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Missbrauchsopfer zeigen Kölner Kardinal Woelki an
Missbrauchsopfer zeigen Kölner Kardinal Woelki an

Missbrauchsopfer zeigen Kölner Kardinal Woelki an

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/katholische-kirche-woelki-missbrauch-100.html

Papst Leo XIV. soll entscheiden Missbrauchsopfer zeigen Kardinal Woelki an

Stand: 20.07.2025 18:00 Uhr

Leo XIV. soll entscheiden, ob der Kölner Kardinal Woelki im Umgang mit Missbrauchsfällen fahrlässig gehandelt hat. Der Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz erstattete Anzeige nach Kirchenrecht.

Von Christina Zühlke, WDR

"Die Betroffenen nehmen das Verhalten des Kölner Kardinals vielfach als verletzend wahr", sagt Katharina Siepmann. Sie selbst hat als Kind drei Jahre lang schweren Missbrauch erlebt. Seit einem halben Jahr engagiert sich die Katholikin aus Essen deshalb im Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz und ist inzwischen dessen Sprecherin. Der Beirat wurde 2022 von den deutschen katholischen Bischöfen ins Leben gerufen und agiert unabhängig.

Die Anzeige der Betroffenen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bezieht sich auf Regeln des Kirchenrechts, nicht auf staatliches Recht. "Letztendlich hoffen wir, dass die Zuständigen in Rom und auch der Papst ein solches Verhalten des Kardinals für unzumutbar halten und intervenieren", sagte Siepmann dem WDR.

"Jegliches Vertrauen verloren"

Gemeinsam mit den elf anderen Mitgliedern des Beirats formulierte die Medizinerin die Anzeige, die dem WDR und dem Kölner Stadt-Anzeiger exklusiv vorliegt. Darin heißt es, man habe jegliches Vertrauen verloren, dass unter Rainer Maria Kardinal Woelkis Leitung Missbrauchstaten ohne Rücksicht auf die Täter aufgeklärt werden. Aufarbeitung im Erzbistum Köln scheine vor allem dem Selbstschutz des Kardinals zu dienen.

Es geht um Woelkis Handeln bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch durch Priester des Erzbistums. "Für uns als Betroffene", heißt es in der Anzeige, "ist das Verhalten des Kardinals nicht nur unerklärlich. Sein offensichtlicher Mangel an Einsicht in eigenes Fehlverhalten und schwere Versäumnisse ist auch schmerzhaft und retraumatisierend."

Untersuchung durch den Vatikan?

Damit wendet sich ein offizielles Gremium der Deutschen Bischofskonferenz gegen Woelki und fordert erstmals Papst Leo XIV. auf, eine Untersuchung durch den Vatikan einzuleiten.

Die kirchenrechtliche Anzeige stützt sich auf Ermittlungsergebnisse der Kölner Staatsanwaltschaft, die dem WDR ebenfalls vorliegen. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Meineids-Verfahren gegen ihn im Mai zwar gegen Zahlung einer Geldsumme von 26.000 Euro eingestellt, kam aber zu dem Schluss, Woelki habe fahrlässig die Unwahrheit gesagt und gegen Sorgfaltspflichten verstoßen. Demgegenüber hatte Woelki den Beschluss der Justiz als Beleg dafür bezeichnet, dass er nicht gelogen habe und unschuldig sei.

Woelki machte unwahre Angaben

In der Anzeige der Betroffenen heißt es dazu:

Die Staatsanwaltschaft stellte als juristisch gesichert fest, dass Kardinal Woelki an Eides statt sowie unter Eid mit der religiösen Eidesformel ('So wahr mir Gott helfe') 'objektiv unwahre' Angaben zu seinem Umgang mit mutmaßlichen bzw. erwiesenen Fällen von sexuellem Missbrauch gemacht hat.

Dass der Kardinal sich als unschuldig darstelle und die Kölner Staatsanwaltschaft dem erst widersprechen müsse, sei bestürzend, schreiben die Betroffenen: "Als Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz erstatten wir daher in aller Form Anzeige gegen Kardinal Woelki und bitten um die Einleitung einer kirchenrechtlichen Voruntersuchung".

Hoffnungen liegen auf Papst Leo

Am Ende der Anzeige betonen die Betroffenen noch einmal, durch die staatsanwaltlichen Ermittlungen sei nachgewiesen worden, "dass der Kölner Erzbischof in unverantwortlicher und zugleich rechtswidriger Weise seinen Amtspflichten nicht nachgekommen ist."

Sprecherin Siepmann erinnert außerdem an eine Rede des Papstes kurz nach Beginn seiner Amtszeit: "Er hat klar herausgestellt, dass Missbrauch in der Kirche keinen Platz hat, dass Missbrauch aufgeklärt und aufgearbeitet werden muss." Ihre Hoffnung: "Dass sich Papst Leo unserer Belange annimmt und seinen ersten Ausführungen zum Thema Missbrauch dann alsbald auch Taten folgen lässt."

Anzeige hat Aussicht auf Erfolg

Thomas Schüller, Professor für Kirchenrecht in Münster, kritisiert das Verhalten des Kölner Kardinals schon seit Jahren. Seiner Einschätzung nach hat die Anzeige der Betroffenen durchaus Aussicht auf Erfolg: "Weil sie mit Bezugnahme auf die staatsanwaltlichen Ermittlungen in Köln nachweisen können, dass Kardinal Woelki grundlegende Dienstpflichten im Umgang mit Taten von sexualisierter Gewalt nach Kirchenrecht nicht sachgerecht bearbeitet und dementsprechend pflichtwidrig gehandelt hat."

Schüller nannte im WDR-Gespräch als entscheidenden Punkt, "dass diese Anzeige tatsächlich den Schreibtisch des neuen Papstes, Leo XIV, erreicht, der ein ausgewiesener Kirchenrechtler ist und die ganze Causa Rainer Woelki sehr gut kennt."

Nimmt der Papst Rücktrittsgesuch an?

In einem anderen Fall, sagt Kirchenrechtler Schüller, habe die Anzeige eines Betroffenenbeirats bereits dazu geführt, dass ein Bischof gehen musste: "Von daher traue ich in dieser Angelegenheit durchaus dem neuen Papst zu, dass er dem Recht entsprechend endlich das Rücktrittsgesuch des Kölner Kardinals annimmt, weil dieser zum wiederholten Male seinen kirchenrechtlichen Amtspflichten nicht nachgekommen ist."

Woelki hatte im März 2022 dem damaligen Papst Franziskus formal seinen Rücktritt angeboten. Dieser hatte nicht darüber entschieden. Er habe das Rücktrittsgesuch in der Hand, sagte Franziskus in einem Interview im Juni 2022. Nach dem Tod von Franziskus erklärte Woelki, er sei mit diesem im Reinen gewesen und im Gespräch ermutigt worden, weiterzumachen.

Woelki über Anzeige überrascht

Die Pressestelle des Erzbistums Köln weist auf WDR-Anfrage die vorgebrachten Anschuldigungen des Beirats als "offenkundig haltlos" zurück. Sie bauten "sicherlich unabsichtlich mangels besseren Wissens auf einer Reihe falscher Annahmen und Behauptungen auf".

Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft sei nicht geführt worden, um den Umgang mit Anzeigen möglicher Sexualstraftaten, der Meldung von Tätern und erst recht nicht um die Aufarbeitung von Missbrauchstaten aufzuklären, heißt es in der Stellungnahme des Erzbistums. Damit komme eine Anwendung der in der Anzeige erwähnten kirchenrechtlichen Normen nicht in Frage. Kardinal Woelki hätte sich gewünscht, dass die Verfasser mit ihm den kritischen Austausch gesucht hätten.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 20, 2025 at 06:05PM

·tagesschau.de·
Missbrauchsopfer zeigen Kölner Kardinal Woelki an
The heart seeks God and wants peace
The heart seeks God and wants peace

The heart seeks God and wants peace

https://cruxnow.com/commentary/2025/07/the-heart-seeks-god-and-wants-peace/

In the spiritual life, it’s easier to unmask and dismantle the objections against prayer that are brought up by our fallen world and fallen hearts. Arguments are easy to deal with and debate. Points are made, but counterpoints are given.

A far harder battle is the one that involves the disappointment of the heart. There is no argument or debate. The heart feels what it feels. It knows what it knows. And the hardest spiritual battle to fight is the battle against a heart that has been disappointed by prayer.

The heart can be disappointed with prayer for many reasons.

In struggles, heartbreaks, trials, or tribulations, the heart turned to God and asked for his blessings and protection. In spite of the prayers, bad things happened, loved ones were hurt, betrayal occurred, and nothing good was discernable. In conclusion, the wounded heart decided that prayer is a farce. It doesn’t help with anything.

The Catechism of the Catholic Church notes: “Finally, our battle has to confront what we experience as failure in prayer.”

In such moments, the heart doesn’t want to pray. It doesn’t want to talk about prayer. It doesn’t want to think, see, or be reminded of prayer in any way. The heart has been stripped of faith.

In addition, there are times in which the heart turns away from prayer because of dryness. The heart seeks God and wants peace. It asks for healing and rejuvenation. It desires to hear from God and know of his care, and yet there is only silence and presumed neglect. The Catechism rightly calls this “discouragement during periods of dryness.”

There are also moments in which the soul feels remorse over its distance from God. Such sorrow leads the soul to walk away from God. The Catechism identifies this as “sadness that, because we have ‘great possessions,’ we have not given all to the Lord.”

Likewise, there is also (again) the disappointment over prayer and a wounded ego. We turned to God, relied on him, trusted him, and we believe that he failed us. He didn’t come through. In such moments, the soul feels tricked and abandoned. The Catechism observes this as “disappointment over not being heard according to our own will; wounded pride, stiffened by the indignity that is ours as sinners.”

And then, there is the rebellion against the idea that prayer is an unmerited gift. The heart thinks it needs to earn prayer because a gift always has strings attached. The soul wants to do the work of prayer on its own. The Catechism notes that there is a “resistance to the idea that prayer is a free and unmerited gift; and so forth.”

Each of these different struggles and objections to prayer are grounded in a heart that has been hurt and disappointed by prayer. But the hurt and disappointment oftentimes hide another source, namely, our own pride.

We believe God should be a good business person and give some quid-pro-quo. We believe that we can control God and that he must do what we say and when we say it. We assert our will over his and expect him to go along with it.

We define prayer by our own autonomy and see it as a list of demands, rather than a loving union with God and a joyful surrender to his will, which knows all things and is the supreme good in, through, and above all things.

Due to the false or severely incomplete definition of prayer that we surround ourselves with, there is an overarching false belief and wayward conviction in our hearts that prayer is about getting what we want. It is the ultimate game in manipulation, since it involves manipulating and coercing even God.

The Catechism observes: “The conclusion is always the same: what good does it do to pray?”

The response is always the same. From Adam and Eve after the fall from grace, to Noah amidst the waves, to Abraham as he entered the Promised Land and waited for a son, to Moses on Mount Sinai, to King David as he confronted Goliath, and ultimately to the Lord Jesus in the Garden of Gethsemane. The path of prayer is the path of humility.

The Catechism teaches: “To overcome these obstacles, we must battle to gain humility, trust, and perseverance.”

This way gives the answer to all the objections and hesitations to prayer. It is humility. It is acknowledging God’s greatness and accepting his will. This is the path of prayer.

To receive free, daily reflections from Father Kirby, visit: DailyDiscipleship.org.

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via Crux Now https://cruxnow.com

July 20, 2025 at 09:01AM

·cruxnow.com·
The heart seeks God and wants peace
Bischofskonferenz setzt auf ethische Regeln für Künstliche Intelligenz
Bischofskonferenz setzt auf ethische Regeln für Künstliche Intelligenz

Bischofskonferenz setzt auf ethische Regeln für Künstliche Intelligenz

https://explizit.net/artikel/bischofskonferenz-setzt-auf-ethische-regeln-fuer-kuenstliche-intelligenz/

-ein Beitrag im Rahmen des Monatsthemas "Kirche & Künstliche Intelligenz" der Portale explizit.net und kath.de-

Quelle: https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/europabischof-wilmer-betont-frieden-demokratie-schoepfung-und-ki

Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von explizit.net und kath.de)

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via Aktuelles von explizit.net http://www.explizit.net

July 20, 2025 at 10:37AM

·explizit.net·
Bischofskonferenz setzt auf ethische Regeln für Künstliche Intelligenz
Sklaverei und Glaubensgemeinschaften eine historische Spurensuche
Sklaverei und Glaubensgemeinschaften eine historische Spurensuche

Sklaverei und Glaubensgemeinschaften – eine historische Spurensuche

https://www.feinschwarz.net/sklaverei-und-glaubensgemeinschaften/

Angesichts von „Black Lives Matter“ macht sich Hans Gerald Hödl auf historische Spurensuche zum Zusammenhang von Sklaverei und Glaubensgemeinschaften. Wiedergelesen.   Sklaverei und das Licht […]

Der Beitrag Sklaverei und Glaubensgemeinschaften – eine historische Spurensuche erschien zuerst auf feinschwarz.net.

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via REL ::: feinschwarz.net https://www.feinschwarz.net/

July 20, 2025 at 12:04AM

·feinschwarz.net·
Sklaverei und Glaubensgemeinschaften eine historische Spurensuche
Zwischen reichem Erbe und Nachwuchssorgen / Kirchenmusik-Studium bietet derzeit eine Jobgarantie
Zwischen reichem Erbe und Nachwuchssorgen / Kirchenmusik-Studium bietet derzeit eine Jobgarantie

Zwischen reichem Erbe und Nachwuchssorgen / Kirchenmusik-Studium bietet derzeit eine Jobgarantie

https://www.domradio.de/artikel/kirchenmusik-studium-bietet-derzeit-eine-jobgarantie

"Die Orgel ist meine Lebensbasis", sagt Kantor Benjamin Leins. "Es gibt so großartige Literatur. Egal, was im Leben passiert:

Wenn ich das nicht hätte, dann wäre ich für die Anfechtungen wesentlich anfälliger." Für die Kirchenmusik habe er sich entschieden, weil sie vielfältige Möglichkeiten biete. "Man hat Zugang zu zahlreichen Instrumenten und unterschiedlichen Stilepochen - von Renaissance bis Pop." Leins hat an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle an der Saale studiert. Heute ist er Kantor in Bernburg und Nienburg in Sachsen-Anhalt. Er spielt Orgel und leitet mehrere Instrumentalkreise und einen Chor.

Kirchenmusik ist eine tragende Säule der Musikkultur in Deutschland. Trotz zunehmender Säkularisierung erfreuen sich Kantoreien in größeren Städten regen Zulaufs. In ländlichen Regionen bietet Kirchenmusik Kindern und Jugendlichen oftmals die einzige Möglichkeit, mit "Hochkultur" in Berührung zu kommen. So ist der Beruf des Kirchenmusikers oder der Kirchenmusikerin durchaus attraktiv. Studieren kann man das Fach an staatlichen wie an kirchlichen Musikhochschulen.

Nach wie vor prägend: die Orgel

In kirchlicher Trägerschaft gibt es bundesweit acht solcher Hochschulen, sechs davon evangelisch, zwei katholisch. Die größte evangelische mit rund 60 Studierenden liegt in Halle an der Saale, die größte katholische mit rund 100 Studierenden befindet sich in Regensburg. Sie ist zugleich das größte Kirchenmusik-Institut der Welt. Entsprechend international war die Studierendenschaft in den vergangenen Jahrzehnten, mit Studierenden aus Ländern wie Polen, Korea, Kuba und Brasilien.

Die Orgel ist zentral für die Kirchenmusik - sowohl für Kompositionen von Johann Sebastian Bach oder Felix Mendelssohn Bartholdy als auch für das liturgische Orgelspiel, das gesungene Akklamationen oder liturgische Handlungen begleitet. Improvisation ist hier entscheidend, etwa um den Einzug eines Pfarrers musikalisch flexibel zu untermalen.

Professor will Musiker mit Herz formen

"Hier ist eine besondere Sensibilität gefragt", sagt Christoph Bornheimer, Orgelprofessor an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg. "Es ist in meinem Unterricht mir immer wichtig, dass ich nicht in erster Linie Organisten ausbilde, sondern Menschen, die sich mit Musik beschäftigen."

Die Ausbildung an kirchlichen Hochschulen zeichnet sich durch familiären Charakter und ein geistliches Leben aus. Am Heidelberger Institut pflegt man eine Kooperation mit der Theologischen Fakultät der Universität. Gemeinsam werden regelmäßig sogenannte Seminargottesdienste veranstaltet. "Es ist ein sehr fruchtbares Zusammenarbeiten zwischen angehenden Pfarrerinnen und Pfarrern und Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern", betont Bornheimer.

Orgelstudenten singen im Hochschulchor

An allen deutschen Kirchenmusik-Instituten ist es Pflicht, im jeweiligen Hochschulchor mitzusingen, der in der Regel ein hohes Niveau hat. Die Chöre seien meist im Kulturleben der jeweiligen Stadt präsent, sagt der Rektor des Instituts in Halle, Peter Kopp. "Ein Ausdruck dessen ist etwa, dass der Chor unserer Hochschule regelmäßig beim Abschlusskonzert der Händelfestspiele mitwirkt." Die Nähe zur Martin-Luther-Universität, die ebenfalls über eine große Musiktradition verfüge, bereichere das studentische Leben durch kulturelle Impulse.

Das hinterlässt auch Spuren in den Lehrplänen. So gibt es in Halle, Heidelberg und Regensburg den kombinierten Studiengang Kirchenmusik und Lehramt an Gymnasien. "Also eigentlich das alte Lehrer-Kantor-Prinzip. Das kann vielleicht sogar in gewissen nicht großstädtischen Strukturen sehr interessant sein", so Kopp. In Heidelberg geht die Kooperation mit der Universität noch weiter: Eine "Summer School", eine Art Symposium, beschäftigt sich mit Themen an der Schnittstelle von Theologie und Kirchenmusik. Das Studium findet also keinesfalls im kirchlichen Elfenbeinturm statt.

Kirchenmusik ist Jobgarant

Und wie steht es um die Berufsaussichten? "Die Absolventen der Hochschulen für Kirchenmusik in Deutschland sehen rosigen Zeiten entgegen", sagt der Rektor des Regensburger Instituts, Franz Josef Stoiber. "Wer das Examen schafft, bekommt auch eine Stelle". Das bestätigt auch Professor Bornheimer aus Heidelberg. Trotz schwindender Mitgliederzahlen in beiden großen Kirchen sei der Fachkräftemangel im Bereich der Kirchenmusik enorm groß, zu viele Babyboomer würden in den nächsten Jahren in den Ruhestand treten.

"Alle, die das Examen schaffen, können sich im Prinzip aussuchen, wo sie hingehen, haben oft die Auswahl zwischen mehreren Stellenangeboten", sagt Bornheimer. Zugleich sorgt er sich um geeigneten Nachwuchs.

Auch Kantor Benjamin Leins bereitet das Kopfzerbrechen. Er spricht sich jedoch selbst Mut zu: "Auch wenn die Kirche als Institution nicht immer gleichbleiben wird - das Bedürfnis nach Kirchenmusik geht, glaube ich, weit über die Kirchengrenzen hinaus". Bei einer Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium sei er von einer Freundin gefragt worden, ob das nun ein Gottesdienst oder ein Konzert gewesen sei. "Ich konnte keine gute Antwort darauf geben."

Neben dem vollständigen Ausbildungsgang, der zur Bekleidung einer Kirchenmusikerstelle (Teilzeitbeschäftigung) in allen Bereichen befähigt, besteht auch die Möglichkeit der Teilbereichsqualifikation für Orgel oder Chorleitung.

Den Unterrichtsinhalt bilden folgende Fächer:

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 19, 2025 at 08:16AM

·domradio.de·
Zwischen reichem Erbe und Nachwuchssorgen / Kirchenmusik-Studium bietet derzeit eine Jobgarantie
"Darf kein taktisches Argument sein" / Erzbischof Bentz warnt vor Vereinnahmung des Lebensschutzes
"Darf kein taktisches Argument sein" / Erzbischof Bentz warnt vor Vereinnahmung des Lebensschutzes

"Darf kein taktisches Argument sein" / Erzbischof Bentz warnt vor Vereinnahmung des Lebensschutzes

https://www.domradio.de/artikel/erzbischof-bentz-warnt-vor-vereinnahmung-des-lebensschutzes

In der Debatte um die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf warnt der Paderborner Erzbischof vor der Vereinnahmung des Lebensschutzes durch Ideologen. "Lebensschutz darf kein taktisches Argument sein", erklärte Udo Markus Bentz am Freitag.

"Wer ihn instrumentalisiert, spricht am Ende nicht mehr für das Leben, sondern nur noch gegen andere." Der Schutz ungeborenen Lebens sei ein zentrales ethisches Anliegen und durch das Grundgesetz gesichert. In der Diskussion um die Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht liege aber nah, dass rechtspopulistische und demokratiefeindliche Kräfte das Thema für sich genutzt haben.

Brosius-Gersdorf war von der SPD als Richterin vorgeschlagen worden. Die für vergangene Woche geplante Wahl kam nicht zustande, nachdem in der Unionsfraktion Vorbehalte gegen die Juristin laut geworden waren.

Im Zentrum der Kritik stand unter anderem ein Satz der Verfassungsrechtlerin in einem Kommissionsbericht zum Thema Abtreibung aus dem vergangenen Jahr. Darin schreibt sie: "Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt."

Lebensschutz aus Solidarität

Gegen die Vorwürfe setzte sich Brosius-Gersdorf jedoch zur Wehr. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz sagte die Juristin: "Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt." Falsch sei auch, "dass ich gesagt haben soll oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat".

Bentz betonte, Lebensschutz sei ein hohes Gut, aber kein einfaches. "Wer ihn ernst nimmt, darf die Spannungen nicht übersehen, die daraus entstehen - in unserer Gesellschaft und in den Biografien einzelner", so der Erzbischof. Lebensschutz sei kein Thema einzelner Gruppen. "Er ist keine konservative Position, sondern Ausdruck einer humanen, solidarischen Gesellschaft."

Er rief dazu auf, Verantwortung für Lebensschutz zu übernehmen, etwa durch Unterstützung von Frauen in Schwangerschaftskonflikten und Menschen mit Behinderung sowie deren Familien. "Wer für das Leben einsteht, muss auch jenen zur Seite stehen, die das Ja zum Leben tagtäglich mittragen."

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July 19, 2025 at 08:16AM

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Das Dikasterium für die Evangelisierung
Das Dikasterium für die Evangelisierung

Das Dikasterium für die Evangelisierung

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-07/das-dikasterium-fur-die-evangelisierung.html

Diese Kurienbehörde ist für zwei Dinge zuständig: für Grundfragen der weltweiten Evangelisierung sowie für die Errichtung, Begleitung und Unterstützung jüngerer Teilkirchen hauptsächlich in Asien und Afrika. Es handelt sich also um eine auf Verkündigung und Mission ausgerichtete Einrichtung mit zwei Sektionen. Das gemeinsame Ziel ist es, Christus, das Licht der Völker, in die Welt zu bringen - und zwar überall hin.

Aufgabe dieser Kurienbehörde ist es, den Papst bei der Auswahl der künftigen Bischöfe zu unterstützen, denen er die kirchlichen Gemeinschaften in seinen Jurisdiktionsgebieten ...

03/07/2025

Dikasterium für den Klerus

Alessandro Di Bussolo und Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Dem Werk der Evangelisierung zu dienen – damit Christus, das Licht der Völker, durch Wort und Tat bekannt wird und die Kirche als sein mystischer Leib wachsen kann: Das ist die Aufgabe des Dikasteriums für die Evangelisierung, wie sie in der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium von 2022 festgelegt ist.

Das Dikasterium ist in zwei Sektionen gegliedert: Die erste, jüngere, widmet sich den grundlegenden Fragen der Evangelisierung weltweit. Die zweite Abteilung ist weitaus älter, sie gilt der Erstverkündigung und der Begleitung neuer Teilkirchen, insbesondere in neu missionierten Regionen.

Das Dikasterium hat eine Besonderheit, die es von den übrigen 15 Dikasterien der Kurie unterscheidet: Es untersteht direkt dem Papst. Das hatte Franziskus in Praedicate Evangelium so verfügt; zugleich reihte er das Dikasterium für die Evangelisierung in diesem Dokument an die erste Stelle, wo bisher die Glaubensbehörde stand.

Bischöfe einer jüngeren Teilkirche

Jede der beiden Sektionen der Evangelisierungsbehörde hat einen Pro-Präfekten. Erzbischof Rino Fisichella leitet die Sektion für die Grundfragen der Evangelisierung, Kardinal Luis Antonio G. Tagle die Sektion für Erstverkündigung. Der Italiener Fisichella war bereits seit 2010 Präsident des damals neu errichteten Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung. Kardinal Tagle, der frühere Erzbischof von Manila auf den Philippinen, war seit 2019 Präfekt der Missionskongregation.

Ein Blick in die Geschichte

Die erste Sektion hat ihre Aufgaben vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung übernommen. Dieser war 2010 von Papst Benedikt XVI. durch das Motu proprio Ubicumque et semper ins Leben gerufen worden. Mit dem Motu proprio Fides per Doctrinam von Januar 2013 übertrug Benedikt XVI. auch die Zuständigkeit für die Katechese vom Klerusdikasterium auf diesen Rat.

Der Rat war federführend bei der Organisation des von Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahres des Glaubens“ 2012/2013 sowie des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ 2016, das Papst Franziskus ausgerufen hatte. Auch für das „ordentliche Jubiläum“ 2025, das unter dem Leitwort Hoffnung steht, ist die erste Sektion zuständig.

2017 übertrug Papst Franziskus dem Rat außerdem die Verantwortung für die Seelsorge in Wallfahrtsstätten– zuvor Aufgabe der Kleruskongregation.

Die zweite Sektion führt die Arbeit der ehemaligen Kongregation für die Evangelisierung der Völker weiter, die bereits 1622 von Papst Gregor XV. als Congregatio de Propaganda Fide gegründet wurde. Sie sollte zum einen die Einheit mit den orthodoxen und protestantischen Kirchen fördern, zum anderen die Mission unter Nichtchristen koordinieren.

1967 benannte Papst Paul VI. die Behörde um in „Kongregation für die Evangelisierung der Völker oder ‚de Propaganda Fide‘“. Johannes Paul II. verkürzte den Namen 1988 auf „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“. Papst Franziskus schließlich vereinte mit Praedicate Evangelium (2022) die bisher getrennten Aufgaben der Missionskongregation und des Rats für Neuevangelisierung im neuen Dikasterium für die Evangelisierung.

Zuständigkeiten des Dikasteriums

Praedicate Evangelium beschreibt die Aufgabenbereiche des Dikasteriums: Es verantwortet die Evangelisierung weltweit sowie die Errichtung, Begleitung und Unterstützung neuer Teilkirchen – unter Wahrung der Zuständigkeiten des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen.

Die Sektion für Grundfragen der Evangelisierung analysiert aktuelle Herausforderungen für die Verkündigung und entwickelt geeignete Formen, Ausdrucksweisen und Mittel. Dabei bezieht sie kulturelle Kontexte ebenso ein wie Fragen der Volksfrömmigkeit und unterstützt die Inkulturation des Evangeliums in verschiedenen Kulturen und Ethnien.

Bei internationalen Wallfahrtsorten ist die erste Sektion der Behörde zuständig für die kanonische Errichtung, die Genehmigung der Statuten sowie für die Zusammenarbeit mit den Ortskirchen bei einer organisch aufgebauten Heiligtumspastoral als Orte dauerhafter Evangelisierung.

Weil Evangelisierung auch eine Vorzugsoption für die Armen einschließt, verantwortet die Sektion die Organisation des „Welttags der Armen“. Weitere Aufgaben sind die Gestaltung globaler Initiativen wie „24 Stunden für den Herrn“ oder der „Sonntag des Wortes Gottes“, einschließlich der theologischen Reflexion und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Die Sektion ist darüber hinaus für die Katechese zuständig, sei es für regelmäßig praktizierende Christinnen und Christen, für Menschen mit vertiefungsbedürftigem Wissen oder für jene, die sich vom Glauben entfernt haben. Sie wacht über die inhaltliche Qualität der Katechese, fördert die katechetische Ausbildung und bestätigt im Auftrag des Apostolischen Stuhls die von Ortskirchen erarbeiteten Katechismen. Außerdem fördert sie die Ausbildung und pastorale Tätigkeit der „Missionare der Barmherzigkeit“ und unterstützt die missionarische Berufung aller Getauften – durch Gebet, Zeugnis und konkrete Werke. Leiter dieser Unterabteilung ist als Delegat seit 2014 der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Die Sektion für Erstverkündigung und neue Teilkirchen

Diese Sektion begleitet die Verkündigung des Evangeliums in Regionen, in denen das Christentum noch jung ist, und fördert den Aufbau des kirchlichen Lebens. Sie ist verantwortlich für die Errichtung von Diözesen und bereitet die Besetzung der zugehörigen Bischofsstühle vor, übernimmt in diesen Angelegenheiten also die Aufgaben, die für traditionsreiche Kirche das Dikasteriums für die Bischöfe innehat. Zudem betreut sie die Fünfjahresberichte und die ad limina-Besuche jener Ortskirchen, die ihrer Obhut anvertraut sind.

Die Sektion arbeitet eng mit Bischöfen, Bischofskonferenzen, Ordensgemeinschaften und Gesellschaften apostolischen Lebens zusammen, um missionarische Berufungen zu fördern und die Ausbildung von Priestern und Katecheten in jenen Gebieten zu gewährleisten, die ihrer Zuständigkeit unterstehen.

Sie fördert den Austausch unter jungen Teilkirchen sowie zwischen ihnen und älteren Ortskirchen. Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, begleitet sie neue Teilkirchen auf dem Weg zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit und unterstützt sie beim Aufbau eigener Hilfsfonds.

Darüber hinaus sind der Zweiten Abteilung des Dikasteriums für die Evangelisierung die Päpstlichen Missionswerke und das Kindermissionswerk anvertraut. Eine eigene Missionsnachrichtenagentur namens „Fides“ gehört ebenfalls zu diesem Teil der Behörde.

Die Zweite Abteilung verfügt darüber hinaus über ein eigenes, für die Missionen bestimmtes Vermögen. Das damit beauftragte Büro untersteht dem beigeordneten Sekretär der Sektion und ist rechenschaftspflichtig gegenüber dem vatikanischen Wirtschaftssekretariat. Sitz der zweiten Abteilung des Dikasteriums für die Evangelisierung ist der traditionsreiche „Palazzo di Propaganda Fide“ aus dem 17. Jahrhundert an der Spanischen Treppe.

(vatican news – gs)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

July 19, 2025 at 01:55PM

·vaticannews.va·
Das Dikasterium für die Evangelisierung
Dialog und Synodalität als Kern der Kirche / Theologe Söding wirbt für Mut bei Reformen
Dialog und Synodalität als Kern der Kirche / Theologe Söding wirbt für Mut bei Reformen

Dialog und Synodalität als Kern der Kirche / Theologe Söding wirbt für Mut bei Reformen

https://www.domradio.de/artikel/theologe-soeding-wirbt-fuer-mut-bei-reformen

Für den Bochumer Theologen Thomas Söding gehören Dialog und Beteiligung zum Wesenskern des Christseins und damit zur Gestalt von Kirche.

"Gemeinsam auf dem Weg zu sein und Probleme zu besprechen, das ist eine der ältesten Selbst- und Fremdbezeichnungen von Christen - nicht der Rückzug in eine Nische oder in eine Utopie", sagte Söding am Freitag in der Katholischen Akademie Freiburg.

Der Wissenschaftler zeigte sich überzeugt, dass der in Deutschland begonnene Reformprozess des synodalen Wegs genauso wie die von Papst Franziskus angestoßenen Gespräche über Synodalität die Kirche positiv verändern werde. Auch Papst Leo XIV. trete dafür ein. Es gehe dabei nicht um einen Bruch mit der Tradition, sondern um eine als Umkehr und Erneuerung verstandene Umkehr, sagte Söding.

Reaktion auf Missstände

Dringlichkeit erhielten die Reformanstrengungen durch die von vielen Katholiken und Katholikinnen erlebten Missstände und Krisen.

"Klerikalismus, Machtmissbrauch, fehlende Frauenrechte und Exklusion aufgrund der eigenen Sexualität - all diese Probleme rufen nach synodalen, gemeinschaftlichen Antworten", sagte Söding.

Der Theologe bezeichnete die fehlende Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche als besonders drängende Krise. "Und mangelnde Frauenrechte in der Kirche werden keineswegs nur in Deutschland, sondern weltweit beklagt, ob in Paraguay, Kanada oder auf den Philippinen."

Mehr Austausch in der Kirche

Söding zeigte sich davon überzeugt, dass es trotz Kritik einzelner Bischöfe in Deutschland künftig neue, dauerhafte Strukturen in der katholischen Kirche für Austausch und Dialog geben werde. "Wir brauchen zum Beispiel auch ein Forum, wo wir uns offen über unseren Glauben austauschen können. Das fehlt derzeit."

Klerikalismus bezeichnet das Bestreben, der Geistlichkeit einer Religion mehr Einfluss in einem Staat zu verschaffen, oder das Bestreben, der Geistlichkeit innerhalb einer Religion im Vergleich zu den Laien mehr Gewicht zu geben. In der Philosophie und Politikwissenschaft steht Klerikalismus auch für die Herrschaft des Klerus bzw. der Priester. Innerkirchliche klerikale und antiklerikale Strömungen gibt es heute in den meisten großen christlichen Kirchen mit zyklisch wechselndem Übergewicht.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 18, 2025 at 05:19PM

·domradio.de·
Dialog und Synodalität als Kern der Kirche / Theologe Söding wirbt für Mut bei Reformen
Materialheft zur Ökumenischen FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 erschienen
Materialheft zur Ökumenischen FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 erschienen

Materialheft zur Ökumenischen FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 erschienen

https://www.ekd.de/bittgottesdienst-fuer-den-frieden-2025-91271.htm

Das neue Materialheft zur Ökumenischen FriedensDekade 2025 ist ab sofort online verfügbar. Es bietet Kirchengemeinden zahlreiche Bausteine für die Gestaltung eines Bittgottesdienstes für den Frieden – auch mit Anregungen für die Arbeit mit Kindern.

Enthalten sind unter anderem Gottesdienstbausteine, ein Lied zur FriedensDekade, eine Andacht, eine Meditation, eine Bildbetrachtung zum Plakatmotiv sowie eine Lesepredigt. Erarbeitet wurde das Heft von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Es wird in digitaler Form zur Verfügung gestellt.

Unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ lädt die diesjährige FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 dazu ein, Frieden aktiv zu suchen und zu fördern – in persönlichen Beziehungen, in der Gesellschaft und weltweit. Die biblischen Impulse zum Motto (Römer 13,11-12 und 1. Könige 19,1-8) unterstreichen diese Botschaft: Sie rufen dazu auf, wach und bereit für den Frieden zu sein und auch in schwierigen Zeiten Hoffnung für Frieden zu schöpfen. Rund um die FriedensDekade erscheint in diesem Jahr zudem die neue Friedensdenkschrift der EKD

Die Ökumenische FriedensDekade findet jährlich im November in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag statt. Motto und Plakat werden vom Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade festgelegt, in dem die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK) und eine Trägergruppe unter der Federführung der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) zusammenarbeiten.

Das Heft steht ab dem 18.07.2025 im Internet als PDF zum Download bereit unter www.ekd.de/bittgottesdienst2025. Weitere Informationen unter www.friedensdekade.de.

Hannover, 18. Juli 2025

Pressestelle der EKD

Religion

via Evangelische Kirche in Deutschland: Presse https://www.ekd.de

July 18, 2025 at 09:12AM

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Materialheft zur Ökumenischen FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 erschienen
Gespräch "von gegenseitigem Respekt geprägt" / Erzbischof Gössl telefoniert mit Brosius-Gersdorf
Gespräch "von gegenseitigem Respekt geprägt" / Erzbischof Gössl telefoniert mit Brosius-Gersdorf

Gespräch "von gegenseitigem Respekt geprägt" / Erzbischof Gössl telefoniert mit Brosius-Gersdorf

https://www.domradio.de/artikel/erzbischof-goessl-telefoniert-mit-brosius-gersdorf

Das Gespräch sei "von gegenseitigem Respekt geprägt" gewesen. Gössl habe dabei eingeräumt, über die Position der Juristin zum Thema Lebensschutz falsch informiert gewesen zu sein.

Am Sonntag hatte er in einer Predigt gesagt, Brosius-Gersdorf bestreite angeblich das Lebensrecht ungeborener Menschen. Das bedaure er nachdrücklich. Der Erzbischof hält laut Mitteilung des Erzbistums weiterhin daran fest, dass es keinen abgestuften Lebensschutz geben könne.

Der frühere CDU-Generalsekretär Peter Tauber kritisiert die Rolle seines Nachfolgers Jens Spahn. Es seien nicht die rechten Kanäle gewesen, die besonderen Einfluss auf Abgeordnete von CDU und CSU ausgeübt hätten. Vielmehr habe es in der Fraktion schon lange vor der öffentlichen Debatte Vorbehalte gegeben. "Das hätte die Fraktionsführung, wenn sie in die Fraktion reingehört hätte, auch schon eine Woche vorher wissen müssen", sagte Tauber der "Frankfurter Rundschau" (Freitag). Die Richterwahl hätte dann frühzeitig abgesagt werden können.

Auf eine steigende Zahl öffentlicher Angriffe auf Frauen und Diffamierungen macht die Organisation UN Women Deutschland aufmerksam. Der Fall Brosius-Gersdorf zeige, "wie antifeministische Netzwerke gezielt Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen können". Frauen, die sich für Frauenrechte, Geschlechtergleichstellung und Demokratie einsetzten, erlebten weltweit zunehmend Hass, Einschüchterung und Gewalt.

Kritik aus Kirche an kirchlichen Stimmen

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, verteidigte Brosius-Gersdorf gegen Diffamierungen. "Diese Frau hat es nicht verdient, so beschädigt zu werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Auf die Frage, ob Vertreter der Kirche die Diskussion um die Verfassungsrichterwahl angeheizt hätten, sagte Bätzing: "In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen." Viele Personen, die mit der Richterwahl befasst seien, seien dadurch beschädigt worden.

Die Initiative Maria 2.0 kritisierte in einer Stellungnahme mehrere Bischöfe für ihre Aussagen in der Debatte. Das seien Formulierungen, die mehr polarisierten als zur sachlichen Auseinandersetzung beizutragen.

Auch der katholische Theologe und Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl äußerte sich kritisch: Er halte die Einbringung von kirchlicher Seite in die Debatte in vielerlei Hinsicht für unglücklich, sagte Lob-Hüdepohl der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Die Entscheidung allein von der dann auch noch falsch fixierten Position zum Schwangerschaftsabbruch abhängig zu machen, halte ich für fatal."

Vorbehalte gegen Brosius-Gersdorf

Brosius-Gersdorf war von der SPD als Richterin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen worden. Die für vergangenen Freitag geplante Wahl kam nicht zustande, nachdem in der Unionsfraktion Vorbehalte gegen die Juristin laut geworden waren. Im Zentrum der Kritik stand unter anderem ein Satz der Verfassungsrechtlerin in einem Kommissionsbericht zum Thema Abtreibung aus dem vergangenen Jahr. Darin schreibt sie: "Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt."

Gegen die Vorwürfe setzte sich Brosius-Gersdorf jedoch zur Wehr. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz sagte die Juristin am Dienstagabend: "Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt." Falsch sei auch, "dass ich gesagt haben soll oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat".

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

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July 18, 2025 at 09:23AM

·domradio.de·
Gespräch "von gegenseitigem Respekt geprägt" / Erzbischof Gössl telefoniert mit Brosius-Gersdorf
Theologe Körtner: Weltkirchenrat durch Apartheid-Erklärung beschädigt
Theologe Körtner: Weltkirchenrat durch Apartheid-Erklärung beschädigt

Theologe Körtner: Weltkirchenrat durch Apartheid-Erklärung beschädigt

https://www.jesus.de/nachrichten-themen/israel/theologe-koertner-weltkirchenrat-durch-apartheid-erklaerung-beschaedigt/

Der Theologe Ulrich Körtner kritisiert die Israel-Erklärung des Weltkirchenrats. Die Verwendung eines Bibelverses aus dem Buch des Propheten Amos bewertet er als „skandalös“.

Der Wiener Theologe Ulrich Körtner sieht den Weltkirchenrat durch seine jüngste Verurteilung der Politik Israels gegenüber den Palästinensern beschädigt. „Die Stellung als Brückenbauer in religiösen Dialogen und als politischer Akteur ist geschwächt“, sagte der im Juni emeritierte Ordinarius für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) habe mit seiner Apartheid-Erklärung viel Vertrauen verspielt. Er könne seiner Rolle als Versöhner zwischen Kirchen und Religionen kaum mehr gerecht werden.

Der Zentralausschuss des Weltkirchenrats hatte bei einer Tagung im südafrikanischen Johannesburg im Juni die Politik Israels gegenüber den Palästinensern verurteilt. Die Erklärung zu Palästina und Israel fordert, die „Realität der Apartheid beim Namen“ zu nennen und Sanktionen gegen Israel zu verhängen. „Ich sehe diese Art von öffentlicher Theologie durch diese Stellungnahme nachhaltig desavouiert“, kritisierte Körtner.

Weltkirchenrat als politische NGO

Die Debatte werde von politischem Aktivismus bestimmt, zentrale Konfliktparteien wie die Hamas oder der Iran, welche die Vernichtung des Staates Israel anstreben, „werden mit keiner Silbe in diesem ganzen Papier erwähnt“, fügte Körtner hinzu. Die Forderung nach einem Rückkehrrecht für alle Palästinenser sei politisch zudem illusorisch und verhindere Lösungsansätze. Er halte den Begriff Apartheid für unangemessen. Dieser stamme aus dem südafrikanischen Kontext der Rassentrennung und sei für die Beschreibung des Israel-Palästina-Konflikts ungeeignet. Er spalte mehr, als er verbindet. Für den ÖRK sei diese Positionierung ein Rückschritt: „Er agiert inzwischen wie eine politische NGO“ und entferne sich von seiner eigentlichen Berufung.

Als «skandalös» bewertet Körtner, dass ein Zitat des Propheten Amos aus dem hebräischen Teil der Bibel (5,24) der Israel-Palästina-Erklärung des ÖRK vorangestellt wird. Das berühmte Amos-Zitat werde in der Erklärung isoliert verwendet, ohne den biblischen Kontext zu berücksichtigen: „Im Amos-Zitat steht das Gericht Gottes über ganz Israel im Fokus – das kann missverständlich sein, insbesondere wenn man palästinensische Befreiungstheologie mit einbezieht, die schon lange den Begriff Apartheid gegen Israel nutzt. Damit wird auch das Existenzrecht Israels unterschwellig infrage gestellt.“ Körtner kritisierte daher Aussagen, die Erklärung habe nichts mit Antisemitismus zu tun. In der Erklärung fehle insgesamt eine überzeugende biblisch-theologische Grundlage.

Er beobachte insgesamt einen Bedeutungsverlust des Weltkirchenrats, sagte Körtner. Während der ÖRK in den 70er und 80er Jahren wichtige Impulse für gesellschaftlichen Wandel – etwa gegen die Apartheid in Südafrika – setzte, verliere er heute an Relevanz. Der ÖRK sollte sich seiner eigentlichen Aufgabe besinnen: Brücken zu bauen, statt einseitig Partei zu ergreifen. Die Stellungnahme sei ein Fehler gewesen, bilanzierte Körtner. Es fehle bislang das Eingeständnis dieser Fehlentscheidung durch die Verantwortlichen. Nur so könnte Vertrauen zumindest teilweise wiederhergestellt werden.

Weiterlesen:

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich am 4. Juli in einer Stellungnahme vom Apartheid-Vorwurf des ÖRK distanziert. Wörtlich heißt es:

„Die EKD hält an ihrer Positionierung von 2022 fest, dass der Begriff ‚Apartheid‘ die komplexe Realität in Israel und den palästinensischen Gebieten nicht in geeigneter Weise beschreibt. Der Begriff entstammt dem spezifischen historischen Kontext des südafrikanischen Systems der gesetzlich verankerten rassistischen Trennung und Unterdrückung. Eine Übertragung dieses Begriffs auf die Situation in Israel und den besetzten Gebieten greift aus unserer Sicht zu kurz und trägt nicht zu einer sachgerechten und verantwortlichen Debatte bei.“

Scharfe Kritik an der Entscheidung des Weltkirchenrats äußert Pfarrer Josias Terschüren in einem Kommentar für die Jüdische Allgemeine.

Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrats (ÖRK), verwendet den Begriff „Apartheid“ laut eigener Aussage nicht. Er sehe darin einen „Trigger“, der mehr verhärtet als öffnet. „Was mich vor allem bewegt, ist das schreckliche Leid auf beiden Seiten, nicht Scham über diesen Beschluss“, sagte er in einem Interview mit der Zeitschrift zeitzeichen. Gleichzeitig räumte er ein, dass er eine explizite Verurteilung der Hamas in der aktuellen Erklärung begrüßt hätte. Angesichts der Differenzen innerhalb des Weltkirchenrats sieht Bedford-Strohm seine Rolle darin, für „radikale Leidsensibilität auf allen Seiten“ einzutreten. Er plädiere dafür, andere Sichtweisen ernst zu nehmen, statt sie reflexhaft zurückzuweisen. Das gelte auch für unbequeme Begriffe.

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), auch als Weltkirchenrat bekannt, umfasst derzeit 356 Mitgliedskirchen mit weltweit mehr als 580 Millionen Christen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet mit dem Weltkirchenrat aber zusammen.

Bedford-Strohm: „Nein, ich schäme mich nicht“

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July 18, 2025 at 09:24AM

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Theologe Körtner: Weltkirchenrat durch Apartheid-Erklärung beschädigt
Bischof Bätzing gratuliert dem Zentralrat der Juden in Deutschland
Bischof Bätzing gratuliert dem Zentralrat der Juden in Deutschland

Bischof Bätzing gratuliert dem Zentralrat der Juden in Deutschland

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/bischof-baetzing-gratuliert-dem-zentralrat-der-juden-in-deutschland-1

Zum 75-jährigen Bestehen hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, dem Zentralrat der Juden in Deutschland gratuliert. In einem Brief an dessen Präsidenten, Dr. Josef Schuster, schreibt Bischof Bätzing: „Ich beglückwünsche Sie mit großer Hochachtung für Ihren unermüdlichen Einsatz, das jüdische Leben in unserem Land als selbstverständlichen und integralen Bestandteil der Gesellschaft wahrnehmbar zu machen.“

Ausdrücklich warnt Bischof Bätzing vor einem Erstarken des Antisemitismus: „Gerade in Zeiten, in denen dumpfe Parolen antisemitischen Ungeistes in Deutschland wieder laut werden und Übergriffe auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger zu einer erschreckenden Realität geworden sind, braucht es umso mehr die Stimme des Zentralrates und aller in ihm zusammengeschlossenen jüdischen Gemeinden und Landesverbände. Sie sind eine starke Stimme und ich versichere Ihnen, dass wir als katholische Kirche in Deutschland diese starke Stimme in jeder Hinsicht unterstützen werden.“ In der Bekämpfung des Antisemitismus im Alltag ständen der Zentralrat und die katholische Kirche zusammen, was eine Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger in einer demokratischen Gesellschaft sein müsse. Bischof Bätzing fügt hinzu: „Sie wissen um unsere ungebrochene Solidarität und ich bin dankbar für die guten Kontakte, die wir untereinander pflegen. Als Religionen sehen wir die gemeinsame Verpflichtung, für das friedliche Zusammenleben in unserem Land einzustehen.“

In seiner Gratulation erinnert Bischof Bätzing auch an die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils Nostra aetate, die 1965 verabschiedet wurde: „Dieser Meilenstein der Kirchengeschichte ist die bleibende Grundlage für uns, nicht nur den Dialog miteinander zu pflegen, sondern in einem lebendigen Austausch dort die Stimme zu erheben, wo andere in ihrem Glauben bedrängt, in ihren Menschenrechten eingeschränkt oder gegen ihre Gewissensfreiheit verfolgt werden. Wir sind froh und dankbar, dass Papst Leo XIV. sich bereits in den ersten Tagen seines Pontifikats an den Oberrabbiner von Rom gewandt und in einem persönlichen Brief betont hat, ‚den Dialog und die Zusammenarbeit der Kirche mit dem jüdischen Volk fortzusetzen und zu stärken im Geiste der Erklärung Nostra aetate‘.“

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via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

July 18, 2025 at 10:07AM

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Bischof Bätzing gratuliert dem Zentralrat der Juden in Deutschland
Theologe und Journalist Joachim Frank: Dürfen sich Kirchen politisch einmischen?
Theologe und Journalist Joachim Frank: Dürfen sich Kirchen politisch einmischen?

Theologe und Journalist Joachim Frank: Dürfen sich Kirchen politisch einmischen?

https://www.deutschlandfunk.de/theologe-und-journalist-joachim-frank-duerfen-sich-kirchen-politisch-einmischen-100.html

Main, Andreas www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

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via dradio-Tag fuer Tag https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html

July 18, 2025 at 10:42AM

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Theologe und Journalist Joachim Frank: Dürfen sich Kirchen politisch einmischen?
Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe
Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe

Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-07/vatikan-dikasterium-dienst-naechstenliebe-almosen-amt-krajewski.html

Das vatikanische Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe wird auch Almosenamt genannt oder ist als Päpstlicher Wohltätigkeitsdienst bekannt. Denn das ist die Mission dieses Dikasteriums: Im Namen des Papstes Werke der Wohltätigkeit/Nächstenliebe (Caritas) auf den Weg bringen.

Amedeo Lomonaco und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Das Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe, das auch Apostolisches Almosenamt genannt wird, ist ein besonderer Ausdruck der Barmherzigkeit: Ausgehend von der Option für die Armen, die Schwachen, Ausgeschlossenen und die Ausgegrenzten führt es im Namen des Papstes überall auf der Welt Unterstützungs- und Hilfsleistungen aus. In Fällen besonderer Not oder Bedürftigkeit veranlasst der Papst persönlich die Hilfe. Das Dikasterium steht unter der Leitung des Präfekten, des Almosenmeisters Seiner Heiligkeit - seit 2013 ist dies der Pole Konrad Krajewski. Papst Franziskus machte ihn 2018 zum Kardinal.

In Kontakt mit anderen Dikasterien, je nach der Art der Hilfe und Zuständigkeiten, macht das Almosenamt mit seiner Tätigkeit die Fürsorge und Nähe des Papstes als Hirte der Weltkirche konkret: Etwa in Situationen der Bedürftigkeit, der Ausgrenzung oder der Armut. Auch viele Obdachlose werden von dem Amt betreut. Bei schweren Katastrophen hilft das Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe ebenso.

Der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe, Kardinal Konrad Krajewski

Wer sich für den runden Geburtstag, die Hochzeit oder zur Taufe einen päpstlichen Segen erbitten möchte, der kann dies von überall in der Welt tun, indem er beim Päpstlichen ...

Zuständigkeiten

Das Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe ist befugt, freie Spenden für die vom Papst ausgeübten Werke der Nächstenliebe für die Bedürftigsten zu sammeln, anzunehmen und zu erbitten.

Um die Sammlung von Geldern für die dem Almosenamt anvertrauten Werke der Nächstenliebe zu fördern, übertrug Leo XIII. dem Amt die Befugnis, den Apostolischen Segen mit ordnungsgemäß beglaubigten Urkunden auf Pergamentpapier zu erteilen. Segensurkunden, etwa für Taufen, Hochzeiten, Priester- oder Ehejubiläen, können auch online über die offizielle Internetseite bestellt werden. Der gesamte Erlös ist für wohltätige Zwecke bestimmt. Die für die Erteilung des päpstlichen Segens angegebenen Kosten beziehen sich auf die Urkunde, die Kosten für ihre Ausfertigung und ihren Versand sowie einen Beitrag für die Wohltätigkeit des Papstes.

Zu den Aufgaben des Almosenmeisters gehört es auch, den Wohltätigkeitsfonds des Heiligen Vaters zu nutzen. Kardinal Krajewski wird auf der Internetseite seines Dikasteriums dazu mit folgenden Worten zitiert: „Die Aufgabe der apostolischen Almosengabe besteht darin, das Konto für die Wohltätigkeit des Heiligen Vaters für die Armen gemäß der Logik des Evangeliums zu leeren." Ziel ist, im Sinne des Evangeliums den Nächsten zu helfen, Notsituationen zu überwinden.

Etwas Geschichte...

Die Nächstenliebe gegenüber den Armen ist ein Anliegen der Kirche, das bis in die ersten Jahrhunderte zurückreicht. Es handelt sich um einen Dienst, für den die Diakone direkt zuständig waren. In einer Bulle von Innozenz III. (1198-1216) wird der Almosenmeister als ein bereits bestehendes Amt erwähnt. Der Papst, der das Apostolische Almosenamt einführte, war der selige Gregor X. (1271-1276): Er legte die Befugnisse der Almosenmeister fest. Auch Alexander V. befasste sich in einer Bulle von 1409 mit der Einrichtung, die ihre Arbeit dank der ständigen Fürsorge der Päpste stets fortgesetzt hat. Der päpstliche Almosenmeister besitzt die Erzbischofswürde, ist Teil der päpstlichen Familie und nimmt daher an den liturgischen Feiern und den offiziellen Audienzen des Papstes teil.

 „Notaufnahme“, um Wunden zu lindern

Auch die medizinische Ambulanz Mutter der Barmherzigkeit (Madre di Misericordia) gehört zum Almosenamt

Papst Franziskus hat oft gesagt, die Kirche sei wie eine Art „Feldlazarett“. Das Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe ist sozusagen ihre "Notaufnahme": ein karitativer und barmherziger Arm, der Wunden heilen und Notleidende unterstützen will. Besonders viele Hilfsgüter waren in jüngster Zeit für die Bevölkerung in der Ukraine bestimmt, die in dieser Zeit vom Krieg erschüttert wird. Vor Ort wurden lebensnotwendige Güter, Kleidung, Hygieneartikel, Medikamente und Lebensmittel verteilt. Nicht selten setzte sich Kardinal Krajewski selbst ans Steuer, um Hilfstransporte in die Ukraine zu fahren.

Kardinal Krajewski auf Hilfsmission

Eine weitere „erste Hilfe“, die vom Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe unterstützt wird, ist die Ambulanz der Mutter der Barmherzigkeit, nebst daneben liegender Wasch- und Duschgelegenheit für Bedürftige. Die Ambulanz „Mutter der Barmherzigkeit" (Madre di Misericordia) unter den Kolonnaden des Petersplatzes bietet - im direkten Bezug auf die Prinzipien des Evangeliums und der Soziallehre der katholischen Kirche - kostenlose medizinische Hilfe für arme, ausgegrenzte oder notleidende Menschen an. Sie befindet sich direkt unter der rechten Kolonnade und bietet jährlich mehr als 15.000 Gesundheitsdienste für etwa 8.000 Menschen an; darüber hinaus gibt es zahlreiche Einsätze mit mobilen Gesundheitsfahrzeugen in Randgebieten der Stadt. Die Notfall-Arztpraxis ist täglich von Montag bis Samstag geöffnet. Die Mission dieser Spezialambulanz ist, wie die des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe: Ein Zentrum für Würde und Geschwisterlichkeit sein.

(vatican news)

   

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

July 18, 2025 at 11:40AM

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Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe
Papst Leo XIV. telefoniert mit Israels Premierminister Netanjahu
Papst Leo XIV. telefoniert mit Israels Premierminister Netanjahu

Papst Leo XIV. telefoniert mit Israels Premierminister Netanjahu

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-07/papst-leo-xiv-telefoniert-mit-israels-premierminister-netanjahu.html

Nach dem israelischen Angriff auf die katholische Kirche der Heiligen Familie in Gaza hat Papst Leo XIV. mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu telefoniert. Der Papst rief zu einem sofortigen Waffenstillstand und dem Schutz der Zivilbevölkerung auf.

Nach einem israelischen Angriff auf die katholische Pfarrei in Gaza hat Papst Leo XIV. dem Patriarchen Pierbattista Pizzaballa telefonisch seine Solidarität ausgesprochen. Der ...

Mario Galgano - Vatikanstadt

An diesem Freitagvormittag hat Papst Leo XIV. in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo ein Telefongespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu geführt. Anlass des Gesprächs war der militärische Angriff der israelischen Streitkräfte auf den Kirchenkomplex der Heiligen Familie in Gaza am Vortag, bei dem drei Menschen getötet und weitere, zum Teil schwer, verletzt wurden.

Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls mitteilte, nutzte der Papst das Gespräch, um seinen Aufruf zu erneuern, den Verhandlungsprozess wiederzubeleben und unverzüglich einen Waffenstillstand sowie ein Ende des Krieges zu erreichen. Papst Leo XIV. äußerte erneut seine Sorge über die humanitäre Lage der Bevölkerung im Gazastreifen. Besonders betroffen seien laut dem Pontifex Kinder, ältere Menschen und Kranke.

Darüber hinaus betonte der Papst die Dringlichkeit, alle religiösen Stätten zu schützen und die Sicherheit der Gläubigen sowie aller Menschen in Palästina und Israel zu gewährleisten.

(vatican news)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

July 18, 2025 at 01:50PM

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Papst Leo XIV. telefoniert mit Israels Premierminister Netanjahu
"Das ist ihr gutes Recht" / Kanzler begrüßt Einmischung der Kirche bei Verfassungsrichterwahl
"Das ist ihr gutes Recht" / Kanzler begrüßt Einmischung der Kirche bei Verfassungsrichterwahl

"Das ist ihr gutes Recht" / Kanzler begrüßt Einmischung der Kirche bei Verfassungsrichterwahl

https://www.domradio.de/artikel/kanzler-begruesst-einmischung-der-kirche-bei-verfassungsrichterwahl

Eine Einmischung der Kirche rund um die geplatzte Verfassungsrichterwahl ist aus Sicht von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) legitim.

"Dass sich die katholische und die evangelische Kirche unterschiedlich, aber dass sich beide Kirchen in einer solchen Frage zu Wort melden, das finde ich gut", sagte Merz am Freitag bei seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin. Weiter betonte er: "Das ist ihr gutes Recht, dass sie das tun und das tun sie auch bei anderer Gelegenheit."

Zugleich wollte der Kanzler nicht weiter ausführen, ob er selbst von Kirchenvertretern rund um die Verfassungsrichterwahl kontaktiert worden sei. Er könne darüber im Einzelnen nicht berichten. "Auch bei meinem Büro meldet sich der eine oder andere, mit dem ich nicht persönlich sofort in Kontakt trete", so Merz. Es habe aber Zuschriften gegeben und verschiedene Wortmeldungen, teilweise öffentlich, teils nicht öffentlich.

Kampagne gegen Kandidatin

Die Wahl dreier Bundesverfassungsrichter war in der vergangenen Woche gescheitert. Hintergrund war die Personalie Frauke Brosius-Gersdorf.

Die Rechtswissenschaftlerin war von der SPD als Richterin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen worden. Die Wahl kam nicht zustande, nachdem in der Unionsfraktion Vorbehalte gegen die Juristin laut geworden waren.

Im Zentrum der Kritik, die auch von der katholischen Kirche geäußert worden war, stand unter anderem ein Satz der Verfassungsrechtlerin in einem Kommissionsbericht zum Thema Abtreibung aus dem vergangenen Jahr. Darin schreibt sie: "Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt."

Gegen die Vorwürfe und die folgende Kampagne in den Sozialen Netzwerken setzte sich Brosius-Gersdorf jedoch zur Wehr. Hunderte Wissenschaftler standen ihr in einem Offenen Brief bei. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz sagte die Juristin: "Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt." Falsch sei auch, "dass ich gesagt haben soll oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat".

Aus der Kirche hatte sich vor allem der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl kritisch zur Kandidatin geäußert. Im Nachgang entschuldigte sich Gössl jedoch bei Brosius-Gersdorf. Es gab auch einen privaten Austausch der beiden.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

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July 18, 2025 at 01:51PM

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"Das ist ihr gutes Recht" / Kanzler begrüßt Einmischung der Kirche bei Verfassungsrichterwahl
"Datum mit der geringsten religiösen 'Auswirkung'" / Bischof sieht in Abschaffung des Ostermontags kein Kirchenproblem
"Datum mit der geringsten religiösen 'Auswirkung'" / Bischof sieht in Abschaffung des Ostermontags kein Kirchenproblem

"Datum mit der geringsten religiösen 'Auswirkung'" / Bischof sieht in Abschaffung des Ostermontags kein Kirchenproblem

https://www.domradio.de/artikel/bischof-sieht-abschaffung-des-ostermontags-kein-kirchenproblem

Die vorgeschlagene Abschaffung des Ostermontags als Feiertag ist für Bruno Valentin, Bischof des Bistums Carcassonne und Narbonne, kein Aufregerthema. Der Zeitung "La Croix" sagte er am Donnerstag, dabei handle es sich "nicht um ein religiöses Thema". Der Ostermontag sei "von allen katholischen Feiertagen in unserem Kalender das Datum mit der geringsten religiösen 'Auswirkung'".

Der Bischof erklärte, der Ostermontag sei letztlich ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der die ganze Osterwoche aus Feiertagen bestand.

Napoleon I. habe die Feiertage auf den einen Ostermontag zusammengekürzt. Der Montag an sich habe für Christen keine besondere Bedeutung - anders als Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.

Diese Tage seien "spirituell viel wichtiger". Und obwohl sie keine Feiertage seien, würden Christen sie begehen. "Zu diesen Anlässen sind unsere Kirchen immer voll, auch wenn es an einem Wochentag ist." Eine Abschaffung des Ostermontags würde also nach Auffassung des Bischofs die Art und Weise, wie die Gläubigen Ostern feiern, nicht verändern. Ob der Ostermontag als Feiertag wirklich abgeschafft werden sollte, möchte Valentin nicht beurteilen - das sei Aufgabe der Parlamentarier.

Alternativ Mariä Himmelfahrt abschaffen?

Größere Bedenken hätte der Bischof bei der Abschaffung eines anderen Feiertags: Wie "La Croix" berichtet, hatte Astrid Panosyan-Bouvet, Ministerin für Arbeit und Beschäftigung, vorgeschlagen, statt des Ostermontags den 15. August - das Fest Mariä Himmelfahrt - als Feiertag abzuschaffen.

Dazu erklärte Valentin: "Wenn der 15. August abgeschafft würde, wäre das ein großer Akt der kulturellen, historischen und religiösen Entwurzelung." Das Fest sei "ein Höhepunkt des religiösen Jahres", an dem die Kirchen zu Ehren der Jungfrau Maria gut gefüllt seien. Am 15. August gingen selbst die Franzosen zur Messe, die das nur ein paar Mal im Jahr täten. "Ich bin daher der Meinung, dass dies eine Entwurzelung wäre, die nicht gut tun würde", so der Bischof.

Der französische Premierminister François Bayrou hatte am Dienstag vorgeschlagen, neben dem Ostermontag auch den 8. Mai als Feiertag abzuschaffen. Dabei handelt es sich um den "Tag des Sieges" - also den Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkrieges.

Von der Streichung der beiden Feiertage und weiteren Sparmaßnahmen verspricht sich der französische Premierminister Einsparungen von mehr als 40 Milliarden Euro - um damit das große Haushaltsdefizit Frankreichs wieder in den Griff zu bekommen.

Die katholische Kirche in Frankreich zählt zu den traditionsreichsten und geistesgeschichtlich wichtigsten in Europa. Marksteine ihrer reichen Geschichte sind etwa für das christliche Mittelalter die Taufe von Frankenkönig Chlodwig, die Reichskirche Karls des Großen ("Charlemagne"), die großen Ordensbewegungen und das "Zeitalter der Kathedralen"; weiter die Religionskriege des 16./17. Jahrhunderts, die nationalkirchliche Strömung des "Gallikanismus", die Aufklärung und die Französische Revolution. Zu Frankreichs Kulturerbe gehören ungezählte Klöster und Kathedralen von Weltrang.

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July 18, 2025 at 02:13PM

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"Datum mit der geringsten religiösen 'Auswirkung'" / Bischof sieht in Abschaffung des Ostermontags kein Kirchenproblem
Europa aeterna und die Extreme Rechte
Europa aeterna und die Extreme Rechte

Europa aeterna und die Extreme Rechte

https://www.feinschwarz.net/europa-aeterna-und-die-extreme-rechte/

Die Extreme Rechte in Politik und Kirche lässt sich mit einem Blick auf die Website „europa aeterna“ analysieren. Sonja Angelika Strube geht einem markanten Phänomen […]

Der Beitrag Europa aeterna und die Extreme Rechte erschien zuerst auf feinschwarz.net.

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July 18, 2025 at 12:08AM

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Europa aeterna und die Extreme Rechte
Chefarzt klagt gegen katholischen Klinikträger wegen Abtreibungsverbot
Chefarzt klagt gegen katholischen Klinikträger wegen Abtreibungsverbot

Chefarzt klagt gegen katholischen Klinikträger wegen Abtreibungsverbot

https://de.catholicnewsagency.com/news/20647/chefarzt-klagt-gegen-katholischen-kliniktrager-wegen-abtreibungsverbot

Ein Chefarzt hat Klage gegen seinen katholischen Klinikträger eingereicht, nachdem ihm das Durchführen vorgeburtlicher Kindstötungen untersagt worden war. Joachim Volz, der Arzt, sieht sich durch die Fusion der beiden Lippstädter Krankenhäuser in seiner ärztlichen Tätigkeit eingeschränkt und führt deswegen einen juristischen Kampf gegen katholische Vorgaben in der medizinischen Versorgung.

Unter der evangelischen Trägerschaft hatte Volz Abtreibungen durchgeführt. Bisher gab es im evangelischen Krankenhaus jährlich rund 15 vorgeburtliche Kindstötungen.

Fusion führte zu Abtreibungsverbot

Die Kontroverse entstand durch die Fusion des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt mit dem katholischen Dreifaltigkeits-Hospital zum „Klinikum Lippstadt – Christliches Krankenhaus“ mit rund 2.500 Mitarbeitern. Aus wirtschaftlicher Sicht war der Zusammenschluss notwendig, um die Gesundheitsversorgung in der Region langfristig zu sichern.

Voraussetzung für die Fusionsverhandlungen war für die katholische Seite, dass ab dem 1. Februar 2025 keine Abtreibungen mehr durchgeführt werden dürfen – selbst nicht bei medizinischen Indikationen.

„Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn bei Untersuchungen festgestellt wird, dass das Ungeborene an schwersten, oft nicht lebensfähigen Fehlbildungen oder Beeinträchtigungen leiden wird“, definierte Volz den Begriff der Indikation. Die einzige Ausnahme der neuen Regelung bestehe bei akuter Lebensgefahr für die Mutter. Sollte das Verbot nicht konsequent durchgeführt werden, drohe die Rückgängigmachung der Fusion, so der Chefarzt weiter.

Laut katholischer Lehre ist jede Form der direkten und vorsätzlichen Abtreibung ausnahmslos zu verurteilen, unabhängig von den Lebensumständen oder medizinischen Indikationen. Nach kirchlicher Auffassung beginnt mit der Zeugung menschliches Leben, das „von der Empfängnis an absolut zu achten und zu schützen“ ist.

Jeder Eingriff, der gezielt das Leben des ungeborenen Kindes beendet ist laut Katechismus der Katholischen Kirche (KKK 2271) ein „schwerer sittlicher Verstoß“ und niemand, „auch keine Instanz, kann jemals das Recht zu einer direkten Abtreibung beanspruchen“. Ärzte können selbstverständlich das Leben einer Mutter retten, auch wenn im Rahmen dieser Rettungsmaßnahmen das Kind möglicherweise nicht überleben wird. Hierbei handelt es sich nicht um eine direkte Abtreibung.

In Deutschland werden nach aktueller Rechtslage jährlich mehr als 100.000 ungeborene Kinder im Mutterleib getötet. Von 1996 bis 2023 wurden ungefähr 1,8 Millionen Kinder abgetrieben.

Klage vor dem Arbeitsgericht

Volz reichte Anfang Februar 2025 eine Klage beim Arbeitsgericht Hamm ein und beantragte festzustellen, dass die beiden Dienstanweisungen bezüglich des Verbots der Durchführung von vorgeburtlichen Kindstötungen rechtswidrig und unwirksam sind. Er rügte dabei insbesondere die Überschreitung des Direktionsrechts, einen Verstoß gegen die Berufsfreiheit und gegen den der Klinik auferlegten Versorgungsauftrag.

Bei dem Gütetermin Mitte April kam es laut WDR zu keiner Einigung. Der vorsitzende Richter Klaus Griese machte deutlich, dass die katholische Kirche solche Anweisungen geben dürfe. Für die katholische Kirche sei Abtreibung nach wie vor Mord, und der Arbeitgeber könne den Wunsch von Volz nicht gutheißen.

Der Anwalt der Klinik, Philipp Duvigneau, argumentierte mit dem Gesellschaftsvertrag zur Fusion, der in Sachen Schwangerschaftsabbruch keinen Spielraum lasse. Die Gesellschafter machten klare Vorgaben.

Petition erreicht 100.000 Unterschriften

Parallel zu seiner Klage startete Volz eine Online-Petition mit dem Titel: „Ich bin Arzt & meine Hilfe ist keine Sünde: Stoppt die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen!“ Die Petition erreichte bereits wenige Tage nach Veröffentlichung über 100.000 Unterschriften.

In der Petition stellte Volz zwei Hauptforderungen auf: „Schluss mit religiösen Vorschriften in öffentlichen Krankenhäusern“ sowie „Schluss mit der Kriminalisierung von jeglicher Form des Schwangerschaftsabbruchs“. Er argumentierte, dass sein Fall kein Einzelfall sei und dass es bereits mehrere Fusionen mit ähnlichen Konsequenzen für Gynäkologen gegeben habe.

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

July 18, 2025 at 07:28AM

·de.catholicnewsagency.com·
Chefarzt klagt gegen katholischen Klinikträger wegen Abtreibungsverbot
Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück
Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück

Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück

https://www.tagesschau.de/inland/brosius-gersdorf-erzbischof-goessl-telefonat-100.html

Bamberger Erzbischof Gössl Kritiker von Brosius-Gersdorf rudert zurück

Stand: 17.07.2025 19:15 Uhr

Einer der prominentesten Kritiker der Juristin Brosius-Gersdorf, der Bamberger Erzbischof Gössl, bedauert seine Aussagen. Nach einem Gespräch mit der Kandidatin für das Verfassungsgericht sagte er, er sei "falsch informiert" gewesen.

Nach seiner Kritik an Frauke Frauke Brosius-Gersdorf und deren vermeintlichen Ansichten zu Schwangerschaftsabbrüchen haben der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und die Juristin miteinander telefoniert. Das Gespräch sei "von gegenseitigem Respekt" geprägt gewesen, teilte das Erzbistum in einer Pressemitteilung mit, die mit Brosius-Gersdorfs Anwälten abgestimmt sei. Der Erzbischof distanziere sich von seiner ursprünglichen Kritik. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Gössl hatte in seiner Predigt am vergangenen Sonntag die geplante Ernennung von Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin im Bundestag als "innenpolitischen Skandal" bezeichnet und angesichts der liberalen Haltung der Juristin zum Abtreibungsrecht von einem "Abgrund der Intoleranz und Menschenverachtung" gesprochen.

Erzbischof bedauert Äußerungen in Predigt

Gössl hatte in seiner Predigt gesagt, dass Brosius-Gersdorf "angeblich das Lebensrecht ungeborener Menschen bestreitet". Nun stellte das Bistum klar: Der Erzbischof sei diesbezüglich "falsch informiert" gewesen, "was er nachdrücklich bedauert". Brosius-Gersdorf habe in dem Telefonat klargestellt, "dass sie sich immer schon für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzte und das auch heute tut". Gössl halte aber auch nach dem Gespräch an seiner Überzeugung fest, "dass es keinen abgestuften Lebensschutz gibt".

Brosius-Gersdorf hatte Gössls Äußerungen vom Sonntag im ZDF als "infam" bezeichnet. Sie wolle "daran erinnern, dass auch Vertreter der Katholischen Kirche an die Verfassungswerte unseres Grundgesetzes gebunden sind und damit auch an meine Menschenwürde und mein Persönlichkeitsrecht".

Bischof Bätzing stellt sich vor Brosius-Gersdorf

Vor der Aussprache zwischen Gössl und Brosius-Gersdorf hatte bereits der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die Jursitin gegen Diffamierungen in Schutz genommen. "Diese Frau hat es nicht verdient, so beschädigt zu werden", sagte der Limburger Bischof der Augsburger Allgemeinen.

Auf die Frage, ob Vertreter der Kirche die Diskussion um die Verfassungsrichterwahl angeheizt hätten, sagte Bätzing: "In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen." Viele Personen, die mit der Richterwahl befasst seien, seien dadurch beschädigt worden.

Unklar, wie es weitergeht

Wie es in der Causa Brosius-Gersdorf weitergeht - ob es einen neuen Wahltermin im Bundestag gibt oder ob die Juristin sich überhaupt noch einmal aufstellen lässt - ist unklar. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf sagte dem Nachrichtenportal t-online: "Die SPD steht zu 100 Prozent hinter ihr."

Während die SPD an ihrer Kandidatin festhalten will, hat die Union weiter Vorbehalte gegenüber Brosius-Gersdorf. CSU-Chef Markus Söder rechnet nicht mehr mit einer Wahl der Juristin. "Ich glaube, dass es dafür am Ende keine Mehrheit gibt", sagte Bayerns Ministerpräsident der Bild-Zeitung. Er glaube aber, dass sich Union und SPD bei dem Thema einigen könnten, sagte Söder. Am Ende des Sommers werde man "zusammenkommen und am Ende eine gute Entscheidung treffen, die auch das Gesicht der SPD wahrt".

Schwarz-Rot will in Ruhe beraten

Damit Brosius-Gersdorf überhaupt zur Verfassungsrichterin gewählt werden könnte, braucht es im Bundestag eine Zweidrittelmehrheit - also auch Stimmen der Opposition. Die AfD lehnt die Kandidatin ab, die Linke sieht zunächst Union und SPD am Zug und die Grünen hätten gern zeitnah eine Sondersitzung des Bundestags zu dem Thema.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben Union und SPD dem aber eine Absage erteilt. Wie aus einem Schreiben der Parlamentarischen Geschäftsführer Steffen Bilger von der CDU und Dirk Wiese von der SPD hervorgehe, wolle sich die Koalition "die erforderliche Zeit nehmen, einen neuerlichen Anlauf für die Wahlen im Plenum sorgfältig vorzubereiten". Da das Verfassungsgericht voll arbeitsfähig sei, gebe es derzeit keine Dringlichkeit für eine Sondersitzung des Bundestages.

Neben ihren Ansichten zum Thema Schwangerschaftsabruch, wegen derer sie von Union und AfD kritisiert wird, stand Brosius-Gersdorf auch wegen angeblicher Plagiate in ihrer Doktorarbeit in der Kritik. In einem Gutachten konnten die Zweifel aber zunächst ausgeräumt werden.

Auch rechte Kritik an weiterer Kandidatin

Ins Visier rechter Posts und Wortmeldungen gerät zusehends auch die ebenso nominierte Staatsrechtlerin Ann-Katrin Kaufhold aus München. So nannte AfD-Vize Stephan Brandner sie eine "Befürworterin staatlicher Enteignungen mit großer Nähe zum linksgrünen Milieu" und "untragbar". Kaufhold stehe für eine gesellschaftliche Transformation zur Bekämpfung des Klimawandels und wolle demokratische Prozesse umgehen, behauptete der AfD-Politiker.

Kaufhold war Mitglied einer Kommission zur Frage einer Vergesellschaftung von großen Wohnungsunternehmen in Berlin. Das Ergebnis des Gremiums war vor rund zwei Jahren, dass das Grundgesetz dem Land Berlin ermögliche, die Vergesellschaftung von Grund und Boden in einem Gesetz zu regeln.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 17, 2025 at 07:23PM

·tagesschau.de·
Erzbischof Gössl rudert nach Kritik an Brosius-Gersdorf zurück
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum

Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum

https://www.catholicnewsagency.com/news/265367/abortions-in-ireland-up-300-percent-since-2018-referendum

Bishop Kevin Doran of Elphin, chairman of the Irish bishops’ Council for Life (far left), and Archbishop Eamon Martin of Armagh, primate of all Ireland (second from left), stand with young pro-life activists at the 2024 Ireland March for Life in Dublin on May 6, 2024. / Credit: Courtesy of Pro Life Campaign

Dublin, Ireland, Jul 17, 2025 / 06:00 am (CNA).

One in 6 unborn children’s lives now end in abortion in the Republic of Ireland, according to the Irish Department of Health statistics, which reports 10,852 abortions in 2024 — the highest number on record since the law changed in 2019 following the 2018 referendum.

Pro Life Campaign spokesperson Eilís Mulroy speaking to CNA said: “That’s a truly horrifying figure, and it’s the opposite of what senior politicians promised the public would happen if they voted for repeal in 2018,” she added.

During the 2018 referendum, pro-life voices warned that abortion numbers would increase dramatically if access to abortion were widened. Mulroy pointed out that 10,852 abortions in 2024 represent a 280% increase from the 2,879 Irish abortions that happened in 2018, the year before the law changed.

Mulroy said the Pro Life Campaign and other groups have asked for a meeting with the minister for health, Jennifer Carroll MacNeill, to discuss the shocking new figures.

“I personally know politicians, TDs [a Teachta Dálaa is a member of Dáil Éireann, the lower house of the Irish Parliament, the Oireachtas], and senators who would have been people who campaigned back in 2018 for a yes vote, who would have been encouraging other people to vote yes at that time for different reasons, who now feel it’s gone too far and are appalled at the figures,” Mulroy said.

During the lead-up to the 2018 referendum vote to widen access to abortion, pro-life campaigners pointed out that in Britain at that time, 1 in 5 pregnancies ended in abortion.

“Members of the media in Ireland were accusing the pro-life side of scaremongering, and were trying to disprove those figures, and saying that that was never going to happen in Ireland,” Mulroy said.

“We have nearly caught up with that figure — we’re now at 1 in 6 babies’ lives ending in abortion,” she said. “And Britain, just this last week, released its latest figures, and they’re nearly at 1 in 3 pregnancies ending in abortion. So once you introduce abortion, once you change the law, over time, abortion rates grow, and if there was any doubt about that, there’s no doubt anymore.”

She added: “Even if one accepts at face value the highly debatable claim by abortion advocates that an additional 1,000 illegal abortion pills were purchased annually before the law was repealed, the post-2018 surge in abortions is still staggering. Over 98% of all abortions in Ireland in 2024 were during early pregnancy up to 12 weeks.”

Speaking to CNA, David Quinn of the Iona Institute highlighted the messaging used by Taoiseach Leo Varadkar and the Irish government at the time of the 2018 referendum. In announcing the referendum, Varadkar had said he was speaking “as Taoiseach, as a medical doctor, and as a former minister for health.”

“Leo Varadkar, when he announced the referendum in early 2018, said abortion would be ‘safe, legal, and rare,’ which clearly is not the case,” Quinn said. “... So would Leo Varadkar consider 11,000 rare? They were spinning a line about it being rare that was convenient to them, and it was convenient to those who voted yes to believe it as well.”

At the time of the 2018 abortion referendum in Ireland, Quinn said many people were led to believe that the subsequent legislation introduced would limit access to abortion. He wondered if the electorate realized the implications of voting yes.

“If they had looked into a crystal ball and seen that it would go above 11,000 or 1 in 6 pregnancies ending this way, would that have given them pause? Would they have realized the law is not half as restrictive as we were led to believe?”

He added: “It was sold to the voters on the hard cases — like the baby is going to die soon after birth. And there was very little focus on the fact that the vast majority of babies aborted will be the healthy children of healthy women. That was barely spoken about. I mean, our pro-life side tried to raise it, but the pro-choice circles and the government very successfully kept the conversation about the hard cases and weren’t telling people that 90% of abortions would take place before 12 weeks.”

Mulroy is pressing for intervention by the minister for health and shared concerns about what people’s expectations were in 2018.

“We spend a lot of time talking to politicians — even [those] who might not necessarily be coming from a pro-life perspective, but who might share common ground on some of the issues associated with the abortion question. For example the need for more positive alternatives for women in unplanned pregnancy.”

Mulroy said that it is politicians who have “responsibility in the area of public policy.”

“We’re talking about human lives here,” she said. “It’s not just like any other area of health care, where we’re trying to reduce waiting lists or other things. This is not health care. This is the ending of human lives, and that’s why we are really pushing for a meeting with the minister for health to discuss these figures and really allow us to discuss what’s happened under the abortion law, rather than this polarized situation where the pro-life voice is not allowed at all be at the decision-making table, which has happened in the Irish government in recent years.”

Mulroy does see some small signs of hope in the current Irish government.

“I would see a lot of positives there — the makeup of the current government. This government is supported by a number of independents, and some of those independents are very pro-life.”

She said she thinks Ireland will “hopefully see in the lifetime of this government” some incremental changes, “even if the only focus is to ensure that women in unplanned pregnancy have all of the information they need to parent.”

“Right now, when you ring the government-funded helpline to say that you are in an unplanned pregnancy, you really are only getting one piece of information, and that’s about where the nearest abortion-performing doctor is,” she said.

She added: “No matter what side of the fence you’re on… everyone should be united in and agree that women who are in unplanned pregnancy should get all of that information, and I think that would have an impact on the abortion numbers.”

Quinn is concerned that the issue of abortion numbers is simply not getting enough attention in the mainstream media.

“It’s not getting enough publicity; it’s not being discussed. Actually, very few people know about it outside pro-life circles. Nobody … on air has been asked, ‘Well, do you think 11,000 is rare? You said it would be rare. So what’s going on?’ Mainly, there’s a conspiracy of silence. It is quite hard to break through the conspiracy of silence. But we’ve just got to keep trying.”

Religion

via CNA Daily News https://www.catholicnewsagency.com

July 17, 2025 at 12:39PM

·catholicnewsagency.com·
Abortions in Ireland up 300% since 2018 referendum
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.

"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.

https://www.domradio.de/artikel/papst-biografien-werfen-unterschiedlichen-blick-auf-leben-leos-xiv

Es war ein Wettrennen um Platz eins: Wer bringt die erste Biografie über den neuen Papst in deutscher Sprache auf den Markt? Bereits einen Tag nach der Wahl von Kardinal Robert Prevost zu Leo XIV. am 8. Mai gaben sowohl der Herder-Verlag aus Freiburg als auch die Verlagsgruppe Patmos aus Ostfildern bekannt, dass sie ein Buch über den ersten US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri veröffentlichen werden – und das innerhalb weniger Wochen.

Diesen "Wettbewerb" gewann schließlich der österreichische Jesuit Andreas Batlogg mit seiner Biografie über Leo XIV., die am 28. Mai bei Herder verlegt wurde. Stefan von Kempis – der Redaktionsleiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan – zog mit seinem Papst-Buch beim Patmos-Verlag zwar den Kürzeren, weil sie zwei Tage später in den Buchhandel kam. Als E-Book konnte es laut Angaben des Verlags aber schon ab dem 19. Mai gekauft werden. Beide Bücher schafften es in die Spiegel-Bestsellerliste. Die allererste ernstzunehmende Biografie über Leo XIV. erschien jedoch bereits fünf Tage nach seiner Wahl im Pariser Verlag Editions Salvator – natürlich auf Französisch.

Wer sich heute, fast zwei Monate nach seiner feierlichen Amtseinführung, über das Leben des neuen Kirchenoberhaupts informieren will, findet im Online-Buchhandel ein Dutzend Papst-Biografien auf Deutsch. Die meisten sind recht schmal und im Eigenverlag erschienen oder als Book on Demand erhältlich – empfehlenswert erscheinen bei weitem nicht alle. Um etwas Orientierung auf dem umkämpften Markt der Leo-Biografien zu bieten, stellt DOMRADIO.DE vier Papst-Bücher vor, deren Lektüre sich lohnt. Neben den beiden bereits genannten Werken handelt es sich dabei zum einen um das Buch über Leo XIV. von Thomas Schumacher des Münchner Pneuma-Verlags und zum anderen um die jüngste Biografie, die Anfang Juli im Trierer Verlag Paulinus erschienen ist und aus der Feder von Mario Galgano stammt.

"Leo XIV.: Der neue Papst" von Andreas R. Batlogg

Das erste deutschsprachige Buch über Leo XIV. beginnt natürlich mit einem ersten Satz über den neuen Pontifex – aber nur, um sich danach für die knapp ersten hundert Seiten den Ereignissen vor der Papstwahl zu widmen. Die erste Hälfte des Werks von Batlogg beschäftigt sich zunächst mit den Vorgängern Leos auf dem Papstthron. Eine besondere Stellung nimmt dabei aus naheliegenden Gründen das Pontifikat von Franziskus ein. Der Autor geht vor allem auf die letzten Wochen im Leben seines argentinischen Mitbruders im Jesuitenorden ein und beschäftigt sich ausgehend von der Rede, dass Franziskus' Zeit als Kirchenoberhaupt "der Aussaat, nicht der Ernte" diente, mit den anstehenden Herausforderungen der Kirche.

Batlogg nennt dabei vor allem die Synodalität, die Stellung der Frauen in der Kirche und den Umgang mit queeren Menschen als wichtige Themen. Nach einer ausführlichen Schilderung des Konklaves zeichnet er in der zweiten Hälfte seines Buches ein detailliertes Lebensbild von Robert Prevost – nun Papst Leo XIV. Er schildert ihn etwa mit Blick auf seine Zeit in Lateinamerika als "peruanischen Papst", aber auch als "Teamworker", auf den in den kommenden Jahren zahlreiche Aufgaben zukommen. Batlogg gibt selbst zu, dass sein Buch "keine umfassende Biografie bieten" kann, denn es steht am Beginn "eines ganz taufrischen Pontifikats". Das ist bei der Lektüre des biografischen Teils über Leo auch deutlich zu merken, er bleibt oft an der Oberfläche.

Dennoch hat der österreichische Jesuit mit seinem Buch einen guten Überblick über das Pontifikat von Franziskus, die Herausforderungen der Kirche, das Konklave und schließlich über das Leben von Leo vorgelegt. Es bietet sich für alle als eine erste Annäherung an den neuen Papst an, die sich für eine fundierte zeitgeschichtliche und kirchenpolitische Einordnung des nun begonnenen Pontifikats von Leo interessieren. Batlogg schreibt meist kurzweilig und mit vielen Hintergrundinformationen. Über einige etwas ausschweifende Passagen, in denen der Autor auch italienische oder spanische Originalzitate verwendet, mag die geneigte Leserschaft hinwegsehen.

Andreas R. Batlogg: "Leo XIV.: Der neue Papst", Herder-Verlag, 176 Seiten, 19 Euro.

"Papst Leo XIV.: Wer er ist – wie er denkt – was ihn und uns erwartet" von Stefan von Kempis

"Habemus Leonem" – so ist das erste Kapitel des Buchs von Stefan von Kempis überschrieben. Dieser Titel harmoniert mit dem Beginn seiner Leo-Biografie, die mit der Balkonszene nach der Papstwahl die Leserinnen und Leser in das Geschehen am 8. Mai unmittelbar hineinholt. Der Autor setzt sein Buch konsequent als Biografie um, indem er die Lebensbeschreibung Leos und seine Ansichten, wie etwa seine Haltung zur Politik von US-Präsident Donald Trump, an den Beginn stellt. Die Schilderung des "unvollendeten Pontifikats" von Papst Franziskus, den Tod des argentinischen Kirchenoberhaupts und den Ablauf des Konklaves webt Kempis geschickt in die Mitte seines Leo-Buchs ein. Zum Ende schließt er mit einem Ausblick auf die "Baustellen", an denen der Brückenbauer Leo XIV. weiterbauen muss, wie etwa den Frauen in kurialen Führungspositionen oder den großen Themen der Weltpolitik.

Man merkt dem Buch von Kempis an, dass er Journalist durch und durch ist: Er schildert den Lebensweg von Robert Prevost anschaulich und detailliert. Besonders seiner Zeit in Peru und im Vatikan widmet der Autor mehrere Seiten – als Vatikan-Journalist und Kenner der Weltkirche nicht verwunderlich. Bei den "heißen Eisen" der Kirche, denen sich Leo stellen muss, spart der Autor keine Themen aus. Auch die konfliktreichen Beziehungen zu China oder das Amtsverständnis der Bischöfe macht Kempis zum Thema.

Das Buch des Vatikan-Journalisten ist eine fundierte Biografie des neuen Papstes, die anschaulich den Lebensweg Prevosts nachzeichnet. Kempis hat offensichtlich mit zahlreichen Wegbereitern des heutigen Pontifex gesprochen und sich so ein detailliertes Bild aus erster Hand verschafft. Die Biografie eignet sich für kirchennahe wie -ferne Leserinnen und Leser, die verstehen wollen, wer der neue Papst ist – und was die Welt von ihm zu erwarten hat.

Stefan von Kempis: "Papst Leo XIV.: Wer er ist – wie er denkt – was ihn und uns erwartet", Patmos-Verlag, 160 Seiten, 19 Euro.

"Leo XIV.: Leben – Aussagen – Kontexte" von Thomas Schumacher

Einen gänzlich anderen Ansatz für seine Papst-Biografie wählt Thomas Schumacher. Der Theologe und Philosoph nähert sich dem neuen Pontifex biblisch und theologisch an. Ausgehend von den ersten Worten Leos auf der Benediktionsloggia des Petersdoms "Der Friede sei mit euch allen!" erläutert Schumacher die theologische Bedeutung der Osterbotschaft der Evangelien. Weiter macht er sich Gedanken zu einem umfassenden Verständnis von Frieden und geht auf die kirchenhistorischen und existentiellen Hintergründe der Wahl eines Papstnamens ein. Ausführlich beschäftigt sich der Autor mit den Päpsten Leo dem Großen und Leo XIII., die dem Papst aus dem Augustinerorden bei seiner Namenswahl als Paten Vorbild waren.

Schumacher beschäftigt sich ferner ausgehend von den ersten Äußerungen Leos XIV. mit dem biblischen Bild des Hirten, dem Verständnis des bischöflichen Amtes bei Augustinus oder der Synodalität, die der Kirche neu von Franziskus ins Stammbuch geschrieben wurde. Nach einer theologischen Reflexion zur Neuevangelisierung kommt der Autor erst zum Schluss ausführlich auf den Lebensweg von Robert Prevost zu sprechen.

Schumachers Buch ist eine Biografie Leos der anderen Art, denn sie geht unter Bezugnahme auf Äußerungen des Pontifex auf die dahinterstehenden theologischen Implikationen ein und erklärt diese. Das nüchtern verfasste Büchlein eignet sich für theologisch vorgebildete Interessierte, die eine theoretische Grundlegung für die weitere Beschäftigung mit dem begonnenen Pontifikat Leos suchen. Für die breite Leserschaft ist es deswegen vermutlich eher nicht passend.

Thomas Schumacher: "Leo XIV.: Leben – Aussagen – Kontexte", Pneuma-Verlag, 80 Seiten, 12,95 Euro.

"Leo XIV.: Der Papst des Friedens. Ein Porträt" von Mario Galgano

Mario Galganos Buch über das Leben von Leo XIV. ist die neueste Papst-Biografie in deutscher Sprache. Sie hebt sich von den zuvor erschienenen Werken dadurch ab, dass sie Leo konsequent als Friedenspapst darstellt und zu erklären versucht, wie sich dieses Profil in den ersten Monaten seines Pontifikats bereits angedeutet hat. Schon mit dem Untertitel "Der Papst des Friedens" macht der Vatikan-Journalist diesen Ansatz mehr als deutlich. Bevor er sich der Biografie Prevosts widmet, schiebt der Autor deshalb zu Anfang eine theologische Beschäftigung mit dem Frieden ein. Auch den Verlauf des Konklaves behandelt Galgano in einem eigenen Kapitel.

Ein echter Pluspunkt: Ein besonderes Augenmerk legt das Buch auf das geistliche Profil Leos. Galgano stellt dabei in besonderer Weise Prevosts Prägung durch die auf Gemeinschaft ausgerichtete Spiritualität des Augustinerordens heraus. In diesem Zusammenhang geht er ausführlich auf die kirchenrechtliche Dissertation des heutigen Papstes ein, die sich mit dem Amt des örtlichen Priors bei den Augustinern auseinandergesetzt hat – eine gute Vorbereitung auf seine späteren Leitungsämter in der Kirche, bis hin zum Papstamt.

Zum Abschluss seines Buches blickt Galgano auf die ersten zwei Monate von Leos Zeit auf dem Papststuhl zurück und analysiert die sich dort abzeichnenden Schwerpunkte seines Pontifikats. Darin liegt auch die Stärke des Buchs: Es bietet als jüngstes Werk zu Leo nicht nur einen guten Überblick über die Biografie Leos, sondern auch über seine erste Zeit als Papst – weit über die ersten Tage nach der Wahl hinaus. Schade ist allerdings, dass sich Galganos Buch nicht stringent als Biografie liest, sondern sich gerade zu Beginn in theoretischen Ausführungen verfranst. Dennoch

·domradio.de·
"Ein ganz taufrisches Pontifikat" / Papst-Biografien werfen unterschiedlichen Blick auf Leben Leos XIV.
Religiöse Bildung für alle!
Religiöse Bildung für alle!

Religiöse Bildung für alle!

https://www.ekd.de/ekd-text-zum-religionsunterricht-im-sonderpaedagogischen-kontext-91204.htm

Ein neuer Text der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bietet erstmals einen bundesweiten Orientierungsrahmen für evangelischen Religionsunterricht bei sonderpädagogischem Förderbedarf. Unter dem Titel „Religiöse Bildung für alle. Orientierungsrahmen für den evangelischen Religionsunterricht im sonderpädagogischen Kontext“ (EKD-Texte 143) beschreibt die EKD, wie religiöse Bildung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf gelingen kann.

„Der Religionsunterricht als unverzichtbarer Bestandteil schulischer Bildung unterstützt junge Menschen darin, sich die Tiefendimension des Lebens zu erschließen, macht den christlichen Glauben in evangelischer Ausprägung erlebbar und fördert wechselseitiges Verständnis. Dies gilt für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten“, so die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, im Vorwort des Textes. Der Text reflektiert Möglichkeiten, Chancen und Grenzen eines differenzsensiblen Religionsunterrichts für Schüler*innen mit Förderbedarf – unabhängig davon, in welcher Schulform dieser stattfindet. Er bietet eine kritische Bestandsaufnahme zur sonderpädagogischen Förderung in Deutschland und gibt einen Einblick in die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten betroffener Kinder und Jugendlicher.

Der neu erschienene Orientierungsrahmen zeigt, wie inklusive religiöse Bildung gelingen kann: kreativ, dialogisch, biografieorientiert – mit dem Ziel, Subjektwerdung zu stärken und Empowerment zu ermöglichen. Er verknüpft theologische, didaktische und schulorganisatorische Überlegungen, sowie strukturelle Herausforderungen: So etwa Anforderungen in der Lehrkräftebildung, die Notwendigkeit sonderpädagogischer Kompetenzen auch im allgemeinbildenden Kontext und die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte und Zugänge grundsätzlich neu zu denken.

„Gemeinsam arbeiten wir in der evangelischen Kirche und in evangelischer Mitverantwortung für den Religionsunterricht daran, dass der Religionsunterricht an jeder Schule für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren jeweiligen Voraussetzungen, ein Ort der Ermutigung, der Orientierung und der Verständigungsfähigkeit ist“, so Bischöfin Fehrs.

Der Text wurde von einer Arbeitsgruppe von Expert*innen aus Schulpraxis, Wissenschaft und kirchlicher Bildungsarbeit erarbeitet. Er ist unter www.ekd.de/ru-sonderpaedagogik abrufbar.

Hannover, 17. Juli 2025

Pressestelle der EKD

Religion

via Evangelische Kirche in Deutschland: Presse https://www.ekd.de

July 17, 2025 at 09:10AM

·ekd.de·
Religiöse Bildung für alle!
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe

Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe

https://www.domradio.de/artikel/vatikan-institutionen-im-portraet-das-dikasterium-fuer-die-bischoefe

Was macht das Dikasterium für die Bischöfe?

Ganz einfach gesagt: Es hilft dem Papst, die richtigen Hirten für die Kirche zu finden. Ob Bischof, Erzbischof oder Weihbischof – bevor der Papst jemanden ernennt, geht seine Akte durch diese Behörde. Die letzte Entscheidung liegt dann beim Papst.

Klingt ein bisschen nach kirchlicher Personalabteilung?

Stimmt – aber eben mit einem geistlichen Kompass. Gesucht werden keine perfekten Manager, sondern Männer mit Tiefe, Klugheit und einem Leben im Glauben. Wichtig ist: Die Auswahl soll im Geist des Dienens geschehen – mit viel Gebet und Verantwortung. Aber es stimmt, die Bischöfe sind so das Führungspersonal der Weltkirche in den einzelnen Bistümern. Das Bischofsdikasterium kümmert sich aber nur um die Bischöfe in den traditionsreichen, alten Teilkirchen – für die jungen Kirchen und deren Bischöfe ist die Kongregation für die Evangelisierung zuständig.

Wie läuft so eine Auswahl eines Bischofs ganz konkret ab?

Da greift ein ganzes Netz. Eine wichtige Rolle spielen die Nuntien – also die päpstlichen Botschafter in den Ländern. Sie prüfen mögliche Kandidaten ganz diskret vor Ort: Wer ist der Mann? Wie lebt er? Was sagen andere? Ihre Berichte gehen dann vertraulich nach Rom. Dort wird im Dikasterium beraten, abgewogen und schließlich dem Papst eine Empfehlung vorgelegt.

Haben da nur Männer mitzureden?

Nicht mehr! Papst Franziskus hat ein echtes Novum eingeführt: Seit einigen Jahren sitzen auch Frauen im Bischofsdikasterium – als stimmberechtigte Mitglieder. Drei sind es derzeit. Eine davon ist Schwester Raffaella Petrini, die Chefin der vatikanischen Stadtverwaltung. Auch sie stimmt mit ab, wer Bischof werden könnte – ein Meilenstein.

Was macht das Dikasterium sonst noch?

Es bereitet zum Beispiel die sogenannten Ad-limina-Besuche vor – das sind die Pflichtbesuche der Bischofskonferenzen in Rom, etwa alle fünf Jahre. Außerdem geht es um die Gründung, Teilung oder Zusammenlegung von Diözesen.

Die katholische Kirche wächst ja, nicht bei uns in Europa zwar, aber in Afrika und Asien, und da kommt es vor, dass zB ein neues Bistum entsteht, meist durch Abspaltung von einem größeren Bistum. Und in Italien gibt es wiederum wahnsinnig viele Bistümer, Hunderte, teils sehr kleine, und hin und wieder werden welche fusioniert.

Und historisch?

Die Wurzeln des Dikasteriums für die Bischöfe reichen bis 1588 zurück – gegründet hat es Papst Sixtus V. Seither hat sich der Name öfter geändert, zuletzt 2022. Da wurde aus der Bischofskongregation im Zuge der Kurienreform von Papst Franziskus das heutige "Dikasterium für die Bischöfe".

Und Lateinamerika?

Auch das ist abgedeckt – über eine eigene Kommission unter dem Dach des Dikasteriums. Sie beobachtet die kirchliche Entwicklung in der Region und fördert die Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 17, 2025 at 09:23AM

·domradio.de·
Nicht mehr nur Männersache / Vatikan-Institutionen im Porträt: Das Dikasterium für die Bischöfe
"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf
"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf

"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf

https://www.domradio.de/artikel/bischofskonferenz-vorsitzender-verteidigt-brosius-gersdorf

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, verteidigt die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. "Diese Frau hat es nicht verdient, so beschädigt zu werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag).

Auf die Frage, ob Vertreter der Kirche die Diskussion um die Verfassungsrichterwahl angeheizt hätten, sagte Bätzing: "In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen." Viele Personen, die mit der Richterwahl befasst seien, seien dadurch beschädigt worden. "Es ist kein Thema für einen Kulturkampf. Wir können diesen Kulturkampf nicht gebrauchen. Es gibt zu viele Profiteure davon."

Weiter sagte Bätzing, dass es sich bei der Causa um eine Personalfrage handle, die von der Politik gelöst werden müsse. "Ich möchte mich nicht zu der Kandidatin äußern, das ist Aufgabe der Politik", so Bätzing. Die Parteien müssten Kandidatinnen und Kandidaten finden und sie so präsentieren, dass sie auch gewählt werden könnten.

Brosius-Gersdorf war von der SPD als Richterin für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen worden. Die für vergangenen Freitag geplante Wahl kam nicht zustande, nachdem in der Unionsfraktion Vorbehalte gegen die Juristin laut geworden waren.

Hintergrund ist vor allem Brosius-Gersdorfs Haltung zur Menschenwürde von ungeborenen Kindern. Im Zentrum der Kritik stand unter anderem ein Satz der Verfassungsrechtlerin in einem Kommissionsbericht zum Thema Abtreibung aus dem vergangenen Jahr. Darin schreibt sie: "Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt."

Bätzing: "Kluge Balance"

Gegen die Vorwürfe setzte sich Brosius-Gersdorf jedoch zur Wehr. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz sagte die Juristin am Dienstagabend: "Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt." Falsch sei auch, "dass ich gesagt haben soll oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat".

Von ranghohen Vertretern der katholischen Kirche gab es vor der geplanten Wahl Kritik an Brosius-Gersdorf. Zuletzt legte der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl der Juristin einen Verzicht auf ihre Kandidatur nahe. Zugleich bot er ihr am Mittwoch ein klärendes Gespräch an.

Bischof Bätzing führte nun aus, es gehe in der Debatte zum einen um das Selbstbestimmungsrecht für ungewollt schwangere Frauen und zum anderen um den Schutz ungeborenen Lebens. Die derzeitige Praxis - Paragraf 218a garantiert Straffreiheit unter bestimmten Bedingungen - bedeute aus seiner Sicht eine "kluge Balance", so der Bischof von Limburg.

Daran zu rütteln, halte er für einen Fehler, fügte Bätzing hinzu: "Warum soll man den klaren Kompromiss, den es zur Abtreibungsfrage gibt, aufgeben und damit womöglich eine gesellschaftliche Spaltung riskieren?"

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Das gilt vor allem für die Durchsetzung der Grundrechte. Zur Beachtung des Grundgesetzes sind alle staatlichen Stellen verpflichtet. Kommt es dabei zum Streit, kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. Seine Entscheidung ist unanfechtbar. An seine Rechtsprechung sind alle übrigen Staatsorgane gebunden.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

July 17, 2025 at 09:52AM

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"In dieser gesamten Debatte ist viel schiefgelaufen" / Bischofskonferenz-Vorsitzender verteidigt Brosius-Gersdorf
Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"
Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"

Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"

https://www.deutschlandfunk.de/theologe-dabrock-evangelische-zurueckhaltung-zu-abtreibung-finde-ich-schade-100.html

Röther, Christian www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag

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July 17, 2025 at 10:42AM

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Theologe Dabrock: Evangelische Zurückhaltung zu Abtreibung "finde ich schade"
Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände
Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände

Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände

https://www.domradio.de/artikel/religionsfreiheitsbeauftragter-rachel-beklagt-weltweite-missstaende

Drei Viertel aller Menschen lebten in einem Land, in dem ihr Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit nicht gewährleistet sei, sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).

Thomas Rachel, Religionsfreiheitsbeauftragter der Bundesregierung

"Dass dieses Amt nun im Auswärtigen Amt angesiedelt ist, ist ein klares Signal dafür, dass es auch Teil der deutschen Außenpolitik ist, sich diesen Fragen zu widmen."

Vielfach werde Religion missbraucht, um andere Menschen zu diskriminieren. Ein Extrembeispiel sei die menschenvernichtende und menschenverachtende Terrorgruppe IS, die behauptet, Vertreter der Muslime zu sein. "Das sind sie nicht", sagte Rachel.

Sorge um Situation in Syrien und Westjordanland

Die Situation in Syrien mit tödlichen Angriffen auf Christen und Kämpfe zwischen sunnitisch-islamischen Beduinen und Drusen wolle er sich genau ansehen, sagte er. Auch bei einem besorgniserregenden Vorfall vor einigen Tagen in Taybeh, der letzten rein christlichen Ortschaft im Westjordanland, habe es Übergriffe und Brandanschläge gewalttätiger israelischer Siedler gegeben. "Das muss aufgeklärt, die Täter zur Verantwortung gezogen und weitere Gewalt verhindert werden."

Das Bundeskabinett hatte Rachels Ernennung am 28. Mai zugestimmt.

Rachel ist Nachfolger von Frank Schwabe, der das 2018 geschaffene Amt zuletzt innehatte. Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wechselte zur 21. Legislaturperiode ins Auswärtige Amt. Rachel ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist evangelischer Christ, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Mitglied des Rates der EKD.

Die Religionsfreiheit gehört zu den grundlegenden Menschenrechten. In Deutschland heißt es in Artikel 4 des Grundgesetzes: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich." Die ungestörte Religionsausübung - gleich welcher Konfession - soll ebenfalls gewährleistet sein.

Religion

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July 17, 2025 at 11:15AM

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Wachsende Sorge / Religionsfreiheitsbeauftragter Rachel beklagt weltweite Missstände
Wunderbar statt normschön
Wunderbar statt normschön

Wunderbar statt normschön

https://eulemagazin.de/wunderbar-statt-normschoenheit-kirche-lookism-koerperbilder/

Foto Spiegel: Mick Haupt (Unsplash), Foto Carlotta: Heike Roessing

Welche Rolle spielen Lookism und Normschönheit in Kirche und The*logie? Wie kann eine konterkulturelle Kritik von Körper- und Schönheitsbildern gelingen?

Lookism bedeutet übersetzt wohl so viel wie Diskriminierung aufgrund einer Überbetonung des Aussehens. Noch ein -ismus! Ich kann nachvollziehen, dass angesichts der weitreichenden Palette an Perspektiven, die für eine diskriminierungssensiblere intersektionale Kirche und The*logie bereits einbezogen werden, noch so ein „-ismus“ vielleicht nicht direkt Anklang findet.

Dabei ist Lookism ehrlich gesagt gar kein Add-On, keine zusätzliche Kategorie. Vielmehr handelt es sich um eine Art Meta-Kategorie, unter der verschiedene Aspekte verbunden werden. Denn in vielen Fällen von Diskriminierung geht es um äußerliche Vorannahmen über Menschen, von denen aus auf Eigenschaften geschlossen wird.

Autor:in

Carlotta Israel

Carlotta Israel (Instagram, Bluesky) ist evangelische Theologin und hat zum Thema „Evangelische Frauenordination im geteilten Deutschland“ promoviert. Als Feminismus-Agentin begibt sich Carlotta Israel in ihrer Kolumne „Sektion F“ für uns auf die Spuren des intersektionalen Feminismus in Kirche, Gesellschaft und Theologie. (Foto: Heike Roessing)

Ich vermute, ein -ismus, der noch weniger bekannt ist als Lookism, der aber oft als erstes mit ihm verbunden wird, ist Sizeism, also (Kleidungs-)Größen-ismus: Eine Privilegierung für die einen, eine Diskriminierung für andere aufgrund ihrer Körpergröße. Meist wird dabei zunächst an das Gewicht gedacht und weniger an die Körperlänge, aber auch die könnte einbezogen werden. Wenn es um das Körpergewicht geht, könnten wir auch von Weightism sprechen. Jedenfalls sind unterschiedliche Begriffe im Umlauf, so ganz trennscharf wird dabei aber – meiner Wahrnehmung nach – nicht abgegrenzt.

Pretty Privilege, das tatsächlich auch Halo-Effekt, also Heiligenschein-Effekt, genannt wird, ist die aus der Sozialpsychologie stammende Erkenntnis, dass Menschen, die gesellschaftlichen Schönheitsnormen entsprechen, positive Attribute zugesprochen werden. Dünne Personen werden oft als kompetenter und klüger eingeschätzt als dicke_fette Personen. Kleiner Hinweis: Dick_fett sind ähnlich wie „queer“ (oder aus der Kirchengeschichte auch der Begriff „Pietisten“) zunächst als Beleidigung gedachte Begriffe, die dann von Erfahrungsexpert*innen angeeignet wurden.

Im Hintergrund steht bei Gewichtsdiskriminierung ein Verständnis davon, dass Mehrgewichtigkeit damit zusammenhängt, dass sich Menschen nicht „zusammenreißen“ können und selbstverschuldet aufgrund von Faulheit und Zügellosigkeit dick_fett geworden sind. Normalerweise bin ich keine Freundin von biologischen Herleitungen, aber: So einfach ist Dick_Fettsein nicht erklärt! Auch die Genetik spielt eine Rolle (das ist seit über 20 Jahren bekannt).

Ist Dick_Fettsein eine Sünde?

Der dünne Heiligenschein, der Leuten übergehängt wird, zeigt vom Wort her aber auch schon eine Verbindung dazu, wie auf Gewicht in christlichen Kontexten geblickt wird. In (oft) US-amerikanischen Abnehmprogrammen wie „Slim for Him“ oder „Jogging for Jesus“ – auf Awful Library Books hat Mary Kelly das sehr schön zusammengefasst – zeigt sich ein darunterliegendes Verständnis: Gott möchte, dass du dünn bist! Feministische Körpertheologinnen wie Lisa Isherwood und Hannah Bacon haben herausgearbeitet: Dick_Fettsein wird als Sünde gesehen. Lisa Isherwood zitiert in ihrem Buch „Fat Jesus. Feminist Explorations in Boundaries and Transgressions“:

„1957 schrieb Charlie Shedd ein Buch mit dem Titel „Bete dein Gewicht weg“, in dem behauptet wird, dass Fette („fatties“) Menschen seien, die buchstäblich ihre Sünde wiegen könnten. Fett, behauptete er, sei die Verkörperung von Ungehorsam gegenüber Gott, weil es den Heiligen Geist daran hindere, das Herz zu penetrieren – er könne nicht durch die Schichten von Fett kommen.“ (S. 71, Übersetzung von mir)

Da dreht sich bei mir alles um! Was ist das denn für ein G*ttes- und Menschenbild? Wie im Grunde unfähig wird sich hier denn der*die Heilige Geist/kraft vorgestellt? Sorry, aber das ist wirklich erschreckend! Wenn das Evangelium dafür missbraucht wird, dass statt Befreiung und G*ttes Liebe Dünnsein im Zentrum stehen soll, dann kann das nicht die wirkliche Gute Nachricht sein!

Nun sind solche Programme nicht nur einer bestimmten Ideologie von Körperlichkeit zuzuordnen, sondern finden sich deutlich ausformuliert nur in einigen christlichen Theologien und Frömmigkeiten. Die Wechselwirkung von christlichem Glauben und US-amerikanischer Kultur ist unübersehbar. Der „Missionsdrang“ der Anti-Fett-Aktivist*innen gründet in nicht geringem Maße auch in ihrem evangelikal-erwecklichen Glauben, den so nur wenige Menschen in Deutschland teilen. Eine christliche Konfessionskunde der Körperbilder und -Theologien wäre schon allein deshalb eine lohnende Sache, um dieser Spielart des Christ*innentums die – häufig medial vermittelte – Deutungshoheit darüber streitig zu machen, was als „christlich“ verhandelt wird.

Fakt ist aber: Die Verbindung von Essen zur „Sünde“, die sich ja schon von der Todsünde der Völlerei her nahelegt, spiegelt sich auch in nicht explizit christlichen Diätprogrammen wider. Dazu empfehle ich besonders Hanna Bacons Buch „Feminist Theology and Contemporary Dieting Culture. Sin, Salvation and Women‘s Weight Loss Narratives”. Für ihre empirischen Forschungen zum Sündenverständnis in diesem Zusammenhang hat sie selbst eine Diätgruppe besucht.

Normschöne Körper überall

Neben der the*logischen Aufgabe, sich gegen solche Körper- und Sündenverständnisse zu wehren, ist Gewichtsdiskriminierung in der Kirche auch durchaus gegenständlich anzugehen: Welche Sitzgelegenheiten gibt es in unseren Kirchen und Gemeindehäusern? Müssen sich dicke_fette Menschen darüber Gedanken machen, ob darauf Platz zu nehmen, ok ist? Bauliche Barrieren, die im Sinne einer Ableismus-kritischen Kirche im Blick sind, können auch dicke_fette Menschen ausgrenzen. Welche Relevanz hat das Körpergewicht bei amts- oder vertrauensärzt*lichen Untersuchungen im Zusammenhang mit Verbeamtungsverfahren am Berufseinstieg?

Ist die Rolle, die Lookism bei der Nachwuchs-Werbung und der Besetzung von Mitarbeiter*innen-Stellen spielt, ausreichend reflektiert? Ein Blick auf die Social-Media-Accounts, die sich an Interessent*innen für das The*logiestudium oder an zukünftige Auszubildende für diakonische und kirchliche Berufe richten, stimmt mich skeptisch. Wie auch bei anderen Geisteswissenschaften und den Mitbewerbern auf dem Sozial- und Lifestylemarkt überwiegen bei Kirche und The*logie die normschönen Körper.

Eule-Redakteur Philipp Greifenstein erklärt ja gerne, die digitale Kirche könne immer nur widerspiegeln, wie die analoge Kirche ist, weil sie auf sie bezogen bleibt. Aber das stimmt so nicht: Gerade auf Social-Media-Plattformen präsentieren sich The*logie und Kirche so, wie sie gerne sein würden. Und das heißt (zum Glück!) häufig: Vielfältig und divers, diskriminierungssensibel, offen und fröhlich. Alle sind willkommen! Aber – sind alle konventionell attraktiv?

Dass die Dauerpräsenz von normschönen, konventionell attraktiven Menschen andere Menschen ausschließt, liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Gehöre ich mit meinem nicht-normschönen Körper wirklich dazu? Entspreche ich dem Bild, das sich Kirche und The*logie von sich selbst machen?

G*tt aber sieht das Herz an!

Nehmen wir einmal ernst, dass Lookism eine Meta-Kategorie ist: Vom Äußeren her wird auf etwas vermeintlich Charakterliches geschlossen. So wurde und wird in rassistischer Weise von Körperbeschaffenheiten auf Typologien geschlossen und davon ausgehend rassistisch klassifiziert. Von ihrer Erscheinung her wird auf das Geschlecht von Menschen geschlossen, so dass sie dann – je nach dem – patriarchal bevor- oder benachteilt werden. Ableismus, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, beruht ebenfalls auf der äußeren Erscheinung. Und wenn eine Behinderung und/oder chronische Krankheit oder Neurodivergenz unsichtbar ist, ist es für Erfahrungsexpert*innen schwieriger, Rechte und Räume dafür einzuklagen.

Vom Blick auf das Äußerliche sind alle betroffen. Natürlich nicht in der gleichen Weise, aber alle sind im ureigensten Sinn des Wortes betroffen davon, dass Weightism, Sexismus, Rassismus, Ableismus usw. Menschen kategorisieren und wir davon ausgehend darauf schließen, wie sie tatsächlich sind. Ganz zu schweigen davon, dass von Markenkleidung, Accessoires und Kosmetik auf Schichtzugehörigkeiten geschlossen wird und – insbesondere Frauen – als „billig“ verschrien werden, je nach dem, wie sie ihren Körper gestalten.

Alle sind betroffen, nur in unterschiedlicher Weise: Manch eine*r profitiert vom Pretty-Privilege-Patriarchat, andere fallen hinten runter, wenn von Außen auf Inneres geschlossen wird. Dieses Denken können wir mit der Bibel im Gepäck problematisieren: Es geht nicht um äußerliche Zeichenhaftigkeiten und damit auch nicht um vermeintliche G*ttesbeziehungen – wie im Duell von Elia und den Baals-Priester*innen –, sondern um Befreiung.

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; G*tt aber sieht das Herz an“ – diesen Satz aus der Davidsgeschichte kennen viele vielleicht als schönen Bibelvers, als Tauf- oder Konfirmationsspruch. „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete“, spricht G*tt zum Propheten Jeremia. Und auch den 139. Psalm kann mensch mit Jugendlichen und Erwachsenen lookism-kritisch auslegen: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin!“ und nicht „Ich danke dir, dass ich normschön gemacht bin.“

Stop commenting bodies!

Die Zeit ist reif, dass Kirche und The*logie versuchen, sich dem allgegenwärtigen Privilegierungs-/Diskriminierungsstrudel zu entziehen. Dazu gehört mindestens, sich ihm bewusst zu stellen. Konterkulturell, so nennt es die The*log

·eulemagazin.de·
Wunderbar statt normschön
What would the good Samaritan do today?
What would the good Samaritan do today?

What would the good Samaritan do today?

https://religionnews.com/2025/07/16/who-is-my-neighbor/

(RNS) — A scholar of the law tried to trip up Jesus by asking him, “Teacher, what must I do to inherit eternal life?” Like any good teacher, Jesus turned the tables on him and asked, “What is written in the law? How do you read it?”

The scholar gave a good answer: “You shall love the Lord, your God, with all your heart, with all your being, with all your strength, and with all your mind, and your neighbor as yourself.”

He then asked Jesus, “And who is my neighbor?” In response, Jesus told the story of the good Samaritan (Luke 10: 25-37).

Today, we still ask, “Who is my neighbor?”

Is it the student having trouble in school? Is it the senior citizen near where I live who does not have any family or friends? Is it the homeless person who cannot afford housing? Is it the mentally ill bag lady I pass on the way to work? Is it the unwed teenage mother on welfare? Is it the undocumented Hispanic man working in the underground economy? Is it the cancer or AIDS victim slowly dying in hospice?

Jesus would answer, “Yes. All the above.” All of them are our neighbors. We see them every week as we pass through their neighborhoods.

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But these are only our local neighbors. The late Canadian philosopher Marshall McLuhan reminded us that with modern communication systems, we now live in a global village. Today, we see our neighbors in the newspaper, on cable news and on social media. Our neighbors are the victims of floods in Texas and New Mexico. They are immigrants being imprisoned and deported. They are victims of war and hunger in Gaza. They are being persecuted for their faith in China. They are refugees from wars and climate change in the Middle East and Africa.

Jesus wants us to be good neighbors to all these people.

The church used to make us feel guilty every time we had a dirty thought. Now, it is making us feel guilty every time we look at the news because Jesus is looking over our shoulders and asking us what we are going to do for those in need. It is enough to make you want to cancel your newspaper, turn off the TV news and bury your head under your blanket.

Despair is easy for anyone who takes seriously the call to love your neighbor as yourself. But hope can come in two ways.

First, it is important to see each of these neighbors as an individual — not as a statistic.

There is a story about a man walking along the beach after a storm stranded thousands of starfish up on the shore. The starfish were dying. The man saw a small child picking them up one at a time and putting them back in the ocean. He asked the girl why she was doing it since she could make so little difference. The girl responded, “It makes a difference to the ones I put in the water.”

While we may not be able to help everyone, it makes a difference to those we do help.

Second, we are not alone, like the child on the beach, in trying to save the world. Jesus’ words are addressed to all Christians, and we respond not just as individuals, but as a community that works together and supports one another in our efforts. That is what it means to be members of the body of Christ. When we work together, we can accomplish so much more.

How do we become good neighbors? There are at least three ways. First by being a good citizen, second by being a volunteer and third by opening our pocketbooks.

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Being a good citizen means taking an active part in determining the priorities of the community.

Some people believe government should only provide for law and order, and leave everything else to the marketplace and private charity. But Catholic social teaching from the popes reminds us the state is also responsible for making society more just and peaceful. Not just as individuals, but through our government, we must express our concern for the poor and powerless. Being a good neighbor means working for racial justice, for understanding among peoples and for the preservation of the environment.

How to best do that requires study and research, but government is our way of working together for the common good, justice, peace and environmental protections.

We as Christian citizens should be ashamed when Medicaid and health care for poor Americans are cut back, when the United States Agency for International Development is closed down and programs helping victims of AIDS in Africa are eliminated, and when funding for scientific research and climate change are gutted. Christian citizens must demand better of their government.

Second, being a good neighbor means being a volunteer. Not everything can or should be done by government. Catholic parishes and other organizations have numerous programs where volunteers can help the community.

Finally, being a good neighbor means being like the good Samaritan who opened his wallet and gave money to a person in need. This is not a pitch to give money to the church. This is a pitch to give money to the desperate and the powerless. Catholic Charities facilitates this in the U.S., and Catholic Relief Services does so outside the U.S. Every parish has local projects it supports. And there are non-Catholic charities doing much good that you could support.

We are one of the most blessed communities in the richest country in the world. Those who have been blessed must be more generous.

How much should you give?

Some people say we should tithe, or 10% of our incomes. Others talk of sacrificial giving, or giving until it hurts. I don’t know what the right answer is. I would ask you to think about how much you spend on beer and cigarettes, concerts, movies and streaming services, eating in restaurants, vacations and your summer wardrobe. Then ask yourself how much you gave to your neighbor in need.

The parable of the good Samaritan is a challenge to us all. It is the challenge to be a good Christian. It is a challenge to put our time and our money where our mouth is when we claim that we love our neighbors. The love of the good Samaritan is not an abstraction; it is a practical response to someone in need.

Jesus went beyond the command to “love your neighbor as yourself.” He loved us more than he loved himself; he laid down his life for us. When we gather as a community to celebrate the Eucharist, we unite ourselves with his love. We renew the new covenant, which is a covenant of love: God’s love for us, and our love for God and our neighbor.

Religion

via RNS https://religionnews.com/

July 16, 2025 at 07:21PM

·religionnews.com·
What would the good Samaritan do today?
Religiöse Fußballspielerinnen: God first
Religiöse Fußballspielerinnen: God first

Religiöse Fußballspielerinnen: God first

https://taz.de/Religioese-Fussballspielerinnen/!6098167/

Wenn Sarai Linder zur EM fährt, hat sie immer ihre Bibel mit dabei. So erzählt sie es unter anderem dem Podcast „Sportschau F“ der ARD. Vor jedem Spiel bete sie, manchmal bekomme sie von der Familie noch einen Bibelvers zugeschickt. Auch, was Sarai Linder betet, weiß man. Zum Beispiel: „Herr, schenk mir ein gutes Spiel, pass auf uns alle auf, dass wir verletzungsfrei aus dem Spiel gehen und alle Spaß haben.“ In ihrer Insta-Bio steht „God first“. Dort postet die deutsche Linksverteidigerin Bibelverse oder kommentiert ihren Abschluss als Physiotherapeutin mit dem Spruch „Für Gott ist nichts unmöglich“.

Ähnlich offensiv religiös präsentiert sich DFB-Angreiferin Giovanna Hoffmann. Auch sie hat nach eigenen Angaben ihre Bibel dabei und liest darin jeden Tag. Hoffmann trat gar beim Sender „Bibel TV„auf, wo sie Dinge sagt wie:„Es war für mich nie fraglich, dass die Bibel Autorität hat und dass es wirklich die Wahrheit ist.“ Sünde habe sie einst von Gott getrennt, jetzt ist das aber wohl in Ordnung gebracht.

Hoffmann ist auch aktiv beim Verein „Fußball mit Vision“, eine 2022 gegründete Gruppe von Fußballprofis, die ihre Plattform nutzen wollen, um „Gott die Ehre zu geben“. Der Verein will etwa Fuß­bal­le­r:in­nen „nach biblischen Prinzipien“ supporten, geht aber auch an Schulen oder bietet Trainingseinheiten an, wo Schusstechnik und Nächstenliebe zusammenfinden sollen. Hoffmann sei regelmäßig an Schulen unterwegs.

Gegen die pfeilschnellen Französinnen hilft Rumpeldeutschland wahrscheinlich tatsächlich nur noch Beten. Ganz ironiefrei aber ist es auffällig, dass mindestens zwei Spielerinnen des aktuellen Teams streng religiös sind und ihren christlichen Glauben auch so offensiv nach außen tragen. Im deutschen Frauen-Nationalteam ist das neu.

Üblich bei den Männern

Im Männerfußball ist christlich-religiöse Missionierung vor allem bei Profis aus Südamerika und Südeuropa fester Bestandteil der Fußballkultur, inklusive tätowierter Rosenkränze, Madonnen und Engelsflügel. Und vor allem viele muslimische Kicker präsentieren sich offensiv fromm und konservativ, wenngleich das nicht immer mit dem Lebenswandel einhergeht. Zu den prominenten muslimischen deutschen Kickern mit großem religiösem Pathos zählen Mesut Özil und Antonio Rüdiger.

Während muslimische Spieler für ihre religiösen Posts und Gesten immer wieder deutlicher Medienkritik oder rassistischer Hetze ausgesetzt waren, wirft den christlichen Fußballerinnen kaum jemand Radikalität oder Missionierungsversuche vor. Überall dürfen sie völlig ohne kritische Fragen referieren. Natürlich ist ihre Religiosität nicht per se problematisch. Es ist gut, wenn Fußballerinnen sich ethische Gedanken machen. Doch dem autoritären Diskurs von Sünde, der Bibel als totaler Wahrheit und Jesus, der als Einziger „wirklich nachhaltige Lösungen für alle Probleme hat“ (Giovanna Hoffmann), könnte man ja schon mal kritische Fragen stellen. Zumal bei Hoffmanns Engagement für die zweifelhafte Missions-Organisation „Fußball mit Vision“, deren Mitglied Felix Nmecha auch queerfeindliche Äußerungen tätigte. Was Hoffmann oder Linder darüber denken, weiß man nicht.

Wenn muslimische Fußballer an Schulen für den Propheten werben gingen, bliebe das jedenfalls nicht so unwidersprochen. Ob das strenggläubige Doppel Linder und Hoffmann eine statistische Zufälligkeit ist oder durchaus mit dem Aufstieg neukonservativer und christlich-fundamentalistischer Ideologien zusammenhängt, bleibt zu beantworten. Beide schildern einen ähnlichen Weg: Nach eigenen Angaben aus sehr christlichen Familien stammend, und für beide sei der Fußball nicht das Wichtigste im Leben, sondern ein Werkzeug Gottes. „Gott hat mir das Talent geschenkt, er wird einen Grund dafür haben“, beschreibt Linder ihren erleuchteten Kick. „Gott hat mich dafür gemacht und mir Talent gegeben, diesen Beruf zu machen, aber es ist zu seiner Ehre“, doziert Hoffmann fast wortgleich.

Fürs Spiel gegen Frankreich gilt aber leider: Gott ist kein Wunschautomat, so nämlich Hoffmann in einem Video von „Fußball mit Vision“. „Wer nur am Spieltag Bibel liest, verliert das Leben. Wer nur die Bibel missbraucht, um Kraft von Gott zu bekommen, verliert.“ Noch schnell zweckmäßig mit der Bibellektüre anfangen zum Schutz vor Baltimore und Katoto, das lohnt also auch nicht mehr.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 16, 2025 at 06:14PM

·taz.de·
Religiöse Fußballspielerinnen: God first