LibreOffice disst Microsoft, startet Leitfaden zur ODF-Migration
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Nach der Kritik von LibreOffice an Microsofts komplexen Dateiformaten im Juli bietet die Open-Source-Suite nun einen kostenlosen Migrationsratgeber an. Der Leitfaden soll Nutzer beim Wechsel zum offenen ODF-Format unterstützen.
LibreOffice veröffentlicht ODF-Migrationsratgeber
Die Document Foundation hat einen kostenlosen Leitfaden für den Umstieg von Microsofts Dateiformaten auf das Open Document Format (ODF) vorgestellt. Damit reagiert die Organisation auf die anhaltende Kritik an der Abhängigkeit von Microsoft Office und möchte Anwendern konkrete Hilfestellung beim Wechsel geben.
Bereits im Juli hatte LibreOffice Microsoft vorgeworfen, durch bewusst komplexe Formate wie DOCX oder XLSX die Nutzung konkurrierender Software zu erschweren.
ODF als Alternative
Diese Strategie, so die Kritik, untergrabe die digitale Souveränität von Nutzern. Nun liefert die Stiftung praxisnahe Schritte, um sich von dieser Abhängigkeit zu lösen.
Das Open Document Format gilt als offener, internationaler Standard und wird von verschiedenen Office-Suiten unterstützt - darunter LibreOffice, Apache OpenOffice und teilweise auch Microsoft Office. Seine Offenheit soll langfristige Verfügbarkeit und Kompatibilität sichern, unabhängig von einzelnen Anbietern.
Der Weg zur Migration
Der neue Leitfaden gliedert den Wechsel in fünf Schritte:
Verständnis der Vorteile von ODF.
Dokumenteninventur, um aktive von archivierten Dateien zu trennen.
Planung, ob Dokumente auf einmal oder schrittweise konvertiert werden.
Technische Umsetzung per "Speichern unter"-Funktion oder Kommandozeilen-Skripten.
Einführung von ODF als Standardformat in internen Richtlinien.
Grenzen der Kompatibilität
Trotz aller Bemühungen bleibt die Interoperabilität eingeschränkt. Während einfache Texte meist problemlos konvertiert werden können, bereiten komplexe Tabellen, Makros oder aufwendig formatierte Präsentationen weiterhin Schwierigkeiten. LibreOffice führt dies vor allem auf die Beschränkungen proprietärer Formate zurück.
Was haltet ihr von LibreOffices Vorstoß gegen Microsoft? Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Wechsel zu offenen Formaten gemacht, oder seht ihr unüberwindbare Hürden bei der Migration? Download LibreOffice - quelloffene Office-Suite
LibreOffice sieht im Open Document Format (ODF) eine offene, transparente Alternative zu proprietären Formaten wie DOCX oder XLSX. ODF ist standardisiert und nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden, was langfristige Zugänglichkeit, Datenschutz und Interoperabilität fördert.
Proprietäre Formate wie OOXML seien laut LibreOffice absichtlich komplex gestaltet, um Nutzer an Microsoft-Produkte zu binden. ODF hingegen ermögliche mehr digitale Souveränität und verhindert sogenannte Vendor-Lock-ins, also die Abhängigkeit von einem Anbieter.
Vendor-Lock-in beschreibt die strategische Bindung von Nutzern an einen bestimmten Anbieter durch inkompatible oder proprietäre Formate. Bei Microsoft Office betrifft das vor allem die Formate DOCX, XLSX und PPTX.
Laut LibreOffice erschwert Microsoft durch komplexe Formatstrukturen die Nutzung dieser Dateien in alternativen Programmen. Dies führe zu Darstellungsfehlern und verhindere einen einfachen Umstieg auf andere Softwarelösungen.
Die Migration erfolgt in fünf Schritten: Zuerst sollten Sie sich über die Vorteile von ODF informieren. Danach folgt eine Bestandsaufnahme Ihrer Dokumente - aktive, archivierte und obsolet gewordene Dateien sollten unterschieden werden.
Anschließend planen Sie den Ablauf: Pilotphase, Schulungen und Support sind sinnvoll. Danach konvertieren Sie die Dateien mit LibreOffice - manuell oder per Script. Abschließend wird ODF als Standardformat festgelegt und die Umstellung überwacht.
LibreOffice bietet eine integrierte Exportfunktion über "Datei > Speichern unter", um Dokumente in ODF zu speichern. Für große Mengen lassen sich auch Kommandozeilen-Skripte nutzen, etwa mit soffice --convert-to.
Zusätzlich empfiehlt sich eine Backup-Strategie für Originaldateien. Unternehmen sollten außerdem interne Richtlinien anpassen und ODF als Standardformat festlegen, um Rückmigrationen zu verhindern.
In komplexen Geschäftsszenarien kann LibreOffice mit ODF an Grenzen stoßen - etwa bei Pivot-Tabellen, Makros oder sehr spezifischen Formatierungen. Microsoft Office ist hier oft leistungsfähiger und besser integriert.
LibreOffice betont jedoch, dass diese Einschränkungen nicht am Format selbst, sondern an bewussten Kompatibilitätsbarrieren proprietärer Anbieter liegen. Für alltägliche Büroarbeiten sei ODF jedoch vollkommen ausreichend.
Beide Formate basieren auf XML, aber ODF ist ein offener ISO-Standard, der unabhängig entwickelt wird. OOXML hingegen stammt von Microsoft und ist trotz ISO-Zertifizierung stark an deren Produkte gebunden.
Laut LibreOffice ist OOXML unnötig komplex und enthält proprietäre Elemente, die die Interoperabilität erschweren. ODF hingegen sei vollständig dokumentiert, transparenter und besser für langfristige Archivierung geeignet.
ODF umfasst mehrere Dateitypen: .odt für Textdokumente, .ods für Tabellenkalkulationen und .odp für Präsentationen. Diese Formate sind mit vielen Programmen kompatibel, darunter LibreOffice, Collabora Office und OnlyOffice.
Sie können ODF-Dateien auch in Microsoft Office öffnen, allerdings mit eingeschränkter Formatierungstreue. Für maximale Kompatibilität empfiehlt sich die Nutzung nativer ODF-Editoren.
Zusammenfassung
Document Foundation veröffentlicht Leitfaden für Migration zu ODF-Format
LibreOffice kritisiert Microsofts komplexe Formate als Wettbewerbshindernis
Open Document Format verspricht langfristige Kompatibilität und Unabhängigkeit
Fünfstufiger Migrationsprozess hilft bei systematischer Umstellung auf ODF
Konvertierung komplexer Dokumente bleibt trotz Hilfestellung herausfordernd
Besonders öffentliche Einrichtungen profitieren von offenen Dokumentenstandards
Siehe auch:
Technologie
via WinFuture News https://winfuture.de/
August 17, 2025 at 12:04PM