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Jahrestagung des Cusanuswerks 2025
Jahrestagung des Cusanuswerks 2025

Jahrestagung des Cusanuswerks 2025

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/jahrestagung-des-cusanuswerks-2025

Mit einem Festvortrag des Philosophen Prof. Dr. Markus Gabriel (Bonn) und einem vom Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Paderborn) gefeierten Festgottesdienst ist heute (15. Juni 2025) die Jahrestagung der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk im niederländischen Baarlo bei Venlo zu Ende gegangen. Rund 700 Stipendiatinnen und Stipendiaten diskutierten mit Gästen aus Wissenschaft, Kirche, Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien über das Thema Komplexität.

Die Jahrestagung ist die größte Veranstaltung im interdisziplinären Bildungsprogramm des Cusanuswerks und widmete sich dem Jahresthema 2025 „Komplexität“. „Der Eindruck, dass sich die Komplexität des Alltags beständig steigert und unsere Welt im Ganzen dabei komplexer zu werden scheint, ist in hohem Maße abhängig von der akademischen, fachlichen, spirituellen oder individuellen Perspektive. Indem wir uns der Komplexität stellen und uns ihr interdisziplinär nähern, wollen wir die Grundlage für einen produktiven Umgang schaffen. Wo, wenn nicht im Cusanuswerk, wo wir echte Vielfalt und vorurteilsfreien Austausch und Dialog erleben, könnte das gelingen“, so Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter des Cusanuswerks.

In seinem Impulsvortrag zeichnete Dr. Marco Wehr, Physiker und Philosoph, das Bild von einer Welt, die wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte zu „einem verwickelten Knäuel des Komplexen“ geworden sei. Gleichzeitig eröffnete er Strategien und Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen.

„Alles Leben, alle Schönheit, aber auch die Krisen unserer Zeit sind Ausdruck einer überwältigenden Komplexität. Es ist notwendig, zumal in der Begabtenförderung, die Komplexität und Ambiguität der Dinge auszuhalten und zu durchdenken, auch wenn es unbequem ist. Es braucht die Auseinandersetzung mit Komplexität, um die Zukunft verantwortungsvoll mitzugestalten. Mit einfachen Antworten, egal aus welchem ‚Lager‘, lassen sich die großen Probleme in einer vernetzten Welt nicht lösen“, betonte Dr. Thomas Scheidtweiler, Generalsekretär des Cusanuswerks.

Prof. Dr. Markus Gabriel, Lehrstuhlinhaber für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Universität Bonn, verortete in seinem Festvortrag „Soziale Komplexität als Quelle moralischen Fortschritts“ Komplexität in Bezug auf individuelles Empfinden und Handeln: „Echter moralischer Fortschritt besteht darin, dass wir über Probleme, die wir in den aktuellen Krisenzeiten haben, einmal ganz anders nachdenken: Indem wir auf scheinbar einfache Fragen komplexe Antworten geben.“

In der Eucharistiefeier warnte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Nachdruck davor, komplexe Zusammenhänge unterzubewerten: „Es wundert nicht, dass in den vergangenen Jahren ‚Reduktion‘ nicht nur stilbildend für Kunst und Architektur wurde, sondern auch Trend für das private Zuhause geworden ist: Simplify your life. Arbeit und gesellschaftliches Leben sind komplex genug – Einfachheit dann wenigstens dort, wo man selbstbestimmt gestalten kann. Vielleicht ist das noch der sympathischste Ausdruck einer um sich greifenden Komplexitätsmüdigkeit, die man als gesellschaftliches Phänomen nicht leugnen kann. Ist es eine Folge von Überforderung? Der gefährlichste Ausdruck einer solchen Komplexitätsmüdigkeit ist der ‚Erfolg‘ und die zunehmende Zustimmung zu einer populistischen Reduktion von Komplexität im politischen Kontext, gepaart mit Frust und Aggression“, so Erzbischof Bentz. Christen seien Anwalt in der Gesellschaft dafür, dass „wir der Versuchung einer fundamentalistischen und populistischen Vereinfachung nicht erliegen und Menschen durch scheinbar einfache Antworten instrumentalisiert werden.“ Deshalb müsse es auch im kirchlichen Kontext darum gehen, immer gemeinsam nach der „Wahrheit des Evangeliums für unsere Gegenwart – und wir haben die Wahrheit nur in der Gegenwart – zu suchen: im Hören aufeinander, im Ringen miteinander und im gemeinsamen Unterscheiden.“ Erzbischof Bentz: „Für uns muss ein Suchen nach der Wahrheit bedeuten: die Wirklichkeit der Komplexität und Ambivalenz wahrzunehmen, wie sie ist, und sich – gerade als Christen – nicht in eine Scheinwelt aus der Komplexität hinaus zu flüchten.“

Hintergrund

Die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Mit staatlichen, kirchlichen und privaten Zuwendungen fördert das Cusanuswerk aktuell rund 2.400 herausragend begabte katholische Auszubildende, Studierende und Promovierende. Cusanerinnen und Cusaner tragen mit fachlicher Exzellenz sowie herausragendem Engagement zum Gemeinwohl bei, ein Leben lang und vielfach in besonders verantwortungsvollen Positionen von Kirche und Gesellschaft, von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Für die Qualität seiner Leistungen wurde das Cusanuswerk 2025 von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis e.V. (ILEP) mit dem Zertifikat „Recognised for Excellence – 5 Star“ ausgezeichnet. Es hat zudem den deutschen Excellence-Preis, Ludwig-Erhard-Preis 2024, erhalten.

Die Jahrestagung fand in Kooperation mit dem Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst (KAAD) statt.

Hinweise:

Fotos stehen kostenfrei unter https://www.cusanuswerk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2025 zum Herunterladen zur Verfügung.

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via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

June 15, 2025 at 12:02PM

·dbk.de·
Jahrestagung des Cusanuswerks 2025
Papst: Sport als Weg des Glaubens
Papst: Sport als Weg des Glaubens

Papst: Sport als Weg des Glaubens

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-messe-heiliges-jahr-sport-predigt.html

Mit einer feierlichen Messe hat Papst Leo XIV. an diesem Dreifaltigkeitssonntag die Heilig-Jahr-Feier der Sportler ausklingen lassen. Bei dem Gottesdienst im Petersdom würdigte das Kirchenoberhaupt den Sport als eine tägliche Schule der Tugend, des Glaubens und der Gemeinschaft, die nicht nur als Training für den Körper, sondern auch als Weg zur Heiligkeit verstanden werden kann.

Radio Vatikan/Vatican News dokumentiert an dieser Stelle in offizieller deutscher Übersetzung die Predigt, die Papst Leo XIV. aus Anlass der Heilig-Jahr-Feier des Sports gehalten ...

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Mehr als 6.500 Sportler und Sportbegeisterte waren der Einladung der Kirche gefolgt, mit der ihnen gewidmeten Heilig-Jahr-Feier einen Aspekt des menschlichen Lebens zu feiern, der auch dem selbst sportbegeisterten Papst Leo am Herzen liegt.

Papst Leo an diesem Dreifaltigkeitssonntag   (@VATICAN MEDIA)

Wegen der hochsommerlichen Temperaturen in Rom musste die Messfeier zwar in den Petersdom verlegt werden. Die Rompilger erwartete an diesem Wochenende aber dennoch ein buntes Programm: am Samstagvormittag hatten sie bei einer Konferenz zum Thema „Sport und Hoffnung“ die Gelegenheit, Spitzensportler, Vertreter internationaler Sportorganisationen, Sportwissenschaftler und Sportseelsorger zu treffen – und an der zusätzlichen Generalaudienz teilnehmen, zu der Papst Leo die Heilig-Jahr-Pilger in den Petersdom geladen hatte. Auf der zum „Sportler-Dorf“ umfunktionierten historischen „Piazza del Popolo“ waren dann am Nachmittag Informationsstände und verschiedene Aktivitäten geboten – und ab 17 Uhr ging es mit Fackeln und Pilgerkreuz zum Petersplatz, wo die Pilger die Heilige Pforte am Petersdom durchschreiten konnten. Der Samstag klang unter dem römischen Abendhimmel im malerischen Stadtviertel Trastevere aus, wo der Oscar-prämierte Film „Chariots of Fire” – zu Deutsch: Die Stunde des Siegers – gezeigt wurde.

Blick in den Petersdom an diesem Sonntag   (@Vatican Media)

Den Abschluss und Höhepunkt der Heilig-Jahr-Feier bildete die Messfeier mit Leo XIV. am Sonntagmorgen im Petersdom.

In seiner Predigt erinnerte der selbst sportbegeisterte Papst daran, dass es beim Sport nicht nur darum ginge, „eine vielleicht sogar außergewöhnliche körperliche Leistung zu bringen“, sondern „um Hingabe für andere und für das eigene Wachstum.“

Heilig-Jahr-Feier des Sports: Mit der heiligen Messe im Petersdom klang diese Feier in Rom aus   (@Vatican Media)

Sport als Heilmittel einer individualistischen, digitalisierten und wettbewerbsorientierten Gesellschaft

In unserer von Einsamkeit und Individualismus geprägten Gesellschaft könne der Sport „zu einem wichtigen Instrument der Wiederannäherung und Begegnung werden: zwischen den Völkern, in den Gemeinschaften, im schulischen Bereich und am Arbeitsplatz, in den Familien!“, erklärte Papst Leo und empfahl den Sport auch als wirksames Mittel gegen die „Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten“, sowie als Hilfe „einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren.“

„In einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft, in der scheinbar nur die Starken und die Sieger zu leben verdienen, lehrt der Sport auch, zu verlieren, indem er den Menschen in der Kunst der Niederlage mit einer der tiefsten Wahrheiten seines Daseins konfrontiert: mit der Zerbrechlichkeit, der Begrenztheit, der Unvollkommenheit. Das ist wichtig, denn aus der Erfahrung dieser Zerbrechlichkeit heraus öffnen wir uns für die Hoffnung,“ stellte Papst Leo einen weiteren wichtigen Aspekt der sportlichen Betätigung heraus.

Papst Leo bei der Messfeier in Rom   (@Vatican Media)

Dass der Sport nicht nur den Körper, sondern auch die Seele formt, erklärte das Kirchenoberhaupt am Beispiel des Jugendvorbilds Pier Giorgio Frassati: Der junge Italiener hatte es verstanden, seine Leidenschaft fürs Bergsteigen mit einem zutiefst gelebten christlichen Glauben zu verbinden und war so zu einem leuchtenden Vorbild für die Verbindung von körperlicher Aktivität und innerem Wachstum geworden.

Wörtlich sagte der Papst:

„Es ist kein Zufall, dass der Sport im Leben vieler Heiliger unserer Zeit eine bedeutende Rolle gespielt hat, sowohl als persönliche Praxis wie auch als Weg der Evangelisierung. Denken wir an den seligen Pier Giorgio Frassati, den Schutzpatron der Sportler, der am 7. September heiliggesprochen werden wird. Sein einfaches und leuchtendes Leben erinnert uns daran, dass niemand als Champion geboren wird, so wie niemand als Heiliger geboren wird.“

Heiligkeit sei also ebenso wie sportliche Leistung nicht angeboren, sondern das Ergebnis eines „täglichen Trainings der Liebe, das uns dem endgültigen Sieg näherbringt und uns dazu befähigt, am Aufbau einer neuen Welt mitzuwirken.“

Blick in den Peterdom   (@Vatican Media)

Seine Vorgänger Papst Franziskus, Johannes Paul II. und Paul VI. zitierend, würdigte Papst Leo den Sport als Ort der Erziehung, Gemeinschaft und Evangelisierung, „der ein äußerst nützliches Instrument für die geistige Erhebung des Menschen sein kann, welche die erste und unverzichtbare Voraussetzung für eine geordnete, friedliche und konstruktive Gesellschaft ist“ (Hl. Paul VI., 20. März 1965).

Den Auftrag, der sich aus dieser Vision des Sports als Schule des Lebens und Werkstatt des Friedens ergibt, beschrieb der Pontifex am Ende seiner Predigt wie folgt:

„Liebe Sportlerinnen und Sportler, die Kirche vertraut euch eine wunderschöne Aufgabe an: dass ihr in euren Aktivitäten ein Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes seid – zu eurem eigenen Wohl und zum Wohl eurer Brüder und Schwestern. Lasst euch mit Begeisterung auf diese Mission ein: als Athleten, als Trainer, als Vereine, als Gruppen, als Familien.“

Ein Eindruck von der Feier   (@Vatican Media)

Abschließend formulierte der Papst noch folgende Bitte an die Muttergottes:

„Bitten wir sie, unsere Mühen und unser Engagement zu begleiten und diese immer auf das Beste auszurichten, bis zum wichtigsten Sieg: jenem der Ewigkeit, dem „unendlichen Spielfeld”, auf dem das Spiel kein Ende haben und die Freude vollkommen sein wird.“

(vaticannews – skr)

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via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 15, 2025 at 12:59PM

·vaticannews.va·
Papst: Sport als Weg des Glaubens
Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport
Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport

Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport

https://de.catholicnewsagency.com/news/20265/papst-leo-predigt-uber-verbindung-von-dreifaltigkeit-und-sport

Papst Leo XIV. hat am Dreifaltigkeitssonntag, der im Heiligen Jahr 2025 mit dem Jubiläum des Sports zusammenfällt, eine Messe im Petersdom gefeiert. „Diese beiden Worte Dreifaltigkeit und Sport verwendet man selten zusammen“, bekannte er in seiner Predigt, „und doch ist diese Kombination nicht abwegig“.

„Wir sind von einem Gott geschaffen worden, dem es gefällt und der sich daran erfreut, seine Geschöpfe ins Sein zu rufen, der ‚spielt‘, wie uns die erste Lesung in Erinnerung gerufen hat“, so der Pontifex. „Einige Kirchenväter sprechen sogar kühn von einem Deus ludens, einem Gott, der sich vergnügt.“

Vor diesem Hintergrund könne der Sport dabei helfen, „dem dreifaltigen Gott zu begegnen: weil er eine gewiss äußere, aber auch und vor allem innere Bewegung des Ich auf den Anderen hin erfordert. Ohne diese ist er nichts anderes als ein steriler Wettkampf von Egoismen.“

Im Laufe der Predigt ging Leo auf drei Aspekte ein, „die den Sport heute zu einem wertvollen Mittel menschlicher und christlicher Bildung machen“.

Zunächst lehre der Sport „der Sport – insbesondere der Mannschaftssport – den Wert der Zusammenarbeit, des gemeinsamen Unterwegsseins, des Teilens, das, wie wir gesagt haben, den Wesenskern des Lebens Gottes ausmacht“.

Zweitens komme gegenüber einer immer weiter digitalisierten Welt im Sport „der Wert des konkreten Miteinanders, das Bewusstsein für den Körper, für den Raum, für die Mühe und für die echte Zeit zur Geltung. So hilft er, der Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten, entgegenzuwirken und einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren, dem einzigen Ort, wo sich die Liebe vollzieht.“

Schließlich der der Sport auch, „zu verlieren, indem er den Menschen in der Kunst der Niederlage mit einer der tiefsten Wahrheiten seines Daseins konfrontiert: mit der Zerbrechlichkeit, der Begrenztheit, der Unvollkommenheit. Das ist wichtig, denn aus der Erfahrung dieser Zerbrechlichkeit heraus öffnen wir uns für die Hoffnung.“

Ausdrücklich verwies Papst Leo in seiner Predigt auf den seligen Pier Giorgio Frassati als Patron der Sportler. Frassati wird am 7. September mit dem seligen Carlo Acutis heiliggesprochen.

Abschließend sagte er: „Liebe Sportlerinnen und Sportler, die Kirche vertraut euch eine wunderschöne Aufgabe an: dass ihr in euren Aktivitäten ein Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes seid – zu eurem eigenen Wohl und zum Wohl eurer Brüder und Schwestern. Lasst euch mit Begeisterung auf diese Mission ein: als Athleten, als Trainer, als Vereine, als Gruppen, als Familien.“

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 15, 2025 at 12:15PM

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Papst Leo predigt über Verbindung von Dreifaltigkeit und Sport
Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle
Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle

Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle

https://www.domradio.de/artikel/theologieprofessor-de-candia-erklaert-das-paradox-der-eucharistie

DOMRADIO.DE: Für ihre Veranstaltung auf der Eucharistischen Konferenz: "Kommt & Seht" haben sie ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer ausgewählt: "Ein Gott, den es gibt, gibt es nicht". Das verwirrt mich jetzt. Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht? Was soll das sein?

Gianluca De Candia (Professor für Theologie und Philosophie an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie KHKT): Fangen wir zunächst mit unserer Gottesvorstellung an: Wann immer von Gott die Rede ist, zitiert jeder von uns unfreiwillig ein anderes Gottesbild. Solche Gottesbilder sind natürlich psychologisch oder historisch entstanden, etwa aus unserer Erziehung, aus unseren Begegnungen. Ich kann mir Gott als alten Mann vorstellen oder als überfürsorgliche Mutter, als Helikoptereltern oder ich kann mir Gott als seine anonyme Instanz, einen Nebel oder auch als Kuscheltier ausmalen. Mit diesen Bildern hat Gott aus philosophischer Sichtweise weniger zu tun. Denn Gott ist mehr als diese Gottesbilder. Gott ist mehr, als wir uns je vorstellen können. Und die Aufgabe in meinem Vortrag und dem Workshop ist es, anhand von einigen Texten von Bonhoeffer oder Karl Rahner zu gucken, was Gott sein könnte.

DOMRADIO.DE: Also Gott ist kein Gegenstand wie ein Tisch oder wie ein Stuhl, Gott ist auch kein Kuscheltier, sondern?

De Candia: Das ist die große Frage, wie können wir eine Erfahrung mit einer Instanz machen, die eben anders ist als ein Gegenstand oder eine Person, der wir gerne begegnen möchten und auch können? Das ist eine besondere Art von Erfahrung, die wir dann im Glauben machen.

DOMRADIO.DE: Es klingt zunächst sehr befremdlich, wenn man hört, dass die Katholiken eine blasse Oblate und etwas Wein verwandeln in Leib und Blut Christi. Wie kann man das denn jemandem erklären, der davon noch nie gehört hat?

De Candia: Es geht um die reale Präsenz. Ich komme gerade aus einer Vorlesung, da habe ich den Studenten gesagt: "Viele von ihnen sind jetzt anwesend, aber wenige sind auch gegenwärtig". Im Deutschen gibt es so schöne Begriffe wie Anwesenheit, Gegenwart, Präsenz. Ich würde die Frage umdrehen, wann war ich wirklich präsent? Nicht einfach bloß gegenwärtig oder anwesend, sondern mit meinem ganzen Dasein präsent.

In der Eucharistie glauben die Christen, dass Gott sich da wirklich gegenwärtig macht. Und in dem Wort Gegenwart ist auch ein Widerstand drin, also Gegen-wart. Es gibt da auch eine Resistenz. Es kommt nicht alles aus meinem Kopf und projiziert es dann auf die Eucharistie, was ich mir dann gerne wünsche, sondern es kommt mir auch etwas entgegen, etwas, das einen Widerstand leistet. Und das ist das Geheimnis. Im christlichen Glauben ist das das Ostergeheimnis des Todes und der Auferstehung.

DOMRADIO.DE: Wie darf ich den Begriff "Präsenz" denn verstehen? Wenn Gott mir in der geweihten Hostie seine Präsenz zeigt, wie ist das zu begreifen?

De Candia: Es gibt da eine wunderbare Formulierung von einer Mystikerin aus dem 13. Jahrhundert, die sagt: "Gott ist in allem, aber er ist nicht eingeschlossen; er ist außer allem, aber er ist nicht ausgeschlossen; er ist hinter allem, aber er ist nicht unterworfen; er ist über allem, aber er ist nicht aufgehoben.

DOMRADIO.DE: Für Protestanten ist die Wandlung eine symbolische Handlung. Haben sie nicht recht? Denn wenn ich die Oblate nach der Wandlung in der Hand halte, bleibt es ja faktisch gesehen eine Oblate. Die Katholiken sagen: Nein, das ist nicht symbolisch, es geht darüber hinaus, es ist ein Realsymbol. Wie ist das denn gemeint?

De Candia: Dieses Realsymbol ist nicht ein Symbol vergleichbar mit anderen Symbolen, es geht darüber hinaus. Es bezeugt als Realsymbol die Gegenwart, die in Jesus von Nazareth und im Ostergeheimnis für uns Wirklichkeit geworden ist. Es ist nicht einfach ein Symbol wie ein Kreuz oder ein anderes Symbol, sondern es ist als Realsymbol eine reale Gegenwart.

DOMRADIO.DE: Katholiken sagen, dass ich die Präsenz Gottes in der Eucharistie erfahren kann - zum Beispiel in der Eucharistischen Anbetung. Auch auf der Eucharistischen Konferenz wird es die Möglichkeit der Anbetung der Eucharistie geben. Was passiert da?

De Candia: Da finden wir die paradoxe Einstellung wieder, von der wir im Geheimnis des Glaubens ausgehen. Man betrachtet die Realpräsenz in der geweihten Hostie und man sieht nichts. Man begegnet einer scheinbaren Leere, einem reinen Weiß als Symbol einer unsichtbaren Fülle wie im brennenden Dornbusch. Man spricht dabei von Verwandlung. Thomas von Aquin sagte es so: "Adoro te devote, latens Deitas". Du Gott bist der Latente, bist, latens, du bist flüchtig, "Quae sub his figuris vere latitas", du bist wirklich ein flüchtiger Gott. Das heißt: das Sehen, der Geschmack und das Berühren scheitern in dir, aber aus unserem Glauben heraus glauben wir eben, dass du da bist.

DOMRADIO.DE: Ist es nicht ein sehr kühner Ansatz, wenn Katholiken behaupten, dass Jesus Christus, der vor 2000 Jahren gelebt hat, hier und jetzt in der Hostie gegenwärtig ist?

De Candia: Das ist wirklich ein Verstehen, das sich nur dem Glauben erschließt. Wir können das nicht wie mit einem Messer schneiden, und die reale Präsenz liegt auch nicht materiell vor uns. Das ist wirklich eine Glaubensüberzeugung, die als solche auch erfahren werden kann, als Gegenwart, als Mitgegenwart Gottes.

DOMRADIO.DE: Wie können wir das denn in einer zunehmend säkularen Welt den Menschen begreiflich machen?

De Candia: Indem man den Menschen das Angebot macht, miteinander zu erfahren, miteinander zu erleben, was zum Beispiel eine Eucharistische Anbetung ist. Also da kommt irgendwann der Punkt, an dem man mit dem Spekulieren, dem Reflektieren an ein Ende kommt und dann eine Erfahrung möglich wird, wo Gottes Gegenwart vorgeahnt und erfahrbar wird.

DOMRADIO.DE: Nun darf man natürlich auch nicht zu viel erwarten, indem man denkt, da ereignet sich jetzt plötzlich eine Lichtexplosion oder das sonst irgendwas enorm Spektakuläres passiert...

De Candia: Nein, in unserem Gespräch hier haben wir jetzt schon auf die Bedeutung der Dialektik hingewiesen - zwischen Anwesenheit und Gegenwart, zwischen Gegenstand und Präsenz, zwischen innen in den Dingen und außerhalb der Dinge, zwischen weißer Hostie und realer Präsenz. Und genauso ist es bei so einer Erfahrung: zwischen Mystik und Ritus, zwischen Langweile und berührt werden.

Wenn jemand bereit ist, in dieser Spannung zu bleiben, so paradox sie scheinen mag, dann kann etwas wirklich erfahrbar werden. Es ist eine Übung, es ist kein Kreuzworträtsel, das einmal gelöst ist, und dann interessiert sich keiner mehr dafür.

Das Interview führte Johannes Schröer.

Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 15, 2025 at 07:17AM

·domradio.de·
Das Paradox der Eucharistie / Die Hostie als eine unsichtbare Fülle
Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event
Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event

Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event

https://www.catholicnewsagency.com/news/264759/pope-leo-xiv-encourages-young-people-to-be-beacons-of-hope-at-chicago-event

Pope Leo XIV addresses Catholic faithful on the scoreboard at Rate Field, home to the Chicago White Sox, during a celebration and Mass to honor his selection as Pope on June 14, 2025 in Chicago, Illinois. / Credit: Scott Olson/Getty Images

Chicago, Ill., Jun 14, 2025 / 18:30 pm (CNA).

Pope Leo XIV delivered a video message June 14 to thousands of Catholics gathered in his hometown of Chicago, making a special appeal to young people to be “beacons” of Christ’s hope for others.

“You are the promise of hope for so many of us,” the pope told young people attending the “Chicago Celebrates Pope Leo XIV” event at Rate Field, the home of the Chicago White Sox baseball team.

“The world looks to you as you look around yourselves and say: We need you, we need you to come together to share with us in this common mission, as Church and in society, of announcing a message of true hope and of promoting peace, promoting harmony, among all peoples.”

The pope acknowledged some of the difficulties facing youth today, from isolation experienced during the COVID-19 pandemic to dwindling communities of faith. He invited young people gathered to look into their own hearts to see that God is present and “is reaching out to you, calling you, inviting you to know his Son Jesus Christ.”

In turn, the pope said this discovery of Christ’s love can inspire young people to serve others.

“And in that service to others we find that coming together in friendship, building up community, we too can find true meaning in our lives,” the pope said. “To share that message of hope with one another — in outreach, in service, in looking for ways to make our world a better place — gives true life to all of us, and is a sign of hope for the whole world.”

The eight-minute video message from Pope Leo XIV, who was seated and clad in white, was the first time the Chicago native has directly addressed the people of his hometown and home nation as pope.

And although he wasn’t in person to deliver it, the pope’s message made an impact on young people in attendance.

Michael Wyss, an 11-year-old student at Queen of Angels School in Chicago, said he was encouraged by the pope’s message to “stay faithful” and be a witness of Christian love to those going through hard times.

“You’ll be sharing hope with them and that hope could go on and be shared with everyone else,” said Wyss, who was in attendance with his father, Joe.

Michael Wyss attends the"Chicago Celebrates Pope Leo XIV” event at Rate Field in Chicago, Saturday, June 14, 2025. Credit: Jonathan Liedl

Matthew Gamboa, a 15-year-old who attends St. Viator High School in Arlington Heights, Illinois, said he was inspired by the pope’s encouragement to be “a beacon of light,” even though he might be only a high schooler.

“I too should be a part of that and continue to spread God’s message throughout our communities,” said Gamboa, who said he felt inspired to engage in more service projects and possibly lector at Mass after hearing the pope’s message.

Pope Leo XIV’s unprecedented address was also the highlight of pre-Mass programming at the afternoon celebration.

Emceed by Chicago Bulls play-by-play announcer Chuck Swirksy, the program also included musical performances by a local parish and Catholic school, as well as an original piano ballad in honor of Pope Leo called “One of Us,” written and performed by the pope’s fellow Augustinian, Brother David Marshall.

Sister Dianne Bergant, Pope Leo XIV’s former teacher, and Father John Merkelis, a fellow Augustinian and high school classmate of the pope, also shared insights into their friend during a panel discussion.

Outside the stadium, Chicago-area members of the Neocatechumenal Way celebrated the new pope with songs and dances of praise, while others tailgated in the baseball stadium parking lot. White Sox jerseys with “Da Pope” and “Pope Leo” emblazoned on the back were spotted throughout the crowds.

At the start of Mass, Chicago’s Cardinal Blase Cupich said that Pope Leo was aware of and grateful for the celebration taking place at Rate Field.

A fan of the White Sox, the pope attended a World Series game at the stadium in 2005 when he was prior general of the Augustinian Order, and recently donned the ball club’s trademark black hat for a photo op outside of St. Peter’s Basilica. White Sox senior vice president Brooks Boyer, a Catholic and former Notre Dame basketball player, also took the opportunity at the Chicago event to publicly invite the South Side native to come back to Rate Field and throw out a ceremonial first pitch.

The Vatican has not indicated that Pope Leo has any plans to visit the United States. When Lester Holt of NBC News asked Leo at a May 12 Vatican audience if he would come to the U.S. soon, the pope responded: “I don’t think so.”

Nonethless, the pope’s sports fan credentials may help him connect with young people in his homeland and beyond.

During his video message the pope also encouraged the youth of Chicago and the whole world to grapple with the “restlessness” they might experience, just like St. Augustine did.

“That restlessness is not a bad thing, and we shouldn’t look for ways to put out the fire, to eliminate or even numb ourselves to the tensions that we feel, the difficulties that we experience,” he said. “We should rather get in touch with our own hearts and recognize that God can work in our lives, through our lives, and through us reach out to other people.”

Before concluding by imparting his apostolic blessing via video, the pope invited those gathered to “take a moment” and open their own hearts to God’s love, “to that peace which only the Lord can give us.”

“To recognize that while we do nothing to earn God’s love, God in his own generosity continues to pour out his love upon us. And as he gives us his love, he only asks us to be generous and to share what he has given with us to others.”

Religion

via CNA Daily News https://www.catholicnewsagency.com

June 15, 2025 at 01:15AM

·catholicnewsagency.com·
Pope Leo XIV encourages young people to be 'beacons of hope' at Chicago event
Kirchenentwicklung durch Effectuation
Kirchenentwicklung durch Effectuation

Kirchenentwicklung durch Effectuation

https://www.feinschwarz.net/kirchenentwicklung-durch-effectuation/

Den Kirchen in Deutschland steht eine dramatische Entwicklung bevor. Claudia Pfrang empfiehlt, bei vorhandenen Ressourcen anzusetzen und Zufälle zu nutzen – ein Ansatz von „Effectuation“. […]

Der Beitrag Kirchenentwicklung durch Effectuation erschien zuerst auf feinschwarz.net.

Religion

via REL ::: feinschwarz.net https://www.feinschwarz.net/

June 15, 2025 at 12:04AM

·feinschwarz.net·
Kirchenentwicklung durch Effectuation
Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni
Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni

Inseln des Gelingens – Die #LaTdH vom 15. Juni

https://eulemagazin.de/inseln-des-gelingens-die-latdh-vom-15-juni/

Herzlich willkommen …

… zur 399. Ausgabe der #LaTdH! Design oder Nichtsein – das scheint in den letzten Tagen auch in den Kirchen eine wichtige Frage zu sein. Hat die nachrichtenarme „Saure-Gurken-Zeit“ in diesem Jahr schon vorzeitig begonnen? Oder sind die Debatten über das äußere Erscheinungsbild auch ein Anzeichen dafür, dass der Einfluss der Kirchen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr abnimmt und man immer mehr nur noch um sich selbst kreist?

Was nach dem Abschied vom Anspruch „flächendeckender Versorgung“ durch die Kirchen übrig bleibt, nennt die neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Adelheid Ruck-Schröder, in ihrem Antrittsinterview „Inseln des Gelingens“, auf denen im Sinne einer „Ökumene der Sendung“ bisherige Kirchengebäude auch „in gemeinsamer Nutzung mit den katholischen Geschwistern bespielt“ werden könnten.

Wie beeindruckend Design gerade im Kirchenbau bis heute wirken kann, lässt sich am MOC-Bausatz eines Querschnitts durch eine gotische Kathedrale erkennen. 41.000 Klemmbausteine (über 25 kg) und eine Bauanleitung von 949 Seiten sind erforderlich, um das Bauwerk im Maßstab von 1:42 und einer Höhe von 1,34 m fertigzustellen. Schlappe 7.999 Euro muss man allerdings dafür berappen – oder man sammelt sich die Steine aus anderen Sets zusammen.

Einen guten Start in die neue Woche

wünscht Ihnen Ihr Thomas Wystrach

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

In hoc signo vinces? Oder: Der un-missverständliche Zeitkreis des Evangelischen Gesangbuches – Andreas Mertin (theomag.de)

Im Reformationsjubiläumsjahr 2017 hatte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entschieden, das Evangelische Gesangbuch (EG) aus den 1990er Jahren zu überarbeiten. Eine Kommission aus allen evangelischen Landeskirchen Deutschlands, Fachverbänden und der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich begann im Jahr 2020 mit der Arbeit. Ab Herbst diesen Jahres sollen die ersten Teile in die Erprobung in die Gemeinden gehen und auf www.mitsingen.de zur Verfügung stehen.

Die neue Gestaltung wurde auf dem Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover vorgestellt. Auf dem Cover wird „ein nach rechts oben geöffneter Kreis mit sechs Segmenten in Nuancen von blau, rot und grün zu sehen“ sein. Auf zeitzeichen witterte der Nürnberger Theologe Ralf Frisch im neuen Logo ein „Symbol des Etwasismus“, dem das Kreuz habe weichen müssen, während EKD-Oberkirchenrat Karl Friedrich Ulrichs an gleichem Ort den „Trost runder Dinge“ beschwor. In tà katoptrizómena, dem Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik, betrachtet Andreas Mertin die Debatte zunächst als Zeitverschwendung, steigt dann aber selbst mit einem Lob des neuen Designs ein:

Ein guter Gedanke: Alles hat seine Zeit. Ein biblisches Motiv, kreativ im Design umgesetzt, um das Ordnungsprinzip des Gesangbuches auch auf dem Cover zu vergegenwärtigen.

Für den Wunsch des Kollegen Frisch, ein Kreuz müsse den Umschlag des neuen EG zieren, fehlt dem theologischen Kulturhermeneutiker Mertin allerdings jedes Verständnis:

Ein Kreuz wäre allerdings das letzte, was ich auf einem heutigen Gesangbuch erwarte. Mich widert schon die Idee an, das Kreuz überhaupt als „Logo“ zu verwenden – aber in dieser Frage bin ich ein reformierter Purist. Dass etwas erst bedeutungsvoll wird, wenn es irgendwie kreuzförmig als Logo Gestalt annimmt, erscheint mir geradezu pervers. Ist das Kreuz etwa das Logo für den „Markenkern des Christentums“ (Julia Klöckner)?

Bistum Aachen adaptiert Dachmarkenkonzept und ändert sein visuelles Erscheinungsbild entsprechend – Achim Schaffrinna (Designtagebuch)

Das Bistum Aachen präsentiert sich seit kurzem mit neuem visuellen Erscheinungsbild. In einer zunehmend komplexen Welt sei es wichtig, einen verlässlichen Orientierungspunkt zu bieten. Das neue Logo mit dem „Kreuz als starkes Zeichen eines unverwechselbaren Angebots“ biete …

… einen Handlungsrahmen, das kirchliche Angebot zeitgemäß und bedürfnisorientiert auszurichten mit einem starken Markenkern, der Freiheit, Begegnung und Ermöglichung in sich trägt, …

… so das Bistum Aachen. Der Kommunikationsdesigner Achim Schaffrinna steht schon dem Grundkonzept, das bereits in den Bistümern Fulda und Münster zur Anwendung kommt, skeptisch gegenüber:

Die rechtliche, wirtschaftliche Eigenständigkeit der Bistümer, ihre dezentrale Organisation und Verwaltung und die auch im Inhaltlichen (zum Teil) unterschiedlichen theologischen Ausrichtungen und Ziele sind zudem keine Rahmenbedingungen, die eine gemeinsame Dachmarkenstrategie begründen würden. (…)

Wenn sich die Kirche als Weggemeinschaft versteht, wie auch das Bistum Aachen im Rahmen der Vorstellung des neuen Erscheinungsbildes erklärt, und auch in vielen anderen Bistümern ein Credo besteht und gelebt wird, wonach Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann – können es sich die Bistümer der Katholische Kirche in Deutschland dann leisten, in ihrer Kommunikation und Außendarstellung derart fragmentiert und kleinstaatlich aufzutreten, wie sie es nach wie vor tun?

New pope, new page: Peruvian designer leads makeover of Vatican website – Kielce Gussie (National Catholic Reporter, auf Englisch)

Der Tod von Papst Franziskus hat den Vatikan veranlasst, die Website vatican.va komplett zu überarbeiten. Sie sollte „modern, frisch und auf allen Plattformen zugänglich“ sein. Der einzige Haken an der Sache war, dass sie bei der Wahl des neuen Papstes fertig sein musste, wenn der weiße Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufstieg.

Ein unerwarteter Zufall, dass der Vatikan den Grafikdesigner Juan Carlos Ytō um Hilfe bat, bevor feststand, dass Kardinal Robert F. Prevost, der einen Großteil seines Lebens in Ytōs Heimatland Peru verbracht hat, als Papst Leo XIV. die Startseite ausfüllen würde. Für den National Catholic Reporter hat sich Kielce Gussie mit den Hintergründen des Updates beschäftigt; auf katholisch.de schreibt Felix Neumann über das erste große Neudesign der Vatikan-Webseite seit 2015.

Der Papst und der Sinner – Juliane Fischer (DATUM)

Die Medienabteilung des Vatikan stellt Leo XIV. als volksnah, modern und locker vor. Der Papst, bekennender Tennis-Fan und -Spieler, empfing wenige Tage nach seiner Wahl Jannik Sinner, die Nummer eins der ATP-Rangliste, im Vatikan. Die Begeisterung für Tennis sei nicht gespielt, das Treffen aber gezielt inszeniert, um medienwirksame Bilder zu erzeugen, die viral gehen können, gleichzeitig kehre der Heilige Vater zu einer konservativen Symbolik zurück, schreibt Juliane Fischer:

Die Vatican Press, eine hochprofessionell auf­gestellte PR-Maschinerie mit globalem Einfluss, ­arbeitet gerne mit einer Verschmelzung traditioneller und moderner Symbolik. Das bietet sich an, da im Vatikan jahrhundertealte Bräuche und Rituale dominieren.

Dass Papst Leo XIV. Tennis spielt und sogar lange einen Fitnesstrainer hatte, sei ein gutes Vorbild für andere Führungskräfte in der römisch-katholischen Kirche, meint Peter Otten in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de. Denn wer seinen Körper achte, lebe auch seine Spiritualität bewusster.

nachgefasst

„Die Bibel ist voll von Flüchtlingsgeschichten: Wieso fällt der AfD das nicht auf?“ – Interview mit Präses Adelheid Ruck-Schröder (Kölner Stadt-Anzeiger)

Für den Kölner Stadt-Anzeiger hat Joachim Frank ein ausführliches Interview mit Adelheid Ruck-Schröder geführt, die heute ihr neues Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) antritt. Damit endet eine gut anderthalbjährige Vakanz im westfälischen Präsesamt seit dem Rücktritt von Annette Kurschus im November 2023 (wir berichteten). Phänomene wie abnehmende kirchliche Bindung und Mitgliederschwund seien keine vorübergehenden Erscheinungen:

Das ist kein Prozess, in dem die Kirche nur ein paar Dinge berichtigen oder das Bestehende optimieren müsste. Wir müssen vielmehr grundsätzlich darüber nachdenken, welche Rolle Kirche in der Gegenwart spielen kann, wie sie ihre Stimme erheben kann, und vor allem, wie sie vor allem ihre Botschaft, ihre Message so zur Sprache bringen kann, dass Menschen davon angesprochen werden und auch für ihr Leben darin etwas Relevantes, etwas Bedeutsames erkennen. (…)

Die „flächendeckende“ Versorgung werden wir künftig nicht mehr schaffen – weder personell noch finanziell. Deswegen werden wir sehr viel stärker Inseln des Gelingens schaffen müssen, prüfen, wo noch Energie ist, wo wir noch Ressourcen haben, die wir hineingeben können.

Wegsehen geht nicht: Papst Leo XIV. sollte ins Heilige Land reisen – Matthias Drobinski (katholisch.de)

Der Krieg in Gaza wirkt weit über die Region hinaus – politisch, religiös, menschlich. Wer sich Christ nennt, könne da nicht wegschauen, meint Matthias Drobinski in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de. Für ihn gibt es gute Gründe, warum Leos erste Reise genau in diese Region gehen sollte:

Elf Jahre ist es her, dass sein Vorgänger Franziskus die Region bereiste, Jordanien, Bethlehem, Jerusalem besuchte; lange genug, um einen neuen Besuch anzugehen. Es wäre eine heikle Reise, aber eine, die zeigen würde: Dieser Papst meint es ernst mit dem Frieden, von dem er sprach, gleich nachdem er gewählt war. Es wäre eine Reise, die zu den israelischen Opfern des Hamas-Terrors vom 7. Oktober ginge, und zu denen, die in Gaza die Hölle erlebt haben. Es wäre eine Reise, die zeigte: Wegsehen geht nicht.

Buntes

Recht auf Vergessenwerden als Waffe: der Kampf um das kirchliche Gedächtnis – Emmanuel S. Caliwan (Artikel 91)

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) berät derzeit über die Frage, ob die römisch-katholische Kirche in Belgien durch ihre Weigerung, Namen von ehemaligen Mitgliedern nach deren Kirchenaustritt aus Taufregi

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Inseln des Gelingens Die #LaTdH vom 15. Juni
Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court
Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

https://www.huffpost.com/entry/pope-leo-bishop-immigrants-court_n_684c41d0e4b070091d7755c6

Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court

The bishop, Michael Pham, is also an immigrant himself.

Religion

via Religion https://www.huffpost.com/section/religion

June 14, 2025 at 04:00PM

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Pope Leo's First U.S. Bishop Is Mobilizing Priests To Help Immigrants In Court
Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos
Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos

Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos

https://www.domradio.de/artikel/religionspaedagoge-warnt-vor-verteufelung-von-biblischen-kurzvideos

DOMRADIO.DE: Diese Videos auf Instagram oder TikTok kommen oft eher lustig daher. Wie sehr überrascht es Sie, dass ausgerechnet biblische Figuren für diesen neuen Trend der Videotagebücher benutzt werden?

Prof. Dr. Johannes Heger (Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg): Das mag tatsächlich erst mal seltsam anmuten und auch irritieren, dass gerade biblische oder auch andere religiöse Figuren, die nicht in der Bibel vorkommen, von solchen KI-generierten Videos erfasst werden.

"Menschen sind seit jeher daran interessiert, sich die biblische Welt irgendwie vorzustellen, das lässt sich schon weit vor KI verorten."

Wenn man aber sich das Phänomen ein bisschen länger überlegt, dann ist die Überraschung dann doch nicht so groß, denn künstliche Intelligenz als Technologie bietet ja ganz viele Optionen, und zwar für alle gesellschaftlichen und inhaltlichen Bereiche, eben unter anderem mit solchen videogenerativen Tools.

Und dass Menschen seit jeher daran interessiert sind, sich die biblische Welt vorzustellen, lässt sich über die Kunst-, Kultur- und auch die jüngste popkulturelle Geschichte leicht nachvollziehen, wenn man beispielsweise an Werke der bildenden Kunst, Jesusfilme oder auch an die schon länger präsente Meme-Kultur auf Social Media denkt.

DOMRADIO.DE: Es ist ein ganz neues Phänomen, die Figuren sind oft sofort erkennbar. Man könnte aber auch sagen, sie sehen eben deswegen auch sehr klischee-mäßig aus. Reproduziert so etwas nicht bereits festgefahrene Vorstellungen?

Heger: Auch da haben Sie natürlich einen ganz wichtigen und zentralen Punkt angesprochen. Bei der Frage ist es mir aber ganz wichtig, erst mal vorwegzunehmen: Es gibt technisch-skeptische Einstellungen, die genau hinter solchen Fragen liegen und die dann generell sagen: Die KI ist böse, die KI produziert Stereotype und so weiter. Da möchte ich zu einem kleinen Gedankenexperiment einladen, denn ich würde behaupten wollen, dass die KI-generierten Videos zwar technisch etwas vollkommen Neues sind und doch ordnen sie sich in eine anthropologische Grundstruktur ein.

Denn Menschen haben immer ein Bedürfnis danach, sei es biblische Texte oder andere Texte, diese in ihrer Welt zu erschließen, zu erkunden und sich quasi vor Augen zu führen. Das wird jedem schon mal so gegangen sein, zum Beispiel mit dem Roman "Der Name der Rose" von Umberto Eco, dass man sich vorgestellt hat, wie die einzelnen Charaktere ausgesehen haben.

Ein solches Grundbedürfnis befriedigt letztendlich diese KI-generierten Videotagebücher. Insofern sind sie erst mal positiv zu bewerten, aber natürlich haben Sie auch vollkommen recht: Viele der kursierenden Videos sind sehr stereotyp und produzieren Klischees, teilweise sogar Fehlvorstellungen. Allerdings scheint mir wichtiger, nicht das festzustellen, dass dem so ist, sondern viel mehr uns als Kirche, als Theologen, aber auch als ganz normale Betrachterinnen und Betrachter dieser Videos, zu fragen: was fangen wir jetzt mit diesem Phänomen eigentlich an?

DOMRADIO.DE: Manche von den Videos sind spaßig, aber einige könnte man auch schon fast blasphemisch nennen, etwa wenn Jesus vom Kreuz ins Handy spricht. Wie geht man denn mit eher geschmacklos erscheinenden Reels um?

"Generell würde ich der Kirche, der Theologie und auch meinem Fachbereich der Religionspädagogik davon abraten, zu schnell das Wort Blasphemie in den Mund zu nehmen und damit diesen neuen Trend schlichtweg zu disqualifizieren."

Heger: Das ist eine sensible Frage. Natürlich können einzelne Videos die Grenzen des Zumutbaren überschreiten.

Generell würde ich der Kirche, der Theologie und auch meinem Fachbereich der Religionspädagogik davon abraten, zu schnell das Wort Blasphemie in den Mund zu nehmen und damit diesen neuen Trend schlichtweg zu disqualifizieren und zu negieren. Etwas abstrakt betrachtet, schreibt sich ja Religion in solchen KI-generierten Videos in die aktuelle KI und eben auch Popkultur ein und damit passiert eigentlich etwas, was wir uns ja zumindest abstrakt betrachtet wünschen; nämlich, dass Religion im Gespräch, im Diskurs bleibt.

Darin sehe ich weniger eine Gefahr als vielmehr eine Chance. Diese Inszenierung, wie wir die auch finden mögen, geben uns als Theologen, als Christinnen und Christen oder auch im Gespräch miteinander die Chance, unsere Glaubensüberzeugung in den digitalen, aber auch in den analogen Diskurs einzubringen. Zum Beispiel indem wir eben auch markieren, wo und wie solche Videos Fehlvorstellungen produzieren.

Allerdings will ich aber auch nicht die Gefahr wegdiskutieren, dass es, wenn solche Videos nämlich nicht eingeordnet oder eben nicht reflektiert werden, zu einer Banalisierung von Religion kommen kann oder eben zur Produktion von Fehlvorstellungen. Das - und da will ich auch richtig verstanden werden - ist natürlich nicht wünschenswert.

DOMRADIO.DE: Welche Aufgaben und Chancen hat dieses Videophänomen denn zum Beispiel für den Religionsunterricht oder auch zum Beispiel für die Erstkommunionkatechese?

Heger: Tatsächlich würde ich da genau an dieser gedanklichen Spur ansetzen und religiöser Bildung eine grundsätzliche Aufgabe zuschreiben. Kinder und Jugendliche müssen in dieser Welt, die voll ist von KI, von Technologie – der Kultur- und Medienwissenschaftler Felix Stalder spricht von der Kultur der Digitalität – zu einer kritischen Medienkompetenz befähigt werden. Das bedeutet konkret, sie müssen dazu in die Lage versetzt werden, die Quellen solcher Videos zu hinterfragen und eben abzuwägen, inwiefern diese jüdisch-christlichen Glaubensvorstellungen eben entsprechen oder auch nicht.

"Gerade weil diese Videos so ein ambivalentes Phänomen sind, gehören sie als Lerngegenstände sowohl in den Religionsunterricht wie auch in andere Bildungskontexte, Erstkommunionkatechese oder ähnliches."

Deswegen würde ich sagen, gerade weil diese Videos so ein ambivalentes Phänomen sind, gehören sie als Lerngegenstände sowohl in den Religionsunterricht wie auch in andere Bildungskontexte, Erstkommunionkatechese oder ähnliches. Da gibt es didaktisch sehr viele Möglichkeiten.

Kinder könnten beispielsweise mit solchen Videos konfrontiert werden, sie könnten dazu eingeladen und motiviert werden, ihre eigenen Vorstellungen mit denen der Videos ins Gespräch zu bringen, um sich dann nochmal rückzuversichern, was denn eigentlich im Text drinsteht.

Wenn wir in den Schulen oder auch in den Gemeinden so weit sind, solche videogenerativen Tools zur Verfügung zu haben, dann könnte man auch mit Schülerinnen und Schülern mal ganz aktiv daran arbeiten, selbst gute Videos zu produzieren und darüber ins Gespräch kommen, was ein gutes Video in diese Richtung ausmachen könnte. Oder wie wäre es denn beispielsweise auch mit fächerübergreifendem Unterricht und einem Projekttag dazu? Das ist etwas, was ich als ganz große Chance sehe, denn diese Videos sind ja kein Phänomen, das man jetzt nur theologisch oder religionspädagogisch einordnen könnte.

Wir erkunden beispielsweise an Schulen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geschichte, Informatik, Religion, Politik und so weiter, was denn eigentlich hinter solchen Videos steckt. Wie sind die aus der Perspektive der Informatik, der Religion, der Politik und so weiter anzuschauen? Und dann bilden wir uns am Schluss ein Urteil, sind informiert und vielleicht ein bisschen kompetenter als vorher.

Das Interview führte Mathias Peter.

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

 

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 13, 2025 at 04:43PM

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Wenn Jesus live von der Auferstehung berichtet / Religionspädagoge warnt vor Verteufelung von biblischen Kurzvideos
How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives
How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives

How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives

https://relevantmagazine.com/culture/tech-gaming/how-ai-is-helping-and-hurting-christian-creatives/

It’s 2025, and the creative world is buzzing with a new kind of energy—and anxiety. Artificial intelligence is everywhere: writing sermons, generating album art, remixing worship music and helping churches craft their social media presence.

For Christian creatives, AI is both a miracle and a minefield. It’s the ultimate productivity hack, but it’s also raising some very human questions.

What does it mean to be inspired? Can a machine really reflect the image of God? And, perhaps most urgently, is AI a tool for good or a threat to the soul of Christian art?

The Good: AI as a Creative Sidekick

Let’s start with the bright side. For many faith-based artists, musicians and pastors, AI is a game-changer. It’s like having a digital intern who never sleeps, never complains and can whip up a Pixar-style VBS poster in 15 minutes flat.

Akiera Carr, worship ministry director at North Church Rockmart, needed to promote Vacation Bible School. She used Microsoft Copilot to turn church members into vibrant, Pixar-style characters.

“It was better than anything I could have imagined,” said lead pastor Vince Carr. “AI allowed her to create something extraordinary in record time.”

The result? More engagement, more excitement and a VBS that looked straight out of a Hollywood studio.

Pastor Brandon Holm of The Greater Guild is another convert. His church uses NightCafe for artwork and ElevenLabs for podcast narration.

“It’s great for expanding ideas,” Holm said. “I’ll input my draft, and it adds layers of polish while staying true to our church’s tone.”

For Holm, AI is a bridge to deeper engagement, freeing up time for real ministry instead of endless admin.

And it’s not just about visuals. AI is helping churches and creatives streamline everything from social media posts to fundraising campaigns.

“We’ll take event details, feed them into AI and say, ‘Make it pop!’” Carr said. “It generates engaging text and visuals that draw people in.”

The payoff? Skyrocketing social media engagement and a steady stream of newcomers discovering the church online.

The Bad: The Risk of Losing Our (Creative) Souls

But let’s not get too starry-eyed. For every story of AI-powered success, there’s a chorus of concern about what’s being lost in translation. Can a machine really capture the spark of divine inspiration? Or are we outsourcing our creativity—and maybe even our calling—to an algorithm?

Jeff Dionise, a Pulitzer-winning designer and illustrator, isn’t convinced.

“The concept and the idea you have is where the gold is,” Dionise said. “Can you read this complex story and come out with just the right idea for an illustration that would really help the user? That’s an area that’s a little less automatic when it comes to AI.”

Hannah Tu, a multidisciplinary designer and art director, agrees.

“I don’t think [AI] will ever replace the need for human artists,” Tu said. “There’s something about interpreting an email, for example, and working with people to find the right solution that AI can’t do at this point.”

For Tu, the real magic happens in the messy, collaborative, deeply human process of creation.

There’s also the question of authenticity.

“Art is communication as much as words are communication,” Dionise said. “So, the question is, what are we really saying? What are we communicating with? What are we designing and illustrating? Ultimately, that’s the question. And that’s where we, I think, have to be cautious that we don’t use our art to say things that we ourselves don’t believe.”

The Ugly: Copyright, Bias and the Limits of the Machine

Of course, it wouldn’t be a 2025 tech story without a little controversy. AI-generated art has sparked fierce debates over copyright and job security.

When OpenAI’s latest image generator unleashed a flood of Studio Ghibli-style animations, artist Karla Ortiz told AP News, “Companies like OpenAI just do not care about the work of artists and the livelihoods of artists.”

Ortiz is among several artists suing AI companies for copyright infringement.

And then there’s the issue of bias and accuracy. AI is only as good as the data it’s trained on, and sometimes, that data is flawed.

“AI lacks empathy,” warns Bishop Charley Hames Jr., author of Leveraged Leadership: Unlocking the Power of Influence, Impact and AI. “It’s a language processor, not a soul processor.”

He’s optimistic about AI’s potential but insists on “critical engagement,” making sure it serves the church’s mission without compromising doctrinal integrity.

The Real: What Makes Christian Creativity Unique

So, where does this leave Christian creatives? Somewhere between awe and anxiety, it turns out. AI can be a powerful tool, but it’s not a replacement for the human touch or the Holy Spirit.

“God’s gifted other people with creative talents, too,” Tu said. “Even outside of the artistic community. Writers, music, a lot of elements from different types of jobs and skill sets can also be applied to creative design. The skill sets that God’s gifted [us] can also just bleed into art and inspire you to look at things in a new way.”

Dionise goes even deeper.

“There is an aspect of this kind of something out of nothing … that I think does at least point to how God created the world,” Dionise said. “If you’re a child of God, you look around and you see creation in a way that is different than the world sees it.”

The Future: AI as a Tool, Not a Master

As we look ahead, the consensus among Christian creatives is clear. AI is here to stay, but it’s up to us to use it wisely.

“AI is a tool,” Holm said. “It’s up to us to use it wisely.”

The real challenge—and opportunity—is to harness AI’s power without losing sight of what makes Christian creativity unique: the ability to reflect God’s image, to build community and to communicate truth in a way that no machine ever could.

Religion

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June 12, 2025 at 09:11PM

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How AI Is Helping (and Hurting) Christian Creatives
Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed
Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed

Mavis Staples Completely Reimagined Frank Ocean’s ‘Godspeed’

https://relevantmagazine.com/culture/music/mavis-staples-completely-remakes-frank-oceans-godspeed/

Gospel legend Mavis Staples has shared a new cover of Frank Ocean’s “Godspeed.”

Staples is a true icon, first rising to fame with her family band, The Staple Singers, whose hits like “I’ll Take You There” and “Let’s Do It Again” became a soundtrack for hope and change. With a career spanning more than 70 years, she’s known for her powerful voice and her ability to bring soul, faith and justice together in every note. And she’s done it again with her reimagined cover of Ocean’s hit song, creating a completely new and soulful sound.

“Channel Orange was my first introduction to Frank Ocean and I was just amazed at the writing and soulfulness coming from his voice,” Staples said in a press release. “And I loved Blonde when that record came out. That first line in ‘Godspeed’ of ‘I will always love you’ just crushes me every time I hear it… or sing it. It’s just such a beautiful song and he sounds amazing on it so I was a little nervous if we could pull it off. I was honored to sing his words.”

Religion

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June 11, 2025 at 11:46PM

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Mavis Staples Completely Reimagined Frank Oceans Godspeed
Anleitung zum individuellen Erlösungsglauben
Anleitung zum individuellen Erlösungsglauben

Anleitung zum individuellen Erlösungsglauben

https://eulemagazin.de/kraft-eines-fokussierten-lebens-johannes-hartl-rezension-buch/

Bild: Screenshot Werbevideo Verlag Herder

Mit „Die Kraft eines fokussierten Lebens“ legt der Augsburger Theologe und Influencer Johannes Hartl ein neues Ratgeberbuch vor. Was taugt sein neues Werk, vor allem aus christlicher Sicht?

„Dieses Buch kann Dein Leben verändern.“ Damit ist nicht die Bibel gemeint, sondern das neueste Werk des Theologen Johannes Hartl. Dennoch soll „Die Kraft eines fokussierten Lebens“ wie die Heilige Schrift dabei helfen, das eigene Leben in einem „Zeitalter der Ablenkung“ neu auszurichten. Seit mehreren Wochen steht der Ratgeber neben Büchern von Papst Franziskus, Elke Heidenreich oder Ulf Poschardt auf der SPIEGEL-Bestsellerliste für Sachbuch-Hardcover.

Johannes Hartl ist Gründer des Gebetshauses Augsburg und Vertreter einer Allianz von konservativem Katholizismus und neo-charismatischer Bewegung. Außerhalb der Kirchenbubbles ist er vor allem für seine YouTube-Videos bekannt, die den Clips von Kulturkämpfer Jordan Peterson („12 Rules for Life“) oder Männlichkeitsinfluencer Andrew Tate ähneln. Aufmerksame Beobachter*innen werden sich an Hartls Engagement für „Deutschland betet gemeinsame“, bei der UNUM24 in München und bei der Tagung der rechten „Alliance for Responsible Citizenship“ (ARC) in London erinnern. Was taugt sein neuer Ratgeber, vor allem aus christlicher Sicht?

Autor:in

Louis Berger

Louis Berger wurde an der katholischen Journalistenschule ifp ausgebildet und ist Online-Redakteur bei Kirche+Leben. Außerdem schreibt er frei für verschiedene Medien über Kirche(n), Religion oder Kultur, in der Eule zuletzt über „Against All Gods: Die Glaubens-WG“.

Zunächst fällt die sprachliche Gestaltung des Buches auf. Die Leser*innen werden durchgehend mit einem großgeschriebenen „Du“ adressiert. Gleichzeitig bildet Hartl immer wieder Schicksalsgemeinschaften: „Diesen Flugmodus, von unserem Handy genau wie von uns selbst, schalten wir im Alltag viel zu selten ein.“ Die wiederkehrenden Pronomen „Du“ und „wir“ bewirken, dass sich das Lesepublikum persönlich angesprochen fühlt, auch wenn es bei genauerer Betrachtung vielleicht gar nicht gemeint ist.

Dem arbeiten nicht zuletzt die schriftlichen Übungen zu, die das Buch durchziehen: Stetig hält der Verfasser die Leser*innen dazu an, Sätze zu ergänzen, Dinge anzukreuzen, Listen zu erstellen oder Fragen zu beantworten. Hartl erzeugt auf diese Weise ein bestimmtes Selbstbild in seinen Leser*innen: Sie seien dauernd am Smartphone, würden unter einem „,Potenzial-Verrottungs-Syndrom‘“ leiden und sich zu sehr am Geschmack der Massen ausrichten – ihr Leben sei schlicht nicht fokussiert.

Hartl behauptet zwar an einigen Stellen, dass er mit seinem Buch nicht das Ziel verfolge, seinem Publikum „noch mehr Stress zu machen“. Es gehe nicht darum, innerhalb „kürzester Zeit alle Baustellen in Deinem Leben“ anzugehen. Besonders wenn eine Person an „ADHS, einer Sucht, einer schweren Krankheit oder Problemen im Bereich der mentalen Gesundheit“ leide, seien kleine Schritte auch ein Anfang, so der Augsburger Theologe.

Nicht in „Opferrolle versteifen“

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

June 11, 2025 at 11:11AM

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Anleitung zum individuellen Erlösungsglauben
Christian Entertainment Is Getting BetterAnd People Are Noticing
Christian Entertainment Is Getting BetterAnd People Are Noticing

Christian Entertainment Is Getting Better—And People Are Noticing

https://relevantmagazine.com/culture/christian-entertainment-is-getting-better-and-people-are-noticing/

For most of the last few decades, “Christian entertainment” was a genre you watched out of obligation, not excitement. It was the cinematic equivalent of a church potluck: earnest, familiar and—let’s be honest—usually a little bland.

The phrase conjured up images of low-budget movies with wooden acting, music that sounded like a youth group retreat and TV shows that felt more like sermons than stories. If you weren’t already in the club, you weren’t tuning in.

But in 2025, the punchline has become a headline. Christian movies, TV shows and even music are not just getting better—they’re breaking out of the church bubble and landing on the main stage. For the first time in a long time, people who don’t care about church are actually watching and sticking around. The numbers don’t lie and neither does the cultural buzz.

Worship songs are showing up on mainstream Spotify playlists and artists like Forrest Frank and Brandon Lake are charting alongside secular acts. Indie Christian rapper nobigdyl. won a top honor at NPR’s Tiny Desk Contest two years in a row. The lines are blurring and the old “Christian music is just a knockoff” argument is losing steam.

“I think people already have a bias that Christian music is going to be a little bit subpar on the melody, packaging, rhythm, presentation,” nobigdyl. said.

“So as soon as they see something that’s excellent, they’re assuming okay, ‘This isn’t Christian music, because it’s good.’ But we’re showing them that Christian music has been excellent, they just weren’t listening to it.”

UNITED worship leader Joel Houston sees the same shift.

“There’s this whole movement happening,” he said. “You’ve got people like Josiah Queen, Forrest Frank—guys who are just making great music, without worrying about whether it fits the ‘Christian’ box.”

Houston added, “There’s a whole generation of artists who grew up in church but listen to everything—country, hip-hop, EDM, indie rock. They want to make music that reflects all of that. But a lot of them think the only way to do that is to leave Christian music entirely. What if you didn’t have to pick a lane? What if the Kingdom is big enough for all of it?”

It’s not just music, either. Christian TV shows and movies are having a moment, too.

Let’s talk receipts. The Chosen, a crowd-funded series about the life of Jesus, just cleared$100 million at the box office with its fifth season. That’s not a typo. This is a show that started as a niche project and is now outpacing some major Hollywood releases, earning a 9.1/10 on IMDb and a spot in the cultural conversation.

The animated film The King of Kings, with Oscar Isaac voicing Jesus, pulled in$45 million and broke records for the highest-grossing debut of a biblical animated film.

Meanwhile, Prime Video’s House of David racked up 22 million views in its first 17 days and held the number two spot on the platform, beating out big-budget competitors like Invincible, according to Deseret News and The Minaret.

These aren’t “good for Christian” numbers. These are “Hollywood, pay attention” numbers.

So what changed? The answer is simple: quality. The era of wooden acting and sermon-in-disguise scripts is fading. Christian entertainment has finally realized that if you want people to watch, you have to give them something worth watching.

As Dallas Jenkins, creator of The Chosen, told RELEVANT, “Everything about this thing surprises me. It never stops being humbling.”

Jenkins knows exactly why The Chosen is connecting with people who would never have watched a “Christian show” before.

“The Bible gives us the facts; we want to bring the humanity,” he said.

That’s been The Chosen’s secret from the beginning: the ability to take familiar stories and infuse them with real emotional weight.

“This is a side of Jesus you’ve never seen before. We’ve seen hints of this before, but never like this consistently. He literally just upended a marketplace. He cursed a fig tree to death. The disciples are asking, ‘Why are you so angry? Why are you so sad?’” Jenkins said.

Jenkins is unapologetic about the show’s creative choices.

“Our big word is plausibility,” he said. “If it isn’t factual, is it plausible? If it’s not small-f fact, is it capital-T Truth? That’s what we’re always going for.”

That guiding principle has shaped everything from character backstories to minor creative flourishes that aren’t in the biblical text but feel true to its spirit. The portrayal of Matthew as neurodivergent, for example, wasn’t a scriptural mandate but resonated deeply with fans—particularly families with autistic children.

“A family with an autistic son came up to me and said, ‘The portrayal of Matthew helped us realize our son can follow Jesus the same way we can,’” Jenkins recalled. “That kind of stuff is what surprises me.”

Surprise has become a recurring theme. Even Jenkins didn’t anticipate the sheer size and reach of The Chosen’s audience. More than 200 million people have watched the series worldwide, a staggering number for any show, let alone one made outside of the Hollywood system.

And it’s not just about viewership. Jenkins sees firsthand the emotional impact the show has had. He recalled traveling to Brazil and being met with long meet-and-greet lines, despite the language barrier. Fans who couldn’t speak English would type out messages on their phones, use Google Translate and show him their words—only for Jenkins to realize they were saying the exact same things as fans back home.

“That’s what blows me away,” he said. “The same scenes are impacting people, the same emotional reactions are happening everywhere.”

Hollywood has long underestimated the power of faith-based stories. Studios tend to think in binary: movies about religion are either niche, sanitized and safe or they’re secular and detached from real spiritual weight. The Chosen broke that mold. It’s neither a cheap cash grab nor a theological lecture. It’s something else entirely—a show that prioritizes storytelling over sermonizing and, as a result, has reached people who might otherwise never engage with the biblical narrative.

That connection has transformed The Chosen from just a streaming series into a full-scale cultural movement. In theaters, screenings have taken on an almost church-like quality as audiences laugh, cry and react together.

That communal experience has only strengthened as the show grows, leading Jenkins and his team to expand beyond the original series. His production company, Five & Two, is already developing new projects—including a Chosen-style miniseries on Joseph and an animated show, The Chosen Adventures.

“We’re taking everything we’ve learned and applying it to future projects,” he said. “Every Bible story we tell will have the same approach—finding the humanity in it so that people can see themselves in the story.”

Of course, not everyone is thrilled. There are still critics who roll their eyes at anything labeled “faith-based.” But the numbers are hard to ignore and the cultural impact is real. Hollywood is taking notice and the industry is finally realizing that faith-based content isn’t just a niche—it’s a movement. The question isn’t whether Christian entertainment belongs in the mainstream. It’s already there. The real question is who’s going to keep up.

If you’re someone who’s always rolled your eyes at “Christian movie night,” it’s time to reconsider. Christian entertainment isn’t a punchline anymore. It’s a movement and it’s not slowing down.

Religion

via REL ::: RELEVANT http://www.relevantmagazine.com/rss/relevantmagazine.xml

June 11, 2025 at 03:57PM

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Christian Entertainment Is Getting BetterAnd People Are Noticing
Islams Growth Outpaces Christianity Worldwide
Islams Growth Outpaces Christianity Worldwide

Islam’s Growth Outpaces Christianity Worldwide

https://relevantmagazine.com/current/world/islams-growth-outpaces-christianity-worldwide/

A new Pew Research Center report has found that Christianity remains the world’s largest faith, but Islam is now outpacing it in growth—especially when it comes to new converts and demographic momentum.

According to Pew’s “How the Global Religious Landscape Changed From 2010 to 2020” study, the number of Christians worldwide grew by 6% over the last decade, reaching 2.3 billion in 2020. But here’s the catch: Christians (of all denominations, counted as one group) did not keep pace with global population growth from 2010 to 2020. As a result, Christianity’s share of the world’s population actually fell by 1.8 percentage points, down to 28.8%.

Meanwhile, Islam is on a different trajectory. Muslims are now the fastest-growing religious group on the planet. Their numbers jumped by 21%—from 1.7 billion to 2.0 billion—between 2010 and 2020. That’s twice as fast as the rest of the world’s population, which expanded by 10% during the same decade. The Muslim share of the global population rose by 1.8 points, now making up 25.6% of humanity.

What’s driving these changes? Pew points to a mix of high birth rates in Muslim-majority countries, migration, and significant religious “switching”—a term the report uses to describe people changing their religious identity, often from Christianity to no religion, but also to Islam in some regions.

“Large numbers of Christians around the world ‘switch’ out of religion to become religiously unaffiliated,” the study notes, especially in Europe and the Americas.

The biggest shift for Christianity came from Africa and Europe. Sub-Saharan Africa is now home to the largest number of Christians, surpassing Europe for the first time. The region now accounts for 31% of the world’s Christians, while Europe’s share has dropped to 22%. In the U.S.—still the country with the largest Christian population—Christians now make up 64% of the population, down from 78% in 2010.

Most countries around the world still have Christian majorities. But due to widespread disaffiliation, there are now fewer Christian-majority countries and more countries with a religiously unaffiliated majority than there were in 2010.

However, it’s important to note this massive study looked at changes in religious affiliation from 2010 to 2020. And while the numbers haven’t bounced back, since 2021 the decline of Christianity in America has plateaued, as well as the rise of the nones—which means the world’s faith map is still in flux.

Religion

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June 10, 2025 at 05:40PM

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Islams Growth Outpaces Christianity Worldwide
Christentum weltweit noch führend Anteil an Bevölkerung schrumpft
Christentum weltweit noch führend Anteil an Bevölkerung schrumpft

Christentum weltweit noch führend – Anteil an Bevölkerung schrumpft

https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-06/usa-christentum-weltweit-noch-fuehrend-anteil-bevoelkerung-klein.html

Eine neue Studie des Pew Research Center zeigt: Zwar bleibt das Christentum mit 2,3 Milliarden Anhängern die größte Glaubensgemeinschaft der Welt, doch sein Anteil an der Weltbevölkerung ist zwischen 2010 und 2020 zurückgegangen. Gleichzeitig wuchsen Islam und Religionslosigkeit deutlich.

Die Ergebnisse des 12. Berichts des „Pew Research Center“ über „Globale religiöse Beschränkungen", der sich mit religiöser Verfolgung beschäftigt, sind veröffentlicht worden. ...

Christen stellen weiterhin die größte religiöse Gruppe weltweit, doch ihr Anteil an der globalen Bevölkerung ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des renommierten Pew Research Center mit Sitz in Washington hervor, die am Montagabend veröffentlicht wurde. Der Studie zufolge sank der Anteil der Christen zwischen 2010 und 2020 um 1,8 Prozentpunkte auf 28,8 Prozent.

Im gleichen Zeitraum legte der Anteil der Muslime um genau denselben Wert zu und erreichte 25,6 Prozent. Auch die Zahl der Menschen ohne Religionszugehörigkeit nahm zu: Sie stieg um 0,9 Prozentpunkte auf 24,2 Prozent. Damit gehören diese drei Gruppen gemeinsam mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung an.

2,3 Milliarden Christen

In absoluten Zahlen wuchs die Zahl der Christen im betrachteten Jahrzehnt um 121,6 Millionen auf 2,3 Milliarden. Allerdings stieg die Weltbevölkerung insgesamt schneller, sodass sich der relative Anteil der Christen verringerte. Im Gegensatz dazu nahm die Zahl der Muslime um 346,8 Millionen zu, womit der Islam im Jahr 2020 rund 2 Milliarden Gläubige zählte. Die Zahl der Religionslosen wuchs um 270,1 Millionen auf 1,9 Milliarden.

Die Untersuchung basiert auf der Auswertung von mehr als 2.700 behördlichen Erhebungen und Umfragen weltweit. Sie weist darauf hin, dass besonders die Abwanderung von Mitgliedern aus christlichen Kirchen zur Zunahme der religiös Ungebundenen beigetragen hat. Innerhalb des Christentums verschob sich zudem der geographische Schwerpunkt: Lebten früher die meisten Christen in Europa, so ist die Mehrheit heute südlich der Sahara in Afrika beheimatet.

Demographische Entwicklung

Die demografische Entwicklung wirkt sich laut Pew auch auf den Islam aus: Eine vergleichsweise junge Altersstruktur und hohe Geburtenraten führen dazu, dass der Anteil der Muslime an der Weltbevölkerung weiter wächst.

In Europa machten Christen im Jahr 2020 noch 67,1 Prozent der Bevölkerung aus – ein Rückgang um 7,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2010. Gleichzeitig stieg der Anteil der Religionslosen um 6,6 Prozentpunkte auf 25,3 Prozent. Der Anteil der Muslime auf dem Kontinent wuchs moderat auf 6,0 Prozent – ein Plus von 0,7 Prozentpunkten.

Besonders deutlich zeigt sich also: Während das Christentum in absoluten Zahlen weiter wächst, verliert es relativ an Boden. Der globale Wandel religiöser Zugehörigkeiten wird auch in den kommenden Jahrzehnten von den dynamischen Entwicklungen in Afrika und Asien geprägt sein.

(pm/kna - mg)

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June 10, 2025 at 11:10AM

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Christentum weltweit noch führend Anteil an Bevölkerung schrumpft
Kirche kulturell divers! Und jetzt?
Kirche kulturell divers! Und jetzt?

Kirche kulturell divers! – Und jetzt?

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Die kulturelle Vielfalt prägt die Schweiz und noch stärker die katholische Kirche hierzulande. Eva Baumann-Neuhaus beschreibt und analysiert die Situation und stellt fest: «Was zur […]

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June 10, 2025 at 12:02AM

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Kirche kulturell divers! Und jetzt?
Why Millennials and Gen Z Are Ditching Denominationsand What Happens Next
Why Millennials and Gen Z Are Ditching Denominationsand What Happens Next

Why Millennials and Gen Z Are Ditching Denominations—and What Happens Next

https://relevantmagazine.com/faith/church/why-millennials-and-gen-z-are-ditching-denominations-and-what-happens-next/

If you grew up in a church with a denominational label—Methodist, Baptist, Lutheran, take your pick—there’s a good chance you’re not sitting in the same pews today. In fact, you might not be sitting in any pews at all. And if you are, there’s a growing probability that the church you attend doesn’t bother with denominational branding. Welcome to the new American religious landscape, where “nondenominational” is the fastest-growing label—and, ironically, the label that means you don’t want a label.

According to the U.S. Religion Census, 6.5 million more Americans attended nondenominational churches in 2020 than in 2010. Meanwhile, mainline Protestant denominations have seen membership decline by as much as 40% since 2000, according to Pew Research Center data.

This shift is especially visible among younger adults.

“Denominational identity is not a priority for younger generations,” said Ryan Burge, a political scientist at Eastern Illinois University who studies religion and generational trends. “They’re looking for community and authenticity, not a specific label.”

Barna Group reports that 39% of millennials now attend church weekly, up from 21% in 2019. However, many of these young adults are not returning to the churches of their childhood. Instead, they are seeking out congregations that emphasize relationships, flexibility and a less institutional approach.

A 2025 report from REACHRIGHT found that while nearly half of Americans attended church weekly as children, only 20% do so as adults. The decline is most visible in traditional denominations, while nondenominational churches continue to attract new members, particularly those under 40.

There are several reasons for this shift. Some young adults cite disillusionment with church politics or culture wars. Others say they want to be part of a church that focuses on practical faith and community involvement rather than denominational distinctives.

“I grew up Methodist, but I don’t really see the point of denominations anymore,” said Lauren Kim, 27, who now attends a nondenominational church in Austin, Texas. “I want to be part of a community that’s actually doing something, not arguing about theology from 200 years ago.”

Nondenominational churches often have less formal services, flatter leadership structures and messaging that focuses on belonging. Many also use digital platforms to reach people who may not attend in person.

“Churches that are growing are the ones that have let go of rigid denominational identities,” said Scott Thumma, director of the Hartford Institute for Religion Research. “They’re focusing on community, service and spiritual growth.”

The move away from denominations raises questions about accountability and connection to tradition. Some observers note that nondenominational churches can vary widely in beliefs and practices, and may lack the oversight that denominations provide. However, for many millennials and members of Gen Z, the benefits of flexibility and relevance outweigh these concerns.

This generational shift is part of a larger trend in American religious life. According to Pew Research Center, the share of Americans who identify as Christian dropped from 78% in 2007 to 63% in 2021. At the same time, the number of Americans who identify as religiously unaffiliated—the so-called “nones”—rose to nearly 30%. However, those numbers have stayed the same for the last several years.

But the story isn’t just about a decline. While some young adults are leaving religion altogether, others are looking for new ways to engage with faith. The rise of nondenominational churches is one response to this search for meaning outside traditional structures.

“Millennials and Gen Z are not necessarily less spiritual,” said Elizabeth Drescher, author of Choosing Our Religion: The Spiritual Lives of America’s Nones. “They’re just less likely to see value in the institutions and labels that mattered to previous generations.”

A 2023 Barna study found that young adults are more likely than older generations to say they want church to be a place for honest questions and open dialogue, rather than a place that simply reinforces inherited beliefs. Many nondenominational churches have responded by creating environments where doubt and discussion are welcomed, and where social issues are addressed alongside spiritual ones.

Technology is also playing a role in the shift away from denominations. The pandemic accelerated the adoption of online worship, and many young adults now participate in digital faith communities that aren’t tied to a specific tradition or location. According to Lifeway Research, about half of churchgoers attended online services during the pandemic, and a significant number have continued to do so.

“Digital church isn’t just a stopgap—it’s a new way of being church,” Thumma said. “It allows people to connect across denominational lines and find communities that fit their needs.”

Some denominations are responding to these trends by rethinking their approach. The United Methodist Church, for example, has launched new church plants that don’t use the denominational name in their branding, hoping to appeal to younger seekers. Other denominations are focusing on social justice, community service and interfaith partnerships as ways to stay relevant.

Still, the data suggests that the era of strong denominational identity is fading, at least for now. For millennials and Gen Z, the future of faith looks less like a set of competing brands and more like a network of communities—some physical, some digital, many with blurred boundaries.

The question many churches are asking isn’t, “How do we get young people to care about our denomination?” It’s, “How do we create spaces where they want to show up at all?”

For now, the answer seems to be less about the label and more about the community.

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June 10, 2025 at 12:03AM

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Why Millennials and Gen Z Are Ditching Denominationsand What Happens Next
The New Bible Boom: Why Gen Z Is Buying More Bibles Than Ever
The New Bible Boom: Why Gen Z Is Buying More Bibles Than Ever

The New Bible Boom: Why Gen Z Is Buying More Bibles Than Ever

https://relevantmagazine.com/faith/the-new-bible-boom-why-gen-z-is-buying-more-bibles-than-ever/

For a generation often described as skeptical of organized religion, Generation Z is buying Bibles at a rate that’s surprising even industry veterans.

In 2024, U.S. Bible sales rose 22% over the previous year, with nearly 14 million copies sold before December. In the United Kingdom, sales have nearly doubled since 2019, reaching more than £5 million in annual sales. The numbers are clear: The Bible is having a resurgence, and it’s not because older generations are stockpiling for the end times.

The real story is Gen Z. According to the American Bible Society’s “State of the Bible” report, 21% of Gen Z adults reported reading the Bible more in 2024, compared to just 9% who said they were reading less. Millennials, by contrast, are more likely to be reading less. The stereotype of Gen Z as “spiritual but not religious” is accurate, but incomplete. They are not showing up for tradition. They are showing up for answers.

Why? Start with the obvious: The world is unstable. Political chaos, climate anxiety and a general sense of uncertainty have left many young people looking for something that isn’t going to change with the next news cycle.

“One of the things we do know from the data is that when people experience disruptions in their life, they are more open to exploring their faith and exploring the Bible,” said John Farquhar Plake, the chief innovation officer with the American Bible Society. “When people are facing something they’ve never faced before, they often ask the question ‘Does the Bible have any wisdom for me?’”

But this is not a return to their parents’ version of faith. Gen Z is engaging with the Bible on their own terms. TikTok is full of Bible study routines, verse breakdowns and even “Gen Z translations” of Scripture. The hashtag #Bible has hundreds of millions of views. Some of it is irreverent, some of it is sincere, and most of it is happening outside the walls of any church.

Sociologists say we’re seeing a generation that’s not afraid to ask hard questions, and who are curious about what the Bible says about topics like about anxiety, justice or purpose.

Publishers have noticed, too. Bible designs now look more like something from a design studio than a church pew. There are pastel covers, journaling margins and fonts that do not scream “1990s youth group.”

“We’re very aware that we’re not causing this trend,” said John Kramp, senior vice president of the Bible division at HarperCollins Christian Publishing. “We’ve been publishing Bibles for a long time, and what we’re experiencing now is really exceptional and encouraging. It’s across the industry.”

The verses that trend are not about rules or rituals. They are about anxiety, hope and purpose. Philippians 4:6-7 (“Do not be anxious about anything…”) and Jeremiah 29:11 (“For I know the plans I have for you…”) are everywhere on social media. These are not just ancient words — they are practical responses to the mental health crisis Gen Z is living through.

According to the Barna Group, 82% of Gen Z say they have experienced anxiety in the past year, and 44% say they feel “deeply misunderstood.” For many, the Bible is less about doctrine and more about survival.

Social media is a major driver. Influencers like Girls Gone Bible and Ashley Hetherington have built large followings by sharing Bible study tips, mental health advice and personal stories of faith.

“I started reading the Bible because I saw someone on TikTok talk about how it helped with their anxiety,” said 22-year-old college student Maya Thompson. “I didn’t expect to stick with it, but it’s become part of my daily routine.”

The viral account @gen_z_bible, which retells scripture in Gen Z slang, has nearly 400,000 followers and millions of views.

“This is easier to understand than any other translation,” reads one comment.

“I’m suddenly into the Bible,” says another.

But there is skepticism, too. Only a small percentage of Gen Z Christians actually hold what researchers call a “biblical worldview.” According to a 2023 study by the Cultural Research Center at Arizona Christian University, just 4% of Gen Z adults have a worldview that aligns with traditional Christian doctrine.

“There’s a gap between curiosity and commitment,” said Dr. George Barna, director of research at the center. “But the curiosity is real, and it’s driving engagement in ways we haven’t seen in decades.”

Some faith leaders see this as an opportunity, while others worry about the potential for trivialization. For now, if you are looking for a sign of hope for faith in the next generation, this is it. Not a revival in the old sense, but a quiet, data-backed return to the text itself. No hype, no altar calls, just a generation asking hard questions and — maybe for the first time — actually opening the book to see if there are any answers.

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June 9, 2025 at 10:09PM

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The New Bible Boom: Why Gen Z Is Buying More Bibles Than Ever
Debatte über Feiertagsstreichung: Pfingstmontag noch zeitgemäß?
Debatte über Feiertagsstreichung: Pfingstmontag noch zeitgemäß?

Debatte über Feiertagsstreichung: Pfingstmontag noch zeitgemäß?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/feiertage-arbeit-debatte-100.html

Debatte über Feiertagsstreichung Ist der Pfingstmontag noch zeitgemäß?

Stand: 09.06.2025 11:37 Uhr

Weihnachten, Ostern, Pfingsten - all diese Feste haben einen zweiten Feiertag. Doch ist das noch zeitgemäß? Und würde es der Wirtschaft tatsächlich helfen, wenn ein Tag wie der Pfingstmontag wegfiele?

An Pfingsten ist in Mainz von Feiertagsruhe nicht viel zu merken. In der Innenstadt bummeln viele Bürger durch die Gassen, lassen sich in einem Café einen Kuchen schmecken. Auch zahlreiche Tagesausflügler sind in der rheinland-pfälzischen Landeshaushauptstadt unterwegs. "Feiertage sind etwas Schönes - für die gesamte Gesellschaft. Zusätzlich arbeiten möchte ich nicht", sagt Lucilia Fernandes.

Die junge Erwachsene ist rund um den Dom mit Freunden unterwegs. Die sehen es ähnlich. "Feiertage sind wichtig für Menschen, die eine Sieben-Tage-Woche oder 24-Stunden-Schichten haben." Der Pfingstmontag sei eine Tradition und damit auch eine Gewohnheit, meint Franz Testi, der in der Gruppe dabei ist. "Auch wenn die Religion von immer weniger Menschen aktiv gelebt wird, so bedeuten die Feiertage einen gesellschaftlichen Zusammenhalt", fügt Johanna hinzu.

Stimmen dafür und dagegen

Christoph Tullius hat ebenfalls eine klare Meinung zu dem Thema. Er arbeitet bei einem gemeinnützigen Verein, der sich für Menschen in schwierigen Lebenssituationen engagiert: "Feiertage müssen bleiben. Die Arbeitsintensität ist sehr hoch." Bei Arbeitnehmern nähmen seelische Erkrankungen zu. Da gebe einen klaren Zusammenhang.

Doch es gibt auch Gegenstimmen wie die von Walter Gröschel. "Ich bin katholisch und glaube an Gott, aber brauchen wir Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam? Das muss nicht sein", so der Rentner. Er habe noch am Samstag gearbeitet. "Etwas mehr Fleiß und Pflichtbewusstsein würden der Wirtschaft heute guttun."

"Die Produktivität muss besser werden"

Claudia Sturm aus Speyer hat die Diskussion über die Feiertage mit angetrieben. Sie ist Chefin eines Maler- und Stuckateurbetriebes sowie Vizepräsidentin des Verbandes der Familienunternehmer. Von dort heißt es, immer weniger Menschen seien Mitglied in einer Kirche, dennoch profitierten alle von den christlichen Feiertagen, an denen sie nicht arbeiten müssten. Sturm plädiert dafür, einen Feiertag zu streichen - und hat den Pfingstmontag im Blick. "Ich habe schon heftige Kritik einstecken müssen. Ich bleibe aber dabei!"

Der Zustand der deutschen Wirtschaft bereite ihr zunehmend Sorgen. "Die Produktivität in Deutschland muss besser werden", sagt die Firmenchefin. Der Krankenstand sei zu hoch. Es müsse wieder mehr gearbeitet werden. In vielen europäischen Ländern gebe es weniger Feiertage als in Deutschland, so Sturm. "Dazu kommt dann noch ein deutlich niedrigerer Mindestlohn. Das sind für uns immer größere Wettbewerbsnachteile."

Seit Jahren beobachte sie bundesweit, aber auch im eigenen Betrieb, eine schwächer werdende Arbeitsmoral. "Junge Leute fragen teils nach einer Drei-Tage-Woche und achten sehr auf die Work-Life-Balance. Das wird so aber nicht funktionieren."

Auch weitere Feiertage Streichkandidaten?

Auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ist für die Streichung eines oder mehrerer Feiertage. Geschäftsführer Bertram Brossardt nannte konkret den Ostermontag, Pfingstmontag oder den zweiten Weihnachtsfeiertag als Streichkandidaten. Deutsche Arbeitnehmer arbeiteten im Schnitt 92 Stunden weniger als österreichische und 391 weniger als italienische, so die Vereinigung unter Verweis auf OECD-Zahlen.

Unterstützung bekommt der Wirtschaftsverband vom Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. Ein zusätzlicher Arbeitstag würde das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen. Hüther erinnert daran, dass schon einmal ein gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde: der Buß- und Bettag in allen Bundesländern außer Sachsen im Jahr 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Das Institut für Wirtschaftsforschung Ifo in München kommt auf ähnliche Zahlen - und schlägt vor, einen Feiertag zu kippen.

Verzerrte Statistik?

Eine neue Untersuchung heizt die Debatte jetzt weiter an. Ausgerechnet das sonst als arbeitgeberfreundlich geltende Institut RWI in Essen war daran beteiligt. Katharina Schüller hat daran mitgeschrieben. Sie ist Geschäftsführerin des Münchener Unternehmens Stat-Up, das auf Datenanalyse spezialisiert ist.

"Deutschland sieht in der Statistik schlechter aus, als es eigentlich ist", erklärt die Arbeitsmarktexpertin. Für Schüller gehe es vielmehr um die Frage, was die Menschen hierzulande davon abhält, mehr und auch effizienter zu arbeiten. "Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Menschen in den Arbeitsmarkt einsteigen, aber nur in Teilzeit - vor allem Frauen", so die Geschäftsführerin. "Die hohe und in Deutschland steigende Teilzeitquote wird bei internationalen Statistiken wie der OECD nicht miteingerechnet. Das führt dann zu Verzerrungen." Umgerechnet auf alle Menschen im erwerbsfähigen Alter habe die Zahl der Arbeitsstunden sogar zugenommen.

Für Schüller geht die Forderung, einen Feiertag zu streichen und dafür zu arbeiten, am eigentlichen Problem vorbei. "Rein rechnerisch gäbe es ein Plus von mehr als acht Milliarden Euro, aber die Produktivität steigt nicht, sondern es wird ja nur mehr gearbeitet. Wir haben strukturelle Probleme am Arbeitsmarkt."

Dazu gehörten der Fachkräftemangel aufgrund der Demografie und eine zu gering qualifizierte Arbeitsmigration. "Dazu kommt dann noch zu viel Bürokratie und fehlende Technologien wie künstliche Intelligenz. All das führt in Summe dazu, dass wir nicht so produktiv sind, wie wir eigentlich sein könnten", erklärt die Forscherin.

Kirchen und DGB gegen Vorstoß

Die Kirchen und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sind erwartungsgemäß gegen den Vorstoß. Auch politisch gibt es kaum Unterstützung. In der Debatte verweist die Bundesregierung auf die Zuständigkeit der Länder und versucht so, das unpopuläre Thema loszuwerden. Derzeit scheint es also wenig Chancen zu geben, dass ein Feiertag abgeschafft wird.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 9, 2025 at 11:46AM

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Debatte über Feiertagsstreichung: Pfingstmontag noch zeitgemäß?
Der neue YOUCAT: Liebe lernen ist wie Tanzen lernen
Der neue YOUCAT: Liebe lernen ist wie Tanzen lernen

Der neue YOUCAT: Liebe lernen ist wie Tanzen lernen

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/der-neue-youcat-liebe-lernen-ist-wie-tanzen-lernen.html

Liebe ist wie ein Tanz – das ist das Bild, mit dem der verstorbene Papst Franziskus junge Menschen für das Thema Beziehung und Glaube begeistern wollte. Der neue Jugendkatechismus YOUCAT greift das auf: Diesmal geht es um die Liebe. „YOUCAT – Liebe für immer“ ist der Titel, der Band erscheint Ende Juni.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat am Pfingstsonntag, dem 8. Juni 2025, in seiner Predigt in Limburg den Atem als grundlegendes Element des ...

von Birgit Pottler - Vatikanstadt

Ein großes weißes Y auf buntem Hintergrund ist das Erkennungszeichen. Auf den zweiten Blick sind es viele kleine religiöse Symbole, die den einen Buchstaben bilden. Das Y steht für YOUCAT und ist das Logo für Bücher und Apps, die den katholischen Glauben auf einfache und attraktive Art nahebringen möchten. So die Idee der Verantwortlichen dahinter. Die Inhalte werden offiziell von der Glaubenskongregation in Rom geprüft und bestätigt. Derzeit dreht sich alles um die Liebe.

Ein rotes Buch über die Liebe

Ein Bestseller ist das weiße Y auf gelbem Grund: Der YOUCAT für Jugendliche und junge Erwachsene, übersetzt in 70 Sprachen. 10 Bücher und Zusatzmaterialen gibt es schon – das nächste Buch ist rot: „YOUCAT – Liebe für immer“, ist der Titel.

Ein Herzensprojekt des Papstes

„Papst Franziskus wollte dieses Buch“: Rafael D‘Aqui, Geschäftsführer der YOUCAT-Foundation ist im Gespräch mit Vatican News sichtlich und hörbar stolz. Papst Franziskus hat schon 2016 ein Schreiben über Liebe in der Familie verfasst, „Amoris Laetitia“, von der „Freude der Liebe“ – aber an Priester und Eheleute gerichtet.

„Liebe will gelernt sein“

„Es ist ein großer Wunsch von Papst Franziskus, Amoris Laetitia für Jugendliche zu übersetzen“, erklärt D’Aqui. Die Vorbereitung auf die Priesterweihe sei lange, habe Papst Franziskus gesagt. Und: „Zwei Personen, die heiraten, brauchen natürlich eine gute Vorbereitung. Das braucht Zeit, nicht nur ein Wochenende oder einen eintägigen Kurs.“

Der Katechismus in Rot beginnt mit dem Thema Freundschaft, spricht über Identität und geht den Weg einer Beziehung mit; bis zur Ehe und - wie Rafael d’Aqui betont - blendet dabei auch Schwierigkeiten nicht aus. Die Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren bis hin zu jungen Paaren.

Fragen aus dem Leben

Wie in jedem Katechismus sind auch in diesem YOUCAT für die Liebe die Glaubensinhalte im Frage-Antwort-Stil zusammengefasst. Wer fragt? Wer antwortet? Jugendliche, Theologen und auch die Bischofskonferenzen sind beteiligt. „Das Projekt ist nicht an einem Tisch entstanden, nicht von Theologen, die nachdenken, wie sie den Glauben den Jugendlichen erklären, sondern 30 Jugendliche aus der ganzen Welt und an verschiedenen Orten der Welt haben sich zusammen an einen Prozess gemacht und überlegt, welche Fragen haben wir an den Glauben und an die Glaubenslehre.“ Aus über 1.000 Fragen der Jugendlichen an die Kirche und den Glauben ist der Katechismus letztlich entstanden.

„Liebe ist wie ein Tanz“

Das Vorwort kommt noch von Papst Franziskus – die New York Times hat daraus bereits zitiert. Der argentinische Papst beginnt nicht mit einer Frage, sondern mit einem Bild und einer seiner Leidenschaften: dem Tango-Tanz. Ein Geschenk, meint Rafael D’Aqui. „Dieser Text spricht über Tango und dass die Liebe so ist wie ein Tanz, wie Tango…den muss man lernen, man muss sich ein bisschen Zeit geben, es zu lernen. Und genau so ist es in der Liebe. Auf dem Liebesweg braucht man Zeit. Man muss sich kennen, den anderen kennen. Wir wollen mit dem Buch den Leuten helfen und sie unterstützen: Wie tanzt man diese Liebe, diesen Tango?“

Erst Deutsch, weitere Sprachen folgen

Koordiniert und vorbereitet wird die Arbeit an den Jugendkatechismen von der YOUCAT Foundation, einer Tochter der päpstlichen Stiftung KIRCHE IN NOT mit Sitz im deutschen Königsstein. Der „YOUCAT – Liebe für immer“ erscheint ab Ende Juni in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er kann über den Online-Shop der Stiftung bestellt werden. Weitere Sprachausgaben sind bereits in Arbeit, im Sommer folgt Englisch, danach Spanisch und Italienisch.

„Glaube gehört zum Leben“

Für spätere Ausgaben hoffen die Initiatoren auf ein Vorwort von Papst Leo. Der YOUCAT sei nicht nur etwas für sehr gläubige Menschen, betont Rafael D’Aqui. Er ist selbst verheiratet und Vater, und aus eigener Erfahrung weiß er, dass die Bücher des YOUCAT und ihre Gestaltung immer wieder zu Gesprächen in der Familie anregen.

„Wir sind da, um zu zeigen, dass Glauben zum Leben gehört. Der YOUCAT ist als Katechismus nicht fern vom Leben. Auch eine Person, die nichts mit dem Glauben zu tun hat, kann sich durch das Frage-Antwort-Format und die Illustrationen darin wieder finden. Es kann locker sein, es kann humorvoll sein…“

Magazin-Stil

Die Gestaltung sei zwar nicht die Botschaft, sagt D’Aqui, aber ein wichtiges Mittel zur Verkündigung. Die Bücher und Apps sollen für eine breite Altersspanne attraktiv sein, für Menschen, die in der Bilderwelt der sozialen Medien zu Hause sind. Deren Erwartungen will das YOUCAT-Team erfüllen: „Lettering, große Bilder… alles nutzen wir. Magazine Style, würde ich sagen. Das ist der Stil, den der YOUCAT über die Liebe für uns hat.“

(vatican news)

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June 9, 2025 at 12:12PM

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Der neue YOUCAT: Liebe lernen ist wie Tanzen lernen
Weder Abrechnung noch Schönfärberei / Der ehemalige Kurienkardinal Walter Kasper blickt auf sein Leben
Weder Abrechnung noch Schönfärberei / Der ehemalige Kurienkardinal Walter Kasper blickt auf sein Leben

Weder Abrechnung noch Schönfärberei / Der ehemalige Kurienkardinal Walter Kasper blickt auf sein Leben

https://www.domradio.de/artikel/der-ehemalige-kurienkardinal-walter-kasper-blickt-auf-sein-leben

Auf knapp 180 Seiten zeichnet Walter Kasper sein Leben unter dem Titel "Der Wahrheit auf der Spur" als Professor, Bischof von Rottenburg-Stuttgart und Kurienkardinal nach. Dabei streift er viele theologische Fragestellungen, portraitiert knapp das theologische Denken von Zeitgenossen wie Karl Rahner, Johann Baptist Metz und Joseph Rahner. Der Gefahr, sich im Klein-klein vergangener Debatten zu verlieren, erliegt Kasper aber nicht. Stattdessen stellt er die großen Linien der Kirchenentwicklung im 19., 20. und 21. Jahrhundert dar.

Starke Mitte ohne Extreme

Sein Ton ist im gesamten Buch versöhnlich, durchaus mit Verständnis für die Haltung der Gegenseite. Dies versteht er aber nicht im Sinne einer unentschlossenen, eigenen Position: "Die Mitte zu halten, verlangt geistige Spannkraft, um die Spannung zwischen den Extremen auszuhalten. Die Extreme in ihrer Einseitigkeit sind demgegenüber das Leichtere." Geistige Kraft dagegen sei nötig, um das Wahre und Gültige beider Seite zusammenzuhalten. Die Polarisierung in der Kirche sieht Kasper mit großer Sorge, als großer theologischer Denker wendet er sich gegen Vereinfachungen jeglicher Art.

Nachtreten oder persönliche Abrechnungen sind dabei überhaupt nicht der Stil von Walter Kasper. Schon ganz zu Beginn des Buchs betont der 92-jährige, dass es ihm nicht darum geht, persönliche Konflikte noch einmal aufleben zu lassen. Natürlich war er beim Streit um Hans Küng und dessen Entzug der theologischen Lehrerlaubnis hautnah dabei, ebenso hatte er theologische Dispute mit Joseph Ratzinger. Doch Kasper geht es um eine nüchterne Beschreibung, wie er die Probleme aus seiner Sicht erlebt hat; er zeigt die Konfliktlinien auf, legt die Argumente von beiden Seiten dar.

Kein Nachtreten

Eine Parallele zum späteren Papst Benedikt und dessen Biographie fällt zu Beginn des Buches auf. Beide wachsen in zutiefst katholisch geprägten Familien auf, Ratzinger in Bayern, Kasper im heutigen Baden-Württemberg.

Das Leben folgt dem Kirchenjahr, tägliche Gebete, häufige Gottesdienste und auch die Musik spielen eine große Rolle in Kindheit und Jugend. Wie der sechs Jahre ältere Joseph Ratzinger hat Kasper viele konkrete Erinnerungen an die Schrecken der Nazi-Zeit, erlebt die Familie als Gegenpol in finsteren Zeiten.

Und doch will Kasper nicht zu viel von sich erzählen, seine Berufung zum Priester etwa beschreibt er eher knapp, ausführlicher wird der ehemalige Professor für Dogmatik vor allem bei der Schilderung der verschiedenen theologischen und philosophischen Probleme, mit denen er sich als Student, Dozent und dann Professor auseinandersetzte.

Das ist zweifellos eine Stärke des Buches, dass Kasper kompakt zum Beispiel die verschiedenen Erneuerungsströme innerhalb der Kirche im 19. und 20. Jahrhundert darstellen kann. Erheblich mehr Konzentration nötigt er den Leserinnen und Lesern bei der Skizzierung seiner Promotion und Habilitation oder bei seinen theologischen großen Werken wie "Jesus der Christus oder "Der Gott Jesu Christi" ab.

Als Theologe hat er gleich drei verschiedene kirchliche Erfahrungswelten detailliert kennengelernt, die er in dem Buch darstellt. Als Professor die akademische Theologie, als Bischof die Leitung einer Diözese mit all der damit verbundenen Verantwortung und als Kurienkardinal dann den Vatikan von innen heraus, zunächst als Sekretär und schließlich als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der religiösen Beziehungen zum Judentum.

Drei unterschiedliche Päpste hautnah erlebt

Seine Fähigkeit, das Verbindende der unterschiedlichen Position zu sehen, ermöglichte ihm sicher auch, in Rom mit so unterschiedlichen Päpsten wie Johannes Paul II., der ihn nach Rom holte und später zum Kardinal ernannte, Benedikt XVI. und dem jüngst verstorbenen Papst Franziskus zusammenzuarbeiten. Vor allem letzterer berief sich mehrfach auf Kaspers theologisches Denken, etwa auf dessen Buch "Barmherzigkeit".

Es ist faszinierend zu lesen, wie Kasper die Stärken und Schwächen der jeweiligen Päpste aus seiner Sicht darlegt, wie er etwa Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. als großen Theologen würdigt, ohne Unterschiede zwischen ihm und dem verstorbenen Papst kleinzureden. Ähnlich spannend ist es, wie er die unterschiedlichen kirchlichen Strömungen vor allem in der Phase nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil beschreibt oder berichtet, dass Themen, die vor kurzem kontrovers beim deutschen Synodalen Weg besprochen wurden, bereits in den 1970er Jahren in Europa Gegenstand von heißen Diskussionen waren.

Ähnlich spannend sind seine Beschreibungen, wie er sich immer wieder in seinem Leben auf neue, teilweise sehr unterschiedliche Aufgaben – etwa im Bereich der Ökumene ("Ökumene ist kein Schreibtischgeschäft") – einstellen musste. Beim Thema Frauen in der Kirche bekräftigt Kasper seine persönliche Meinung, dass das Ständige Diakonat für Frauen geöffnet werden sollte.

Missbrauch kaum ein Thema

So unterhaltsam im besten Sinne und – für einen solchen Kirchenmann von Rang kaum verwunderlich – theologisch fundiert das knapp 180 Seiten starke Buch zu ganz unterschiedlichen Themen wie Ekklesiologie, Ökumene oder Synodalität daherkommt, so rätselhaft randständig bleibt doch das Thema sexualisierte Gewalt und geistlicher Missbrauch.

Schaut man, wie groß die Verletzungen bei Missbrauchsbetroffenen waren und sind, wie viel Schuld Bischöfe, Priester und Personalverantwortliche in deutschen Bistümern auf sich geladen haben, so ist der knappe Raum, den das Thema einnimmt, doch ärgerlich. Gerade von einem so erfahrenen und weit gereisten Kurienkardinal wäre es doch wichtig gewesen, seine vielleicht auch selbstkritischen Gedanken (immerhin war Kasper zehn Jahre Diözesanbischof) ausführlicher als geschehen zu formulieren.

Dennoch ist das Buch spannend zu lesen und stellt für Kircheninteressierte einen kompakten Überblick über die Entwicklungsströme der Katholischen Kirche der vergangenen 80 Jahre dar. Ganz ohne theologische Vorkenntnisse sollten die Leserinnen und Leser nicht sein, dann aber ist "Walter Kasper: Mein Weg in Kirche und Theologie" ein faszinierender Blick in die Gegenwart und Vergangenheit der Katholischen Kirche mit all ihren Höhen und Tiefen.

INFO:

"Der Wahrheit auf der Spur. Mein Weg in Kirche und Theologie" von Walter Kardinal Kasper, Verlag Herder, Erscheinungsdatum: 10.06.2025

ISBN 978-3-451-02503-7

Preis Hardcover: 24 Euro

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 9, 2025 at 12:20PM

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Weder Abrechnung noch Schönfärberei / Der ehemalige Kurienkardinal Walter Kasper blickt auf sein Leben
At one month Pope Leo XIV employs unique style of continuity balance
At one month Pope Leo XIV employs unique style of continuity balance

At one month, Pope Leo XIV employs unique style of continuity, balance

https://cruxnow.com/vatican/2025/06/at-one-month-pope-leo-xiv-employs-unique-style-of-continuity-balance/

ROME – At one month since the May 8 election of Pope Leo XIV, the “honeymoon phase” is still very much in effect, when the church, and the world, are still getting to know the Catholicism’s new universal shepherd.

The so-called “Rorschach test” stage of the papacy, in which people can project whatever they want onto the pope in this early stage as he is getting settled, continues and will likely last for some time still, as Leo seems to be easing his way into his reign.

With just four weeks at the helm, Pope Leo has done demonstrated a sense of calm and restraint, preferring to get the lay of the land and understand how things work before making any big decisions, however, he has also wasted no time in getting down to business on certain lingering issues from the Francis papacy related to personnel and some matters of reform.

Leo has also demonstrated a measure of balance, expressing clear continuity with his predecessor while also carving out his own priorities and personal style.

A shepherd seeking to unify

Differently than his immediate predecessors, Leo does not fit easily into the categories many pundits eagerly want to assign, such as “reformer,” “traditionalist,” “liberal” or “conservative,” though many in this “Rorschach stage” want to claim him as one or the other.

His vast experience in Latin America and even his stints in Europe, as well as his contact with the various corners of the world as superior of his Augustinian Order, has given Leo a very rounded perspective that will never align with the ideologies attached to the largely western notions of “left” or “right.”

Rather, Leo has already begun to style himself as a unifier and a servant who seeks to foster communion, something that was specifically underlined as a need by cardinals during pre-conclave meetings.

During his very first greeting from the loggia of St. Peter’s Basilica after his election May 8, Leo urged believers to follow Christ, saying, “Humanity needs him as the bridge that can lead us to God and his love. Help us, one and all, to build bridges through dialogue and encounter, joining together as one people, always at peace.”

In his May 18 homily for his inaugural Mass Leo said, “I was chosen, without any merit of my own, and now, with fear and trembling, I come to you as a brother, who desires to be the servant of your faith and your joy, walking with you on the path of God’s love, for he wants us all to be united in one family.”

Leo XIV in that homily gave a roadmap, of sorts, for his pastoral priorities as pope, saying, “Love and unity: these are the two dimensions of the mission entrusted to Peter by Jesus.”

On that occasion, he lamented the “discord” and the “many wounds caused by hatred, violence, prejudice, the fear of difference, and an economic paradigm that exploits the Earth’s resources and marginalizes the poorest.”

Against this backdrop, his greatest desire for the church, he said, is that it be “a sign of unity and communion, which becomes a leaven for a reconciled world,” and “a small leaven of unity, communion and fraternity within the world.”

“We are called to offer God’s love to everyone, in order to achieve that unity which does not cancel out differences but values the personal history of each person and the social and religious culture of every people,” he said.

Continuity and uniqueness

From the very beginning, Leo has also demonstrated clear continuity with his predecessor, Pope Francis, calling in his initial remarks for “a synodal church” and using Francis’s language of “building bridges” of dialogue and fraternity, and he has visited Pope Francis’s tomb in the Basilica of St. Mary Major.

He has also repeatedly quoted Pope Francis in his speeches and homilies, including his inaugural May 18 homily, and has echoed Francis’s calls for care of the environment, of the poor, of migrants, and for a greater sense of global fraternity.

Yet Leo has also made it clear that he is his own man, from his choice of papal attire, bringing back the mozzetta, or red cape traditionally worn by popes, to his personal devotions, including his own expressions of popular piety.

While Pope Francis would often visit the famed Maria Salus Popoli icon in St. Mary Major, beloved by Romans and historically by Jesuits, Leo in his first week as pontiff paid a visit to the Augustinian-run Shrine of the Mother of Good Counsel in Genazzano, to pray before the Marian icon bearing this title.

Francis made early waves in his papacy for his spontaneous gestures such as going to pay his own hotel bill, crossing the Vatican-Italy border to greet a friend while visiting the Vatican parish of St. Anne’s, and stubbornly insisting on going to the Italian island of Lampedusa, a primary destination point for migrants, threatening to purchase a ticket and go on his own when aides advised against the visit.

Leo, on the other hand, has been spontaneous in his own way, making surprise visits to the Augustinian headquarters in Rome, where he lunched almost daily as cardinal, to be with his community and to celebrate the birthday of his friend Alejandro Moral, the Prior General of the Augustinians.

So far, internally, Leo has demonstrated that he is not rushing into any decisions but is rather taking the time to get the lay of the land and understand the status of things and how they work before making any major changes in terms of structure or personnel, deciding to leave all dicastery prefects in their respective positions for the time being.

However, he has begun to make some decisions, making early moves to address some unfinished business of the Francis era, such as potentially delicate meetings with American Cardinal Sean O’Malley, president of the Pontifical Commission for the Protection of Minors, to discuss matters of sex abuse, and meeting the leadership of Opus Dei to discuss a reform of the group launched but never completed under Francis.

Leo has also met with Italian Cardinal Angelo Becciu, whose conviction in the Vatican’s “trial of the century” for financial crimes remains one of the most disputed matters of the latter stage of the Francis papacy, and whose exclusion from the recent conclave also generated controversy.

Some early personnel moves from Leo were likely put into motion by Pope Francis prior to his death, and can thus be seen as acts of continuity, such as the appointment of Franciscan Sister of the Poor Tiziana Merletti as secretary of the Dicastery for Institutes of Consecrated Life and Societies of Apostolic Life.

He also replaced Archbishop Vincenzo Paglia as president of the Pontifical Academy for Life and as chancellor of the Pontifical John Paul II Theological Institute for Marriage and the Family Sciences, as he had turned 80, naming Cardinal Baldassarre Reina, vicar of the Diocese of Rome, chancellor of the institute and Monsignor Renzo Pegoraro, chancellor of the academy, as its president – appointments seen as largely in continuity with Francis’s agenda.

Soon, however, Pope Leo will have to start making significant appointments that will be entirely his own, such as naming his own successor at the Dicastery for Bishops, and naming new prefects for Saints Causes, Divine Worship and the Discipline of the Sacraments, the Promotion of Christian Unity, Integral Human Development, and the Laity, Family, and Life, as they are all beyond the typical retirement age of 75.

Becoming an advocate

Pope Leo’s first month in office has been characterized by a sense of calm, however, he has also delved into action amid the church’s busy jubilee calendar and has begun, tentatively, to use his voice, which carries with it the weight of the papal office.

Not only has he made repeated appeals for peace in Ukraine and Gaza, calling for the return of hostages and access to aid, for ceasefires, he has held conversations with both Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy and Russian President Vladimir Putin, demonstrating a keen desire to prioritize peacemaking.

Yet he has also begun to speak out on more sensitive and potentially politically inflammatory matters, condemning femicide and political nationalism in a June 8 homily during a Mass for the Jubilee of Movements, Associations and New Communities on Pentecost Sunday.

In that homily, Leo spoke about the Holy Spirit’s role in “opening borders” in the relationship with others, saying the Holy Spirit “transforms those deeper, hidden dangers that disturb our relationships, like suspicion, prejudice or the desire to manipulate others.”

“I think too, with great pain, of those cases where relationships are marked by an unhealthy desire for domination, an attitude that often leads to violence, as is shown, tragically, by numerous recent cases of femicide,” he said.

The reference to femicide resounded throughout social and political circles in Italy, which has long been plagued by high rates of domestic violence and female homicides, so much so that the Italian government is currently considering a draft law on femicide that would send convicted perpetrators to prison for life.

Pope Leo also spoke of the Holy Spirit’s role in “opening borders between peoples,” saying the Holy Spirit “breaks down barriers and tears down the walls of indifference and hatred” and instead fosters a love that leaves no room “for prejudice” and for “the exclusionary mindset that, tragically, we now see emerging also in political nationalisms.”

Leo’s voice as an advocate is slowly emerging, echoing some of his predecessor’s concerns, as Francis also condemned femicide and he wave of nationalist populism sweeping through much of the world, including Europe and the United States, but he is doing it with his own style and tone.

It is his penchant for balance and calm, for thinking before acting, for moving the n

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At one month Pope Leo XIV employs unique style of continuity balance
Außerhalb der Kirche kein Heil: Was bedeutet diese katholische Lehre?
Außerhalb der Kirche kein Heil: Was bedeutet diese katholische Lehre?

„Außerhalb der Kirche kein Heil“: Was bedeutet diese katholische Lehre?

https://de.catholicnewsagency.com/news/20179/ausserhalb-der-kirche-kein-heil-was-bedeutet-diese-katholische-lehre

Die Aussage „Außerhalb der Kirche kein Heil“ gehört zu den markantesten Lehrsätzen der katholischen Theologie. Ihr Ursprung reicht tief in die Kirchengeschichte zurück und sie findet sich – wenn auch nicht immer wörtlich – in zahlreichen Konzilsbeschlüssen, päpstlichen Schreiben und theologischen Grundlagentexten wieder.

Was auf den ersten Blick wie ein harter Ausschluss aller Nichtkatholiken vom Heil erscheint, offenbart bei näherer Betrachtung ein komplexes Lehrgefüge: Es verbindet den universalen Heilswillen Gottes mit dem konkreten Anspruch der Kirche, von Christus gestiftet und zum Sakrament des Heils für alle Menschen bestimmt zu sein.

Bereits das dogmatische Konzil von Florenz (1438–1445) formulierte unmissverständlich: „Die Kirche glaubt, bekennt und verkündet fest, dass diejenigen, die nicht innerhalb der katholischen Kirche leben, nicht nur Heiden, sondern auch Juden und Häretiker und überhaupt niemand, […] gerettet werden kann, es sei denn, er ist im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche verblieben.“

Ähnlich deutlich äußerte sich Papst Innozenz III. schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts: Nur in der „Heiligen Römischen, Katholischen und Apostolischen Kirche“, so heißt es, sei Errettung möglich. Diese Linie setzt sich über Jahrhunderte fort.

Pius IX. stellte im 19. Jahrhundert klar: „Es muss im Glauben gehalten werden, dass außerhalb der Apostolischen Römischen Kirche niemand gerettet werden kann.“ Der Anspruch der Kirche auf die Notwendigkeit für das Heil findet sich gebündelt im „Syllabus errorum“ (1864), in dem unter anderem die Vorstellung verurteilt wird, man könne außerhalb der wahren Kirche Christi Hoffnung auf ewiges Heil haben.

Die streng exklusivistische Haltung wird jedoch differenziert. Pius IX. etwa schreibt, dass Menschen, die „unter der Unkenntnis der wahren Religion leiden“, sofern diese Unkenntnis „unüberwindlich“ sei, vor Gott nicht dafür verantwortlich gemacht werden könnten.

Wer aufrichtig nach Gott suche und ein rechtschaffenes Leben führe, könne durch die Kraft der Gnade zum ewigen Leben gelangen, da Gott „wegen Seiner großen Güte und Barmherzigkeit keineswegs zulassen wird, dass jemand mit ewiger Pein bestraft wird, der nicht die Schuld der vorsätzlichen Sünde hat“.

Diese Aussagen verweisen auf die Möglichkeit eines sogenannten votum implicitum ecclesiae, also eines impliziten Wunsches nach der Zugehörigkeit zur Kirche, der unter bestimmten Bedingungen heilswirksam sein kann.

Gleichwohl wird betont, dass diese Ausnahmefälle nicht von der objektiven Notwendigkeit der Kirche für das Heil ablenken dürften. Der Syllabus verurteilte ausdrücklich die Auffassung, es sei zulässig, „gute Hoffnung“ auf das Heil all jener zu hegen, die sich außerhalb der Kirche befinden.

Auch wenn also Gnade außerhalb der sichtbaren Grenzen der Kirche wirken kann – was ausdrücklich nicht als falsch bezeichnet wird –, bleibt nach katholischer Lehre das Heil an die Einheit mit der Kirche und ihre Sakramente gebunden.

Wer der Kirche „nicht gehorchen will“, der „werde wie der Heide und Zöllner“, so Pius XII. in seiner Enzyklika Mystici corporis. Wer sich von der Autorität des Papstes bewusst trennt, kann „nicht ewige Errettung erlangen“. Die enge Verbindung zwischen Papsttum, Kirche und Heil wird unterstrichen durch die Aussage: „Wo der Papst ist, da ist die Kirche.“

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 9, 2025 at 08:34AM

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Außerhalb der Kirche kein Heil: Was bedeutet diese katholische Lehre?
Kann der Pfingstmontag weg? / Ökonomen fordern Feiertagsstreichung zur Ankurbelung der Wirtschaft
Kann der Pfingstmontag weg? / Ökonomen fordern Feiertagsstreichung zur Ankurbelung der Wirtschaft

Kann der Pfingstmontag weg? / Ökonomen fordern Feiertagsstreichung zur Ankurbelung der Wirtschaft

https://www.domradio.de/artikel/oekonomen-fordern-feiertagsstreichung-zur-ankurbelung-der-wirtschaft

Vertreter der Wirtschaft drängen darauf, den deutschen Festkalender auf den Prüfstand zu stellen - samt kirchlicher Feiertage. Diese scheinen angesichts der rückläufigen Zahl der Christen zur ökonomischen Manövriermasse geworden zu sein. Doch Gegenwind erfahren die Kürzungspläne nicht nur seitens der Kirchen.

Angesichts der schwächelnden Wirtschaft forderte zuletzt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) eine höhere Wochenarbeitszeit oder die Streichung von einem oder mehreren Feiertagen. Auch der Verband "Die Familienunternehmer" schloss sich der Forderung an. Es seien immer weniger Menschen Mitglied in einer Kirche, dennoch profitierten alle Menschen vom Festhalten an christlichen Feiertagen, hieß es von dort.

Und vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt sagte der Bild-Zeitung: "Ostermontag, Pfingstmontag, zweiter Weihnachtsfeiertag - da sind meine Kollegen aus Frankreich und Italien regelmäßig verblüfft, dass wir da freihaben."

Am ehesten böte sich an, den Pfingstmontag zu streichen, so Brossardt. Deutsche Arbeitnehmer arbeiteten im Schnitt 92 Stunden weniger als österreichische und 391 weniger als italienische, hieß es unter Verweis auf Zahlen der Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Promptes Nein aus der Politik

Unterstützung bekam der Wirtschaftsverband vom Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. "Die Abschaffung eines Feiertages wäre eine Möglichkeit, die Wirtschaftsleistung sehr kurzfristig und effektiv zu erhöhen", sagte er der Funke Mediengruppe. Ein zusätzlicher Arbeitstag würde das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen. Hüther erinnerte daran, dass schon einmal ein gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde: der Buß- und Bettag in allen Bundesländern außer Sachsen im Jahr 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung. "Mehr Arbeit ist also möglich, wenn man es will", so der Ökonom.

So aber wie aus Bayern die jüngste Forderung nach einer Feiertagsstreichung kam, so folgte von dort auch ein ebenso promptes Nein: "Der Pfingstmontag wird auch in Zukunft ein gesetzlicher Feiertag sein", stellte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) klar.

Ein ähnliches Signal kommt aus Nordrhein-Westfalen. Zwar sei es richtig, alle Ideen zur Ankurbelung der Wirtschaft auszuloten, sagte Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Priorität hätten hier aber beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren, niedrigere Energiekosten oder die Förderung von Innovationen und Investitionen. "Die Streichung eines Feiertags halte ich hingegen weder für prioritär noch für gesellschaftlich akzeptiert", so Liminski.

Warnung vor Kulturverlust

Ins gleiche Horn stößt der Bund Katholischer Unternehmer (BKU). "Kirchliche Feiertage wie Pfingsten sind nicht nur arbeitsfreie Tage, sondern Ausdruck der christlichen Prägung unseres Landes", schrieb der Bundesvorsitzende Martin Nebeling im "Focus". Diese Prägung habe zum Zusammenhalt und zum Erfolg der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik beigetragen. Wer Feiertage streiche, nehme einen Kulturverlust in Kauf und helfe der Wirtschaft nicht.

Denn ein zusätzlicher Arbeitstag leiste keinen nennenswerten Beitrag. Notwendig sei vielmehr ein wirtschaftspolitischer Kurswechsel - mit Bürokratieabbau, Senkung der Staatsausgaben, Reform der Sozialkassen und "mehr wirtschaftlichen Sachverstand im Wohnungsbau, im Gesundheitswesen und in der Energiepolitik".

Ablehnung kommt nicht zuletzt von den Gewerkschaften. "Ein gestrichener Feiertag für die Beschäftigten wird die Wirtschaft nicht entfesseln", so Vorstandsmitglied Anja Piel auf der Plattform X: "Feiertage sind eben kein Luxus, sondern wichtiger Bestandteil unserer Arbeitskultur; sie tragen zur Erholung der Beschäftigten und damit auch zur Produktivität bei."

Umfrage zeigt klare Ablehnung

Dabei verweist sie - ausgerechnet - auf Bayern. Es habe in seinen katholischen Gebieten mit 13 die meisten gesetzlichen Feiertage in Deutschland. Dennoch liege das Bruttoinlandsprodukt dort deutlich über dem Durchschnitt der anderen Bundesländer und nach Hamburg auf Platz zwei.

Große Zustimmung in der Bevölkerung kann man mit dem Ruf nach Streichung von Feiertagen erwartungsgemäß nicht erreichen: In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 75 Prozent gegen die Streichung des Pfingstmontags aus. 73 Prozent sehen die Abschaffung von Feiertagen grundsätzlich nicht als richtigen Weg, um die Wirtschaftskraft eines Landes zu erhöhen. 75 Prozent sind der Meinung, dass Feiertage etwa durch erhöhten Tourismus oder Gaststättenbesuch zu mehr Konsum führen und somit die Wirtschaft stärken.

Gesetzliche Feiertage werden festgelegt in den jeweiligen Feiertagsgesetzen der einzelnen Bundesländer. Nur der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit, geht auf ein Bundesgesetz zurück. Ansonsten variiert die Anzahl der Feiertage je nach Bundesland. Neun Feiertage gelten in allen Bundesländern einheitlich: Neujahrstag (1. Januar), Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) sowie der erste und zweite Weihnachtsfeiertag (25.12. und 26.12.).

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 9, 2025 at 07:22AM

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Kann der Pfingstmontag weg? / Ökonomen fordern Feiertagsstreichung zur Ankurbelung der Wirtschaft
Kirchenasyl unter Druck: Hier ist es nicht sicher
Kirchenasyl unter Druck: Hier ist es nicht sicher

Kirchenasyl unter Druck: Hier ist es nicht sicher

https://taz.de/Kirchenasyl-unter-Druck/!6089923/

Jena taz | Dass die Kirche dabei helfen würde, ihr Leben zu retten, hätte Sasu vor ein paar Jahren nicht geglaubt. Es ist ein verregneter Tag im Mai, die 24-jährige Marokkanerin sitzt in einem Büroraum der evangelischen Gemeinde in Jena. Ihr dunkles Haar trägt die Asylsuchende kurz, dazu eine bunte Perlenkette und einen pinken Cardigan. Ihre Stimme ist leise, die dunklen Augenringe schimmern durch ihr Make-up. „Die letzten Monate stand ich nachts am Fenster, um fliehen zu können, falls ein Streifenwagen kommt“, erzählt sie. Sie spricht englisch, ab und zu benutzt sie ein deutsches Wort. „Abschieben“ oder „Polizei“ sagt sie dann.

Sasu ist der Name, den sich die junge trans Frau so schnell wie möglich in ihre offiziellen Dokumente eintragen lassen möchte. Ihr Nachname soll aus Sicherheitsgründen nicht in diesem Text vorkommen. Die vergangenen drei Monate hat Sasu im Kirchenasyl verbracht. Die Jenaer Gemeinde hat ihr ein Zimmer bereitgestellt, um sie vor der Abschiebung nach Rumänien zu schützen, die die Ausländerbehörde sechs Monate zuvor ankündigte. Denn als trans Frau droht Sasu dort Gewalt.

„Ich habe gesehen, wie queere Menschen auf der Straße zusammengeprügelt werden und mich fünf Monaten lang versteckt“, erzählt sie. Aus Angst vor Angriffen habe sie Männerkleidung angezogen und kein Make-up getragen. Eine Anpassung des Geschlechtseintrags ist in Rumänien nur unter strengen Vor­aussetzungen möglich, medizinische Versorgung für trans Personen eingeschränkt. Zurück nach Rumänien? „Das würde ich nicht überleben“, sagt Sasu.

Ginge es nach dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), müsste sie das aber. Laut Dublin-Verordnung ist das Land in der EU, in das Asylsuchende zuerst einreisen, für die Bearbeitung ihres Antrags zuständig. Theoretisch kann das BAMF entscheiden, aus humanitären Gründen in das Asylverfahren einzutreten, also mögliche Fluchtgründe selbst zu prüfen und dies nicht dem Staat der ersten Einreise zu überlassen. Für die Zeit des Verfahrens könnte die betroffene Person dann in Deutschland bleiben, im Fall einer positiven Entscheidung über den Asylantrag auch langfristig.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Pushbacks und unwürdige Bedingungen sind dokumentiert

2024 machte die Behörde in gerade einmal zwei Prozent der Dublin-Fälle von diesem Recht Gebrauch. Man gehe davon aus, dass Dublin-Rückkehrende gemäß europa­rechtlicher Standards untergebracht und versorgt würden, heißt es von einer BAMF-Sprecherin auf taz-Anfrage.

Seit Jahren dokumentieren NGOs und Gerichte hingegen Pushbacks und menschenrechtswidrige Bedingungen bei der Unterbringung und Versorgung Asylsuchender in zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten wie Bulgarien, Polen, Kroatien und Rumänien. Trotzdem hat Deutschland im vergangenen Jahr in 25.306 Fällen versucht, Menschen in diese Länder abzuschieben.

Die Tür ist offen in der Friedenskirche in Jena

Foto: Roger Hagmann

Um in besonders dramatischen Fällen zu helfen, gewähren evangelische und katholische Gemeinden Kirchenasyl. Dafür werden Asylsuchende in leerstehenden Pfarrwohnungen oder Gemeindehäusern untergebracht. Gerade in Dublin-Fällen ist das wirksam. Ausländerbehörden haben hier in der Regel sechs Monate Zeit, eine Abschiebung zu vollziehen. Gelingt das nicht, wird das Asylverfahren in Deutschland durchgeführt. Das Kirchenasyl hilft, die Zeit zu überbrücken.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 3.000 Menschen durch Kirchenasyl laut BAMF vor einer Abschiebung geschützt. Das sind doppelt so viele wie 2017. Manche sagen, das sei Folge einer härteren Abschiebepraxis. Andere meinen, die Kirchen würden es übertreiben. Der Berliner CDU-Politiker Kurt Wansner bezeichnete die evangelische Kirche kürzlich gar als „linksgrüne Schlepperbande“.

Keine rechtliche Grundlage für Kirchenasyl

Eine rechtliche Grundlage für das Kirchenasyl gibt es nicht, die Praxis wird von den Behörden aus Respekt vor ihrer langen Tradition toleriert. In Deutschland gewähren Gemeinden Asylsuchenden seit den 1980er Jahren Schutz. 2015 vereinbarten Kirchen und BAMF nach zunehmenden Konflikten ein Verfahren. Die Kirchen müssen seitdem jeden Fall melden und in einem Härtefalldossier begründen, warum eine Abschiebung unzumutbar wäre. Dabei geht es fast ausschließlich um sogenannte Dublin-Fälle.

Auf grundlegende Kritik am Dublin-System müssen die Kirchen im Dossier verzichten, sich auf den konkreten Fall beziehen. Im Gegenzug versprach das BAMF, die Argumente der Kirche zu prüfen, gegebenenfalls in das Asylverfahren einzutreten und das Kirchenasyl im Sinne seiner christlich-humanitären Tradition zu respektieren. Die Kirche ließ sich auf den Kompromiss ein und tauschte Systemkritik gegen die Hoffnung auf staatliche Anerkennung.

Für die Behörden bist du eine Zahl. Für die Kirche ein Mensch.

Sasu

Seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2021 darf das BAMF die Dublin-Frist von Menschen, die im Kirchenasyl untergebracht sind, nicht mehr verlängern. Vorher hatte die Behörde immer wieder argumentiert, dass eine Unterbringung in Kirchenräume einem Untertauchen gleichkäme und so eine Verlängerung der Frist auf 18 Monate begründet.

Auf taz-Anfrage äußern sich die Innenministerien mehrerer Bundesländer angesichts der steigenden Zahlen kritisch. Aus Hessen heißt es etwa, die Kirchen würden nicht nur Personen in Notlagen helfen, sondern auch „politische Akzente“ setzen. Auch die CDU geht auf Angriff. Mehrmals ermahnte die christlich demokratische Partei die Kirchen in den letzten Monaten zu politischer Neutralität, nachdem diese den Migrationskurs der Union kritisierte.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) forderte Ende April im Interview mit der Bild am Sonntag, dass sich die Kirche weniger zu tagespolitischen Themen äußern solle, sonst drohe sie zur austauschbaren NGO zu werden. Der Berliner CDU-Politiker Kurt Wansner bezeichnete die evangelische Kirche kürzlich gar als „linksgrüne Schlepperbande“.

Die Polizei kommt meistens nachts

Zehn Jahre später ist vom gemeinsamen Verständnis nicht mehr viel übrig. Mindestens sieben Mal drangen Polizei oder Ausländerbehörden in den vergangenen anderthalb Jahren in die Schutzräume von Gemeinden ein, um Menschen gewaltsam aus dem Kirchenasyl zu holen. Meist umstellten die Beamten dabei nachts die Kirchenräume, in einem Fall wurde gar ein Spezialeinsatzkommando hinzugezogen.

Eine afghanische Frauenrechtlerin und ihre Kinder, Vater und Sohn aus Russland, die den Kriegsdienst verweigerten, und ein kurdisches Ehepaar waren davon betroffen. Unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hamburg kam es zu Räumungen und Abschiebungen. Aus den zuständigen Innenministerien der Länder heißt es, man habe lediglich geltendes Recht umgesetzt. Kir­chen­ver­tre­te­r:in­nen sprechen von einem Tabubruch.

Dazu kommt, dass das BAMF die Härtefalldossiers der Kirchen immer häufiger ablehnt. In nur 0,1 Prozent der Kirchen­asylfälle erkannte die Behörde 2024 eine besondere Härte an und trat ins Asylverfahren ein – insgesamt zwei Mal, wie eine taz-Anfrage an das BAMF ergab.

Die Behörde argumentiert, man würde die meisten Härtefälle schon im regulären Dublin-Verfahren als solche erkennen. Außerdem würden Kirchen die Dossiers häufig zu spät oder gar nicht einreichen und darin einen „emotional-seelsorgerischen“ Maßstab anlegen. Die Kirchen halten dagegen. Das BAMF nutze vorgefertigte Textbausteine und prüfe die Fakten nicht. Ist ein Härtefalldossier einmal abgelehnt, müssen die Gemeinden das Kirchenasyl laut Vereinbarung eigentlich auflösen. Tun sie das nicht, sei eine Abschiebung aus kirchlichen Räumlichkeiten Entscheidung der zuständigen Ausländerbehörde, schreibt eine BAMF-Sprecherin auf taz-Anfrage.

Bis vor Kurzem schreckten die Behörden davor noch zurück. Inzwischen scheint es, als fühlten sich Ausländerbehörden zum Teil ermutigt, eine Abschiebung aus dem Kirchenasyl durchzusetzen, sobald das BAMF ein Härtefalldossier der Kirchen abgelehnt hat. Eine Sprecherin der Hamburger Innenbehörde schreibt auf taz-Anfrage etwa: Die Abschiebung eines afghanischen Asylbewerbers aus dem Kirchenasyl im vergangenen September sei erfolgt, weil das BAMF nach Prüfung des Dossiers keinen individuellen Härtefall erkannt hatte.

Sasus Knie schmerzen. Das kleine Zimmer, in dem sie die Kirche untergebracht hat, hat sie seit Wochen kaum verlassen. Einkäufe haben Freiwillige für sie erledigt, zur Ärztin konnte Sasu nur im Notfall. „Ich hätte eigentlich eine Therapie gebraucht, aber das ging nicht“, erzählt sie. Sie würde gerne eine Ausbildung als Krankenpflegerin machen oder Informatik studieren, sie will tanzen gehen und die Stadt erkunden, in der es von Studierenden wimmelt. Stattdessen waren die vergangenen Monate von ständiger Angst geprägt. „Sobald Blaulicht an meinem Fenster vorbeizieht, beginne ich am ganzen Körper zu zittern.“

In Rumänien hat sie kaum eine Chance

Eine Chance auf Asyl in Rumänien hätte Sasu kaum, ein Großteil der Asylanträge von Ma­rok­ka­ne­r:in­nen wird dort abgelehnt. Obwohl queere Menschen in Marokko Hasskriminalität ausgesetzt sind und ihnen zudem Gefängnisstrafen drohen. Sasu erzählt von einem Angriff, den sie in ihrer Heimatstadt Kenitra erlebte. „Ich war mit meinem Freund in der Stadt. Es war dunkel, wir haben uns zu sicher gefühlt und uns auf offener Straße geküsst.“ Plötzlich seien mehrere Männer auf sie zugerannt und hätten begonnen, sie mit Steinen zu bewerfen.

Sasu hatte Glück und kam mit leichten Verletzungen davon. Weder der marokkanischen Polizei noch ihrer Familie konnte sie von dem Vorfall berichten. „Trans zu sein ist in Marokko eine Sünde. Nach dem Angriff wusste ich: Ich

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Kirchenasyl unter Druck: Hier ist es nicht sicher
Nicht von dieser Welt Die #LaTdH vom 8. Juni
Nicht von dieser Welt Die #LaTdH vom 8. Juni

Nicht von dieser Welt – Die #LaTdH vom 8. Juni

https://eulemagazin.de/nicht-von-dieser-welt-die-latdh-vom-8-juni/

Herzlich willkommen …

… zur 398. Ausgabe der #LaTdH. „Veni creator spiritus“, „Komm, Schöpfer Geist“ rufen und singen Christ:innen zu Pfingsten. In Kirche, Politik und Kultur geht das Ding mit der Schöpfung nicht ohne Spannung aus: Überwiegt die „Bewahrung der Schöpfung“ für die wir gelegentlich noch den Beistand des Höchsten erflehen? Vor allem dann, wenn es kirchlich, politisch und gesellschaftlich nicht so recht vorangehen will mit Umwelt- und Klimaschutz. Oder steht „das Neue“ im Fokus? Neues entsteht (fast) nie aus dem Nichts. Kann Bewahrung nicht auch ein kreativer, schöpferischer Vorgang sein? Braucht die „Bewahrung der Schöpfung“ nicht mindestens neue, kreative Strategien (auch wenn die seeeehr evangelisch wirken)? Was bedeutet das schöpferische Wirken des Menschen angesichts der göttlichen Verheißung / Drohung „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5)?

Vielleicht bedeutet das Warten auf den Schöpfergeist Gottes ja zuweilen auch, sich selbst zurückzunehmen, dem Geist zwischen all der menschlichen Bertriebsamkeit überhaupt mal Platz zu machen, sichnicht ganz innerweltlich aufzuhalten. Dafür sind gesetzliche Feiertage herrlich – wunderbar zweckfreie wie der Pfingstmontag ganz besonders. Dank des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU, evangelisch-lutherisch) und NRW-Staatskanzleiminister Nathanael Liminski (CDU, römisch-katholisch) bleibt der Pfingstmontag uns ja zum Glück erhalten! So können wir uns an den Feiertagen fragen, wie wir aus der Wiederholung des Immmergleichen, vor allem natürlich der immergleichen Fehler (und Feiertagsdebatten) aussteigen. Und uns kritisch befragen, ob das, was wir als Neuigkeit oder Neuerung gerade zu Markte tragen, den Aufwand und das Bohei wirklich wert ist.

Klingt zum Freudenfest Pfingsten ein bisschen pessimistisch? Mag sein. Aber Feuer über den Häuptern muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, gehyped durch die Gegend zu steppen. Mich erfreut seit Jahr und Tag, wie spektakulär unspektakulär die Geschichte der Apostel:innen nach dem Event des Pfingstwunders, inklusive Massentaufe, weitergeht:

Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apostelgeschichte 2, 42-47)

Unspektakulär wie auch unsere Kirchen zuweilen sind: Predigt, Gemeinschaft, Gastfreundschaft, Abendmahl und Abendessen, Beten und Singen. Vielleicht auch noch der gute Rufe von Christ:innen und Kirchen „beim ganzen Volk“, glaubt man der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Spektakulär, was in unseren Kirchen (vermeintlich) ausbleibt: Wunder und Zeichen, Gütergemeinschaft, gottgemachtes Wachstum der Gemeinde. Gibt’s da womöglich einen Zusammenhang?

Frohe Pfingsten wünscht

Philipp Greifenstein

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Debatte

Nach einer untypisch langsamen religionspolitischen und kirchennachrichtlichen Woche nun also Pfingsten, das Fest der neuen Begeisterung. In der Eule enthalten wir uns ja Zeit des Bestehens dieses Magazins der immer wiederkehrenden Erklärungen, was es mit dem Pfingstfest auf sich hat und legen in sturer Beharrlichkeit einen Text wieder auf, den ich 2016 noch für theologiestudierende.de geschrieben habe: Warum Pfingsten nicht der „Geburtstag der Kirche“ ist. 2020 haben wir den aufgehübscht und der lieben Freude wegen im vergangenen Jahr noch einmal. Mit der Geburtstags-Rede ist …

… viel zu häufig nicht die Ermächtigung der vormals Nicht-Gemeinten und das freie Walten des Geistes gemeint. Vielmehr wird suggeriert, dass sich Nachfolge Christi in den bestehenden Formen und Hierarchien der Kirche abzuspielen hat, weil nur dort der Geist zu finden sei, der Jesus und seine Jünger:innen verbunden hat. Pfingsten ist das Fest des Geistes, der weht, wo er will, und das Fest derjenigen, die wir auch heute allzu häufig nicht als Teil der Kirche wahrnehmen.

Trotz all des guten Zuredens hören die Kirchen und ihr medienschaffendes Personal freilich nicht auf, von Pfingsten als Geburtstag der Kirche zu sprechen. Die Floskel gehört zu Pfingsttexten so selbstverständlich dazu wie die Erklärung, dass das griechische Pentekoste auf Deutsch „fünfzigster Tag“ bedeutet – und ja. Hier zur Illustration ein Beispiel der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (ELKWUE).

Auf dem evangelischen Portal evangelisch.de finden Besucher:innen heute – getreu dem Slogan „Mehr als Du glaubst“ – gleich vier Erklärungen dessen, was Pfingsten bedeuten soll: Mit Playmobil-Figuren „einfach erklärt“, für Kinder erklärt („Happy Birthday!“), das „Fragen und Antworten“ des epd und ganz vorne drauf eine dahergeplauderte, cringy Episode des „Pfarrer & Nerd“-Podcasts vom Partnerportal indeon (EKHN). Da es sich bei alldem en passant um eine Leistungsschau der evangelischen Publizistik handelt, werde ich mal biblisch: „Meine Augen fließen und können’s nicht lassen, und es ist kein Aufhören da.“ (aus den Klageliedern)

Welchen Sinn hat Pfingsten heute? – Thorsten Dietz (Fokus Theologie)

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

June 8, 2025 at 06:59PM

·eulemagazin.de·
Nicht von dieser Welt Die #LaTdH vom 8. Juni
Die Papst-Predigt an Pfingsten im Wortlaut
Die Papst-Predigt an Pfingsten im Wortlaut

Die Papst-Predigt an Pfingsten im Wortlaut

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-predigt-pfingsten-jubilaeum-bewegungen-wortlaut.html

Wir dokumentieren hier in einer offiziellen Übersetzung die Predigt von Papst Leo XIV. bei der Heiligen Messe an Pfingsten, anlässlich der Feier im Rahmen des Jubiläums der Bewegungen gehalten hat.

Brüder und Schwestern,

         »Ein freudiger Tag hat uns erleuchtet, […] an dem der Herr Jesus Christus nach seiner Auferstehung verherrlicht durch seine Himmelfahrt den Heiligen Geist gesandt hat« (Hl. Augustinus, Rede 271, 1). Und auch heute wird wieder lebendig, was im Abendmahlssaal geschah: Wie ein heftiger Sturm, der uns erfasst, wie ein Brausen, das uns wachrüttelt, wie ein Feuer, das uns erleuchtet, kommt die Gabe des Heiligen Geistes auf uns herab (vgl. Apg 2,1-11).

       Wie wir in der ersten Lesung gehört haben, bewirkt der Heilige Geist im Leben der Apostel etwas Außergewöhnliches. Nach dem Tod Jesu hatten sie sich in Angst und Trauer verschlossen, doch nun erhalten sie endlich einen neuen Blick und eine neue Einsicht des Herzens, die ihnen hilft, die geschehenen Ereignisse zu deuten und die Gegenwart des Auferstandenen in ihrem Inneren zu erfahren: Der Heilige Geist besiegt ihre Angst, bricht ihre inneren Fesseln auf, heilt ihre Wunden, salbt sie mit Kraft und schenkt ihnen den Mut, hinauszugehen, um allen Menschen Gottes Taten zu verkünden.

Papst Leo XIV.

Heiliger Geist als Grenzenöffner

       Der Abschnitt aus der Apostelgeschichte sagt uns, dass sich zu dieser Zeit in Jerusalem eine Menge Menschen unterschiedlicher Herkunft versammelt hatte, doch »jeder hörte sie in seiner Sprache reden« (V. 6). So öffnen sich zu Pfingsten die Türen des Abendmahlssaals, weil der Heilige Geist die Grenzen öffnet. Wie Benedikt XVI. sagt: »Der Heilige Geist verleiht ihnen die Gabe des Verstehens. Er überwindet den in Babel eingetreten Bruch – die Verwirrung der Herzen, die uns gegeneinander aufbringt – und öffnet die Grenzen. […] Die Kirche muss immer wieder neu zu dem werden, was sie schon ist: Sie muss die Grenzen zwischen den Völkern öffnen und die Barrieren zwischen Klassen und Rassen niederreißen. In ihr darf es keinen geben, der vergessen oder verachtet wird. In der Kirche gibt es nur freie Brüder und Schwestern Jesu Christi« (Predigt zu Pfingsten, 15. Mai 2005).

Das ist ein ausdrucksstarkes Bild für Pfingsten, über das ich mit euch nachdenken möchte.

Der Heilige Geist öffnet vor allem die Grenzen in uns. Er ist die Gabe, die unser Leben für die Liebe öffnet. Und diese Gegenwart des Herrn löst unsere Verhärtungen, unsere Verschlossenheit, unseren Egoismus, unsere Ängste, die uns blockieren, unseren Narzissmus, der uns nur um uns selbst kreisen lässt. Der Heilige Geist kommt, um in uns das Risiko eines Lebens herauszufordern, das verkümmert und vom Individualismus aufgesogen wird. Es ist traurig zu beobachten, wie wir in einer Welt, in der es immer mehr Möglichkeiten zur sozialen Begegnung gibt, paradoxerweise Gefahr laufen, einsamer zu werden –  stets verbunden und doch unfähig, Netze zu knüpfen, immer umgeben von vielen Menschen und doch orientierungslos und einsam.

Papst Leo XIV. bei der Pfingstmesse   (AFP or licensors)

Neue Sicht- und Lebensweise

Der Geist Gottes hingegen lässt uns eine neue Sicht- und Lebensweise entdecken: Er öffnet uns für die Begegnung mit uns selbst jenseits der Masken, die wir tragen; er führt uns zur Begegnung mit dem Herrn, indem er uns lehrt, seine Freude zu erfahren; er überzeugt uns – gemäß den Worten Jesu, die wir gerade gehört haben –, dass wir nur dann die Kraft erhalten, sein Wort zu befolgen und dadurch verwandelt zu werden, wenn wir in der Liebe bleiben. Er öffnet die Grenzen in uns, damit unser Leben zu einem gastlichen Raum wird.

Der Geist öffnet zudem die Grenzen auch in unseren Beziehungen. Jesus sagt nämlich, dass diese Gabe die Liebe zwischen ihm und dem Vater ist, die in uns Wohnung nimmt. Und wenn die Liebe Gottes in uns wohnt, werden wir fähig, uns unseren Brüdern und Schwestern gegenüber zu öffnen, unsere Starrheit zu überwinden, die Angst vor dem Anderssein zu besiegen und die Leidenschaften, die in uns aufwallen, recht zu lenken. Der Geist verwandelt aber auch die verborgensten Gefahren, die unsere Beziehungen vergiften, wie Missverständnisse, Vorurteile und Instrumentalisierungen. Ich denke auch – mit großem Schmerz – an den Fall, wenn in einer Beziehung der Willen aufkommt, den anderen zu beherrschen, eine Haltung, die oft in Gewalt mündet, wie die zahlreichen Fälle von Femiziden in jüngster Zeit leider zeigen.

Der Heilige Geist hingegen lässt in uns die Früchte reifen, die uns helfen, echte und gute Beziehungen zu leben: »Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit« (Gal 5,22). Auf diese Weise erweitert der Geist die Grenzen unserer Beziehungen zu anderen und öffnet uns für die Freude der Geschwisterlichkeit. Und das ist auch für die Kirche ein entscheidendes Kriterium: Wir sind nur dann wirklich die Kirche des Auferstandenen und Jünger von Pfingsten, wenn es unter uns keine Grenzen und Spaltungen gibt, wenn wir in der Kirche miteinander ins Gespräch kommen, uns gegenseitig annehmen und unsere Verschiedenheiten integrieren, wenn wir als Kirche zu einem Ort der Aufnahme und Gastlichkeit für alle werden.

Die Pfingstmesse auf dem Petersplatz   (AFP or licensors)

Gemeinsames Erbe

Schließlich öffnet der Geist auch die Grenzen zwischen den Völkern. An Pfingsten sprechen die Apostel die Sprachen derer, denen sie begegnen, und das babylonische Gewirr wird endlich durch die vom Geist geschaffene Harmonie überwunden. Wenn der göttliche Hauch unsere Herzen vereint und uns im anderen das Antlitz eines Bruders erblicken lässt, werden Unterschiede nicht zu Anlass für Spaltung und Konflikt, sondern zu einem gemeinsamen Erbe, aus dem wir alle schöpfen können und das uns alle miteinander auf den Weg der Geschwisterlichkeit führt.

Der Geist durchbricht Grenzen und reißt Mauern der Gleichgültigkeit und des Hasses nieder, denn er „lehrt uns alles“ und „erinnert uns an die Worte Jesu“ (vgl. Joh 14,26); und deshalb lehrt er uns zuerst das Gebot der Liebe, das der Herr in den Mittelpunkt und an den Anfang von allem gestellt hat, erinnert uns daran und prägt es unseren Herzen ein. Und wo Liebe ist, gibt es keinen Platz für Vorurteile, für Sicherheitsabstände, die uns von unseren Mitmenschen entfernen, für die Logik der Ausgrenzung, die wir leider auch in den politischen Nationalismen aufkommen sehen.

Gerade an Pfingsten stellte Papst Franziskus einmal fest: »Es gibt heute in der Welt viel Zwietracht, viel Spaltung. Wir sind alle miteinander verbunden, und doch erfahren wir uns als voneinander getrennt, betäubt von Gleichgültigkeit und niedergedrückt von Einsamkeit« (Predigt, 28. Mai 2023). Ein tragisches Zeichen dafür sind die Kriege, die unseren Planeten erschüttern. Lasst uns den Geist der Liebe und des Friedens anrufen, damit er Grenzen öffne, Mauern niederreiße, Hass auflöse und uns helfe, als Kinder des einen Vaters im Himmel zu leben.

Brüder und Schwestern, Pfingsten erneuert die Kirche und die Welt! Der kräftige Wind des Geistes komme über uns und in uns, er öffne die Grenzen des Herzens, schenke uns die Gnade der Begegnung mit Gott, erweitere den Horizont der Liebe und stärke unsere Bemühungen um den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrscht.

Die allerseligste Jungfrau Maria, die Frau des Pfingstfestes, die vom Geist besuchte Jungfrau, Mutter voller Gnade, begleite uns und lege Fürsprache für uns ein.

(vatican news - mg)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 8, 2025 at 11:57AM

·vaticannews.va·
Die Papst-Predigt an Pfingsten im Wortlaut
Bischof Hanke tritt zurück will als Pater Gregor in Seelsorge zurückkehren
Bischof Hanke tritt zurück will als Pater Gregor in Seelsorge zurückkehren

Bischof Hanke tritt zurück, will als „Pater Gregor“ in Seelsorge zurückkehren

https://de.catholicnewsagency.com/news/20203/bischof-hanke-tritt-zuruck-will-als-pater-gregor-in-seelsorge-zuruckkehren

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB ist am Pfingstsonntag überraschend mit 70 Jahren von seinem Amt zurückgetreten und will laut Bistum als „Pater Gregor“ in die Seelsorge zurückkehren. Hanke gehörte zu den vier Diözesanbischöfen, die sich nach mehreren römischen Ermahnungen nicht weiter am Synodalen Weg beteiligen wollten.

Das Bistum Eichstätt teilte am Sonntagmittag mit, das Rücktrittsgesuch von Hanke sei bereits „kurz vor Ostern“ von Papst Franziskus angenommen worden. Zu jenem Zeitpunkt war der Pontifex bereits schwer krank, bevor er am Ostermontag starb. Damals habe er jedoch gesagt, er solle im Amt bleiben, bis ein genauer Zeitpunkt für den eigentlichen Rücktritt bestimmt werde.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Diözese erklärte Hanke am Pfingstsonntag: „Gerne hätte ich Ihnen die Gründe für meinen Wunsch und auch den entsprechenden Termin mit angemessenem Vorlauf vorab mitgeteilt, so wie Sie es von anderen wichtigen Personalentscheidungen gewohnt sind. Aufgrund römischer Weisung war das jedoch nicht vor dem offiziellen Beginn des Ruhestandes möglich.“

Der nun emeritierte Bischof ging auch auf die „Vorgeschichte“ zu seinem Rücktritt ein: „Je näher mein 70. Geburtstag rückte, desto intensiver beschäftigte ich mich mit der Frage, ob es nach über 30 Jahren Dienst in herausgehobener Verantwortung nicht an der Zeit sei, loszulassen. Über 13 Jahre war ich Abt von Plankstetten in einer spannenden und gleichermaßen fordernden Umgestaltung des Klosters. Inzwischen bin ich im 19. Jahr Bischof von Eichstätt und stehe nach Dienstjahren an dritter Stelle unter den Diözesanbischöfen der Deutschen Bischofskonferenz.“

Gleichzeitig räumte er ein: „Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten, an denen es in meiner Zeit als Bischof nicht gefehlt hat, eine innere Ermüdung spüre.“

Schließlich erklärte Hanke, wohl auch mit Blick auf den Synodalen Weg und die damit verbundenen Debatten: „In den letzten Jahren hat mich außerdem die Frage nach der geistlichen Fruchtbarkeit der Kirche in unserem Land sehr bewegt. Die katholische Kirche in Deutschland ist mit ihren Strukturen und Gremien gut durchorganisiert und verfügt über viele kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über ihre Sozialgestalt erweist sie sich nach wie vor als einflussreich, trotz des Rückgangs an Gläubigen ist sie ein bedeutender gesellschaftlicher Player. Angesichts des Umbruchs und des Abschmelzens entwickeln wir notwendigerweise pastorale Programme und Zukunftskonzepte.“

„Doch inwieweit erweist sich unser ‚System‘ Kirche in Deutschland als geistlich fruchtbar, so dass es einen Aufbruch aus der Kraft des gelebten Evangeliums fördert und der Heiligung der Welt dient?“, so der Bischof. Ausdrücklich verwies er auf das Schreiben von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland aus dem Jahr 2019, das vielfach von Kritikern des Synodalen Wegs als Gegenstück zu den deutschen Reformbestrebungen beschrieben wurde, da es mit Nachdruck die Bedeutung der Evangelisierung betont.

Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und treibende Figur beim Synodalen Weg, sagte: „Bei allen Spannungen, die Du ja auch kürzlich wieder einmal benannt hast, möchte ich Dir für Dein Mitgehen auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland danken. Ich weiß, dass Du Dich damit zunehmend schwergetan hast, aber Deine aktive Präsenz bei den Synodalversammlungen möchte ich an dieser Stelle eigens benennen.“

Und weiter: „Es waren nicht nur einfache Zeiten, aber wir konnten offen miteinander sprechen. Deine nicht selten vermittelnde Position weiß ich sehr zu schätzen. Für den Lebensabschnitt, der nun vor Dir liegt, wünsche ich Dir alles Gute, viel Kraft und Gottes Segen und eine stabile Gesundheit.“

Hanke kündigte an, er wolle „in den verbleibenden, hoffentlich rüstigen Jahren meines Lebens als Pater Gregor in der zweiten Reihe in einem Pastoralraum außerhalb unseres Bistums“ wirken, „ehe ich später in meine klösterliche Gemeinschaft zurückkehre. Unbeschadet meiner Bischofsweihe möchte ich in Zukunft keine Pontifikalien und Insignien mehr tragen noch Pontifikalfunktionen wahrnehmen, es sei denn, mein Nachfolger bedarf in seinem bischöflichen Dienst gelegentlich der Unterstützung. Ansonsten sehe ich meinen Platz in den kommenden Jahren im Seelsorgsdienst als Pater Gregor.“

Offiziell verabschieden will sich Hanke als Bischof von der Diözese Eichstätt am 6. Juli im Rahmen einer Festmesse und einer Vesper am Willibaldssonntag.

„Im Anschluss an die beiden Gottesdienste besteht die Möglichkeit zur kurzen persönlichen Begegnung“, so Hanke. „Angesichts der gegenwärtigen Lage der Kirche erachte ich einen schlichten Abschied als angemessene Form. Zudem habe ich als Bischof in den letzten Jahren aufgrund der Mittelverknappung immer wieder dazu aufgerufen, sparsam mit finanziellen Ressourcen umzugehen. Das soll auch für mich gelten. Für die Ortskirche von Eichstätt ist der Blick in die Zukunft wichtig. Dazu gehört auch, für einen neuen Bischof zu beten und ihn dann herzlich willkommen zu heißen.“

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 8, 2025 at 12:35PM

·de.catholicnewsagency.com·
Bischof Hanke tritt zurück will als Pater Gregor in Seelsorge zurückkehren
"Keinen Platz für Vorurteile" / Leo XIV. feiert Pfingstfest mit geistlichen Bewegungen der Kirche
"Keinen Platz für Vorurteile" / Leo XIV. feiert Pfingstfest mit geistlichen Bewegungen der Kirche

"Keinen Platz für Vorurteile" / Leo XIV. feiert Pfingstfest mit geistlichen Bewegungen der Kirche

https://www.domradio.de/artikel/leo-xiv-feiert-pfingstfest-mit-geistlichen-bewegungen-der-kirche

Papst Leo XIV. hat die geistlichen Bewegungen an den Kern des kirchlichen Auftrags erinnert und zur Überwindung von Streit in der Kirche aufgerufen. In seiner ersten Pfingstpredigt auf dem Petersplatz zitierte der vor einem Monat gewählte Papst seinen Vorvorgänger Benedikt XVI. mit den Worten: "Die Kirche [...] muss die Grenzen zwischen den Völkern öffnen und die Barrieren zwischen Klassen und Rassen niederreißen. In ihr darf es keinen geben, der vergessen oder verachtet wird. In der Kirche gibt es nur freie Brüder und Schwestern Jesu Christi."

Weiter sagte der Papst vor rund 70.000 Anhängern geistlicher Bewegungen: "Gott überwindet unseren Egoismus, unsere Ängste, die uns blockieren, unseren Narzissmus, der uns nur um uns selbst kreisen lässt." Mit Blick auf negative Folgen der Internet-Kommunikation fuhr er fort: "Es ist traurig zu beobachten, wie wir in einer Welt, in der es immer mehr Möglichkeiten zur sozialen Begegnung gibt, paradoxerweise Gefahr laufen, einsamer zu werden - stets verbunden und doch unfähig, Netze zu knüpfen, immer umgeben von vielen Menschen und doch orientierungslos und einsam."

Gegen Ausgrenzung und Nationalismus

Seinen Vorgänger Franziskus zitierend betonte der Papst: "Es gibt heute in der Welt viel Zwietracht, viel Spaltung." Ein tragisches Zeichen dafür seien "die Kriege, die unseren Planeten erschüttern." Die geistlichen Bewegungen rief Leo XIV. auf, sich einzusetzen für "den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrscht". Er betonte: "Wo Liebe ist, gibt es keinen Platz für Vorurteile, für Sicherheitsabstände, die uns von unseren Mitmenschen entfernen, für die Logik der Ausgrenzung, die wir leider auch in den politischen Nationalismen aufkommen sehen."

Mit Nachdruck wandte sich Leo gegen Spaltungen in der Kirche und sagte: "Der Geist öffnet uns für die Freude der Geschwisterlichkeit. Und das ist auch für die Kirche ein entscheidendes Kriterium: Wir sind nur dann wirklich die Kirche des Auferstandenen und Jünger von Pfingsten, wenn es unter uns keine Grenzen und Spaltungen gibt, wenn wir in der Kirche miteinander ins Gespräch kommen, uns gegenseitig annehmen und unsere Verschiedenheiten integrieren, wenn wir als Kirche zu einem Ort der Aufnahme und Gastlichkeit für alle werden."

Vor dem feierlichen Pfingstgottesdienst hatte der Papst im offenen Papamobil ein Bad in der Menge genommen. Auf seiner mehr als 20 Minuten dauernden Rundfahrt über den Petersplatz und durch die Via della Conciliazione segnete er zahlreiche Kleinkinder.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 8, 2025 at 12:29PM

·domradio.de·
"Keinen Platz für Vorurteile" / Leo XIV. feiert Pfingstfest mit geistlichen Bewegungen der Kirche
P. Anselm Grün über Leo XIV.: Ein Papst der weiß wohin er gehen soll
P. Anselm Grün über Leo XIV.: Ein Papst der weiß wohin er gehen soll

P. Anselm Grün über Leo XIV.: „Ein Papst, der weiß, wohin er gehen soll“

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/deutschland-anselm-gruen-papst-leo-xiv-analyse-pontifikat.html

Pater Anselm Grün, Benediktinermönch und Autor spiritueller Bücher, hat den Führungsstil von Papst Leo XIV. als nüchtern und tiefgründig beschrieben. Im Gespräch mit der italienischen Nachrichtenagentur Sir äußert sich Grün zum Beginn des neuen Pontifikats und betont die Bedeutung von Diskretion, Zuhören und Fürsorge.

„Ein solcher Austausch baut Fronten ab", sagte Grün der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Benediktinerpater und Bestsellerautor hat mehrere Bücher gemeinsam mit dem ...

Der Benediktinermönch der Abtei Münsterschwarzach äußerte sich zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. P. Anselm Grün stellte fest, dass der neue Pontifex nicht nach Sichtbarkeit strebe, sondern eine diskrete Präsenz wähle. Für Grün signalisiere dies eine klare Richtung: Raum für das Wesentliche zu schaffen.

Zurückhaltung und Stille als Kommunikationsmittel

Grün erläuterte, dass es in jeder authentischen Form von Autorität heilsam sei, Abstand zu halten. Er erklärte, dass man in der Stille lerne, auf das Wesentliche zu hören. Aus dieser Stille könnten Worte entstehen, die Menschen wirklich berühren, besonders in einer Zeit, die von vielen Worten geprägt sei.

Auf die Frage nach einer möglichen „Spiritualität des Zurücktretens“ im Kommunikationsstil von Leo XIV. in den ersten Tagen seines Pontifikats – geprägt von tiefem Schweigen, wenigen Worten und einfachen, aber ausdrucksstarken Gesten – antwortete Pater Grün: „Papst Leo wollte sich nicht repräsentieren. Er war einfach nur da. Zurücktreten ist für jede Autorität etwas Gesundes. Man spürt, dass er sich nicht in den Mittelpunkt stellt, sondern sich in der Stille dem Wesentlichen öffnet. Und aus dieser Stille entstehen Worte, die die Menschen wirklich berühren können. Diese nüchternen Worte sind eine wichtige Botschaft für uns heute, denn wir leben unter einer Flut von Worten.“

Der Name Leo: Mut, Klarheit und Kontinuität

Der seit über einem Jahrhundert nicht mehr verwendete Name Leo stehe für innere Stärke, Wachsamkeit, aber auch für Kontinuität und kirchliche Tradition. Pater Grün interpretierte die spirituelle Bedeutung dieses Namens als Ausdruck von Mut und Klarheit: „Der Löwe weiß, was er will. Er ist auch ein Symbol für Treue und die Pflege von Beziehungen. Das Bild des Löwen passt daher zu einem Papst, der weiß, wohin er will, der in der Lage ist, das voranzutreiben, was er für richtig hält, der aber gleichzeitig großen Wert auf die Beziehungen zu den Menschen legt.“

Er verwies auf historische Päpste dieses Namens: Leo den Großen, der Attila begegnete und ein politisches Zeichen setzte, sowie Leo XIII., der die erste Sozialenzyklika verfasste. Grün deutet an, dass Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt auch für den neuen Papst ein Anliegen sei.

Fürsorge und alltägliche Gesten als Ausdruck von Führung

Zu den häufig genannten Wörtern im ersten Monat des Pontifikats gehört „Fürsorge“: für den anderen, die Gemeinschaft, die Schöpfung. Pater Grün, der selbst Texte über die Kunst der Fürsorge als spirituellen und menschlichen Weg verfasst hat, erkennt in dieser Betonung des Papstes eine Intuition für spirituelle Führung in der heutigen Zeit. „Fürsorge für Menschen – aber auch für die Natur – entspringt der Liebe zum Lebendigen. Und sie drückt sich in tiefem Mitgefühl aus. Mitgefühl für jedes Lebewesen steht an erster Stelle. Wenn ich Mitgefühl für jemanden empfinde, versuche ich auch, mich bestmöglich um ihn zu kümmern. Mitgefühl und Fürsorge sind heute grundlegende Einstellungen für jeden, der eine Führungsrolle übernimmt. Wenn der Papst diese Werte lebt, ist er eine glaubwürdige Referenz für alle Verantwortlichen, auch in Politik und Wirtschaft.“

Die alltäglichen und brüderlichen Gesten des neuen Papstes – wie einfache Feiern, Mittagessen mit den Augustinern und konkrete Aufmerksamkeit für das gemeinsame Leben – werden von Grün als wichtig bewertet. Er betonte, dass ein geistlicher Begleiter das tägliche Zusammenleben anerkennen und unterstützen müsse. „Wer begleitet, darf sich nicht über andere erheben und sich nicht in einen Elfenbeinturm verschließen. Er muss das tägliche Leben mit anderen teilen. Nur so kann er wirklich verstehen, was diese brauchen. Eine grundlegende Aufgabe jedes Begleiters ist es, Gemeinschaft zu schaffen.“ Der Papst als Pontifex sei ein Brückenbauer, und heute sei es unerlässlich, Brücken zwischen Menschen, Völkern und den verschiedenen Strömungen in Kirche und Gesellschaft zu bauen. Papst Leo XIV. sei sich dieser Mission bewusst und habe bereits in den ersten Schritten seines Pontifikats begonnen, sie umzusetzen.

Autorität durch Demut

Pater Grün wies darauf hin, dass jede wahre geistliche Autorität aus Demut entstehe, nicht aus dem Wunsch zu befehlen. Er sah in Papst Leo XIV. im ersten Monat seines Pontifikats Zeichen einer inneren Autorität, die auf Demut basiert. „Für den heiligen Benedikt ist Demut die Grundhaltung des Cellerars, also dessen, der die Ökonomie des Klosters leitet. Aber auch für den Abt ist sie unerlässlich: Er muss sich stets seiner eigenen Schwächen bewusst sein. Demut bewahrt uns vor dem Bedürfnis, anzugeben und uns anderen überlegen zu fühlen. Sie ermöglicht es uns, Verantwortung als Dienst zu leben.“ Grün schloss mit der Aussage, dass Macht, wenn sie im Geist der Demut ausgeübt werde, zum Segen werde. Während Macht immer die Gefahr des Missbrauchs berge, zeige Papst Leo XIV. in seiner Amtsausübung diese Demut. „Deshalb können wir darauf vertrauen, dass sein Dienst für viele Menschen und auch für unser gemeinsames Haus ein Segen sein wird.“

P. Anselm Grün

Pater Anselm Grün im Porträt

Pater Anselm Grün, geboren am 14. Januar 1945 als Wilhelm Grün, ist Benediktinermönch der Abtei Münsterschwarzach in Bayern. Nach Theologiestudium und Promotion spezialisierte er sich auf Wirtschaftswissenschaften. Von 1977 bis 2013 war er Cellerar der Abtei. Seit 1979 veröffentlicht er Bücher und gründete 1991 das Recollectio-Haus, ein Aufnahme- und Beratungszentrum, dessen Leiter er bis heute ist. Er erhielt 2007 das Bundesverdienstkreuz und 2011 den Bayerischen Verdienstorden.2 Sein Stil wird als essentiell und tiefgründig beschrieben.

(sir - mg)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 8, 2025 at 12:33PM

·vaticannews.va·
P. Anselm Grün über Leo XIV.: Ein Papst der weiß wohin er gehen soll