Schule

257 bookmarks
Custom sorting
Lehrerverband kritisiert "Flut an Einser-Abis"
Lehrerverband kritisiert "Flut an Einser-Abis"

Lehrerverband kritisiert "Flut an Einser-Abis"

https://www.tagesschau.de/inland/einser-abitur-kritik-100.html

Höchster Schulabschluss Lehrerverband kritisiert "Flut an Einser-Abis"

Stand: 25.07.2025 08:04 Uhr

Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben beim Abitur eine Eins vor dem Komma. Lehrerverband und Union befürchten, dass der höchste deutsche Schulabschluss dadurch entwertet wird - und fordern ein Ende der "Noteninflation".

Angesichts einer wachsenden Zahl an Einser-Abiturabschlüssen in Deutschland warnen der Lehrerverband und die Union vor einer Entwertung des Abiturs.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, kritisierte: "Es gibt eine Flut an Einser-Abis". Zwar sei das Abitur "nichts, was einem hinterhergeworfen wird". Dennoch dürfe an der Qualität nicht weiter herumgedoktert werden, sagte Düll.

"Die Noteninflation an Deutschlands Schulen muss gestoppt werden"

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß sagte der Rheinischen Post: "Das Abitur wird immer stärker entwertet, wenn immer mehr Schüler Jahr für Jahr bessere Zensuren bekommen." Das schade den wirklich Fleißigen und helfe nicht denjenigen, die Wissenslücken hätten, ergänzte Ploß. "Die Noteninflation an Deutschlands Schulen muss gestoppt werden", betonte er.

Linke will Noten und Hausaufgaben abschaffen

Die Linke sieht die Union auf dem falschen Weg. "Wer nichts Substanzielles beizutragen hat, schimpft gerne über Noteninflation", kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Gohlke. Es müsse stattdessen darum gehen, das Bildungssystem zu verbessern. "Zumal Studien längst belegen, wie subjektiv Notenvergaben ablaufen können." Die Linke will daher auch etwas ganz anderes: "Wir setzen uns weiter für die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben ein", so Gohlke.

Der Forschungs- und Bildungsexperte der SPD-Fraktion, Oliver Kaczmarek, äußerte sich kritisch zur Debatte. Wer ein Abitur erwerbe, arbeite hart für die Prüfungen und verdiene Respekt dafür. Dass heute mehr Schüler ein gutes Abi machen würden, "ist Zeichen zunehmender, aber im internationalen Vergleich immer noch nicht ausreichender Durchlässigkeit unseres Bildungssystems", sagte Kaczmarek.

Bester Abitur-Notenschnitt in Thüringen

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Einser-Abis, also Abiturabschlüsse mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,9, in Deutschland zugenommen. Die Corona-Pandemie, während der viele Schulen Erleichterungen für Schüler eingeführt haben, hat den Trend verstärkt.

Im Schuljahr 2023/2024 waren die durchschnittlichen Abiturnoten in Thüringen am besten. Nach Angaben der Kultusministerkonferenz betrug der Notendurchschnitt 2,13. Dahinter folgten Brandenburg und Sachsen mit 2,21. Am schlechtesten war der Abiturnoten-Durchschnitt in Schleswig-Holstein mit 2,48.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 25, 2025 at 07:35AM

·tagesschau.de·
Lehrerverband kritisiert "Flut an Einser-Abis"
Bin da auch wenn man mich nicht sieht: Schüler mit Long-Covid
Bin da auch wenn man mich nicht sieht: Schüler mit Long-Covid

„Bin da, auch wenn man mich nicht sieht“: Schüler mit Long-Covid

https://www.news4teachers.de/2025/07/bin-da-auch-wenn-man-mich-nicht-sieht-schueler-mit-long-covid/

KEHL. Offenbar immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden an den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion – oft unsichtbar, häufig unterschätzt. Sie verschwinden aus dem Schulalltag, weil sie körperlich nicht mehr können. Doch dank digitaler Avatare, engagierter Lehrkräfte und solidarischer Klassengemeinschaften kehren einige von ihnen zumindest virtuell zurück ins Klassenzimmer.

Long Covid scheint immer mehr Schülerinnen und Schüler zu betreffen – bundesweite Zahlen dazu fehlen allerdings. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Von außen wirkt es wie eine normale Schulstunde im baden-württembergischen Kehl. Die Lehrerin steht an der Tafel, die Klasse blickt aufmerksam nach vorne – bis auf einen kleinen weißen Roboter auf einem der Tische, der langsam den Kopf dreht. Die blauen LED-Augen blinken auf: Malene ist zugeschaltet.

Sie sitzt acht Kilometer entfernt, zu Hause in einem abgedunkelten Zimmer. Sonnenlicht ist zu grell, jeder Reiz zu viel. Seit ihrer Corona-Infektion im Februar 2022 ist nichts mehr wie vorher. Malene leidet an der schwersten Form von Post-Covid: Myalgische Enzephalomyelitis, auch bekannt als Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS). Ihr Energielevel? „Wie ein Akku, der sich nicht mehr auflädt“, sagt sie, wie SWR3 aktuell berichtet. Doch ihr Avatar ist ihr Fenster zur Welt – und zur Schule.

Eine stille Epidemie im Klassenzimmer

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind offenbar betroffen. Allein in der Post-Covid-Ambulanz in Koblenz stieg die Zahl der jungen Patientinnen und Patienten von zwei auf dreizehn im Monat. „Die meisten sind zwischen zwölf und fünfzehn, aber wir sehen auch Sechsjährige“, sagte Dr. Astrid Weber, Internistin und Leiterin der Ambulanz, gegenüber dem SWR . Viele kommen nach einer wahren Odyssee durch Praxen und Kliniken: „Die sind müde, abgeschlagen, können nicht zur Schule gehen, haben Konzentrationsprobleme und häufig Infekte – aber Blutbild und Lunge sind unauffällig. Trotzdem sind die Kinder krank“, so berichtete die Medizinerin bereits im vergangenen Dezember gegenüber dem SWR.

Besonders tragisch: Manche können kaum noch laufen und erscheinen im Rollstuhl. Und wenn Lehrer:innen ihnen nicht glauben, droht Ausgrenzung. In einem Fall, so berichtet Astrid Weber, läuft derzeit ein Verfahren vor dem Sozialgericht: Das Jugendamt glaubt der Mutter eines schwer erkrankten Jungen nicht – sie solle ihm sogar die Gesundheitsfürsorge entzogen bekommen.

Der Avatar als Tor zur Klassengemeinschaft

Zurück nach Kehl: In Malenes Klasse haben zwei Mitschüler die tägliche Avatar-Patenschaft übernommen. Sie holen den kleinen Roboter morgens aus dem Sekretariat, tragen ihn ins Klassenzimmer und stellen sicher, dass Malene nichts verpasst. „Wenigstens können wir ihre Stimme hören. Ich trag sie einfach im Herzen mit“, sagt Lucie. Zacharias ergänzt: „Für mich ist es wie mit einer normalen Klassenkameradin. Sie ist ja da – nur halt anders.“

Der Avatar ist nicht nur ein technisches Gerät – er ist Symbol für Zugehörigkeit. Malene kann den Kopf drehen, sich melden, sogar Gefühle ausdrücken. „Früher musste ich immer warten, bis mich jemand zuschaltet – das ist anstrengend. Jetzt entscheide ich selbst, wann ich dabei bin“, sagt sie.

Zwischen Hoffnung und Rückschritt

Anfangs war der Avatar für Malene ein Lichtblick. Sie träumte sogar davon, bei der Klassenfahrt nach Amsterdam dabei zu sein. Doch nur zwei Monate später verschlechterte sich ihr Zustand drastisch. Sie musste ihr Zimmer ins Erdgeschoss verlegen. Der Avatar? Nur noch minutenweise nutzbar.

„Das war ein schwerer Schlag“, sagt ihre Mutter Nanna. Trotzdem kämpft die Familie weiter. Nanna engagiert sich jetzt in einer Aktionsgruppe für Kinder mit Post-Covid. „Wir wollen, dass man unsere Kinder sieht. Dass sie ernst genommen werden – von Schule, Gesellschaft, Politik.“ Eine Heilung? Noch ungewiss. „Aber wir feiern kleine Schritte“, sagt sie. „Neulich sind wir mit dem Auto zum Bäcker gefahren – das war unser Highlight der Woche.“

Eine stille Revolution in der Schulorganisation

Für Schulleiterin Bettina-Maria Herr ist klar: Der Avatar ist kein Fremdkörper mehr. „Neulich haben zwei Schülerinnen ihn in der Pause einfach mitgenommen: ‚Wir nehmen Malene mit‘, sagten sie“ laut SWR3-Bericht. Auch Klassenlehrerin Hanna Geyer sieht das Gerät längst als „Tor zur Normalität“. Natürlich sei nicht jeder Tag einfach – etwa wenn Arbeitsblätter fehlen oder technische Probleme auftreten. Aber: „Es funktioniert erstaunlich gut.“

Die Schule in Kehl-Kork ist damit ein Vorbild. Denn viele andere Bildungseinrichtungen reagieren noch überfordert. Oft fehlt es an Sensibilität – oder schlicht an Wissen. Dabei sind Lehrkräfte zentrale Akteure. Deshalb hat Dr. Astrid Weber gemeinsam mit dem Bildungs- und Gesundheitsministerium in Rheinland-Pfalz spezielle Schulungen für Lehrkräfte entwickelt.

Komplexes Krankheitsbild – schwierige Diagnose

Dass es überhaupt so weit kommt, ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Familien kämpfen jahrelang um eine Diagnose. Uta Behrend, Leiterin einer Spezialambulanz in München, beschreibt das gegenüber dem Bayerischen Rundfunk als „Herausforderung“. Sie sagt: „Wir müssen sehr ausführlich mit den Familien sprechen, andere Krankheiten ausschließen – mit Bluttests, funktionellen Tests, Fragebögen.“ Doch oft wird falsch diagnostiziert: Psychosomatik statt ME/CFS. Nicht selten landen Kinder in psychiatrischen Einrichtungen.

Lena Riepl, Mutter der betroffenen Elli und Mitgründerin des Vereins „NichtGenesenKids“, sagt: „Die meisten Familien waren über ein Jahr in einer falschen medizinischen Versorgungsschiene.“ Der Verein hilft mittlerweile bundesweit – mit Beratung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und vor allem: mit Verständnis.

Am Ende steht ein Wunsch, den Malene so formuliert: „Ich möchte, dass man normal mit mir umgeht. Auch wenn das nicht immer geht, wünsche ich mir das.“ Und dann sagt sie noch etwas: „Ich glaube, ich kann jetzt besser meine Grenzen aufzeigen. So: Das ist mein Leben. Und so geht es mir heute. Punkt.“ News4teachers

Lauterbach warnt vor drastischen Folgen von Long Covid – wer schützt Lehrkräfte und Kita-Fachkräfte?

 

Der Beitrag „Bin da, auch wenn man mich nicht sieht“: Schüler mit Long-Covid erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 24, 2025 at 12:22PM

·news4teachers.de·
Bin da auch wenn man mich nicht sieht: Schüler mit Long-Covid
Mehr Sprachprobleme bei Jungen: Pädagogische Konzepte fehlen
Mehr Sprachprobleme bei Jungen: Pädagogische Konzepte fehlen

Mehr Sprachprobleme bei Jungen: Pädagogische Konzepte fehlen

https://correctiv.org/aktuelles/bildung/2025/07/24/mehr-sprachprobleme-bei-jungen-paedagogische-konzepte-fehlen/

Ein Kind mit Sprachproblemen hat in der Grundschule von Beginn an schlechtere Chancen. Nicht nur beim Lesenlernen. Denn Sprache ist eine Grundvoraussetzung für das Lernen als solches: Auch wer eine Textaufgabe in Mathematik nicht versteht, kann sie nicht lösen.

Schon vor ihrem ersten Schultag haben in fast allen Bundesländern mehr Jungen als Mädchen erhebliche Sprachprobleme. Das zeigt erstmals eine CORRECTIV-Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen in zwölf Bundesländern über einen Zeitraum von sieben Jahren.

Die Gründe für die Unterschiede sind vermutlich vielfältig. Bisher gibt es jedoch kaum Forschung dazu. „Das muss sich ändern“, sagt Tim Rohrmann, Professor für Kindheitspädagogik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Er ist Experte für Sprachbildung und geschlechterbewusste Pädagogik. Nur wenn man die Unterschiede und ihre Ursachen verstehe, könne man auch eine passende Sprachförderung für Jungen und Mädchen entwickeln, so Rohrmann.

In der vierten Klasse lesen Mädchen besser

Dass es Unterschiede bei den Leseleistungen von Jungen und Mädchen in Deutschland gibt, zeigen bereits einige Studien: In der vierten Klasse schneiden Mädchen beim Lesen durchschnittlich besser ab als Jungen. Und auch in der PISA-Studie aus dem Jahr 2022 erreichen 15-jährige Mädchen beim Lesen im Durchschnitt bessere Ergebnisse als gleichaltrige Jungen.

Die Auswertung von CORRECTIV zeigt aber erstmals, dass das Problem schon früher beginnt. Bereits vor Beginn der Grundschule zeigen sich Unterschiede in der Sprachkompetenz von Jungen und Mädchen.

Größte Schere in Thüringen

CORRECTIV hat in allen Bundesländern die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2018 bis 2024 angefragt. Mit diesen verpflichtenden Untersuchungen soll vor der Einschulung festgestellt werden, ob ein Kind fit für die Schule ist. In vier Bundesländern liegen keine oder zu ungenaue Daten für eine Analyse vor: Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

In den anderen zwölf Bundesländern zeigt sich über den Zeitverlauf ein klares Bild: Fast überall wurde bei mehr Jungen als Mädchen ein Förderbedarf bei der Sprache festgestellt, im Durchschnitt liegt der Unterschied bei knapp 6 Prozentpunkten.

Den größten Unterschied gab es 2021 in Thüringen: Während bei rund 19,5 Prozent der Mädchen eine Sprech-, Sprach- oder Stimmstörung festgestellt wurde, war dies bei rund 30 Prozent der Jungen der Fall. Nur in der Stadtgemeinde Bremen hatten in den Jahren 2020 bis 2024 im Vergleich etwas mehr Mädchen als Jungen auffällige Befunde bei der Sprache.

Methodik und Daten

Die Schuleingangsuntersuchungen sind gesetzlich vorgeschrieben: Jedes Kind muss untersucht werden, bevor es in die Schule kommen kann. Mit diesen Untersuchungen soll festgestellt werden, ob das Kind altersgerecht entwickelt ist oder ob es in manchen Bereichen besondere Unterstützung und Förderung braucht. In der Regel werden die Untersuchungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des örtlichen Gesundheitsamtes durchgeführt. In welchem Alter und wie genau die Kinder getestet werden, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Deshalb lässt sich nicht einfach sagen, dass die Kinder in dem einen Bundesland weniger Sprachprobleme haben als im anderen. Was sich aber vergleichen lässt, ist, wie sich die Ergebnisse von Jungen und Mädchen unterscheiden.

Alle Bundesländer erheben den Sprachstand der Kinder. In manchen Bundesländern wird nach auffälligem und unauffälligem Befund unterschieden. In anderen heißen die entsprechenden Kategorien „Kinder mit intensivem Sprachförderbedarf“ oder „Kinder mit Sprach- und Sprechstörungen.“

CORRECTIV hat in allen Bundesländern die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2018 bis 2024 zu den Sprachkompetenzen angefragt, aufgeschlüsselt nach Geschlecht.

Vier Bundesländer konnten keine oder nur eine ungenaue Auskunft geben: Bayern hat keine Daten bereitgestellt, Hamburg hat die Daten nicht nach Geschlecht aufgeschlüsselt und Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein lieferten nur grobe Einschätzungen. Aus zwölf Bundesländern liegen CORRECTIV Daten vor, wobei die Daten in Bremen nur für die Stadtgemeinde und nicht für Bremerhaven gelten. In einigen der zwölf Bundesländer liegen nicht für alle der angefragten sieben Jahre Daten vor. Zum Vergleich der Ergebnisse nach Geschlecht hat CORRECTIV die Differenz der Ergebnisse von Jungen und Mädchen berechnet.

Für die Interpretation der Daten ist generell wichtig zu beachten: Bei den Schuleingangsuntersuchungen handelt es sich um ein sogenanntes Screening – also ein erstes, breit angelegtes Verfahren zur Früherkennung. Dadurch kann es zu Verzerrungen kommen: Solche Verfahren identifizieren tendenziell eher mehr Kinder als auffällig.

Womöglich wird mit Mädchen mehr gesprochen

„Wenn Kinder sprachlich nicht mithalten können, dann ist die Gefahr, dass sie auch sozial oder emotional auffällig werden, relativ groß“, sagt der Kindheitspädagoge Tim Rohrmann. Ein Kind, das sich ausgeschlossen fühle oder das verletzt worden sei, dies aber nicht ausdrücken könne, „wird möglicherweise dazu neigen, mit aggressivem Verhalten oder auch massivem Rückzug darauf zu reagieren“.

Mögliche Erklärungsansätze für die unterschiedlichen Ergebnisse von Jungen und Mädchen in Einschulungsuntersuchungen gibt es einige: Jungen und Mädchen könnten von den untersuchenden Ärztinnen und Ärzten in den Sprachtests unterschiedlich wahrgenommen werden, wodurch es zu Verzerrungen kommen könnte. Der Kindheitspädagoge Tim Rohrmann will das nicht ausschließen, glaubt aber, dass das Problem tiefer gehen könnte.

Es gebe Hinweise aus der Forschung, dass die unterschiedlichen Interessen, die Mädchen und Jungen Studien zufolge bereits in der Kita zeigen, einen Einfluss auf die Sprachentwicklung haben könnten, sagt Rohrmann. Zum Beispiel, dass Jungen sich eher bewegen wollen und draußen oder im Bewegungsraum spielen würden. Während Mädchen eher die Nähe zu den Erzieherinnen und Erziehern suchen würden und zum Beispiel viel malen.

„Kinder, die mehr in der Nähe von Fachkräften sind, kriegen natürlich mehr Sprachinput“, sagt Rohrmann. Wer mehr zuhöre und selbst mehr kommuniziere, habe einen Vorteil beim Erlernen von Sprache. Außerdem könne es einen verstärkenden Effekt geben, dass Fachkräfte eher mit Kindern sprechen würden, mit denen das leichter sei. Und so die Kinder, die die Sprachförderung am meisten brauchen würden, sie nicht im ausreichenden Maße bekommen würden.

„Damit wir diese Zusammenhänge besser verstehen und welche Rolle dabei das Geschlecht spielt, brauchen wir Forschung“, sagt Rohrmann.

Bildungsministerium: Männer sollen mehr vorlesen

Das Bundesbildungsministerium sieht als möglichen Grund für das unterschiedliche Leseverhalten von Jungen und Mädchen fehlende männliche Vorbilder: „Väter beteiligen sich deutlich seltener am Vorlesen, wodurch Jungen weniger männliche Lesevorbilder erleben“, schreibt eine Sprecherin auf Anfrage von CORRECTIV. Diese „einseitige geschlechtsspezifische Vorlesepraxis“ vermittle Lesen als weiblich geprägte Tätigkeit.

Einen Förderschwerpunkt des Bundes für Forschung, die Unterschiede beim Spracherwerb und dem Lesenlernen zwischen Jungen und Mädchen untersucht, gibt es derzeit nicht, teilt das Bundesbildungsministerium mit. Grundsätzlich könnten solche Projekte aber gefördert werden.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) machte in den vergangenen Wochen die Sprachprobleme vieler Kinder immer wieder zum Thema: Kürzlich forderte sie die bundesweite Einführung von verpflichtenden Sprachtests für alle Vierjährigen. Kinder, die in diesen Tests schlecht abschneiden würden, sollten im Anschluss verpflichtend gefördert werden. Ob solche Tests und eine verpflichtende Förderung eingeführt werden, entscheiden aber die Länder.

Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Familien haben häufiger Sprachprobleme

Die Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen zeigt auch, dass bei Kindern mit einer Migrationsgeschichte häufiger erhebliche Probleme mit der Sprache festgestellt werden. Allerdings sind die Methoden der Tests zu ungenau, um wirklich aussagekräftige Ergebnisse und konkrete Fördermaßnahmen für Kinder abzuleiten, die Deutsch als Zweit- oder Drittsprache lernen.

Außerdem zeigt die Auswertung von CORRECTIV, dass bei Kindern, deren Eltern niedrige Bildungsabschlüsse oder einen niedrigen sozialen Status haben, häufiger ein Sprachförderbedarf festgestellt wird. In Niedersachsen zum Beispiel wurden 2023 bei rund 18 Prozent der Kinder, die aus bildungsnahen Familien stammen, Auffälligkeiten bei der Sprachentwicklung festgestellt. Bei Kindern aus bildungsfernen Familien war der Anteil mit rund 40 Prozent mehr als doppelt so groß.

Wie diese Faktoren – Migrationshintergrund und sozialer Status – aber mit dem Geschlecht zusammen wirken, ist bisher nicht bekannt. Ob also zum Beispiel Jungen mit Migrationsgeschichte, deren Eltern einen niedrigen Bildungsabschluss haben, besonders oft einen Sprachförderbedarf in der frühen Kindheit haben, ist unklar.

Nur für Brandenburg liegen CORRECTIV Daten vor, die die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung nach Geschlecht des Kindes und nach Sozialstatus der Eltern aufschlüsseln: Sowohl bei Eltern mit niedrigem, mittleren als auch hohem Sozialstatus wurde in den Jahren 2015 bis 2024 bei mehr Jungen als Mädchen ein Sprech- und Sprachförderbedarf festgestellt. Der Sozialstatus der Eltern wird in Brandenburg aus Angaben zum Schulabschluss und der Erwerbstätigkeit berechnet.

Größere Bedeutung von Kitas

Die Sprachförderung muss schon vor der Grundschule beginnen: Also in der Krippe oder in der Kita. Denn immer mehr Kinder verbringen mehr Zeit in der Kita – die Kita ist also heute deutlich wichtiger für die Sprachentwicklung kleiner Kinder als früher

·correctiv.org·
Mehr Sprachprobleme bei Jungen: Pädagogische Konzepte fehlen
Pläne der Bundesregierung: Bildungsforscher warnen davor förderbedürftige Kita-Kinder in besonderen Vorschulklassen zu separieren
Pläne der Bundesregierung: Bildungsforscher warnen davor förderbedürftige Kita-Kinder in besonderen Vorschulklassen zu separieren

Pläne der Bundesregierung: Bildungsforscher warnen davor, förderbedürftige Kita-Kinder in besonderen Vorschulklassen zu separieren

https://www.news4teachers.de/2025/07/plaene-der-bundesregierung-bildungsforscher-warnen-davor-foerderbeduerftige-kita-kinder-in-besonderen-vorschulklassen-zu-separieren/

BERLIN. Frühstart mit Risiko? Die Bundesregierung plant, den Bildungsweg künftig bereits im Kita-Alter zu sortieren: Alle Vierjährigen sollen einem verpflichtenden Sprach- und Entwicklungsscreening unterzogen werden – mit potenziellen Folgen wie Vorschulklassen für Kinder mit Förderbedarf. Was auf den ersten Blick nach gezielter Frühförderung aussieht, ruft in der Wissenschaft massive Bedenken hervor. Eine neue Stellungnahme von Bildungsforscher:innen warnt vor den Gefahren früher Selektion – und zeigt auf, was wirklich helfen könnte.

Erst scannen, dann aussondern? Illustration: Shutterstock

Dass Karin Prien die Kitas in den Blick nehmen will, um die Schülerleistungen in Deutschland zu verbessern, machte die heutige Bundesbildungsministerin – damals noch als Schleswig-Holsteinische Bildungsministerin – im Januar in einem bildungspolitischen Papier für die Wübben Stiftung deutlich. Eine der wichtigsten kulturellen Veränderungen, die in diesem Land erforderlich wären, ist ein Umdenken in Bezug auf die Rolle der Kitas“, schrieb die CDU-Vize-Vorsitzende.

Sie betonte: „Kitas müssen in Deutschland endlich vom ersten Tag an als Bildungseinrichtungen anerkannt und auch tatsächlich genutzt werden. Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher ist keine Kinderbeaufsichtigung, sondern eine elementar wichtige pädagogische Begleitung in den ersten Lebensjahren. In der Kita werden Sprachdefizite schneller und einfacher behoben als in jedem anderen Lebensbereich. Kulturelle Integration und Hinführung zu Neugier und basalen Kompetenzen müssen als Vorbereitung auf die Schule in der Kita erfolgen. Im Sinne einer Priorisierung sollte ab sofort eine nationale Agenda für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren im Mittelpunkt stehen – mit verbindlichen Bildungsplänen für dieses Alter und der Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses für Kita und Grundschule sowie einer erleichterten Kooperation der Hilfesysteme, einschließlich Datenübermittlung, die hier bildungskompensatorisch wirken sollen.“

Was das konkret meinte, lässt sich mittlerweile im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD (Punkt 4.1) nachlesen: „Für gutes Aufwachsen und Chancengerechtigkeit für alle Kinder in Deutschland werden wir die verpflichtende Teilnahme aller Vierjährigen an einer flächendeckenden, mit den Ländern vereinbarten Diagnostik des Sprach- und Entwicklungsstands einführen. Bei ermitteltem Förderbedarf erwarten wir von den Ländern geeignete, verpflichtende Fördermaßnahmen und -konzepte“, so heißt es in dem Grundlagendokument der Bundesregierung.

Doch daran regt sich jetzt Kritik: In einer umfassenden Stellungnahme warnen die Bildungswissenschaftler:innen Prof. Timm Albers und Dr. Seyran Bostancı, unterstützt von über 30 renommierten Professorinnen und Professoren, eindringlich vor der geplanten Sprachstandserhebung im Vorschulalter. Sie kritisieren, dass diese auf eine defizitorientierte Selektionsdiagnostik hinauslaufe – mit der Folge, dass Kinder aus benachteiligten Lebensverhältnissen weiter stigmatisiert und segregiert würden.

„Die angestrebte Diagnostik läuft Gefahr, bestehende Ungleichheiten nicht zu verringern, sondern zu verstärken“

Die Autor:innen monieren, dass der Ansatz des Koalitionsvertrags einer „Vorverlagerung schulischer Selektion“ gleichkomme – insbesondere, wenn Vorschulklassen als Konsequenz drohen. Bereits heute hätten Kinder mit Migrations- oder Fluchthintergrund sowie aus sozial benachteiligten Familien einen erschwerten Zugang zu früher Bildung. Statt diese Hürden zu beseitigen, berge das geplante flächendeckende Screening das Risiko, die Chancenungleichheit weiter zu verstärken. „Die angestrebte Diagnostik läuft Gefahr, bestehende Ungleichheiten nicht zu verringern, sondern zu verstärken, da sie mit einem weiteren Selektionsrisiko in der Biografie von Kindern verbunden ist“, so die Stellungnahme.

Statt individueller Tests empfehlen Albers und Bostancı, soziale Rahmenbedingungen als Grundlage für die Ressourcenverteilung heranzuziehen – etwa über Sozialraumindikatoren.

Bereits in der Vergangenheit eingeführte Sprachförderprogramme, vor allem additive Maßnahmen, hätten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Studien zeigten enttäuschende Ergebnisse in der Sprachentwicklung geförderter Kinder. Besonders kritisch bewerten die Autor:innen separierende Maßnahmen: „Vorschulklassen und Schulkindergärten tragen im ungünstigen Fall zur Verstärkung der Unterschiede in den Bildungsvoraussetzungen bei“, heißt es.

„Nur wenn alle Kinder frühzeitig Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhalten, können gerechte Startvoraussetzungen geschaffen werden“

Zudem verweisen sie auf eine diskriminierende Wirkung der aktuellen Sprachstandserhebungen, die meist einsprachig normiert seien und die Mehrsprachigkeit vieler Kinder nicht angemessen abbildeten. Stattdessen brauche es prozessorientierte Beobachtungsverfahren, die Sprache in authentischen Interaktionen erfassen.

Ein zentrales Argument der Forscher:innen: Der Zugang zur frühkindlichen Bildung sei für viele Familien mit Migrationshintergrund nach wie vor erschwert – etwa durch bürokratische Hürden, mangelnde Informationen oder institutionelle Diskriminierung. Statt an späterer Stelle zu selektieren, müsse früher Zugang zur Kita sichergestellt werden: „Nur wenn alle Kinder frühzeitig Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhalten, können gerechte Startvoraussetzungen geschaffen werden.“

Dabei liefern die Autor:innen auch konkrete Perspektiven für eine wirksame und inklusive Sprachbildung:

Alltagsintegrierte Sprachbildung stärken: Programme wie „Sprach-Kitas“ hätten gezeigt, dass sie bei guter Umsetzung positive Effekte auf die Sprachentwicklung haben.

Professionalisierung des Fachpersonals: Frühpädagog:innen müssten für den Umgang mit sprachlicher Vielfalt qualifiziert sein – auch im Hinblick auf Diagnostik und Mehrsprachigkeit.

Systemische Veränderungen statt Kindzentrierung: Nicht die Kinder müssten schulfähig werden, sondern Bildungseinrichtungen müssten kindfähig sein. Es brauche diversitätssensible und sprachlich anregende Umgebungen – idealerweise auch in der Familiensprache.

Stärkung dialogischer Methoden: Formate wie dialogisches Lesen oder Translanguaging seien nachweislich wirksam – insbesondere für Kinder mit wenig Kontakt zur Umgebungssprache Deutsch.

Die klare Botschaft der Stellungnahme: Standardisierte Sprachtests und Vorschulklassen seien der falsche Weg. Es brauche keine selektiven Sondermaßnahmen, sondern hochwertige, inklusive und empowernde frühkindliche Bildung für alle. Fazit der Autor:innen: „Eine gute Kita ist eine gute Kita für alle Kinder. Sie braucht keine separierenden Sondermaßnahmen, sondern gut ausgebildete Fachkräfte, vertrauensvolle Beziehungen zu Familien und ein Bildungssystem, das Vielfalt als Ressource begreift.“ News4teachers

Unterstützer

Diese Wissenschaftler:innen unterstützen die Stellungnahme:

Prof. Dr. Juliane Karakayalı, Evangelische Hochschule Berlin

Prof. Dr. Peter Cloos, Stiftung Universität Hildesheim

Dr. Till Julian Nesta Wörfel, Mercator Institut, Universität zu Köln

Prof. Dr. Katja Gramelt, Hochschule Düsseldorf

Prof. Dr. Nadine Madeira Firmino, Hochschule Bielefeld

Prof. Dr. Susanne Miller, Universität Bielefeld

Prof. Dr. Yvonne Decker-Ernst, IU Internationale Hochschule

Prof. Dr. Katharina Gerarts, IU Internationale Hochschule

Prof. Dr. Brigitte Kottmann, Universität Paderborn

Prof. Dr. Katrin Velten, Alice Salomon Hochschule Berlin

Prof. Dr. Aysun Doğmuş, Technische Universität Berlin

Prof. Dr. Vassilis Tsianos, Fachhochschule Kiel

Prof. Dr. Tina Friedrich, Katholische Stiftungshochschule München

Prof. Dr. Sven Lindberg, Universität Paderborn

Prof. Dr. İnci Dirim, Universität Wien

Prof. Dr. Renate Zimmer, Universität Osnabrück

Vertr. Prof. Dr. Yasemin Uçan, Universität zu Köln

Prof. Dr. Claudia Hruska Alice Salomon, Hochschule Berlin

Dr. Reyhan Kuyumcu, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Prof. Dr. Susanne Schwab, Universität Wien

Prof. Dr. Regine Schelle, Hochschule München

Prof. Dr. Petra Büker, Universität Paderborn

Prof. Dr. Natascha Naujok, Evangelische Hochschule Berlin

Prof. Dr. Bedia Akbaş, Fachhochschule Kiel

Prof. Dr. Rahel Dreyer, Alice Salomon Hochschule Berlin

Prof. Dr. Sarah Fürstenau, Universität Hamburg

Prof. Dr. Maisha-Maureen, Auma Humboldt-Universität Berlin

Prof. Dr. Hans Brügelmann, Universität Siegen

Prof. Dr. Mona Massumi, Fachhochschule Münster

Prof. Dr. Manfred Liebel, Technische Universität Berlin

Prof. Dr. Anne Piezunka, Hochschule für Soz. Arbeit und Pädagogik Berlin

Benedikt Wirth, DeZIM Berlin

Prof. Dr. Karin Kämpfe, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoğlu, Fachhochschule Dortmund

Prof. Dr. Nina Hogrebe, Technische Universität Dortmund

Dr. Kevin Niehaus, Universität Duisburg-Essen

CDU will verpflichtende Sprachförderung in Kitas (das hat allerdings einen Haken)

Der Beitrag Pläne der Bundesregierung: Bildungsforscher warnen davor, förderbedürftige Kita-Kinder in besonderen Vorschulklassen zu separieren erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 24, 2025 at 06:39AM

·news4teachers.de·
Pläne der Bundesregierung: Bildungsforscher warnen davor förderbedürftige Kita-Kinder in besonderen Vorschulklassen zu separieren
Establishing Connections in a New Classroom Community
Establishing Connections in a New Classroom Community

Establishing Connections in a New Classroom Community

https://www.youtube.com/watch?v=Hdl4UW1l5KA

This low-stakes get-to-know-you game builds community, confidence, and curiosity—key ingredients for a positive classroom culture.

At the beginning of the school year, building a sense of classroom community and belonging is one of the most important things a teacher can do to set the stage for positive learning experiences. At The Co-op School in Brooklyn, New York, a game called Circle of Sameness is an easygoing, low-stakes way to help students discover what they have in common with their peers and begin to form connections.

For more strategies on Social & Emotional Learning, visit: https://www.edutopia.org/social-emotional-learning

Join the Edutopia community today to get articles, videos, and more delivered via email every Wednesday—all tailored to you and your unique role: https://edut.to/3wEVHUh

Follow us here: Official Website: https://edutopia.org YouTube: https://www.youtube.com/c/edutopia Facebook: https://www.facebook.com/edutopia Instagram: https://www.instagram.com/edutopia BlueSky: https://bsky.app/profile/edutopia.org

socialemotionallearning #teachingstrategies

© 2025 George Lucas Educational Foundation

Schule

via SCH ::: Edutopia https://www.youtube.com/channel/UCdksaQxXH13BMeHo09MorBg

July 23, 2025 at 09:10PM

·youtube.com·
Establishing Connections in a New Classroom Community
Warum Selbstregulation die neue Superpower ist
Warum Selbstregulation die neue Superpower ist

Warum Selbstregulation die neue Superpower ist

https://deutsches-schulportal.de/bildungsforschung/warum-selbstregulation-die-neue-superpower-ist/

Psychische Belastungen, künstliche Intelligenz oder Handynutzung – all diese Herausforderungen sind eng mit der Kompetenz zur Selbstregulation verbunden. Die Leopoldina hat deshalb in ihrer Stellungnahme gefordert, genau diese Kompetenz zu einer Leitperspektive im Bildungssystem zu machen. Bildungsforscher Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen erklärt im Interview, warum Selbstregulation so wichtig ist, was genau dazugehört, welche Missverständnisse es gibt und wie Schulen diese Fähigkeit fördern können.

Schule

via Das Deutsche Schulportal https://deutsches-schulportal.de/

July 23, 2025 at 11:15AM

·deutsches-schulportal.de·
Warum Selbstregulation die neue Superpower ist
Was ist Schmetterlingspädagogik?
Was ist Schmetterlingspädagogik?

Was ist Schmetterlingspädagogik?

https://paedagogik-news.stangl.eu/was-ist-schmetterlingspaedagogik

Die Schmetterlingspädagogik ist ein innovatives pädagogisches Konzept, das an der Alemannenschule Wutöschingen entwickelt und maßgeblich von ihrem Schulleiter Stefan Ruppaner geprägt wurde. Sie stellt eine Abkehr von traditionellen, frontalen Unterrichtsstrukturen dar und zielt darauf ab, Freude am Lernen zu fördern und individuelle Lernwege zu ermöglichen. Der Name „Schmetterlingspädagogik“ leitet sich metaphorisch von den zwei „Flügelseiten“ des Konzepts ab: dem selbstorganisierten Lernen (SoL) und dem Lernen durch Erleben (LdE).

Das selbstorganisierte Lernen bildet einen Kernpfeiler, bei dem Schülerinnen und Schüler zu Lernpartnern werden und aktiv ihren Lernprozess gestalten. Dies beinhaltet die Freiheit, Lernziele, -inhalte, -methoden und -tempo weitgehend selbst zu bestimmen. Statt starrem Stundenplan und vorgegebenen Aufgaben, arbeiten die Lernenden an Kompetenzrastern, für die sie Materialien und digitale Anwendungen nutzen können. Der Fortschritt wird über Stempelkarten nachvollziehbar gemacht, und anstelle von klassischen Prüfungen gibt es Gelingensnachweise, bei denen die Lernenden ihre erworbenen Fähigkeiten direkt präsentieren. Die Lehrkräfte nehmen hierbei die Rolle von Lernbegleitern und Coaches ein, die individuelle Unterstützung und Impulse geben, anstatt Wissen zu vermitteln. Die Einführung digitaler Medien und einer schuleigenen Lernplattform wie „DiLer“ ist für das selbstorganisierte Lernen essenziell, da sie eine zentrale Schnittstelle für Lernmaterialien und digitale Hilfsmittel darstellt.

Das Lernen durch Erleben ergänzt das selbstorganisierte Lernen, indem es praktische und erfahrungsbasierte Lernsituationen in den Vordergrund rückt. Dies kann bedeuten, dass Lernorte vielfältiger gestaltet sind und über das traditionelle Klassenzimmer hinausgehen – beispielsweise in Form von wohnzimmerähnlichen Lernräumen, aber auch durch Projekte auf Bauernhöfen, in Altersheimen oder im Gemeindehaus. Der Raum wird hier als „dritter Pädagoge“ verstanden, der das Wohlbefinden und die optimalen Lernbedingungen beeinflusst (angelehnt an die Reggio-Pädagogik von Loris Malaguzzi). Durch diese praxisnahen Erfahrungen sollen die Lernenden nicht nur Wissen aufnehmen, sondern auch soziale, emotionale und praktische Kompetenzen entwickeln, die im Alltag relevant sind. Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Schmetterlingspädagogik ist die Abschaffung von Hausaufgaben und die Reduzierung des frontal gesteuerten Unterrichts auf ein Minimum. Die dadurch frei werdende Zeit wird für individuelles Coaching und Lernbegleitung genutzt. Das Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der Neugier und Lernfreude Priorität haben und in der die Kinder nicht unter Leistungsdruck stehen. Die Alemannenschule, die diese Pädagogik implementiert hat, zeigt überdurchschnittliche Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler in landesweiten Vergleichsarbeiten und wurde 2019 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

Kritische Stimmen zur Schmetterlingspädagogik oder ähnlichen reformpädagogischen Ansätzen befassen sich teilweise mit der Sorge, dass eine zu starke Betonung von Selbstorganisation und freiem Lernen zu Lernrückständen oder einer „Ermäßigungs- und Spaßpädagogik“ führen könnte, bei der Anstrengung und Leistungsnachweise in den Hintergrund treten (Carsten, 2021). Befürworter betonen hingegen, dass gerade bildungsferner aufgewachsene Schüler durch diese individualisierte Unterstützung und Ermutigung profitieren und ihr Potenzial besser entfalten können. Die Schmetterlingspädagogik versucht somit, die traditionelle Schule in eine dynamische Lernumgebung zu verwandeln, in der die individuellen Bedürfnisse und Potenziale jedes Kindes im Mittelpunkt stehen, um eine ganzheitliche Entwicklung zu ermöglichen.

Literatur

Carsten. (2021, 3. November). „Schlag ins Gesicht jeder Lehrkraft“: Philologen kritisieren Hubigs „Schule der Zukunft“. News4Teachers. Abgerufen von https://www.news4teachers.de/2021/11/schlag-ins-gesicht-jeder-lehrkraft-philologenverband-kritisiert-hubigs-zukunftskongress-in-stil-und-inhalt/

Deutsches Schulportal. (2021, 19. April). Mit der „Schmetterlingspädagogik“ zum Lernprofi. Abgerufen von https://deutsches-schulportal.de/konzepte/alemannenschule-wutoeschingen-mit-der-schmetterlingspaedagogik-zum-lernprofi/

Ruppaner, S. & Willers, A. (2025). Das könnte Schule machen. Wie ein engagierter Pädagoge unser Bildungssystem revolutioniert. Rowohlt.

Schule

via – Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik https://paedagogik-news.stangl.eu

July 23, 2025 at 04:27PM

·paedagogik-news.stangl.eu·
Was ist Schmetterlingspädagogik?
Schüler mit Migrationshintergrund auf Klassenfahrt tagelang beschimpft und beleidigt
Schüler mit Migrationshintergrund auf Klassenfahrt tagelang beschimpft und beleidigt

Schüler mit Migrationshintergrund auf Klassenfahrt “tagelang beschimpft und beleidigt”

https://www.news4teachers.de/2025/07/schueler-mit-migrationshintergrund-auf-klassenfahrt-tagelang-beschimpft-und-beleidigt/

BERLIN. Die Grundschulzeit endet für Schüler aus Kreuzberg mit einer Klassenfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. In Greifswald treffen sie auf Schüler aus Brandenburg – und erleben Berichten zufolge Rassismus.

(K)ein Idyll: die Altstadt von Greifswald. Foto: Shutterstock

Schüler einer sechsten Klasse in Berlin-Kreuzberg sind bei einer Klassenfahrt nach eigenen Angaben mehrfach rassistisch angefeindet worden. Es sei in der Jugendunterkunft im vorpommerschen Greifswald zu rassistischen Äußerungen durch eine Schülergruppe aus Brandenburg gekommen, dabei sei auch ein Hitlergruß gesehen worden, teilte die Berliner Senatsbildungsverwaltung mit.

Die Zeitung zitiert eine Mutter einer zwölfjährigen Schülerin, die von Beleidigungen durch die Schüler von zwei Schulen aus dem Osten und Süden Brandenburgs berichtet. Vor allem die männlichen Grundschüler aus der Berliner Klasse, die zu 80 Prozent von Kindern mit Migrationshintergrund besucht werde, seien Ziel der verbalen Angriffe durch die älteren Brandenburger Schüler gewesen. Von massiven rassistischen Drohungen und aggressiven Anfeindungen sei die Rede.

Mutter: Andere Lehrer wimmelten Problem ab

Laut der Mutter hätten die Klassenlehrer aus Kreuzberg die jeweiligen Lehrer der Brandenburger Klassen angesprochen. Bei der Klasse aus Strausberg hätten sich die Lehrer einsichtig gezeigt und mit ihren Schülern geredet. Von den Lehrern der Zehntklässler aus dem Süden Brandenburgs seien die Berliner Lehrer «abgewimmelt» worden.

Statt Hilfe zu erhalten, «wurden unsere Kinder fünf Tage lang beleidigt und beschimpft», zitierte die Zeitung die Mutter. Die Eltern, von denen manche schon vorher Bedenken angesichts der Fahrt gehabt hätten, und die Schule seien erst nach der Klassenfahrt über die Vorfälle informiert worden.

Senat: Enger Austausch mit Schule

Eine Sprecherin der Berliner Senatsbildungsverwaltung erklärte, die zuständige Schulrätin in Friedrichshain-Kreuzberg steht in engem Austausch mit der Schulleitung. «Unterstützungsangebote wurden bereits unterbreitet, und die Schule wird Kontakt zur Antidiskriminierungsbeauftragten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aufnehmen.»

Der Berliner Grünen-Abgeordnete Ario Mirzaie, Sprecher für Strategien gegen Rechts, teilte mit: «Solche Übergriffe sind keine Kavaliersdelikte, sondern bewusste Einschüchterungsversuche, die immer mit Gewaltandrohung einhergehen. Die Politik in Berlin und Brandenburg muss dringend Antworten geben auf das Erstarken des Rechtsextremismus unter Kindern und Jugendlichen.»

Grüne: Brandenburg sollte Konsequenzen ziehen

Mirzaie forderte Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg auf, die Übergriffe konsequent aufzuklären und mit den beiden betroffenen Schulen Konsequenzen zu ziehen. «Die Ereignisse in Greifswald dürfen nicht kleingeredet werden. Der Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern reiht sich ein in eine ganze Serie der Zunahme rechter Übergriffe, Propaganda und Gewalt in Berlin und Brandenburg.»

Jugendunterkunft: wurden erst im Nachhinein informiert

Die Betreiber der Unterkunft haben nach eigenen Angaben während des Aufenthalts der Schüler nichts von den Vorkommnissen mitbekommen. Erst am Dienstag habe sich ein Lehrer der Berliner Klasse gemeldet und sein Gedächtnisprotokoll geschickt, sagte der Geschäftsführer. Das Gelände unter anderem mit Beachvolleyball- und Fußballplatz sei etwa anderthalb Hektar groß, und man sei in erster Linie für Unterkunft und Verpflegung, nicht aber für die permanente Betreuung zuständig. In der Unterkunft würden bis zu 300 Gäste untergebracht, und Ende Juni sei das Haus recht voll gewesen.

Es gebe «immer mal Reibereien», aber derartiges Verhalten dulde man nicht und wäre eingeschritten. Der Geschäftsführer bedauerte, nicht vorher informiert worden zu sein, zumal sich das Geschilderte offensichtlich über mehrere Tage erstreckt habe.

Ähnlicher Vorfall 2023

Auch 2023 hatte ein ähnlicher Vorfall für Schlagzeilen gesorgt. Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse aus Berlin, größtenteils mit Migrationshintergrund, hatten in einer Ferienanlage am Heidesee in Brandenburg ein Mathe-Camp durchführen wollen. In der Nacht sollen sie von anderen Gästen rassistisch beleidigt worden sein, wie Betroffene gegenüber der Polizei angaben. Die Schüler reisten daraufhin ab.

Zu dem Fall hatte sich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geäußert. Die Staatsanwaltschaft in Cottbus stellte ein Ermittlungsverfahren später ein. Die Vorwürfe gegen zwei Hauptverdächtige konnten nicht erhärtet werden, weil niemand sicher als Täter identifiziert werden konnte. Es habe nur wenige tatsächliche Zeugen des Geschehens gegeben. News4teachers / mit Material der dpa

Rassismus: Müssen Schulklassen mittlerweile bestimmte Regionen in Deutschland meiden?

Der Beitrag Schüler mit Migrationshintergrund auf Klassenfahrt “tagelang beschimpft und beleidigt” erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 23, 2025 at 05:09PM

·news4teachers.de·
Schüler mit Migrationshintergrund auf Klassenfahrt tagelang beschimpft und beleidigt
Zwei Jahre nach dem IGLU-Schock: Warum Deutschlands Kinder immer schlechter lesen Forscher ermitteln Ursachen
Zwei Jahre nach dem IGLU-Schock: Warum Deutschlands Kinder immer schlechter lesen Forscher ermitteln Ursachen

Zwei Jahre nach dem IGLU-Schock: Warum Deutschlands Kinder immer schlechter lesen – Forscher ermitteln Ursachen

https://www.news4teachers.de/2025/07/zwei-jahre-nach-dem-iglu-schock-warum-deutschlands-kinder-immer-schlechter-lesen-forscher-ermitteln-ursachen/

DORTMUND. Die IGLU-Ergebnisse von 2023 waren ein Weckruf: Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann nicht richtig lesen. Zwei Jahre später zeigt eine neue Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS), was wirklich hinter dem dramatischen Leistungsabfall steckt – und das ist weitaus mehr als nur die Schulschließungen während der Pandemie: In Deutschland sind es vor allem die sozialen Rahmenbedingungen jenseits des Klassenzimmers, die den Bildungserfolg bremsen. Der VBE schlägt Alarm – und fordert einen grundlegenden Kurswechsel.

Hauptproblem Schulschließungen? Von wegen. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Als im Mai 2023 die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) veröffentlicht wurden, war die Aufregung groß: Jeder vierte Viertklässler in Deutschland erreichte nicht das Mindestniveau im Textverständnis. Zwei Jahre später liegt nun eine vertiefende Analyse des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund vor – und die zeichnet ein noch düstereres Bild: Ja, Corona war ein Treiber. Aber entscheidend in Deutschland sind die strukturellen Probleme – vor allem außerhalb der Schulen.

Die neue IFS-Studie, durchgeführt von Dr. Ulrich Ludewig, Dr. Rolf Strietholt und Prof. Dr. Nele McElvany, beleuchtet erstmals im Detail die Ursachen für den dramatischen Rückgang der Lesekompetenz in Europa. Grundlage ist ein Vergleich der IGLU-Daten aus den Jahren 2016 und 2021 für 18 europäische Länder und Regionen.

Das zentrale Ergebnis: Schulschließungen während der Pandemie hatten einen messbaren Effekt auf den Leistungsabfall – aber eben nur zum Teil. Die Studie hat erstmals ermittelt, welche Rolle Verschlechterungen bei den außerschulischen Lernbedingungen spielen: Europaweit kann ein Viertel des Leistungsrückgangs darauf zurückgeführt werden (drei von elf Punkten). In Deutschland hingegen liegt der Anteil der Leistungsverschlechterung, der auf verschlechterte außerschulische Lernbedingungen zurückgeht, hingegen bei mehr als der Hälfte – sieben von 13 Punkten.

„Unsere Studie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Rückgang der Lesekompetenz, den wir seit Jahren in Deutschland und Europa beobachten, besser zu verstehen“, erklärt Dr. Ludewig. Die Dauer der Schulschließungen habe zwar eine Rolle gespielt – sie reichte in Europa von null Tagen in Schweden bis zu 142 Tagen in Slowenien – doch „die Schulschließungen allein reichen nicht aus, um den Rückgang zu erklären“, ergänzt Nele McElvany.

Die Studie zeigt auf, welche Entwicklungen im Elternhaus und im Alltag der Kinder das Lesenlernen zunehmend erschweren. Dazu zählen:

Sozioökonomische Belastungen: „Viele Familien haben begrenzte finanzielle Mittel, was die Lernmöglichkeiten zuhause einschränkt“, so die Forschenden.

Zunehmende Mehrsprachigkeit: Immer mehr Kinder sprechen zu Hause eine andere Sprache als im Unterricht. Das verringert den Kontakt zur Unterrichtssprache – ein zentrales Hindernis für den Leseerwerb.

Digitalisierung im Alltag: Eltern lesen weniger – sowohl für sich als auch mit ihren Kindern. Kinder verlieren dadurch wichtige Vorbilder.

„Diese Entwicklungen erschweren den erfolgreichen Leseerwerb auch unabhängig von Schulschließungen“, betont McElvany. Besonders problematisch werde es, wenn gleichzeitig der Präsenzunterricht wegfällt – dann verschärften sich die sozialen Unterschiede dramatisch.

Die neuen Befunde passen ins Gesamtbild: Die IGLU-Haupterhebung 2021 hatte gezeigt, dass Deutschlands Viertklässler im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld landen – mit sinkender Tendenz. Der Punktwert sank von 548 (2006) auf 524 (2021). Der Anteil der Kinder mit sehr guten Leseleistungen fiel in diesem Zeitraum von 47 auf 39 Prozent. Gleichzeitig wuchs der Anteil der Kinder, die das Mindestniveau nicht erreichen, von 17 auf 25 Prozent.

Prof. McElvany stellte schon damals klar: «Die pandemiebedingten Beeinträchtigungen und die sich verändernde Schülerschaft erklären nur einen Teil dieses Leistungsabfalls. Es muss klar festgehalten werden, dass der Trend absinkender Schülerleistungen bereits seit 2006 besteht und die problematische Entwicklung in unserem Bildungssystem in den letzten Jahren durch diese Aspekte nur verstärkt wurde».

Der altbekannte Befund aus anderen Studien wurde auch in dieser Untersuchung bestätigt: Kinder aus privilegierten Elternhäusern haben größere Chancen auf Bildungserfolg als andere Kinder. Im 20-Jahre-Trend zeige sich weder eine Verstärkung noch Reduzierung dieses Problems. Es habe sich im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit «praktisch nichts verändert», so das damalige Fazit der Wissenschaftler.

„Die Ergebnisse sind ein Armutszeugnis für das reiche Deutschland“

Die Reaktion aus Reihen der Bildungsgewerkschaften auf die aktuelle Sonderauswertung der IGLU-Daten ließ nicht lange auf sich warten. Der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, spricht von einem „schwarzen Tag für die Bildungsgerechtigkeit“. Er sagt: „Die Ergebnisse sind ein Armutszeugnis für das reiche Deutschland.“ Besonders besorgniserregend sei der hohe Anteil der Ursachen, die außerhalb der Schule liegen.

Hierzu Brand: „Die Lebenswirklichkeit vieler Familien hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Begrenzte finanzielle Möglichkeiten, zunehmende Mehrsprachigkeit zu Hause und ein Rückgang gemeinsamer lesebezogener Aktivitäten schwächen die Unterstützung, die das Elternhaus bieten kann. Vielfach fehlen die Ressourcen und die Zeit, um insbesondere Kindern mit sprachlichem Förderbedarf den notwendigen Rückhalt beim Lesenlernen zu geben. Insbesondere diese Kinder laufen Gefahr, nachhaltig abgehängt zu werden, wenn sie auf ihre eigenen Voraussetzungen oder das Engagement der Eltern angewiesen bleiben.“

Für den VBE sei klar, so Brand: „Die Bildungsteilhabe darf nicht von den individuellen Möglichkeiten des Elternhauses abhängen! Kinder mit sprachlichem Aufholbedarf benötigen gezielte und individuelle Förderung. Dafür braucht es aus unserer Sicht verbindliche und flächendeckende Sprachförderangebote, mehr multiprofessionelle Teams an Schulen und zusätzliche sozialpädagogische Unterstützungsstrukturen. Darüber hinaus braucht es einen Paradigmenwechsel im Bildungsverständnis, denn Bildung ist nicht nur Aufgabe der Schule, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Politik ist gut beraten, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie Eltern in der direkten Erziehungsarbeit unterstützen kann.“ News4teachers

Iglu-Studie: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen – 20 Jahre gescheiterte Bildungspolitik!

Der Beitrag Zwei Jahre nach dem IGLU-Schock: Warum Deutschlands Kinder immer schlechter lesen – Forscher ermitteln Ursachen erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 23, 2025 at 10:11AM

·news4teachers.de·
Zwei Jahre nach dem IGLU-Schock: Warum Deutschlands Kinder immer schlechter lesen Forscher ermitteln Ursachen
Whats the best way to give a presentation?
Whats the best way to give a presentation?

What’s the best way to give a presentation?

https://www.youtube.com/watch?v=1sOgYNgq88E

Episode 4: Decide on a presentation plan that makes you feel prepared to communicate an idea to an audience confidently and passionately. -- This is episode 4 of the animated series, “Public Speaking 101.” Ideas change everything — and since language lets us share our ideas, learning how to use it well gives speakers the power to inspire people and even change how they think. This 11-episode course will teach you how to identify, develop, and share your best ideas, while mastering essential communication skills along the way. Directed by Tolga Yıldız, Kozmonot Animation Studio. The TED-Ed Student Talks program provides free, customizable activities for educators to support their students in identifying, developing and sharing their ideas with each other and the world. Learn more at https://ed.ted.com/student_talks Support Our Non-Profit Mission ---------------------------------------------- Support us on Patreon: http://bit.ly/TEDEdPatreon Check out our merch: http://bit.ly/TEDEDShop ---------------------------------------------- Connect With Us ---------------------------------------------- Sign up for our newsletter: http://bit.ly/TEDEdNewsletter Follow us on Facebook: http://bit.ly/TEDEdFacebook Find us on Twitter: http://bit.ly/TEDEdTwitter Peep us on Instagram: http://bit.ly/TEDEdInstagram ---------------------------------------------- Keep Learning ---------------------------------------------- View full lesson: https://ed.ted.com/lessons/whats-the-best-way-to-give-a-presentation Dig deeper with additional resources: https://ed.ted.com/lessons/whats-the-best-way-to-give-a-presentation/digdeeper Animator's website: https://www.kozmonot.tv ---------------------------------------------- Thank you so much to our patrons for your support! Without you this video would not be possible! Anthony Benedict, Karthik Balsubramanian, Annastasshia Ames, Amy Lopez, Vinh-Thuy Nguyen, Liz Candee, Ugur Doga Sezgin, Karmi Nguyen, John C. Vesey, Yelena Baykova, Nick Johnson, Carlos H. Costa, Jennifer Kurkoski, Ryan B Harvey, Akinola Emmanuel, Jose Arcadio Valdes Franco, Sebastiaan Vleugels, Karl Laius, JY Kang, Abhishek Goel, Heidi Stolt, Nicole Sund, Karlee Finch, Mario Mejia, Denise A Pitts, Doug Henry, Keven Webb, Mihai Sandu, Deepak Iyer, Javid Gozalov, Kyanta Yap, Rebecca Reineke, William Biersdorf, Patricia Alves Panagides, Yvette Mocete, Cyrus Garay, Samuel Barbas, LadyGeek, Marin Kovachev, Penelope Misquitta, Hans Peng, Gaurav Mathur, Erik Biemans, Tony, Michelle, Katie and Josh Pedretti, Hoai Nam Tran, Kack-Kyun Kim, Michael Braun-Boghos, zjweele13, Anna-Pitschna Kunz, and Edla Paniguel.

From: TED-Ed

Schule

via TED-Ed https://www.youtube.com/playlist?list=UUsooa4yRKGN_zEE8iknghZA

July 22, 2025 at 05:09PM

·youtube.com·
Whats the best way to give a presentation?
Systems Thinking Guide for Teachers
Systems Thinking Guide for Teachers

Systems Thinking Guide for Teachers

https://www.educatorstechnology.com/2025/07/systems-thinking-guide-for-teachers.html

If there’s one concept educators can no longer afford to ignore, it’s systems thinking. It’s not new. But it’s newly urgent. With the rapid rise of AI, the growing complexity of classrooms, and the layered nature of challenges like student engagement, curriculum design, and educational equity, the need for systems-level thinking is becoming more persistent.

Educators are working within increasingly interdependent structures (e.g., policies, technologies, social pressures, learning platforms) that interact in unpredictable ways. Systems thinking gives us a way to make sense of that.

This quick guide is designed as a starting point for those who are new to the concept or simply curious about what it offers in practice.

What Is Systems Thinking?

Let’s skip the jargon. In plain terms, systems thinking is a mindset and a set of skills for understanding how different elements within a system affect each other over time.

Arnold and Wade (2015) define it as:

“A set of synergistic analytical skills used to improve the ability to recognize and understand systems, predict their behavior, and design their changes to achieve desired effects.” (p. 675)

The key word here is synergistic. These skills don’t work in isolation. They build on one another. This isn’t checklist thinking. It’s relational thinking. It’s about grasping complexity without defaulting to oversimplification.

Why Systems Thinking Matters

We tend to treat educational problems as isolated events, low test scores, curriculum gaps, student disengagement. But these aren’t standalone issues. They’re symptoms of deeper structural patterns.

Systems thinking helps educators:

Trace problems to their root causes

See how short-term interventions produce long-term consequences

Navigate change without getting trapped in tunnel vision

It’s a framework that aligns with complexity. And right now, education is nothing if not complex.

Applying Systems Thinking in Education

Understand Interconnections

No element of teaching exists in a vacuum. Curriculum design affects student motivation. Assessment pressures influence classroom culture. School policies ripple into teacher wellbeing. Systems thinking trains us to recognize these patterns and resist the urge to isolate cause and effect.

See the Whole Picture

This is about scale. What looks like a classroom issue might actually be a policy issue. What looks like a tech failure might really be a design flaw upstream. Systems thinking encourages us to zoom out before jumping in.

Focus on Patterns, Not Events

Events grab our attention. But it’s the recurring patterns underneath them that matter. If your students are disengaged every Monday morning, that’s not a fluke, it’s a signal. Systems thinking helps us spot and respond to these deeper trends.

Use Feedback Loops

Education is full of feedback loops, both reinforcing and balancing. When students feel successful, they participate more. That increased engagement builds confidence, which leads to better performance, a positive feedback loop. The reverse is also true. Systems thinking helps us design for the loops we want, and interrupt the ones we don’t.

Think Long-Term

Quick fixes have long tails. When we adopt new tools or policies, we need to ask: What happens six months from now? A year from now? Systems thinking stretches our time horizon and forces us to consider downstream effects especially relevant in a world of rapidly evolving AI tools.

Manage Complexity

Classrooms are inherently complex systems. Diverse learners, intersecting needs, multiple stakeholders. Systems thinking doesn’t eliminate that complexity, but it gives us tools to work with it without falling back on one-size-fits-all approaches.

Systems Thinking and AI

AI is a systems disruptor. It touches assessment, writing, research, student support even identity formation. If we treat it as just a tool, we miss the point. Systems thinking helps educators evaluate AI in context: ethically, pedagogically, institutionally.

Final Thoughts

You don’t need to master systems theory to benefit from systems thinking. You just need to start using your critical thinking skills and ask better questions: What are the ripple effects? Where are the leverage points? Who’s affected and how? This visual guide won’t answer those questions for you. But it will help you frame them. And that’s the work.

References

Arnold, R. D., & Wade, J. P. (2015). A definition of systems thinking: A systems approach. Procedia Computer Science, 44, 669–678.

Fisher, D. M. (2023). Systems thinking activities used in K–12 for up to two decades. Frontiers in Education, 8.

Kurent, B., & Avsec, S. (2024). Synergizing systems thinking and technology-enhanced learning for sustainable education using the Flow Theory framework. Sustainability, 16(21), 9319. https://www.mdpi.com/2071-1050/16/21/9319#B34-sustainability-16-09319

The post Systems Thinking Guide for Teachers appeared first on Educators Technology.

Schule

via Educational Technology https://www.educatorstechnology.com

July 22, 2025 at 03:49PM

·educatorstechnology.com·
Systems Thinking Guide for Teachers
Preise für Schul- und Lehrbücher stark gestiegen
Preise für Schul- und Lehrbücher stark gestiegen

Preise für Schul- und Lehrbücher stark gestiegen

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/schule-material-kosten-100.html

Statistisches Bundesamt Schul- und Lehrbücher sind teurer geworden

Stand: 22.07.2025 11:13 Uhr

Der Schulanfang nach den Sommerferien ist mit einigen Anschaffungen verbunden. Vor allem bei Schul- und Lehrbüchern müssen Eltern nun tiefer in die Taschen greifen, denn die Preise sind stark gestiegen.

Hefte, Stifte und Bücher: Zum Schulstart müssen Eltern viele Materialien für ihre Kinder kaufen. Da kommt ohnehin ein ordentlicher Betrag zusammen. Doch nun sind die Preise gestiegen - vor allem für Schulbücher. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, erhöhten sich die Preise dafür im Juni 2025 um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 2,0 Prozent - und damit weit weniger. Schul- und Lehrbücher sind im Verhältnis also deutlich teurer geworden.

Schulhefte kaum teurer geworden

Bei anderen Schulutensilien fiel die Preissteigerung geringer aus. So sind die Preise für Papierprodukte wie Schulhefte oder Zeichenblöcke gerade mal um 0,3 Prozent gestiegen. Für anderes Schreib- und Zeichenmaterial, zum Beispiel Füller oder Farbkästen, fielen 1,7 Prozent mehr an als im Juni 2024.

Doch die Kosten treffen nicht alle Eltern in Deutschland direkt. Denn in einigen Bundesländern herrscht Lernmittelfreiheit. Das heißt: Schülerinnen und Schüler, die zu einer öffentlichen Schule gehen, müssen die Kosten für Lernmittel wie Schulbücher, Arbeitshefte und andere Materialien nicht selbst tragen. Diese werden stattdessen vom jeweiligen Schulträger zur Verfügung gestellt.

Unterschiede bei Lernmittelfreiheit

Diese Lernmittelfreiheit gibt es aktuell in fünf Bundesländern: Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Dort treffen die höheren Kosten also die Länderkassen selbst.

Eingeschränkte Lernmittelfreiheit gibt es in Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Dort müssen die Erziehungsberechtigten einen Eigenanteil für Unterrichtsmaterialien dazuzahlen. In den restlichen vier Bundesländern - Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland - müssen die Eltern selbst für Schulmaterialien aufkommen.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 22, 2025 at 11:18AM

·tagesschau.de·
Preise für Schul- und Lehrbücher stark gestiegen
Fehlerkultur in der Schule
Fehlerkultur in der Schule

Fehlerkultur in der Schule

https://paedagogik-news.stangl.eu/fehlerkultur-in-der-schule

Sprache lernen im Vorübergehen!

Fehler sind ein fester und wichtiger Bestandteil des schulischen Lernens, auch wenn sie bei Lernenden oft negative Emotionen auslösen. Wie diese Fehler wahrgenommen werden – als Lernchance oder als negatives Erlebnis – hängt stark von der sogenannten Fehlerkultur im Lernumfeld ab. Eine positive Fehlerkultur zeichnet sich durch ein Klima der emotionalen Sicherheit und der Wahrnehmung von Fehlern als Lernmöglichkeiten aus.

Eine Studie untersuchte, wie Fehlerkultur in Schulklassen praktiziert wird und welche emotionalen Auswirkungen sie hat, da negative Erfahrungen mit Fehlern deren konstruktive Nutzung behindern. Es zeigte sich, dass Fehler „negatives Wissen“ erzeugen können, welches Schülerinnen und Schülern hilft, zum „positiven“ Wissen zu gelangen. Daher sollte der Unterricht nicht darauf abzielen, Fehler zu vermeiden, sondern vielmehr Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, aus ihnen zu lernen. Dies erfordert, dass Lernende ihre Fehler verstehen, deren Ursachen klären und die Möglichkeit zur Korrektur erhalten.

Die Studie ermittelte die Fehlerkultur und die emotionalen Einstellungen von Schülerinnen und Schülern zu Fehlersituationen in verschiedenen Kontexten (öffentlich, nur von der Lehrperson entdeckt, unentdeckt etc.). Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Fehlersituationen mit negativen Gefühlen verbunden ist, besonders bei öffentlichen Fehlern. Hauptursachen hierfür sind das Gefühl der Inkompetenz und das Versagen bei der Leistungserbringung. Während die meisten Lehrpersonen verständnisvoll und unterstützend reagieren, sind die Reaktionen von Mitschülerinnen und Mitschülern oft als unangenehm empfunden. Der Einfluss der Gleichaltrigen, soziale Vergleichsprozesse und ein Wettbewerbsklima tragen dazu bei, dass sich Lernende bei Fehlern schlecht fühlen. Jedoch sind auch unentdeckte Fehler mit negativen Emotionen verbunden, wobei dieser Effekt mit zunehmendem Alter abnimmt.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Fehler im schulischen Kontext unvermeidbar sind und Lernchancen bieten. Eine positive Fehlerkultur, die einen konstruktiven Umgang mit Fehlern ermöglicht, ist entscheidend. Dies bedeutet nicht nur das Fehlen von Sanktionen oder Bloßstellungen, sondern auch die Schaffung einer Umgebung, in der Fehler als normal angesehen und analysiert werden können. Fehler berühren Lernende oft tief, da sie Unzulänglichkeiten aufzeigen und das Selbstwertgefühl bedrohen können, insbesondere da Lern- und Leistungssituationen im Unterricht oft nicht klar getrennt werden. Ein offener und vertrauensvoller Umgang mit Fehlern ist daher essenziell für einen erfolgreichen Lernprozess.

Literatur

Hascher, Tina & Hagenauer, Gerda (2010). Lernen aus Fehlern. In Christiane Spiel, Barbara Schober, Petra Wagner, Ralph Reimann (Hrsg.), Bildungspsychologie (pp.377-381). Hogrefe.

Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::

Schule

via – Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik https://paedagogik-news.stangl.eu

July 21, 2025 at 05:37PM

·paedagogik-news.stangl.eu·
Fehlerkultur in der Schule
Critical Thinking in The Age of AI
Critical Thinking in The Age of AI

Critical Thinking in The Age of AI

https://www.educatorstechnology.com/2025/07/critical-thinking-in-the-age-of-ai.html

With AI-generated content everywhere, convincing, polished, and often dead wrong, students need more than digital literacy. They need intellectual grit. They need the tools to question, to evaluate, to not fall for the first thing that sounds authoritative. They need the skills of AI.

What Is Critical Thinking?

We’ll start with two foundational definitions:

John Dewey (1933) described it as “active, persistent, and careful consideration of any belief or supposed form of knowledge in light of the grounds that support it and the further conclusions to which it tends” (p. 9).

Robert Ennis (2015) called it “reasonable reflective thinking focused on deciding what to believe or do” (p. 32).

Dewey gives us the process, slow down, don’t react, think. Ennis gives us the goal, make decisions worth standing behind.

Why Critical Thinking Matters?

Here’s the short list. Critical thinking:

Protects us from manipulation

Improves decision-making

Helps us challenge assumptions

Makes us better citizens

Sharpens our learning

And especially now helps us spot misinformation, disinformation, and outright nonsense

Ennis’s Critical Thinking Dispositions (2015, p. 32)

Ennis (2015, 32) outlines 12 key dispositions. These are habits of mind. They reflect a willingness to think carefully and fairly:

Seek and offer clear statements of the question

Seek and offer clear reasons

Try to be well-informed

Use credible sources—and name them

Take the total situation into account

Stay focused on the central concern

Be alert for alternatives

Be open-minded—seriously consider other views and withhold judgment when needed

Take a position when the evidence supports it—and change it if needed

Seek appropriate precision

Try to “get it right” to the extent possible

Employ your critical thinking skills—use them, don’t just learn them

If you’re teaching CT and skipping dispositions, you’re only doing half the job. Skills without the will to use them don’t get you far.

Ennis’s Critical Thinking Skills (2015, pp. 32–33)

Here’s the skill set. These are the intellectual moves students need to practice not just learn about:

Have a focus and pursue it

Analyze arguments

Ask and answer clarification questions

Understand and use graphs and math

Judge source credibility

Observe and judge observation reports

Use background knowledge and situational context

Deduce and judge deductions

Make and judge inductive inferences

Make and judge value judgments

Define terms and evaluate definitions

Handle ambiguity and equivocation

Attribute and evaluate unstated assumptions

Think suppositionally

Recognize and deal with fallacies

Not all of these need to be introduced at once. But they should be scaffolded, modeled, and used regularly in student work.

The Paul & Elder Framework: Elements of Thought

Here’s the other piece I use with students: Paul and Elder’s Elements of Thought. It’s deceptively simple: eight elements that show up every time we think critically (or fail to):

“Whenever we think, we think for a purpose within a point of view, based on assumptions that lead to implications and consequences. We use concepts, ideas, and theories to interpret data, facts, and experiences in order to answer questions, solve problems, and resolve issues.” (Paul & Elder, 2014, p. 14)

Let me break those down:

Purpose: What are you trying to achieve with your thinking?

Question: What are you trying to figure out?

Information: What data or evidence are you using? Reliable?

Inferences: What conclusions are you drawing?

Concepts: What theories or frameworks are shaping your thinking?

Assumptions: What are you taking for granted?

Implications: If you’re right, what follows?

Point of View: From what perspective are you seeing this?

Students don’t need to memorize this. But they need to start asking these questions, and hearing them asked, in the classroom.

Final Thoughts

James Paul Gee once warned about the “culture of amateurism” created by Web 2.0. AI is accelerating that. Now, anyone can produce content that looks polished and persuasive with no expertise, no accountability, and no truth-checking. This is why we teach critical thinking. This is why we must integrate it across the curriculum. I created the visual below to help you get started, use it, adapt it, share it. And follow the references if you want to go deeper.

Because teaching students how to think—not what to think—is still our best defense.

References

Ennis, R. H. (2015). Critical thinking: A streamlined conception. In M. Davies & R. Barnett (Eds.), The Palgrave handbook of critical thinking in higher education (pp. 31–47). Palgrave Macmillan.

Dewey, J. (1933). How We Think: A Restatement of the Relation of Reflective Thinking to the Educative Process. D.C. Heath and Company.

Paul, R., & Elder, L. (2014). The miniature guide to critical thinking concepts and tools (8th ed.). Foundation for Critical Thinking.

The post Critical Thinking in The Age of AI appeared first on Educators Technology.

Schule

via Educational Technology https://www.educatorstechnology.com

July 21, 2025 at 06:34PM

·educatorstechnology.com·
Critical Thinking in The Age of AI
Schulanfang: Schul- oder Lehrbücher um 38 % teurer als im Vorjahresmonat
Schulanfang: Schul- oder Lehrbücher um 38 % teurer als im Vorjahresmonat

Schulanfang: Schul- oder Lehrbücher um 3,8 % teurer als im Vorjahresmonat

https://bildungsklick.de/schule/detail/schulanfang-lehrbuecher-juni-2025-preisanstieg

Preisanstieg

Schulanfang: Schul- oder Lehrbücher um 3,8 % teurer als im Vorjahresmonat

Ob Stifte, Hefte oder Bücher – der Schulanfang nach den Sommerferien ist in der Regel mit einigen Anschaffungen verbunden. Für den Kauf von unterschiedlichen Schulmaterialien mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Juni 2025 mehr ausgeben als noch ein Jahr zuvor.

22.07.2025

Bundesweit

Pressemeldung

Statistisches Bundesamt (DESTATIS)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhöhten sich etwa die Preise für Schul- oder Lehrbücher im Juni 2025 um 3,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat und damit stärker als die Verbraucherpreise insgesamt. Diese stiegen im selben Zeitraum um 2,0 %.

Andere Schulmaterialien mit unterdurchschnittlichen Preissteigerungen

Bei anderen Schulmaterialien fiel die Preissteigerung geringer aus. So sind die Preise für Papierprodukte wie Schulhefte oder Zeichenblöcke unterdurchschnittlich gestiegen: Sie lagen mit +0,3 % nur geringfügig über dem Niveau des Vorjahresmonats. Für anderes Schreib- und Zeichenmaterial mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Juni 2025 für 1,7 % mehr zahlen als im Juni 2024. Darunter fallen beispielsweise Füller, Stifte oder Farbkästen.

Methodische Hinweise:

Die genannten Produkte sind im Verbraucherpreisindex für Deutschland enthalten. Die Preisentwicklungen für die Positionen „Schulbuch oder Lehrbuch“ (0,38 Promille), „Papierprodukte“ (0,53 Promille) sowie „Anderes Schreib- und Zeichenmaterial“ (1,87 Promille)  fließen mit den in Klammern genannten Gewichten in die Berechnung des Gesamtindex (1000 Promille) ein.

Mehr zum Thema

Schlagworte

Schule

via bildungsklick https://bildungsklick.de

July 22, 2025 at 10:22AM

·bildungsklick.de·
Schulanfang: Schul- oder Lehrbücher um 38 % teurer als im Vorjahresmonat
Teuber: Schulen unternehmen einiges um Schülern Freude am Lernen zu nehmen
Teuber: Schulen unternehmen einiges um Schülern Freude am Lernen zu nehmen

Teuber: Schulen “unternehmen einiges”, um Schülern Freude am Lernen zu nehmen

https://www.news4teachers.de/2025/07/bildungsminister-schulen-unternehmen-einiges-um-schuelern-freude-am-lernen-zu-nehmen/

MAINZ. Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber (SPD) spricht sich für weniger Leistungsdruck in der Schule aus. Gerade in den Klassen eins bis acht «braucht es nicht dauernd Tests und Klassenarbeiten», sagt Teuber in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung «Die Zeit». Lehrkräfte sollten stattdessen mehr Zeit haben für «Feedbackgespräche» und «Persönlichkeitsentwicklung».

Ein Mann aus der Praxis: Sven Teuber. Foto: sventeuber.de

Von unangekündigten Abfragen hält der Minister nichts. «Meine Haltung ist klar: Benotete Spontantests setzen Schüler unnötig unter Druck. Die Lernforschung weiß seit vielen Jahren, dass Druck und Angst das Lernen erschweren», sagt Teuber. Hintergrund: Die Aussagen fallen in einem von der «Zeit» organisierten Streitgespräch mit dem Bildungsforscher Prof. Klaus Zierer aus Anlass der Debatte um die bayerischen Exen, unangekündigte Tests also. Zierer hatte sich mit einem Gastkommentar auf News4teachers für das im Freistaat hitzig umstrittene Instrument ausgesprochen (hier geht es hin).

Teuber spricht sich nun hingegen für eine veränderte Test- und Prüfungskultur an den Schulen aus. «Exen bereiten mit Sicherheit nicht auf den beruflichen Alltag vor, das ist ein schlechtes Argument! Man wird im Job nicht “abgefragt”, viele Aufgaben erledigt man im Team. Meine Haltung ist klar: Benotete Spontantests setzen Schüler unnötig unter Druck. (…) Was ist das außerdem für eine Vorstellung von Autorität? Dass ich als Lehrer Angst verbreiten muss, damit meine Schüler tun, was ich von ihnen verlange! Kinder sind neugierig von Geburt an, aber leider unternehmen wir einiges, um ihnen die Freude am Lernen auszutreiben.»

Stattdessen sollten sich Klausuren und Leistungskontrollen stärker nach dem individuellen Tempo der Schüler richten: «Ich kann mir auch vorstellen, dass sich Kinder und Jugendliche erst dann zu einer Prüfung melden, wenn sie meinen, den Stoff verstanden zu haben», sagt der Politiker.

Und weiter: «Kinder brauchen Zeit für Entwicklung und keinen Druck! In der Bildungsministerkonferenz der Länder hatten wir kürzlich den Bundesschülersprecher zu Gast. Der berichtete, dass auf den Pausenhöfen gerade alle die Themen mentale Gesundheit und Leistungsdruck umtreiben. Das können wir nicht ignorieren, egal, ob wir Politikerinnen und Politiker, Lehrkräfte oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind.»

Wie weit geht das – will Teuber auch Noten abschaffen? «Nein, Noten sind das gesellschaftlich anerkannte Vergleichsinstrument, durch das wir die Stärken und Schwächen von Schülern bewerten. Eltern wie Arbeitgeber wollen sie, insbesondere als Teil von Abschlusszeugnissen“, antwortet der Bildungsminister. Und ergänzt: «Was wir aber viel weniger brauchen, sind Noten als Einzelbewertungen über die gesamte Schullaufbahn hinweg, insbesondere in den Klassen eins bis acht. Hier taugen Zensuren nur, wenn sie von individuellen Rückmeldungen begleitet werden. Denn wir sollten nicht vergessen: Eine Drei beim Lehrer Teuber in Rheinland-Pfalz ist keine Drei beim Lehrer Zierer in Bayern.“ Hintergrund: Beide waren früher selbst Lehrer – Teuber am Gymnasium, Zierer an der Grundschule.

“Ich sehe auch nicht, dass die Kinder heute weniger oder schlechter lernen. Sie lernen anders”

Aber fährt Bayern mit seinem Leistungsdruck in Schulen nicht gut? In Schülerleistungsvergleichen liegt der Freistaat stets vor Rheinland-Pfalz. Teuber: «Das mag sein, aber auch wir haben in unseren Schulen, Universitäten und Betrieben sehr leistungsfähige Absolventinnen und Absolventen. Es ist kein Zufall, dass in Rheinland-Pfalz ein innovatives Weltunternehmen wie BioNTech entstanden ist und den Impfstoff gegen Corona entwickelt hat. Ich sehe auch nicht, dass die Kinder heute weniger oder schlechter lernen. Sie lernen anders – und darauf müssen wir uns pädagogisch besser einstellen. Das gilt für ganz Deutschland.“

Er betont: «In den jüngeren Jahrgängen braucht es nicht dauernd Tests und Klassenarbeiten, da sollte es Zeit geben für Feedbackgespräche, Persönlichkeitsentwicklung. Da muss man noch kein fertiger Schüler sein, der ständig nach Bestleistungen strebt. Fordern ja, unbedingt, aber so, dass es dem Alter, der Herkunft und dem Kompetenzstand der Schülerinnen und Schüler entspricht. Schlagen wir alle über denselben Leisten, produziert das Ungerechtigkeit und zerstört Motivation.

Rheinland-Pfalz gibt seit 2021 mit der Initiative «Schule der Zukunft» bestimmten Lehrerkollegien größere Freiräume bei der Unterrichtsgestaltung und der Bewertung der Kinder und Jugendlichen: «Wir müssen die Schule so verändern, dass es den Schülerinnen und Schülern an diesem Ort besser geht», sagt der Bildungsminister demnach. News4teachers / mit Material der dpa

Prüfungsergebnisse, auch schlechte, als Motor des Lernens begreifen! Bildungsforscher Zierer zum Streit um die “Exen”

 

Der Beitrag Teuber: Schulen “unternehmen einiges”, um Schülern Freude am Lernen zu nehmen erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 22, 2025 at 10:40AM

·news4teachers.de·
Teuber: Schulen unternehmen einiges um Schülern Freude am Lernen zu nehmen
Jumpstart The New Year With Book Creator Using These Super Handy One-Page Guides and Videos!
Jumpstart The New Year With Book Creator Using These Super Handy One-Page Guides and Videos!

Jumpstart The New Year With Book Creator Using These Super Handy One-Page Guides and Videos!

https://vanmeterlibraryvoice.blogspot.com/2025/07/jumpstart-new-year-with-book-creator.html

 

This is the time of the summer that we are all gearing up to kick off another amazing school year.

As a teacher librarian and innovation director, I am always on the look out for helpful resources that will support our teachers in using the technology that we have within our district and classrooms.

One of my favorite places to go are the One-Page Guides from Book Creator.  These simple one-page guides highlight what can be done in Book Creator.

We use Book Creator from kindergarten to 12th grade at Van Meter, so we can find whatever help we need from the two main categories...

....Begin Your Journey with Book Creator and...

...Level Up Your Book Creator Skills.

I love how we can download the guides to print and give to the teachers.  I have them in a folder that I keep handy in case I need one quick to share with a teacher or to use as we collaborate.

This year, I am also adding a guide to each of my Library and Technology newsletters.  It will be a great way to teach and remind our teachers of all of the amazing ways we can use Book Creator.

Each guide includes a video that is super helpful and easy to share so I will add a link to that in the newsletter too.

Explore the One-Pager Guides in Book Creator's Resource Hub.

And get Book Creator today, friends.

Schule

via Van Meter Library VOICE https://vanmeterlibraryvoice.blogspot.com/

July 22, 2025 at 01:00AM

·vanmeterlibraryvoice.blogspot.com·
Jumpstart The New Year With Book Creator Using These Super Handy One-Page Guides and Videos!
(S) Meinung: Schule und Lernen: Tropische Temperaturen erfordern hitzefeste Schulen
(S) Meinung: Schule und Lernen: Tropische Temperaturen erfordern hitzefeste Schulen

(S+) Meinung: Schule und Lernen: Tropische Temperaturen erfordern hitzefeste Schulen

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/schule-und-lernen-tropische-temperaturen-erfordern-hitzefeste-schulen-a-e16539d8-2fbb-4fe7-a097-38e84a646496

Alle reden über Bayerns Ferienwünsche, doch das Problem liegt woanders: Während Büros klimatisiert sind, überhitzen Klassenzimmer immer häufiger. Warum Deutschlands Schulen dringend nachrüsten müssen.

via DER SPIEGEL

July 22, 2025 at 02:36AM

·spiegel.de·
(S) Meinung: Schule und Lernen: Tropische Temperaturen erfordern hitzefeste Schulen
Wahrgenommene Unterrichtsqualität beeinflusst Mitbestimmungserleben von Grundschulkindern
Wahrgenommene Unterrichtsqualität beeinflusst Mitbestimmungserleben von Grundschulkindern

Wahrgenommene Unterrichtsqualität beeinflusst Mitbestimmungserleben von Grundschulkindern

https://paedagogik-news.stangl.eu/wahrgenommene-unterrichtsqualitaet-beeinflusst-mitbestimmungserleben-von-grundschulkindern

Sprache lernen im Vorübergehen!

Die Mitbestimmung von Kindern in schulischen Kontexten gilt als zentrales Element einer demokratischen Bildung und ist zugleich ein Kernelement der Kinderrechte. Dennoch zeigen aktuelle Studien, dass Kinder im Schulalltag nur begrenzte Möglichkeiten zur Mitgestaltung wahrnehmen – vor allem in organisatorischen, weniger in unterrichtlichen Belangen. Die Rolle der wahrgenommenen Unterrichtsqualität in diesem Zusammenhang ist bislang kaum untersucht worden. Eine neue Studie von Gerbeshi (2025) liefert nun empirische Befunde zur Relevanz eines unterstützenden Klimas und des Klassenmanagements für das Mitbestimmungserleben von Drittklässler:innen.

In der Untersuchung wurden 472 Schülerinnen und Schüler aus 28 dritten Klassen mittels eines Fragebogens befragt. Mithilfe von Mehrebenenanalysen wurde geprüft, wie sich wahrgenommene Unterrichtsmerkmale auf das Erleben von Mitbestimmung auswirken. Neben Merkmalen auf Klassenebene – insbesondere unterstützendes Klima, Klassenmanagement und Klassengröße – wurden auf individueller Ebene auch Geschlecht, Migrationshintergrund, erlebte Selbstbestimmung sowie der Wunsch nach Mitbestimmung berücksichtigt.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein unterstützendes Klassenklima einen signifikanten Einfluss auf die wahrgenommene Mitbestimmung im organisatorischen Bereich hat – etwa bei Entscheidungen über Klassendienste oder Sitzordnungen. In Bezug auf unterrichtliche Inhalte oder Methoden zeigte sich jedoch kein signifikanter Zusammenhang. Klassenmanagement – etwa klare Regeln oder konsequentes Verhalten der Lehrperson – erwies sich überraschenderweise als kein bedeutsamer Prädiktor für das Mitbestimmungserleben. Vielmehr spielt die individuelle Wahrnehmung von Selbstbestimmung eine entscheidende Rolle, denn Kinder, die sich grundsätzlich als selbstbestimmt erleben, berichten auch von stärkerer Mitbestimmung im Schulalltag. Ebenso interessant ist der Befund, dass Kinder mit Migrationshintergrund signifikant mehr Mitbestimmung wahrnehmen als Kinder ohne entsprechenden Hintergrund – ein Ergebnis, das auf differenzierte schulische oder familiäre Erfahrungen mit Partizipation hindeuten könnte.

Die Studie verdeutlicht, dass sich wahrgenommene Mitbestimmung nicht allein aus konkreten Beteiligungsangeboten ableitet, sondern wesentlich von der pädagogischen Beziehungsgestaltung und dem erlebten Klima im Klassenraum abhängt. Lehrkräfte sollten daher verstärkt auf ein unterstützendes, wertschätzendes Miteinander achten und gezielt Räume für Austausch schaffen – gerade in organisatorischen Fragen. Eine stärkere Verschränkung von Unterrichtsqualität und Partizipationskultur scheint dabei notwendig, um Mitbestimmung langfristig zu fördern und Kinder als aktive Subjekte im Lernprozess ernst zu nehmen.

Literatur

Gerbeshi, L. (2025). Effect of perceived teaching quality on the perceived co-determination of primary school children. Cogent Education, 12(1), doi:10.1080/2331186X.2025.2521155

Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::

Schule

via – Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik https://paedagogik-news.stangl.eu

July 20, 2025 at 04:22PM

·paedagogik-news.stangl.eu·
Wahrgenommene Unterrichtsqualität beeinflusst Mitbestimmungserleben von Grundschulkindern
Verbundfach Naturwissenschaften? Scharfe Kritik an KMK-Kommission Fachverbände und Philologen laufen Sturm
Verbundfach Naturwissenschaften? Scharfe Kritik an KMK-Kommission Fachverbände und Philologen laufen Sturm

„Verbundfach Naturwissenschaften“? Scharfe Kritik an KMK-Kommission – Fachverbände und Philologen laufen Sturm

https://www.news4teachers.de/2025/07/verbundfach-naturwissenschaften-scharfe-kritik-an-kmk-kommission-fachverbaende-und-philologen-laufen-sturm/

BERLIN. Droht das Ende des klassischen Fachunterrichts in Biologie, Chemie und Physik? Ein Vorschlag der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz sorgt derzeit für erhebliche Unruhe in der Bildungslandschaft: Ein „Verbundfach Naturwissenschaften“ könnte langfristig die Einzelfächer in der Sekundarstufe I ersetzen. Das ruft nun massiven Widerstand auf den Plan.

Die Erleuchtung? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Der Streit um die Zukunft des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Im Mittelpunkt: die Empfehlung der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz, ein sogenanntes „Verbundfach Naturwissenschaften“ in der Sekundarstufe I zu prüfen – möglicherweise als Ersatz für den herkömmlichen Fachunterricht in Biologie, Chemie und Physik. Während die Kommission auf kohärentere Bildungsinhalte und verbesserte Übergänge in die Ausbildung abzielt, warnen führende Fachgesellschaften und der Deutsche Philologenverband (DPhV) eindringlich vor einer bildungspolitischen Fehlentscheidung mit fatalen Folgen.

In ihrem Gutachten „Kompetenzen für den erfolgreichen Übergang von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung sichern“ diagnostiziert die SWK tiefgreifende strukturelle Schwächen im naturwissenschaftlichen Unterricht. So heißt es: „Im Verlauf der Sekundarstufe I zeigt sich zudem ein deutlich ausgeprägter Rückgang des Interesses an Naturwissenschaften (insbesondere an Physik und Chemie). Nach wie vor fehlen Bildungsstandards, aber vor allem Mindeststandards für den Ersten Schulabschluss (ESA), welche die für berufliche und gesellschaftliche Teilhabe unverzichtbaren funktionalen Kompetenzen in den Naturwissenschaften ausweisen.“

Das Gutachten verweist auf Überlappungen und Inkohärenzen zwischen den Fächern und fordert ein kohärentes fachübergreifendes Kerncurriculum. Die SWK schlägt vor: „Ein solches Kerncurriculum könnte den Aufbau unverzichtbarer Kompetenzen entlang weniger zentraler fachspezifischer und fachübergreifender Konzepte sowie Denk- und Arbeitsweisen unter Einbeziehung technischer Perspektiven beschreiben.“

In diesem Zusammenhang wird in Empfehlung 10.5 konkret die Prüfung eines „Verbundfachs Naturwissenschaften“ angeregt – als mögliche langfristige Strukturmaßnahme: „Mittelfristig die Einführung bzw. den Ausbau eines Verbundfachs Naturwissenschaften oder eines Kooperationsmodells in der Fachgruppe Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I prüfen (unter Beteiligung von Fachgesellschaften und Stakeholder:innen).“

DPhV warnt: „Bildungs- und Wirtschaftsstandort in Gefahr!“

Diese Empfehlung hat sofort heftige Reaktionen ausgelöst. Der Deutsche Philologenverband lehnt das Verbundfach strikt ab und warnt vor einem Rückschritt in der Bildungsqualität. In einer Pressemitteilung heißt es: „Ein solches ‚Verbundfach Naturwissenschaften‘ hat keine universitäre Bezugsdisziplin und ist deshalb für Lehrkräfte nicht studierbar.“

Die DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Susanne Lin-Klitzing äußert sich unmissverständlich: „Wer auf die Fächer Biologie, Chemie und Physik verzichten will, schafft nicht nur den Bildungsstandort, sondern auch gleich den Wirtschaftsstandort Deutschland ab!“

Sie führt weiter aus: „Wir brauchen Profis in einem Fachunterricht, der die solide Basis für die Auseinandersetzung mit fächerübergreifenden, gesellschaftlichen Schlüsselproblemen ist, aber wir können für diese Auseinandersetzung doch nicht auf den zugrunde liegenden Fachunterricht verzichten!“ Besonders kritisch sieht der DPhV den Hintergrund der Empfehlung: „Mit einem ‚Verbundfach Naturwissenschaften‘ wird der Lehrkräftemangel in naturwissenschaftlichen Fächern kaschiert. Das hilft aber doch den Schülern und Schülerinnen nicht!“

Fachgesellschaften stellen sich geschlossen gegen das Verbundfach

Auch naturwissenschaftliche Fachgesellschaften haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen das Vorhaben positioniert. Ihre Kernaussage: Ein „Verbundfach Naturwissenschaften“ sei aktuell „aus fachlicher, fachdidaktischer sowie bildungspolitischer Perspektive“ keine gute Idee.

Die beteiligten Organisationen sind:

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO)

Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO

Fachgruppe Chemieunterricht (FGCU) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)

Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP)

Sie warnen: „Die Einführung eines solchen Faches würde die fachliche Tiefe der Einzelfächer und den systematischen Kompetenzaufbau gefährden.“ Zudem kritisieren die Gesellschaften, dass die Grundlagen für eine Einführung nicht vorhanden seien: „Bislang existiert auch keine belastbare Datenlage, die zeigt, dass ein ‚Verbundfach Naturwissenschaften‘ einen kohärenteren Kompetenzaufbau oder bessere Lernleistungen zur Folge hätte.“

Stattdessen fordern sie ein „Kooperationsmodell Naturwissenschaften“, das eine engere Zusammenarbeit der Fachlehrkräfte vorsieht, aber die einzelnen Fachprofile erhält. Die Kritik kulminiert in einem klaren bildungspolitischen Verdacht: „Ein Verbundfach kann schnell auf ein bildungspolitisches Sparmodell reduziert werden.“

Alternativen: Kooperation statt Fusion

Die Fachverbände machen konstruktive Vorschläge: Statt Fächer zu verschmelzen, solle deren Kooperation gestärkt werden – mit dem Ziel, zentrale Anliegen des SWK-Gutachtens dennoch umzusetzen: etwa forschend-entdeckendes Lernen, stärkere Kontextorientierung, Inklusion und sprachsensiblen Fachunterricht. „Dadurch können zentrale Anliegen des SWK-Gutachtens […] wirkungsvoll und qualitativ hochwertig weiterentwickelt werden.“ Sie fordern länderübergreifende Pilotprojekte, die „koordiniert“ und „ausreichend finanziell gefördert“ werden müssen. News4teachers

Hier geht es zum vollständigen Gutachten.

Verloren im Übergang: Warum der Weg von der Schule in die Ausbildung zu oft scheitert – KMK-Kommission legt Gutachten vor

Der Beitrag „Verbundfach Naturwissenschaften“? Scharfe Kritik an KMK-Kommission – Fachverbände und Philologen laufen Sturm erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 20, 2025 at 07:12AM

·news4teachers.de·
Verbundfach Naturwissenschaften? Scharfe Kritik an KMK-Kommission Fachverbände und Philologen laufen Sturm
Lerntypen Lernstile Was ist dran?
Lerntypen Lernstile Was ist dran?

Lerntypen, Lernstile – Was ist dran?

https://paedagogik-news.stangl.eu/lerntypen-lernstile-was-ist-dran

Sprache lernen im Vorübergehen!

Die weit verbreitete Vorstellung, dass jeder Mensch einem bestimmten Lerntyp angehört – etwa visuell, auditiv, haptisch oder verbal – wirkt auf den ersten Blick einleuchtend. Viele glauben, dass sie effektiver lernen können, wenn sie ihre bevorzugte Sinnesmodalität kennen und nutzen. Genau das versprechen unzählige Lerntypentests, Ratgeber und Onlinebeiträge: Wer seinen Lerntyp kennt, soll angeblich leichter, schneller und nachhaltiger lernen. Doch diese Vorstellung ist ein Mythos – es gibt keine wissenschaftlich belastbaren Belege dafür, dass typengerechtes Lernen tatsächlich funktioniert.

Die Einteilung in Lerntypen existiert zwar schon seit den 1970er-Jahren, insbesondere das Vier-Typen-Modell nach Vester ist bekannt. Doch neben diesem gibt es Dutzende weitere Ansätze, die Lernende in Kategorien einordnen wollen. Eine große Studie amerikanischer Forscher fand über 70 solcher Modelle – doch keine davon konnte in methodisch sauberen Studien nachweisen, dass sich der Lernerfolg durch eine Orientierung an Lerntypen verbessert. Im Gegenteil: Die wenigen wissenschaftlich fundierten Untersuchungen zeigen übereinstimmend, dass die Einteilung nach Sinneskanälen nicht hilfreich ist. Sie suggeriert eine Einfachheit des Lernens, bei der Informationen quasi automatisch über das bevorzugte Sinnesorgan ins Gedächtnis gelangen – eine Illusion, die der tatsächlichen Komplexität von Lernprozessen nicht gerecht wird.

Trotzdem hält sich der Mythos hartnäckig. Das liegt unter anderem daran, dass viele Lernende – besonders solche mit Lernproblemen – durch Lerntypentests überhaupt erst beginnen, sich mit ihren Lernstrategien auseinanderzusetzen. Der Test wirkt wie ein Impulsgeber, durch den neue Methoden ausprobiert werden. Die kurzfristige Verbesserung der Lernleistung liegt dabei aber nicht an der vermeintlichen „typgerechten“ Methode, sondern an der Erweiterung des methodischen Repertoires. Der Test selbst wird zum Einstieg in eine reflektiertere Lernhaltung. Langfristig kann die Typenzuordnung jedoch problematisch sein, wenn sie zur Selbstbeschränkung führt – etwa indem jemand glaubt, nur durch Zuhören oder nur durch Sehen lernen zu können.

Zudem wird häufig übersehen, dass Lernende meist nicht nur einen Sinneskanal nutzen. Wer etwa ein Lernvideo anschaut, nimmt Informationen gleichzeitig visuell und auditiv auf – die beiden Lerntypen werden also gemischt. Genau dieses kombinierte Lernen, etwa durch Bilder und gesprochene Erläuterungen, ist laut der Multimedia-Lerntheorie von Richard Mayer besonders effektiv. Dieser sogenannte Modalitätseffekt zeigt, dass das Gehirn Informationen besser verarbeitet, wenn mehrere Kanäle gleichzeitig angesprochen werden. Das hat nichts mit Lerntypen zu tun, sondern mit kognitiver Entlastung und effizienter Informationsverarbeitung.

Die Schlussfolgerung lautet: Statt sich auf die vermeintliche Einteilung in Lerntypen zu verlassen, sollten Lernende verschiedene Methoden und Sinneskanäle flexibel kombinieren. Je nach Inhalt, Ziel und Situation können unterschiedliche Lernstrategien sinnvoll sein. Lernen ist ein lebenslanger Prozess, bei dem sich die persönlichen Vorlieben und Vorgehensweisen im Laufe der Zeit verändern können. Wer offen bleibt und mit verschiedenen Methoden experimentiert, ist langfristig erfolgreicher. Die Fixierung auf Lerntypen hingegen schränkt das Lernen unnötig ein und lenkt vom Wesentlichen ab: dem aktiven, bewussten und vielseitigen Umgang mit Wissen.

Literatur

Stangl, W. (2008, 20. Juli). Lernstile – was ist dran?. [werner stangl]s arbeitsblätter.

https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PUBLIKATIONEN/Lernstile.shtml

Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::

Schule

via – Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik https://paedagogik-news.stangl.eu

July 20, 2025 at 08:50AM

·paedagogik-news.stangl.eu·
Lerntypen Lernstile Was ist dran?
Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung
Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung

Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung

https://www.news4teachers.de/2025/07/schule-der-zukunft-weg-vom-prinzip-der-auslese-bildungsexperten-empfehlen-radikalen-kurswechsel-in-der-bildung/

GÜTERSLOH. Die Schule der Zukunft soll anders ticken: persönlicher, kooperativer, kompetenzorientierter. Eine Expert*innengruppe aus Bildungspolitik und Forschung hat konkrete Vorschläge erarbeitet, wie Schule Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten kann. Im Zentrum stehen individuelle Lernprozesse – und eine Prüfungskultur, die Entwicklung statt Defizite sichtbar macht.

Schule der Zukunft? Illustration: Shuttestock

Die neun Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Lern- und Prüfungskultur fordern nicht weniger als einen Paradigmenwechsel – weg von einer Schule, die auf Selektion und Noten fokussiert ist, hin zu einer Bildungsinstitution, die individuelle Lernprozesse begleitet, Kooperation stärkt und Prüfungen als Lerngelegenheiten versteht.

Die Empfehlungen sind das Ergebnis einer von der Bertelsmann-Stiftung initiierten Expert*innengruppe unter der Leitung von Martina Diedrich und Professor Kai Maaz vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Über ein Jahr lang entwickelten elf Vertreter:innen aus Bildungsministerien sowie Landesinstituten für Schule und Wissenschaft „eine gemeinsame Vision für eine veränderte Lern- und Prüfungskultur an Schulen“, wie es im Abschlussbericht heißt. Dabei erhielten sie punktuell Unterstützung von Fachleuten aus der Schulpraxis und der Wissenschaft.

Im Zentrum: ein weites Bildungsverständnis

Bereits zu Beginn ihres Empfehlungspapiers erklären die Autor*innen, dass Schule in ihrer bisherigen Form nicht mehr ausreicht, um Lernende für die Zukunft zu wappnen. „In Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der sich die Welt verändert […] muss die Schule Heranwachsende vor allem darauf vorbereiten, mit einer lebenslangen Unsicherheit bezüglich ihres eigenen Wissens umzugehen und sich eigenständig neue Wissensbestände zu erschließen.“ Im Zentrum ihrer Empfehlungen steht daher ein erweitertes Bildungsverständnis. Neben sprachlicher und mathematischer Grundbildung geht es ebenso um überfachliche Kompetenzen, „im Sinne der Selbstregulation, Medien‑ und Digitalkompetenzen sowie demokratieerhaltender und ‑gestaltender Kompetenzen.“

Von Lehrerinnen und Lehrer sowie allen anderen „an Schule professionell Tätigen“ verlangen die Autor*innen deshalb „Commitment und Selbstverpflichtung“. Die Anstrengungen in schulischer Bildung und Erziehung sollen sich „konsequent darauf ausrichten, Heranwachsenden den Erwerb der für die Transformation notwendigen Kompetenzen zu ermöglichen“. Dazu müssten Lehrkräfte sowie pädagogisch Verantwortliche durch ihre Ausbildung oder durch Fortbildungen befähigt werden.

Ruf nach systematischer Diagnostik

Hinzu kommt der Anspruch, das Spannungsfeld zwischen Mindestanforderungen und individueller Exzellenz produktiv zu gestalten. So heißt es: „Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf Bildung […], die Gelegenheit zum Erwerb eines Bildungsminimums […]. Zugleich sollte sich schulisches Lernen darauf ausrichten, alle Kinder und Jugendlichen zu maximaler Potenzialentfaltung anzuleiten und ihnen ihr individuelles Bildungsmaximum zu ermöglichen.“

Für Lehrkräfte bedeutet das: Differenzierung wird zum durchgängigen Prinzip. Das verlangt nach systematischer Diagnostik, kontinuierlicher Lernverlaufsbeobachtung und maßgeschneiderten Förderangeboten. Unterstützung sollen Lehrkräfte dabei durch geeignete Instrumente der Lernverlaufsdiagnostik erhalten – deren Entwicklung und Bereitstellung sei Aufgabe der Wissenschaft, der Landesinstitute und der Bildungsadministration. „Daneben müssen entsprechende schulgesetzliche Regelungen seitens der Ministerien geschaffen werden, um die Erhebung und Nutzung individueller Verlaufsdaten sowie flexible Spielräume für individuelle Lern- und Entwicklungspfade zu eröffnen.“

Zwischen Individualisierung und Teamarbeit

Deutlich wird, dass die Expert*innen Lernen nicht nur als Einzelleistung verstehen, sondern auch als sozialen Prozess. So lautet die dritte Empfehlung: „Schulisches Lernen stellt eine Balance zwischen individuellen Lernwegen und kooperativer Problemlösung her. Dabei werden sowohl Räume für Partizipation und Selbstbestimmung geöffnet als auch die Ausrichtung auf eine soziale Lerngemeinschaft vermittelt.“

Lehrkräfte sollen Heranwachsende demnach als gleichwertiges Gegenüber anerkennen – mit der nötigen Struktur auf der einen und möglichst viel Autonomie auf der anderen Seite. Ergänzend sollen kooperative, kollaborative Lernformen die Fähigkeit der Schüler*innen zur Teamarbeit stärken. Dafür sollten Schulen so die Autor*innen über die Curricula die „notwendige Flexibilität für variable Lehr-Lern-Arrangements erhalten“. Ebenso brauche es schulische Konzepte für „die zeitliche Rhythmisierung, die adaptive Zusammensetzung von Lerngruppen und die flexible Raumnutzung“.

Für mehr Multiprofessionalität

Um allen Schülerinnen und Schülern bestmögliche Entwicklungsbedingungen zu bieten, fordern die Empfehlungen eine enge Zusammenarbeit verschiedener Professionen: Multiprofessionelle Expertise solle zum bestmöglichen Nutzen der Kinder und Jugendlichen mobilisiert werden. Kooperationen mit beispielsweise Psychologinnen, Sozialarbeitern oder Lern- und Bewegungstherapeut:innen ermöglichten einen umfassenden, multiperspektivischen und multiprofessionellen Blick auf Kinder und Jugendliche. Dafür brauche es nicht nur entsprechende Ressourcen, sondern auch rechtliche Grundlagen.

Darüber hinaus heben die Autor*innen die Bedeutung der Bildungsbiografie vor dem Schuleintritt hervor: Eine stärkere Verzahnung von Elementar- und Primarbereich sei notwendig, um Lernvoraussetzungen frühzeitig zu fördern. Denn die Basis für schulischen Kompetenzerwerb entstehe bereits vor Eintritt in die Schule.

Prüfungen als Lerngelegenheiten – nicht als Abschluss

Die für die Lernkultur gewünschten Änderungen haben auch Folgen für die Prüfungskultur; schließlich seien, so die Expert*innen, Lern- und Prüfungskultur „unmittelbar miteinander verschränkt“. Statt Selektion soll der individuelle Lernprozess im Mittelpunkt stehen. Der Kerngedanke: Prüfungen sollen nicht mehr primär selektieren, sondern das Lernen begleiten. Kinder und Jugendliche sollen schulische Prüfungen etwa als kohärenten Teil der eigenen Lernentwicklung erleben.

Die Autor*innen fordern die Bildungsministerien daher auf, die Prüfungsordnungen entsprechend weiterzuentwickeln. Das Ziel: Prüfungen sollen „weniger dem formalisierten Nachweis curricular festgeschriebener Lernziele dienen als vielmehr der Dokumentation des individuellen Lernfortschritts.“ Entsprechend rät das Gremium auch neue Prüfungsmodalitäten zuzulassen wie kooperativ erbrachte Prüfungsleistungen. Dies erfordere eine grundlegende Umgestaltung der Prüfungsmodalitäten. Neben klassischen Leistungsnachweisen sollen kooperative Prüfungen sowie alternative Formen der Leistungsdokumentation etabliert werden.

Die eigene Entwicklung im Mittelpunkt

Darüber hinaus sollten sich Prüfungen verstärkt auf die kriteriale und die individuelle Bezugsnorm ausrichten. Heißt: Prüfungsergebnisse sollten Lernfortschritte aufzeigen und diese ins Verhältnis zu klaren Kompetenzerwartungen und zur individuellen Entwicklung setzen. Vermieden werden sollte ein Vergleich mit anderen Schüler*innen. Dieser verstärke „Prozesse der eigenen Abwertung, da der Vergleich nach oben das eigene Nichtkönnen betont“. Vor diesem Hintergrund wiederholt sich die Empfehlung an Lehrkräfte, auf geeignete Instrumente der Lernverlaufsdiagnostik zu setzen, „die ein lernbegleitendes Feedback zu bereits Erreichtem ebenso wie noch zu Lernendem ermöglichen“.

Prüfungen sollen dem Expertengremium folgend also weniger Momentaufnahmen und mehr Teil kontinuierlicher Feedbackprozesse sein. Für die Schulorganisation bedeutet das: Prüfungsordnungen müssen geöffnet, Zeugnissysteme überdacht, Versetzungsregelungen angepasst werden.

„Unsere Schüler:innen sind auf mutige Entscheidungen und Veränderungen angewiesen […], damit sie den Herausforderungen von heute und morgen gewachsen sind und diese erfolgreich bewältigen können“, erklären die Autor*innen abschließend. Mit ihren Empfehlungen wollen sie die Bildungsakteure auf allen Ebenen motivieren, Schule neu zu denken und sich für entsprechende Veränderungen einzusetzen. „Wir meinen: Es lohnt sich!“ News4teachers

Sieht so ein Lehrer der Zukunft aus? Was das KMK-Papier zu Künstlicher Intelligenz in der Schule erkennen lässt

Der Beitrag Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 19, 2025 at 09:47AM

·news4teachers.de·
Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung
Selbstregulation als zentrales Bildungsziel
Selbstregulation als zentrales Bildungsziel

Selbstregulation als zentrales Bildungsziel

https://paedagogik-news.stangl.eu/selbstregulation-als-zentrales-bildungsziel

Sprache lernen im Vorübergehen!

In einer Zeit, in der Schulen zunehmend auf Zwang und Kontrolle verzichten und stattdessen auf Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Lernenden setzen, gewinnt die Fähigkeit zur Selbstregulation an zentraler Bedeutung. Freies Lernen ist daher kein Selbstläufer, sondern musssystematisch eingeübt werden . Der Erfolg freier Lernsettings hängt entscheidend davon ab, ob Schülerinnen und Schülern über die kognitiven, emotionalen, motivationalen und sozialen Kompetenzen verfügen, um ihre Lernprozesse eigenständig zu gestalten. Diese Fähigkeiten – wie Affektkontrolle, Selbstmotivation, Durchhaltevermögen oder soziale Konfliktfähigkeit – entstehen nicht von selbst, sondern müssen gezielt und über längere Zeiträume hinweg aufgebaut werden. Insbesondere das gesellschaftliche Umfeld wirkt dabei häufig hemmend: Angststörungen, Depressionen, ADHS und schulische Leistungsschwächen nehmen zu, während digitale Reize, soziale Medien und KI-gestützte Abkürzungen die Fähigkeit zur Konzentration und Anstrengung untergraben. Daher ist Selbstregulation ein zentrales Bildungsziel – gleichrangig mit gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengerechtigkeit.

Erfolgreiches Lernen erfordert zunehmend ein hohes Maß an innerer Steuerung. Wird sie nicht vermittelt, droht anstelle von Eigenverantwortung ein Laissez-faire, das sich in Respektlosigkeit, fehlender Lernbereitschaft und Unterrichtsstörungen zeigt. Dabei ist ein reiner Frontalunterricht ebenso wenig geeignet wie ungesteuerte Freiarbeit – vielmehr braucht es differenzierte Lernangebote, die Schülerinnen und Schüler ihrem Entwicklungsstand entsprechend fordern und fördern. Das bedeutet konkret: Vermittlung metakognitiver Strategien, Reflexion des eigenen Lernprozesses, Training von Affektregulation und Motivation sowie Förderung sozialer Fähigkeiten.

Die Schule muss damit zu einem Raum werden, in dem Selbststeuerung schrittweise aufgebaut, eingeübt und auch überprüft wird. Denn nur wer gelernt hat, sich selbst zu regulieren, kann auf Dauer erfolgreich lernen, arbeiten und in demokratischen Gesellschaften kritisch und verantwortungsvoll handeln. In diesem Sinne ist der klassische Wahlspruch der Aufklärung – „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ – heute aktueller denn je. Selbstregulation ist damit nicht nur eine individuelle Kompetenz, sondern ein demokratiepolitischer Imperativ.

Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::

Schule

via – Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik https://paedagogik-news.stangl.eu

July 18, 2025 at 06:04PM

·paedagogik-news.stangl.eu·
Selbstregulation als zentrales Bildungsziel
10 Tips for Using AI Responsibly in Teaching
10 Tips for Using AI Responsibly in Teaching

10 Tips for Using AI Responsibly in Teaching

https://www.educatorstechnology.com/2025/07/10-tips-for-using-ai-responsibly-in-teaching.html

“Is using AI in the classroom even ethical?” I get this question more times than I can count. And my answer has always been the same: If your school allows it, GO FOR IT.

Because the real problem as far as I am concerned is not about AI ethics but about comfort zones. Some educators hide behind vague hand-wringing about “ethics” or parrot tired lines like “AI is teaching for the student.” That’s nonsense. Lazy nonsense.

Let’s call it what it is: many teachers want to keep teaching the way they’ve always done it because it’s familiar, easy, and doesn’t require rethinking anything. But that’s not the kind of teacher I’m talking to here.

I’m talking to the teachers who are reflective practitioners, what Dewey called reflective thinkers in How We Think.

The ones who are constantly experimenting, iterating, and improving.

The ones who see failure not as a threat, but as a diagnostic tool.

The ones who guide students, learn alongside them, and use every tool available, including AI, to deepen learning, not shortcut it.

To those teachers AI is not a threat. It’s a historic opportunity. It’s a chance to elevate your craft, not replace it.

I feel genuinely lucky to be teaching in this era. We’re living through a once-in-a-century shift, not just in education, but in how humans think, learn, and interact with information. Historians will talk about Pre-AI and Post-AI classrooms. We’re the ones building the bridge between those two worlds.

Now, none of this means we embrace AI blindly. That would be reckless. And if you’ve followed my work, you know I never advocate that. I push for intentionality, purposeful, pedagogically grounded use. Don’t throw AI at your lesson plans like someone tossing spaghetti at the wall hoping it sticks. (That’s not innovation. That’s dinner prep gone wrong.)

We need to be asking:

Why am I using this tool here?

What pedagogical purpose does it serve?

Is it helping students think, or just helping me get through the week?

That’s where today’s visual comes in. I created it as a field guide for using AI responsibly in your classroom. Because responsible use doesn’t mean avoiding it. It means knowing what you’re doing, why you’re doing it, and how it impacts your students.

Here are just a few highlights:

Keep Student Data Private: Don’t enter names, grades, or personal info into AI tools. Treat them like public spaces.

Don’t Trust AI Outputs Blindly: Review. Revise. Question. AI is a draft assistant, not a content expert.

Be Transparent with Students: Tell them when you used AI to prep something. It builds trust. Simple.

Teach Students to Question AI: Bias, hallucinations, missing voices—your students need to spot them.

Always Cite and Acknowledge: AI doesn’t erase citation. In fact, it makes modeling it even more important.

Don’t Use AI to Grade Students: Grading is human. Nuanced. Contextual. AI doesn’t get that.

Personalize, Don’t Standardize: AI can help tailor instruction. But don’t let it flatten your teaching.

And perhaps most importantly: Blend AI with Human Judgment. You are the teacher. AI is the tool. Your experience, your values, your instincts, they still matter more than ever.

If you’re a teacher who wants to think critically, teach ethically, and grow professionally, this is your moment.

You don’t need to know everything about AI.

But you do need to engage with it.

Because the worst mistake you can make right now isn’t “overusing AI.”

It’s pretending it doesn’t exist.

The post 10 Tips for Using AI Responsibly in Teaching appeared first on Educators Technology.

Schule

via Educational Technology https://www.educatorstechnology.com

July 18, 2025 at 04:39PM

·educatorstechnology.com·
10 Tips for Using AI Responsibly in Teaching
Podcast: Sprachunterricht in der Schule wird das Pauken von Vokabeln überschätzt? Fehler sind die besten Lehrer
Podcast: Sprachunterricht in der Schule wird das Pauken von Vokabeln überschätzt? Fehler sind die besten Lehrer

Podcast: Sprachunterricht in der Schule – wird das Pauken von Vokabeln überschätzt? „Fehler sind die besten Lehrer“

https://www.news4teachers.de/2025/07/podcast-sprachunterricht-in-der-schule-wird-das-pauken-von-vokabeln-ueberschaetzt-fehler-sind-die-besten-lehrer/

BONN. Gute Deutschkenntnisse gelten hierzulande als Schlüssel für Bildungserfolg. Vor allem die Sprachkompetenzen zugewanderter Kinder und Jugendliche stehen seit der jüngsten PISA-Studie im Fokus der Politik. Doch wie lassen sich Schüler*innen dafür begeistern, eine neue Sprache zu lernen? Darüber sprechen im Podcast „Bildung, bitte!“ die Sprachenfans Bennett Iyamu, Englischlehrer und Hamburger Bildungsinfluencer, und Barbara Golini, Russischlehrerin und Mitglied im Bürgerrat Bildung und Lernen, mit Moderator Andreas Bursche. Sie sind sich einig: Fehlermachen ist wichtig und Vokabellernen wird überschätzt.

Sprachen lernen leicht gemacht? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

In dieser Folge des Podcasts „Bildung, bitte!“ spricht Moderator Andreas Bursche mit zwei außergewöhnlichen Gästen: Bennett Iyamu und Barbara Golini. Iyamu ist ein wahrer Sprachenthusiast. Er beherrscht neun Sprachen, darunter Französisch, Niederländisch und Yoruba, das zu den Niger-Kongo-Sprachen gehört. Iyamu unterrichtet Englisch und Sport an seiner alten Schule in Hamburg und ist neben seiner Lehrtätigkeit als Bildungsinfluencer auf TikTok aktiv. Dort erreicht er über 140.000 Follower*innen. Barbara Golini kommt ursprünglich aus Italien, lebt mittlerweile aber in Stuttgart und unterrichtet Französisch, Russisch und Italienisch. Als Mitglied des Bürgerrats Bildung und Lernen der Montag Stiftung Denkwerkstatt engagiert sie sich für innovative Bildungskonzepte.

Motivation ist entscheidend

„Deutschland wird vielfältiger. Bunter, sagen auch einige. Und das ist ja auch häufig für Gesellschaften eine ganz, ganz wundervolle Bereicherung“, leitet Andreas Bursche in das Thema der Podcast-Folge ein. Die Vielfalt bringe aber auch einige Herausforderungen mit sich: Eine zentrale Rolle spiele etwa die Sprache, denn „das Miteinander-ins-Gespräch-Kommen ist so wichtig“, so Bursche und will wissen: Kann jeder Mensch Fremdsprachen lernen? „Ich beantworte die Frage mit einem hundertprozentigen ‚Ja‘“, sagt Bennett Iyamu. Entscheidend sei lediglich die Motivation. „Es ist egal, wie alt du bist, wenn der Wille wirklich da ist, lernt man jede Sprache.“ Das bestätigt auch Barbara Golini. Freude an spanischer Musik könne etwa die Lust auf die Sprache wecken. Viele unterschiedliche Einflüssen könnten den Lernprozess entsprechend anregen.

Moderator Andreas Bursche will diesen Ansatz auf die Schulen übertragen und hakt nach: Wie also können Lehrkräfte Kinder motivieren, die beispielsweise als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind? „Ich bin der Meinung, dass man in dem Fall dem Kind generell auch jüngeren Schülern, erst mal erklären sollte, warum eine Sprache überhaupt einen Mehrwert bietet“, sagt Englischlehrer Iyamu. Auf diese Frage setze er auch in seinem Englischunterricht, um seine Schüler*innen „kognitiv wach zu kriegen“. Gleichzeitig ist es ihm wichtig, ihnen die Angst vor Fehlern zu nehmen. Sie seien normal, wenn man eine neue Sprache lernt. „Fehler sind wirklich die besten Lehrer. Man lernt aus ihnen und wenn man dranbleibt, verbessert man sich.“

„Kultur verbindet, wie auch Sprache verbindet.“

Neben der Motivation ist aus Sicht von Barbara Golini auch die Atmosphäre im Klassenzimmer entscheidend. „Wenn du als Lehrkraft Vertrauen aufbaust und die emotionale Seite einbeziehst, dann wird das Kind oder der Jugendliche Sprache auch nebenbei lernen, ohne sich viele Gedanken zu machen.“ Ein weiterer Faktor laut Iyamu: kulturelles Verständnis. „Selbst, wenn ich die Sprache von einigen Schülern noch nicht kann, kann ich mich ja dennoch mit der Kultur auseinandersetzen. Und das ist so mein Credo.“ Auf diese Weise schaffe er eine Verbindung zu den Schüler*innen, auch ohne eine gemeinsame Sprache. „Kultur verbindet, wie auch Sprache verbindet.“ Im Rahmen seiner Zeit als Lehrer einer Integrierten Vorbereitungsklasse, die vor allem Kinder aus Afghanistan, der Türkei und Syrien besuchten, informierte er sich während des Ramadans beispielsweise zu den damit verbundenen Gebräuchen. „Mit dem kulturellen Hintergrundwissen konnte ich direkt Pluspunkte bei den Schülern sammeln.“

Im Unterricht setzen beide Sprachliebhaber*innen zudem auf spielerische Elemente. Eine Sprache lerne man nicht nur durch das stumpfe Pauken von Vokabeln, sagt Iyamu: „Vokabeln sind richtig und wichtig, ja. Aber damit sollte man nicht anfangen, eine Sprache zu lernen.“ Hilfreicher sei es, häufig verwendete Sätze zu lernen, den Satzaufbau darüber zu erfahren, um dann nach und nach in der Lage zu sein, diese mit neuen Wörtern zu variieren. Ähnlich geht auch Barbara Golini vor. Es gehe darum, sich in der Sprache auszuprobieren. Sie selbst sei nie gut darin gewesen, Vokabeln auswendig zu lernen. Stattdessen setzt sie auf Verbindungen zwischen Wörtern und Situationen, um sich neue Begriffe einzuprägen. Mit Blick auf den Fremdsprachenunterricht in Deutschland kritisiert Golini gerade den Fokus auf das Vokabellernen. Davon abgesehen zeigt sie sich zufrieden: „Generell werden Sprachen gut unterrichtet. Das sieht man am Ergebnis; viele sprechen zum Beispiel sehr gut Englisch oder andere Sprachen wie Französisch.“

Empfehlung des Bürgerrats Bildung und Lernen

Als Englischlehrer kann Bennett Iyamu direkt aus der Praxis berichten; ihm gefällt der Freiraum, den er bei der Gestaltung seines Unterrichts hat: „Vom Curriculum wird uns natürlich vorgegeben, welche Themen wir in welcher Klasse behandeln müssen. Aber, wie ich die Themen an meine Schüler heranbringe, das ist schon mir überlassen. Und das finde ich ganz gut.“ Er nutzt unter anderem Musik, um die Sprache spielerisch und authentisch zu vermitteln. So habe er im Unterricht das Thema „New York“ mit dem Song „Empire State of Mind“ von Jay-Z und Alicia Keys kombiniert. Auch auf Social Media teilt er seine Methoden: „Heutzutage sprechen mich auch Schüler an und sagen zu mir: ‚Ja, wegen Ihnen spreche ich jetzt Niederländisch, Herr Iyamu.‘“

Der Bürgerrat Bildung und Lernen, in dem Barbara Golini aktiv ist, sieht „gute Sprachkenntnisse als Grundlage für die Teilhabe am sozialen Leben und den gesamten Bildungsweg“. Er empfiehlt daher unter anderem „eine Kita-Pflicht in den letzten beiden Jahren vor der Einschulung“, denn im Spiel und durch Interaktion lerne das Kind automatisch und zwanglos Deutsch. Bürgerrätin Golini unterstützt diese Empfehlungen, betont allerdings, dass eine Balance zwischen Muttersprache und Zweitsprache entscheidend sei: „Wenn du deine Muttersprache gut sprichst, kannst du darauf aufbauen. Deswegen ist es wichtig, dass Kinder diese Sprache auch beherrschen.“ Satt die Zweitsprache gegen die Muttersprache auszuspielen, sollten beide zusammen wachsen dürfen. Dies fördere eine nachhaltige Sprachentwicklung. News4teachers

Hintergrund

Der Bürgerrat Bildung und Lernen besteht aus mehr als 700 zufällig ausgelosten Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und wurde 2020 von der Montag Stiftung Denkwerkstatt ins Leben gerufen. Sie hat auch den vorliegenden Podcast bereitgestellt.

Im Sinne einer lebendigen Demokratie diskutieren die Mitglieder des Bürgerrats gemeinsam über gesellschaftliche und bildungspolitische Fragen. Welche Probleme und Herausforderungen müssen im Bildungsbereich dringend bearbeitet werden? Wie könnten bildungspolitische Reformen aussehen, die Probleme lösen und gleichzeitig in der Gesellschaft mehrheitsfähig sind? Und: Wie soll gerechte Bildung in Zukunft aussehen?

Ein umfassendes Papier mit Empfehlungen wurde unlängst erarbeitet (News4teachers berichtete). Leitthema dabei: „Chancengerechtigkeit: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?“

Der Bürgerrat Bildung und Lernen ist aktuell der einzige Bürgerrat, der auf Bundesebene aktiv ist und auch Kinder und Jugendliche einbezieht. Die mehr als 250 Schülerinnen und Schüler kommen über sogenannte Schulwerkstätten der Bundesländer dazu und sind vollwertige Mitglieder des Bürgerrats Bildung Lernen. Darüber hinaus haben sie aber auch eigene Empfehlungen entwickelt sowie einen offenen Brief unter dem Titel „Hört uns zu!“ geschrieben.

www.buergerrat-bildung-lernen.de

Hier geht es zu weiteren Folgen der News4teachers-Podcasts:

Den Podcast finden Sie auch auf

 

Der Beitrag Podcast: Sprachunterricht in der Schule – wird das Pauken von Vokabeln überschätzt? „Fehler sind die besten Lehrer“ erschien zuerst auf News4teachers.

Schule

via News4teachers https://www.news4teachers.de/

July 18, 2025 at 08:44AM

·news4teachers.de·
Podcast: Sprachunterricht in der Schule wird das Pauken von Vokabeln überschätzt? Fehler sind die besten Lehrer
Liegt das Geheimnis für Wohlbefinden im Klassenzimmer?
Liegt das Geheimnis für Wohlbefinden im Klassenzimmer?

Liegt das Geheimnis für Wohlbefinden im Klassenzimmer?

https://deutsches-schulportal.de/unterricht/bipsy-monitor-liegt-das-geheimnis-fuer-wohlbefinden-im-klassenzimmer/

Fühlen sich Kinder und Jugendliche in der Schule wohl, sind sie seelisch stabiler, lernen motivierter und erreichen oftmals bessere Leistungen. Über die Unterrichtsgestaltung haben Lehrkräfte deutlichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler – das zeigt der „Monitor Bildung und psychische Gesundheit“ (BiPsy) im Teilprojekt „Unterricht und schulisches Wohlbefinden“.

Schule

via Das Deutsche Schulportal https://deutsches-schulportal.de/

July 18, 2025 at 09:43AM

·deutsches-schulportal.de·
Liegt das Geheimnis für Wohlbefinden im Klassenzimmer?
What Did I Do At School Today? A Learner from 2040 Tells All
What Did I Do At School Today? A Learner from 2040 Tells All

What Did I Do “At School” Today? A Learner from 2040 Tells All

https://www.gettingsmart.com/2025/07/17/what-did-i-do-at-school-today-a-learner-from-2040-tells-all/

Jamie, a fictional young person in 2040, wrote this piece to reflect on her high school experience.

You know, when my grandma tells me about her childhood, it sounds so… structured. One school building, one classroom, one teacher for everything. School happened “inside” those walls. Every. Day. For my mom, not much changed. She had a couple of teachers, but I was shocked at how similar the pictures looked.

In 2040, it’s super different. I don’t think anyone would mistake our current learning environment with those old, dated ones. Oh, you turned a chalkboard into a whiteboard? Cool. At risk of blowing your mind, let me tell you about my high school experience, one where the city becomes the classroom, and the learning is completely unbundled. I live in a registered “Learning Ecosystem”, a growing movement around the world, and every part of it feels designed to help me, and everyone around me, learn and grow. It’s a collective vision of possibility for all its citizens.

Waking Up in a Connected City

My day starts not with a rush to class, but an interaction with my personalized AI, Scout, who has a direct interface with my digital learner wallet, a life-spanning record of growth and interests (don’t worry, I get to control what everyone else sees).

We have a conversation over breakfast, which is … oatmeal. Ok, not everything has changed. Last week I finished a big project at the local community center, so today I get to figure out what I’ll do next. Scout prompts first, always forcing me to think for myself… so hard.  To help facilitate my curiosity, Scout is showing me my customized learning path—a map, of sorts, that tells where I’ve been, where I’m going, the big questions that I’ve added to my curiosity dashboard, and the requirements for/progress on various credentials, including graduation.

A week or so ago, I was talking to a friend about streetlights. Funnily, they haven’t changed much in the last 20 years; they just have a more reddish hue at night now to detract from the light pollution and negative impacts on flying critters. Anyway, we got to talking and my friend mentioned something about bioluminescence—light coming from organic things like water. It got me curious, so I’m popping over to the science lab to see if anyone has thought about what that might mean for urban lighting and design. It could be nothing, but, either way, that’s still valuable information for my learner record. Scout recommends that I stop by a “Learning Ecosystem Partner” — an architecture firm downtown that has a community co-design space in the lobby. They were one of the first businesses that started housing microschools in our city. I didn’t attend it, but one of my friends did.

While there are still options that my parents had, I personally don’t have a traditional school building. It works better for me to move at my own pace and have my learning experiences spread across a network of Learning Hubs/Partners throughout the city. This flexibility is key to how our Learning Ecosystem operates, reflecting a shift from scarcity to abundance. Learning happens everywhere, whether we want it to or not.

It’s not just the spaces, though. Our city, like many others, now boasts fast and accessible public Wi-Fi networks. It’s everywhere – on the streets, in parks, even on our public transit. My apartment building itself is quite innovative, with materials science advancements making it extremely energy-efficient, and even some of the bricks are bioengineered from mushrooms, which is … wild… ha. We’re growing and 3D printing so many of our buildings now. It has totally changed what it means to build, making it way faster,  way easier and way cheaper to build and to live in… or so I’ve heard.

Real-World Learning and Finding a Mentor

I hop on an autonomous tram that glides along green tracks, connecting me effortlessly to my first learning destination. It’s critical for helping people, young and old, and everyone in between, access opportunities and connect meaningfully with the city. Our mayor always says, “If you build a city that works for 8-year-olds and for 80-year-olds, you build a city that works for everybody.”

While I’m on the tram, I reflect with my AI assistant Scout. They are interested in how my project wrapped up yesterday, and we had a conversation about what went well, what I thought I learned, and how it has changed the way I think about my future. Truthfully, I’m not sure, but it did ask me to reflect on some things I had said a few weeks and months ago about personally struggling with one of my classmates. It wanted to know if that had improved and how we had overcome obstacles to work together.

All of this data gets processed on the backend and added to my learner record. Not bad for a commute.

The tram pulls up to the downtown station, right near the new Eco-Tower, a massive skyscraper, and the latest addition to the Living Building Challenge list. The architecture firm, ‘Urban Bloom Design,’ occupies the lower floors, and their entrance proudly displays a “Learning Ecosystem Partner” badge. Inside, it’s not what I expected. The lobby opens directly into a bright, airy community workspace filled with various individuals and small groups deeply engaged in projects. There’s a buzzing energy.

I find an open station at one of the large, interactive design tables. I put Scout in co-design mode, and I do some digging on recent street design projects. From a few keyword searches, I can’t find bioluminescence anywhere, so I start pulling up simulations, leveraging the firm’s cutting-edge AI design tools. I incorporated some research I found on various bioluminescent organisms, aiming to visualize how their light production could be scaled for urban environments. My goal: to design a conceptual living streetlight that uses biological processes instead of electricity. I pull up open-source architectural designs from the AI Commons to see how others have imagined organic structures, tweaking and iterating, seeing how different bio-materials might impact the aesthetic and functionality. This is truly learning by doing, creating something new. I’m actively co-creating alongside the firm’s professionals, even if they don’t know it yet.

I get so absorbed in trying to program the light’s intensity based on pedestrian traffic patterns—a complex challenge—that I barely notice someone standing over my shoulder.

“Fascinating,” a voice says.

I look up to see a man with kind eyes and a thoughtful expression, a name tag identifying him as ‘Mr. Davies, Urban Bloom Design.’ He’s looking intently at my holographic design.

“That’s an intriguing approach to streetlights,” he continues, gesturing to my evolving design. “Are you exploring a new energy source, or is it more about the aesthetic?”

I take a deep breath, gathering my thoughts. “Both, I guess?” I explain, my confidence growing as I articulate my ideas. “I feel like bioluminescence could be a sustainable, clean energy lighting source. But also, how the organic nature of it could integrate with bioengineered city structures, creating a different kind of urban landscape—one that’s more alive.” I point to a section where I’m simulating light diffusion through mushroom-derived building panels.

Mr. Davies nods slowly, a genuine smile spreading across his face. “Remarkable,” he says.

He glances at my LER, visible briefly on the screen, seeing the badges for “iterative design” and “systems thinking” I’ve earned from other projects. His eyes light up. “This is exactly the kind of innovation our firm champions,” he says, almost to himself. Then, looking back at me, he asks, “Jamie, would you be interested in having an informal mentor for this project? I’d be happy to guide you, offer some professional insights, and perhaps even connect you with some of our materials science team.”

My heart does a little leap. A real architect, offering to be my mentor! “Absolutely, Mr. Davies!” I beam. As he gives me his contact information, Scout buzzes, and I see a notification pop up on my LER: “New Mentorship Connection: Mr. Davies, Lead Urban Architect, Urban Bloom Design.” It’s automatically logged, a verified stamp of this incredible, spontaneous learning moment. This is what it means to be an “Experienced Citizen” in 2040. My city truly is my classroom

A Lifelong Learning Marketplace

As you might have guessed, instead of just one school system, there are tons of different, symbiotic providers – microschools like mine, local businesses offering apprenticeships, community centers with workshops, and even online platforms. I have a personal learning fund that empowers my family and I to choose what works best for me at any given time, whether it’s a single class or a full program in the public system. This expanded marketplace means I have many more options to learn in ways that fit my interests and goals, which is why our city is designed to work for young people, and therefore, it works for all people.

What’s even cooler is that this unbundling isn’t just for kids. It’s for everyone. My mom, for instance, is a marketing professional, and the “Workforces of the Future” are responding to skills gaps and a reorganization of post-high school success. Her company is shifting towards more AI-driven analytics, and she needs to upskill. Between her employer and the city, her lifelong learning is fully funded – they see education as a key retention and pipeline development strategy. She’s earning new digital credentials in “Advanced Predictive Modeling” and “AI Ethics for Business,” which are then seamlessly added to her LER. It’s a formal way of showing her new skills, even though she’s taking the classes completely online, on her own schedule.

Then there’s my older brother, Liam. He used to be a traditional

·gettingsmart.com·
What Did I Do At School Today? A Learner from 2040 Tells All
Selbstregulation statt Zwang warum das kein Selbstläufer ist
Selbstregulation statt Zwang warum das kein Selbstläufer ist

Selbstregulation statt Zwang – warum das kein Selbstläufer ist

https://deutsches-schulportal.de/expertenstimmen/selbstregulation-statt-zwang-warum-das-kein-selbstlaeufer-ist/

Ergebnisse von Freiarbeit und offenen Lernsettings sind häufig enttäuschend, denn was fehlt, ist die konsequente Vermittlung von Kompetenzen zur Selbstregulation. Warum das wichtiger denn je ist in einer Schule, die zu Recht nicht mehr auf Zwang und Kontrolle setzt, beschreibt Bildungsexperte Werner Klein in seinem Gastbeitrag.

Schule

via Das Deutsche Schulportal https://deutsches-schulportal.de/

July 17, 2025 at 11:23AM

·deutsches-schulportal.de·
Selbstregulation statt Zwang warum das kein Selbstläufer ist