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Debatte um Abtreibungen: Kampfzone Frauenkörper
Debatte um Abtreibungen: Kampfzone Frauenkörper

Debatte um Abtreibungen: Kampfzone Frauenkörper

https://www.spiegel.de/kultur/debatte-um-abtreibungen-kampfzone-frauenkoerper-a-305e86b4-c46b-4fad-baaf-6bf047ec3387

An der Abtreibungsfrage spalten sich politische Lager, auch die Koalition scheint keinen Frieden zu finden. Die Geschichte zeigt sogar: Debatten über den Körper der Frau sind stets das Symptom noch größerer Krisen.

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via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

August 3, 2025 at 05:08PM

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Debatte um Abtreibungen: Kampfzone Frauenkörper
Kulturstaatsminister Weimer: Verbot von Gendersprache im Bundeskanzleramt
Kulturstaatsminister Weimer: Verbot von Gendersprache im Bundeskanzleramt

Kulturstaatsminister Weimer: Verbot von Gendersprache im Bundeskanzleramt

https://www.spiegel.de/kultur/kulturstaatsminister-weimer-verbot-von-gendersprache-im-bundeskanzleramt-a-93cc9c8d-afef-4ee2-a287-f1c5da1b1c64

Einige andere Politiker (hier kein Gendern nötig) hatten bereits in den vergangenen Jahren vergleichbare Verbote ausgesprochen.

Die Idee der gendergerechten Sprache ist eine gesellschaftliche Forderung im Zeichen der Inklusion – sie ist wortwörtlich als Konzept gegen jegliche Spaltung gedacht und zielt darauf ab, alle Menschen mit einzubeziehen. Sprache formt Gesellschaft, schafft ein Miteinander. Und auch Weimer selbst bezeichnete die Sprache als »wichtiges Medium der gesellschaftlichen Verständigung«, spricht nun aber das Verbot aus – weil er »bevormundende Spracherziehung« entschieden ablehne und das Gendern »die Spaltung unserer Gesellschaft« vertiefe.

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August 3, 2025 at 12:15PM

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Kulturstaatsminister Weimer: Verbot von Gendersprache im Bundeskanzleramt
Weird & Wonderful Historical Photos From the 20th Century
Weird & Wonderful Historical Photos From the 20th Century

Weird & Wonderful Historical Photos From the 20th Century

https://kottke.org/25/07/weird-wonderful-historical-photos-from-the-20th-century

From Alan Taylor at The Atlantic, whose curatorial eye I’ve always admired, “a grab bag of curious and interesting historical images from the 20th century”, including photos of the world’s largest banjo, diving archery, death-defying photography, and underwater alligator racing.

Tags: Alan Taylor · photography

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July 30, 2025 at 07:19PM

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Weird & Wonderful Historical Photos From the 20th Century
Protest gegen die AfD: Laut und schön
Protest gegen die AfD: Laut und schön

Protest gegen die AfD: Laut und schön

https://taz.de/Protest-gegen-die-AfD/!6100495/

Auf der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses mit Blick auf den Reichstag sitzen sich AfD-Chefin Alice Weidel und ARD-Journalist Markus Preiß hilflos gegenüber und verstehen einander kaum. Im Hintergrund, auf der anderen Seite der Spree, stehen ein paar Dutzend Protestierende. Und aus der 100.000 Watt starken Anlage des ehemaligen Gefangenentransporters „Adenauer SPR+“ dringt die Melodie des Südtiroler Andachtsjodlers in ohrenbetäubender Lautstärke – „Scheiß AfD, Scheiß AfD“ tönen sanfte Stimmen durch das Berliner Regierungsviertel.

Ak­ti­vis­t:in­nen des Künstlerkollektivs Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) haben gestört. Stören: schwaches Verb. Bedeutung: Jemanden aus seiner Ruhe oder aus einer Tätigkeit herausreißen, einen gewünschten Zustand oder Fortgang unterbrechen, sagt der Duden.

Am vergangenen Sonntag wollten sie nicht diskutieren oder diskutieren lassen. Sondern übertönten einfach die Äußerungen der AfD-Chefin und stellten mit ihrer Aktion auch gleich das ganze Format „Som­mer­inter­view“ mindestens infrage. Wenn Po­li­ti­ke­r:in­nen der rechtsextremen AfD diese Bühne geboten wird, muss die Bühne entnormalisiert werden, so das Motto. Die darauffolgende Debatte skandalisierte dann weniger die fortschreitende Normalisierung der rechtsextremen AfD als die Protestaktion selbst. Wie steht es um das allgemeine Protestverständnis?

Hilft Störung nur der AfD?

Die Störung störte. Erstmal die unmittelbar Betroffenen. Alice Weidel, als diese während des Interviews genüsslich ihre Definition von „Remigration“ ausbreiten wollte und im Anschluss, als sie die Debattenkultur und einen Angriff auf die Presse- und Informationsfreiheit beklagte. Markus Preiß, weil durch den Lärm „journalistisch einiges auf der Strecke geblieben“ sei, wie er später sagte. AfD-­Wäh­le­r:in­nen und Sym­pa­thi­san­t:in­nen, die sich in den sozialen Medien über das vermeintliche „Versagen der ARD“ ausließen.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Und dann störte die Aktion auch jene AfD-Versteher:innen, die glauben, sie helfe nur der AfD selbst, weil die Partei sich einmal mehr als Opfer stilisieren könne. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zum Beispiel, der erklärte, man könne die AfD nicht „kaputtschreien“, man müsse sie inhaltlich stellen. Alle zusammen gegen den Faschismus, alle zusammen – die AfD inhaltlich stellen, so wie die Union? Bisher würde das jedoch vor allem die Übernahme von AfD-Positionen bedeuten, wie im Falle der beschleunigten Abschiebungen, der Schließung der Grenzen oder der Verschärfungspläne beim Bürgergeld.

Doch welcher Protest bliebe dann noch übrig, wenn sich politischer und gesellschaftlicher Widerstand gegen die AfD den Gepflogenheiten des parlamentarischen Diskurses unterordnet?

„Das Spielerische ist sehr stark eingeschränkt“

„Es macht Protest oft aus, dass er lautstark stört“, sagt der Protestforscher Simon Teune von der Freien Universität Berlin gegenüber der taz. Teune forscht an der Schnittstelle von Kunst und Protest. Das Potenzial von künstlerischen Protestformen wie jenen des ZPS sieht er darin, einen Moment zu schaffen, der stellvertretend für die gesamte Situation steht. „Künstlerische und kreative Protestformen können eine problematisierte Situation auf den Punkt bringen und ihr eine ästhetische Form geben.“

Während des ARD-Sommer­interviews sei das vor allem durch den abgespielten Gesang des aktivistischen Augsburger Flinta-Chors Corner Chor passiert. Flinta steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Nichtbinäre, Trans und Agender Personen. Der Kontrast zwischen den harmonischen Stimmen, die diesen Moment der Schönheit schafften, und der simplen Botschaft könne politisch mobilisieren und einem größeren Publikum ein Deutungsangebot machen, so Teune.

Interessant sei jedoch, so der Protestforscher, dass dieser Protest als legitime Äußerungsform jetzt infrage gestellt werde. Die Legitimitätskorridore für Protest hätten sich verengt. „Der Raum für kreative Aktionen, für das Spielerische ist sehr stark eingeschränkt.“ Im Vergleich zu den 1980er und 90ern Jahren sei es heute sehr viel schwieriger, Protestformen zu finden, die nicht sofort zerpflückt und infrage gestellt würden.

Was wird der historische Abstand über den Protest der heutigen Zeit offenbaren?

Dass heute friedvolle krea­tive Protestformen stärker hinterfragt werden, hat Teunes Ansicht nach vor allem mit den sozialen Medien zu tun. „Social Media funktioniert sehr segmentiert und der Ausschnitt, den das Zen­trum für politische Schönheit verbreitet, ist ein anderer, als der, den AfD-Kreise verbreiten“, sagt er. Es sei also viel leichter, virale Momente zu schaffen, doch viel schwieriger zu wissen, wie diese letztendlich von verschiedenen Gruppen eingeordnet werden.

Kreativer Protest hat Geschichte

Schon immer haben Ak­ti­vis­t:in­nen kreativen Protest und Störmomente genutzt, um ihr Anliegen symbolisch zu verpacken. Die Studentenbewegung der 68er nutzte Protestformen wie Happenings, das sind meist spontane, improvisierte Kunstaktionen mit Publikumsbeteiligung. In den 80er Jahren flog ein Heißluftballon von Greenpeace über den Todesstreifen von West- nach Ostberlin, um gegen Atomwaffentests zu protestieren.

Seit Mitte der 2000er Jahre traten Clownsarmeen bei Anti­globalisierungsprotesten bei G8 oder G20 auf. Und die Occupy-Bewegungen der 2010er Jahre in New York, in London und in Istanbul bauten ganze Zeltstädte mit eigenen Bibliotheken und Zeitungen auf, um gegen so­zia­le und ökonomische Ungleichheiten zu protestieren. In den letzten Jahren haben schließlich Klima­ak­ti­vis­t:in­nen der Letzten Generation und von Extinction Rebellion Gebrauch von kreativen Formen des Protests und zivilen Widerstands gemacht – mit Farbattacken und Sitzblockaden.

Das Zentrum für Politische Schönheit arbeitet seit 2009 mit provokanten, künstlerischen Protestformen, häufig sind sie explizit gegen die AfD gerichtet. Nach einer Rede Björn Höckes im Jahr 2017, in dem er das Berliner Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnete, bauten sie 24 Betonstelen in den Nachbargarten von dessen Haus im thüringischen Bornhagen. 2019 erntete das Kollektiv viel Kritik, als sie die vermeintliche Asche von Opfern des Holocausts in einer Säule vor dem Reichstag installierten, als Mahnung an die CDU, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten.

Künstlerischer Protest folgt einer eigenen Logik

Kunst und Politik erleben in solchen Momenten eine Verquickung, agieren außerhalb des rein inhaltlichen Diskurses, überschreiten dabei auch Grenzen. Aktionskünstler Phi­lipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit sagte vor einigen Jahren: „Im Gegensatz zum Diskurs hat Kunst die Freiheit, Fragen zu stellen, aber sie muss keine Antworten liefern.“ Das kann kritisiert werden, dennoch folgt künstlerischer Protest einer eigenen Logik. Er spielt mit Freiheiten, mit Deutungsoffenheit und Ambivalenz, mit genau dem, was durch die AfD bedroht ist.

Anstatt sie zu skandalisieren, sollten Kunst und Protest also vielmehr als Strategien gegen das allgemeine Gefühl von Hilflosigkeit erkannt werden. Die Mahnungen, „Störung nutze nur der AfD“, laufen ins Leere, denn bisher scheint der AfD kaum etwas zu schaden. In Umfragen liegt sie bei 25 Prozent, gleichauf mit der Union. Niemand hat ein Patentrezept, das zu insinuieren wäre anmaßend.

Der AfD muss auf vielfältige Weise begegnet werden, nicht nur im politischen Diskurs, sondern auch mit Kunst, mit Satire, mit Haltung. Genau in diesen Formen liegt die Stärke des demokratischen Protests: Er kann witzig sein, ironisch, subversiv. Bei Protesten von Rechtsextremen sieht es anders aus – angesichts der dort zur Schau getragenen Menschenverachtung und des Rassismus kann einem nur das Lachen im Hals stecken bleiben.

Vielleicht wird es doch nicht so schlimm gewesen sein

Schließlich lohnt ein Gedanke an die Zukunft. Denn wie Protest gewertet wird, kann sich im Laufe der Jahre verschieben. Laut Protestforscher Teune wurden beispielsweise die Gewalt in der Sufragettenbewegung und in der Anti-Atom-Bewegung im Nachhinein getilgt, während ihre Erfolge gefeiert wurden.

Was also wird der historische Abstand über den Protest der heutigen Zeit offenbaren? „Wer weiß, in 10, 15 Jahren, falls die AfD an der Macht ist und eine Politik macht wie in den USA, in Ungarn oder in Russland, dann kann sich die Bewertung im Nachhinein noch mal verschieben“, so Teune. Vielleicht wird es dann doch nicht so problematisch gewesen sein, Alice Weidel im Sommerinterview zu stören.

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via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 25, 2025 at 08:05PM

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Protest gegen die AfD: Laut und schön
Wie wollen wir leben?
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Wie wollen wir leben?

https://kreuz-und-quer.de/2025/07/25/wie-wollen-wir-leben/

Wenn Russland gewinnt – Gedanken zum neuen Buch von Carlo Masala

Dr. Christoph Braß

Professor Carlo Masala hat ein schmales Buch vorgelegt, das sich zu lesen lohnt. Der Titel lautet: „Wenn Russland gewinnt. Ein Szenario.“ Spätestens seit Russlands völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine ist Carlo Masala gern gesehenen Gast in zahlreichen öffentlichen Debatten. Er hat unter anderem Politikwissenschaften studiert und ist Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München.

Manchmal ist es sinnvoll, das Nachwort zuerst zu lesen. Dort spricht Masala von der Notwendigkeit von Resilienz und Widerstandsfähigkeit der demokratischen Gesellschaften gegenüber Russland und seiner hybriden Kriegsführung, die auch uns schon lange trifft. Im Kern geht es um „die Art und Weise, wie wir leben und leben wollen.“ Also konkret: Was ist es mir wert, dass ich in Freiheit so leben kann, wie ich möchte? Welchen Preis bin ich zu zahlen bereit, dass mir und meinem Land die Demokratie bewahrt bleibt? Die Kosten kann man grob abschätzen – nicht nur im Bündnisfall (der hoffentlich nie eintreten wird), sondern zum Beispiel bei der Priorisierung von Staatsaufgaben – ein unschönes Thema, dem wir gerne ausweichen. Die Frage bleibt dennoch: Können wir uns, wenn die Verteidigungskosten steigen, noch alles leisten? Müssen wir Prioritäten setzen? Einige Länder im Osten Europas oder des Baltikums können da auf eigene, leidvolle Erfahrungen im sowjetischen Dunstkreis zurückblicken und sind da deutlich entschiedener.

Im Untertitel heißt das Buch von Carlo Masala „Ein Szenario“. Der Plot, der in dem Buch beschrieben wird, muss nicht zwangsläufig eintreten, aber die Möglichkeit dazu besteht durchaus. In der Politik und im Militär ist das Erstellen von Szenarien mit verschiedenen Ausgangslagen eine Methode, um für die folgenden Varianten besser gewappnet zu sein. In Szenarien zu denken, beugt „intellektueller Bequemlichkeit“ vor, schreibt Masala. Man kann es lesen wie eine Kurzgeschichte. Aber der Hintergrund ist durchaus real.

Masalas Szenario spielt sich nicht in allzu weiter Zukunft ab: Der Ukraine-Krieg ist beendet worden. Man kann diesen Friedensschluss auch als Kapitulation der Ukraine begreifen: Sie muss erhebliche Gebietsabtretungen hinnehmen und sich zur dauerhaften Neutralität verpflichten. Die USA haben sich von der Ukraine in einem merkwürdigen Schlingerkurs abgewandt. Russland hat einen hohen Blutzoll entrichtet – aber de facto gesiegt. Wenig später zieht sich Putin aufs Altenteil zurück. Sein Nachfolger ist weitgehend unbekannt. Einige im Westen haben die Hoffnung auf ein Tauwetter…

In vielen Ländern Europas sind seit Jahren die ultra-rechten und linken Fraktionen auf dem Vormarsch. Was sie unter anderem eint, ist ein demonstratives Desinteresse an der Ukraine und deren Schicksal. Sie blenden freilich aus, dass damit letztlich auch unser Schicksal gemeint sein könnte. Hinzukommt die reale Gefahr, dass sich die USA unter dem gegenwärtigen Präsidenten Trump von Europa zurückziehen werden.

In einem kleinen Kreis berät man in Russland, wie man wieder „auf Augenhöhe“ mit den USA, aber vor allem auch mit China kommen kann. Ein Ziel steht relativ rasch fest: Die NATO soll nachhaltig geschwächt werden – allerdings sollte der große Krieg nach Möglichkeit vermieden werden. Eine Kleinstadt in Estland, gelegen an der russischen Grenze, rückt in den Fokus. In dieser Stadt ist die Mehrheit der Bevölkerung russischstämmig. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der sowjetischen Regierung im Zuge der Durchmischung der Bevölkerungen dort angesiedelt. Es gibt solche Städte im Baltikum tatsächlich. Der Plan sieht vor, dass russische Truppen die Stadt im Handstreich erobern sollen – angeblich, um den Schutz ihrer Landsleute, die sich von der Verwaltung des demokratischen Estlands vernachlässigt gesehen haben, wieder zu gewährleisten.

Dem westlichen Verteidigungsbündnis bleiben damit zwei Optionen übrig: Sie könnte den Bündnisfall nach Artikel 5 ausrufen. Dagegen spräche, dass der Ort im Osten Estland kaum Bedeutung hätte – warum sollte man dazu einen Dritten Weltkrieg riskieren? Zudem könnten die russischen Truppen sich rasch zurückziehen. Verzichtete die NATO dagegen auf die Ausrufung des Bündnisfalles, stünde sie deutlich geschwächt da. Alle können sehen, dass auf „den Westen“ – wenn es darauf ankommt – kein Verlass mehr ist. Das wäre das eigentliche Ziel der russischen Übung. Kritisch könnte man allenfalls anmerken, dass es vielleicht noch andere Lösungen geben könnte.

Die Blaupause für die NATO-Provokation lieferte übrigens die Remilitarisierung des Rheinlandes durch die NSDAP-Regierung 1936. Unter partiellen Bruch des Versailler Vertrages von 1919 ließ Hitler das Rheinland militärisch besetzen. (Masala datiert hier den Versailler Vertrag irrtümlich auf das Jahr 1918.) Das Kalkül des Diktators Hitler ging damals auf. Und die Welt schaute tatenlos zu.

Masala gelingt das Kunststück, das Szenario einzubinden in einer Fülle von Nebenkriegsschauplätzen, die alle erhellend sind, auf die wir aber hier nicht näher eingehen können. Lesen Sie die Episode der „Eroberung“ der „Hans-Insel“. Sie liegt im Nordpolarmeer, hat eine Fläche von 1,3 Quadratkilometer und ist menschenleer. Hier lässt der Professor für internationale Politik auch den Realsatiriker aufblitzen.

Masala mahnt vor allem drei Dinge an: Erstens: Wir brauchen eine verlässliche Strategie. Die gibt es offenbar nicht. Wir müssen begreifen, dass es nicht nur um die Ukraine geht, sondern letztlich um einen „Weltordnungskonflikt“, die auch uns betrifft. Zweitens: Wir müssen mit nuklearen Drohungen umzugehen lernen. Die sendet Russland sehr bewusst aus, und Teile der westlichen Gesellschaft verfallen immer wieder in eine Art Schockstarre. Drittens: Wir sollten darauf achten, dass wir der Erschöpfung und Ermattung demokratischer Gesellschaften widerstehen können. Das ist wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe.

P.S.: Wie das Szenario zwischen Russland und der NATO ausgeht, wird hier nicht verraten.

Carlo Masala: Wenn Russland gewinnt. Ein Szenario. München 2025.

Dr. Christoph Braß

Dr. Christoph Braß, Jahrgang 1967, ist einer der Redakteure von „kreuz-und-quer.de“ und war längere Zeit Vizepräsident des ZdK. Er war Abteilungsleiter Inland unter Bundespräsident Gauck.

Religion

via kreuz-und-quer.de https://kreuz-und-quer.de

July 25, 2025 at 07:37PM

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Wie wollen wir leben?
Rechtsextremismus in Spremberg: In der rechten Ecke
Rechtsextremismus in Spremberg: In der rechten Ecke

Rechtsextremismus in Spremberg: In der rechten Ecke

https://taz.de/Rechtsextremismus-in-Spremberg/!6100418/

Spremberg taz | Es ist kein leichter Auftritt für Christine Herntier. Die Bürgermeisterin von Spremberg steht an diesem Mittwochnachmittag Ende Juli am Rednerpult in einem schmucklosen Raum, es tagt die Stadtverordnetenversammlung der Gemeinde im äußersten Südosten von Brandenburg. Herntier hat gerade noch alle möglichen lokalpolitischen Themen heruntergebetet – Freibadsanierung, Bürgerhaushalt, Heimatfest –, da atmet sie tief durch. Jetzt will sie über das sprechen, womit sie in den vergangenen Tagen bundesweit in den Schlagzeilen war: ihren Weckruf, dass Spremberg ein massives Problem mit Rechtsextremismus hat.

„Ich habe teils heftige negative Reaktionen bekommen. Man wirft mir vor, dass ich die Stadt in ein schlechtes Licht rücken würde“, sagt die parteilose Bürgermeisterin. Sie sei aber nicht überrascht von der Kritik. Die sei sowieso nichts Schlechtes: „So finden wir aus der Sprachlosigkeit heraus.“

Und das war ihr erklärtes Ziel, als sie sich eine Woche zuvor im Amtsblatt an die Ein­woh­ne­r*in­nen Sprembergs gewandt hatte.

In dem Schreiben beklagte sie eine „Flut von Schmierereien, verfassungsfeindlichen Symbolen, Verherrlichung von Adolf Hitler mitten in der Stadt“. Lehrer und Schüler kämen zu ihr, erzählten ihr „voller Wut und Angst“ Dinge, die sie nicht für möglich gehalten hätte. „Wirklich, es ist zu einer Bedrohung geworden. Wir reden nicht darüber! Das ist doch schlimm!“

Damit hat Herntier offensichtlich einen Nerv getroffen. Die Nachricht von der Klartext-Bürgermeisterin machte schnell die Runde, weit über Spremberg und Brandenburg hinaus. Schon bald war sie live zu Gast im ZDF-„heute-journal“, zur besten Sendezeit.

Eine schmucke historische Altstadt

Was ist also los in Spremberg? Etwas mehr als 20.000 Menschen wohnen hier, rund eine halbe Autostunde südlich von Cottbus gelegen. Die historische Altstadt liegt schmuck auf einer Spreeinsel, Rathaus- und Kirchturm schauen über den Dächern hervor. Am Stadtrand, gleich an der Landesgrenze zu Sachsen, qualmen die beiden Kühltürme des Braunkohlekraftwerks Schwarze Pumpe, bis 2038 darf es noch laufen, dann ist Schluss.

„Perle der Lausitz“ lautet die unbescheidene Selbstbezeichnung der Sprem­berger für ihre Stadt. Politisch ist sie tiefblau eingefärbt. Bei der Bundestagswahl im Frühjahr erhielt die AfD hier rund 45 Prozent der Zweitstimmen. Auf Platz zwei landete die CDU – mit 15 Prozent. Darüber hinaus gilt der Süden Brandenburgs seit Langem als Hochburg der Neonazi-Szene, die hier eng vernetzt ist mit dem Hooligan- und Kampfsportmilieu.

Besonders lange suchen muss man nicht, um in Spremberg das zu finden, was Herntier beklagt. Am Rande der Altstadt rauscht die Hauptspree über ein Wehr, der Uferweg führt unter einer Brücke hindurch. „I love NS“ ist dort zu lesen, gleich neben einem großen Graffito mit dem Szenecode „14/88“. Ein paar Schritte entfernt sitzen Jugendliche auf einer Bank. Es ist Montagnachmittag, sie trinken Bier, rauchen Selbstgedrehte. Ein Freund kommt dazu, auf seinem T-Shirt prangt in Frakturschrift „Ost-, Ost-, Ostdeutschland“. Zur Begrüßung formt er mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis, die übrigen Finger weit abgespreizt: White Power.

Szenen wie diese überraschen Benny Stobiński nicht. Der 43-Jährige ist in Sprem­berg aufgewachsen und seit 2002 Sozialarbeiter im Jugendbereich. Er hat, wie er sagt, mehrere Neonaziwellen in der Region miterlebt. Doch auch ihm bereitet die aktuelle Situation Sorgen: „Es ist krass, wie das in den letzten Monaten zugenommen hat“, sagt Stobiński zur taz. Am Skatepark etwa habe er beobachtet, wie sich Jugendliche zur Begrüßung den Hitlergruß gezeigt hätten. „Die sind erst 13, 14 Jahre alt.“

Er wolle die jungen Menschen aber auf keinen Fall aufgeben, sagt er: „Die meisten sind keine Neonazis. Aber sie sind empfänglich für rechtes Gedankengut.“ Es gehe deshalb darum, sie frühzeitig davon wegzuhalten, ihnen Alternativen zu bieten, „damit völkische Ideologie nicht die einzige Option ist, die einem Jugendlichen hier attraktiv erscheint“.

Mittel für Jugendarbeit werden gekürzt

Momentan würden aber viele Jugendliche allein gelassen. „Die Landesregierung kürzt finanzielle Mittel für die Jugendarbeit“, kritisiert Stobiński, der auch parteiloser Stadtverordneter in Spremberg ist. In dieser Situation kämen dann Kader von der Neonazi-Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ und böten Gruppenerfahrungen an wie Sport und Wandern. „So etwas verspricht ein Gefühl von Gemeinschaft. Natürlich fühlen sich die Jugendlichen erst mal angesprochen.“

Tatsächlich ist „Der Dritte Weg“ verstärkt in Spremberg und der Niederlausitz unterwegs. Dafür wurde extra ein sogenannter Stützpunkt Spreewald-Lausitz gegründet. Neben Sticker- und Plakataktionen fallen die Neonazis durch Infostände in der Altstadt auf und verteilen Flyer vor Schulen. Im Frühjahr hielten sie zudem ein militärisch anmutendes Sport-Event im Stadtpark ab und posteten Videos davon im Netz.

Und es kommt zu Gewalt in Spremberg: etwa an der Berufsorientierten Oberschule, wo ein Schüler eine Lehrerin schlug. Einer RBB-Recherche zufolge herrscht dort ein Klima der Angst, der Schulleiter spielt die Geschehnisse herunter. Auch der linke Jugendklub Erebos wurde angegriffen.

Vorfälle, die einen größeren Trend verdeutlichen: An vielen Orten sind junge, aktionsorientierte Rechtsextreme auf dem Vormarsch. Das untermauert auch der jüngst erschienene Verfassungsschutzbericht für Brandenburg mit Zahlen. Die Behörde erfasste im vergangenen Jahr 3.650 Rechtsextreme in dem Bundesland – fast 20 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der Anstieg sei vor allem auf junge Menschen zurückzuführen, betont Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos). Trotzdem wird das Problem vielerorts kleingeredet. In Bad Freienwalde etwa, wo Neonazis im Juni bei einem Stadtfest auf Menschen einschlugen, sprach der CDU-Bürgermeister danach nur von einer „Störung“.

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Umso bemerkenswerter ist also der Weg, den Christine Herntier in Spremberg wählt. Das findet auch Bianca Broda, die 2021 die Initiative „Unteilbar“ in der Stadt mitgegründet hat. „Die Bürgermeisterin hat das Problem mit Rechtsextremismus schon vorher ernst genommen, aber nicht so deutlich nach außen getragen“, sagt die 45-Jährige zur taz. „Wir begrüßen das ausdrücklich und finden das sehr mutig.“

Spremberg nicht aufgeben

Auch Broda ist in Spremberg aufgewachsen und vor sechs Jahren in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Motivation hinter ihrem Engagement bei ­„Unteilbar“ sei, dass sie Spremberg nicht aufgeben will: „Wir leben gerne hier. Und wir sind nicht hoffnungslos – im Gegenteil.“

Sie und ihre Mit­strei­te­r*in­nen wollen Begegnungsräume schaffen, wie Broda das nennt: Orte, an denen Sprem­ber­ge­r*in­nen aller Generationen ins Gespräch kommen. Im Juni etwa haben sie ein Sommerfest organisiert. „Wir versuchen bei unseren Aktionen vor allem zu betonen, wie wir in dieser Stadt zusammenleben wollen: solidarisch und vielfältig.“

Je klarer wir ansprechen, dass unsere Stadt ein Problem mit Rechtsextre­mismus hat, desto weniger ist das Thema tabuisiert

Bianca Broda von der Initiative „Unteilbar“ in Spremberg

Dafür wird Broda auch angefeindet. „In manchen Situationen habe ich schon ein mulmiges Gefühl“, sagt sie. Etwa habe sie schon mal im Supermarkt dumme Kommentare bekommen. Aber sie will sich nicht unterkriegen lassen: „Je klarer wir ansprechen, dass unsere Stadt ein Problem mit Rechtsextremismus hat, desto weniger ist das Thema tabuisiert. Die Kontroverse sorgt dafür, dass wir einen Umgang damit finden.“

Und die Kontroverse, die ist in Sprem­berg in vollem Gange. Im Bäckerei-Café am Marktplatz etwa, schräg gegenüber vom historischen Rathaus. Hier sitzen am Montagmittag zwei Rentnerinnen bei Café crème unter den großen Sonnenschirmen. Beide wohnen schon ihr ganzes Leben in der Region – und sind ziemlich unterschiedlicher Meinung, wenn es um den Weckruf der Bürgermeisterin geht.

„Ich bin aus allen Wolken gefallen“, sagt die eine. „Ich persönlich hab hier nichts mitbekommen.“ Was Herntier gemacht habe, finde sie nicht gut: „Man weiß ja auch gar nicht, wer dahintersteckt, ob das Rechte oder Linke sind. Die Linken sind doch genauso schlimm.“

Bei ihrer Freundin hingegen klingt das ganz anders: „Das war höchste Zeit. Wir hatten das schon mal vor 30 Jahren, und das alles kocht jetzt gerade wieder hoch. Leute werden bedroht, Bürgermeister, Lehrer. Wenn einer den Mund aufmacht, dann ist das richtig!“

Mit Abwahlantrag gedroht

Trotzdem steht Christine Herntier jetzt unter großem Druck. Kurz vor ihrem Auftritt vor der Stadtverordnetenversammlung gibt es eine erste kleine Demo auf dem Marktplatz. Deutschlandfahne, klein bedruckte Plakate, auf denen die Bürgermeisterin zum Rücktritt aufgefordert wird. Auch später wird in einschlägigen Telegram-Kanälen mobilisiert. Und die AfD droht mit einem Abwahlantrag.

Herntier selbst verbreitet derweil Zweckoptimismus. „Alle finden es scheiße, dass Spremberg in die rechte Ecke gestellt wird“, sagt sie. Das sei der kleinste gemeinsame Nenner – auf dessen Basis könne man jetzt reden. Zudem hat Innenminister Wilke Hilfe angekündigt. Der Verfassungsschutz werde vor Ort schauen, wie man Spremberg unterstützen könne, sagte Wilke. Er wolle darüber hinaus die Prävention an Schulen stärken.

Bianca Broda von „Unteilbar“ bleibt skeptisch. „Was Jugendliche wirklich brauchen, ist Teilhabe – und nicht, dass das Ministerium sich jetzt einen Punkteplan überlegt.“ Sie fordert eine Ausweitung von Schulprojekten, denn viele Angebote in Brandenburg seien auf den Raum Potsdam beschränkt.

Für sie ist klar: Sie will hier

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Rechtsextremismus in Spremberg: In der rechten Ecke
Der Weg ins Kanzleramt? Wie die AfD-Strategie funktioniert
Der Weg ins Kanzleramt? Wie die AfD-Strategie funktioniert

Der Weg ins Kanzleramt? Wie die AfD-Strategie funktioniert

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-strategie-104.html

analyse

Parteiinternes Papier Wie die AfD-Strategie funktioniert

Stand: 25.07.2025 06:11 Uhr

Vor Kurzem wurde eine Strategie der AfD öffentlich, wie sie ins Kanzleramt kommen will - nämlich mit Kulturkampf und Spaltung. Das Auftreten der Partei zeigt: Sie hält sich auch dran.

Die AfD ist die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag und will in manchen Bundesländern nächstes Jahr stärkste politische Kraft werden. Eigentlich könnte sie zufrieden sein, aber wer Politik macht, will normalerweise auch regieren - das ist für die AfD bislang unmöglich.

Viele halten sie für unwählbar und sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Gegen die Einstufung als "gesichert rechtsextremistisch" geht die Partei aktuell juristisch vor. Wie sie ins Kanzleramt kommen will, hat sie in einem internen Strategiepapier aufgeschrieben - und die vergangenen Wochen zeigen deutlich, wie die AfD diesem Papier folgt.

Schritt 1: "Kulturkampf"

53 Seiten lang ist das Strategiepapier, voller Potenzialanalysen, Umfragen, Tabellen. Dabei geht es weniger um Inhalte und mehr um politisches Taktieren. Die wichtigste Seite trägt die Überschrift "Brandmauer stürzen: lagerübergreifende Koalitionen verhindern".

In aller Kürze ist zusammengefasst, wie die Zusammenarbeit von Union und SPD unmöglich gemacht werden soll. Schritt 1: Durch einen "Kulturkampf" will die AfD eine Polarisierung zwischen AfD und Linke erreichen, gleichzeitig setzt man auf Solidarität von SPD und Grünen, die dann weiter nach links rücken.

Schritt 1 ist also ein gezielter Angriff auf linke Themen sowie auf die Partei Die Linke - über der Überschrift "Kulturkampf" prangt ein Bild von Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek.

Die Causa Brosius-Gersdorf

Ein Paradebeispiel für Schritt 1 war in den vergangenen Wochen zu beobachten: Der "Kulturkampf", in dessen Zentrum sich die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf wiederfand, die nicht zur Richterin am Verfassungsgericht gewählt wurde.

Innerhalb weniger Tage platzierten rechte bis extrem rechte Medienplattformen und viele AfD-Funktionäre die Erzählung, Brosius-Gersdorf sei eine "Abtreibungsfanatikerin", die "neun Monate alte Babys zermetzeln" wolle. Nichts davon stimmt, aber viele haben diese Erzählung weitergetragen.

Das kann der Grund dafür sein, dass am Tag der Abstimmung eine Vielzahl der Unions-Abgeordneten nicht mehr für die Juristin stimmen wollte. Die AfD jubelte - und startete sogleich den nächsten "Kulturkampf" mit einem Frontalangriff auf die zweite Richterkandidatin: Ann-Katrin Kaufhold betitelte Stephan Brandner, der stellvertretende Bundessprecher der AfD, als "radikale Klimaaktivistin".

Als Alice Weidel im ARD-Sommerinterview auf die Spaltung des Landes angesprochen wurde, reagierte sie im ersten Moment vermeintlich einsichtig, sagte, das finde sie "schlimm" - um im nächsten Moment die Verantwortung dafür bei Linken, Grünen und SPD zu sehen.

Schritt 2: "Ampel 2"

Im AfD-Strategiepapier steht wörtlich: "Die Gegensätze zwischen Union und SPD unüberbrückbar machen", darüber ein Bild, auf dem CDU-Kanzler Friedrich Merz und SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil durch einen Blitz getrennt werden.

Ins Kanzleramt kommt die AfD nicht ohne Koalitionspartner und der heißt aus ihrer Sicht am ehesten CDU/CSU. Schritt 2 bedeutet also: Die sogenannte Brandmauer der Union zur AfD muss fallen - und der bisherige Partner SPD muss weg von der Seite der Union.

Die Politikwissenschaftlerin Anna-Sophie Heinze von der Uni Trier beobachtet die AfD schon lange. Auch in anderen europäischen Ländern sehe man, wie Rechtsaußenparteien strategisch versuchen, anschlussfähig zu werden an traditionell konservative Parteien. Ist die SPD erst weg, wäre die Union offen für Koalitionen mit ganz rechts, so die Hoffnung der AfD.

Markus Frohnmaier ist AfD-Fraktionsvize im Bundestag und Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg. Er glaubt, die Union brauche die AfD, "um glaubwürdig zu bleiben". Seine Partei würde nur auf "Gegensätze" zwischen Union und SPD aufmerksam machen, für den "Kulturkampf" würden diese dann allein sorgen: "Häufig muss die AfD ja eigentlich gar nichts tun, außer die Punkte, für die wir stehen, anbieten und zuschauen, was die anderen da wieder machen." Entwaffnend ehrlich.

SPD entschieden, Union uneins

Carmen Wegge ist Sprecherin für Recht und Verbraucherschutz der SPD-Bundestagsfraktion und hat das AfD-Strategiepapier gelesen. Sie sagt klar: So eine Spaltung dürfe nicht passieren. SPD und Union müssten eng zusammenbleiben, es dürfe kein Keil zwischen die beiden Parteien getrieben werden.

Die ausgesetzte Verfassungsrichterwahl nennt sie einen "Teilerfolg für die rechtsextremen Kräfte in diesem Land. Und auch das muss uns zu denken geben, das darf es nie wieder geben."

Vonseiten der Union gibt es kaum Äußerungen zum Strategiepapier. Zwar hat Bundeskanzler Merz auf seiner Sommer-Pressekonferenz die Kampagne gegen Brosius-Gersdorf verurteilt, sprach aber dennoch offensiv darüber, eine Alternative zu dieser Kandidatin zu finden. Damit signalisierte er indirekt, dass die AfD-Strategie durchaus innerhalb der Union verfängt. Wie die Sache weitergeht - aktuell unklar.

Schritt 3: "Druck auf Union erhöhen"

Im dritten Schritt will die AfD der Union den Markenkern streitig machen und gezielt deren Wählergruppen ansprechen. Laut Strategiepapier soll es mit der Union einen Wettstreit um Themen geben, bei denen große Unzufriedenheit bei vielen Wählern vermutet wird: Wirtschafts-, Steuer- und Finanzpolitik zum Beispiel.

Noch vor wenigen Jahren haben die meisten Menschen in Deutschland der AfD bei diesen Themen nicht sonderlich viel zugetraut. Mittlerweile zeigen Umfragen, dass immer mehr daran glauben, die AfD könnte diese Probleme besser lösen als andere Parteien.

Beweisen will sie das zum Beispiel durch ihre "Steuerreform 2025", mit der sie im Herbst die Bundesregierung unter Druck setzen will. Sie verspricht beispielsweise einen einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent oder dass Familien mit drei Kindern erst ab einem Einkommen von 70.000 Euro überhaupt Steuern zahlen müssen.

Dass sich aus dem Papier ein jährliches Defizit von rund 150 Milliarden Euro ergibt, kann der Partei egal sein. Solange die AfD nicht regiert, muss sie auch keine ihrer Ideen umsetzen.

Politikwissenschaftlerin: AfD-Papier widerspricht Demokratiegrundsätzen

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch wirkt entschlossen, wenn sie über den "Kulturkampf" spricht. Auf dem YouTube-Kanal der AfD-Fraktion sagt sie in einem Video über die Richterwahl, man werde ihn "führen in aller Klarheit, in aller Schärfe. Und die CDU muss sich am Ende entscheiden, auf welcher Seite sie steht."

Auch das geplante Polarisieren der Menschen im Land verteidigt sie. Das sei zwar "alles sehr traurig", aber wie Weidel im ARD-Sommerinterview folgt auch von Storch dem eigenen Strategiepapier. Die Spalter sitzen ihrer Meinung nach links: "Die fangen an. Wir werden da voll reingehen. Und dann muss sich am Ende jeder entscheiden, wo er steht." Auf der rechten Seite, hofft von Storch, die zum ultrakonservativen Flügel der AfD gehört.

Für Politikwissenschaftlerin Anna-Sophie Heinze von der Uni Trier widersprechen die harten Vorwürfe gegenüber anderen Politikern oder die Erzählung, Opfer willkürlicher Ausgrenzung durch andere Parteien zu sein, demokratischen Grundsätzen. Die AfD würde damit vollkommen ignorieren, wie eine repräsentative Demokratie funktioniert, "nämlich mit Kompromissen, mit der Akzeptanz von demokratischen Grundprinzipien".

Dazu gehöre nicht, den politischen Gegner die ganze Zeit herabzuwürdigen, meint Heinze. "Insofern ist es so ein bisschen die ständige Mär der AfD, ohne tatsächlich etwas für eine mögliche Koalitionsfähigkeit zu tun." Da helfen auch selbstauferlegte "Benimmregeln" nichts.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 25, 2025 at 06:16AM

·tagesschau.de·
Der Weg ins Kanzleramt? Wie die AfD-Strategie funktioniert
Taktik statt Tempo: Spiele-Tipp Swapperoo ist hervorragend gealtert
Taktik statt Tempo: Spiele-Tipp Swapperoo ist hervorragend gealtert

Taktik statt Tempo: Spiele-Tipp Swapperoo ist hervorragend gealtert

https://www.iphone-ticker.de/taktik-statt-tempo-spiele-tipp-swapperoo-ist-hervorragend-gealtert-260723/

Neun Jahre nach seiner Erstveröffentlichung im App Store ist das Puzzlespiel Swapperoo wieder in unserem Alltag aufgetaucht, und funktioniert auch auf aktuellen Geräten wie dem iPhone 16 Pro noch problemlos. Wir nehmen dies zum Anlass, noch einmal einen Blick auf den kleinen, unscheinbaren Titel von Fallen Tree Games zu werfen, der sich deutlich vom typischen Match-3-Angebot im App Store abhebt.

Statt endlosem Punkte-Sammeln, In-App-Käufen und Spielhallen-Mechaniken setzt Swapperoo auf klar definierte Levelziele und ein durchdachtes Spielprinzip. Die Grundidee ist zwar vertraut: Gleiche Spielsteine werden kombiniert und verschwinden. Doch das Regelwerk erweitert bekannte Muster um taktische Elemente. Bestimmte Steine dürfen nur in eine Richtung bewegt werden, andere verschwinden nach wenigen Spielzügen oder müssen gezielt ausgelöst werden, um Fortschritt zu ermöglichen. Ein unüberlegter Schritt kann den Levelerfolg verhindern.

Anspruchsvoller als es scheint

Auch wenn Swapperoo grafisch eher schlicht gehalten ist, überzeugt es spielerisch mit Tiefe. Die 38 Standard-Level bauen systematisch aufeinander auf und erfordern zunehmend vorausschauendes Denken. Wer hier erfolgreich sein will, sollte mehrere Spielzüge im Voraus planen. Die spätere „Challenge“-Sektion bietet zusätzlich 75 Brettsituationen, die in einer begrenzten Anzahl an Zügen gelöst werden müssen.

Das Spielgeschehen wird von einem entspannten Jazz-Soundtrack begleitet, der gut zur ruhigen, konzentrierten Atmosphäre passt. Die App speichert Spielfortschritte in der iCloud und verzeiht versehentliche Eingaben. Wer sich einmal verklickt, kann auf eine intelligente Eingabeerkennung bauen, die potenziell frustrierende Fehlbedienungen vermeidet.

Spielstand zurücksetzen und neu starten

Swapperoo kostet aktuell 2,99 Euro und läuft stabil auf modernen iOS-Geräten. Wir empfehlen, den Spielstand bei Wiedereinstieg zurückzusetzen und sich bewusst noch einmal auf das durchdachte Leveldesign einzulassen. Die App bietet für ihren Preis eine solide Mischung aus Herausforderung, taktischem Anspruch und entspannter Präsentation. Wer Geduld und Freude am Knobeln mitbringt, wird gut unterhalten. Auch fast zehn Jahre nach unserer Erstvorstellung bleibt Swapperoo eine ausgesprochene Empfehlung.

‎Swapperoo (2,99 €, App Store) →

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Technologie

via iphone-ticker.de https://www.iphone-ticker.de/

July 24, 2025 at 08:02AM

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Taktik statt Tempo: Spiele-Tipp Swapperoo ist hervorragend gealtert
The battle for Bangladesh
The battle for Bangladesh

The battle for Bangladesh

http://www.bbc.co.uk/programmes/p0lrmnz8

In July 2024 Bangladesh was rocked by protests. They were sparked by anger at widespread corruption, and the reinstatement of a quota system that reserved 30% of civil service jobs for families of war veterans. An estimated 1400 people were killed in the protests which led to Bangladesh’s leader of 15 years, Sheikh Hasina, fleeing the country. After months of painstaking investigation, BBC Eye can now reveal how the police response to the protest unfolded and has verified a leaked audio recording in which Sheikh Hasina is heard authorising her security services to use lethal weapons against the protesters. We follow the story of one young man in particular, struggling to find justice for his 19-year-old brother who was among those killed.

Englisch

via The Documentary Podcast http://www.bbc.co.uk/programmes/p02nq0lx

July 24, 2025 at 02:33AM

·bbc.co.uk·
The battle for Bangladesh
Sommerinterview-Protest: Wer hilft hier der AfD?
Sommerinterview-Protest: Wer hilft hier der AfD?

Sommerinterview-Protest: Wer hilft hier der AfD?

https://netzpolitik.org/2025/sommerinterview-protest-wer-hilft-hier-der-afd/

Die ARD sendet ein Sommerinterview mit AfD-Spitzenfrau Alice Weidel, das durch lautstarke Proteste torpediert wird. Der Protest richtet sich auch gegen die ARD selbst und ihre normalfreundliche Behandlung der rechtsextremen Partei. Doch die will das nicht wahrhaben. Ein Kommentar.

Alice Weidel (hier mal links) zeigt auf den Adenauer-Bus des Zentrums für politische Schönheit. – Screenshot / ARD

Es war ein hörbarer und starker Protest: Demonstrierende haben gemeinsam mit dem Zentrum für politische Schönheit das ARD-Sommerinterview mit der Rechtsextremistin Alice Weidel (AfD) gekapert. Und zwar nicht nur mit ein paar Parolen, Buh-Rufen und Tröten, sondern auch über Minuten mit dem unüberhörbaren Chorgesang „Scheiß AfD, scheiß AfD“. Selten war eine Störaktion im deutschen Fernsehen effektiver.

Natürlich sind die Gegner dieser Protestaktion nicht weit. Erwartbar lügen die Rechtsextremistenfreunde sich nun in die Tasche, dass die ARD die Proteste bestellt oder extra laut aufgedreht hätte, um das Interview zu torpedieren. So weit, so durchsichtig. Nazis lügen halt, ob auf der Braunplattform X, in der Jungen Freiheit oder im ARD-Sommerinterview.

Naives Verständnis eines neutralen Journalismus

Umso mehr überrascht das anhaltend naive wie selbstverliebte Verständnis eines neutralen Journalismus, der angeblich in der Lage ist, Faschistinnen wie Weidel in Interviews und Talkshows „zu stellen“. Seit vielen Jahren versuchen sich gestandene Medienleute daran, die AfD zu dechiffrieren und ihre Ziele offenzulegen. Das ist in vielen Fällen auch gelungen, wohl aber noch nie in seichten Gesprächsformaten.

Bei der ARD hat man bis heute nicht verstanden – oder will man nicht wahrhaben -, dass die Talkshow- und Interviewbühne zum Aufstieg und vor allem zur Normalisierung der rechtsextremen Partei beigetragen hat. Die Anstalt hofiert die AfD weiter und tut so, als sei ein lauschiges Interview vor Regierungskulisse ein gleichwertiges Format gegenüber Recherche, Meldung oder Dokumentation. Und sie rechtfertigt die Einladung Weidels damit, dass die AfD als große Partei gleichberechtigt behandelt werden müsse – was jedoch nicht stimmt.

Alle wissen doch, dass in rechtsextremen Kreisen längst eine andere Realität herrscht. Dass jeder unkritische Schnipsel aus den Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen auf TikTok an die willigen Follower verfüttert wird. Dass kritische Fragen herausgeschnitten und dass Faktenchecks ignoriert werden.

In der anhaltenden Diskussion um die Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin haben wir gerade erst die durchgreifende Macht dieser rechtsextremen Netzwerke zu spüren bekommen. Ungeachtet solcher Erfahrungen schiebt die ARD nach dem Sommerinterview nurmehr einen Faktencheck nach, der auf die öffentliche Debatte aber schon längst keinen Einfluss mehr hat.

Permanente Opferfalle

Seit Jahren gehen viele Journalist:innen der Öffentlich-Rechtlichen so normalfreundlich mit der AfD um – und sie lernen offenbar nicht dazu. Und wenn jemand lautstark dagegen protestiert, dann heißt es: „Das hilft der AfD.“ So jedenfalls sieht es ARD-Hauptstadtkorrespondent Gabor Halasz, der damit in die permanente Opferfalle der AfD tritt.

„Was ist damit gewonnen, ein Interview so zu stören, dass kaum ein Gespräch möglich ist?“, kritisiert Halasz die Protestierenden. „Die #AfD und ihre Chefin #Weidel werden so ganz sicher nicht verschwinden.“ Niemand würde mehr über die Inhalte der AfD reden, mahnt der Journalist. Dabei ist eben das doch das große Verdienst dieses demokratischen Protests zur besten Sendezeit.

Die AfD ist keine normale Partei, sondern derzeit die größte Gefahr für die Demokratie. Der gestrige Protest ist deswegen ein wichtiges Zeichen gegen die Normalisierung einer menschenfeindlichen Politik, die auf „die Ausländer“ einprügelt und völkisch-rassistische Ziele durchsetzen will. Und er ist ein Zeichen gegen das ständige Nachplappern und willfährige Abspielen der Themen, die Rechtsradikale in der öffentlichen Debatte platzieren wollen.

Protest auch gegen die ARD

In den letzten beiden Jahren gingen Millionen Menschen auf die Straße, weil sie Angst vor einer rechtsradikalen Machtübernahme haben, vor einem Ende der Demokratie. Die gestrigen Proteste beim ARD-Sommerinterview richten sich nicht nur gegen die Rechtsradikalen und ihre politischen Arme im Parlament, sondern auch gegen den Umgang mit ihnen in den öffentlich finanzierten Medien. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die ARD entlang der festgeschriebenen Grundrechte agiert, ihren Bildungsauftrag stets mitbedenkt und die Demokratie stärkt.

Rechtsextreme zu normalisieren, mit ihnen freundlich ins Gespräch zu kommen und sie so zu legitimieren, gehört nicht dazu.

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July 21, 2025 at 05:24PM

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Sommerinterview-Protest: Wer hilft hier der AfD?
Digitale Plattformen - Die Macht der User
Digitale Plattformen - Die Macht der User

Digitale Plattformen - Die Macht der User

https://www.deutschlandfunk.de/digitale-plattformen-die-macht-der-user-102.html

Jede zweite Person im Netz wurde dort schon beleidigt. Plattformen wie Facebook, YouTube oder TikTok setzen auf emotionalisierende und polarisierende Inhalte. Das verändert den demokratischen Diskurs. Was können gemäßigte User dem entgegensetzen? Schäfer, Christoph www.deutschlandfunk.de, Hintergrund

Religion

via Hintergrund https://www.deutschlandfunk.de/hintergrund-100.html

July 22, 2025 at 11:03AM

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Digitale Plattformen - Die Macht der User
A look at 40 years of Rembrandt self-portraits. Rembrandt documented his face...
A look at 40 years of Rembrandt self-portraits. Rembrandt documented his face...

A look at 40 years of Rembrandt self-portraits. “Rembrandt documented his face...

https://kottke.org/25/07/0047187-a-look-at-40-years

A look at 40 years of Rembrandt self-portraits. “Rembrandt documented his face as it aged through time, from the fresh-faced playfulness of youth to his careworn old age.” He did about 100 self-portraits in total.

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July 21, 2025 at 11:08PM

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A look at 40 years of Rembrandt self-portraits. Rembrandt documented his face...
Protest beim Sommerinterview mit Weidel: Ein Hoch auf den Zwischenruf
Protest beim Sommerinterview mit Weidel: Ein Hoch auf den Zwischenruf

Protest beim Sommerinterview mit Weidel: Ein Hoch auf den Zwischenruf

https://taz.de/Protest-beim-Sommerinterview-mit-Weidel/!6101545/

M arkus Preiß ist sichtlich eingeschnappt. Der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios wollte am Sonntagabend mit AfD-Chefin Alice Weidel vor schöner Kulisse über die Lage der Republik parlieren. Auf der Freitreppe des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, die einen fantastischen Blick auf Spree, Reichstag und Berliner Tiergarten bietet.

Aber dann erdreisten sich auf der anderen Seite des Flusses doch tatsächlich Menschen, lautstark zu protestieren. Omas gegen Rechts mit Trillerpfeifen. Und das radikalaktivistische Zentrum für Politische Schönheit fährt mit seinem Lautsprecherbus „Adenauer SRP+“ vor, aus dem unüberhörbar zu fröhlicher Melodie ein herzhaftes „Scheiß AfD“ erklingt. Live übertragen in die Wohnzimmer daheim. Klar, das war platt. Aber so ist das doch bei volksnahen Mitschunkelsongs.

Später in der Tagesschau erklärt Preiß zwar, dass es sich bei dem Gelände an der Spree um einen öffentlichen Ort handele, bei dem es auch Protest geben könne. Aber dies, so seine These, sei offenbar eine gezielte Aktion gewesen, um das Interview zu stören. Als wäre gezieltes politisches Handeln gegen Rechtsextremismus ein Skandal.

Was die ARD erwartet hat, erklärt eine Moderatorin vor einem anderen Beitrag über den Anti-Weidel-Krach: Das Sommerinterview sei die Gelegenheit abseits des hektischen Berliner Politikbetriebes ganz in Ruhe den eigenen Standpunkt zu erklären, ohne laut zugespitzte Slogans. Das mag ja angehen, bei Protagonisten wie Friedrich Merz, der eine Woche zuvor mit steilen Thesen aufzuregen wusste, der aber bei aller Kritik zweifelsohne Teil der demokratischen Gesellschaft ist.

Aber wie weltfremd ist es, sich ausgerechnet mit der Chefin des frisch vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften AfD an einen zum öffentlichen Disput auffordernden Ort zu setzen – und darauf zu setzen, dass auf der andern Seite vielleicht mal jemand harmlos „Buh“ ruft – und ansonsten gepflegt die Klappe hält?

Die Freitreppe am Bundestagsgebäude gegenüber dem Reichstag wurde eben nicht nur als Kulissengeber für Politgeplänkel gebaut. Sie war von Architekt Stefan Braunfels Teil des Plans, ein öffentliches Haus zu gestalten. Als Verkörperung des von der einstigen Bundestagspräsidenten Rita Süßmuth erträumten gläsernern Parlaments. Und was anderes ist ein Parlament als ein Streitraum, ein Ort der ja gern auch lautstark geführten Debatte?

Gehört dazu aber ein mit starken Boxen ausgestatteter Bus, der offenbar nichts anderes will, als stören? Ja, unbedingt. Denn es geht hier um den angemessen lautstarken Widerstand gegen eine Partei, die verboten gehört, weil sie die Grundpfeiler von Demokratie und Menschlichkeit schleifen will. Daran gemahnt der Bus schon mit seinem Namen „Adenauer SRP+“. Der erinnert an das erste Verbot einer rechtsextremen Partei im Jahr 1952 – zu Zeiten des CDU-Kanzlers Adenauer.

Die ARD sollte dankbar sein, für die Beteiligung der engagierten Zu­schaue­r:in­nen auf der anderen Seite des Ufers, die das TV-Format ernst nehmen. Die aus der Simulation eines politischen Streits eine interaktive Debatte machen. Die dem „Öffentlich“ in Öffentlich Rechtlichem Rundfunk Wert und Bedeutung geben. Und sei es nur mit einem fäkal-platten Slogan, der vielen Zu­schaue­r:in­nen daheim an den Geräten aus der Seele gesungen haben dürfte.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 21, 2025 at 11:50AM

·taz.de·
Protest beim Sommerinterview mit Weidel: Ein Hoch auf den Zwischenruf
Protest gegen Alice Weidel: Was der AfD wirklich nützt
Protest gegen Alice Weidel: Was der AfD wirklich nützt

Protest gegen Alice Weidel: Was der AfD wirklich nützt

https://taz.de/Protest-gegen-Alice-Weidel/!6098806/

E s wäre ein weiteres Sommerinterview auf dem Weg zur Normalisierung einer extrem rechten Partei geworden, aber es kam anders. Wie sonst auch kniff Alice Weidel die Augen zusammen und haute ihren üblichen Bull­shit raus, um die Paranoia ihrer Anhänger zu befeuern und bei jedem Problem nach zwei Sätzen wieder bei den vermeintlich bösen Ausländern zu landen.

Diesmal aber konnte man ihr nicht folgen: Denn im Hintergrund sang ausdauernd ein weihnachtlich klingender Chor „Scheiß AfD“ – laut, feierlich und in Dauerschleife. Weidels rechtsextreme Hetze wurde konterkariert durch den vom Band abgespielten Stör-Chor mit Ohrwurmpotential – statt Normalisierung gab es antifaschistische Kommunikationsguerilla. Der Zwischenruf kam vom Zentrum für Politische Schönheit und ihrem Protestmobil, das von der gegenüberliegenden Spreeseite das Interview im Regierungsviertel beschallte.

Natürlich handelt es sich dabei um eine legitime Protestaktion – gegen eine extrem rechte Partei, aber auch öffentlich-rechtliche Sendeanstalten, die seit Jahren trotz der fortschreitenden Radikalisierung der AfD ihr weiter eine Plattform bieten, als wäre das normal. Selbst der Verfassungsschutz hat mittlerweile erkannt, dass die AfD rechtsextrem ist – eine gesellschaftliche Entnormalisierung der Partei findet trotzdem nicht statt.

Zugleich gibt es nach der Aktion empörte Stimmen, die kommentieren, die Protestaktion helfe der AfD, weil sie sich so mal wieder in ihrer Opferrolle suhlen kann. Das ist Quatsch – zum einen suhlt sich die AfD ohnehin in ihrer Opferrolle, weil das zur DNA rechtsextremer Parteien und Bewegungen weltweit gehört. Zum anderen wählt doch kein Mensch nun die AfD, weil ein paar Ak­ti­vis­t*in­nen mit einer „Scheiß AfD“-Kakofonie ein ARD-Interview gecrasht haben – ebenso wenig, wie Weidel entzaubert worden wäre, wenn das Gespräch störungsfrei geblieben wäre.

Denn nicht Gegenprotest hilft der AfD, sondern Konservative, die das Verfassungsgericht beschädigen. Es sind christsoziale Innenminister, die in vorauseilendem Autoritarismus mit islamistischen Taliban verhandeln, um AfD-Positionen und ihren Abschottungswahn umzusetzen. Die Union hat noch immer nicht begriffen, dass rechter Kulturkampf auf dem Rücken von Minderheiten willfährig genau die Polarisierung vorantreibt, von der die AfD träumt. Und dass die Union mit ihrem Rechtsschwenk der rechtsextremen Hetze ihr Gütesiegel verleiht.

Wie soll die wehrhafte Demokratie aussehen?

Der rechtsdrehende Kulturstaatsminister Wolfram Weimer will die „Korridore des Sagbaren“ noch mehr weiten, sagt er. Bis wohin eigentlich? Hat eine Gesellschaft, in der Jugendliche edgy „Ausländer raus!“ auf Kirmestechno grölen, nicht genug verbale Beinfreiheit? Darf eine Oppositionsführerin Weidel nicht schon genug verzapfen, wenn sie angesichts von Einbürgerungen im Bundestag von der „Transformation des Staatsvolkes“ spricht und für diesen völkischen Bullshit nicht mal einen Ordnungsruf bekommt? Was gibt es da noch zu weiten?

Und warum gilt das dann nicht gleichermaßen für politischen Meinungen links von Julia Klöckner? Was dürfen Linke, ach was, Liberale eigentlich noch sagen? Dürfen sie nicht mehr über Legalisierung von Abtreibungen sprechen, ohne dass die Union gleich den Schmutz des milliardärsfinanzierten Schmierportal Nius übernimmt, um Ver­fas­sungs­rich­te­rin­nen zu verhindern? Dürfen sie noch über die Prüfung des Verbots einer rechtsextremen Partei reden? Darf man noch gegen einen Auftritt einer Rechtsextremistin protestieren? Und wenn jetzt schon harmlose Protestaktionen gegen die AfD skandalisiert werden, wie soll dann diese wehrhafte Demokratie aussehen?

Der Erkenntniswert des Interviews wäre auch ohne Störer gering geblieben: Die proklamierte Mäßigung der Partei ist nicht ernst gemein (wusste man vorher), der rechtsextreme Kampfbegriff und Dogwhistle „Remigration“ ist fester Teil der AfD-DNA (bekannt), ebenso wie die ewige Opferrolle (gähn).

Das Einzige, was man noch nicht wusste: Alice Weidel kann keine drei Dinge benennen, die sie an Deutschland gut findet. Auch das kein Wunder: Sie lebt in der Schweiz und weiß nicht mal, wie viele Einwohner ihr Wahlkreis hat. Das wiederum weiß man aus einem gut recherchierten Beitrag im ZDF, bei dem Weidel nach ein paar Fragen empört das Interview abbrach – kritischer Journalismus, der dank Kontext und Einordnung viel besser funktioniert als jedes seichte Interview im Sommer-Ambiente.

Bleibt am Ende die Frage: Warum ist es eigentlich Teil des Programmauftrags, einer gesichert rechtsextremen Partei in Herrschaftskulisse ein Podium zu bieten, als wäre das normal? Nichts daran ist normal. Und daran hat das Zentrum für Politische Schönheit mal wieder erinnert. Zu Recht.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

July 21, 2025 at 03:26PM

·taz.de·
Protest gegen Alice Weidel: Was der AfD wirklich nützt
Minimalistische Popkulturfiguren aus geometrischen Formen
Minimalistische Popkulturfiguren aus geometrischen Formen

Minimalistische Popkulturfiguren aus geometrischen Formen

https://www.langweiledich.net/minimalistische-popkulturfiguren-aus-geometrischen-formen/

Der mittlerweile in Mexiko lebende französische Künstler 8TH PROJECT erstellt tolle minimalistische Portraits bekannter Popkultur-Figuren. Dabei werden in der Regel geometrische Formen und Linien derart angebracht, dass eine abstrakte Form des Charakters nachgebildet wird, der dann vor allem durch die bekannte Farbpallette zur Assoziation gelangt. Hier einige der besten Arbeiten von 8TH PROJECT.

My artist name is 8th project, which refers to the 7 previous non-art projects (restoration, reiki…) that led me to my life as an artist today. I started making art in 2020 with markers and printer sheets, and began researching art and finding my style. I immediately loved Picasso, Miro, Klee, but above all Wassily Kandinsky, who is now my main source of inspiration.

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Weitere Arbeiten von 8TH PROJECT gibt es auf der Website des Künstlers zu sehen (und als Prints zu kaufen) und ein Instagram-Profil gibt es natürlich auch.

Quelle: „DeMilked“

Verschiedenes

via LangweileDich.net https://www.langweiledich.net/

July 18, 2025 at 12:28PM

·langweiledich.net·
Minimalistische Popkulturfiguren aus geometrischen Formen
Ursprung des Lebens: Wichtiges Puzzleteil erstmals im Labor geformt
Ursprung des Lebens: Wichtiges Puzzleteil erstmals im Labor geformt

Ursprung des Lebens: Wichtiges Puzzleteil erstmals im Labor geformt

https://winfuture.de/news,152334.html

Forscher haben erstmals gezeigt, dass sich künstliche Zellhüllen von selbst aufbauen und wieder zerfallen können - ganz ohne lebende Bestandteile. Solche chemischen Mini-Zellen könnten helfen, zu verstehen, wie das Leben auf der Erde einst begann.

Erstmals geglückt: künstliche Zelle mit "Stoffwechsel"

Am Anfang war da reiner Chemie - ohne DNA, ohne Enzyme, ohne Leben. Nur Moleküle, die sich begegneten, reagierten und wieder zerfielen. Dann irgendwann, vor Milliarden Jahren, passierte das Unerklärliche: Aus toter Materie wurde lebendige. Bis heute wissen wir nicht, wie dieser Übergang verlief. Doch ein Forscherteam aus Kalifornien hat nun einen faszinierenden Schritt zurück in diese Frühzeit gewagt - mit einer künstlichen Zelle, die sich selbst auf- und abbaut.

Im Zentrum der Studie, welche das Cover der Juni-Ausgabe 2025 von Nature Chemistry ziert, steht ein wesentliches Merkmal des Lebens: die Zellmembran. Sie trennt das Zellinnere von der Umgebung, schafft Ordnung und Schutz. In "modernen" Zellen ist diese Hülle jedoch kein statischer Rahmen - sie wächst, passt sich an und wird kontinuierlich erneuert. Basis dafür ist der Stoffwechsel: ein energetisch getriebener Kreislauf, in dem Moleküle aufgebaut und wieder zerlegt werden. Gerade diese dynamische Selbstveränderung ist entscheidend für Funktionen wie Zellteilung oder Reaktion auf Reize - und damit für alles, was Leben ausmacht.

Was brauchen einfache Systeme, um als "lebendig" zu gelten?

Kompartimentierung

Trennung von Zellinnerem und Umgebung durch eine Membran

Stoffwechsel

Aufbau und Abbau von Molekülen zur Energiegewinnung und Funktion

Selektion

Bevorzugung bestimmter Moleküle gegenüber anderen im chemischen Umfeld

Für die Forschung an künstlichem Leben stellt diese Fähigkeit zur ständigen Umgestaltung bislang eine große Hürde dar. Seit Jahren versuchen Wissenschaftler, die Grundbausteine des Lebens - etwa Membranen, Erbgut und Stoffwechsel - in kontrollierten Modellen nachzubilden. Ziel ist es nicht nur, die Entstehung des Lebens auf der frühen Erde besser zu verstehen, sondern auch, aus rein chemischen Bausteinen neue, funktionale Systeme zu entwickeln.

Doch ohne aktive, energiegetriebene Veränderung bleiben solche künstlichen Zellen leblos. Nun zeigt das Team um Neal Devaraj von der University of California San Diego, dass sich genau diese Dynamik auch mit nicht-biologischen Mitteln erreichen lässt - durch eine Membran, die sich selbst aufbaut, verändert und wieder zerfällt.

Im Labor läuft alles über einen einfachen chemischen Kreislauf: Zunächst wird ein "Treibstoff" zugegeben - eine aktivierende Substanz, die einfache Fettsäuren in einen reaktionsfähigen Zustand versetzt. Diese verbinden sich dann mit sogenannten Lysophospholipiden, einer Art vorgefertigtem Membranbaustein. Das Ergebnis ist ein vollständiges Phospholipid - genau der Molekültyp, aus dem auch natürliche Zellhüllen bestehen.

Diese Phospholipide lagern sich spontan zu einer Membran zusammen. Doch sobald der chemische Treibstoff aufgebraucht ist, fällt das System wieder in seine Bestandteile zurück. So beginnt der Zyklus von neuem - ganz ohne Enzyme oder genetische Steuerung, nur durch chemische Energie.

Baukasten funktioniert

Die Forscher sprechen von einem "abiotischen phospholipidischen Metabolismus" - einem Stoffwechsel also, der ohne jede biologische Komponente auskommt. Laut der in Nature Chemistry veröffentlichten Arbeit gelingt damit nicht nur die Bildung dynamischer Membranen, sondern auch deren gezielte Steuerung: So lassen sich durch den chemischen Kreislauf bestimmte Lipidarten bevorzugt anreichern - eine Art molekulare Auswahl, wie sie auch im frühen Leben eine Rolle gespielt haben könnte.

Zudem konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich Membranphasen gezielt verschieben lassen: Unterschiedliche Membranen begannen sich zu durchmischen, ein Hinweis auf mögliche Vorformen von Zellfusion - oder frühe Wege des Molekülaustauschs zwischen Protozellen.

"Wir wollen herausfinden, was die einfachsten Systeme sind, die schon Eigenschaften des Lebens zeigen", erklärt Alessandro Fracassi, Erstautor der Studie. Die Arbeit sei nur ein erster Schritt, betont das Team - aber einer, der zeigt, wie nah einfache Chemie der Biologie kommen kann.

Die chemische Evolution oder Abiogenese bezeichnet den Prozess der Entstehung von Lebewesen aus anorganischen und organischen Stoffen. Sie begann im Hadaikum vor etwa 4 Milliarden Jahren und führte im Eoarchaikum zur Entwicklung zellulärer Organismen.

Kennzeichen der chemischen Evolution ist die spontane Strukturbildung durch Autokatalyse, einschließlich der Entstehung der Homochiralität. Als wahrscheinlicher Antrieb gelten thermische und chemische Gradienten heißer Quellen im Meeresboden.

Zum Ablauf der chemischen Evolution existieren diverse Hypothesen, die hauptsächlich durch Experimente gestützt werden. Eine bekannte Theorie ist die Ursuppen-Hypothese von Oparin und Haldane, wonach organische Moleküle unter Einwirkung von Energie (z.B. UV-Strahlung) aus einfachen chemischen Verbindungen entstanden sein könnten.

Alternative Erklärungen umfassen die Entstehung des Lebens an hydrothermalen Quellen am Meeresboden (schwarze Raucher) oder in tektonischen Störungszonen der Erdkruste. Die genauen Abläufe sind bis heute nicht vollständig verstanden.

1953 führten Stanley Miller und Harold C. Urey das berühmte Ursuppen-Experiment durch, um die Hypothese der Entstehung organischer Moleküle zu überprüfen. Sie simulierten die angenommenen Bedingungen der frühen Erde in einem geschlossenen System mit Wasser, Ammoniak, Wasserstoff und Methan.

Durch Energiezufuhr in Form elektrischer Entladungen (simulierte Blitze) konnten sie komplexere organische Verbindungen wie Aminosäuren nachweisen. In späteren, komplexeren Experimenten wurden auch andere Biomoleküle wie Zucker, Lipide und Nucleotidbasen erzeugt.

Die RNA-Welt-Hypothese, erstmals 1967 von Carl Woese formuliert, besagt, dass frühes Leben allein auf Ribonukleinsäuren (RNA) basierte - sowohl zur Informationsspeicherung als auch zur Katalyse chemischer Reaktionen. Diese Funktionen werden heute durch die chemisch stabilere DNA bzw. durch funktionell flexiblere Proteine realisiert.

Als Hinweis auf die Existenz der RNA-Welt gelten Ribosomen und die katalytisch aktive ribosomale RNA, die evolutionäre Überbleibsel dieser Zeit darstellen könnten. Die Entdeckung von Ribozymen (katalytisch aktiven RNA-Molekülen) durch Cech und Altman 1981 unterstützt diese Theorie.

Die Panspermie-Hypothese besagt, dass durch "Animpfen" der Erde mit niederen, bakterienähnlichen Lebensformen aus dem Weltall die ersten Lebewesen auf die Erde gekommen sein könnten. Diese Theorie verschiebt jedoch nur die Frage nach dem Ursprung des Lebens an einen anderen Ort.

In Meteoriten wurden tatsächlich einfache organische Moleküle nachgewiesen, darunter Aminosäuren und Vorläufer von Zuckermolekülen. Bemerkenswert ist, dass bei einigen dieser meteoritischen Aminosäuren ein Überschuss des L-Typs (bis zu 9%) gefunden wurde, was die Homochiralität irdischer Biomoleküle erklären könnte.

Zusammenfassung

Forscher erschaffen künstliche Zellhüllen, die sich selbstständig aufbauen

Chemischer Kreislauf ermöglicht dynamische Membranbildung ohne Biologie

Abiotischer phospholipidischer Stoffwechsel funktioniert nur mit Chemie

Forschung könnte Hinweise auf Entstehung des Lebens vor Milliarden Jahren

Künstliche Zellmembranen zerfallen und erneuern sich wie natürliche

System benötigt chemischen Treibstoff für Bildung vollständiger Phospholipide

Gezielte Anreicherung bestimmter Lipidarten deutet auf molekulare Selektion

Siehe auch:

Technologie

via WinFuture News https://winfuture.de/

July 18, 2025 at 01:07PM

·winfuture.de·
Ursprung des Lebens: Wichtiges Puzzleteil erstmals im Labor geformt
Photos From the 2025 BigPicture Natural World Photography Competition
Photos From the 2025 BigPicture Natural World Photography Competition

Photos From the 2025 BigPicture Natural World Photography Competition

https://kottke.org/25/07/photos-from-the-2025-bigpicture-natural-world-photography-competition

Here are some of the winners, finalists, and nominees from the 2025 BigPicture Natural World Photography Competition and their People’s Choice Awards. Photos by (from top to bottom): Simon Biddie, Kat Zhou, Zhou Donglin, Jonas Beyer, and Hitomi Tsuchiya.

A Ghost goby (Pleurosicya mossambica) conspicuously camouflages against coral. While small and unassuming, these cryptic fish are abundant and protein-rich, making them a critical part of reef food chains. But naturally, they’ve evolved to evade predators, the Ghost Goby in particular being partially translucent—allowing him to blend in perfectly with surrounding coral.

Photographer Kat Zhou was diving off the coast of Florida when friends alerted her to this female octopus and her eggs tucked into a pipe of some sort, perhaps a remnant of a shipwreck. Zhou returned four times, trying to capture the mother’s determination to protect her young when they’re most vulnerable. She hopes her work inspires empathy for marine life, including an animal whose behaviors differ wildly from our own but whose maternal instincts are entirely familiar.

The Caribbean reef octopus (Octopus briareus) pictured here broods just a few hundred large eggs. Once she lays her eggs, the female stops eating and guards her growing offspring day and night. Her babies will emerge as fully developed, miniature versions of their parents, ready to change color, squirt ink, hunt for food, and live as small but full-fledged octopuses in the shallow seas around the Caribbean and Gulf of Mexico. Their mother, in contrast, having exhausted herself to ensure her offspring’s survival, will die shortly after they hatch.

Lemurs are remarkably lithe creatures. With long tails providing balance and powerful, slender limbs outfitted with opposable thumbs and toes, they move with ease through the craggy limestone spires of western Madagascar’s Tsingy de Bemaraha National Park. Still, leaping over a 30-meter (100-foot) ravine with a baby clinging to your back seems like a daring choice.

To capture this scene, photographer Zhou Donglin had to do some mountaineering of her own. Setting out before sunrise, Donglin spent an hour scrambling to the top of a rocky peak, praying that the elusive brown lemurs (Eulemur fulvus) would show. After a day of disappointingly distant sightings, Donglin finally found some luck as a small troop descended through a forest of stone, glowing gold in the late evening light.

A pod of Beluga whales (Delphinapterus leucas) gracefully glides through the frigid waters of a broken fjord, their white forms contrasting against the deep, icy blue. As they move in unison, threading their way through the maze of shifting ice, they embody the resilience and adaptability needed to survive in the ever-changing Arctic.

At the southern tip of Kyushu, Japan, a Green sea turtle (Chelonia mydas) swims in a surreal scene just offshore of the volcanic island of Satsuma-iojima. The photographer attributes the fantastical colors to an “underwater aurora” composed of volcanic material, likely influenced by wind direction, water temperature, sunlight, and the tides. She notes that no single moment in the water during an aurora is the same thanks to these fluctuations, meaning this image is as dreamy as it is utterly unique.

(via my modern met)

Tags: best of · best of 2025 · photography

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July 14, 2025 at 07:18PM

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Photos From the 2025 BigPicture Natural World Photography Competition
The Joys of K-Swing Korean Swing Dancing Come to New York
The Joys of K-Swing Korean Swing Dancing Come to New York

The Joys of K-Swing, Korean Swing Dancing, Come to New York

https://www.nytimes.com/2025/07/11/arts/dance/korean-swing-dance-lincoln-center.html

Swing and Lindy Hop, dance forms created by Black Americans in the 1920s and ’30s, are flowering in Korea. New York will get a taste in a mini festival.

via NYT > Arts https://www.nytimes.com/section/arts

July 11, 2025 at 05:09PM

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The Joys of K-Swing Korean Swing Dancing Come to New York
Shortlist for the Astronomy Photographer of the Year 2025 Competition
Shortlist for the Astronomy Photographer of the Year 2025 Competition

Shortlist for the Astronomy Photographer of the Year 2025 Competition

https://kottke.org/25/07/shortlist-for-the-astronomy-photographer-of-the-year-2025-competition

In looking over the shortlist for the Astronomy Photographer of the Year 2025 competition, I thought about how I’ve seen thousands or even tens of thousands of incredible astronomical images and yet there are always new, mind-blowing things to see. Like this 500,000-km Solar Prominence Eruption by PengFei Chou:

Or Close-up of a Comet by Gerald Rhemann and Michael Jäger:

Or Electric Threads of the Lightning Spaghetti Nebula by Shaoyu Zhang (Lightning Spaghetti Nebula!!!):

Or Dragon Tree Trails by Benjamin Barakat:

Teasingly, the official site only has a selection of the shortlisted entries but if you poke through the posts at Colossal, PetaPixel, and DIY Photography, you can find some more of them. (via colossal)

Tags: astronomy · best of · best of 2025 · lists · photography · science · space

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July 10, 2025 at 10:34PM

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Shortlist for the Astronomy Photographer of the Year 2025 Competition
The Art of Roland-Garros. Each year since 1980 the French Open has...
The Art of Roland-Garros. Each year since 1980 the French Open has...

The Art of Roland-Garros. Each year since 1980, the French Open has...

https://kottke.org/25/07/0047123-the-art-of-roland-garros-

The Art of Roland-Garros. Each year since 1980, the French Open has selected an artist to make an official poster for the tournament; this site displays all of the posters from 1980 to 2025.

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July 10, 2025 at 11:38PM

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The Art of Roland-Garros. Each year since 1980 the French Open has...
Why Do So Many People Think Trump Is Good?
Why Do So Many People Think Trump Is Good?

Why Do So Many People Think Trump Is Good?

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2025/07/trump-administration-supporters-good/683441/

Sign up for Trump’s Return, a newsletter featuring coverage of the second Trump presidency.

There’s a question that’s been bugging me for nearly a decade. How is it that half of America looks at Donald Trump and doesn’t find him morally repellent? He lies, cheats, steals, betrays, and behaves cruelly and corruptly, and more than 70 million Americans find him, at the very least, morally acceptable. Some even see him as heroic, admirable, and wonderful. What has brought us to this state of moral numbness?

I’m going to tell you a story that represents my best explanation for how America has fallen into this depressing condition. It’s a story that draws heavily on the thinking of Alasdair MacIntyre, the great moral philosopher, who died in May at age 94. It’s a story that tries to explain how Western culture evolved to the point where millions of us—and not just Republicans and Trump supporters—have been left unable to make basic moral judgments.

The story begins a long time ago. Go back to some ancient city—say, Athens in the age of Aristotle. In that city, the question “How do you define the purpose of your life?” would make no sense. Finding your life’s purpose was not an individual choice. Rather, people grew up within a dense network of family, tribe, city, and nation. They inherited from these entities a variety of duties, responsibilities, and obligations. They also inherited a social role, serving the people around them as soldiers, farmers, merchants, mothers, teachers.

Each of these social roles came with certain standards of excellence, a code to determine what they ought to do. There was an excellent way of being a warrior, a mother, a friend. In this moral system, a person sought to live up to those standards not only for the honor and money it might bring them, but because they wanted to measure up. A teacher would not let a student bribe his way to a higher grade, because that would betray the intrinsic qualities of excellence inherent in being a teacher.

Read: The Trump voters who like what they see

By being excellent at my role, I contribute to the city that formed me. By serving the intrinsic standards of my practice, I gradually rise from being the mediocre person I am toward becoming the excellent person I could be. My life is given meaning within this lifelong journey toward excellence and full human flourishing. If I do this journey well, I have a sense of identity, self-respect, and purpose. I know what I was put on this Earth to do, and there is great comfort and fulfillment in that.

If all of this sounds abstract, let me give you a modern example. At his 2005 induction into the Baseball Hall of Fame, the former Chicago Cub Ryne Sandberg described his devotion to the craft of baseball: “I was in awe every time I walked onto the field. That’s respect. I was taught you never, ever disrespect your opponents or your teammates or your organization or your manager and never, ever your uniform. You make a great play, act like you’ve done it before; get a big hit, look for the third-base coach and get ready to run the bases.”

Sandberg gestured to the Hall of Fame inductees seated around him. “These guys sitting up here did not pave the way for the rest of us so that players could swing for the fences every time up and forget how to move a runner over to third. It’s disrespectful to them, to you, and to the game of baseball we all played growing up.” He continued: “I didn’t play the game right because I saw a reward at the end of the tunnel. I played it right because that’s what you’re supposed to do—play it right and with respect.”

Sandberg’s speech exemplifies this older moral code, with its inherited traditions of excellence. It conferred a moral template to evaluate the people around us and a set of moral standards to give shape and meaning to our lives.

Fast-forward from ancient Athens a thousand-plus years to the Middle Ages. Judaism, Christianity, and Islam changed the standards for what constituted human excellence, placing more value on compassion and humility, but people still shared a few of the old assumptions. Individuals didn’t choose their own morality—there was an essential moral order to the universe. Neither did they choose their individual life’s purpose. That, too, was woven into the good of their community—to serve society in some role, to pass down their way of life, to obey divine law.

Then came the 17th-century wars of religion, and the rivers of blood they produced. Revulsion toward all that contributed to the Enlightenment, with its disenchantment with religion and the valorization of reason. Enlightenment thinkers said: We can’t keep killing one another over whose morality is right. Let’s privatize morality. People can come up with their own values, and we will learn to live with that diversity.

Crudely put, the Enlightenment took away the primacy of the community and replaced it with the primacy of the autonomous individual. It created neutral public systems such as democracy, law, and free speech to give individuals a spacious civil order within which they could figure their own life. Common morality, if it existed at all, was based on reason, not religious dogmatism, and devotion to that common order was voluntary. Utilitarianism was one such attempt at creating this kind of rational moral system—do the thing that will give people pleasure; don’t do the thing that will cause others pain.

I think the Enlightenment was a great step forward, producing, among other things, the American system of government. I value the freedom we now have to craft our own lives, and believe that within that freedom, we can still hew to fixed moral principles. Look at the Reverend Martin Luther King Jr. if you doubt me.

There’s an old joke that you can tell what kind of conservative a person is by what year they want to go back to. I’d say the decline of a shared morality happened over the past 60 years with the rise of hyper-individualism and moral relativism. MacIntyre, by contrast, argued that the loss of moral coherence was baked into the Enlightenment from its start, during the 18th century. The Enlightenment project failed, he argued, because it produced rationalistic systems of morals too thin and abstract to give meaning to actual lives. It destroyed coherent moral ecologies and left autonomous individuals naked and alone. Furthermore, it devalued the very faculties people had long used to find meaning. Reason and science are great at telling you how to do things, but not at answering the fundamental questions: Why are we here? What is the ultimate purpose of my life? What is right and what is wrong?

And then in the 19th and 20th centuries, along came the crew who tried to fill the moral vacuum the Enlightenment created. Nietzsche, for example, said: God is dead. We have killed him. Reason won’t save us. It’s up to heroic autonomous individuals to find meaning through some audacious act of will. We will become our own gods! Several decades later, Lenin, Mao, and Hitler came along, telling the people: You want some meaning in your life? March with me.

Psychologists have a saying: The hardest thing to cure is the patient’s attempt to self-cure. We’ve tried to cure the moral vacuum MacIntyre saw at the center of the Enlightenment with narcissism, fanaticism, and authoritarianism—and the cure turned out to be worse than the disease.

Today, we live in a world in which many, or even most, people no longer have a sense that there is a permanent moral order to the universe. More than that, many have come to regard the traditions of moral practice that were so central to the ancient worldview as too inhibiting—they get in the way of maximum individual freedom. As MacIntyre put it in his most famous book, After Virtue, “Each moral agent now spoke unconstrained by the externalities of divine law, natural teleology, or hierarchical authority.” Individuals get to make lots of choices, but they lack the coherent moral criteria required to make these choices well.

After Virtue opens with MacIntyre’s most famous thought experiment. Imagine, he writes, that somebody took all of the science books that have ever been written and shredded them. Meanwhile, all of the scientists have been killed and all of the laboratories burned down. All we are left with are some random pages from this science textbook or that. We would still have access to some scientific phrases such as neutrino or mass or atomic weight, but we would have no clue how they all fit together.

Our moral life, he asserts, is kind of like that. We use words like virtue and phrases like the purpose of life, but they are just random fragments that don’t cohere into a system you can bet your life on. People have been cut off from any vision of their ultimate purpose.

How do people make decisions about the right thing to do if they are not embedded in a permanent moral order? They do whatever feels right to them at the moment. MacIntyre called this “emotivism,” the idea that “all moral judgments are nothing but expressions of preference, expressions of attitude or feeling.” Emotivism feels natural within capitalist societies, because capitalism is an economic system built around individual consumer preferences.

Read: The Trump supporters who didn’t take him at his word

One of the problems with living in a society with no shared moral order is that we have no way to settle arguments. We have no objective standard by which to determine that one view is right and another view is wrong. So public arguments just go on indefinitely, at greater levels of indignation and polarization. People use self-righteous words to try to get their way, but instead of engaging in moral argument, what they’re really doing is using the language of morality to enforce their own preferences.

If no one can p

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Why Do So Many People Think Trump Is Good?
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Ninety-two years ago this month, on Monday morning, January 30, 1933, Adolf Hitler was appointed the 15th chancellor of the Weimar Republic. In one of the most astonishing political transformations in the history of democracy, Hitler set about destroying a constitutional republic through constitutional means. What follows is a step-by-step account of how Hitler systematically disabled and then dismantled his country’s democratic structures and processes in less than two months’ time—specifically, one month, three weeks, two days, eight hours, and 40 minutes. The minutes, as we will see, mattered.

Hans Frank served as Hitler’s private attorney and chief legal strategist in the early years of the Nazi movement. While later awaiting execution at Nuremberg for his complicity in Nazi atrocities, Frank commented on his client’s uncanny capacity for sensing “the potential weakness inherent in every formal form of law” and then ruthlessly exploiting that weakness. Following his failed Beer Hall Putsch of November 1923, Hitler had renounced trying to overthrow the Weimar Republic by violent means but not his commitment to destroying the country’s democratic system, a determination he reiterated in a Legalitätseid—“legality oath”—before the Constitutional Court in September 1930. Invoking Article 1 of the Weimar constitution, which stated that the government was an expression of the will of the people, Hitler informed the court that once he had achieved power through legal means, he intended to mold the government as he saw fit. It was an astonishingly brazen statement.

“So, through constitutional means?” the presiding judge asked.

“Jawohl!” Hitler replied.

By January 1933, the fallibilities of the Weimar Republic—whose 181-article constitution framed the structures and processes for its 18 federated states—were as obvious as they were abundant. Having spent a decade in opposition politics, Hitler knew firsthand how easily an ambitious political agenda could be scuttled. He had been co-opting or crushing right-wing competitors and paralyzing legislative processes for years, and for the previous eight months, he had played obstructionist politics, helping to bring down three chancellors and twice forcing the president to dissolve the Reichstag and call for new elections.

When he became chancellor himself, Hitler wanted to prevent others from doing unto him what he had done unto them. Though the vote share of his National Socialist party had been rising—in the election of September 1930, following the 1929 market crash, they had increased their representation in the Reichstag almost ninefold, from 12 delegates to 107, and in the July 1932 elections, they had more than doubled their mandate to 230 seats—they were still far from a majority. Their seats amounted to only 37 percent of the legislative body, and the larger right-wing coalition that the Nazi Party was a part of controlled barely 51 percent of the Reichstag, but Hitler believed that he should exercise absolute power: “37 percent represents 75 percent of 51 percent,” he argued to one American reporter, by which he meant that possessing the relative majority of a simple majority was enough to grant him absolute authority. But he knew that in a multiparty political system, with shifting coalitions, his political calculus was not so simple. He believed that an Ermächtigungsgesetz (“empowering law”) was crucial to his political survival. But passing such a law—which would dismantle the separation of powers, grant Hitler’s executive branch the authority to make laws without parliamentary approval, and allow Hitler to rule by decree, bypassing democratic institutions and the constitution—required the support of a two-thirds majority in the fractious Reichstag.

The process proved to be even more challenging than anticipated. Hitler found his dictatorial intentions getting thwarted within his first six hours as chancellor. At 11:30 that Monday morning, he swore an oath to uphold the constitution, then went across the street to the Hotel Kaiserhof for lunch, then returned to the Reich Chancellery for a group photo of the “Hitler Cabinet,” which was followed by his first formal meeting with his nine ministers at precisely 5 o’clock.

Hitler opened the meeting by boasting that millions of Germans had welcomed his chancellorship with “jubilation,” then outlined his plans for expunging key government officials and filling their positions with loyalists. At this point he turned to his main agenda item: the empowering law that, he argued, would give him the time (four years, according to the stipulations laid out in the draft of the law) and the authority necessary to make good on his campaign promises to revive the economy, reduce unemployment, increase military spending, withdraw from international treaty obligations, purge the country of foreigners he claimed were “poisoning” the blood of the nation, and exact revenge on political opponents. “Heads will roll in the sand,” Hitler had vowed at one rally.

From the March 1932 issue: Hitler and Hitlerism: a man of destiny

But given that Social Democrats and Communists collectively commanded 221 seats, or roughly 38 percent, of the 584-seat Reichstag, the two-thirds vote Hitler needed was a mathematical impossibility. “Now if one were to ban the Communist Party and annul their votes,” Hitler proposed, “it would be possible to reach a Reichstag majority.”

The problem, Hitler continued, was that this would almost certainly precipitate a national strike by the 6 million German Communists, which could, in turn, lead to a collapse of the country’s economy. Alternatively, Reichstag percentages could be rebalanced by holding new elections. “What represents a greater danger to the economy?” Hitler asked. “The uncertainties and concerns associated with new elections or a general strike?” Calling for new elections, he concluded, was the safer path.

Economic Minister Alfred Hugenberg disagreed. Ultimately, Hugenberg argued, if one wanted to achieve a two-thirds Reichstag majority, there was no way of getting around banning the Communist Party. Of course, Hugenberg had his own self-interested reasons for opposing new Reichstag elections: In the previous election, Hugenberg had siphoned 14 seats from Hitler’s National Socialists to his own party, the German Nationalists, making Hugenberg an indispensable partner in Hitler’s current coalition government. New elections threatened to lose his party seats and diminish his power.

When Hitler wondered whether the army could be used to crush any public unrest, Defense Minister Werner von Blomberg dismissed the idea out of hand, observing “that a soldier was trained to see an external enemy as his only potential opponent.” As a career officer, Blomberg could not imagine German soldiers being ordered to shoot German citizens on German streets in defense of Hitler’s (or any other German) government.

Hitler had campaigned on the promise of draining the “parliamentarian swamp”—den parlamentarischen Sumpf—only to find himself now foundering in a quagmire of partisan politics and banging up against constitutional guardrails. He responded as he invariably did when confronted with dissenting opinions or inconvenient truths: He ignored them and doubled down.

The next day, Hitler announced new Reichstag elections, to be held in early March, and issued a memorandum to his party leaders. “After a thirteen-year struggle the National Socialist movement has succeeded in breaking through into the government, but the struggle to win the German nation is only beginning,” Hitler proclaimed, and then added venomously: “The National Socialist party knows that the new government is not a National Socialist government, even though it is conscious that it bears the name of its leader, Adolf Hitler.” He was declaring war on his own government.

We have come to perceive Hitler’s appointment as chancellor as part of an inexorable rise to power, an impression resting on generations of postwar scholarship, much of which has necessarily marginalized or disregarded alternatives to the standard narrative of the Nazi seizure of power (Machtergreifung) with its political and social persecutions, its assertion of totalitarian rule (Gleichschaltung) and subsequent aggressions that led to the Second World War and the nightmare of the Holocaust. In researching and writing this piece, I intentionally ignored these ultimate outcomes and instead traced events as they unfolded in real time with their attendant uncertainties and misguided assessments. A case in point: The January 31, 1933, New York Times story on Hitler’s appointment as chancellor was headlined “Hitler Puts Aside Aim to Be Dictator.”

In the late 1980s, as a graduate student at Harvard, where I served as a teaching fellow in a course on Weimar and Nazi Germany, I used to cite a postwar observation, made by Hans Frank in Nuremberg, that underscored the tenuous nature of Hitler’s political career. “The Führer was a man who was possible in Germany only at that very moment,” the Nazi legal strategist recalled. “He came at exactly this terrible transitory period when the monarchy had gone and the republic was not yet secure.” Had Hitler’s predecessor in the chancellery, Kurt von Schleicher, remained in office another six months, or had German President Paul von Hindenburg exercised his constitutional powers more judiciously, or had a faction of moderate conservative Reichstag delegates cast their votes differently, then history may well have taken a very different turn. My most recent book, Takeover: Hitler’s Final Rise to Power, ends at the moment the story this essay tells begins. Both Hitler’s ascendancy to chancellor and his smashing of the constitutional guardrails once he got there, I have come to realize, are stories of political contingency rather t

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Elektroautos besser als gedacht: Neue Studie lässt Verbrenner alt aussehen
Elektroautos besser als gedacht: Neue Studie lässt Verbrenner alt aussehen

Elektroautos besser als gedacht: Neue Studie lässt Verbrenner alt aussehen

https://www.mobiflip.de/elektroautos-besser-als-gedacht-neue-studie-laesst-verbrenner-alt-aussehen/

Eine aktuelle Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt, dass Elektroautos über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg deutlich weniger Treibhausgase verursachen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

In die Berechnungen fließen alle relevanten Emissionsquellen ein: von der Rohstoffgewinnung über die Fahrzeugproduktion und -nutzung bis hin zur Entsorgung. Im Vergleich zu Benzinern emittieren batterieelektrische Mittelklassefahrzeuge 73 Prozent weniger CO₂. Dies ist ein Rückgang von rund 24 Prozent gegenüber einer ICCT-Studie aus dem Jahr 2021, was vor allem auf den steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix zurückzuführen ist.

Ein elektrisch betriebenes Fahrzeug verursacht demnach über einen Zeitraum von 20 Jahren durchschnittlich 63 Gramm CO₂ pro Kilometer, sofern es mit dem europäischen Strommix geladen wird. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren liegen deutlich darüber: Benziner emittieren 235 Gramm, Diesel-Pkw 234 Gramm.

Auch alternative Antriebe wie Plug-in-Hybride (163 g) oder Wasserstofffahrzeuge mit grauem Wasserstoff (175 g) schneiden schlechter ab. Nur bei Nutzung von grünem Wasserstoff oder vollständig erneuerbarem Strom erreichen Brennstoffzellen- oder Batterieautos mit 50 bzw. 52 Gramm niedrigere Werte.

Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen von Mittelklasse-Pkw, die 2025 in der Europäischen Union verkauft werden | Grafik: ICCT

Bessere Klimabilanz trotz höherer Herstellungsemissionen

Zwar verursachen Elektroautos in der Produktion etwa 40 Prozent mehr Emissionen als Benziner, was hauptsächlich auf die energieintensive Herstellung der Batterien zurückzuführen ist. Laut der Studie gleicht sich dieses Anfangsdefizit jedoch bereits nach rund 17.000 Kilometern Fahrleistung aus. Danach überwiegen die geringeren Betriebsemissionen.

Info Die angenommenen Werte in der Studie basieren unter anderem auf Batterien chinesischer Herkunft mit hohem Kohlestromanteil. Das bedeutet, dass Modelle mit europäischer Fertigung oder anderen Zellchemien in Zukunft klimafreundlicher abschneiden könnten.

Die ICCT betont, dass ihre Berechnungen auf realistischen und transparenten Annahmen basieren. Das Ziel bestehe darin, die Debatte um den Klimanutzen von Elektroautos sachlich zu führen. Frühere Studien, die zu abweichenden Ergebnissen kamen, hätten oft bestimmte Emissionen nicht berücksichtigt.

Zentrale Ergebnisse (Key Findings):

4x weniger Emissionen:

Batterieelektrische Autos verursachen über ihren gesamten Lebenszyklus fast viermal weniger Emissionen als Benzinautos.

73–78 % weniger Emissionen:

Die Lebenszyklus-Emissionen von batterieelektrischen Autos liegen 73 % unter denen von Benzinern. Bei ausschließlicher Nutzung erneuerbarer Energien beträgt die Reduktion bis zu 78 %.

20 % weniger Emissionen bei Hybriden:

Hybridfahrzeuge stoßen über den gesamten Lebenszyklus 20 % weniger CO₂ aus als Benziner.

30 % weniger Emissionen bei Plug-in-Hybriden:

Plug-in-Hybride verursachen im Vergleich zu Benzinern 30 % weniger CO₂ über ihren Lebenszyklus.

Trotz methodischer Unterschiede deckt sich das Ergebnis im Grundsatz mit anderen Lebenszyklusanalysen, etwa von der Internationalen Energieagentur oder dem Green NCAP-Programm. Die EU arbeitet derzeit an einer einheitlichen Methode zur Emissionsbewertung neuer Pkw.

Audi bricht ein, aber Elektroautos laufen wieder an

Audi reiht sich bei Porsche oder Mercedes mit ein und musste im ersten Halbjahr einen Einbruch von fast 6 Prozent…

  1. Juli 2025 | Jetzt lesen →

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July 9, 2025 at 02:50PM

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Elektroautos besser als gedacht: Neue Studie lässt Verbrenner alt aussehen
I Deleted My Second Brain. Why I Erased 10000 Notes 7 Years...
I Deleted My Second Brain. Why I Erased 10000 Notes 7 Years...

I Deleted My Second Brain. Why I Erased 10,000 Notes, 7 Years...

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I Deleted My Second Brain. Why I Erased 10,000 Notes, 7 Years of Ideas, and Every Thought I Tried to Save. “Instead of accelerating my thinking, it began to replace it. Instead of aiding memory, it froze my curiosity into static categories.”

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July 8, 2025 at 07:29PM

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I Deleted My Second Brain. Why I Erased 10000 Notes 7 Years...
Zahl der Drogentoten weiter auf hohem Niveau
Zahl der Drogentoten weiter auf hohem Niveau

Zahl der Drogentoten weiter auf hohem Niveau

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/drogentote-streeck-100.html

Statistik für 2024 2.137 Drogentote - und viele waren noch keine 30 Jahre alt

Stand: 07.07.2025 12:29 Uhr

Der Drogenkonsum hat im vergangenen Jahr 2.137 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Der neue Bundesdrogenbeauftragte warnt: Der Markt für Drogen werde immer unübersichtlicher, die Substanzen immer gefährlicher.

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland bleibt auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr sind 2.137 Menschen in direkter Folge ihres Konsum gestorben. Das sind 90 Fälle weniger als im Vorjahr, wie der neue Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck mitteilte.

Besonders besorgniserregend sei ein Anstieg der Todesfälle bei jungen Konsumierenden unter 30 Jahren um 14 Prozent. "Wir müssen schneller, systematischer und konsequenter reagieren auf neue, immer gefährlichere Drogen", sagte Streeck.

Tödliche Kombination mehrere Drogen

In den meisten Fällen war es demnach eine Kombination mehrerer Rauschgifte, die zum Tod führte - oft eine Mischung aus Kokain/Crack, Heroin und Cannabis. Die Zahl der gefundenen Substanzen bei den Gestorbenen sei so hoch wie nie zuvor, so der Bericht des Bundesdrogenbeauftragten weiter.

Einen sprunghaften Anstieg gab es demnach bei den Todesfällen in Zusammenhang mit synthetischen Opioiden. Streeck vermutet einen Zusammenhang mit dem Opiumverbot der in Afghanistan herrschenden Taliban. Opioide aus dem Labor ersetzen demnach die Drogen, die früher aus afghanischen Mohnfeldern gewonnen wurden.

Als Virologe wurde Hendrik Streeck in der Corona-Pandemie bekannt, nun ist er der neue Bundesdrogenbeauftragte.

"Eine quasi pandemische Dynamik"

Es war das erste Mal, dass Streeck als Bundesdrogenbeauftragter die Statistik vorstellte. In der Corona-Pandemie war er als Virologe bundesweit bekannt geworden. So gehörte er zum Expertenrat der Bundesregierung. Nun sitzt er auch für die CDU im Bundestag.

"Wir erleben eine quasi pandemische Dynamik", sagte Streeck. "Einzelne Ausbrüche, neue Substanzen, schnelle Verbreitung, lückenhafte Datenlage - und ein System, das zu träge ist, um rechtzeitig zu reagieren." Streeck warnte: "Wenn wir nicht aufpassen, verschärft sich diese Entwicklung in wenigen Jahren zu einer Krise mit massiven gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen."

Mehr Prävention gefordert

Streeck forderte ein flächendeckendes Monitoring- und Warnsystem, um die kursierenden Substanzen auf dem Markt schnell zu erfassen sowie ärztliches und sozialdienstliches Personal bestmöglich darauf vorzubereiten. Nicht nur die Verfügbarkeit der Drogen müsse eingedämmt werden, es brauche auch ein professionelles, niedrigschwelliges Hilfssystem und mehr Präventionsangebote.

Streeck äußerte sich positiv über Drogenkonsumräume, wie sie von Experten gefordert werden, weil diese Leben retten könnten. Diese sehe er komplett unideologisch.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

July 7, 2025 at 12:32PM

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Zahl der Drogentoten weiter auf hohem Niveau
NINA-App integriert Warnungen und Meldungen der Polizei
NINA-App integriert Warnungen und Meldungen der Polizei

NINA-App integriert Warnungen und Meldungen der Polizei

https://www.iphone-ticker.de/nina-app-integriert-warnungen-und-meldungen-der-polizei-259559/

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat den Leistungsumfang der Warn-App NINA erweitert und um Warnhinweise und aktuelle Meldungen der Polizei ergänzt. Die Neuerungen halten mit dem jetzt verfügbaren Update auf Version 3.6.0 der App Einzug.

Dem für die NINA-App verantwortlichen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zufolge erhält die Anwendung einen neuen Kanal namens „Polizeiwarnungen“, über den man gezielt Meldungen der unterschiedlichen Polizeibehörden erhalten kann. Hier hätten wir einen zusätzlich zu den bislang bestehenden Bereichen „Bevölkerungsschutz-Warnungen“, „Wetterwarnungen“ und „Hochwasserwarnungen“ integrierten Bereich erwartet. Dergleichen zeigt sich aber bislang nicht.

Stattdessen gibt es einen neuen Themenbereich namens „Polizeitipps“, in dem sich in verschiedene Kategorien unterteilt durch das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) herausgegebene Meldungen finden.

Ergänzend dazu kann man über die Einstellungen zum Push-Abonnement darüber entscheiden, ob die NINA-App auch per Push-Mitteilung auf die Veröffentlichung von neuen Polizeitipps hinweisen soll. Nutzer können hier entweder alle Mitteilungen oder gezielt auf die Kategorien „Aktuelle Informationen“, „Einbruchschutz“, „Taschendiebstahl“, „Zivilcourage im Alltag“ oder „Infos für Betroffene“ bezogene Hinweise erhalten möchte.

Navigationsleiste angepasst

Im Zusammenhang mit der inhaltlichen Erweiterung haben die Entwickler der NINA-App auch die Navigationsleiste der Anwendung überarbeitet. Der hier zuvor vorhandene Punkt „Notfalltipps“ rutscht nun eine Ebene nach hinten und lässt sich gemeinsam mit den neuen Polizeitipps über den anstelle der Notfalltipps in die Navigationsleiste integrieren Schalter „Themen“ erreichen.

Die NINA-App ist Bestandteil der von der Bundesregierung koordinierten Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz. Ende vergangenen Jahres wurde die Zahl der Nutzer der Warn-App mit etwa zwölf Millionen beziffert.

‎NINA (Free, App Store) →

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Technologie

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July 7, 2025 at 12:58PM

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NINA-App integriert Warnungen und Meldungen der Polizei
Trugbild: Das süße Leben
Trugbild: Das süße Leben

Trugbild: Das süße Leben

https://netzpolitik.org/2025/trugbild-das-suesse-leben/

Influencer ist der Traumberuf etlicher junger Menschen. Der Wunsch nach Internet-Ruhm hängt dabei weniger mit Selbstverliebtheit als mit der Hoffnung auf ein besseres Leben zusammen.

– Public Domain Vincent Först mit ChatGPT

Das Gespräch fand auf der wohl schönsten Terrasse statt, die ich jemals betreten hatte. Zwischen Zigaretten und Champagner wollte die Hausherrin von mir wissen, für wen ich denn so schreibe. Ich zählte einige meiner ehemaligen Auftraggeber auf. „Mit 18 war ich auch Kommunistin“, sagte sie später zu mir.

Der Satz blieb hängen, und zwar so lange, dass er mich einige Wochen danach an eine Szene aus Federico Fellinis Film „La Dolce Vita“ erinnerte. Dort fragt eine Aristokratin den Boulevardjournalisten Marcello bei einem rauschenden Fest in der familieneigenen Villa scherzhaft, ob er nun einen Artikel über die „dumme und korrupte Aristokratie“ schreiben werde. „Erstens schreibe ich über andere Dinge, und zweitens seid ihr nicht interessant genug“, sagt Marcello. Die Aristokratin ignoriert die scharfe Antwort und feiert weiter.

Marcello lässt sich dennoch auf eine weitere durchzechte Nacht mit hohlen Gesprächen und oberflächlichen Begegnungen ein, anstatt seiner eigentlichen Arbeit, der Schriftstellerei, nachzugehen. Zu groß ist die Verlockung des vermeintlich „süßen Lebens“, zu schön das Bild, das die edle Gesellschaft in den alten Gemäuern abgibt. Schließlich endet das Fest im Morgengrauen. Die feinen Leute verschwinden auf ihrem Anwesen, Marcello muss in sein tristes Privatleben zurückkehren.

Auch ich habe auf der schönen Terrasse mein vorerst letztes Glas Champagner ausgetrunken und bleibe schließlich mit einer nüchternen Erkenntnis zurück: Wer sich ganz oben auf der Treppe befindet, der kann die Stufen mühelos herab- und wieder hinaufsteigen oder zwischendurch seine Identität wechseln. Stadtvillen und Schampus gibt es für weiter unten Angesiedelte und Außenseiter nur auf den Smartphones zu sehen – dafür täglich, als Teil von beliebten Netzästhetiken wie der „Old Money Aesthetic“ oder der „Dark Academia“. Wen wundert es da noch, dass der Berufswunsch Influencer heute zu den meistgenannten Karrierezielen junger Menschen zählt?

Content Creation als wirtschaftliche Überlebensstrategie

Die Sabrage, das Köpfen einer Champagnerflasche mit Säbel, prächtige Anwesen, und viele weitere Abbilder eines gehobenen Lebensstils laufen auf sozialen Medien in Dauerschleife. Und immer scheint es den anderen dabei besser zu gehen als einem selbst. Im analogen Leben bekommen junge Menschen die Krisen unserer Gegenwart als Kontrastprogramm hautnah zu spüren. Immer mehr Mikroplastik, immer weniger Geld und kein bezahlbarer Wohnraum in den Städten. Viele haben den Wunsch nach Eigentum, sei es ein Haus oder eine Wohnung, bereits aufgegeben. Das Influencertum verspricht dagegen kompromisslose Selbstbestimmung und finanzielle Freiheit.

Es liegt also nahe, über den unternehmerischen Aufbau der eigenen Identität als Marke nachzudenken. Das hat weniger mit Selbstverliebtheit oder Arroganz als mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage und dem verantwortlichen System zu tun. Der in Eigenregie geleistete Transfer von Persönlichkeit und Talent in eine darstellende Netz-Persona soll ökonomische Sicherheit gewährleisten.

In besonders prekären Berufsfeldern kann eine hohe Follower-Anzahl lukrative Verträge und Projekte sichern. Influencer haben deutlich bessere Chancen, in die gnadenlos umkämpften Branchen wie Literatur, Schauspiel oder Musik einzusteigen. Manchmal gleichen dabei viele Follower sogar fehlendes Können aus.

Hohe Reichweite ist ein Sprungbrett für unerreichbare Karrieren, die sonst nur durch ein finanzielles Fundament, gute Kontakte und viel Glück möglich sind. In jedem Fall nehmen auch Arbeitnehmer die kostenlose Werbung durch ihre Angestellten gerne mit. Selbst in analogen Jobs, vom Barkeeper bis zum Eisverkäufer, verhilft heute ein gepflegtes Netzprofil zu besseren Chancen.

Schlechte Zukunftsaussichten

Anstatt junge Menschen also dafür zu verurteilen, sich ihre eigene Marke im Netz aufzubauen und mit dem Finger auf den für viele noch als kindisch geltenden Berufswunsch Content Creator zu zeigen, müssen Gründe für die prekäre Lage der Heranwachsenden anerkannt und bestenfalls angegangen werden. Während meiner gesamten Ausbildung, von der Realschule, dem Gymnasium bis zur Fachhochschule und Universität bekam ich zu hören, dass die Chancen auf dem Jobmarkt schlecht stünden. Praktische Lösungsansätze gab es keine.

In einem Berufsklima, das sich zunehmend irrational anfühlt und das seinen Subjekten dennoch harte Arbeit ohne allzu große Erfolgschancen auf gesellschaftlichen Aufstieg abverlangt, fühlen sich junge Menschen zurecht allein gelassen und unsicher. Es liegt also nahe, sich mit eigenen Inhalten im Netz selbstständig zu machen und somit die klassischen Gatekeeper zu umgehen. Der unternehmerische Aufbau der eigenen Identität als Marke ist so Zukunftsinvestition und Schutzwall zugleich.

Hustle Culture als Pflicht

Leider ist auch die vermeintliche Sicherheit des Influencer-Daseins größtenteils Illusion. Nur die wenigsten können mit Content Creation ihren Lebensunterhalt finanzieren. Der Content-Markt stagniert, die Aufmerksamkeit der Zusehenden ist begrenzt. Während wir also immer häufiger Bilder eines besseren Lebens betrachten, verkleinern sich gleichzeitig die Chancen darauf, es auch führen zu dürfen.

Selbst wenn das süße Leben für die meisten der Zuschauer nur (Ab-)Bild und Wunsch bleibt und eine bildgewaltige Existenz sicherlich kein Glück verspricht – aufgeben werden den unternehmerischen Ausbau der eigenen Marke trotzdem die wenigsten. Die unsichere Lage zwingt sie regelrecht dazu. Leider gilt am Ende des Tages oft das von einem streitbaren Literaturkritiker abgeschaute Sprichwort, wie es ein guter Freund zu sagen pflegt: „Im Taxi weint es sich besser als in der U-Bahn.“

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Verschiedenes

via netzpolitik.org https://netzpolitik.org

July 6, 2025 at 08:23AM

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Trugbild: Das süße Leben
(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter
(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter

(S+) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hitze-und-stuerme-rekordtemperaturen-im-mittelmeer-foerdern-extremwetter-a-8706e1c9-9792-475b-96eb-369923d4585b

Seit Wochen ist das Mittelmeer außergewöhnlich warm. Die Rekordtemperaturen alarmieren Wissenschaftler, denn sie wissen: Die marine Hitzewelle kann europaweit für Extremwetter sorgen – sogar noch im Herbst.

via DER SPIEGEL

July 4, 2025 at 01:31PM

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(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter
Die Meinungsfreiheit die sie meinen
Die Meinungsfreiheit die sie meinen

Die Meinungsfreiheit, die sie meinen

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2025/07/04/wie-die-afd-und-personen-in-ihrem-vorfeld-meinungsfreiheit-und-volksverhetzung-umdeuten/

Als ein verurteilter Volksverhetzer in Haft muss, springt Björn Höcke ihm zur Seite. Der Verurteilte ist der rechtsradikale Youtuber Aron Pielka, besser bekannt unter dem Pseudonym Shlomo Finkelstein.

Zu einem Bild von Shlomo, das Höcke auf Facebook postet, schreibt er nicht das Wort „Volksverhetzung“, sondern „Meinungsfreiheit“. Höcke ist selbst wegen mutmaßlicher Volksverhetzung angeklagt. Er ist es auch, der den Straftatbestand der Volksverhetzung abschaffen oder zumindest einschränken wollte.

Damit ist er nicht alleine.

Der Fall „Shlomo“ ist nur ein Beispiel dafür, wie Vertreter der AfD und Personen in ihrem Umfeld die Meinungsfreiheit umdeuten. Manche verdrehen dabei Tatsachen, andere greifen das Justizsystem an. Das offenkundige Ziel: Die Grenzen des Sagbaren zu verschieben – und wenn es nach Einzelnen geht, sogar die Grenzen des Gesetzes.

Wie sehen die Strategien dahinter aus und was wäre, wenn sie erfolgreich sind?

Strategie Eins: Volksverhetzung als Meinungsfreiheit abtun

Ende 2020 wurde der Youtuber Aron Pielka alias „Shlomo Finkelstein“ vom Amtsgericht Köln unter anderem wegen Volksverhetzung auf Bewährung verurteilt, weil er antisemitische Darstellungen veröffentlicht und rassistische Lieder und islamfeindliche Koranverbrennungen abgespielt hat. Abgesehen davon war er in den inoffiziellen EU-Wahlkampf für die AfD verwickelt. Im August 2024 wurde er wegen Verstößen gegen seine Auflagen verhaftet.

In der AfD feiert man ihn als Helden. Da gibt es nicht nur Höckes Zuspruch, auf Landesebene werden von Lena Kotré, einer Abgeordneten in Brandenburg, „Free Shlomo“-T-Shirts verlost, auf Bundesebene tönt der Abgeordnete Matthias Helferich, Finkelstein könne jederzeit bei ihm im Bundestag auftreten und auf europäischer Ebene will Abgeordneter Alexander Jungbluth „den Fall auf die Tagesordnung der Plenarsitzung“ setzen.

Die Delikte des Youtubers werden von Teilen der AfD als Volksverhetzung in Anführungszeichen bezeichnet, seine Verurteilung als „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Die AfD Bundespartei schrieb mit Bezug auf „Shlomo“: „Die Zeiten, in denen das Äußern einer freien Meinung dazu führt, dass man hinter Gittern landet, müssen endlich vorbei sein“.

Ali B. Norouzi, Mitglied im Strafrechts­­ausschuss des Deutschen Anwaltverein, korrigiert diese Einschätzung: „Er hat gegen Bewährungsauflagen verstoßen und damit das Vertrauen widerlegt, auf dem die Bewährungsstrafe beruhte. Deshalb ist er verhaftet worden. Und seine Äußerungen waren nach Bewertung des Gerichts Volksverhetzung und nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt. Deshalb ist er bestraft worden“, so der Jurist im Gespräch mit CORRECTIV.Faktencheck.

Der X-Post der AfD verschwand im Laufe dieser Recherche, auf eine Anfrage antwortete die Bundespartei nicht. Auch alle weiteren Vertreterinnen und Vertreter der Partei, die CORRECTIV.Faktencheck zu dieser Recherche kontaktiert hatte, antworteten nicht.

Wo hört Meinungsfreiheit auf und wo fängt das Strafrecht an?

Die AfD zeichnet offenbar ihr eigenes Bild der Meinungsfreiheit – doch was umfasst die tatsächlich?

Die Meinungsfreiheit ist im Artikel 5 des Grundgesetzes geregelt, da heißt es: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (…)“. Dann jedoch steht im nächsten Absatz: „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze (…)”. So kommen strafrelevante Paragrafen wie Volksverhetzung (Paragraf 130 StGB) oder auch das Verbot verfassungswidriger Kennzeichen ins Spiel (Paragraf 86a StGB).

Was steht im Paragrafen 130, was im Paragrafen 86a?

Paragraf 130 im Strafgesetzbuch regelt den Straftatbestand der Volksverhetzung. Dabei geht es um verschiedene Formen der Hasskriminalität, etwa darum, „gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen“ aufzufordern. Es geht auch darum, die Menschenwürde anderer anzugreifen oder Handlungen der Nationalsozialisten zu billigen, zu leugnen oder zu verharmlosen. Der Strafrahmen reicht je nach konkretem Delikt von drei Monaten bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen.

Paragraf 86a betrifft das „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“. Bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe stehen darauf, wenn jemand etwa Abzeichen oder Parolen von verfassungswidrigen Parteien oder Vereinigungen verbreitet oder verwendet. Darunter fällt zum Beispiel das Hakenkreuz, das SS-Totenkopfsymbol oder die Grußformel „Sieg Heil“ – allerdings spielt in der Frage der Strafbarkeit auch der Kontext, in dem ein Symbol geteilt wird, eine Rolle, zum Beispiel, ob die Verwendung eines Symbols der Aufklärung dient.

Das heißt: Schon im Grundgesetz steht, dass die Meinungsfreiheit nicht grenzenlos ist. Auf der anderen Seite schützt die Meinungsfreiheit aber jene, die eine strittige Aussage machen.

Wenn nun die AfD auf X postet, der Paragraf zur Volksverhetzung sei „schwammig und längst ein beliebtes Werkzeug politisierter Strafverfolger“, dann ist das nach Ansicht von Strafrechtler Norouzi eine „plakative Zuspitzung“, die die bisherige Rechtssprechung – auch zugusten der AfD – ausblende. Er verweist da etwa auf den Fall Gauland: Der damalige AfD-Parteivorsitzende hatte 2017 über die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz gesagt, man könne sie „in Anatolien entsorgen“. Die Staatsanwaltschaft entschied mit Verweis auf frühere Urteile des Bundesverfassungsgerichts, dass die Äußerung im Rahmen der freien Rede lag.

Zuletzt urteilte das Bundesverwaltungsgericht im Falle von Compact: Auch wenn manche Inhalte des Magazins gegen die Menschenwürde verstießen, seien andere Inhalte – in diesem Fall etwa „Verschwörungstheorien und geschichtsrevisionistische Betrachtungen“, die in Compact Platz fanden – von der Meinungsfreiheit geschützt. Ein Verbot wäre nur dann gerechtfertigt gewesen, wenn die „verfassungswidrigen Aktivitäten“ überwogen hätten.

AfD-Vertretende nutzen Regierungsvorhaben zur Stimmungsmache

Nicht nur im Fall „Shlomo“ deuten AfD-Vertretende die Meinungsfreiheit um. So auch etwa im Zusammenhang mit Plänen der Union und SPD. Die Regierungskoalition will Menschen, die mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurden, das passive Wahlrecht entziehen und den Straftatbestand verschärfen. Ein solcher Vorschlag stieß in der Vergangenheit unter Fachleuten auf Kritik. AfD-Bundestagsabgeordnete Christina Baum nutzt ihn, um Volksverhetzung als „Äußerung von Meinungen“ abzutun.

Das stimmt schon allein deshalb nicht, weil juristisch unter Volksverhetzung nicht nur Meinungen fallen können, schreibt Jurist Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu, Professor für Strafrecht und Rechtsphilosoph an der Universität des Saarlandes und selbst Richter, auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck. Der Paragraf umfasst etwa auch die Leugnung oder Verharmlosung der Nazi-Verbrechen. Oğlakcıoğlu formuliert das so: „Die Ermordung von sechs Millionen Juden stellt keine Meinung dar, sondern eine Tatsache.”

Strategie Zwei: Das Justizsystem sabotieren

Manche gehen deutlich weiter, als Volksverhetzung öffentlich zu bagatellisieren. Zum Beispiel der X-Account „Wuppi“, der dem rechten Aktivisten Patrick Kolek zugeordnet wird. „Wuppi“ kämpft auf eine andere Art für seine Version der Meinungsfreiheit: Er hat das Justizsystem im Visier. Auch wenn seine Reichweite dabei überschaubar ist, so ist er ein Bindeglied zur AfD. Er hat für sie gearbeitet und würde das offenbar gerne wieder tun.

Im Visier hat „Wuppi“ etwa jenen Staatsanwalt, der laut ihm gegen „Shlomo Finkelstein“ vorging. „Wuppi“ veröffentlichte nicht nur dessen Namen und Foto, er schrieb auch, er wolle ihm „ein wenig auf die Finger schauen“, der Staatsanwalt komme auf den „Prüfstand“. Der Staatsanwalt, so scheint es, steht für Kolek stellvertretend für den Rechtsstaat und für das, was Kolek als Einschränkung der Meinungs- oder Redefreiheit versteht. Weil er den Staatsanwalt exponiert habe, gab es eine Hausdurchsuchung bei ihm, das sagt auch Kolek in einem Video.

„Wuppi“ ruft in seinem „Rechtskampf“ auch dazu auf, „Material zu Staatsanwälten und Richtern“ einzusenden, um sie „unter die Lupe“ zu nehmen und dazu, deren Namen zu veröffentlichen. Auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck schreibt Kolek, es gehe dabei um den „transparenten Ansatz, den Urteilen und Entscheidungen ein Gesicht zu geben. Ich träume von einem gläsernen Staat und Justizapparat“. Eine Bedrohung sieht er darin nicht.

Vor allem aber stellt Kolek selbst dutzende Anzeigen und andere Nutzer folgen seinem Beispiel. Etwa 60 Anzeigen sollen es bislang sein. Viele davon sind öffentlich, häufig geht es um angebliche Delikte von Volksverhetzung oder dem Zeigen verbotener Symbole. So veröffentlichte „Wuppi“ etwa eine Anzeige gegen den Stern, nachdem dieser im Rahmen seiner Berichterstattung ein Hakenkreuz auf dem Cover hatte, oder gegen den ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, weil dieser den Arm angeblich zum Hitlergruß gehoben habe. Von einer Staatsanwaltschaft, bei der gleich 19 derartige Anzeigen liegen, heißt es: „Zu einem nicht unerheblichen Teil sind die Verfahren eingestellt beziehungsweise Ermittlungen gar nicht erst aufgenommen worden.“

Werden solche Fälle eingestellt, sagt Strafrechtler Norouzi, bleibe die Botschaft übrig: „Soweit kann man noch gehen. Da passiert einem noch nichts“. Und: So könne man „das System gut sabotieren“, indem man Arbeit verursacht. Bei „Wuppi“ klingt das auf X so: „Wenn ihr keine Hausdurchsuchungen bekommt, dann sind wir vielleicht daran schuld“.

Fallen die Beiträge vom X-Account „Wuppi“ unter die Meinungsfreiheit?

·correctiv.org·
Die Meinungsfreiheit die sie meinen