expansiven Anbaus dieses Leistungsbereichs des katholischen Felds in den vergangenen Jahrzehnten schon die Relevanz der ersten binären Logik abgeschwächt: „ungetauft/getauft“. Bei der Besetzung von hauptamtlichen Stellen kommt die Caritas hierzulande ohne Ungetaufte gar nicht mehr aus.

Auch die Unterscheidung „weiblich/männlich“ scheint in ihrer faktischen Präferenzstruktur bei der Caritas umgekehrt, sind doch Frauen unter den inzwischen mehr als 700.000 Beschäftigten der Caritas hierzulande mit ca. 82 Prozent deutlich überrepräsentiert. Die anderen beiden Unterscheidungen („unverheiratet/verheiratet“; „ungeweiht/geweiht“) werden bei der Caritas ebenso irrelevant gesetzt. Sogar auf den Spitzenpositionen vieler Diözesancaritasverbände und des Deutschen Caritasverbandes haben getaufte – und freilich ungeweihte – Frauen Platz genommen und die geweihten Männer abgelöst.

(3) Seit der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre ist zu beobachten, dass getaufte Frauen, bemannt oder unbemannt und selbstverständlich ungeweiht, im kirchlichen Ehrenamt im Vormarsch sind und viele der vormaligen Positionen von getauften und ungeweihten, beweibten oder unbeweibten Männern mehrheitlich ersetzen – bis in bestimmte liturgische Vollzüge und bis in die Vorstände der Pfarrgemeinderäte hinein.

Im September 2024 wurden im Bistum Limburg 12 Pastoralreferent:innen beauftragt. (Foto: Marius Jacoby)

(4) Auch vor dem Hintergrund massiver Einbrüche bei den Priesterweihen wurde Ende der 1960er und in den 1970er Jahren ein neuer Beruf in der pastoralen Arbeit eingeführt, für den die feldspezifische Kombinatorik von „weiblich/männlich“, „unverheiratet/verheiratet“ und „ungeweiht/geweiht“ außer Kraft gesetzt wurde. Laientheolog:innen stellen die Grammatik der kirchlichen Hierarchie durch die Einführung einer neue Unterscheidung, nämlich „theologisch unqualifiziert/qualifiziert“, in Frage. Inzwischen (2023/24) erreichen auch unter den „Laientheologen“ die Pastoralreferentinnen einen ähnlichen Anteil (1.479) wie ihre männlichen Kollegen (1.553), und zusammen mit der älteren Berufsgruppe der Gemeindereferent:innen, die traditionellerweise einen Überhang von Frauen kennt (2023: 3.181 zu 863), dominieren die Frauen (2023: 4.660 zu 2.416) unter diesen beiden Berufsgruppen von Laien im kirchlichen Feld mit 66 Prozent.

Wenn in der alltäglichen Vergangenheit die Kleriker nicht nur das sakrale, sondern auch das studierte – das gelehrte – katholische Christentum repräsentierten, ist zumindest dieses Monopol auf das kulturelle theologische Kapital mit den „Laientheolog:innen“ wohl irreversibel in Bewegung geraten, auch wenn der Run auf das Studium der Theolog

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Hierarchie in Bewegung?
Keine Kopie seines Vorgängers / Leo XIV. sucht die Balance zwischen Tradition und Moderne
Keine Kopie seines Vorgängers / Leo XIV. sucht die Balance zwischen Tradition und Moderne

Keine Kopie seines Vorgängers / Leo XIV. sucht die Balance zwischen Tradition und Moderne

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Jeder Schritt, jede Mimik, jede Geste des neuen Papstes steht seit Tagen unter Beobachtung. Mit der Wahl zum Nachfolger des Petrus hat für Leo XIV. ein neues Leben begonnen, in dem er sich zurechtfinden muss. Vielen außerhalb des Kardinalskollegiums war der Name Robert Francis Prevost zuvor kein oder kaum ein Begriff. Umso neugieriger sind die Blicke, umso weiter gehend die Recherchen, um mehr über den 69-jährigen US-Amerikaner mit peruanischem Pass und fast 48 Jahren Ordensleben zu erfahren.

Ein erstes Statement

Als Leo XIV. nach seiner Wahl auf die Mittelloggia des Petersdoms tritt, wirkt er sichtlich gerührt und doch gefasst. Er winkt und hebt beide Arme zum päpstlichen Gruß und Segen. Die rote Mozzetta, den päpstlichen Schulterkragen, hat er ebenso wie die päpstliche Stola umgelegt. Symbole, die unter seinem Vorgänger nahezu aus der Öffentlichkeit verschwunden waren - zum Bedauern konservativer Kreise.

Seinen anschließenden Friedensappell auf Italienisch und in seiner zweiten Wahlsprache Spanisch hatte er nicht nur gedanklich, sondern schriftlich vorbereitet. "Der Friede sei mit euch allen", begrüßt er die jubelnden Menschen auf dem Petersplatz. "Ich hoffe, dass dieser Friedensgruß alle Völker und alle Menschen erreicht." Es sei "ein unbewaffneter und entwaffnender Friede", so der neue Papst weiter.

Leo XIV. wollte in diesen ersten Minuten seines Pontifikats nichts dem Zufall überlassen. So war es wohl auch kein Zufall, dass kein Wort auf Englisch, seiner Muttersprache, fiel. Prevost leitete zuletzt die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. Er ist Mitglied des Augustinerordens und war lange als Missionar und von 2014 bis 2023 auch als Bischof in Peru tätig.

Soll Kirche unter sich vereinen

Ein polyglotter Weltbürger, offen und bescheiden, ein guter Zuhörer, sportbegeistert und interessiert. Seit der Wahl übertrumpfen sich Weggefährten, Bischöfe und Kardinäle mit Beschreibungen des neuen Papstes. Die Quintessenz scheint eindeutig: Er kann es gut machen. Er kann die Kirche zusammenbringen, die Konservativen wieder integrieren, die unter dem teils impulsiven Franziskus verloren gegangen sind, und die Liberalen mitnehmen, die auf eine Fortsetzung des von Franziskus eingeschlagenen Weges hoffen.

Von außen betrachtet wirkt es wie die Quadratur des Kreises: Leo XIV. soll bitte spontan und menschennah sein, aber auch theologisch fundiert in jeglicher Hinsicht, konservativ und liberal. Doch genau diese Quadratur scheint Leo XIV. anzustreben, ohne eine Kopie irgendeines Vorgängers sein zu wollen.

Strahlt Nähe und Gelassenheit aus

Am Abend nach seiner Wahl ging er zurück in seine letzte Wohnung - vorerst, begrüßte dort Schwestern und Angestellte, gab erste Autogramme. Auch bei seinem Spontanbesuch eines bedeutenden Marienheiligtums in der Nähe von Rom zwei Tage später ging er auf jubelnde Menschen zu, schüttelte Hände und lachte mit ihnen. Ebenso bei seiner ersten Audienz, zu der er am Montag die internationale Presse empfing. Hände wurden geschüttelt, Geschenke entgegengenommen, gescherzt und gelacht. Zeichen der Nähe und Lockerheit. Oder wie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, für viele der eigentliche Topfavorit bei der Papstwahl, es formulierte: große Gelassenheit.

Perspektivisch will Leo XIV. aber wohl wieder in den Apostolischen Palast ziehen. Erst müssen dort zahlreiche Umbauarbeiten abgeschlossen werden. Schließlich sind die Gemächer in den vergangenen zwölf Jahren unter Franziskus quasi "eingestaubt". Franziskus lebte bis zu seinem Tod im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, was ihm stets als Zeichen seiner Bescheidenheit ausgelegt wurde, aber den Sicherheitsaufwand erhöhte. Der Prunk des leichter zu schützenden Palastes hingegen ist unbequemer als das Gästehaus, kühle Räume, wenig Nähe zu anderen. Es lässt sich alles so oder so deuten. Gleiches gilt für Leos lateinische Gebete oder die schwarzen statt roten Schuhe.

Sendet klare Botschaften

Weniger hineindeuten lässt sich in Ansprachen und Predigten von Leo XIV. Diese sind klar, in Sprache und Tonalität. Dabei wirken sie reiflich überlegt und ausgewogen. Auch hier kommt einem wieder die Quadratur des Kreises in den Sinn. Bei der ersten Messe mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle legte er den Fokus auf die dramatischen Folgen des Glaubensverlusts, sprach "die Krise der Familie" an. Der christliche Glaube werde nicht selten als "etwas Absurdes" angesehen. Mit seinem Einschwören der Kardinäle als engste Mitarbeiter oder dem Appell an Priester und Ordensleute beim Mittagsgebet sollen sich innerkirchlich alle angesprochen und gehört fühlen. Und, so sein weiterer Appell, selbst gute Zuhörer sein.

Auf der anderen Seite adressiert Leo XIV. die brennenden Themen dieser Zeit. Etwa wenn er seine Namenswahl damit begründet, dass er wie Leo XIII. ein Sozialpapst werden will - nicht aufgrund der industriellen Revolution, sondern um die Herausforderungen von modernen Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz, zu meistern. Letztere taucht immer wieder auf. Sie scheint ihn sichtlich umzutreiben. Ebenso die Presse- und Meinungsfreiheit.

Auch hier positioniert er sich klar, fordert die Freilassung inhaftierter Journalisten weltweit. "Die Kirche erkennt in diesen Zeugen - ich denke an diejenigen, die auch unter Einsatz ihres Lebens über den Krieg berichten - den Mut derer, die die Würde, die Gerechtigkeit und das Recht der Menschen auf Information verteidigen, denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen", sagte er bei seinem ersten Treffen mit Medienvertretern. Die wiederum hoffen auf eine bessere Medienarbeit des Vatikans.

Ein Papst des Friedens?

Und Leo warnt vor einem Krieg in Bildern und Worten. "Nie wieder Krieg!", ruft der neue Papst beim ersten Mittagsgebet der Menge auf dem Petersplatz zu. Für die Ukraine und den Gazastreifen forderte er Feuerpausen, Waffenruhe, humanitäre Hilfe. Binnen weniger Tage hat Leo XIV. zahlreiche Appelle an die Welt geschickt. Und Hände ausgestreckt, etwa zur Jüdischen Gemeinde in Rom oder zur Ukraine. Dabei zitiert er immer wieder seinen Vorgänger Franziskus, insbesondere beim Thema Frieden, ebenso beim Thema Synodalität, dem neuen Stil eines katholischen Miteinanders, der Franziskus am Herzen lag. Leo XIV. beruft sich auf ihn, ein klares Zeichen an die Liberalen in der Kirche.

Aber Leo ist nicht Franziskus. Alles wirkt zu überlegt, zu bedacht, selbst die Spontanität. Authentisch, doch nicht impulsiv. So steht er am Grab seines Vorgängers mit einer weißen Rose in der Hand. Als Leo XIV. - nicht mehr, nicht weniger.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 15, 2025 at 01:03PM

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Keine Kopie seines Vorgängers / Leo XIV. sucht die Balance zwischen Tradition und Moderne
Was wurde aus den Beschlüssen des Synodalen Wegs? / Synodaler Ausschuss zieht erste Bilanz bei Evaluationsrunde
Was wurde aus den Beschlüssen des Synodalen Wegs? / Synodaler Ausschuss zieht erste Bilanz bei Evaluationsrunde

Was wurde aus den Beschlüssen des Synodalen Wegs? / Synodaler Ausschuss zieht erste Bilanz bei Evaluationsrunde

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Man kennt das aus dem Garten: Wer viel Mühe in die Pflege und das Gedeihen eines Baumes steckt, will irgendwann Früchte ernten. Erste Einblicke, wie es um die Früchte des 2019 "gepflanzten" Synodalen Weges inzwischen bestellt ist, gab es bei der vierten Sitzung des Synodalen Ausschusses am vergangenen Wochenende in Magdeburg. Dort wurden Ergebnisse einer Evaluation vorgestellt, an der sich bislang 19 der insgesamt 27 Bistümer beteiligt haben. Im Zentrum stand die Frage, ob und inwieweit die beschlossenen Handlungstexte bereits in der Praxis der Bistümer greifen.

Zur Erinnerung: Insgesamt 15 Papiere verabschiedete der Synodale Weg in den vergangenen Jahren mit den nötigen Zweidrittelmehrheiten aller Anwesenden wie der Bischöfe. Dazu gehören einmal fünf Grundsatzpapiere, drei davon zu den zentralen Themen Frauen, Macht und Priester. Beschlossen wurden überdies zehn Handlungstexte. Drei davon - zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität, zum Pflichtzölibat und zum Zugang für Frauen zu sakramentalen Ämtern - wurden als Bitten um Prüfung an den Vatikan adressiert. Antworten aus Rom gibt es bislang nicht.

Höherer Frauenanteil

In der ersten Evaluationsrunde, eine zweite startet Ende Mai, wurden in den vergangenen Monaten die Erfahrungen zu zunächst vier Handlungstexten abgefragt: "Verkündigung des Evangeliums durch beauftragte Getaufte und Gefirmte in Wort und Sakrament", "Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs", "Zölibat der Priester - Bestärkung und Öffnung" und "Segensfeiern für Paare, die sich lieben". Bei Letzterem wurden nur ZdK und DBK befragt und festgehalten, dass eine entsprechende Handreichung inzwischen von der Gemeinsamen Konferenz verabschiedet wurde.

Zu den anderen Ergebnissen: Alle 19 Ortsbischöfe, die sich an der Rückmeldung beteiligten, gaben an, dass sie im Verkündigungsdienst eine Erhöhung des Frauenanteils und eine größere Vielfalt angestrebt haben. Als umgesetzte Beispiele wurden etwa genannt eine Initiative Frauenpredigtgruppe sowie Beauftragung von haupt- und ehrenamtlichen Frauen im Beerdigungsdienst. Als Hindernisse wurden unter anderem benannt: geltendes liturgisches Recht, fehlende Erfahrung/Akzeptanz bei Gottesdienstbesuchern, Bereitschaft zu Übernahme solcher Dienste nicht überall hoch, fehlende Ressourcen zur Begleitung der Ehrenamtlichen sowie die Kultur im Bistum.

Mehr Einbezug von Laien

84 Prozent gaben an, dass in ihrem Bistum die Beauftragung von Laien zur Mitwirkung in der Leitung von Pfarreien entsprechend der kirchenrechtlichen Vorgaben geprüft wurden. 53 Prozent gaben an, dass Laien in ihrem Bistum zur Mitwirkung bei der Leitung von Pfarreien beauftragt wurden. Als Hindernisse wurden unter anderem benannt: konträre Einschätzung von Bischof, der Beteiligung ausdrücklich wünscht, und dem Ortspfarrer, der dies ablehnt; Sehnsucht der Gläubigen nach Pfarrer bleibe hoch; hohe Belastung, wo Ehrenamtliche in der Pfarrleitung sind.

Bei der Einbeziehung von Gläubigen bei der Bestellung eines neuen Bischofs gebe es in sechs Bistümern "Erfahrungswerte". In mehreren Bistümer gebe es Planungsüberlegungen. Mit Blick auf den Umgang mit suspendierten oder dispensierten Priestern wurden die Bischöfe von der Evaluationsgruppe gefragt, ob sie einen intensiven Austausch mit ihnen pflegten: 47 Prozent antworteten mit Ja, 53 Prozent mit Nein.

"Einiges auf dem Weg"

In der anschließenden Debatte wurde deutlich, dass die Zahlen nur ein Indikator für den Grad der tatsächlichen Umsetzung sind. Beifall fand der Wunsch von Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, dass es gut wäre, wenn es eine Plattform mit erfolgreichen Beispiele für gelungene Umsetzungen und Projekte gäbe, auf der man sich informieren und dann aber auch darüber in Austausch kommen könnte.

Die Kommissionsvorsitzende Birgit Mock, die mit dem Würzburger Bischof Franz Jung die Evaluation leitet, bilanzierte: "Durch das, was wir hier beispielhaft sichtbar gemacht haben, sehen wir, dass einiges auf dem Weg ist." ZdK-Vizepräsident Thomas Söding formulierte es so: "Es ist nicht die große Revolution, die ausgebrochen ist. Aber es passiert etwas."

Synodaler Weg erreicht junge Generation nicht

Zugleich formulierte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, was ihm doch einige Sorgen und Kopfzerbrechen bereite: Aus der nichtkirchlichen Außensicht werde das Ganze durchaus positiv wahrgenommen, weil sich die katholische Kirche in Deutschland um Reformen bemühe. Allerdings müsse man ehrlicherweise auch feststellen: "Die jüngere Generation reagiert nicht auf das, was wir hier beschließen. Es ist eher Seelsorge für die Älteren und Alten, was wir hier machen." Das Tun und die Beschlüsse des Synodalen Weges und seiner Nachfolgegremien seien zwar wichtig, betonte Overbeck, hätten aber nicht unbedingt zu einer signifikanten Steigerung der Teilhabe beigetragen.

Was tun? Der Synodale Markus Leitschuh brachte es in ein Bild: "Wir haben hier wunderbare Teebeutel gepackt. Aber die brauchen jetzt Wasser, um ihre Wirkung zu entfalten."

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.

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May 15, 2025 at 01:47PM

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Was wurde aus den Beschlüssen des Synodalen Wegs? / Synodaler Ausschuss zieht erste Bilanz bei Evaluationsrunde