Verschiedenes

80 bookmarks
Custom sorting
Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni
Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni

Fair und angemessen? – Die #LaTdH vom 1. Juni

https://eulemagazin.de/fair-und-angemessen-die-latdh-vom-1-juni/

Herzlich willkommen …

… zur 397. Ausgabe der „Links am Tag des Herrn“ (#LaTdH). „Das ist völkerrechtswidrig“, erklärte in dieser Woche der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zur Kriegsführung Israels im Gaza-Streifen im Interview bei Dunja Hayali im ZDF. In den vergangenen Monaten gehörte Klein zu jenen politischen Akteur:innen, die Israels Kriegsführung trotz der Aufgabe des Waffenstillstands und Einschränkungen von Hilfslieferungen immer wieder verteidigt hatten. Im März hatte Klein noch öffentlich überlegt, ob den Umsiedelungsplänen von US-Präsident Donald Trump nicht doch etwas abzugewinnen sei. Dagegen verwahrte sich die damalige Bundesregierung.

Ende März hatte die damalige Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock (Grüne), gemeinsam mit ihren französischen und britischen Kollegen scharfe Kritik an Israel geübt. Baerbocks Außenpolitik wurde wiederum von Philipp Peyman Engel, dem Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, bei der WELT als „Katastrophe auf ganzer Linie“ beschrieben. Sie habe sich immer wieder „gegen Israel“ und an die Seite der Vereinten Nationen gestellt und trotz „der existentiellen Not Israels ein stilles Waffenembargo“ umgesetzt.

Von der neuen Bundesregierung wünschte Engel sich eine „große Änderung“ der Israel-Politik, gar keine „unkritische“, aber eine „faire und angemessene“. Angesichts der neuen Offensive Israels im Gaza-Streifen und den nach wie vor eingeschränkten Hilfsleistungen äußerte sich in dieser Woche Baerbocks Nachfolger Johann Wadephuhl (CDU) aber noch viel schärfer als sie:

„Ich glaube, diese [israelische] Regierung muss ganz klar wissen, dass wir uns nicht instrumentalisieren lassen und dass auch unser hundertprozentiger Kampf gegen Antisemitismus und unsere vollständige Unterstützung für das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel nicht instrumentalisiert werden darf für die Auseinandersetzung, für die Kampfführung, die derzeit im Gazastreifen betrieben wird.“

Im Land der Beauftragten und Bevollmächtigten (s.u.), das Deutschland auch ist, macht es einen Unterschied, dass in diesen Tagen Vertreter:innen der Bundesregierung und auch deren Antisemitismusbeauftragter den Bruch des Völkerrechts durch Israel klar benennen (müssen). Trotzdem 80 % der Bevölkerung die Kriegsführung Israels ablehnen, hing über der (amtlichen) Debatte in Deutschland vor dieser Woche ein Schleier maximaler Zurückhaltung, der der „humanitären Katastrophe“ im Heiligen Land wahrlich nicht angemessen ist. Was ist „fair“ gegenüber Israel? Der hessische CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler beantwortete diese Frage in dieser Woche laut Jüdischer Allgemeinen dahingehend, die Freundschaft mit Israel gelte nicht der Regierung von Benjamin Netanjahu:

„Vom demokratischen Israel einzufordern, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, macht niemanden zum Antisemiten.“

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

Wie die Jüdische Allgemeine zusammenfasst, stehen einem Waffenstillstand in Gaza unter der Verhandlungsführung der USA eine Menge von sich gegenseitig ausschließenden Forderungen der israelischen Regierung und der Hamas im Wege. Vorerst läuft die Offensive der israelischen Armee also weiter und Hilfsleistungen gelangen nur auf dem umstrittenen Weg über die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ins Kriegsgebiet.

Verschärfte Rhetorik – Michael Thaidigsmann (Jüdische Allgemeine)

Michael Thaidigsmann fasst in der Jüdischen Allgemeinen die rhetorischen Anschärfungen dieser Woche zusammen. Und er bemerkt auch, dass sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) deutlich kritischer noch als im Wahlkampf gegenüber der israelischen Regierung positioniert: „Ob es dem Amt geschuldet ist oder dem wachsenden Unverständnis über Israels Vorgehen? Vermutlich beidem.“ Merz hatte unter der Woche erklärt:

Beim WDR-Europaforum in Berlin betonte Bundeskanzler Friedrich Merz zwar, gerade Deutschland müsse sich mit öffentlichen Ratschlägen an Israel »so weit zurückhalten wie kein zweites Land auf der Welt«. Er verstehe aber nicht, so Merz, mit welchem Ziel und mit welchen Methoden Israel in Gaza Krieg führe. »Wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch Deutschland, dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen.« Die israelische Regierung dürfe nichts tun, »was nun irgendwann ihre besten Freunde nicht mehr bereit sind, zu akzeptieren«. Seinem Amtskollegen Benjamin Netanjahu habe er, so Merz, in den letzten zwei Jahren schon mehrfach gesagt: »Übertreibt es nicht!«

Vom Kurs, Kritik nur „hinter verschlossenen Türen“ zu äußern, ist Merz in dieser Woche medienwirksam abgewichen und antwortet damit auch auf eine Initiative mehrerer europäischer Regierungschefs und von 17 EU-Mitgliedsländern, die das EU-Israel-Assozierungsabkommen überprüfen wollen. Auch die Frage der fortdauernden Waffenlieferungen aus Deutschland an Israel wird wohl auf die politische Tagesordnung rutschen.

Deutschland ist (mit weitem Abstand) nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant Israels und maßgeblich für die Abschreckung Israels gegen seine Feinde mitverantwortlich. „Mutmaßlich“ sind die von Deutschland an Israel gelieferten (und zum Teil bezahlten) U-Boote mit Atomwaffen bestückt, berichtet die SZ: „Hier materialisiert sich, was die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Diktum zusammengefasst hatte, dass Israels Sicherheit Teil der deutschen Staatsräson sei.“ Außenminister Wadephul hatte diese Woche in der SZ (€) angedeutet, man müsse andere Waffenlieferungen „überprüfen“. „Grundsätzlich richtig“ findet allerdings Thorsten Frei (CDU), der Kanzleramtsminister, die deutschen Lieferungen an Israel. Der FAZ (€) sagte er: „Das besondere Verhältnis zu Israel steht über allen anderen Erwägungen.“

In dieser Woche hat außerdem der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert in mehreren internationalen Medien den Kurs der Regierung Netanjahu scharf kritisiert. Das „unterschiedslose, grausame und kriminelle“ Töten von Zivilisten müsse aufhören, schrieb er z.B. im britischen Guardian (auf Englisch). Die Kritik an Israels Vorgehen weist jedoch die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, laut Jüdischer Allgemeinen zurück. Zu den fehlenden Hilfsleistungen sagte sie:

»Sind die Geiseln frei, kann man über alles reden«, sagte die Holocaust-Überlebende der Deutschen Presse-Agentur in München zum Bedarf an Hilfskonvois für die Menschen im Gazastreifen. Ihr liege zunächst das Schicksal der israelischen Geiseln am Herzen. »Aber dieses Thema, das die aktuelle Situation hervorgerufen hat, steht hierzulande leider kaum noch auf der Tagesordnung.«

Humanitäre Katastrophe beenden (EKD und Diakonie Katastrophenhilfe)

Wie bereits in der vergangenen Woche das Zentralkomitee der Katholiken (ZdK, s. #LaTdH vom vergangenen Sonntag) äußerte sich in dieser Woche der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisch gegenüber der israelischen Kriegsführung, nicht ohne jedoch das Leid der Geiseln ebenso zu erwähnen wie den Auslöser des derzeitigen Gaza-Krieges, den Angriff der Hamas vom 7. Oktober, den ich hier in den #LaTdH damals ein Pogrom genannt habe.

Die Hamas hat am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Bei diesem menschenverachtenden Angriff hat sie mehr als 1.200 Menschen ermordet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in Geiselhaft. Ungeachtet des legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels rufen der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Katastrophenhilfe angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf.

So beginnt die gemeinsame Presseerklärung von EKD und Diakonie Katastrophenhilfe, in der auch die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs und die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe Dagmar Pruin mit Statements zu Wort kommen. Pruin kritisiert:

„Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unvorstellbares Ausmaß erreicht. Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen, Hunger ist allgegenwärtig. Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht – etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge.“

Fehrs und Pruin erinnern an das „Fundament des Völkerrechts“ und die „Achtung der Menschenrechte für alle Menschen in der Region“, die für „eine friedliche Perspektive“ unerlässlich seien. Mit ihrer Kritik bleibt die Evangelische Kirche allerdings hinter der Schärfe der Einordnungen durch die deutsche Bundesregierung zurück. Die Geiseln bleiben für die Kirchen „auf der Tagesordnung“. In den kommenden Tagen ist auch mit einer Stellungnahme aus der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu rechnen.

RE: Mai 2025: Papst Leo XIV., Gaza-Krieg & Kirchentag 2025 – Michael Greder, Philipp Greifenstein (Die Eule, 59 Minuten)

Über die kirchlichen Stellungnahmen zum Gaza-Krieg sprechen wir in der Eule im aktuellen Monatsrückblick des „Eule-Podcast“ für den Mai 2025 (ab 30:00 Min). Mit Podcast-Host Michael Greder diskutiere ich, wie es jetzt weitergehen könnte – und welchen Beitrag die Kirchen und ihre Hilfswerke leisten können. Außerdem sprechen wir auch über den neuen Papst Leo XIV. und seine Agenda sowie über die Segens- und Trauuungsaktion „einfach heiraten“ und den 39. Deutschen Evangel

·eulemagazin.de·
Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni
Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn
Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn

Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn

https://www.domradio.de/artikel/so-war-die-zdk-vollversammlung-paderborn

"Alles neu macht der Mai?" Mit dieser Frage hatte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ihre Rede überschrieben. Sie nahm damit Bezug auf den Start der neuen Bundesregierung, auf die Wahl von Papst Leo XIV. und nicht zuletzt auf interne Neuerungen beim ZdK.

Mit all diesen Themen befasste sich das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus auf seiner Frühjahrsvollversammlung, die von Donnerstag bis Samstag im westfälischen Paderborn tagte.

Die rund 230 Delegierten forderten von der schwarz-roten Koalition eine menschlichere Politik. So kritisierte Stetter-Karp die aktuelle Asylpolitik, insbesondere die Aussetzung des Familiennachzugs. "Wir setzen uns dafür ein, im Aufenthaltsgesetz einen Rechtsanspruch auf Geschwisternachzug zu verankern", sagte sie. "Die Familie ist ein hohes Gut und fördert nachhaltig die Integration der betroffenen Menschen."

Resolution zur Lage in Nahost

Stetter-Karp begrüßte die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrats, die das Regierungsbündnis in seinem Koalitionsvertrag vereinbart hat. Zugleich warnte sie davor, einen zu engen Sicherheitsbegriff anzulegen. "Die Bundesregierung trägt nicht nur Verantwortung für Deutschland.

Die unfassbare Gewalt in der Ukraine und im Nahen Osten erfordert Haltung und Handeln." So verabschiedeten die Delegierten zum Ende ihrer Versammlung eine eilig formulierte Resolution zur aktuellen Lage in Nahost.

Darin fordern sie die Bundesregierung auf, sich für die sofortige Aufhebung der Blockade humanitärer Hilfsleistungen durch Israel in Gaza einzusetzen. Auch müsse sie alle Anstrengungen unternehmen, damit die palästinensische Hamas alle Geiseln freilasse und ein dauerhafter Waffenstillstand endlich Wirklichkeit werde.

Besorgt zeigte sich Stetter-Karp auch angesichts einer in ihren Augen massiven Schieflage bei den Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit und für Verteidigung. "Wir müssen die militärischen Bedrohungen von heute genauso im Blick haben, wie die globalen Krisen von morgen", mahnte sie.

Zwar bleibe das Bundesentwicklungsministerium erhalten, doch die Mittel schrumpften unaufhaltsam weiter. Darüber hinaus stehe das Lieferkettengesetz auf deutscher und EU-Ebene zur Disposition.

Bis die europäische Richtlinie Wirkung entfaltet, sollten die Berichtspflichten entfallen. Damit werde die Sanktionierung ausbleiben. "Wer auf dem Rücken der Ärmsten spart, stellt unseren Wertekompass infrage."

Position des ZdK zu AfD-Verbot noch offen

Das ZdK-Präsidium legte der Vollversammlung einen Antrag "Menschenwürde schützen, Zusammenhalt fördern, Zukunftsfähigkeit entwickeln" vor, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Weitere Beschlüsse machten sich für eine Stärkung der Sozialpartnerschaft und Tarifbindung, für den Erhalt der EU-Lieferkettenrichtlinie und für die Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf einen Freiwilligendienst stark.

In einem weiteren Antrag forderte die Vollversammlung die Bundesregierung auf, den Schutz vor sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen weiter auszubauen und den entsprechenden Fonds für Betroffene im Ergänzenden Hilfesystem auch über 2028 hinaus strukturell zu sichern.

Mit Blick auf die AfD bekräftigte Stetter-Karp: "Ein AfD-Engagement ist unvereinbar mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Engagement in der Kirche. Ob aber ein Parteiverbot der richtige Weg ist, um rechtsextremes und menschenverachtendes Gedankengut zu bekämpfen, muss sehr genau abgewogen werden." Sie lud die Delegierten dazu ein, über diese Frage zu beraten.

Große Hoffnungen auf Papst Leo

Auf Leo XIV. setzt die ZdK-Präsidentin große Hoffnungen. Bei seiner Amtseinführung habe er überzeugend deutlich gemacht, dass er ein politischer Papst sein werde, so die Präsidentin, die an der Feier in Rom teilgenommen hatte.

Bestärkend sei zudem, dass er in seiner ersten Rede eine synodale Kirche bekräftigt habe. Damit stelle er sich ganz in eine Linie mit seinem Vorgänger Franziskus.

Ein aktueller Konflikt um die Synodalität der Kirche in Deutschland spielte hingegen nur am Rande der Versammlung eine Rolle. Zur erneuten Weigerung vier deutscher Bischöfe, an einem bundesweiten Synodalen Gremium teilzunehmen, will sich Stetter-Karp erst in dieser Woche äußern - gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

ZdK-Vizepräsident Thomas Söding sagte: "Unser Ziel in Deutschland ist es, mit einer geeinten Bischofskonferenz zusammenzuarbeiten und da muss der Widerstand der Vier überwunden werden."

Neue prominente Mitglieder gewählt

Personell stellte sich das ZdK neu auf und wählte turnusgemäß 45 Einzelpersonen in seine Reihen. Unter den erstmals gewählten Mitgliedern sind der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der Politikwissenschaftler Carlo Masala. Wiedergewählt wurden neben anderen der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), die Schriftstellerin Nora Bossong und die Journalistin Claudia Nothelle.

Auch Präsidentin Stetter-Karp erhielt wieder einen Platz in der Vollversammlung. Nicht mehr zur Wahl stellten sich etwa der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering, der Ökonom und Klimaforscher Otmar Edenhofer und die frühere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Stetter-Karp zeigte sich bereits im Vorfeld der Wahl beeindruckt von der hohen Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement für einen starken Laienkatholizismus. Es sei nicht schwer gewesen, Kandidaten zu finden.

"Wir können uns sehr darüber freuen, dass es eine breite Palette an Persönlichkeiten gibt, die Interesse haben, bei uns mitzuarbeiten." Vizepräsident Söding sprach von einem deutlichen Zeichen, "dass das ZdK als gesellschaftliche Stimme im kirchlichen und politischen Raum nach wie vor wichtig ist."

Katholikentag 2028 in Paderborn

Viel Raum bei der Vollversammlung nahmen die Diskussionen und Abstimmungen über eine Reform von Statut und Geschäftsordnung des ZdK ein. "Mit dem Umzug des Generalsekretariats nach Berlin wächst auch die Dringlichkeit sich neu aufzustellen", sagte Vizepräsident Söding.

Die Regelungen seien vielfach überfrachtet und sollten entschlackt werden. Sie bräuchten gewissermaßen ein "Fitnessprogramm".

Debattiert, aber noch nicht entschieden wurde etwa über die Fragen, die Zahl der Vollversammlungen zu reduzieren und das ZdK zu verkleinern. Ein Antrag, das Präsidentenamt zugunsten eines gleichberechtigten Vorstands abzuschaffen, wurde abgelehnt.

Überraschend nahmen die Delegierten eine Einladung des Erzbistums Paderborn an, den übernächsten Katholikentag in der westfälischen Bischofsstadt auszurichten. Er soll dort vom 24. bis 28. Mai 2028 stattfinden. "Die Einladung ist uns eine ganz besondere Freude, weil es noch nie zuvor einen Katholikentag in Paderborn gab", sagte der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz.

Er erlebe in Paderborn eine offene, gastfreundliche Atmosphäre und ein gutes Miteinander, so der aus dem Bistum Mainz stammende Erzbischof, der seit März vergangenen Jahres im Amt ist. Das Erzbistum Paderborn werde ein engagierter und verlässlicher Gastgeber an der Seite des ZdK sein, versprach er. Zuvor findet allerdings noch 2026 ein Katholikentag in Würzburg statt. Das Leitwort dort lautet: "Habt Mut, steht auf!"

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 29, 2025 at 07:16AM

·domradio.de·
Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn
Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu
Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu

Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu

https://de.catholicnewsagency.com/news/20059/umfangreiche-modernisierung-vatikan-gestaltet-internetseite-neu

Die Internetseite des Vatikans ist neu gestaltet worden. Die entsprechende umfangreiche Modernisierung ging am Montag an den Start, nur wenige Wochen nach dem Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV.

Bislang war der bräunliche Hintergrund, der an ein Pergament erinnern soll, charakteristisch für die Internetseite des Vatikans. Nun zeigt sich die Homepage wesentlich moderner und für Nutzer leichter bedienbar.

Die Aktualisierung ist allerdings wohl noch nicht abgeschlossen. Eine kleine Notiz beim Aufrufen der Internetseite hält fest: „Wir aktualisieren derzeit das Design unserer Website, um Ihnen ein noch besseres Surferlebnis zu bieten. Einige Bereiche werden möglicherweise noch aktualisiert. Vielen Dank für Ihre Geduld.“

Tatsächlich zeigt sich der klassische Pergament-Hintergrund weiterhin in einigen Bereichen, wenn man etwa die Heilige Schrift in englischer Sprache aufruft. In deutscher Sprache ist sie dort gar nicht verfügbar.

Abgesehen vom Hintergrund sowie der neuen Homepage hat sich allerdings wenig geändert. Die Menüs sind weiterhin so strukturiert wie bisher, und die umfangreichen Textbestände in zahlreichen Sprachen können wie bisher abgerufen werden.

An den Start ging die vatikanische Internetseite zu Weihnachten 1995, während des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. Verantwortlich für diesen Schritt waren damals Erzbischof (später Kardinal) John Patrick Foley aus den USA als Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel sowie Joaquín Navarro-Valls, der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, der dem Opus Dei angehörte.

Am Anfang waren fast keine Texte und Bilder auf der Internetseite verfügbar. In den folgenden Jahren wurde das Angebot sehr erweitert. Inzwischen gibt es die Seite in neun Sprachen, darunter Latein. Allerdings sind nicht alle Dokumente immer auch in allen neun Sprachen auch tatsächlich online. Viele Texte, etwa von Ansprachen, liegen so nur in der Originalsprache vor.

Neben der offiziellen Internetseite des Vatikans haben die einzelnen Dikasterien und anderweitige Einrichtungen ihre jeweils eigenen Auftritte.

Die sogenannte Top-Level-Domain des Vatikans, also das Kürzel am Ende der Adresse, die man eintippt, um eine Seite aufzurufen, ist „.va“. Sie existiert seit dem 11. September 1995. Anders als gewöhnliche Top-Level-Domains wie „.de“ oder „.com“ können Adressen mit „.va“ nur vom Vatikan registriert werden, nicht von normalen Nutzern.

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

May 27, 2025 at 09:04AM

·de.catholicnewsagency.com·
Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu
Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.
Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.

Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.

https://de.catholicnewsagency.com/news/20069/konklave-2025-so-erlebten-kardinale-die-wahl-von-papst-leo-xiv

Trotz der strengen Geheimhaltung, die das Konklave umgibt, sind im Nachgang einzelne Eindrücke und persönliche Erfahrungen der wahlberechtigten Kardinäle an die Öffentlichkeit gelangt. Einige Kardinäle gewährten also nach dem Konklave begrenzte Einblicke in die Wahl von Papst Leo XIV.

Kardinal Pablo Virgilio David, der Vorsitzende der philippinischen Bischofskonferenz, schilderte etwa gegenüber dem America Magazine eindrucksvoll die Wirkung der Sixtinischen Kapelle auf die versammelten Wähler. Die monumentale Darstellung des „Jüngsten Gerichts“ an der Altarwand und die Deckenfresken Michelangelos hätten einen Raum geschaffen, in dem äußere Rollen und Masken abgelegt wurden.

In dieser Atmosphäre, so sagte er, zeige sich „die Wahrheit dessen, wer wir sind, Leib und Seele, wenn wir vor den Augen Gottes stehen“. Er habe das „Gewicht des Augenblicks“ gespürt und das „Feuer des Geistes“, das ihn und andere durchdrungen habe.

Auch Kardinal Vincent Nichols von Westminster, der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, beschrieb nachträglich die besondere Stimmung innerhalb der abgeschlossenen Mauern: Der Ort sei „kostbar“ gewesen, geprägt von Stille, gegenseitiger Achtsamkeit und frei von äußeren Ablenkungen.

Er berichtete: „Es war friedlich. Es gab keinen Lärm. Man war aufmerksam aufeinander. Tatsächlich war ich ein wenig traurig, als es vorbei war, weil so viel mehr Zeit blieb, die wir kreativ nutzen und großzügig sein konnten. Es zeigt, dass uns allen ein Tag pro Woche ohne Handy guttun und unsere innere Freiheit wieder aufleben lassen könnte.“

Zwischenmenschliche Gesten fanden inmitten der ernsten Atmosphäre ebenfalls ihren Platz. Eine Anekdote stammt von Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung. Er hatte dem angespannten Kardinal Robert Francis Prevost OSA kurz vor dessen Wahl zum Papst eine Süßigkeit angeboten, berichtete Church Pop. Tagle beobachtete zudem, wie Prevost nachdenklich und sichtlich bewegt war und „tief seufzte“, als immer klarer wurde, dass er zum nächsten Papst gewählt werden würde.

Über den Verlauf der Abstimmungen wurde offiziell nichts verlautbart, doch Berichten zufolge habe Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, einer der Favoriten im ersten Wahlgang zwischen 40 und 50 Stimmen erhalten – weit von der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit von 89 Stimmen entfernt.

Die Unterstützung für Parolin galt als brüchig. Kritisiert worden sei seine Rolle beim Abkommen mit China, seine Position in Finanzangelegenheiten sowie ein als unzureichend eingeschätztes pastorales Profil.

Andere Namen kursierten in den ersten Wahlgängen, darunter der ungarische Kardinal Péter Erdő, der Rückhalt in konservativen Kreisen fand, sowie progressivere Figuren wie Tagle, David und Mario Grech, der Generalsekretär der Synode. Sie konnten jedoch jeweils keine breitere Unterstützung auf sich vereinen. Nach und nach hätten sich die Stimmen in Richtung Prevost verschoben, auch durch Fürsprache von Kardinälen wie Timothy Dolan von New York.

Am zweiten Konklavetag kam es dann zur überraschend schnellen Einigung: Im vierten Wahlgang wurde Prevost wohl mit mehr als 100 Stimmen zum Papst gewählt – eine Deutlichkeit, die selbst erfahrene Beobachter erstaunte. Kardinal Kurt Koch sprach von einem „Konsens über die Zukunft der Kirche in der Person des neuen Papstes“.

Die Annahme der Wahl – das „Accepto“ – wurde von langem Applaus begleitet. Kardinal Parolin erinnerte sich an einen „herzlichen und langen Applaus“, der aufbrandete. Kardinal Tagle beschrieb einen „donnernden Applaus“.

Beeindruckt zeigten sich mehrere Teilnehmer vom Auftreten des neugewählten Papstes. Parolin berichtete: „Er [Leo XIV.] verlor nie das sanfte Lächeln, das ihn auszeichnet, obwohl er sich, wie ich annehme, der vielen und komplexen Herausforderungen, vor denen die Kirche heute steht, voll bewusst war.“

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

May 27, 2025 at 04:38PM

·de.catholicnewsagency.com·
Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai

Evident irrsinnig – Die #LaTdH vom 25. Mai

https://eulemagazin.de/die-latdh-vom-25-mai/

Herzlich Willkommen …

zur 396. Ausgabe der „Links am Tag des Herrn“ (#LaTdH). „Alles neu macht der Mai?“, fragte Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in ihrer Rede vor der ZdK-Vollversammlung, die in dieser Woche stattfand. Die beiden großen Neuerungen des Mai 2025: Der Antritt der neuen Bundesregierung von CDU/CSU und SPD und die Wahl von Robert F. Prevost zu Papst Leo XIV.. Stetter-Karp kritisierte die Verschärfungen in der Asylpolitik. Und um die Migrations- und Flüchtlingspolitik geht es auch in der „Debatte“ dieser #LaTdH.

„Wenn sich der weiße Rauch endgültig gelegt hat und die Hyperventilation der ersten (Nachrichten-)Wochen nachlässt“, hatte ich in der vergangenen Woche geunkt, wird Papst Leo XIV., „Bob, der Brückenbauer“, in einer „komplexen und komplizierten Welt“ agieren müssen, die durch jubelnde Schlagzeilen und Aufrufe zur Nächstenliebe nicht einfach ihr Antlitz verändert. In dieser Woche wurde der Vatikan ausgerechnet von US-Präsident Donald Trump als möglicher Austragungsort von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Doch an Friedensverhandlungen zeigt der Aggressor Russland überhaupt kein Interesse.

An den beiden letzen Sonntagen haben wir hier in den #LaTdH reichlich Einordnungen des neuen Pontifikats geteilt (s. hier & hier). In dieser Woche ist unter der Überschrift „Bridge Builder“ („Brückenbauer“) noch ein Text von Austen Ivereigh im US-amerikanischen Commonweal Magazine erschienen, der tatsächlich hinter die Kulissen schaut. Ivereigh, der dem verstorbenen Papst Franziskus publizistisch eng verbunden war, berichtet von der jahrelangen Zusammenarbeit von Prevost mit dem argentinischen Papst, z.B. beim Kirchenkampf gegen eine reaktionäre Organisation in Peru, die einstmals gegen die Befreiungstheologie antrat und in Korruption und Missbrauch verwickelt ist. Franziskus und Prevost haben, so Ivereigh, seit dessen Berufung zum Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Jahr 2023 jeden Sonnabend zwei Stunden miteinander beraten. Auch zuvor habe Franziskus Prevost gut im Auge behalten.

Hat das Konklave also mit seiner Wahl den „letzten Wunsch“ Franziskus‘ erfüllt? Hat der Papst „vom Ende der Welt“ in Prevost womöglich wirklich seinen Nachfolger aufgebaut – und damit auch für die Wahl des „zweiten latein-amerikanischen Papstes“ gesorgt? Ivereighs Schilderungen jedenfalls stützen die Vermutungen und ersten Eindrücke von Leo XIV. ab, es werde sich bei seinem Pontifikat um eine Fortschreibung der Amtszeit von Franziskus handeln. Welche Hoffnungen können sich die (deutschen) Katholik:innen machen? ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp:

„Bei der Amtseinführung am vergangenen Sonntag, die ich im Kreise vieler Politiker*innen auf dem Petersplatz miterleben konnte, hat er überzeugend deutlich gemacht, dass er ein politischer Papst sein wird und dass er um die Konflikte in Politik und in seiner Kirche sehr gut weiß. Beten wir für ihn und unterstützen wir ihn nach Kräften bei seinem Weg zu einer synodalen Kirche.“

Sollte Leo XIV. tatsächlich in den synodalen Fußstampfen Franziskus‘ wandeln, dann sind das aber andere als jene, die von der Mehrheit der römisch-katholischen Bischöfe in Deutschland und vom ZdK auf ihrem Synodalen Weg hinterlassen wurden. So sehen das jedenfalls auch die „vier Abweichler“ unter den deutschen Ortsbischöfen. Die (Erz-)Bischöfe Woelki (Köln), Hanke (Eichstätt), Oster (Passau) und Voderholzer (Regensburg) wollen nach wie vor nicht beim deutschlandweiten synodalen Gremium mitmachen – und berufen sich mit ihrer Ablehnung ausdrücklich auf die „römische Synodalität“.

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

In diesen Tagen macht sich die neue Bundesregierung daran, die „Wende in der Migrationspolitik“ ins Werk zu setzen. Kommen CDU und CSU nach all den vielen Wochen der Kritik und sachlichen Einsprüche – auch von den Kirchen – doch noch zur Besinnung? Anfang der Woche hatte es geheißen, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann halte die gemeinsame Abstimmung mit der AfD über Anträge zur Migrationspolitik im Deutschen Bundestags retroperspektiv „für einen Fehler“. Bei t-online ist nachzulesen, was Linnemann am „Round Table“ des „Table.Today Podcast“ von Table.Media zu sagen hatte. Die gemeinsame Abstimmung habe zu einer „Polarisierung geführt, die die linke Seite mobilisiert hat“, „inhaltlich stehe er aber weiter hinter getroffenen Entscheidungen“.

„Wir hatten drei Anschläge. Die Bürger erwarten doch von uns, dass wir was machen“, sagte Linnemann. Das Thema Migration behandle man jedoch am besten, indem man wenig darüber rede und schnell handle. Deshalb sei Alexander Dobrindts Verschärfung der Grenzkontrollen am ersten Tag „genau richtig“.

Eine Bekehrung sieht anders aus. Den einen Tabubruch mit dem nächsten Rechtsbruch wegreden zu wollen, mag man zum Handwerkszeug eines Partei-Generalsekretärs zählen. Aber nur, wenn man die eigenen Ansprüche an Redlichkeit in der Politik schon sehr weit heruntergeschraubt hat. Was wird nun also von der Bundesregierung neben den sehr teuren, wenig effektiven und „evident rechtswidrigen“ „Verschärfungen der Grenzkontrollen“ unternommen? Da wäre die „Abschiebeoffensive“, die verlässlich die ganz und gar falschen trifft, wenn Kinder aus dem Schulunterricht heraus abgeführt und Auszubildende abgeschoben werden. Und dann wären da u.a. noch der Familiennachzug für Menschen mit subsidiärem Schutzstatus und das Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan, die beide beendet werden sollen.

Der deutsche Rechtsstaat geht in Islamabad verloren – Maximilian Steinbeis (Verfassungsblog)

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

May 25, 2025 at 02:54PM

·eulemagazin.de·
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb

Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-fuenf-jahre-tod-von-george-floyd-100.html

Fünf Jahre nach Tod von George Floyd Was von "Black Lives Matter" übrig geblieben ist

Stand: 25.05.2025 10:49 Uhr

Fünf Jahre nach dem Tod von George Floyd ist in den USA von der einstige Massenbewegung "Black Lives Matter" kaum was übrig. Unter US-Präsident Trump hat sich die Stimmung geändert, das Thema rassistische Polizeigewalt verblasst.

Am 25. Mai 2000 starb George Floyd an den Folgen eines brutalen Polizeieinsatzes in der Stadt Minneapolis. Weil ihn der Mitarbeiter eines Geschäfts beschuldigte, mit einem gefälschten Geldschein bezahlt zu haben, nahm die Polizei den 46-Jährigen Afroamerikaner in Gewahrsam. Er starb, nachdem ihm der weiße Polizist Derek Chauvin rund neun Minuten lang das Knie in den Nacken drückte, während Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Immer wieder rief Floyd: "I can't breathe!"

Die Tat machte die US-Protestbewegung "Black Lives Matter" (Das Leben von Schwarzen zählt) weltweit bekannt. In den USA, aber auch in anderen Ländern, wurde gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Fünf Jahre später ist von den Protesten und der Bewegung jedoch wenig übrig geblieben.

Nur in Minneapolis wird an die Tat erinnert

Die Website der Organisation gibt es zwar noch, doch stammt das letzte öffentliche Statement von Dezember. Zum fünften Jahrestags der Tötung von George Floyd scheint nichts geplant zu sein. Der Slogan "Black Lives Matter", der nach der Tat überall in den USA zu lesen war - auf Schildern, auf T-Shirts, in Vorgärten - ist weitgehend verschwunden.

Nur in Minneapolis selbst wird mit einer Reihe von Veranstaltungen, Konzerten und Gottesdiensten an George Floyd erinnert. Für die allermeisten Amerikaner jedoch ist dieser 25. Mai einfach ein Sonntag an einem langen Wochenende - am arbeitsfreien Memorial Day am Montag wird der Kriegstoten gedacht.

Die Bilanz der Bewegung "Black Lives Matter" fällt fünf Jahre nach dem Tod von George Floyd ernüchternd aus.

"Black Lives Matter" hat "sehr wenig erreicht"

Es sei "sehr einfach, ein T-Shirt mit der Aufschrift zu tragen und den Slogan zu rufen", sagt der Historiker Yohuru Williams von der Universität St. Thomas im US-Bundesstaat Minnesota. Die Bewegung habe aber "sehr wenig erreicht", bilanziert der Autor, der selbst eine Initiative gegen Rassismus gegründet hat.

In den ersten Wochen gab es Bemühungen, bestimmte Polizeihandlungen wie den Würgegriff oder das Drücken des Knies in den Nacken, wie bei George Floyd geschehen, zu verbieten. Für die Bundespolizei, in einigen Bundesstaaten sowie in Minneapolis ist das auch durchgesetzt worden. Auch die Ausbildung der Polizisten ist angepasst worden.

Außerdem werden in Minneapolis gelegentlich Sozialarbeiter statt Polizisten zu einem Einsatz geschickt, wenn es vor allem um Deeskalation geht - also darum, einen Streit zu schlichten.

Gegenwind von der Trump-Regierung

Aber die Trump-Regierung hat weitere Ermittlungen zu der grundsätzlichen Frage, ob es an Polizeidirektionen landesweit ein Gewalt - und Rassismus-Problem gibt, einstellen lassen. Das sei zu teuer und man wolle sich von Bundesebene aus da nicht einmischen, so die Begründung.

Medaria Arradondo fürchtet "ernsthafte Konsequenzen" durch die auf Eis gelegte nationale Polizeireform. Er war der erste schwarze Polizeichef in Minneapolis, als Floyd starb. Lediglich einige Bundesstaaten und Kommunen hätten Programme eingeführt, damit Polizisten bei Einsätzen nicht mehr so schnell ihre Waffe ziehen und auf physische Gewalt gegen Verdächtige verzichten. "Ich hoffe und bete, dass wir als Nation nicht in die nächste Krise schlafwandeln", sagt Arradondo.

Die Forderungen von 2020 hätten sich "nicht in ausreichendem politischen Mut niedergeschlagen", sagt auch Phillip Solomon, Professor für afroamerikanische Studien an der Yale-Universität nordöstlich von New York. Ein nach George Floyd benannter Gesetzentwurf für eine Polizeireform sei unter Präsident Joe Biden im Kongress gescheitert. Unter Trump sei die Protestbewegung nun scharfem Gegenwind ausgesetzt, sagt Solomon.

Wird Polizist Chauvin gar begnadigt?

Derek Chauvin, der Polizist, der Floyd sein Knie in den Nacken drückte, wurde im Juni 2021 zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Trump-Anhänger, wie etwa der einflussreiche ultrarechte Kommentator Ben Shapiro, fordern jedoch die Begnadigung Chauvins. Auch Tech-Milliardär und Präsidentenberater Elon Musk sagte, darüber müsse nachgedacht werden. Als Trump neulich selbst nach Chauvin befragt wurde, behauptete er lediglich, er kenne den Fall nicht.

Zu "Black Lives Matter" hat sich Trump schon länger nicht mehr öffentlich geäußert. Vor fünf Jahren warf er den Demonstranten noch vor, "Hass" zu säen und ihrer eigenen Sache zu schaden, weil es bei Protesten gegen Polizeigewalt Tote gab.

Doch erst Mitte dieser Woche kündigte das Justizministerium an, Ermittlungen gegen eine Reihe von Polizisten wegen rassistisch motivierter Gewalt einzustellen. Unter dem Demokraten Biden sei den Vollzugskräften fälschlicherweise eine "vorsätzliche Diskriminierung" von Schwarzen unterstellt worden, hieß es zur Begründung. Anwälte getöteter Schwarzer sprechen von einer "Ohrfeige" für Floyds Familie und andere Opfer von Polizeigewalt.

Der Schriftzug "Black Lives Matter" in Washington wurde mittlerweile auf Anordnung der Bürgermeisterin übermalt. An anderen Orten in den USA ist das Gedenken noch sichtbar.

Kunstwerk "Black Lives Matter Plaza" wurde übermalt

Mit am auffälligsten war die "Black Lives Matter"-Bewegung in Washington in Erscheinung getreten: Ein riesiger gelber "Black Lives Matter"-Schriftzug schmückte eine Straße nahe dem Weißen Haus. Nach Trumps erneutem Amtsantritt in diesem Jahr ließ die schwarze Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, den Schriftzug entfernen. Das Präsidentenlager hatte ihr andernfalls mit dem Entzug von Zuschüssen gedroht.

Der Schriftzug habe "Millionen Menschen inspiriert und unserer Stadt durch eine schmerzhafte Zeit geholfen", sagte sie. Eine der an der "Black Lives Matter Plaza" beteiligte Künstlerin, Keyonna Jones, äußert Verständnis für Bowsers Vorgehen. Die Entfernung des Schriftzugs mindere nicht dessen historische Bedeutung, sagt sie: "Zu sehen, wie die Schrift damals innerhalb von 24 Stunden auf der ganzen Welt reproduziert wurde, zeugt für mich wirklich von der Macht der Kunst, und deshalb ist das mein liebster Teil der ganzen Erfahrung."

Die "Black Lives Matter Plaza" in Washington ist zwar übermalt. Doch laut der Datenbank Urban Art Mapping, einem Verzeichnis öffentlicher Streetart, gibt es allein in den USA noch mehr als 500 Wandgemälde und Kunstaktionen, die an den Tod von George Floyd erinnern.

Mit Informationen von Julia Kastein, ARD-Studio Washington

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 25, 2025 at 10:50AM

·tagesschau.de·
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut

Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/papst-leo-xiv-vatikan-mitarbeiter-rede-wortlaut-deutsch-video.html

Wir dokumentieren hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan die Ansprache bei der Audienz mit Papst Leo XIV. mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kurie, des Vatikanstaates und des Vikariats von Rom. Die offizielle Übersetzung finden Sie wie immer in Kürze auf vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern!

Ich freue mich, Sie alle begrüßen zu dürfen, die Sie die Arbeitsgemeinschaft der Römischen Kurie, des Governatorates und des Vikariats von Rom bilden.

Ich grüße die Leiter der Dikasterien und die anderen Oberen, die Büroleiter und alle Beamten sowie die Autoritäten der Vatikanstadt, die Führungskräfte und die Angestellten. Es freut mich sehr, dass auch zahlreiche Familienangehörige den Samstag genutzt haben, um hier zu sein.

Dieses erste Treffen ist sicherlich nicht der richtige Moment für programmatische Reden, sondern vielmehr eine Gelegenheit für mich, Ihnen für Ihren Dienst zu danken, den ich sozusagen von meinen Vorgängern „geerbt“ habe. Ja, wie Sie wissen, bin ich erst vor zwei Jahren hierher gekommen, als der geliebte Papst Franziskus mich zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt hat. Damals habe ich die Diözese Chiclayo in Peru verlassen und bin hierher gekommen, um zu arbeiten. Was für eine Veränderung! Und jetzt... Was soll ich sagen? Nur das, was Simon Petrus zu Jesus am See von Tiberias gesagt hat: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich lieb habe“ (Joh 21,17).

Die Päpste kommen und gehen, die Kurie bleibt. Das gilt für jede Teilkirche, für die Bischofskurie. Und das gilt auch für die Kurie des Bischofs von Rom. Die Kurie ist die Institution, die das historische Gedächtnis einer Kirche, des Dienstes ihrer Bischöfe, bewahrt und weitergibt.

Gedächtnis als wesentliches Element

Das ist sehr wichtig. Das Gedächtnis ist ein wesentliches Element in einem lebendigen Organismus. Es ist nicht nur auf die Vergangenheit ausgerichtet, sondern nährt die Gegenwart und gibt der Zukunft Orientierung. Ohne Erinnerung geht der Weg verloren, er verliert seine Richtung

Das, meine Lieben, ist der erste Gedanke, den ich mit Ihnen teilen möchte: In der Römischen Kurie zu arbeiten bedeutet, dazu beizutragen, die Erinnerung an den Apostolischen Stuhl in dem lebenswichtigen Sinne, den ich gerade erwähnt habe, lebendig zu erhalten, damit das Amt des Papstes bestmöglich ausgeübt werden kann. Analog dazu lässt sich dies auch über die Dienste des Staates der Vatikanstadt sagen.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, auf den ich hinweisen möchte, der den Aspekt der Erinnerung ergänzt, nämlich die missionarische Dimension der Kurie und jeder Institution, die mit dem Petrusdienst verbunden ist. Darauf hat Papst Franziskus sehr viel Wert gelegt, der im Einklang mit dem in dem Apostolischen Schreiben  Evangelii gaudium dargelegten Projekt die Römische Kurie im Hinblick auf die Evangelisierung mit der Apostolischen Konstitution  Praedicate Evangelium  reformiert hat. Und dies hat er in der Nachfolge seiner Vorgänger, insbesondere des heiligen Paul VI. und des heiligen Johannes Paul II., getan.

Wie Sie wissen, ist die Erfahrung der Mission Teil meines Lebens, und zwar nicht nur als Getaufter, wie für uns alle Christen, sondern weil ich als Augustiner  Missionar in Peru war und meine pastorale Berufung inmitten des peruanischen Volkes gereift ist. Ich kann dem Herrn für dieses Geschenk nie genug danken! Dann war der Ruf, der Kirche hier in der Römischen Kurie zu dienen, eine neue Mission, die ich in den letzten zwei Jahren mit Ihnen gemeinsam ausgeübt habe. Und ich setze sie fort und werde sie fortsetzen, solange Gott es will, in diesem Dienst, der mir anvertraut wurde.

Deshalb wiederhole ich Ihnen, was ich in meiner ersten Begrüßung am Abend des 8. Mai gesagt habe: „Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog pflegt und stets offen ist, alle mit offenen Armen aufzunehmen, alle, die unsere Nächstenliebe, unsere Gegenwart, den Dialog und die Liebe brauchen“.

Diese Worte waren an die Kirche von Rom gerichtet. Und nun wiederhole ich sie mit Blick auf die Sendung dieser Kirche gegenüber allen Kirchen und der ganzen Welt, der Gemeinschaft und Einheit in Liebe und Wahrheit zu dienen.

Die Aufgabe des Herrn

Der Herr hat Petrus und seinen Nachfolgern diese Aufgabe gegeben, und Sie alle wirken auf unterschiedliche Weise an diesem großen Werk mit. Jeder leistet seinen Beitrag, indem er seine tägliche Arbeit mit Engagement und auch mit Glauben verrichtet, denn Glaube und Gebet sind wie Salz für die Speisen, sie geben ihnen Geschmack.

Wenn wir also alle an der großen Sache der Einheit und der Liebe mitwirken müssen, dann versuchen wir dies vor allem durch unser Verhalten in den Situationen des Alltags, angefangen beim Arbeitsumfeld. Jeder kann durch seine Haltung gegenüber den Kollegen Einheit schaffen, indem er unvermeidliche Missverständnisse mit Geduld und Demut überwindet, sich in die Lage anderer versetzt, Vorurteile vermeidet und auch eine gute Portion Humor mitbringt, wie uns Papst Franziskus gelehrt hat.

Liebe Brüder und Schwestern, ich danke Ihnen nochmals von Herzen! Wir befinden uns im Monat Mai: Bitten wir gemeinsam die Jungfrau Maria, dass sie die Römische Kurie und den Vatikan sowie Ihre Familien, insbesondere die Kinder, die älteren Menschen und die Kranken und Leidenden, segnen möge.

Ave Maria...

(vatican news - ck)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 24, 2025 at 11:07AM

·vaticannews.va·
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium

"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium

https://www.domradio.de/artikel/laien-kritisieren-absage-von-vier-bischoefen-reformgremium

Die erneute Absage vier deutscher Bischöfe, an einem Synodalem Gremium auf Bundesebene teilzunehmen, stößt auf weitere Kritik. "Wir halten diesen Schritt für einen weitergehenden Rückzug aus dem gemeinsamen zentralen Reformprozess der Kirche in Deutschland", schreiben die Vorsitzenden der Diözesanräte von Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau in einer Stellungnahme, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Die Absagen seien fatal, so die gewählten Laien-Vertreter. Denn die Kirche in Deutschland habe sich auf einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft gemacht - "im Hören auf das Evangelium und aufeinander".

Am Donnerstag war ein Brief öffentlich geworden, in dem die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) erneut dem sogenannten Synodalen Ausschuss eine Absage erteilen. Die von diesem Ausschuss angestrebte Gründung eines Synodalen Gremiums auf Bundesebene, das mehr Mitbestimmung ermöglichen soll und dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür auch "keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz" beim Ausschuss. Das Schreiben an die Präsidenten des Synodalen Ausschusses, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, ist auf den 19. Mai datiert.

Weitere Reaktion am Montag erwartet

Am Freitagmittag hatte bereits der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, die Äußerung der Bischöfe als "Rückschritt" bezeichnet. Stetter-Karp und Bätzing wollen sich am Montag zu dem Brief äußern.

Die vier Laienvertreter betonen in ihrer Stellungnahme: "Wer grundsätzliche Bedenken hat, sollte diese in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht den Gesprächen fernbleiben". Synodalität auch auf nationaler Ebene sei kirchlich geboten. Bischöflichen Autorität werde nicht angetastet, da es sich beim dem Synodalen Gremium um ein beratendes Organ handeln solle: "Synodalität bedeutet nicht den Verlust von Überzeugungen, sondern das gemeinsame Ringen um Wahrheit und Vertrauen". Die Laien-Vertreter kündigen an, das Gespräch mit den Bischöfen suchen zu wollen.

Ein Ergebnis des Synodalen Wegs

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Anfang Mai hatten Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland bei einer zweitägigen Sitzung des Synodalen Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen. Auf deren Grundlage könnte ein Synodales Gremium auf Bundesebene entstehen, in dem die Gespräche zwischen Bischöfen und Laien verstetigt werden.

Der Synodale Ausschuss soll die beim Synodalen Weg begonnene Diskussion über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland fortführen. Das Gremium hat dazu drei Kommissionen aus jeweils zehn Mitgliedern bestimmt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) gibt vor der dritten Sitzung des Synodalen Ausschusses Mitte Dezember in Wiesbaden-Naurod einen Überblick:

Kommission I - "Synodalität als Strukturprinzip der Kirche und Ordnungen des Synodalen Rats"

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 23, 2025 at 05:44PM

·domradio.de·
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.

Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/deutsche-bischofskonferenz-veroeffentlicht-gebetszettel-zur-wahl-von-papst-leo-xiv

Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (23. Mai 2025) einen Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV. mit einem Portrait, den wichtigsten Lebensdaten und einem Gebet veröffentlicht. Der Gebetszettel ist in einer ersten Auflage von zwei Millionen Exemplaren an die deutschen (Erz-)Bistümer ausgeliefert worden.

Bereits zum Tod von Papst Franziskus hatte die Deutsche Bischofskonferenz einen Gebets- und Gedenkzettel mit einer Auflage von 2,4 Millionen Exemplaren veröffentlicht.

Hinweise:

Der Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV. kann ab sofort in der Rubrik Publikationen bestellt und als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Das Andachtsbild zum Tod von Papst Franziskus befindet sich ebenfalls in der Rubrik Publikationen.

Weitere Informationen finden sich auf der Themenseite für Papst Leo XIV.

Pressefotos zum Thema Papst / Konklave / Vatikan in Druckqualität sind kostenfrei in der DBK-Mediendatenbank unter Angabe des entsprechenden Copyright verfügbar.

 

Religion

via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

May 23, 2025 at 01:05PM

·dbk.de·
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.
Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt
Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt

Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt

https://www.domradio.de/artikel/journalist-ist-von-erster-generalaudienz-des-papstes-beeindruckt

DOMRADIO.DE: Wie wirkte der Papst bei seinem ersten großen Auftritt bei einer Generalaudienz?

Mario Galgano (Redakteur bei Radio Vatikan): Papst Leo XIV. wirkte auf mich sehr herzlich und sichtlich erfreut. Man hat es ihm angemerkt, dass er diese Begegnung mit den Gläubigen genossen hat. Er fuhr zu Beginn im Papamobil durch die Menge und dabei hatte er ein breites Lächeln auf den Lippen. Es war spürbar, wie er die rund 40.000 Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt begrüßte, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten. Er strahlte eine ruhige Freude aus, die ansteckend war.

"Es zeigt, dass er seinen Zeitplan auf seine Bedürfnisse abstimmt."

DOMRADIO.DE: Die Generalaudienzen begannen unter Papst Franziskus meist um 9 Uhr. Jetzt wurde das auf 10 Uhr verschoben. Ist Papst Leo ein Langschläfer?

Galgano: "Langschläfer" ist vielleicht nicht die passende Bezeichnung für einen Papst. Aber ja, die Verschiebung auf 10 Uhr ist mir auch aufgefallen. Ich würde es eher als eine kleine Anpassung an seinen persönlichen Rhythmus interpretieren. Es ist üblich, dass neue Päpste kleine Änderungen im Tagesablauf vornehmen, die zu ihrer Arbeitsweise passen. Es könnte sein, dass ihm die zusätzliche Stunde am Morgen für Gebet, Vorbereitung oder administrative Aufgaben wichtig ist. Eine Generalaudienz ist ein öffentlicher und fordernder Termin. Es zeigt, dass er seinen Zeitplan auf seine Bedürfnisse abstimmt.

DOMRADIO.DE:  Wie hat sich Leos Generalaudienz ansonsten von dem unterschieden, was wir von Papst Franziskus gewohnt waren? Gab es stilistische oder atmosphärische Unterschiede?

Galgano: Im Kern setzte Leo XIV. die Katechese-Reihe seines Vorgängers Papst Franziskus zum Thema "Jesus Christus, unsere Hoffnung" fort. Das ist ein starkes Zeichen der Kontinuität. Das kam bei vielen Pilgern gut an. Aber es gab durchaus eigene Nuancen Leos. Während Franziskus oft sehr spontan und direkt war, wirkte Leo XIV. sehr bedacht und tiefgründig. Er begann seine Ansprache mit den Worten: 'Liebe Brüder und Schwestern, ich freue mich, euch zu dieser ersten Generalaudienz willkommen zu heißen', und das klang sehr herzlich, aber auch formuliert.

Er hat die Bedeutung der Gleichnisse Jesu als Werkzeug, die Hoffnung wiederzufinden, stark betont. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Art und Weise, wie er visuelle Elemente in seine Katechese einband. Er sprach über das Gleichnis vom Sämann und nutzte dann ganz konkret das Bild "Der Sämann bei Sonnenuntergang" von Vincent van Gogh, um seine Auslegung zu illustrieren. Das war eine sehr frische und ansprechende Art der Vermittlung, die ich so bei Franziskus nicht in diesem Masse erlebt habe.

Es zeigte, dass er über den reinen Predigttext hinausgeht und auch künstlerische Zugänge nutzt, um seine Botschaft zu verdeutlichen. Die Atmosphäre war geprägt von dieser Ruhe und gleichzeitig einer tiefen spirituellen Dichte.

"Auch der Besuch im Wallfahrtsort 'Mutter vom Guten Rat' kurz nach seiner Wahl, den er im Gruß erwähnte, war ein schöner, persönlicher Touch und unterstreicht seine Marienfrömmigkeit."

DOMRADIO.DE: Worum ging es in dieser Katechese, abseits der visuellen Ebene?

Galgano: Inhaltlich stand ganz klar das Gleichnis vom Sämann aus dem Matthäusevangelium im Mittelpunkt. Papst Leo XIV. interpretierte es als eine Art Einführung in alle anderen Gleichnisse Jesu. Er hob hervor, dass die Gleichnisse alltagsnahe Geschichten sind, die uns aber zu tieferer Selbstbefragung einladen. Seine Kernbotschaft war die 'verschwenderische Liebe' Gottes, die dem Sämann gleicht, der den Samen ohne Rücksicht darauf ausstreut, wo er landet – sei es auf felsigem Grund, unter Dornen oder auf fruchtbarem Boden.

Er sagte eindringlich: 'Wir sind es gewohnt zu kalkulieren – manchmal ist das auch notwendig –, aber in der Liebe zählt das nicht!' Das war eine sehr starke theologische Aussage über Gottes bedingungslose Gnade und sein unermüdliches Vertrauen in uns Menschen. Für ihn ist genau darin die Quelle christlicher Hoffnung zu finden: nicht in unserer eigenen Tauglichkeit, sondern im Vertrauen Gottes. Er ermutigte die Gläubigen, sich als 'besseren Boden' zu wünschen, wenn sie Gottes Vertrauen erkennen. Am Ende rief er dazu auf, die eigene Lebenssituation ehrlich zu betrachten und Gott um Unterstützung zu bitten, um ein besserer Boden für sein Wort zu werden.

In seinen Grüßen an die Deutschsprachigen zitierte er Paulus mit "Jeder wird ernten, was er gesät hat" und betonte die Berufung, in einer zerrissenen Welt Hoffnung zu säen und Frieden zu bauen. Auch der Besuch im Wallfahrtsort "Mutter vom Guten Rat" kurz nach seiner Wahl, den er im Gruß erwähnte, war ein schöner, persönlicher Touch und unterstreicht seine Marienfrömmigkeit.

Das Interview führte Tobias Fricke.

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:00 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 22, 2025 at 12:29PM

·domradio.de·
Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt
Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr
Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr

Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/jugendschutz-net-dreimal-so-viele-sexualdelikte-im-netz-gemeldet-wie-im-vorjahr-a-25ed3ca0-2a9a-4d61-9df2-789e7779eca0

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte allerdings keine neuen Gesetzesinitiativen in Aussicht: »Die Plattformen müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen«, sagte Prien bei der Vorstellung des Jahresberichts. »Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen konsequent durchgesetzt werden. Aber technische Schutzmaßnahmen sind nicht alles. Kinder brauchen informierte Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte. Sie werden stark durch Medienkompetenz in der Schule und durch ihre Eltern, die nicht wegschauen und Vorbilder sind. Sie sind die ersten digitalen Wegbegleiter ihrer Kinder.«

Um junge Menschen besser schützen zu können, plädiert Jugendschutz.net erneut für eine verlässliche Altersprüfung bei der Registrierung in digitalen Diensten. Hier sieht das Kompetenzzentrum noch große Lücken. Es werde häufig nur das Geburtsdatum abgefragt und unzureichend geprüft, ob eine Altersangabe der Realität entspreche. »Ein System, das eine zuverlässige und datensparsame Alterskontrolle ermöglicht, wäre ein zentraler Baustein für wirksamen Jugendmedienschutz«, heißt es im Bericht für 2024.

Technologie

via DER SPIEGEL - Netzwelt https://www.spiegel.de/

May 20, 2025 at 12:58PM

·spiegel.de·
Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr
"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt
"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt

"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern, persönliche Zufriedenheit steigt

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/jugend-in-deutschland-2025-zeigt-unterschiede-zwischen-geschlechtern-persoenliche-zufriedenheit-steigt-a-66616627-3c6e-44ae-a36c-93c640f33cfd

Allen Sorgen zum Trotz blicken 14- bis 29-Jährige in Deutschland wieder optimistischer in ihre persönliche Zukunft. Das zeigt eine neue Umfrage. Allerdings gibt es teils deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

via DER SPIEGEL

May 20, 2025 at 01:14PM

·spiegel.de·
"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt
Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai
Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai

Bob, der Brückenbauer? – Die #LaTdH vom 18. Mai

https://eulemagazin.de/bob-der-brueckenbauer-die-latdh-vom-18-mai/

Herzlich Willkommen!

An diesem Sonntag gibt’s die #LaTdH später als sonst, denn das kirchenpolitisch wichtigste Ereignis dieser Woche hat erst heute stattgefunden. In Rom wurde Robert F. Prevost offiziell in sein Amt als Papst der römisch-katholischen Kirche eingeführt. Bereits in den Tagen seit seiner Wahl in der vorvergangenen Woche sorgt Papst Leo XIV. beständig für Schlagzeilen. Nicht, weil er Innovatives oder per se Aufregendes sagen oder machen würde, sondern weil jede noch so kleine seiner Regungen beständig auf Hinweise abgeklopft wird, was von seinem Pontifikat zu erwarten ist. Und vielleicht ja auch deshalb, weil sich viele Menschen nach positiven, nach hoffnungsvollen Nachrichten sehnen.

Unter anderem beim ZDF kann man dem „Ereignis von kirchenhistorischer Bedeutung“ noch nachvollziehend beiwohnen. Leo war gerührt, als ihm Kardinal Luis Antonio Tagle den Fischerring ansteckte. Während seiner Predigt zeigte er sich bescheiden und rief zur Einheit der Kirche und zum Frieden in der Welt auf. Beim Defilee umarmte er seinen älteren Bruder, der mit der US-Delegation von Vizepräsident J.D. Vance und Außenminister Marco Rubio reiste, schüttelte die Hände von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den er im Anschluss an die Feierlichkeiten heute noch in Privataudienz empfängt. Beim Regina Caeli auf dem Petersplatz sang der neue Papst (wie auch vergangene Woche schon) und mahnte:

„Bei aller Freude des Glaubens und der Gemeinschaft dürfen wir unsere Brüder und Schwestern nicht vergessen, die aufgrund von Kriegen schwer leiden. Im Gazastreifen sind Kinder, Familien und ältere Überlebende dem Hunger ausgeliefert. In Myanmar haben neue Feindseligkeiten unschuldige junge Menschenleben gefordert. Die gepeinigte Ukraine wartet darauf, dass es endlich Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden gibt.“

All das wird von Vatikan-Korrespondent:innen wie zum Beispiel von Ludwig Ring-Eifel von der KNA getreulich aufgezeichnet. Der katholische Publizist Andreas Püttmann freute sich schon unter der Woche in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de, mit der Papstwahl erlebten wir wieder die „Strahlkraft des Römisch-Katholischen“. Mit dem Reformationsjubiläum „wurde gefühlt die ganze Republik lutherisch“, nun aber „wird die protestantisch-zivilreligiöse Grundstimmung durch die Wucht päpstlicher Ereignisse in Rom wieder durchbrochen“.

Von meinem (protestantischen) Standpunkt in der ostdeutschen Provinz fühlt sich das alles anders an. Doch kann ich dem Start des neuen Papstes durchaus Positives abgewinnen: Friedensstifter:innen, KI-Kritiker:innen und Brückenbauer:innen braucht es in unserer Welt definitv viele mehr. Und in einer Welt der Partikulargesellschaften, in Europa, wo viele Menschen vielleicht statt Papst Leo XIV. an diesem Wochenende JJ aus Österreich für den Gewinnersong „Wasted Love“ beim Eurovision Song Contest feiern, nehme ich alle Botschafter:innen gerne mit, die den Versuch wagen, über ihren eigenen Standpunkt hinaus zu schauen und zu handeln. Richtig katholisch im Wortsinne halt. Dann wird die Liebe, die Leo XIV. ins Zentrum seiner Predigt am heutigen Sonntag gestellt hat, hoffentlich auch nicht vergeudet werden.

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

Thomas Wystrach hat bereits in den #LaTdH vom vergangenen Sonntag eine Reihe von Reaktionen auf die Wahl von Robert F. Prevost zu Papst Leo XIV. zusammengefasst. Auch in dieser Woche setzte sich der Reigen von Beiträgen ungebrochen fort, die aus Symbolen wie dem Papstnamen, seinem Wahlspruch und Kleidungsfragen Voraussagen für das Pontifikat ableiten. Was die Person Prevost angeht, sind wir dabei nicht wirklich über das hinausgekommen, was John Allen bereits in seiner Kandidatenvorstellung bei Crux (auf Englisch) aufgeschrieben hatte.

Was die deutsche (katholische) Publizistik im Besonderen angeht, nehme ich zwischen den Zeilen eine gewissen Ratlosigkeit darüber wahr, was mit dem US-amerikanisch/peruanischen Papst nun anzufangen sei. Benjamin Leven in der COMMUNIO empfindet die Lage sogar als „Papst-Enigma“. Schön! Vermutlich einfach eine Folge dessen, dass dieser Papst so gründlich un-deutsch ist.

Immerhin in Messelhausen, einem Stadtteil von Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis ist man jetzt, Augustiner-Pater Christoph Weberbauer zufolge, wenigstens ein wenig Papst. Gleich zwei Mal war der neue Papst noch in seinem Amt als Generalprior des Ordens (2001-2013) in Messelhausen gewesen, berichtet der SWR. Auf dem Augustinusweg, der von Prevost damals mit eingeweiht wurde, kann man heute trefflich pilgern gehen: „Er ist den ganzen Weg mitgegangen und war sehr angetan“.

„Das kann ich ja sagen, ohne Geheimnisverrat zu begehen“ – Interview mit Kardinal Reinhard Marx von Marc Beise und Annette Zock (SZ, €)

Eine weitere Verbindung Prevosts zu deutschen Landen wird derweil über das Geschehen im Konklave konstruiert, in dem sich Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, besonders eifrig für Prevost als neuen Papst verwendet haben soll. Im Interview bei Marc Beise und Annette Zoch von der Süddeutschen Zeitung (€) redet Marx sein Wirken ein bisschen klein und freut sich als Recke der katholischen Soziallehre selbstredend außerordentlich über die Namenswahl Leo XIV. in der Nachfolge von Leo XIII., der mit seiner Sozial-Enzyklika „Rerum Novarum“ deren Fundament legte. Dass „Rerum Novarum“ auch ein Dokument des Antikommunismus und im Konzert der zahlreichen Enzykliken Leo XIII. sicher eine der weniger ärgerlichen ist, bleibt leider auch hier außen vor.

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

May 18, 2025 at 05:58PM

·eulemagazin.de·
Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder

Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder

https://www.domradio.de/artikel/papst-bricht-protokoll-und-umarmt-aelteren-bruder

Kein höfliches Shakehands zwischen den Brüdern Prevost bei der Amtseinführung des neuen Papstes am Sonntag im Vatikan: Als Louis Prevost, der älteste der drei Prevost-Brüder aus Chicago, im eleganten Zweireiher auf seinen Bruder im Papstgewand zuging und ihm die Hand entgegenstreckte, kannte der Jüngre kein Halten mehr. Er umarmte den etwas größeren und fülligeren Louis herzlich und ließ sich dabei von ihm kräftig auf den Rücken klopfen. Das italienische Fernsehen zeigte die Szene in mehreren Wiederholungsschleifen.

Der in Florida lebende Louis Prevost hatte sich in die offizielle US-Delegation gesellt, die von Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio angeführt wurde. Zuvor hatte John, der zweitälteste der Prevost-Brüder, laut Medienberichten seinen prominenten Bruder Robert bereits in den Vortagen an dessen Wohnsitz am Rande des Vatikans besucht.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 18, 2025 at 02:03PM

·domradio.de·
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder
Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge
Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge

Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/vatikan-papst-gottesdienst-korr-100.html

Amtsantritt von Papst Leo XIV. "Menschenfischer" in der Menge

Stand: 18.05.2025 16:48 Uhr

Papst ist er schon. Aber heute ist Leo XIV. offiziell in sein Amt eingeführt worden. Unter etwa 200.000 Menschen sorgt er auf dem Petersplatz für Begeisterung - und wagt für seine Kirche einen ungewöhnlichen Vergleich.

Der vielleicht bewegendste Moment ereignet sich, als Kardinal Luis Antonio Tagle den goldenen Fischerring nimmt - und ihn Leo XIV. an die rechte Hand streift. Als eines der Insignien, die ihn von nun an als Papst auszeichnen.

Plötzlich steht da vorn auf dem Petersplatz ein gerührter Mann, der kurz die Augen schließt. Der dann einen Moment den Ring an seiner Hand anschaut, fast als könne er das Ganze noch nicht fassen. Zu geschätzt 200.000 Menschen sagt Leo XIV.:

Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu Euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte…(..)  der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.

Der Fischerring mit Petrus darauf unterstreicht seine Rolle als "Menschenfischer" - als einer, der die Menschen für den christlichen Glauben begeistern soll. Viele Anwesende auf dem Petersplatz sind das längst. Zum Beispiel Manu aus Berlin, die nach der Papstwahl zunächst skeptisch war.

"Wir waren alle ein bisschen geschockt als wir gehört haben, dass es ein amerikanischer Papst wurde", sagt sie. Aber es sei nur ein anfänglicher Schock gewesen, sagt sie. "Als er dann sprach, haben wir uns sehr sehr gefreut. Und wir hoffen einfach, dass er den Weg, den unser Franziskus gegangen ist, dass er den wirklich auch weitergeht. Weil: Frauen müssen auch ein bisschen was zu sagen haben."

Im Papamobil durch die Menge

Dass der neue Papst der Ehe von Homosexuellen oder Frauen in Weiheämtern gleich mal eine Abfuhr erteilt hat? Manu hofft auf schrittweise Veränderungen während seines Pontifikats.

Jetzt überwiegt aber erstmal die Begeisterung. Und die hat bereits vor dem Gottesdienst einen ihrer Höhepunkte erreicht: Als Papst Leo im weißen Papamobil durch die Menge fährt, die ganze Prachtmeile bis hinunter zum Tiber-Fluss. "Uno spettacolo", ein Spektakel, ruft ein Italiener in sein Handy.

Gabriel aus Bonn - mit vier Freunden eigentlich für einen Junggesellenabschied in Rom - glaubt an den Neuen: "Er scheint klarer zu kommunizieren als Franziskus. Und das schätze ich sehr", sagt er. "So wie ich Leo wahrgenommen habe, ist der aber auch nicht kühl." Er sei ja als Missionar in die kleinen Gemeinden gegangen, sei da sehr volksnah gewesen: "Und insofern glaube ich, dass er auch da den richtigen Ton treffen wird."

Leo XIV. erhält die Insignien

Für den Papst geht es nach der Fahrt im Papamobil zunächst in den Petersdom: hinunter ans Grab des Apostel Petrus, der als erster Papst überhaupt gilt. Hier liegen die Insignien bereit, die er gleich während des Gottesdienstes auf dem Platz von den Kardinälen überreicht bekommt. Neben dem Fischerring auch das Pallium - eine Art Wollschal -, als Zeichen, dass er jetzt der Hirte für weltweit rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken ist.

Draußen auf der Ehrenloge sitzen Delegationen aus aller Welt. Bundeskanzler Friedrich Merz ist darunter. Er wird später berichten, dass sich am Rande Gespräche mit Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj ergeben haben, und mit US-Vizepräsident JD Vance.

EIn Stückchen Sauerteig

Dass der Papst in seiner Predigt ähnlich wie sein Vorgänger Franziskus das aktuelle Wirtschaftsmodell kritisiert, das die Ressourcen der Erde ausbeute, kommentiert Merz so: "Dass ein Papst auf solche Dinge aufmerksam machen muss, gehört zu seiner ureigensten Aufgabe. Ich fühle mich, mit dem was wir soziale Marktwirtschaft in Deutschland nennen, da nur sehr begrenzt angesprochen."

In einer Zeit voller Zwietracht und Gewalt, in diesem Teig, sagt Papst Leo XIV. soll seine Kirche ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das die Einheit fördert, die Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit. Deshalb sind auch Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen gekommen - egal ob Christen, Juden oder Muslime. Leo XIV. ist jetzt auch ganz offiziell Papst.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 18, 2025 at 04:51PM

·tagesschau.de·
Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge
Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"
Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

https://www.tagesschau.de/kommentar/moritz-behrendt-naher-osten-100.html

kommentar

Krieg im Nahen Osten "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

Stand: 21.06.2025 13:45 Uhr

Wie kann sich die Lage im Nahen Osten mittelfristig verbessern? Den Menschen in der Region wäre mehr Demokratie und Freiheit zu wünschen, meint Moritz Behrendt. Doch herbeibomben, wie jetzt auch im Iran, lassen sich diese Werte nicht.

Wir verändern das Gesicht des Nahen Ostens - was Israels Premierminister Benjamin Netanjahu als Verheißung ankündigt, klingt für die meisten Menschen in der Region wie eine Bedrohung.

Dafür bedarf es keines Blickes in die Zukunft - die Gegenwart ist dystopisch genug. Im Süden des Libanon liegen ganze Dörfer in Trümmern, im Gazastreifen sind mehr als 50.000 Menschen getötet worden, mehr als 100.000 haben Verletzungen erlitten, die ihr Leben und ihre Zukunft dauerhaft beeinträchtigen werden. Im Iran haben vermutlich Hunderttausende Einwohner die Hauptstadt Teheran verlassen, auf israelische Städte fliegen Raketen, und im ganzen Land müssen Menschen ihre Nächte in Bunkern verbringen.

Geopolitische Schneise der Verwüstung

Für viele Menschen ist die Veränderung des Gesichts des Nahen Ostens keine geopolitische Frage, sondern die, ob sie die nächsten Tage in Sicherheit und in ihren eigenen vier Wänden erleben können. Vor allem im Gazastreifen sind die Sorgen noch existenzieller: Wo bekommen die Bewohner morgen etwas zu essen her? Falls es für sie überhaupt ein Morgen gibt.

Auch geopolitisch haben die letzten beiden Jahre eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Eine Annäherung zwischen Israel und arabischen Staaten, wie etwa Saudi-Arabien, ist in immer weitere Ferne gerückt, dass irgendwann ein palästinensischer Staat entsteht, ist utopischer denn je.

Wadephuls unbeholfener Auftritt

Quasi als Kollateralschaden ist das Völkerrecht unter Beschuss geraten, und der Westen, insbesondere Deutschland, hat in weiten Teilen der Welt massiv an Glaubwürdigkeit verloren.

Symbolisch dafür steht der unbeholfene Auftritt des neuen Außenministers Johann Wadephul bei seiner Reise durch die arabische Welt. Die iranische Antwort auf den israelischen Angriff verurteilte er prompt, für israelische Angriffe auf den Iran und andere Staaten fand er Rechtfertigungen. Das machte deutlich, warum die Bundesrepublik hier inzwischen ausschließlich als verlässlicher Partner Israels wahrgenommen wird.

Vorwurf der Doppelmoral

Zwei Anmerkungen, damit kein falscher Eindruck entsteht: Erstens: Für die blutigen Umwälzungen im Nahen Osten ist keineswegs alleine Israel verantwortlich: Auslöser war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023. Für die brutale Ermordung von Zivilisten darf es keine Rechtfertigung geben, sie rechtfertigt aber auch nicht die Tötung von Zivilisten in Gaza, im Libanon oder im Iran.

Zweitens: Die arabischen Staaten können Deutschland und dem Westen mit Recht Doppelmoral vorwerfen, wenn über Werte und die Beibehaltung der regelbasierten internationalen Ordnung gesprochen wird. Ihre Argumentation steht allerdings auf äußerst dünnem Eis. Just an dem Tag, an dem Außenminister Wadephul in Riad war, richtete Saudi-Arabien einen kritischen Journalisten hin.

Den Menschen in der Region ist mehr Freiheit zu wünschen

Und wenn sich arabische Regierungen gegen eine Destabilisierung der Region durch Israel aussprechen, dann geht es ihnen in erster Linie darum, ihre eigene autoritäre Herrschaft abzusichern. Stabilität an sich ist kein Wert, der gegen eine Neuordnung des Nahen Ostens spricht. Den Menschen in der gesamten Region ist nicht nur mehr Sicherheit zu wünschen, sondern auch - ganz klar - mehr Freiheit.

Das gilt im Besonderen für den Iran - ein Ende der Diktatur dort wäre eine gute Nachricht. Aber daran, dass sich Demokratie und Freiheit von außen herbeibomben lassen, bestehen große Zweifel. Der Einmarsch der USA im Irak 2003 führte zum damals gewünschten Regimewechsel in Bagdad. Die Folge waren Bürgerkrieg, Chaos und der Aufstieg der Terrororganisation "Islamischer Staat". So weit muss es jetzt nicht kommen - die Zukunft ist offen.

Also, was bleibt als Ausblick? Die vage Hoffnung, dass sich die Lage im Nahen Osten mittelfristig verbessert, wenn das theokratische Regime im Iran geschwächt ist oder sogar gestürzt wird. Genauso wahrscheinlich ist jedoch die Aussicht, dass es noch schlimmer wird.

Redaktioneller Hinweis

Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder und nicht die der Redaktion.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 21, 2025 at 01:51PM

·tagesschau.de·
Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"
Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm
Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm

Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm

https://www.volksverpetzer.de/analyse/trump-abschiebe-show/

Die USA sind kurz davor, in die Diktatur abzurutschen: illegale Deportationen von Unschuldigen, Verschwindenlassen von Personen auf offener Straße, Ignorieren von Gesetz und Gerichtsurteilen und Folter in ausländischen Gulags. Hier werden Nachbarn und Arbeitskollegen von vermummten, schwer Bewaffneten entführt – die sich weigern, sich zu identifizieren. Die Armee wird gegen Protestierende eingesetzt. Und dennoch feiern Rechtsextreme den Faschisten Trump in den USA […]

The post Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm appeared first on Volksverpetzer.

Verschiedenes

via Volksverpetzer https://www.volksverpetzer.de/

June 20, 2025 at 04:25PM

·volksverpetzer.de·
Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm
14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD
14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD

14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/14-tipps-medien-rechtsextreme-afd/

Dieser Beitrag von Simone Rafael erschien zuerst bei Belltower News.  Nachdem die AfD zwar einerseits durch den Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wurde, andererseits aber von rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung gewählt wird, stellt sich für Medien erneut die Frage: Wie berichten über die AfD?  Das Spannungsfeld liegt zwischen der Idee einer journalistischen Objektivität, die alle Parteien gleich […]

The post 14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD appeared first on Volksverpetzer.

Verschiedenes

via Volksverpetzer https://www.volksverpetzer.de/

June 20, 2025 at 12:07PM

·volksverpetzer.de·
14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD
Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika
Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika

Neuer Pixar-Film »Elio«: Eine Fabel gegen Trumps Amerika

https://www.spiegel.de/kultur/neuer-pixar-film-elio-eine-fabel-gegen-trumps-amerika-a-c357b93b-84c9-4025-b4d9-07504e031bc9

Toleranz und Aufgeschlossenheit, Zugewandtheit und Optimismus: Der neue Pixar-Film »Elio« spielt in der Galaxis, wirkt aber wie aus einem Paralleluniversum, in dem die USA noch intakt sind.

Verschiedenes

via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

June 18, 2025 at 06:58PM

·spiegel.de·
Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika
Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier
Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier

Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/los-angeles-presse-angriff/

Polizei und Sicherheitskräfte zeigen offenbar bei den Protesten in Los Angeles gegen Trump und seine unbeliebte und oft auch illegale Deportationspolitik auch hohe Gewaltbereitschaft gegen klar erkennbare Journalist:innen. Bei den Tätern handelt es sich nicht nur um Bundespolizist:innen, sondern auch um lokale Polizei. Die Gewalt lässt sich also nicht nur Trump zuschreiben, sondern zeigt auch […]

The post Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier appeared first on Volksverpetzer.

Verschiedenes

via Volksverpetzer https://www.volksverpetzer.de/

June 16, 2025 at 04:00PM

·volksverpetzer.de·
Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier
Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald
Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald

Trumps Militärparade: Happy Birthday, Kim Jong-Donald

https://www.spiegel.de/kultur/trumps-militaerparade-happy-birthday-kim-jong-donald-a-97b0a6d9-d281-46dc-88d4-6971428bf9b3

Eine amerikanische Geste der Stärke? Ein historisches »Happy Birthday« für den Präsidenten? In Washington ließ Trump Panzer, Helikopter und Soldaten in Tracht auffahren. Das wirkte so piefig wie peinlich.

Verschiedenes

via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

June 15, 2025 at 02:12PM

·spiegel.de·
Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald
"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump
"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump

"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-proteste-militaerparade-trump-no-kings-100.html

"No Kings"-Proteste Zehntausende protestieren in den USA gegen Trump

Stand: 15.06.2025 03:30 Uhr

Beim "No Kings Day" in den USA sind Zehntausende Menschen auf der Straße. Sie werfen US-Präsident Trump vor, wie ein König herrschen zu wollen. Für Ärger sorgt auch eine Militärparade in Washington.

Niemand steht über dem Gesetz - daran erinnern Zehntausende Protestierende in den USA. Am "No Kings Day" gingen Menschen in mehr als 2.000 Städten auf die Straße.

Sie protestieren gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und das aus ihrer Sicht autoritäre Auftreten des Präsidenten. Neben Kritik an Trumps Migrationspolitik warfen sie ihm vor, seine gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und wie ein König regieren zu wollen.

Demonstranten beim "No Kings Day" in New York

Hunderttausende in New York auf der Straße

Bei den Anti-Trump-Protesten trotzten etwa in New York Tausende Demonstranten dem Regen. Laut ersten Schätzungen der Organisatoren gingen dort 200.000 Menschen auf die Straßen. Immer wieder skandierten sie: "So sieht Demokratie aus" und forderten die Absetzung Trumps. Auf Schildern und Plakaten kritisierten sie beispielsweise die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE, die unter Trump verstärkt gegen Einwanderer ohne Papiere vorgeht. In New York wurden mehrere Protestierende festgenommen, wie der Sender CNN berichtete.

Unter den Demonstranten war auch der Schauspieler Mark Ruffalo, der aus den "Avengers"-Filmen als grüner Riese Hulk bekannt ist. Der Präsident habe sich selbst zum König und Diktator gemacht und trete die Rechte der US-Bürger und die Verfassung mit Füßen, sagte Ruffalo und fügte hinzu:

Wir sind empört und haben Angst. Der einzige Weg ist, dass die Leute gemeinsam dagegen ankämpfen".

Tränengas-Einsatz in Los Angeles

Auch in Städten wie Atlanta, Philadelphia und Los Angeles waren auf TV-Bildern große Menschenmengen zu sehen. In Florida wurden Protestierende auf dem Weg zu Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago von der Polizei gestoppt.

Die Proteste blieben überwiegend friedlich. In der Innenstadt von Los Angeles heizte sich die Lage aber auf. An einem Behördengebäude wurde Tränengas eingesetzt, um Demonstranten zurückzudrängen. Nach Angaben der Polizei wurden aus der Menge Steine und Flaschen geworfen.

"Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie"

Bei einer Demonstration in Kalifornieren sagte die Bürgermeisterin von Oakland, Barbara Lee: "Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, das dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt", skandierte die Politikerin. "Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie".

Der Bürgermeister von San Francisco, Daniel Lurie, hatte zuvor zu friedlichen Protesten aufgerufen. Sie würden keine Gewalt und zerstörerisches Vorgehen tolerieren, mahnte Lurie.

Absage in Minnesota

Im Miami gab es unterdessen eine Gegendemo, bei der die Teilnehmer Trump zum Geburtstag beglückwünschten, wie der Sender NBC berichtete.

In Minnesota wurde die geplante Demonstration nach den tödlichen Schüssen auf die demokratische Politikerin Melissa Hortman und ihren Ehemann abgesagt.

Militärparade an Trumps Geburtstag

Den Protest hatte befeuert, dass Trump in Washington eine Militärparade veranstaltet. Anlass ist der 250. Gründungstag des US-Heers. Doch es ist auch der 79. Geburtstag des US-Präsidenten. Umfragen zufolge ist ein Großteil der US-Bevölkerung gegen die Parade, während sie in Trumps Republikanischer Partei Zustimmung findet.

Bei der Eröffnung der Parade betrat Trump in Begleitung seiner Frau Melania eine riesige Bühne vor dem Weißen Haus. Anschließend wurden Salutschüsse abgefeuert und die US-Nationalhymne erklang. Rund 6.000 Soldaten, 50 Hubschrauber und 150 Panzer nehmen an dem in den USA unüblichen Spektakel teil.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 15, 2025 at 12:32AM

·tagesschau.de·
"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung

Frontex-Kinderbuch: Oh, wie schön ist Abschiebung

https://netzpolitik.org/2025/frontex-kinderbuch-oh-wie-schoen-ist-abschiebung/

Ein buntes Abenteuer und ein spannender Start in ein neues Leben. So verkauft die EU-Grenzagentur Frontex Kindern und Jugendlichen ihre Abschiebung in einer perfiden Broschüre. Wen es da nicht schüttelt vor Abscheu, der hat kein Herz. Ein Kommentar.

Ausschnitt der Titelseite der Kinder-Abschiebe-Broschüre. – Frontex

Unter dem Titel „Mein Leitfaden zur Rückkehr“ hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex im Jahr 2023 eine Broschüre veröffentlicht, die Kinder und Jugendliche auf ihre Abschiebung vorbereiten soll. Die Publikation ist bis gestern einer großen Öffentlichkeit unbekannt geblieben. Das verwundert.

Denn sie ist ein zynisches Machwerk der Menschenverachtung. In euphemistischen Worten und in vermeintlich kindgerechter Sprache verniedlicht sie das Herausreißen Minderjähriger aus ihrem Leben – in illustrierter Ratgeberform.

Es ist ein Buch voller unschuldig lächelnder, tatsächlich aber eiskalter Pseudo-Menschenfreundlichkeit, in der die traumatisierende Abschiebung als Abenteuer und Chance auf einen Neuanfang verkauft wird. Abschiebung – aber voll nice, voll bunt, voll kinderfreundlich. Sogar die UN-Kinderrechtskonvention wird im Heft präsentiert. Denn Du sollst ja Deine Rechte kennen.

„Gespannt auf diese große Veränderung“

Auf Seite 1 ziert ein startendes Flugzeug den Text „Dieses Buch gehört: ….“. Nachdem Mohammed, Tanisha oder Marija dort ihren Namen eingetragen haben, ist auch schon bald Abschiebung. Die heißt natürlich nicht so im kinderfreundlichen Menschenrechts-Europa.

„Möglicherweise wurde Dir gesagt, dass Du umziehen und im Heimatland Deiner Familie leben musst“, heißt es verharmlosend über die entwurzelnde Zwangsmaßnahme, die dem Kind und seiner Familie bevorsteht.

Denn:

Für Dich und Deine Familie ist es im Moment nicht möglich, in diesem Land zu bleiben und hier zu leben. Auch wenn Du lieber hierbleiben möchtest, geht das im Moment leider nicht. Das bedeutet, dass Du in das Heimatland Deiner Familie zurückkehren musst. Das ist für Dich eine große Veränderung. Möglicherweise erinnerst Du Dich nicht mehr an das Heimatland Deiner Familie. Vielleicht bist Du traurig darüber, dass Du Deine Freunde oder die Schule verlassen musst. [..] Oder vielleicht freust Du Dich darauf, im Heimatland Deiner Familie Freunde und Familienangehörige zu treffen, und bist gespannt auf diese große Veränderung.

Aufklärerisch europäisch geht es weiter, Information ist alles: „Je mehr Du darüber weißt, desto besser bist Du auf diese große Veränderung in Deinem Leben vorbereitet.“

Denn bald beginnt das große bunte Rückkehr-Abenteuer. Doch „bevor Du mit Deiner Familie in Dein Heimatland zurückkehrst, bleibst Du möglicherweise zusammen mit anderen Familien, die auf ihre Abreise warten, in einer Einrichtung. Möglicherweise darfst Du die Einrichtung verlassen, vielleicht aber auch nicht.“

Und wenn Deine Familie und Du nicht aus der „Einrichtung“ herausdürfen, dann sagen das bestimmt die zuvorkommenden Erwachsenen, „deren Aufgabe es ist, Dir und Deiner Familie zu helfen.“ Die sind auch im nächsten Kapitel „So kommst Du zum Flughafen“ das freundliche, aber bestimmte Gesicht des Landes, das Du jetzt leider leider verlassen musst. „Diese Begleitpersonen tragen vielleicht eine besondere Weste, damit Du sie erkennen kannst. Sie sind da, um Dir zu helfen. Das ist ihre Aufgabe.“

„Welche Farbe wird die Weste wohl haben“, die die freundlichen Begleiter tragen? Am Flughafen geht es gleich weiter mit der bunten Fahrt ins Unbekannte. „Möglicherweise warten Begleitpersonen zusammen mit Deiner Familie. Du kannst ihnen Fragen stellen. Wenn Du etwas brauchst, können sie Dir vielleicht helfen.“ Vielleicht aber auch nicht.

Und auch die Handschellen, die vielleicht Dein Vater trägt, sind ganz normal. „So sind er und die anderen sicher“, weiß die Broschüre zu beruhigen.

Nach dem Flug ist dann auch gleich Ankunft. „Wenn Du im Heimatland Deiner Familie ankommst, steigt Deine Familie zusammen aus dem Flugzeug.“ Und dann erwartet Dich laut Frontex ein neues Leben in einem Land, wo Du viel erleben und kennenlernen darfst. Du musst keine Angst haben, denn Du darfst neue leckere Süßigkeiten und Speisen entdecken. Bekommst nette Lehrer und Freundinnen. Und das schöne neue Leben, auf das Dich die Europäische Union in der Broschüre schon einmal auf so zauberhafte Weise vorbereitet hat. Wie toll das alles doch ist!

Und als sei das alles nicht genug, wartet im Heft noch der aufmunternde Spruch, der aus einem Glückskeks stammen könnte: „Niemand weiß, was die Zukunft bringt, aber eines ist sicher: Du selbst gestaltest Deine Zukunft.“ In einem Land, in das Du gar nicht wolltest. Aber egal.

Denn Du hast ja auch noch das Poesiealbum aus der Broschüre, in das Du Deine Freunde und Freundinnen reinschreiben lassen oder selbst die Flagge Deiner neuen Heimat zeichnen kannst. Es gibt Ausmalbildchen, eine Seite für neue Vokabeln und sogar einen Rätselteil. So bunt war Abschiebung noch nie….

…und ekelhafter hat die Europäische Union wohl selten kommuniziert: unmenschlich, herzlos und beschämend.

Alle Illustrationen/Bilder in diesem Artikel entstammen der Frontex-Broschüre.

Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen. Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus jetzt mit einer Spende.

Verschiedenes

via netzpolitik.org https://netzpolitik.org

June 13, 2025 at 08:58AM

·netzpolitik.org·
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist

Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist

https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/faq-corona-variante-nimbus-100.html

faq

Neue Corona-Variante Wie gefährlich ist Nimbus?

Stand: 12.06.2025 09:16 Uhr

Nimbus - so lautet der Name einer neuen Corona-Variante, die seit ein paar Tagen für Aufmerksamkeit sorgt. Laut WHO breitet sie sich schneller aus als andere Varianten. Wie gefährlich ist sie?

Die Coronavirus-Variante NB.1.8.1, auch unter dem Namen Nimbus bekannt, ist ein Subtyp der Omikron-Variante. Erstmals erfasst wurde sie laut WHO Ende Januar. In Deutschland wurde Nimbus Ende März zum ersten Mal nachgewiesen.

Wie verbreitet ist Nimbus aktuell?

Neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass Nimbus im Mai für rund 20 Prozent der untersuchten Infektionen verantwortlich war. Im April lag dieser Wert noch bei rund sechs Prozent. Da es sich um sporadische Nachweise handle, lasse sich daraus aber kein Trend ableiten, wie das RKI auf Nachfrage erklärt.

Weltweit machte Nimbus Ende Mai laut Daten der WHO rund 21,1 Prozent aller untersuchten Fälle aus. Die WHO spricht von einem schnelleren Zuwachs als bei anderen zirkulierenden Varianten. Am stärksten vertreten sei die Nimbus-Variante derzeit im westpazifischen Raum, zu dem etwa China, Japan und Australien zählen. Eine massive Ausbreitung, von der manche Medien berichten, liegt aktuell nicht vor. Zum Vergleich: Die Omikron-Variante hatte die bis dahin vorherrschende Delta-Variante Ende 2021 innerhalb weniger Wochen nahezu vollständig verdrängt.

Ist Nimbus gefährlicher als andere Corona-Varianten?

Durch Veränderungen im Erbgut könnte Nimbus etwas ansteckender sein als andere Varianten. Erste Laboruntersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass das Immunsystem die neue Variante etwas weniger effektiv bekämpfen kann.

Es sei aber völlig normal, dass sich Viren aufgrund des Selektionsdrucks ständig verändern müssten. "Bei Grippeviren ist es ein gewohntes Prinzip, dass ständig neue Virustypen auftauchen", sagt Susanne Glasmacher vom RKI im Interview mit dem BR - bei den Coronaviren "sind wir das hingegen noch nicht so gewohnt".

Laut WHO gibt es derzeit jedoch keine Hinweise darauf, dass Infektionen mit Nimbus schwerer verlaufen als eine Infektion mit anderen derzeit zirkulierenden Varianten.

Schützen die aktuellen Impfstoffe vor Nimbus?

Die WHO geht davon aus, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe auch bei der Nimbus-Variante vor einem schweren Verlauf schützen. Die neusten Impfstoffe sind auf die Omikron-Varianten JN.1 und KP.2 angepasst. Weitere Anpassungen sind bereits geplant.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen über 60-Jährigen sowie Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf eine jährliche Auffrischimpfung.

Wie wird die Situation weiter beobachtet?

Seit Ende Mai stuft die WHO Nimbus als eine "Variante unter Beobachtung" ein. Damit signalisiert die WHO anderen Gesundheitsbehörden, die Variante wachsamer zu beobachten. Derzeit gibt es sechs solcher Varianten.

Eine weitere Kategorie ist die "Variante von Interesse". Dabei handelt es sich um Varianten, die sich beispielsweise leichter ausbreiten oder einen möglichen negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben.

Wie hoch ist das Infektionsgeschehen derzeit insgesamt?

Das RKI spricht im Interview mit dem SWR von einem "aktuell geringen Corona-Infektionsgeschehen". Die Häufigkeit (Inzidenz) aller akuter Atemwegsinfektionen war Anfang Juni leicht rückläufig. Mit knapp 4.300 Fällen pro 100.000 Einwohnern lag sie in einem ähnlichen Bereich wie in den vorangegangenen Jahren. Insgesamt lag die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen im Sommer jedoch auch in den vergangenen drei Jahren höher als vor der Pandemie.

Unter den Patientinnen und Patienten, die wegen akuter Atemwegsinfektionen im Krankenhaus behandelt werden mussten, waren Anfang Juni lediglich zwei Prozent der Fälle auf Covid-19 zurückzuführen. Die SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser stieg zuletzt leicht an auf ähnlich hohe Werte wie im Februar 2025. Auch hier handelt es sich laut RKI um ein insgesamt niedriges Niveau.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 12, 2025 at 09:21AM

·tagesschau.de·
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab

Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/tagesschau-eu-ngos/

Ein neuer inszenierter „Skandal“ um Klima-NGOs macht die Runde – lanciert von Axel-Springer-Desinformationsmedium WELT – und ausgerechnet eigentlich seriöse Medien wie die ARD-Tagesschau übernehmen Framing und Desinformation völlig unkritisch. Die WELT kramte Anschuldigungen hervor, die bereits vor Monaten widerlegt worden waren. Und wurde dabei von einer verdächtig brandneuen Lobbyorganisation unterstützt, die gerade einmal zwei Wochen vorher gegründet wurde.

Deutschlands seriöse Medien, insbesondere die Tagesschau, müssen dringend wieder seriösen Journalismus betreiben, statt ständig naiv rechte Kampagnen nachzuschreiben und deren Framing zu übernehmen. Sonst versagen sie nicht nur fundamental in ihrer Aufgabe – sie graben der aufgeklärten Gesellschaft das eigene Grab. Hier die ganze Blamage für Tagesschau & Co.

Die erfundene „NGO-Lobby“-Story der WELT wurde schon im Februar widerlegt

Den Stein ins Rollen bei der aktuellen Inszenierung brachte Anfang Juni ein Artikel in der Welt am Sonntag, verfasst von Axel Bojanowski. Bereits Monate vor dem WELT-Artikel hatten anderen Medien die Vorwürfe geprüft und als haltlos entlarvt. So veröffentlichte das Magazin Politico am 4. Februar 2025 einen ausführlichen Faktencheck, der die rechten Behauptungen Punkt für Punkt überprüfte. Ironisch dabei: Politico gehört ebenso wie WELT zum Axel-Springer-Verlag. Auch die Süddeutsche Zeitung hatte bereits im April darüber berichtet.

Die WELT suggeriert – Achtung, hier kommt Desinformation ins Spiel -, die EU-Kommission habe Umwelt-NGOs mit geheimen Verträgen und Steuergeld dafür eingespannt, im Hintergrund Lobbyarbeit und sogar Klagen „im Auftrag“ der Kommission durchzuführen, um bestimmte „grüne“ Klimaschutz-Ziele durchzudrücken. Konkret behauptete WELT etwa, Brüsseler Beamte hätten sich mit Aktivisten bis ins Detail abgestimmt, um die Öffentlichkeit von der EU-Klimapolitik zu überzeugen – im Gegenzug seien Millionen Euro an Steuergeld an die NGOs geflossen. Einzelne Organisationen hätten bis zu 700.000 € pro Jahr erhalten.

Angeblich sollte z.B. die Umweltrechts-Organisation ClientEarth mit EU-Geld deutsche Kohlekraftwerke verklagen, um den Betreibern „finanzielle und rechtliche Risiken“ aufzubürden (350.000 € habe man dafür gezahlt). Friends of the Earth Europe sei laut WELT sogar beauftragt worden, gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen zu kämpfen. Während andere Gruppen Geld für die Beeinflussung von EU-Politik erhalten hätten. Kurz: Die EU-Kommission hätte im geheimen Aktivisten dafür bezahlt, Kampagnen gegen Unternehmen und unliebsame Politik (z.B. Handelsabkommen) zu fahren – so das falsche Narrativ der WELT. ClientEarth hat sogar einmal die Kommission selbst verklagt. So viel zu „regierungsnah.“

Hier die Wahrheit hinter dem Welt-Fake:

Politico (und andere) konnten 28 Verträge zwischen der EU-Kommission und NGOs einsehen und analysieren und fanden (im Februar bereits!) keinerlei Beleg, dass die Kommission grüne Gruppen dafür bezahlt hätte, in ihrem Namen Lobbyarbeit zu machen. Vielmehr zeigen die Dokumente, dass die Kommission völlig legal Beträge von max. 700.000 € jährlich an einige Umwelt-NGOs vergibt – aber als allgemeine Betriebskostenzuschüsse, nicht zweckgebunden für bestimmte Aktionen.

Die entsprechenden Förderprogramme (LIFE-Programm) wurden vom EU-Parlament bereits 2020 offiziell bewilligt und sind öffentlich ausgeschrieben. Ziel ist, den Stimmen der Zivilgesellschaft in Brüssel Gehör zu verschaffen, denn in den Lobby-Schlachten um EU-Gesetze haben wirtschaftliche Interessen mit riesigen Budgets oft Übergewicht. Nichts an dieser Praxis ist „schattig“ oder geheim: Die Förderbedingungen sind transparent. Und nirgendwo wird verlangt, dass NGOs dafür der Kommissionslinie folgen oder im Auftrag der Kommission Parlamentarier bearbeiten.

Die Organisationen müssen zwar vertraulich grob darlegen, was sie im kommenden Jahr vorhaben – aber dieses Arbeitsprogramm wird von den NGOs selbst geschrieben, nicht von der Kommission vorgegeben. Eine Zensur oder Weisung findet nicht statt. Entsprechend steht in jedem Vertrag sogar ein Disclaimer, dass die geäußerten Ansichten der NGO „nicht unbedingt“ den der EU entsprechen.Kurz gesagt: WELT plappert einfach eine alte rechte Verschwörung nach.

Die Liste aller geförderten NGOs ist öffentlich

Bleibt der Vorwurf der fehlenden Transparenz. Tatsächlich monierte der Europäische Rechnungshof im April 2025, dass die EU-Verträge mit NGOs teilweise unübersichtlich seien – er forderte etwa klarere Infos, welche Summen genau wofür fließen. Doch auch der Rechnungshof fand keinerlei Hinweis, dass die Kommission nur regierungsnahe oder linientreue NGOs fördert.

Im Gegenteil: Die Liste aller geförderten NGOs und die jeweiligen Beträge sind öffentlich einsehbar. Die Auswahl der Projekte erfolgt über öffentliche Ausschreibungen mit festgelegten Kriterien (die NGO muss z.B. gemeinnützig, unabhängig von Parteien und Konzernen und EU-weit aktiv sein). Die Bewertung übernehmen Executive Agencies wie die Klimaschutz-Agentur CINEA – also nicht die Kommission selbst – und am Ende werden die Zuwendungen regelmäßig geprüft und auditiert. „Geheim“ oder „intransparent“ sieht anders aus.

Die EU-Kommission selbst hat die Vorwürfe, die WELT wieder hochgekocht hat, deutlich zurückgewiesen: Es gebe keine geheimen Verträge mit NGOs, man sei vielmehr sehr transparent bei diesen Finanzhilfen, die Empfänger und Summen stünden öffentlich im Finanztransparenzsystem. Außerdem, so ließ die Kommission wissen, würden keine NGO-Arbeitsprogramme genehmigt, die spezifische Aktivitäten gegen EU-Institutionen oder deren Vertreter vorsehen.

Die rechte Verschwörungserzählung – gegen die konservative EU-Kommission?!

Diese Geschichte passt bestens ins Weltbild rechtskonservativer Kreise, die den europäischen Green Deal und Klimaschutzauflagen ablehnen. Ironisch dabei: Konservative stellen gegenwärtig selbst die EU-Kommissions-Präsidentin – Ursula von der Leyen. Ihr Steckenpferd ist der European Green Deal. Die Konservativen kritisieren nun die von ihnen gestellte Kommission! Die Realität ist doch etwas komplizierter als rechter Populismus.

Tatsächlich gingen die Vorwürfe direkt auf die Europäische Volkspartei (EVP) zurück, insbesondere auf konservative Abgeordnete wie die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier. Im EU-Parlament hatte Hohlmeier, Tochter von Franz Josef Strauß, im Haushaltskontrollausschuss bereits seit Ende 2024 Stimmung gegen die NGO-Finanzierung gemacht.

Angeblich habe man endlich enthüllt, wie die „grüne“ EU-Kommission sich mit Aktivisten verschworen habe. Die Kampagne wurde interessanterweise von einer neu gegründeten „NGO“ begleitet, die in WELT zitiert wurde – hinter diesem vermeintlich unabhängigen Verein stehen jedoch auch bekannte Lobbyisten, darunter gescheiterte FDP- und CDU-Politiker. Eine Gruppe von Klimaschutzgegnern inszenierte sich als neutrale Instanz, um der WELT-Geschichte Rückenwind zu geben?

Die Ironie: Monika Hohlmeier tritt als Kritikerin auf, hat aber selbst potenziell einen Interessenkonflikt. Sie sitzt im Aufsichtsrat der BayWa AG – und aus demselben EU-Fördertopf, den sie jetzt angreift, flossen auch Millionen an eine BayWa-Tochter. Konkret erhielt BayWa r.e. (ein erneuerbare-Energien-Ableger des Agrarkonzerns) im November 2024 rund 6,5 Mio. € aus dem LIFE-Programm der EU. Hohlmeier behauptet zwar, das sei etwas völlig anderes – doch die Doppelmoral ist offensichtlich.

Der WELT-Autor ist kein Unbekannter

Der WELT-Autor, Axel Bokanowski, der hinter dem Fake steckt, wird von vielen Wissenschaftlern als notorischer Klimawandel-Verharmloser kritisiert. Journalist Christopher Schrader kritisiert an Bojanowski, durch die Hinweise auf wissenschaftliche Unsicherheiten, für Zögern im Handeln gegen die Klimakrise zu sorgen. Das sei, was „Lobbyisten der Kohle- und Ölindustrie“ wollen. Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf hat nach eigenen Angaben „mehrfach sachliche Fehler von Bojanowski bei Redaktionen beanstandet.“

Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagte im Oktober 2023 über Bojanowski und dessen Arbeit, die er „zutiefst ablehnt“:

„Er verdreht und verzerrt seit Jahrzehnten Fakten, um, wie ich nur vermuten kann, eine Stabilisierung des Klimas zu beenden. Das hat mit Journalismus meiner Auffassung nach nichts zu tun, sondern ist reine Ideologie. Ich habe ihn seit langer Zeit geblockt und ihm seit etwa 20 Jahren kein Interview mehr gegeben.“

Er passt gut zu seiner Zeitung.

„WELT“ ist keine seriöse Zeitung mehr, sondern Lobby-Fake-Agitprop

Viele Menschen halten die WELT für den seriöseren Gegenspieler zur BILD, die weitgehend als unseriöses Boulvard-Blatt gesehen wird. Aber die WELT steht ihrem Schwesterblatt in Sachen Desinformation nichts nach. Unserer Erfahrung nach verbreitet die WELT mindestens genauso häufig offene Desinformation und falsche Behauptungen, die rechte Narrative bedienen.

Dem WELT-Redakteur Tim Röhn darf man gerichtsfest vorwerfen, Fake News zu verbreiten. Ein WELT-Artikel der Desinformations-Verbreiterin Elke Bodderas erhielt sogar einen Faktencheck auf Facebook, die eigene Quelle distanzierte sich von der falschen Überschrift. Die WELT verbreitete auch irreführende Artikel über PCR-Tests. Kein Wunder, dass sich das Wissenschaftsressort der WELT praktisch in Dauer-Auflösung befindet.

Noch weniger Wissenschaft bei WELT: 3 Mitarbeiter aus dem Wissen-Ressort haben gekündigt

Döpfners Linie

Bei Volksverpetzer müssen wir regelmäßig Fake News in WELT richtig stellen. Es wird jetzt geleitet von einem Verharmloser der menschengemachten Klimaerwärmung: Mathias Döpfner. Dieser hat bereits mehrfach Desinformation zum Klimawandel verbreitet. Er sagte einmal wörtlich „Bin sehr für den Klimawandel“. Auch dieser Verleger greift direkt in seine Zeitungen ein und forderte 2021 im Wahlkampf die BILD auf, die FDP

·volksverpetzer.de·
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub

Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub

https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/nebentaetigkeiten/julia-kloeckner-und-der-exklusive-lobbyclub

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zählt in einem aktuellen Bericht hunderte Transparenzverstöße von Abgeordneten auf. Was darin nicht erwähnt wird: Sie selbst meldete eine brisante Nebentätigkeit mehr als ein Jahr lang nicht – ohne spürbare Folgen. Von Martin Reyher

Verschiedenes

via Recherchen von abgeordnetenwatch.de https://www.abgeordnetenwatch.de/

June 9, 2025 at 06:56AM

·abgeordnetenwatch.de·
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?

ARD-Doku »Robert Lembke - Wer bin ich?«: Welches Nazischweinderl hätten’s denn gern?

https://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-doku-robert-lembke-wer-bin-ich-welches-nazischweinderl-haettens-denn-gern-a-b564233b-bd2c-4665-9ef0-4818fd339fe4

Mit »Was bin ich?« wollte er das Nachkriegsdeutschland unterhalten und zusammenbringen. Ein Dokudrama zeichnet nach, welchen persönlichen Preis Robert Lembke für sein Langzeitprojekt zahlen musste.

Verschiedenes

via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

June 8, 2025 at 09:38AM

·spiegel.de·
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus

Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus

https://www.appgefahren.de/regenschirm-tolle-gratis-app-gibt-minutengenaue-regenwarnungen-aus-380117.html

Am vergangenen Wochenende war es keine schlechte Idee, einen Regenschirm dabeizuhaben – oder angesichts der teils schweren Gewitter und Regengüsse am besten gleich ganz in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Wer trotzdem raus ins schlechte Wetter muss, kann mit der App Regenschirm (App Store-Link) vom Berliner Entwickler Niels Lohmann zumindest Schlüsse ziehen, ob es Regenbekleidung und -schirm benötigt oder nicht.

Regenschirm lässt sich kostenlos aufs iPhone und iPad herunterladen, verzichtet bislang erfreulicherweise komplett auf jegliche In-App-Käufe, Werbung oder Abonnements, und bezieht die eigenen Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst, vom Umweltbundesamt und vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung. Der Download von Regenschirm ist 16 MB groß und benötigt iOS/iPadOS 18.0 oder neuer auf dem Gerät. Nach der Installation kann die Anwendung komplett in deutscher Sprache genutzt werden.

Die neu im App Store erhältliche Wetter-App sieht sich als Regenradar- und Regen-Warn-Dienst, und bietet daher nach dem ersten Start an, über die Ortungsdienste sowohl den aktuellen Standort freizugeben, als auch Benachrichtigungen bei anstehendem Regen zu versenden. Neben dem per GPS aktuell ermittelten Standort können auch noch manuell weitere Orte hinzugefügt werden, und auf der Hauptseite von Regenschirm mit einfachen Wischgesten zwischen ihnen hin- und her gewechselt werden.

In der in einem modernen Layout mit lila Farbakzenten gehaltenen Anwendung gibt es direkt auf der Startseite ein präzises Regenradar für die aktuelle Position, das laut Entwickler „minutengenaue Vorhersagen für die nächsten 60 Minuten“ treffen soll. Neben der Regenvorhersage für die nächsten zwei Stunden gibt es auch weiterführende Vorhersagen für die nächsten sieben Tage und einen kleinen Kartenausschnitt mit der aktuellen Windrichtung sowie möglichen anstehenden Regengebieten.

Viele Detailinfos, Kartenansicht und Widgets

Scrollt man auf der Übersichtsseite des jeweiligen Ortes weiter nach unten, finden sich auch weitere Informationen zur aktuellen Wetterlage. Neben Waldbrandgefahr und Bodenfeuchte gibt es auch Parameter für Luftqualität, UV-Index, Hitzetrend, zur gefühlten Temperatur und Biowetter. Für Personen mit Pollenallergie interessant sind vor allem die Informationen zur aktuellen Pollenbelastung, die durch Antippen des Infopanels auch noch in eine Detailansicht umgewandelt werden kann. Dort finden sich dann die auslösenden Allergene wie aktuell beispielsweise Gräser und Roggen, sowie Hinweise zur zukünftigen Entwicklung. Auch zu den anderen aufgeführten Parametern lassen sich Detailseiten durch Antippen öffnen.

Zu den drei verfügbaren Tabs von Regenschirm am unteren Bildschirmrand gehört auch eine Kartenansicht, in der sich detailliert einsehen lässt, wann das nächste Regengebiet über den eigenen Standort hinweg zieht. Die Karte kann verschiedene Ebenen anzeigen, darunter auch den Bewölkungsgrad und den UV-Index, und ein eigener Button listet auf, welche Wetter-Radarstationen in Deutschland gerade außer Betrieb sind. Auch alle in Regenschirm gespeicherten Orte finden sich mit lila Punkten auf der Karte.

Die Anwendung wurde vom Entwickler Niels Lohmann für das iPhone, iPad und auch die Apple Watch optimiert und verfügt zusätzlich zu den drei Möglichkeiten des Abrufens sowie den optionalen Regenwarnungen per Push-Mitteilung auch über ein eigenes Widget, das sich für den schnellen Zugriff auf den Homescreen des Apple-Geräts legen lässt. Insgesamt macht Regenschirm einen hervorragenden, aufgeräumten Eindruck und liefert für das tägliche Wetter-Wohlbefinden viele Detailinfos. Von uns bekommt die komplett kostenlose Neuerscheinung daher eine absolute Download-Empfehlung.

‎Regenschirm (Kostenlos, App Store) →

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Der Beitrag Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus erschien zuerst auf appgefahren.de.

Technologie

via appgefahren.de https://www.appgefahren.de/

June 2, 2025 at 01:27PM

·appgefahren.de·
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle

Gewaltbereite AfD-Politiker*innen: Viele, viele Einzelfälle

https://taz.de/Gewaltbereite-AfD-Politikerinnen/!6089080/

Diese unvollständige Chronik ist in Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen von Betroffenen rechter Gewalt sowie durch Auswertungen von Polizeimeldungen und Presseberichten entstanden. Überregional ist den vernetzten Beratungsstellen längst aufgefallen, dass die Gewaltbereitschaft von AfD-­Po­li­ti­ke­r*in­nen seit mehreren Jahren zugenommen hat – analog zur Radikalisierung der Partei.

Für Angegriffene stelle dies eine besondere Belastung dar: „Denn sie wissen, dass die Tä­te­r*in­nen von einem breiten Un­ter­stüt­ze­r*innen-Netzwerk und der Logistik einer rechtsextremistischen Partei profitieren“, wie Heike Kleffner vom Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sagt. Zudem fühlten sich viele Angegriffenen vom Rechtsstaat im Stich gelassen – aufgrund von jahrelang verschleppten Verfahren, Täter-Opfer-Umkehr sowie einer Entpolitisierung und Verharmlosung von Angriffsfolgen durch Staatsanwaltschaften und Justiz. Das schwäche das Sicherheitsgefühl von Betroffenen und das Vertrauen in den Rechtsstaat. Betroffen seien insbesondere Journalist*innen, politische Geg­ne­r*in­nen und Personen, die der AfD nicht deutsch genug sind.

Keine andere Partei fällt derart mit Gewalttaten auf. Konsequenzen zieht die Partei höchstens nach öffentlichem Druck.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Februar 2025, Borgsdorf, Brandenburg

Ein AfD-Ortsvorsitzender stößt an einem Wahlkampfstand einen Mann zu Boden. Als dieser versucht aufzustehen, schubst er ihn erneut zu Boden. Die AfD behauptete, selbst überfallen worden zu sein, ein Video belegt allerdings den Angriff des AfD-Politikers.

Februar 2025, Gifhorn, Niedersachsen

Eine gehbehinderte Rentnerin und Teilnehmerin einer Demo gegen die AfD erstattet Strafanzeige gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Marzischewski-Drewes. Der AfD-Abgeordnete habe die 73-jährige Gehbehinderte gegen eine Wand gedrückt und gewürgt. Zuvor habe sie versehentlich eine Deutschlandfahne abgeknickt, mit der sie ein Teilnehmer einer AfD-Kundgebung bedrängt habe.

Februar 2025, Hergatz, Allgäu, Bayern

Bei Protesten gegen einen monatlichen AfD-­Stammtisch des Bundestagsabgeordneten Rainer Rothfuß greifen AfD-­An­hän­ge­r*innen nach Rangeleien Protestierende an: Ein Demoteilnehmer erstattet Anzeige gegen einen Kreisvorstand wegen gefährlicher Körperverletzung nach Fausthieben, Fußtritten und dem Einsatz von Pfefferspray. Die AfD hängte danach ein Banner am Ortseingang auf – Aufschrift: „Wir vergessen nicht“.

Januar 2025, Strausberg, Brandenburg

Laut Zeu­g*in­nen bedroht ein AfD-Stadtratsverordneter Nikolai S. bei einem Auschwitz-Gedenken am 27. Januar in Strausberg mehrere Teilnehmer mit einem Klappmesser. Zuvor gab es laut Teil­neh­me­r*in­nen von mehreren AfD-Stadtverordneten Drohungen sowie Störungen und Zwischenrufe bei der Gedenkrede. Der Staatsschutz ermittelt zunächst. Dann aber liegt das Verfahren zunächst monatelang bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) in der falschen Abteilung, wie sich nach taz-Anfrage herausstellt. Jetzt würde ermittelt in der Abteilung für politische Strafsachen, heißt es, die politische Dimension sei erst jetzt erkannt worden. Einen aktuellen Stand könne man aber erst nächste Woche melden.

August 2024, Nordrhein-Westfalen

Das Urteil gegen den Chef der Jungen Alternative, Felix Cassel, ist rechtskräftig. Der AfD-Bezirksverordnete in Bonn ist 2019 mit einem Auto in eine Gruppe von Ge­gen­de­mons­tran­t*in­nen gefahren und fuhr dabei einen Mann an. Cassel bekommt wegen gefährlicher Körperverletzungen, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Unfallflucht sieben Monate Haft auf Bewährung, muss die Verfahrenskosten tragen und Schmerzensgeld zahlen.

Juli 2024, Freiburg, Baden-Württemberg

Zweitinstanzliches Urteil gegen den AfD-Gemeinderatskandidaten Robert H. Laut Urteil hat er mit Pfefferspray zunächst zwei Jugendliche angegriffen, die ihn als „Fascho“ beschimpfen. Danach attackierte er einen 63-Jährigen und eine 52-Jährige, die den Jugendlichen zur Hilfe kamen. Zunächst versprüht H. auch gegen sie Pfefferspray, dann sticht er mit einem Messer in den Brust­bereich des 63-Jährigen. Das Urteil: 120 Tagessätze à 10 Euro. Den Messerangriff wertete das Landgericht als Notwehr.

Juni 2024, Essen, Nordrhein-Westfalen

Der AfD-Kommunalpolitiker Stefan Hrdy spuckt am Rande von Blockadeversuchen beim AfD-Parteitag einer SPD-Politikerin ins Gesicht. Später lässt er sich in Demoteilnehmer fallen und beißt einem Mann ins Bein. Zunächst inszeniert sich Hrdy als Opfer und spricht von Notwehr. Ein Video von der Szene zeigt jedoch: Hrdy geht bewusst in Richtung der Demonstrant*innen, lässt sich fallen und beißt dann dem Mann in den Unterschenkel. Später lässt er sich von der Partei als „Zeckenbeißer von Essen“ feiern und scherzt darüber, dass der Demonstrant ein „bisschen Pfeffer gebraucht“ hätte.

AfD-Politiker Stefan Hrdy auf dem Landesparteitag in NRW

Foto: Christoph Reichwein/dpa/picture alliance

Juni 2024, Schwäbisch-Hall, Baden-Württemberg

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellt nach 12-monatigen Ermittlungen das Verfahren gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Udo Stein ein. Sie ermittelte, weil er Gäste einer Shisha-Bar mit einer Softair-Waffe bedroht haben soll. Ihm wurde Hausfriedensbruch, Verstoß gegen das Waffengesetz, versuchte Körperverletzung und Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Bei den Ermittlungen wurden auch seine Privat- und Büroräume durchsucht. In seinem Landtagsbüro fanden die Polizei dabei ein Messer und Munition. Bei ihm zu Hause ganze 11 Langwaffen, 3 Softair-Waffen und mehr als 1.000 Schuss Munition. Als Jäger war Stein berechtigt, Waffen zu besitzen.

Die Ermittlungen wurden auch eingestellt, weil Stein nach dem Vorfall in der Shisha-Bar zwischenzeitlich in einer psychiatrischen Klinik untergebracht war. Damit konnte eine Schuldunfähigkeit nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Nach seiner Entlassung aus der Psy­chia­trie wurden im Landtag von Baden-Württemberg die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren: Stein durfte das Parlament nur nach einer Sicherheitskontrolle mit Körperscanner betreten, galt der Polizei als „hochgefährlich“ – sie erhöhte ihre Präsenz in und um den Landtag und stufte den Schutz des Ministerpräsidenten hoch.

April 2024, Berlin

AfD-Bezirksverordneter Kai Borrmann wird drei Jahre nach einem rassistischen Angriff auf eine schwarze Musikjournalistin rechtskräftig verurteilt. Der AfD-Politiker beschimpft eine schwarze Musikjournalistin erst als „N***r“ und schlägt ihr ins Gesicht und beißt ihr in den Arm. Er bekommt eine Geldstrafe zur 180 Tagessätzen à 60 Euro. Die Berufung bleibt erfolglos.

Februar 2024, Sammarei, Bayern

AfD-Stadtrat Robert Schregle drängt einen freien Journalisten laut dem Recherche-Portal „radikal trivial“ bei der Gründung eines Vereins gewaltsam aus dem Saal. Er schubst ihn derart, dass dieser sich demnach am Sprunggelenk verletzt. Schirmherr der Veranstaltung ist ein Landtagsabgeordneter der AfD.

September 2023, Sachsen

Das Landgericht Dresden bestätigt ein Urteil gegen ehemaligen AfD-Landesvorstand und den suspendierten JVA-Beamten Daniel Zabel. Er ist wegen rassistischer Misshandlungen eines tunesischen Häftlings im Juli 2018 verurteilt worden und bekommt wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt 16 Monate auf Bewährung. In einer Chatgruppe hatte er und andere Wächter mit den Misshandlungen geprahlt. Sie hatten Gefangene zu Boden gebracht, geschlagen und getreten. Aufgeflogen waren die Misshandlungen, nachdem Zabel einen Haftbefehl illegalerweise verbreitet hatte. Bei den Ermittlungen wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen fielen bei der Auslesung seines Handys auch die Misshandlungen in der JVA auf.

März 2023, Bayern

Der AfD-Landtagsabgeordnete Ralf Stadler filmt sich selbst dabei, wie er auf einer Zugfahrt von München nach Passau versucht, nicht weiße Personen bei einem Halt aus dem Zug zu stoßen. Zuvor hat er sie als „Pack“ beschimpft. Ein Vorermittlungsverfahren gegen Stadler wird eingestellt.

Mittlerweile soll Stadlers Immunität erneut aufgehoben werden, weil er Daten aus einem Asylbescheid veröffentlicht hat und Migranten als „Pack“ und „Messerstecher“ beschimpft hat, zudem habe Bilder einer brutalen Hinrichtung im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg geteilt haben. ­Stadler bezeichnete die Vorwürfe als „lachhaft“.

Seine Immunität wurde bereits wegen Volksverhetzung und wegen eines manipulierten Fotos bei Facebook aufgehoben, die Generalstaatsanwaltschaft hatte deswegen Strafbefehle erlassen.

Ralf Stadler (AfD) als Störer im Bayerischen Landtag

Foto: Matthias Balk/dpa/picture alliance

Januar 2023, Baden-Württemberg

Das Oberlandesgericht Karlsruhe verwirft die Revision gegen den ehemaligen Freiburger AfD-Stadtrat und Neonazi-Anwalt Dubravko Mandic. Der war im Jahr 2022 wegen gefährlicher Körperverletzung zu sieben Monaten und einem Jahr Bewährung verurteilt worden.

Er hatte einem Fahrradfahrer mit Tier-Abwehrspray ins Gesicht gesprüht. Der Radfahrer wollte zwei Jugendlichen helfen, die Mandic festhielt, weil diese AfD-Plakate beschädigt hätten. Mittlerweile ist Mandic nicht mehr in der AfD.

Dubravko Mandic in Auseinandersetzung mit Journalisten im Bayerischen Greding

Foto: Sachelle Babbar/imago

Dezember 2022, Brandenburg

Der AfD-Gemeindevertreter Marcel Donsch wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte in einem Fall von Selbstjustiz mit zwei weiteren Verurteilten einen Mann, dem er Stalking gegenüber einer Bekannten vorwarf, entführt und misshandelt. Der AfD-Ge­mein

·taz.de·
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle