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Trugbild: Das süße Leben
Trugbild: Das süße Leben

Trugbild: Das süße Leben

https://netzpolitik.org/2025/trugbild-das-suesse-leben/

Influencer ist der Traumberuf etlicher junger Menschen. Der Wunsch nach Internet-Ruhm hängt dabei weniger mit Selbstverliebtheit als mit der Hoffnung auf ein besseres Leben zusammen.

– Public Domain Vincent Först mit ChatGPT

Das Gespräch fand auf der wohl schönsten Terrasse statt, die ich jemals betreten hatte. Zwischen Zigaretten und Champagner wollte die Hausherrin von mir wissen, für wen ich denn so schreibe. Ich zählte einige meiner ehemaligen Auftraggeber auf. „Mit 18 war ich auch Kommunistin“, sagte sie später zu mir.

Der Satz blieb hängen, und zwar so lange, dass er mich einige Wochen danach an eine Szene aus Federico Fellinis Film „La Dolce Vita“ erinnerte. Dort fragt eine Aristokratin den Boulevardjournalisten Marcello bei einem rauschenden Fest in der familieneigenen Villa scherzhaft, ob er nun einen Artikel über die „dumme und korrupte Aristokratie“ schreiben werde. „Erstens schreibe ich über andere Dinge, und zweitens seid ihr nicht interessant genug“, sagt Marcello. Die Aristokratin ignoriert die scharfe Antwort und feiert weiter.

Marcello lässt sich dennoch auf eine weitere durchzechte Nacht mit hohlen Gesprächen und oberflächlichen Begegnungen ein, anstatt seiner eigentlichen Arbeit, der Schriftstellerei, nachzugehen. Zu groß ist die Verlockung des vermeintlich „süßen Lebens“, zu schön das Bild, das die edle Gesellschaft in den alten Gemäuern abgibt. Schließlich endet das Fest im Morgengrauen. Die feinen Leute verschwinden auf ihrem Anwesen, Marcello muss in sein tristes Privatleben zurückkehren.

Auch ich habe auf der schönen Terrasse mein vorerst letztes Glas Champagner ausgetrunken und bleibe schließlich mit einer nüchternen Erkenntnis zurück: Wer sich ganz oben auf der Treppe befindet, der kann die Stufen mühelos herab- und wieder hinaufsteigen oder zwischendurch seine Identität wechseln. Stadtvillen und Schampus gibt es für weiter unten Angesiedelte und Außenseiter nur auf den Smartphones zu sehen – dafür täglich, als Teil von beliebten Netzästhetiken wie der „Old Money Aesthetic“ oder der „Dark Academia“. Wen wundert es da noch, dass der Berufswunsch Influencer heute zu den meistgenannten Karrierezielen junger Menschen zählt?

Content Creation als wirtschaftliche Überlebensstrategie

Die Sabrage, das Köpfen einer Champagnerflasche mit Säbel, prächtige Anwesen, und viele weitere Abbilder eines gehobenen Lebensstils laufen auf sozialen Medien in Dauerschleife. Und immer scheint es den anderen dabei besser zu gehen als einem selbst. Im analogen Leben bekommen junge Menschen die Krisen unserer Gegenwart als Kontrastprogramm hautnah zu spüren. Immer mehr Mikroplastik, immer weniger Geld und kein bezahlbarer Wohnraum in den Städten. Viele haben den Wunsch nach Eigentum, sei es ein Haus oder eine Wohnung, bereits aufgegeben. Das Influencertum verspricht dagegen kompromisslose Selbstbestimmung und finanzielle Freiheit.

Es liegt also nahe, über den unternehmerischen Aufbau der eigenen Identität als Marke nachzudenken. Das hat weniger mit Selbstverliebtheit oder Arroganz als mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage und dem verantwortlichen System zu tun. Der in Eigenregie geleistete Transfer von Persönlichkeit und Talent in eine darstellende Netz-Persona soll ökonomische Sicherheit gewährleisten.

In besonders prekären Berufsfeldern kann eine hohe Follower-Anzahl lukrative Verträge und Projekte sichern. Influencer haben deutlich bessere Chancen, in die gnadenlos umkämpften Branchen wie Literatur, Schauspiel oder Musik einzusteigen. Manchmal gleichen dabei viele Follower sogar fehlendes Können aus.

Hohe Reichweite ist ein Sprungbrett für unerreichbare Karrieren, die sonst nur durch ein finanzielles Fundament, gute Kontakte und viel Glück möglich sind. In jedem Fall nehmen auch Arbeitnehmer die kostenlose Werbung durch ihre Angestellten gerne mit. Selbst in analogen Jobs, vom Barkeeper bis zum Eisverkäufer, verhilft heute ein gepflegtes Netzprofil zu besseren Chancen.

Schlechte Zukunftsaussichten

Anstatt junge Menschen also dafür zu verurteilen, sich ihre eigene Marke im Netz aufzubauen und mit dem Finger auf den für viele noch als kindisch geltenden Berufswunsch Content Creator zu zeigen, müssen Gründe für die prekäre Lage der Heranwachsenden anerkannt und bestenfalls angegangen werden. Während meiner gesamten Ausbildung, von der Realschule, dem Gymnasium bis zur Fachhochschule und Universität bekam ich zu hören, dass die Chancen auf dem Jobmarkt schlecht stünden. Praktische Lösungsansätze gab es keine.

In einem Berufsklima, das sich zunehmend irrational anfühlt und das seinen Subjekten dennoch harte Arbeit ohne allzu große Erfolgschancen auf gesellschaftlichen Aufstieg abverlangt, fühlen sich junge Menschen zurecht allein gelassen und unsicher. Es liegt also nahe, sich mit eigenen Inhalten im Netz selbstständig zu machen und somit die klassischen Gatekeeper zu umgehen. Der unternehmerische Aufbau der eigenen Identität als Marke ist so Zukunftsinvestition und Schutzwall zugleich.

Hustle Culture als Pflicht

Leider ist auch die vermeintliche Sicherheit des Influencer-Daseins größtenteils Illusion. Nur die wenigsten können mit Content Creation ihren Lebensunterhalt finanzieren. Der Content-Markt stagniert, die Aufmerksamkeit der Zusehenden ist begrenzt. Während wir also immer häufiger Bilder eines besseren Lebens betrachten, verkleinern sich gleichzeitig die Chancen darauf, es auch führen zu dürfen.

Selbst wenn das süße Leben für die meisten der Zuschauer nur (Ab-)Bild und Wunsch bleibt und eine bildgewaltige Existenz sicherlich kein Glück verspricht – aufgeben werden den unternehmerischen Ausbau der eigenen Marke trotzdem die wenigsten. Die unsichere Lage zwingt sie regelrecht dazu. Leider gilt am Ende des Tages oft das von einem streitbaren Literaturkritiker abgeschaute Sprichwort, wie es ein guter Freund zu sagen pflegt: „Im Taxi weint es sich besser als in der U-Bahn.“

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via netzpolitik.org https://netzpolitik.org

July 6, 2025 at 08:23AM

·netzpolitik.org·
Trugbild: Das süße Leben
(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter
(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter

(S+) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hitze-und-stuerme-rekordtemperaturen-im-mittelmeer-foerdern-extremwetter-a-8706e1c9-9792-475b-96eb-369923d4585b

Seit Wochen ist das Mittelmeer außergewöhnlich warm. Die Rekordtemperaturen alarmieren Wissenschaftler, denn sie wissen: Die marine Hitzewelle kann europaweit für Extremwetter sorgen – sogar noch im Herbst.

via DER SPIEGEL

July 4, 2025 at 01:31PM

·spiegel.de·
(S) Hitze und Stürme: Rekordtemperaturen im Mittelmeer fördern Extremwetter
Die Meinungsfreiheit die sie meinen
Die Meinungsfreiheit die sie meinen

Die Meinungsfreiheit, die sie meinen

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2025/07/04/wie-die-afd-und-personen-in-ihrem-vorfeld-meinungsfreiheit-und-volksverhetzung-umdeuten/

Als ein verurteilter Volksverhetzer in Haft muss, springt Björn Höcke ihm zur Seite. Der Verurteilte ist der rechtsradikale Youtuber Aron Pielka, besser bekannt unter dem Pseudonym Shlomo Finkelstein.

Zu einem Bild von Shlomo, das Höcke auf Facebook postet, schreibt er nicht das Wort „Volksverhetzung“, sondern „Meinungsfreiheit“. Höcke ist selbst wegen mutmaßlicher Volksverhetzung angeklagt. Er ist es auch, der den Straftatbestand der Volksverhetzung abschaffen oder zumindest einschränken wollte.

Damit ist er nicht alleine.

Der Fall „Shlomo“ ist nur ein Beispiel dafür, wie Vertreter der AfD und Personen in ihrem Umfeld die Meinungsfreiheit umdeuten. Manche verdrehen dabei Tatsachen, andere greifen das Justizsystem an. Das offenkundige Ziel: Die Grenzen des Sagbaren zu verschieben – und wenn es nach Einzelnen geht, sogar die Grenzen des Gesetzes.

Wie sehen die Strategien dahinter aus und was wäre, wenn sie erfolgreich sind?

Strategie Eins: Volksverhetzung als Meinungsfreiheit abtun

Ende 2020 wurde der Youtuber Aron Pielka alias „Shlomo Finkelstein“ vom Amtsgericht Köln unter anderem wegen Volksverhetzung auf Bewährung verurteilt, weil er antisemitische Darstellungen veröffentlicht und rassistische Lieder und islamfeindliche Koranverbrennungen abgespielt hat. Abgesehen davon war er in den inoffiziellen EU-Wahlkampf für die AfD verwickelt. Im August 2024 wurde er wegen Verstößen gegen seine Auflagen verhaftet.

In der AfD feiert man ihn als Helden. Da gibt es nicht nur Höckes Zuspruch, auf Landesebene werden von Lena Kotré, einer Abgeordneten in Brandenburg, „Free Shlomo“-T-Shirts verlost, auf Bundesebene tönt der Abgeordnete Matthias Helferich, Finkelstein könne jederzeit bei ihm im Bundestag auftreten und auf europäischer Ebene will Abgeordneter Alexander Jungbluth „den Fall auf die Tagesordnung der Plenarsitzung“ setzen.

Die Delikte des Youtubers werden von Teilen der AfD als Volksverhetzung in Anführungszeichen bezeichnet, seine Verurteilung als „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Die AfD Bundespartei schrieb mit Bezug auf „Shlomo“: „Die Zeiten, in denen das Äußern einer freien Meinung dazu führt, dass man hinter Gittern landet, müssen endlich vorbei sein“.

Ali B. Norouzi, Mitglied im Strafrechts­­ausschuss des Deutschen Anwaltverein, korrigiert diese Einschätzung: „Er hat gegen Bewährungsauflagen verstoßen und damit das Vertrauen widerlegt, auf dem die Bewährungsstrafe beruhte. Deshalb ist er verhaftet worden. Und seine Äußerungen waren nach Bewertung des Gerichts Volksverhetzung und nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt. Deshalb ist er bestraft worden“, so der Jurist im Gespräch mit CORRECTIV.Faktencheck.

Der X-Post der AfD verschwand im Laufe dieser Recherche, auf eine Anfrage antwortete die Bundespartei nicht. Auch alle weiteren Vertreterinnen und Vertreter der Partei, die CORRECTIV.Faktencheck zu dieser Recherche kontaktiert hatte, antworteten nicht.

Wo hört Meinungsfreiheit auf und wo fängt das Strafrecht an?

Die AfD zeichnet offenbar ihr eigenes Bild der Meinungsfreiheit – doch was umfasst die tatsächlich?

Die Meinungsfreiheit ist im Artikel 5 des Grundgesetzes geregelt, da heißt es: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (…)“. Dann jedoch steht im nächsten Absatz: „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze (…)”. So kommen strafrelevante Paragrafen wie Volksverhetzung (Paragraf 130 StGB) oder auch das Verbot verfassungswidriger Kennzeichen ins Spiel (Paragraf 86a StGB).

Was steht im Paragrafen 130, was im Paragrafen 86a?

Paragraf 130 im Strafgesetzbuch regelt den Straftatbestand der Volksverhetzung. Dabei geht es um verschiedene Formen der Hasskriminalität, etwa darum, „gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen“ aufzufordern. Es geht auch darum, die Menschenwürde anderer anzugreifen oder Handlungen der Nationalsozialisten zu billigen, zu leugnen oder zu verharmlosen. Der Strafrahmen reicht je nach konkretem Delikt von drei Monaten bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen.

Paragraf 86a betrifft das „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“. Bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe stehen darauf, wenn jemand etwa Abzeichen oder Parolen von verfassungswidrigen Parteien oder Vereinigungen verbreitet oder verwendet. Darunter fällt zum Beispiel das Hakenkreuz, das SS-Totenkopfsymbol oder die Grußformel „Sieg Heil“ – allerdings spielt in der Frage der Strafbarkeit auch der Kontext, in dem ein Symbol geteilt wird, eine Rolle, zum Beispiel, ob die Verwendung eines Symbols der Aufklärung dient.

Das heißt: Schon im Grundgesetz steht, dass die Meinungsfreiheit nicht grenzenlos ist. Auf der anderen Seite schützt die Meinungsfreiheit aber jene, die eine strittige Aussage machen.

Wenn nun die AfD auf X postet, der Paragraf zur Volksverhetzung sei „schwammig und längst ein beliebtes Werkzeug politisierter Strafverfolger“, dann ist das nach Ansicht von Strafrechtler Norouzi eine „plakative Zuspitzung“, die die bisherige Rechtssprechung – auch zugusten der AfD – ausblende. Er verweist da etwa auf den Fall Gauland: Der damalige AfD-Parteivorsitzende hatte 2017 über die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz gesagt, man könne sie „in Anatolien entsorgen“. Die Staatsanwaltschaft entschied mit Verweis auf frühere Urteile des Bundesverfassungsgerichts, dass die Äußerung im Rahmen der freien Rede lag.

Zuletzt urteilte das Bundesverwaltungsgericht im Falle von Compact: Auch wenn manche Inhalte des Magazins gegen die Menschenwürde verstießen, seien andere Inhalte – in diesem Fall etwa „Verschwörungstheorien und geschichtsrevisionistische Betrachtungen“, die in Compact Platz fanden – von der Meinungsfreiheit geschützt. Ein Verbot wäre nur dann gerechtfertigt gewesen, wenn die „verfassungswidrigen Aktivitäten“ überwogen hätten.

AfD-Vertretende nutzen Regierungsvorhaben zur Stimmungsmache

Nicht nur im Fall „Shlomo“ deuten AfD-Vertretende die Meinungsfreiheit um. So auch etwa im Zusammenhang mit Plänen der Union und SPD. Die Regierungskoalition will Menschen, die mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurden, das passive Wahlrecht entziehen und den Straftatbestand verschärfen. Ein solcher Vorschlag stieß in der Vergangenheit unter Fachleuten auf Kritik. AfD-Bundestagsabgeordnete Christina Baum nutzt ihn, um Volksverhetzung als „Äußerung von Meinungen“ abzutun.

Das stimmt schon allein deshalb nicht, weil juristisch unter Volksverhetzung nicht nur Meinungen fallen können, schreibt Jurist Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu, Professor für Strafrecht und Rechtsphilosoph an der Universität des Saarlandes und selbst Richter, auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck. Der Paragraf umfasst etwa auch die Leugnung oder Verharmlosung der Nazi-Verbrechen. Oğlakcıoğlu formuliert das so: „Die Ermordung von sechs Millionen Juden stellt keine Meinung dar, sondern eine Tatsache.”

Strategie Zwei: Das Justizsystem sabotieren

Manche gehen deutlich weiter, als Volksverhetzung öffentlich zu bagatellisieren. Zum Beispiel der X-Account „Wuppi“, der dem rechten Aktivisten Patrick Kolek zugeordnet wird. „Wuppi“ kämpft auf eine andere Art für seine Version der Meinungsfreiheit: Er hat das Justizsystem im Visier. Auch wenn seine Reichweite dabei überschaubar ist, so ist er ein Bindeglied zur AfD. Er hat für sie gearbeitet und würde das offenbar gerne wieder tun.

Im Visier hat „Wuppi“ etwa jenen Staatsanwalt, der laut ihm gegen „Shlomo Finkelstein“ vorging. „Wuppi“ veröffentlichte nicht nur dessen Namen und Foto, er schrieb auch, er wolle ihm „ein wenig auf die Finger schauen“, der Staatsanwalt komme auf den „Prüfstand“. Der Staatsanwalt, so scheint es, steht für Kolek stellvertretend für den Rechtsstaat und für das, was Kolek als Einschränkung der Meinungs- oder Redefreiheit versteht. Weil er den Staatsanwalt exponiert habe, gab es eine Hausdurchsuchung bei ihm, das sagt auch Kolek in einem Video.

„Wuppi“ ruft in seinem „Rechtskampf“ auch dazu auf, „Material zu Staatsanwälten und Richtern“ einzusenden, um sie „unter die Lupe“ zu nehmen und dazu, deren Namen zu veröffentlichen. Auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck schreibt Kolek, es gehe dabei um den „transparenten Ansatz, den Urteilen und Entscheidungen ein Gesicht zu geben. Ich träume von einem gläsernen Staat und Justizapparat“. Eine Bedrohung sieht er darin nicht.

Vor allem aber stellt Kolek selbst dutzende Anzeigen und andere Nutzer folgen seinem Beispiel. Etwa 60 Anzeigen sollen es bislang sein. Viele davon sind öffentlich, häufig geht es um angebliche Delikte von Volksverhetzung oder dem Zeigen verbotener Symbole. So veröffentlichte „Wuppi“ etwa eine Anzeige gegen den Stern, nachdem dieser im Rahmen seiner Berichterstattung ein Hakenkreuz auf dem Cover hatte, oder gegen den ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, weil dieser den Arm angeblich zum Hitlergruß gehoben habe. Von einer Staatsanwaltschaft, bei der gleich 19 derartige Anzeigen liegen, heißt es: „Zu einem nicht unerheblichen Teil sind die Verfahren eingestellt beziehungsweise Ermittlungen gar nicht erst aufgenommen worden.“

Werden solche Fälle eingestellt, sagt Strafrechtler Norouzi, bleibe die Botschaft übrig: „Soweit kann man noch gehen. Da passiert einem noch nichts“. Und: So könne man „das System gut sabotieren“, indem man Arbeit verursacht. Bei „Wuppi“ klingt das auf X so: „Wenn ihr keine Hausdurchsuchungen bekommt, dann sind wir vielleicht daran schuld“.

Fallen die Beiträge vom X-Account „Wuppi“ unter die Meinungsfreiheit?

·correctiv.org·
Die Meinungsfreiheit die sie meinen
Einschränkung der alten Messe durch Papst Franziskus widersprach Bischöfen: Bericht
Einschränkung der alten Messe durch Papst Franziskus widersprach Bischöfen: Bericht

Einschränkung der alten Messe durch Papst Franziskus widersprach Bischöfen: Bericht

https://de.catholicnewsagency.com/news/20447/einschrankung-der-alten-messe-durch-papst-franziskus-widersprach-bischofen-bericht

Die massiven Einschränkungen der überlieferten lateinischen Liturgie durch Papst Franziskus basieren einem Bericht zufolge nicht auf den Ergebnissen einer Befragung von Bischöfen in aller Welt, obwohl der verstorbene Pontifex 2021 so argumentiert hatte.

Die renommierte Vatikan-Journalisten Diane Montagna veröffentlichte am Montag die vatikanische „Gesamtbewertung“ der Befragung der Bischöfe.

Montagna schrieb, indem sie aus der „Gesamtbewertung“ zitierte: „Der bisher unveröffentlichte Text, der einen wesentlichen Teil des offiziellen Berichts der Glaubenskongregation über ihre Konsultation der Bischöfe zu Summorum Pontificum im Jahr 2020 darstellt, zeigt, dass ‚die Mehrheit der Bischöfe, die auf den Fragebogen geantwortet haben‘, erklärt habe, ‚dass eine Änderung der Gesetzgebung zu Summorum Pontificum mehr Schaden als Nutzen bringen würde‘.“

Papst Benedikt XVI. hatte im Jahr 2007 das Motuproprio Summorum Pontificum veröffentlicht, das die Verwendung der überlieferten liturgischen Bücher, die bis nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Gebrauch waren, offiziell großzügig erlaubte.

In seinem Begleitbrief schrieb Benedikt damals: „Was nun die Verwendung des Meßbuchs von 1962 als Forma extraordinaria der Meßliturgie angeht, so möchte ich darauf aufmerksam machen, daß dieses Missale nie rechtlich abrogiert wurde und insofern im Prinzip immer zugelassen blieb.“ Und: „Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein. Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind und ihnen ihren rechten Ort zu geben.“

Papst Franziskus ließ im Jahr 2021 ganz andere Töne vernehmen. In seinem eigenen Begleitbrief schrieb Franziskus: „Eine von Johannes Paul II. und mit noch weiterem Großmut von Benedikt XVI. gewährte Möglichkeit, um die Einheit der Kirche unter Achtung der verschiedenen liturgischen Sensibilitäten wiederherzustellen, ist dazu verwendet worden, die Abstände zu vergrößern, die Unterschiede zu verhärten, Gegensätze aufzubauen, welche die Kirche verletzen und sie in ihrem Weg hemmen, indem sie sie der Gefahr der Spaltung aussetzen.“

Hierbei berief er sich ausdrücklich auf die Befragung der Bischöfe: „Die eingegangenen Antworten haben eine Situation offenbart, die mich traurig und besorgt macht, und mich darin bestätigt, dass es notwendig ist einzugreifen. Leider wurde die pastorale Absicht meiner Vorgänger, denen es darum ging, ‚alle Anstrengungen zu unternehmen, um all denen das Verbleiben in der Einheit oder das neue Finden zu ihr zu ermöglichen, die wirklich Sehnsucht nach Einheit tragen‘, oft schwer missachtet.“

Dem Bericht von Diane Montagna zufolge ist dies jedoch nicht der Fall. In der von ihr im Wortlaut veröffentlichten fünfseitigen „Gesamtbewertung“ hieß es stattdessen: „Einige Bischöfe würden es vorziehen, zur früheren Indult-Situation zurückzukehren, um eine bessere Kontrolle und Steuerung der Situation zu haben. Die Mehrheit der Bischöfe, die auf den Fragebogen geantwortet haben, ist jedoch der Meinung, dass eine Änderung des Motuproprios Summorum Pontificum mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Jede Änderung – sei es durch Aufhebung oder Abschwächung des Motuproprios Summorum Pontificum – würde dem Leben der Kirche ernsthaft schaden, da sie die Spannungen, die das Dokument zu lösen geholfen hat, wieder aufleben lassen würde.“

Papst Franziskus, der immer wieder die Wichtigkeit des Zuhörens im Rahmen der Synodalität betonte, ließ sich nicht von den Bischöfen beeinflussen.

Montagna veröffentlichte auch eine Auswahl von Zitaten aus den Antworten der Bischöfe, die von der Glaubenskongregation zusammengestellt wurde. Neben vielen positiven Stimmen finden sich dort auch einige negative.

Von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) finden sich zwei Rückmeldungen. Zum einen hieß es: „Das derzeitige Angebot an Messen und Zelebrationen in der Außerordentlichen Form entspricht den pastoralen Bedürfnissen der Gläubigen. Die anfänglichen Konflikte um die Einführung von Messen in der außerordentlichen Form sind in den letzten Jahren friedlich beigelegt worden.“

An anderer Stelle schrieben die deutschen Bischöfe ausdrücklich: „Die bisherige Praxis [des Motuproprios Summorum Pontificum] hat sich bewährt und sollte aus pastoralen Gründen nicht geändert werden.“

Papst Franziskus handelte indes ganz anders und verbot die Feier der überlieferten Liturgie vollständig in Pfarrkirchen. Die nach Veröffentlichung des Motuproprios Traditionis custodes im Jahr 2021 geweihten Priester dürfen die überlieferte Messliturgie nicht feiern, wenn der Vatikan dies nicht ausdrücklich erlaubt, was in der Regel nicht geschieht. Alle anderen Priester müssen vom Diözesanbischof die Erlaubnis erbitten, auch wenn sie bereits jahrelang auch im klassischen römischen Ritus zelebriert haben.

Während in Deutschland die Feier der überlieferten Liturgie auch nach Traditionis custodes im Großen und Ganzen so möglich ist wie zuvor, haben Bischöfe besonders in den USA und in Frankreich zahlreiche florierende Gemeinden, gewöhnlich mit vielen jungen Familien, zerstört, um dem päpstlichen Edikt zu entsprechen. Mehr als 1.000 Gläubige sind etwa vom angekündigten Ende der alten Messe in den Pfarreien der Diözese Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina betroffen.

Religion

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

July 2, 2025 at 12:53AM

·de.catholicnewsagency.com·
Einschränkung der alten Messe durch Papst Franziskus widersprach Bischöfen: Bericht
Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 5
Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 5

Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV., Teil 5

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-07/radio-akademie-leo-xiv-reaktionen-weggefaehrten-juni-teil-5.html

Wer ist der neue Papst Leo XIV., wo kommt er her? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in der letzten Folge unserer Radioakademie im Juni - ausgestrahlt wurde diese ausnahmsweise nicht am Sonntag, sondern sie läuft am heutigen Dienstag.

In der 4. Folge unserer Radioakademie schauen wir uns Papst Leos erste öffentliche Audienz, nämlich die Audienz für die Medienschaffenden am 12. Mai 2025, etwas genauer an und ...

.„Friede sei mit euch allen“: Mit diesen Worten stellte sich Papst Leo XIV. am 8. Mai auf der Mittelloggia des Petersdoms vor – die Reaktionen auf seine Wahl waren durch alle Lager hinweg positiv. Doch woher kommt der neue Papst, der die versammelten Kardinäle so schnell von seiner Eignung für das höchste Amt in der Katholischen Kirche überzeugen konnte? In der letzten Folge unserer Juni-Radioakademie lassen wir einige Weggefährten zu Wort kommen.

Darunter ist einer der beiden Brüder des Papstes, der seine Kindheit und Ausbildung in Chicago verbracht hat. Seinen Worten zufolge wusste der kleine Robert schon sehr früh, dass er Priester werden wollte – und zelebrierte „heilige Messen“ am Bügelbrett. Später in Peru fiel er durch seine Nahbarkeit auf – auch als Bischof scheute er sich nicht, auf den Rücken eines Reittieres zu steigen, um Pfarreien in unwegsamem Gelände zu besuchen. Außerdem förderte er Frauen in Führungspositionen und hielt wenig davon, mit dem Titel „Monsignore“ angesprochen zu werden.

Der heutige Papst während seiner Zeit in Peru - undatierte Aufnahme

Schon damals, zwischen 2014 und 2023, zeigte er sich als Hirte, der das Zuhören und die Mitverantwortung von Laien kultivierte und die Nähe zu den Armen lebte, wie uns ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter in Chiclayo, der Diözese, die er auch in seiner ersten Ansprache auf der Mittelloggia so herzlich grüßte, berichtete.

Alles auf CD

An diesem Dienstag schließen wir die Radioakademie zu Leos Wahl und seinen ersten Schritten im Papstamt ab – ab sofort versenden unsere Freunde von Radio Vatikan die bestellten CDs, auf denen Sie alle fünf Folgen gesammelt nachhören können – von den spannenden Momenten des Weißen Rauchs am 8. Mai bis hin zur großen Messe zum Pontifikatsbeginn zehn Tage später. Wir lassen die ersten Ansprachen des neuen Papstes Revue passieren und entschlüsseln seine Gesten, die vor allem in den ersten Tagen mit Argusaugen registriert worden sind.

Nach der Wahl von Prevost zum Papst: Ein Mann schwenkt die peruanische Flagge vor der Kathedrale von Lima   (ANSA)

Letzte Folge am 1. Juli

Hören können Sie unsere monatlich wechselnden Radioakademien jeweils am Sonntagabend um 18 Uhr auf unserem Webradio-Kanal und um 20.20 Uhr über die App Radio Vaticana - auf Podcast über WhatsApp, Youtube und Spotify. Wegen Peter und Paul am 29. Juni (Sonntag) haben wir die letzte Folge der Radioakademie auf heute Abend (1. Juli 2025) verschoben.

Falls Sie alle Folgen der mehrteiligen Radioakademie in Ruhe nachhören möchten: Wir schicken Ihnen gerne die CD mit der ganzen Serie zu. Ihre Spende kommt dem kirchlichen Dienst von Radio Vatikan zugute. Bestellen können Sie die CD per Mail an: cd@vaticannews.de – unser Freundeskreis versendet aus Deutschland.

Mehr zum Freundeskreis

Vergelt`s Gott an den Freundeskreis an dieser Stelle auch nochmals für das Engagement und die vielfältige Unterstützung unserer Arbeit. Wer mehr zum Verein „Freunde von Radio Vatikan“ wissen möchte: Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Neben dem Vorsitzenden Ludwig Waldmüller sind Marco Chwalek und Hans-Werner Lichter ehrenamtlich im Vorstand, sie unterstützen uns zum Beispiel tatkräftig mit dem Druck, Verpacken und Versand der CDs mit unseren Radioakademien. Aber auch Postkarten und Gedenkbilder organisiert der Verein, der unsere Arbeit auf verschiedenste Weise unterstützt. Wer Mitglied werden möchte oder mehr wissen will: Am einfachsten ist es, Sie schreiben eine Mail an den Vorstand. Die Mail-Adresse lautet: vorstand@radiovatikan.de

(vatican news - pr)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

July 1, 2025 at 12:24PM

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Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 5
Leo XIV. dankt für Peterspfennig-Spende
Leo XIV. dankt für Peterspfennig-Spende

Leo XIV. dankt für Peterspfennig-Spende

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/leo-xiv-dank-peterspfennig-spende-angelus-29-juni-peter-paul.html

Die Kollekte für den Peterspfennig, „ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Papst und der Teilhabe an seinem apostolischen Dienst“, erfolgt weltweit in den Gottesdiensten am 29. Juni, dem Hochfest Peter und Paul. Darauf ging Leo XIV. beim Mittagsgebet am selben Tag ein.

Papst Leo XIV. hat beim Angelus am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus zur Einheit unter den Christen aufgerufen – eine Einheit, die aus Vertrauen und Vergebung wachse. Vor ...

„Ich danke von Herzen allen, die mit ihrer Gabe meine ersten Schritte als Nachfolger Petri unterstützen“, so Papst Leo XIV. am Tag der Kollekte des Peterspfennigs, mit dem die karitativen Werke des Papstes weltweit unterstützt werden. In diesem Jahr fällt der 29. Juni, das Hochfest Peter und Paul, auf einen Sonntag. „An diesem Fest begeht man auch den Tag des Peterspfennigs, der ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Papst und der Teilhabe an seinen Apostolischen Dienst ist“, wandte sich Papst Leo an die Gläubigen auf dem Petersplatz und weltweit.

Der Sinn des Peterspfennigs, einer seit Jahrhunderten gepflegten Spende, deren Erlös den Päpsten zur Verfügung steht, besteht darin, dem Papst Geldmittel für die Verkündigung der christlichen Botschaft, die Förderung des Friedens und die Unterstützung der Bedürftigen bereitzustellen.

Leo XIV. unterstützen

Zur Unterstützung dieser Initiative haben das Wirtschaftssekretariat und das Dikasterium für Kommunikation des Heiligen Stuhls Informations- und Multimedia-Materialien bereitgestellt. Auf der offiziellen Website kann nicht nur durch die Kollekte in der Kirche, sondern auch über sichere digitale Kanäle gespendet werden.

Unterstütze den Papst mit dem Peterspfennig

Spendeneinkommen letztes Jahr gestiegen

Vor einigen Tagen wurde der Jahresbericht des Fonds veröffentlicht, der die dem Papst übergebenen Spenden zur Unterstützung seiner Mission als Bischof von Rom und Leiter der Weltkirche sammelt.

Daraus geht hervor, dass die Einnahmen des Peterspfennigs im Jahr 2024 insgesamt 58 Millionen Euro betrugen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 52 Millionen Euro im Jahr 2023. Es wurden außerdem 13,3 Millionen Euro für die Unterstützung von 239 sozialen und finanziellen Hilfsprojekten in 66 Ländern auf allen Kontinenten bereitgestellt – das sind sechs Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

(vatican news)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 29, 2025 at 03:08PM

·vaticannews.va·
Leo XIV. dankt für Peterspfennig-Spende
D: Fuldaer Bischof nimmt Stellung zu Missbrauchsbericht
D: Fuldaer Bischof nimmt Stellung zu Missbrauchsbericht

D: Fuldaer Bischof nimmt Stellung zu Missbrauchsbericht

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/fulda-bischof-gerber-nimmt-stellung-missbrauch-bericht-versagen.html

Systemisches Versagen der katholischen Kirche hat nach Ansicht des Bischofs der deutschen Diözese Fulda, Michael Gerber, über Jahrzehnte sexuellen Missbrauch durch Priester ermöglicht.

Eine Woche nach der Präsentation eines Abschlussberichts über Missbrauchsfälle zwischen 1945 und 2024 äußerte sich am Donnerstag die Diözesanleitung in Fulda. Es gelte, strukturelle Schwächen zu erkennen, zu benennen und zu verändern; dies sei die Verantwortung der Diözese insgesamt und des Bischofs persönlich, so Gerber laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA). Gespräche mit der Aufarbeitungskommission, die den Bericht im Auftrag der Diözese erarbeitete, sollen zeigen, welche konkreten Maßnahmen getroffen werden können.

Demnach gab es seit 1945 mindestens 120 mutmaßlich Betroffene von sexuellem Missbrauch und 37 mutmaßliche Täter. Das Gremium hatte in den vergangenen vier Jahren systematisch 2.124 Personalakten gesichtet und ausgewertet. Bischof Gerber, der die Diözese Fulda seit 2019 leitet und auch stellvertretender Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist, wiederholte seine Bitte um Entschuldigung; wissend, dass Worte allein nicht genügten, so Gerber.

Sechs Priester aus Dienst entfernt

Er berichtete, dass er während seiner bisherigen Amtszeit bereits sechs Priester aus dem Dienst nehmen musste - darunter auch drei wegen sexualisierter Gewalt. In mindestens drei Fällen lagen bereits während der Ausbildung Hinweise vor, die nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Es sei jetzt entscheidend, wie die Diözese mit den Erkenntnissen aus dem Bericht umgehe.

„Wir werden an unserem Handeln in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren gemessen.“ Wer etwa Strukturen schaffe, die Überforderung reduzierten und Selbstwirksamkeit ermöglichten, schütze damit auch vor einem Missbrauch von Macht, so der Bischof. Er verwies auf die Einführung von Verwaltungsleitungen in Großpfarreien sowie die Förderung teamorientierter Leitungsmodelle.

Strukturen, Hilfe und Erwartungen

Pfarrer würden so von Bürokratie entlastet und Leitungsaufgaben auf mehrere Schultern verteilt. Die Möglichkeit der vorzeitigen Pensionierung kann laut Gerber helfen, die eigene Lebens- und Berufssituation realistisch und verantwortungsvoll zu gestalten. Auch die Kommission hat im Bericht Vorschläge zur Fortführung der Aufarbeitung festgehalten.

So bräuchten Betroffene niederschwellige Angebote mit klarer Kennzeichnung von Ansprechpersonen. Hilfsangebote dürften nicht standardisiert sein, sondern müssten mit den Wünschen und Forderungen der Betroffenen übereinstimmen, heißt es unter anderem.

Zudem legte das Gremium der Diözese nahe, die Fortsetzung der Aufarbeitung durch ein neues unabhängiges Gremium mit an den bisherigen Erkenntnissen aufbauendem Auftrag zu gewährleisten. Darüber werde nach Angaben der Diözese derzeit beraten.

(kap – pr)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 26, 2025 at 01:13PM

·vaticannews.va·
D: Fuldaer Bischof nimmt Stellung zu Missbrauchsbericht
Mehr Stimme mehr Vielfalt / Warum viele Katholiken in Deutschland kaum mitbestimmen dürfen
Mehr Stimme mehr Vielfalt / Warum viele Katholiken in Deutschland kaum mitbestimmen dürfen

Mehr Stimme, mehr Vielfalt / Warum viele Katholiken in Deutschland kaum mitbestimmen dürfen

https://www.domradio.de/artikel/warum-viele-katholiken-deutschland-kaum-mitbestimmen-duerfen

Dem kirchlichen Internetportal katholisch.de sagte Sudic am Mittwoch, sie wünsche sich Unterstützung und mehr Repräsentanz.

"Es ist für mich auch eine große Herausforderung, weil ich allein über 120 Nationalitäten vertreten soll, die von unterschiedlichen Kontinenten kommen und ganz unterschiedliche Kulturen haben. Deshalb sind wir als muttersprachliche Gemeinden in diesen synodalen Gremien zu wenig präsent und müssten mehr Plätze und Stimmen bekommen", erklärte die Theologin. Mehr als 16 Prozent der Katholiken in Deutschland haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Texte sind schwer zu übersetzen

Sudic sagte, die Texte des Synodalen Weges seien nicht leicht zu übersetzen, "weil man immer eine große Fußnote mit Erklärungen schreiben müsste, welchen Hintergrund diese Entwicklungen in der Kirche in Deutschland haben". So bräuchte es ihrer Meinung nach gerade bei den Grundtexten jemanden, der sie interpretiert. Bei vielen Gläubigen anderer Muttersprache bleibe deshalb eine Unsicherheit zurück und das bedeute: "Wenn sie sich unsicher sind, dann hört man auf das, was der Bischof der Kirche im Heimatland oder was Rom sagt. Diese Meinung wird dann übernommen."

Muttersprachliche Gemeinden können laut Sudic eine Brücke zwischen der Kirche in Deutschland und der Weltkirche schlagen. "Dafür können wir Botschafterinnen und Botschafter sein." Größere Repräsentanz muttersprachlicher Gemeinden in synodalen Prozessen sei so wichtig, "weil die Prozesse sich dadurch auch weltweit verbreiten".

Neue Konzepte vor Ort

Auch in synodalen Gremien auf Bistumsebene sind muttersprachliche Gemeinden laut der Theologin unterrepräsentiert: „Nur in drei der 27 Bistümer in Deutschland können Mitglieder muttersprachlicher Gemeinden auch Teil der synodalen Gremien auf Bistumsebene sein, erklärte sie. Dabei spielten Laiinnen und Laien in den muttersprachlichen Gemeinden eine sehr große Rolle, weil es dort nur wenige hauptamtliche Mitarbeitende und viel ehrenamtliches Engagement gebe.

Und auch auf lokaler Ebene sieht Sudic Reformbedarf im Zusammenleben von Ortsgemeinde und muttersprachlichen Gemeinden: "Es braucht neue, gemeinsame Konzepte, bei denen nicht die Traditionen der einen Gemeinde der anderen übergestülpt werden. Warum können im Sonntagsgottesdienst der Gemeinde nicht eine Lesung in einer anderen Sprache als Deutsch vorgetragen und gemeinsam Lieder in den unterschiedlichen Muttersprachen gesungen werden?" Das wäre laut Sudic eine Bereicherung für alle.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

June 25, 2025 at 01:51PM

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Mehr Stimme mehr Vielfalt / Warum viele Katholiken in Deutschland kaum mitbestimmen dürfen
Scharfe Kritik an neuem Sexualbildungskonzept des Erzbistums Hamburg
Scharfe Kritik an neuem Sexualbildungskonzept des Erzbistums Hamburg

Scharfe Kritik an neuem Sexualbildungskonzept des Erzbistums Hamburg

https://de.catholicnewsagency.com/news/20349/scharfe-kritik-an-neuem-sexualbildungskonzept-des-erzbistums-hamburg

Das Erzbistum Hamburg erntet scharfe Kritik für sein neues Konzept zur sexuellen Bildung an katholischen Schulen. Anfang Juni hat die Erzdiözese ein umstrittenes Rahmenkonzept für sexuelle Bildung an katholischen Schulen vorgestellt. Das 33-seitige Dokument mit dem Titel „Männlich, weiblich, divers: Rahmenkonzept für sexuelle Bildung an den katholischen Schulen im Erzbistum Hamburg“ soll ab dem Schuljahr 2026/2027 an allen 15 katholischen Schulstandorten in Hamburg umgesetzt werden.

Kritisiert wurde das neue Konzept von ehemaligen Schülern der katholischen Sophie-Barat-Schule. Diese wandten sich mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen. Sie kritisierten, dass das Konzept „in erheblichem Widerspruch zur verbindlichen Sexuallehre der katholischen Kirche“ stehe.

Zielsetzungen des Rahmenkonzepts

Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler SAC betonte bei der Vorstellung, das Rahmenkonzept stelle keine neue Theologie vor: „Wir treten ein für eine beziehungsethisch begründete Sicht auf Liebe, Partnerschaft, Ehe, Familie und Sexualität. Wir treten ein für die Akzeptanz von Vielfalt hinsichtlich sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identität. Und wir treten ein für eine lebensbejahende und in diesem Sinne positiv besetzte Sichtweise auf Sexualität.“

In der Pressemitteilung hieß es weiter zu dem Konzept: „Die Anerkennung unterschiedlicher Identitäten und sexueller Orientierungen wird aktiv gefördert.“ Unter „geschlechtlicher Vielfalt“ versteht das Rahmenkonzept „die Geschlechtsidentität, die Menschen haben, z. B. als Mann oder Frau“, aber auch „Transidentität, Intergeschlechtlichkeit oder non-binäre Identität“.

Das biologische Geschlecht müsse dabei „nicht mit der sozialen Identität übereinstimmen“. Konkret sollen die Schüler in der zweiten Sekundarstufe lernen, sich zu „informieren“ über „gesetzliche Regelungen zum Personenstand ‚divers‘ sowie zur Transition (SK)“.

Das Rahmenkonzept bezieht sich auf die „Erkenntnisse der Humanwissenschaften und der modernen Theologie sowie den Diskurs um die Handlungstexte des Synodalforums IV ‚Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft‘“. Dabei orientiere sich das Konzept konkret an Ideen des Sexualwissenschaftlers Uwe Sielert, der Sexualität als „allgemeine Lebensenergie“ definiert.

Christopher Haep, der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum Hamburg, erklärte, das Rahmenkonzept verstehe sich als pädagogische Grundlage, die es jeder Schule ermögliche, einen eigenen schulinternen Lehrplan zu entwickeln: „Sichtweisen und Wertesysteme haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert – und insofern müssen auch wir zeitgemäße Antworten auf die Fragen der Kinder und Jugendlichen geben können“.

Kritik und Widerstand

Das Rahmenkonzept löste unmittelbar nach seiner Veröffentlichung erheblichen Widerstand aus. So wandten sich ehemalige Schüler der katholischen Sophie-Barat-Schule kurz nach der Bekanntgabe mit einem offenen Brief an Haep.

Sie argumentierten, das Konzept stehe „in erheblichem Widerspruch zur verbindlichen Sexuallehre der katholischen Kirche“. Ihre Kritik richtet sich besonders gegen die im Rahmenkonzept geforderte „Akzeptanz – nicht nur Toleranz – aller sexuellen Orientierungen und Familienkonstellationen“. Diese Position widerspreche der kirchlichen Lehre fundamental, wonach die Ehe zwischen Mann und Frau als einzige legitime Form gelebter Sexualität gelte.

Besonders kontrovers bewerten die Verfasser des Briefs die Passage über frühkindliche sexuelle Erfahrungen im Hamburger Rahmenkonzept. Die Darstellung, dass Kleinkinder durch Berührungen oder Körpervergleiche erste sexuelle Erfahrungen machen, bezeichnen sie als „hochgradig anstößig".

Das Rahmenkonzept beziehe sich dabei auf die Theorien von Uwe Sielert. Dieser argumentiere, dass Sexualität bereits im Säuglingsalter beginne. Sielerts Auffassung gehe auf Helmut Kentler zurück, dessen pädophile Vergangenheit von Kritikern als zusätzliches Argument gegen das Konzept angeführt wird.

Kirchliche Haltung zur Gender-Ideologie

In ihren zentralen Lehrdokumenten vertritt die katholische Kirche eine klare und zusammenhängende Lehre zu Sexualität und Ehe, die auf Naturrecht und Offenbarung beruht. Auch der verstorbene Papst Franziskus hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt klar gegen die Gender-Ideologie ausgesprochen und dabei auch Stellung zur angemessenen Sexualerziehung von Kindern bezogen.

Papst Franziskus bezeichnete die Gender-Ideologie im März 2024 als die „hässlichste Gefahr“ unserer Zeit. Bei einer Audienz im Vatikan erklärte Franziskus, er habe um Studien über „diese hässliche Ideologie unserer Zeit gebeten, die Unterschiede auslöscht und alles gleichmacht; Unterschiede auslöschen heißt, die Menschlichkeit auslöschen.“ Der Papst betonte, dass Mann und Frau in einer fruchtbaren Spannung zueinander stünden, die niemals unterdrückt werden dürfe.

Die Kritik an der Gender-Ideologie durch Papst Franziskus ist nicht neu. Bereits 2016 beklagte er mit Blick auf französische Schulbücher Versuche einer „hinterlistigen Indoktrinierung mit der Gender-Theorie“.

Im April 2024 veröffentlichte das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre mit päpstlicher Zustimmung die Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde. Dieses 25-seitige Dokument stellt die bisher umfassendste offizielle Stellungnahme der Kirche zur Gender-Thematik dar.

Das Dokument erklärte, dass die Gender-Ideologie „eine Gesellschaft ohne Geschlechtsunterschiede“ anvisiere und damit „die anthropologische Grundlage der Familie“ eliminiere. Die Kirche lehrt demnach, dass „das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird“.

Sexualerziehung und Schutz von Kindern

In seinem Apostolischen Schreiben Amoris laetitia von 2016 legte Papst Franziskus detaillierte Grundsätze für eine angemessene Sexualerziehung fest. Wer die Sexualerziehung nicht im Rahmen des „gegenseitigen Sich-Schenkens“ verstehe, der verstehe sie gar nicht. Das Ziel müsse eine „Erziehung zur Liebe“ von Mann und Frau sein.

Der Papst warnte vor einer „Banalisierung“ der Sexualität und forderte, dass entsprechende Informationen für Kinder und Jugendliche „im geeigneten Moment kommen und in einer Weise, die der Phase ihres Lebens angepasst ist“. Kinder und Jugendliche dürften nicht mit allen möglichen Informationen „übersättigt“ werden.

Das Schamgefühl der Kinder bezeichnete der Papst als von unermesslichem Wert und als „natürliche Verteidigung des Menschen, der seine Innerlichkeit schützt und vermeidet, zu einem bloßen Objekt zu werden“. Ohne Schamhaftigkeit könnten Zuneigung und Sexualität zu „Formen von Besessenheit“ herabgewürdigt werden.

via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 23, 2025 at 03:33PM

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Scharfe Kritik an neuem Sexualbildungskonzept des Erzbistums Hamburg
Vatikan richtet Feiertagskalender auf Papst Leo aus
Vatikan richtet Feiertagskalender auf Papst Leo aus

Vatikan richtet Feiertagskalender auf Papst Leo aus

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-namenstag-17-september-bellarmino-feiertag-vatikan.html

Der Vatikan richtet angesichts des neuen Papstes seinen Feiertags-Kalender neu aus. So wird jetzt der 17. September im Vatikan zum Feiertag. Daraus ergibt sich, dass Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, seinen Namenstag am Fest des heiligen Robert Bellarmin begeht. Auch der 8. Mai, Tag der Wahl des neuen Pontifex, ist künftig Feiertag im Vatikan, wie aus einer internen Vatikan-Kommunikation hervorgeht.

Papst Leo XIV. hat zum Auftakt der Zweiten Internationalen Konferenz über Künstliche Intelligenz in Rom neuerlich für eine ethische Gestaltung der Technologie geworben. Der zweite ...

Im Jahreskreis gibt es mehrere Gedenktage für den Namen Robert, jeweils mit Blick auf die Heiligen, deren Gedenktag zu dem jeweiligen Datum gefeiert wird. Doch nun ist es offiziell, dass Papst Leo XIV. seinen Namenstag am 17. September feiert. An diesem Tag gedenkt die Kirche des heiligen Robert Bellarmin, eines italienischen Theologen, Schriftstellers und Kardinals, der dem Orden der Jesuiten angehörte und der der Kirche wichtige Reformimpulse gegeben hat. Er verstarb am 17. September 1621 in Rom; 1930 wurde er durch Papst Pius XI. heiliggesprochen.

Zwei neue Feiertage am Heiligen Stuhl

Es ist Tradition, dass im Vatikan sowohl am Namenstag des amtierenden Papstes als auch am Jahrestag seiner Wahl Feiertag ist. Im Fall von Papst Leo XIV. ist das der 8. Mai – an diesem Tag wurde er im vierten Wahlgang des Konklave durch seine Mitkardinäle zum Papst gewählt. Mit einer Kommunikation an die Angestellten des Vatikanstaats wurde nun klargestellt, dass diese beiden Tage künftig - beginnend bereits mit dem Namenstag im September - vatikaninterne Feiertage sind.

Unter Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, hatten die Vatikananagestellten am 23. April frei – an diesem Tag wird des heiligen Georg gedacht. Der Wahltag, ebenfalls ein Feiertag, war der 13. März.

(vatican news - cs)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 23, 2025 at 12:56PM

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Vatikan richtet Feiertagskalender auf Papst Leo aus
Amazon: Das Geschäft mit KI-generierten Schrottbüchern
Amazon: Das Geschäft mit KI-generierten Schrottbüchern

Amazon: Das Geschäft mit KI-generierten Schrottbüchern

https://www.spiegel.de/netzwelt/amazon-das-geschaeft-mit-ki-generierten-schrottbuechern-a-9c559de7-b5a3-4366-bfca-9ef39a3978df

Irreführende Reisetipps, lieblose Kinderbücher, generische Ratgeber: Auf Amazon floriert der Handel mit KI-Werken. Der Konzern könnte für Transparenz sorgen, drückt sich aber.

Technologie

via DER SPIEGEL - Netzwelt https://www.spiegel.de/

June 22, 2025 at 03:00PM

·spiegel.de·
Amazon: Das Geschäft mit KI-generierten Schrottbüchern
Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 4
Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 4

Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV., Teil 4

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-06/papst-leo-xiv-teil-4-radioakademie-audienzen-pontifikatsbeginn.html

In der 4. Folge unserer Radioakademie schauen wir uns Papst Leos erste öffentliche Audienz, nämlich die Audienz für die Medienschaffenden am 12. Mai 2025, etwas genauer an und begleiten den neuen Papst bis zur feierlichen Messe zum Pontifikatsbeginn am 18. Mai 2025.

Der neue Papst Leo XIV. ruft zu einer „Entwaffnung“ im Bereich der Kommunikation und der Medien auf. „Wir müssen Nein sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma ...

Am Montag nach seiner Wahl, am 12. Mai 2025, empfing er die rund 4000 Medienschaffenden, die in den die in den Tagen zwischen dem Tode von Papst Franziskus, dem Konklave und dem anschließenden „Habemus Papam“ aus Rom berichtet haben, in der Audienzhalle.

Dabei nahm er das Bild von einem entwaffneten und entwaffnenden Frieden auf, von der er schon in seiner ersten Ansprache auf der Mittelloggia des Petersdoms sprach – und münzte es um, indem er die Medienleute zu einer „Entwaffnung“ im Bereich der Kommunikation und der Medien aufrief. „Wir müssen Nein sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma des Krieges ablehnen!“, sagte er.

Auch das erste Treffen mit den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten fällt in diese erste Woche. Dabei gab Papst Leo XIV. den Diplomaten aus aller Welt mit, dass „Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit“ die Säulen der Diplomatie des Heiligen Stuhls seien.

Treffen mit den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten   (@Vatican Media)

Mit einer Messe auf dem Petersplatz hat an diesem Sonntag das Pontifikat von Papst Leo XIV. begonnen. Der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri warb für eine geeinte Kirche als ...

Und nach der intensiven ersten Woche war es dann soweit: Die große Messe zum Pontifikatsbeginn am 18. Mai, mit der auch unsere Betrachtung der ersten Schritte von Leo XIV. endet. In der fünften und letzten Folge in der kommenden Woche lassen wir dann noch Weggefährten des neuen Papstes zu Wort kommen: erste Reaktionen, Glückwünsche und Berichte über seine früheren Zeit als Bischof und Generaloberer der Augustiner.

Alles auf CD und in unserer Sonntagabend-Sendung

Falls Sie alle Folgen der mehrteiligen Radioakademie in Ruhe nachhören möchten: Wir schicken Ihnen gerne nach Ausstrahlung aller Folgen eine CD mit der ganzen Serie zu. Ihre Spende kommt dem kirchlichen Dienst von Radio Vatikan zugute. Bestellen können Sie die CD per Mail an: cd@vaticannews.de – unser Freundeskreis versendet aus Deutschland. Jeweils am Sonntagabend um 18 Uhr auf unserem Webradio-Kanal und um 20.20 Uhr über die traditionellen Ausstrahlungswege zu hören.

Mehr zum Freundeskreis

Vergelt`s Gott an den Freundeskreis an dieser Stelle auch nochmals für das Engagement und die vielfältige Unterstützung unserer Arbeit. Wer mehr zum Verein „Freunde von Radio Vatikan“ wissen möchte: Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Neben dem Vorsitzenden Ludwig Waldmüller sind Marco Chwalek und Hans-Werner Lichter ehrenamtlich im Vorstand, sie unterstützen uns zum Beispiel tatkräftig mit dem Druck, Verpacken und Versand der CDs mit unseren Radioakademien. Aber auch Postkarten und Gedenkbilder organisiert der Verein, der unsere Arbeit auf verschiedenste Weise unterstützt. Wer Mitglied werden möchte oder mehr wissen will: Am einfachsten ist es, Sie schreiben eine Mail an den Vorstand. Die Mail-Adresse lautet: vorstand@radiovatikan.de

(vatican news - cs)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 22, 2025 at 09:30AM

·vaticannews.va·
Radioakademie: Der neue Papst Leo XIV. Teil 4
Papst Leo XIV. Kontinuität und eigene Akzente
Papst Leo XIV. Kontinuität und eigene Akzente

Papst Leo XIV. – Kontinuität und eigene Akzente

https://blog.zdf.de/papstgefluester/2025/06/21/papst-leo-xiv-kontinuitaet-und-eigene-akzente/

Sechs Wochen ist Robert Francis Prevost jetzt Papst. Noch ist er dabei, sich in das neue Amt einzufinden. Doch er setzt erste eigene Akzente – organisatorisch und inhaltlich. An vielen Stellen wird deutlich, dass er sich als Brückenbauer versteht. Ein Mann der lauten Töne ist er nicht, das schließt aber nicht aus, dass er klare Positionen vertritt. Wichtige Personalentscheidungen sind bisher nicht gefallen; auch hat er noch keinen Nachfolger für sich als Chef des Bischofsdikasteriums ernannt. Die übrigen Behördenchefs sind, wie üblich, bis auf weiteres im Amt bestätigt. Vor Herbst ist hier nicht mit größeren Veränderungen zu rechnen. Mit Spannung wird erwartet, wohin die ersten Reisen gehen. Ende November könnte Leo zum Andreasfest nach Istanbul reisen mit Abstechern nach Ephesus und Nizäa, um an das Konzilsjubiläum zu erinnern. Spekuliert wird auch über eine Reise nach Argentinien und Peru. Damit könnte er den weißen Fleck auf der Reiseagenda seines Vorgängers füllen und seine Wahlheimat besuchen. Zugleich wäre es ein klares Zeichen an die USA, welche Prioritäten der „erste US-amerikanische Papst“ setzt, dessen Heimat nach eigenen Worten dort ist, woran das Herz hängt: Peru.

Papst Leo bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen im Vatikan. (Foto: action press)

Bruch mit Franziskus

Leo XIV. wird zurückziehen in den Apostolischen Palast, er reaktiviert die Päpstliche Sommerresidenz in Castelgandolfo, wo er im Juli und August einige Tage verbringen wird, und bei der Übergabe des Pallium wird er nicht wie Franziskus den neuen Erzbischöfen am Fest Peter und Paul eine Schachtel mit dem kleinen Wollschal in die Hand drücken, sondern ihnen diesen wieder über die Schulter legen. Er setzt sich also klar ab von Franziskus. Das war schon beim ersten Auftritt nach der Wahl zu sehen, als er wieder die rote Mozzetta trug. Zugleich bleibt er bei schwarzen Schuhen und signalisiert so, dass er eben doch nicht einfach zum Vorher zurück will. Auch mit Blick auf die Arbeitsweise gibt es Unterschiede zu seinem Vorgänger. Leo XIV. führt das Amt des dauerhaften Privatsekretärs wieder ein. Franziskus hatte alle zwei bis drei Jahre seine Sekretäre ausgetauscht, weil er graue Eminenzen wie Stanislaw Dziwisz unter Johannes Paul II. und Georg Gänswein unter Benedikt XVI. verhindern wollte. Leo wählte nun einen Priester aus Peru mit der Absicht, dass dieser über längere Zeit an seiner Seite stehen und sein Büro organisieren soll.

Anderer Ton gegenüber der Kurie

Leo dürfte sein Amt in dem Sinne kollegialer ausüben als sein Vorgänger, indem er die Kurie wieder stärker integriert. Hier schlug er in den ersten Wochen andere Töne an als sein Vorgänger. „Die Päpste kommen und gehen, aber die Kurie bleibt“, erklärte er wenige Tage nach seiner Wahl beim Treffen mit Mitarbeitenden der Römischen Kurie und des Vatikanstaats. „Die Kurie ist die Institution, die das historische Gedächtnis einer Kirche, des Dienstes ihrer Bischöfe bewahrt und weitergibt. Das ist sehr wichtig. Die Erinnerung ist ein wesentliches Element in einem lebendigen Organismus. Sie ist nicht nur der Vergangenheit zugewandt, sondern sie speist die Gegenwart und ist Orientierung für die Zukunft. Ohne Erinnerung führt der Weg in die Irre, der Sinn geht verloren.“

Interessant ist, dass Leo XIV. beim Treffen mit den Mitarbeitenden des Staatssekretariats vor wenigen Tagen dessen besondere koordinierende Funktion innerhalb der Kurie hervorhebt. Eine Rolle, die zwar auch in der neuen Kurienkonstitution Praedicate Evangelium benannt wird, doch gegenüber den früheren Kurienkonstitutionen nicht mehr so stark betont wird. Leo bezieht sich nun wieder auf Paul VI. und versucht somit wohl etwas zurechtzurücken, was aus Sicht des Staatssekretariats unter Franziskus verloren ging. Leo konnte es sich dann am Ende des kurzen Treffens am 5. Juni doch nicht verkneifen, Paul VI. auch mit einer kritischen Bemerkung zu zitieren: „Dieser Ort soll nicht von Ehrgeiz und Rivalitäten vergiftet werden.“ Das erinnerte auch an Franziskus‘ Kritik an der Kurie.

Kontinuität mit Franziskus

Mehrfach betone Leo XIV. mittlerweile, dass er beim Thema Synodalität am Kurs seines Vorgängers festhalten will. Beim Treffen mit Vertretern der Ökumene und der anderen Religionen, die an seiner Amtseinführung teilgenommen hatten, stellte der neue Pontifex fest: „Im Bewusstsein, dass Synodalität und Ökumene zudem eng miteinander verbunden sind, möchte ich Ihnen versichern, dass ich beabsichtige, die Bemühungen von Papst Franziskus zur Förderung des synodalen Charakters der katholischen Kirche fortzusetzen und neue und konkrete Formen für eine immer intensivere Synodalität im ökumenischen Bereich zu entwickeln.“ Beim Treffen mit den Bischöfen Italiens erklärte er gestern, Synodalität möge „zur Mentalität im Herzen, in den Entscheidungsprozessen und in der Art des Handelns“ werden. Was er konkret darunter versteht, hat er in den ersten Wochen noch nicht erläutert. Die spannende Frage wird sein, wie er die Trias Primat, Kollegialität und Synodalität in eine gute Balance bringen wird.

Bestimmendes Themen in vielen seiner Reden und Predigten sind die Versöhnung und der Frieden. Dabei hat er alle Ebenen im Blick. In seinem Telefonat mit dem russischen Präsidentin Wladimir Putin fordert er von diesem ein konkretes Zeichen des Friedenswillens, womit er weit über die Position seines Vorgängers hinausging. Der Krieg in der Ukraine, aber auch andere Konflikte sind immer wieder Thema beim Angelus, bei den Generalaudienzen und anderen Anlässen. Beim Treffen mit Vertretern von Volksbewegungen und Friedensinitiativen stellte er Ende Mai fest: „Es gibt zu viel Gewalt in der Welt, es gibt zu viel Gewalt in unseren Gesellschaften. Angesichts der Kriege, des Terrorismus, des Menschenhandels, der weit verbreiteten Aggressivität brauchen Kinder und junge Menschen Erfahrungen, die sie zur Kultur des Lebens, des Dialogs, des gegenseitigen Respekts erziehen.“

Neue Kultur des Dialogs

Aus Sicht von Leo brauche es Zeugen für einen anderen, gewaltlosen Lebensstil. „Daher sind diejenigen Opfer von Unrecht und Gewalt, die der Versuchung zur Rache widerstehen zu wissen, die glaubwürdigsten Protagonisten gewaltloser Prozesse zum Aufbau des Friedens, und dies auf lokaler, alltäglicher Ebene bis hin zur Weltordnung. Gewaltlosigkeit als Methode und Stil muss unsere Entscheidungen, unsere Beziehungen, unser Handeln auszeichnen.“ Entsprechend forderte er am Dienstag von den Bischöfen Italiens, „ich hoffe also, dass jede Diözese Wege der Erziehung zur Gewaltlosigkeit, Initiativen der Vermittlung in lokalen Konflikten, Projekte des Willkommens, die die Angst vor dem anderen in eine Chance der Begegnung verwandeln, fördern kann.“

Jede Gemeinde soll nach der Vorstellung des Papstes zu einem „Haus des Friedens“ werden, „in dem die Menschen lernen, Feindseligkeit durch Dialog zu entschärfen, in dem Gerechtigkeit geübt und Vergebung geschätzt wird. Frieden ist keine spirituelle Utopie: Er ist ein bescheidener Weg, der aus alltäglichen Gesten besteht, die Geduld und Mut, Zuhören und Handeln miteinander verbinden“. Damit stellt sich Leo in die Tradition seines Vorgängers, der immer wieder eine neue Kultur der Begegnung und des Dialogs gefordert hatte. Franziskus hatte dazu an verschiedenen Stellen Projekte initiiert oder gefördert wie das integrative Schulprojekt Scholas occurrentes. Spannend ist es jetzt, welche konkreten Schritte Leo XIV. beim Thema Dialog gehen wird. Das betrifft die Kurie aber auch das Kardinalskollegium, das Bischofskollegium und die Gesamtheit der Gläubigen sowie den säkularen Bereich angesichts der Vielzahl an Konflikten. Wiederholt hat er den Vatikan als Ort der Vermittlung angeboten. Unter dem Missionar Leo könnte der Heilige Stuhl einen neuen Schwung erfahren im Bereich des Dialogs und des Brückenbauens.

Religion

via Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog https://blog.zdf.de/papstgefluester

June 21, 2025 at 05:15PM

·blog.zdf.de·
Papst Leo XIV. Kontinuität und eigene Akzente
(S) Meinung: Social Media: Deutschland braucht endlich einen Jugendschutz für soziale Medien
(S) Meinung: Social Media: Deutschland braucht endlich einen Jugendschutz für soziale Medien

(S+) Meinung: Social Media: Deutschland braucht endlich einen Jugendschutz für soziale Medien

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/social-media-deutschland-braucht-endlich-einen-jugendschutz-fuer-soziale-medien-a-742e816b-6678-4648-abcf-f3ead1ff0ab8

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via DER SPIEGEL

June 17, 2025 at 03:17PM

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(S) Meinung: Social Media: Deutschland braucht endlich einen Jugendschutz für soziale Medien
D: Pax Christi warnt vor Aufrüstungswahn
D: Pax Christi warnt vor Aufrüstungswahn

D: Pax Christi warnt vor „Aufrüstungswahn“

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/d-pax-christi-warnt-vor-aufruestungswahn.html

Statt Kriegstüchtigkeit und Wehrhaftigkeit solle man mit Menschen aus Kriegsgebieten sprechen, die in Deutschland Schutz suchen, fordert die katholische Friedensorganisation „Pax Christi“.

Die deutsche Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi ruft die Menschen dazu auf, einen um sich greifenden „Aufrüstungswahn“ zu stoppen. In einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Mitteilung fordert die Organisation gewaltfreie Lösungen für aktuelle Konflikte, meldet die Nachrichtenagentur kna. Die Friedensbewegung bittet: „Steht auf, erhebt Eure Stimme und macht deutlich, dass es genug ist. Dass genug Menschen ihr Leben lassen mussten!“

Man solle mit Menschen aus Kriegsgebieten sprechen, die in Deutschland Schutz suchten. „Sucht nach gewaltfreien Lösungen und sagt Nein zu Kriegstüchtigkeit und Wehrhaftigkeit“, heißt es weiter in dem Appell. Mit Verweis auf die Auseinandersetzungen in der Ukraine und in Nahost schreibt Pax Christi, unzählige Menschen würden in diesen Kriegen getötet. „Der dritte Weltkrieg in Etappen scheint andauernd und unaufhaltsam zu sein“, zitiert die Friedensbewegung den verstorbenen Papst Franziskus.

(kna - lv)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 14, 2025 at 04:18PM

·vaticannews.va·
D: Pax Christi warnt vor Aufrüstungswahn
Papa Americano. Erste Bücher über Leo XIV.
Papa Americano. Erste Bücher über Leo XIV.

Papa Americano. Erste Bücher über Leo XIV.

https://y-nachten.de/2025/06/papa-americano-erste-buecher-ueber-leo-xiv/

Während andere Männer seines Alters längst im Ruhestand sind, ist Robert F. Prevost mit 69 Jahren sogar der erste „Babyboomer“ im Papstamt, es steht also ein Generationenwechsel an. Wer ist dieser neue Papst? Und was kann wirklich so früh über ihn gesagt werden? Dieser Frage geht Benedikt J. Collinet im heutigen Beitrag anhand der zwei frisch erschienen deutschsprachigen Bücher über Robert Prevost – Leo XIV. – nach.

Gleich zwei Bücher haben es im ersten Monat des Pontifikats von Leo XIV. auf den deutschen Buchmarkt geschafft: Beide haben ca. 160 Seiten mit 9 Kapiteln, beide befassen sich ebenso viel mit dem Erbe des Franziskus wie den Erwartungen an den neuen Papst, allgemeinen Darstellungen vom Konklave und der populärkulturellen Referenz auf die gleichnamige Buchverfilmung. Aufgrund des begrenzten Materials überschneiden sich auch eine ganze Reihe von Referenzen – und doch sind beide Bücher ergänzend zueinander zu lesen.

Der Radio Vatikan Korrespondent und Insider Stefan von Kempis Papst Leo XIV. Wer er ist – wie er denkt – was ihn und uns erwartet [= von Kempis, S.] fokussiert stark auf die Biographie des neuen Papstes und kommt dann in den hinteren Teilen auf die kirchlichen Formalia, Baustellen und Hoffnungen zurück. Sein Buch legt eine Kurzbiographie vor, die einen ersten Blick auf den neuen Pontifex gibt, unterstützt durch gut 25 Fotos, von denen die meisten Robert Prevost als Papst zeigen.

Der Jesuit Andreas Batlogg, der sich als Publizist und Rahner-Kenner einen Namen gemacht hat und ebenfalls sehr gut in Rom und dem Vatikan vernetzt ist, legt mit Leo XIV. Der neue Papst [= Batlogg, S.] eher eine Chronologie der Ereignisse aus Sicht der Öffentlichkeit vor. Nach einer Einleitung geht es um Franziskus, das Konklave, die Wahl und erst nach der Wahl ausführlicher um Leben und Wirken des neuen Papstes. Auch er beschließt mit Erwartungen an das Pontifikat.

(Not) Judging Books by their Covers

Üblicherweise sagt das englische Sprichwort ja, dass man nur die inneren Werte anschauen soll. Doch im Fall dieser beiden Bücher dürften kleine Vor-Urteile möglich sein. Bei von Kempis finden wir ein weißes Cover vor, Leo XIV. schaut freundlich, nicht direkt in die Kamera und trägt ein schlichtes weißes Papstgewand. Mit dieser Emotion kann auch das Buch gelesen werden: Man darf auf einen bescheidenen, aber selbstbewussten Reformer in der Linie des Franziskus hoffen, der einen eigenen Stil haben / verfolgen wird.

Das Cover des Batlogg-Buches hat einen starken Wiedererkennungswert. So gibt es ein Ratzinger-Buch im gleichen Verlag, wo Benedikt XVI. ebenfalls vor völlig schwarzem Hintergrund mit der Mozetta auf der Loggia zu sehen ist. Einziger Unterschied: Ratzinger hält beide Hände in die Luft, Prevost lächelt und hebt nur eine Hand, ähnlich dem „buona sera“-Moment bei Franziskus. Es ist also ein Papst denkbar, der die Spaltungen in der Kirche überwinden kann, einer der aber tendenziell eine „franziskanisch-leonische Vision“ verfolgen wird (Batlogg, 158).

Beide Bücher gewähren Leo XIV. einen großen Vertrauensvorschuss, sodass es sich nahelegt, immer mal wieder etwas advocatus diaboli zu spielen ohne die Vorschusslorbeeren wegzunehmen.

Abschied von Franziskus und Straßenbaustellen der pilgernden Kirche

Zunächst einmal fällt auf, dass beide Autoren auf ihre Art Abschied von Franziskus und seinem teils turbulenten Pontifikat nehmen. Was hat Franziskus hinterlassen, welche Kontinuitäten und Herausforderungen findet Leo XIV. vor, worauf kann er aufbauen? Batlogg zitiert in diesem Zusammenhang ein Interview, das Pontifikat des Franziskus sei eines „der Aussaat und weniger der Ernte“ gewesen. (Batlogg, 47-58). Als Saatgut nennt er etwa: das menschlichere Gesicht des Papstamts, den Kampf gegen Klerikalismus und überkommene Kurialstrukturen, Aufbrechen des Eurozentrismus, der neue pastorale Stil und die Erfahrung, dass ein zu sehr gehypter Papst am Ende nur enttäuschen kann (Batlogg, 47-58). Dem seien unbenommen seine Reisen an die Ränder und seine beiden vorsichtigen Öffnungen im Bereich wiederverheiratete Geschiedene und Segen für gleichgeschlechtlich liebende Paare.

Bei beiden Autoren kommen auch Verweise auf die Grenzen des Pontifikats durch: finanzielle Anspannung des Vatikan durch hohe Neuverschuldung, Spaltungen in der Kirche wurden noch sichtbarer – auch durch den respektlosen Ton einiger traditionalistischer Kardinäle, die Spontaneität des Papstes konnte auch mal ins Fettnäpfchen gehen, Franziskus erwies sich nicht immer als Teamplayer und bei Genderfragen blieb er im Grunde essentialistisch.

Die Beteiligung von Laien wurde erhöht, besonders Frauen stiegen bis in hohe Leitungspositionen im Vatikan, aber auch vielerorts sonst auf der Welt, auf – wobei man einschränkend sagen muss, dass das Gros dieser Frauen Ordensschwestern sind und sie damit als zölibatäre Personen geweihten Lebens dem Klerus deutlich näher stehen als jeder Laienmann.

Der neue „größte Brückenbauer“, wird sich diesem Programm, da sind beide einig, annehmen müssen. Die wichtigsten Faktoren sind (von Kempis, 135-153; Batlogg, 59-82): Einsatz für den Frieden in der Welt, Spannungen in der Kirche versöhnen, Ökumene (Primatsfrage) und interreligiöser Dialog, Umgang mit Laien, „Frauenfrage“, queeren Menschen und Missbrauch in der Kirche. Dazu kommt die demographische Ausrichtung der kath. Kirche gen Süden und die Tatsache, dass 2050 China das Land mit den meisten Katholik:innen sein wird. Formal müssen die Finanzen des Vatikan saniert und Synodalität weitergedacht und in institutionalisierte Bahnen gelenkt werden, ohne „den Hl. Geist auszulöschen“, wie Karl Rahner einmal sagte. Leo hat in vielen dieser Bereiche bereits erste Symbolhandlungen gesetzt, gleichzeitig ist im Bereich der Frauen- und Geschlechterfragen eher eine Stagnation zu erwarten.

Biographische Highlights von Leo XIV.

Mit dem habemus papam wurde verkündigt, dass der 69-Jährige gebürtige US-Amerikaner Robert Francis Prevost gewählt worden war und sich den Namen Leo XIV. gegeben hatte.

Im digitalen Zeitalter ist es sehr einfach, ab der Nennung des Namens an Informationen zu kommen. So stürzte Wikipedia in den ersten Sekunden nach der Wahl ab und es wurde sogleich ein neuer Eintrag für den Papst angelegt, noch bevor er die Loggia betreten hatte. Schnell wurde spekuliert, Verwandte herausgeklingelt und fotografiert, an seinen früheren Dienst- und Lebensorten nachgeschaut usw. In beiden Büchern wird auf diese Daten eingegangen, bei von Kempis eher im Sinne einer Reportage, bei Batlogg stärker im Blick auf Lebensstationen und Leitungserfahrungen (von Kempis, 20-75; Batlogg, 92-136).

Davon bedient vieles die Neugier, interessant sind aber einige Linien, die sich durchziehen. So ist Leo XIV. bereits von der Schullaufbahn, über die Universität bis in die Peripherien Perus und die höchsten Leitungspositionen in Rom ein überzeugter Anhänger seines Ordens, der armen Augustiner; in Deutschland bekannt durch das – heute privatisierte – „Augustinerbräu“. Eine entsprechend Kombination von Option für die Armen und augustinisch-intellektuellem Denken liegt Leo XIV. nahe. Wichtig ist, diesen Orden nicht mit den namensähnlichen Augustiner-Chorherren zu verwechseln, wie es in einem der Bücher geschehen ist.

Leo XIV. ist ein US-Amerikaner aus den weißen Suburbs der 1960er-Jahre in Chicago mit einer klassischen melting pot Vergangenheit. Diese beschert ihm auch italienische und spanische Vorfahren, sodass er die Umgangssprachen des Vatikan und Perus rasch beherrschte. Er verbrachte 30 Lebensjahre in den USA, 23 in Peru und 16 in Rom/Vatikan und hält nun alle drei Staatsbürgerschaften. Gerade in Peru war er oft an den Rändern und bei den Ärmsten und packte immer dort an, wo es Not tut. Batlogg betont, dass er sich dabei rasch eingliederte und ein kolonial-westliches Überlegenheitsgefälle vermied (Batlogg, 60; 135, verwendet beide Male für das Hybris-Verhalten fälschlich den Begriff „postkolonial“).

Sein Leitungsstil wird von allen Seiten als klar, sympathisch, teamfähig, interessiert, zuhörend, umgänglich und pragmatisch beschrieben. Er sei ein strenger Lehrer im Orden gewesen, habe aber zugleich die Individualität der einzelnen Personen und Standorte respektiert, was ihm eine seltene Wiederwahl einbrachte. In Peru setzte er sich mit den restaurativen Kräften auseinander, die sein Opus-Dei Vorgänger verursacht hatte, was einerseits zur endgültigen Auflösung einer Gruppe führte, die wiederum versuchte, ihm Missbrauchstaten anzuhängen. Nach Prüfung des Falles, gilt es aber als unwahrscheinlich, da keine Beweise vorgelegt werden konnten im Gegensatz zu breit belegter konsequenter Einhaltung aller von Rom herausgegebenen Richtlinien (von Kempis, 57-59; Batlogg, 131-136). Er förderte Frauen wie Laien im Allgemeinen und setzte auf synodale Strukturen in seinem Bistum (von Kempis, 64-67).

Er konnte gut mit Benedikt XVI. und Franziskus, letzterer berief ihn erst 2023 in das Dikasterium, das die Bischofsernennungen durchführt, weil er Metropole und Peripherie kennt, Romerfahrung hatte und zugleich kein Kurialer war (Battlogg, 115).

Namenswahl und erste Auftritte

Die ersten Auftritte zeigen, dass der neue Papst die Spannungen bereits symbolisch austariert. Er trägt die klassische Mozetta aber nicht die roten Schuhe, er wird im Apostolischen Palast wohnen, fährt aber eher ein bescheidenes Auto, er empfing die Kardinäle zur Aussprache in der großen Audienzhalle und nicht in der Sala Clementina, schließlich hat er sein Bischofswappen beibehalten und trug bei der Wahl ein goldenes Brustkreuz, hat sich dann für ein silbernes entschieden. Dieses wurde allerdings, nachdem die Bücher bereits im Druck waren, von einer Stiftung um vier Reliquien ergänzt, die u.a. von Leo I. und Augustinus stammen.

Die Namenswahl Leo XIV. zeugt von Weitsicht und ist zugleich weit weniger überraschend, als die Klappente

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Papa Americano. Erste Bücher über Leo XIV.
10 Jahre Enzyklika Laudato si: Recycling Kreuz als Mahnmal
10 Jahre Enzyklika Laudato si: Recycling Kreuz als Mahnmal

10 Jahre Enzyklika Laudato si‘: „Recycling Kreuz“ als Mahnmal

https://explizit.net/artikel/10-jahre-enzyklika-laudato-si-recycling-kreuz-als-mahnmal/

Was passiert mit Elektroschott aus Deutschland?

„Viel zu oft landet er illegal auf Deponien im globalen Süden, wie in Agbogbloshie, einer der giftigsten Müllhalden der Welt. Dort müssen Menschen unter lebensgefährlichen Bedingungen arbeiten aus dem Schrott wertvolle Rohstoffe gewinnen“, betonte Jörg Nowak vom katholischen Hilfswerk missio Aachen und führte weiter aus: „Als künstlerisches Mahnmal gestalteten der ghanaische Künstler Salifu Iddriss und Till-Martin Köster aus Deutschland ein ‚Recycling-Kreuz‘“. Dessen Bestandteile stammen aus Klimaanlagen und Handys, die auf der Elektroschrotthalde in Ghana abgeladen wurden und das ein Zeichen „für die Verantwortung für Mensch, Umwelt und eine gerechtere Weltwirtschaft“ setzen will.

Gesegnet wurde das Kreuz im April 2025 von missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener in der Kapelle von missio Aachen, der dabei betonte: „dass dies alles etwas mit uns zu tun hat, mit unserem Glauben, unserem Auftrag als Christinnen und Christen, dass wir eben da sind die Situation zu wenden: Vom Dunkeln ins Licht, von der Not in die Hoffnung.“

Das „Recycling Kreuz“ macht am Pfingstsonntag (08. Juni) Station im DPSG-Bundeszentrum Westernohe (Bistum Limburg). 2.800 Mitglieder des katholischen Pfadfinderverbandes Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) feiern dort um 19 Uhr einen Open Air – Pfingstgottesdienst. Das „Recycling-Kreuz“ soll demnächst auf eine (Europa-) Reise gehen.

Hinweis: Weitere Informationen zum „Recycling Kreuz“ gibt es auch auf YouTube: https://youtu.be/12la31vtYYE?feature=shared

Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de und explizit.net)

Religion

via Aktuelles von explizit.net http://www.explizit.net

June 8, 2025 at 12:05AM

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10 Jahre Enzyklika Laudato si: Recycling Kreuz als Mahnmal
Österreich: Schönborn ruft zu Online-Fasten auf
Österreich: Schönborn ruft zu Online-Fasten auf

Österreich: Schönborn ruft zu Online-Fasten auf

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/oesterreich-schoenborn-ruft-zu-online-fasten-auf.html

Schon eine einzige Anfrage an ChatGPT koste eine Menge Trinkwasser. Kardinal Christoph Schönborn, emeritierter Erzbischof von Wien, ruft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz auf. Das komme vor allem der Ökologie zugute.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat angesichts eines hohen Energieverbrauchs infolge der Digitalisierung für gelegentliches Online-Fasten geworben. „Weniger online ist besser fürs Klima“, schrieb er in einer Kolumne für die Wiener Gratiszeitung „Heute“ am Freitag. Digitalisierung bringe zwar viele Vorteile und Erleichterungen für den Alltag, der ökologische Preis sei aber hoch. „Es braucht ungeheure Mengen an Strom, um all die riesigen Rechenzentren und Datenspeicher weltweit zu betreiben“, gab der Kardinal zu bedenken. Diese „digitalen Klimasünden“ seien nicht präsent.

Der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz treibe den Bedarf in die Höhe. So schätze die Internationale Energieagentur, dass in fünf Jahren Rechenzentren so viel Strom verbrauchen könnten wie derzeit ganz Japan. „Wo soll all der Strom herkommen? Aus erneuerbaren Energiequellen?“, fragt Schönborn. Allein für die Kühlung der Rechenzentren seien unvorstellbar große Mengen an Trinkwasser nötig. „Schon eine einzelne Anfrage an ChatGPT kostet Trinkwasser.“ Angesichts von Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt fragt sich Schönborn, ob der „enorme digitale Wasserverbrauch“ überhaupt zu verantworten sei.

(kna - lv)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

June 6, 2025 at 01:08PM

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Österreich: Schönborn ruft zu Online-Fasten auf
Bonifatiuswerk unterstützte im Jahr 2024 Diaspora-Projekte mit 104 Millionen Euro
Bonifatiuswerk unterstützte im Jahr 2024 Diaspora-Projekte mit 104 Millionen Euro

Bonifatiuswerk unterstützte im Jahr 2024 Diaspora-Projekte mit 10,4 Millionen Euro

https://de.catholicnewsagency.com/news/20167/bonifatiuswerk-unterstutzte-im-jahr-2024-diaspora-projekte-mit-104-millionen-euro

Das kirchliche Bonifatiuswerk hat im Jahr 2024 zahlreiche Diaspora-Projekte mit insgesamt 10,4 Millionen Euro unterstützt, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Das Hilfswerk ist zuständig für die Diaspora in Deutschland, in Nordeuropa und im Baltikum.

Insgesamt wurden 1.117 Projekte gefördert. Das Bonifatiuswerk teilte mit: „Dass mehr Geld für die Projektförderung bereitgestellt werden konnte, liegt unter anderem an den auf 2,8 Millionen Euro gestiegenen Einnahmen im Bereich Spenden (+ 25 Prozent) und den Kollekten, die sich auf 4,3 Millionen Euro belaufen (+ 4,7 Prozent). Das sogenannte Mittelaufkommen, also der Spendenzufluss, stieg um fast 850.000 Euro auf 14,1 Millionen Euro.“

Der größte Posten innerhalb der geförderten Projekte ist die Bauhilfe mit mehr als 2,7 Millionen Euro, gefolgt von der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 1,6 und der Glaubenshilfe mit fast 1,1 Millionen Euro. Bekannt sind die gelben sogenannten BONI-Busse zur Verkehrshilfe – Kleinbusse, um in der Diaspora eine gewisse Mobilität zu gewährleisten. Von 22 Fahrzeugen gingen im vergangenen Jahr 18 an deutsche Diözesen und vier an Island, Estland und Lettland. Das Bonifatiuswerk investierte hier mehr als eine halbe Million Euro.

Msgr. Georg Austen, der Generalsekretär des Hilfswerks, sprach in seinem Editorial zu Beginn des Jahresberichts von „einer Umbruchsituation, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. Vom ‚Ende der liberalen Weltordnung‘ ist die Rede. Verunsicherung ist spürbar, die Sorge um das gesellschaftliche Miteinander groß. Politische Entscheidungen sind unkalkulierbar geworden. Abschottung, Hartherzigkeit und egozentrischer Hochmut werden in die Welt hinausposaunt.“

„Dagegen müssen wir als Christen vorgehen“, bekräftigte Austen. „Wir dürfen und wollen uns nicht entmutigen lassen – weder in persönlichen, gesellschaftlichen noch kirchlichen Krisen. Jesus fordert uns auf, kreativ zu sein und gute Lösungen zu suchen – für uns selbst und die anderen.“

„Die christlichen Kirchen stehen insgesamt vor gravierenden Veränderungen“, so der Generalsekretär. „Gläubige verlassen die Kirche; das Christentum verliert mehr und mehr an gesellschaftlicher Relevanz. In diesen Herausforderungen liegt jedoch auch eine Chance. Wir dürfen die Frohe Botschaft des Evangeliums nicht verstummen lassen! Sie wird gebraucht, jetzt mehr denn je. Das Evangelium gibt Halt und Orientierung. Denn: Äußere Kraft braucht innere Stärke.“

„Die Um-, Ab- und Aufbrüche werden den Gläubigen in Deutschland und in der Weltkirche viel abverlangen“, zeigte sich Austen überzeugt. „Auftrag des Bonifatiuswerkes ist es seit jeher, nach innovativen Wegen zu suchen. Als Diaspora-Hilfswerk können wir dabei von den Erfahrungen aus unseren Fördergebieten profitieren. Wie können wir künftig gemeinsam missionarisch wirken? Wie setzen wir den von Papst Franziskus eingeleiteten Weg der Synodalität fort? Wie sieht unsere Verbundenheit mit der Weltkirche aus?“

Bereits im Januar hatte das Bonifatiuswerk angekündigt, in diesem Jahr Projekte mit fast elf Millionen Euro zu fördern. Wiederum soll die Bauhilfe einen großen Posten darstellen. Gerechnet wird mit 2,2 Millionen Euro. Rund 1,6 Millionen Euro entfallen auf die Kinder- und Jugendhilfe, 750.000 Euro auf den Bereich der Glaubenshilfe und 532.000 auf die sogenannten BONI-Busse.

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

June 5, 2025 at 02:10PM

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Bonifatiuswerk unterstützte im Jahr 2024 Diaspora-Projekte mit 104 Millionen Euro
D: Bischöfe lösen Gremium zur Missbrauchsaufarbeitung auf
D: Bischöfe lösen Gremium zur Missbrauchsaufarbeitung auf

D: Bischöfe lösen Gremium zur Missbrauchsaufarbeitung auf

https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-06/d-bischofe-losen-gremium-zur-missbrauchsaufarbeitung-auf.html

In einem bundesweit einmaligen Vorgang haben die zuständigen Bischöfe die gemeinsame Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Berlin sowie den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz, IKA, aufgelöst. Nach dem Rücktritt weiterer Mitglieder des Gremiums hätten sie beschlossen, die Amtszeit der verbliebenen Mitglieder der IKA zum 31. Mai zu beenden, gab das Erzbistum Berlin diesen Dienstag im Internet bekannt.

Lob und Kritik: Die Aufarbeitungskommission für Missbrauch im Bistum Essen hat ihren ersten Jahresbericht vorgelegt. Die Experten sehen Fortschritte, aber auch Verbesserungsbedarf. ...

Die Bischöfe folgten mit der Auflösung der IKA, „der vielfach vorgetragenen Bewertung, dass eine weitere Zusammenarbeit in dem gegebenen Rahmen trotz aller Bemühungen nicht möglich zu sein scheint“, heißt es in der Mitteilung auf der Internetseite des Erzbistums Berlin.

Zu den Hintergründen verweisen die Bischöfe demnach in einem Schreiben an die verbliebenen Mitglieder auf den jüngsten Jahresbericht der Kommission vom November sowie ein „Minderheitsvotum der Betroffenenvertreter zum Jahresbericht der IKA 2023 / 2024“ vom 2. Februar 2025. „Darin werden die anhaltenden kommunikativen Probleme geschildert und wird die Arbeit als dysfunktional beurteilt" - heißt es auf der Seite des Erzbistums Berlin.

„Die Bischöfe bedauern diese Entwicklung ausdrücklich und danken den Mitgliedern für ihre Arbeit. Sie fühlen sich dem Anliegen der Aufarbeitung weiterhin verpflichtet und wollen sorgfältig prüfen, wie diese Aufarbeitung konstruktiv fortgeführt werden kann“

Bedauern bei Bischöfen und Betroffeneninitiative

  „Die Bischöfe bedauern diese Entwicklung ausdrücklich und danken den Mitgliedern für ihre Arbeit. Sie fühlen sich dem Anliegen der Aufarbeitung weiterhin verpflichtet und wollen sorgfältig prüfen, wie diese Aufarbeitung konstruktiv fortgeführt werden kann", endet die kurze Mitteilung des Erzbistums Berlin. Auch die Betroffeneninitiative Eckiger Tisch bedauerte die Auflösung. Zugleich sagte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), das dürfe nicht das Ende der Aufarbeitung in den drei Bistümern sein. Es brauche auch weiterhin eine unabhängige Aufarbeitungskommission. Wichtige Anliegen seien noch nicht oder nur unzureichend angegangen worden. Eine solche Kommission solle konkret Missbrauchsfälle anhand vorhandener Akten des jeweiligen Bistums aufklären und dabei Betroffene anhören. Eine weitere wichtige Aufgabe sei es, die betroffenen Pfarrgemeinden, in denen es in der Vergangenheit Missbrauch durch Kleriker gegebenen habe, in den Aufarbeitungsprozess einzubeziehen. Es wäre von Anfang an besser gewesen, statt eines bistumsübergreifenden Gremiums jeweils eigene Untersuchungskommissionen in den Bistümern Berlin, Dresden-Meißen und Erfurt zu bilden, so Katsch.   Hintergrund Die sogenannte Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs (IKA) konstituierte sich am 10. Mai 2023. Zuständig für die IKA sind Erzbischof Heiner Koch (Berlin) sowie die Bischöfe Wolfgang Ipolt (Görlitz) und Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen); zudem war die Katholische Militärseelsorge, die ihren Sitz in Berlin hat, ebenfalls mit im Verbund. Die neun Mitglieder wurden von Landesregierungen, Bistümern und einem Beirat von Missbrauchsbetroffenen benannt. Das Gremium war nicht Teil kirchlicher Strukturen und arbeitete weisungsfrei. Aufgabe der Kommission war es, das Ausmaß sexualisierter Gewalt in den beteiligten Bistümern sowie die kirchlichen Rahmenbedingungen, die Missbrauch fördern, zu ermitteln sowie zu bewerten und auf wirksame Präventionsmaßnahmen hinzuwirken. Ferner sollten Betroffene ermutigen werden, von ihren Erfahrungen zu berichten. Grundlage für die Berufung der Kommission ist eine Vereinbarung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des damaligen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig aus dem Jahr 2020. Entsprechende Aufarbeitungs-Kommissionen wurden seitdem in allen katholischen Bistümern Deutschlands eingerichtet. (pm/kna - sst) 

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June 3, 2025 at 05:56PM

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D: Bischöfe lösen Gremium zur Missbrauchsaufarbeitung auf
Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni
Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni

Fair und angemessen? – Die #LaTdH vom 1. Juni

https://eulemagazin.de/fair-und-angemessen-die-latdh-vom-1-juni/

Herzlich willkommen …

… zur 397. Ausgabe der „Links am Tag des Herrn“ (#LaTdH). „Das ist völkerrechtswidrig“, erklärte in dieser Woche der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zur Kriegsführung Israels im Gaza-Streifen im Interview bei Dunja Hayali im ZDF. In den vergangenen Monaten gehörte Klein zu jenen politischen Akteur:innen, die Israels Kriegsführung trotz der Aufgabe des Waffenstillstands und Einschränkungen von Hilfslieferungen immer wieder verteidigt hatten. Im März hatte Klein noch öffentlich überlegt, ob den Umsiedelungsplänen von US-Präsident Donald Trump nicht doch etwas abzugewinnen sei. Dagegen verwahrte sich die damalige Bundesregierung.

Ende März hatte die damalige Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock (Grüne), gemeinsam mit ihren französischen und britischen Kollegen scharfe Kritik an Israel geübt. Baerbocks Außenpolitik wurde wiederum von Philipp Peyman Engel, dem Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, bei der WELT als „Katastrophe auf ganzer Linie“ beschrieben. Sie habe sich immer wieder „gegen Israel“ und an die Seite der Vereinten Nationen gestellt und trotz „der existentiellen Not Israels ein stilles Waffenembargo“ umgesetzt.

Von der neuen Bundesregierung wünschte Engel sich eine „große Änderung“ der Israel-Politik, gar keine „unkritische“, aber eine „faire und angemessene“. Angesichts der neuen Offensive Israels im Gaza-Streifen und den nach wie vor eingeschränkten Hilfsleistungen äußerte sich in dieser Woche Baerbocks Nachfolger Johann Wadephuhl (CDU) aber noch viel schärfer als sie:

„Ich glaube, diese [israelische] Regierung muss ganz klar wissen, dass wir uns nicht instrumentalisieren lassen und dass auch unser hundertprozentiger Kampf gegen Antisemitismus und unsere vollständige Unterstützung für das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel nicht instrumentalisiert werden darf für die Auseinandersetzung, für die Kampfführung, die derzeit im Gazastreifen betrieben wird.“

Im Land der Beauftragten und Bevollmächtigten (s.u.), das Deutschland auch ist, macht es einen Unterschied, dass in diesen Tagen Vertreter:innen der Bundesregierung und auch deren Antisemitismusbeauftragter den Bruch des Völkerrechts durch Israel klar benennen (müssen). Trotzdem 80 % der Bevölkerung die Kriegsführung Israels ablehnen, hing über der (amtlichen) Debatte in Deutschland vor dieser Woche ein Schleier maximaler Zurückhaltung, der der „humanitären Katastrophe“ im Heiligen Land wahrlich nicht angemessen ist. Was ist „fair“ gegenüber Israel? Der hessische CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler beantwortete diese Frage in dieser Woche laut Jüdischer Allgemeinen dahingehend, die Freundschaft mit Israel gelte nicht der Regierung von Benjamin Netanjahu:

„Vom demokratischen Israel einzufordern, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, macht niemanden zum Antisemiten.“

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

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Debatte

Wie die Jüdische Allgemeine zusammenfasst, stehen einem Waffenstillstand in Gaza unter der Verhandlungsführung der USA eine Menge von sich gegenseitig ausschließenden Forderungen der israelischen Regierung und der Hamas im Wege. Vorerst läuft die Offensive der israelischen Armee also weiter und Hilfsleistungen gelangen nur auf dem umstrittenen Weg über die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ins Kriegsgebiet.

Verschärfte Rhetorik – Michael Thaidigsmann (Jüdische Allgemeine)

Michael Thaidigsmann fasst in der Jüdischen Allgemeinen die rhetorischen Anschärfungen dieser Woche zusammen. Und er bemerkt auch, dass sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) deutlich kritischer noch als im Wahlkampf gegenüber der israelischen Regierung positioniert: „Ob es dem Amt geschuldet ist oder dem wachsenden Unverständnis über Israels Vorgehen? Vermutlich beidem.“ Merz hatte unter der Woche erklärt:

Beim WDR-Europaforum in Berlin betonte Bundeskanzler Friedrich Merz zwar, gerade Deutschland müsse sich mit öffentlichen Ratschlägen an Israel »so weit zurückhalten wie kein zweites Land auf der Welt«. Er verstehe aber nicht, so Merz, mit welchem Ziel und mit welchen Methoden Israel in Gaza Krieg führe. »Wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch Deutschland, dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen.« Die israelische Regierung dürfe nichts tun, »was nun irgendwann ihre besten Freunde nicht mehr bereit sind, zu akzeptieren«. Seinem Amtskollegen Benjamin Netanjahu habe er, so Merz, in den letzten zwei Jahren schon mehrfach gesagt: »Übertreibt es nicht!«

Vom Kurs, Kritik nur „hinter verschlossenen Türen“ zu äußern, ist Merz in dieser Woche medienwirksam abgewichen und antwortet damit auch auf eine Initiative mehrerer europäischer Regierungschefs und von 17 EU-Mitgliedsländern, die das EU-Israel-Assozierungsabkommen überprüfen wollen. Auch die Frage der fortdauernden Waffenlieferungen aus Deutschland an Israel wird wohl auf die politische Tagesordnung rutschen.

Deutschland ist (mit weitem Abstand) nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant Israels und maßgeblich für die Abschreckung Israels gegen seine Feinde mitverantwortlich. „Mutmaßlich“ sind die von Deutschland an Israel gelieferten (und zum Teil bezahlten) U-Boote mit Atomwaffen bestückt, berichtet die SZ: „Hier materialisiert sich, was die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Diktum zusammengefasst hatte, dass Israels Sicherheit Teil der deutschen Staatsräson sei.“ Außenminister Wadephul hatte diese Woche in der SZ (€) angedeutet, man müsse andere Waffenlieferungen „überprüfen“. „Grundsätzlich richtig“ findet allerdings Thorsten Frei (CDU), der Kanzleramtsminister, die deutschen Lieferungen an Israel. Der FAZ (€) sagte er: „Das besondere Verhältnis zu Israel steht über allen anderen Erwägungen.“

In dieser Woche hat außerdem der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert in mehreren internationalen Medien den Kurs der Regierung Netanjahu scharf kritisiert. Das „unterschiedslose, grausame und kriminelle“ Töten von Zivilisten müsse aufhören, schrieb er z.B. im britischen Guardian (auf Englisch). Die Kritik an Israels Vorgehen weist jedoch die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, laut Jüdischer Allgemeinen zurück. Zu den fehlenden Hilfsleistungen sagte sie:

»Sind die Geiseln frei, kann man über alles reden«, sagte die Holocaust-Überlebende der Deutschen Presse-Agentur in München zum Bedarf an Hilfskonvois für die Menschen im Gazastreifen. Ihr liege zunächst das Schicksal der israelischen Geiseln am Herzen. »Aber dieses Thema, das die aktuelle Situation hervorgerufen hat, steht hierzulande leider kaum noch auf der Tagesordnung.«

Humanitäre Katastrophe beenden (EKD und Diakonie Katastrophenhilfe)

Wie bereits in der vergangenen Woche das Zentralkomitee der Katholiken (ZdK, s. #LaTdH vom vergangenen Sonntag) äußerte sich in dieser Woche der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisch gegenüber der israelischen Kriegsführung, nicht ohne jedoch das Leid der Geiseln ebenso zu erwähnen wie den Auslöser des derzeitigen Gaza-Krieges, den Angriff der Hamas vom 7. Oktober, den ich hier in den #LaTdH damals ein Pogrom genannt habe.

Die Hamas hat am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Bei diesem menschenverachtenden Angriff hat sie mehr als 1.200 Menschen ermordet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in Geiselhaft. Ungeachtet des legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels rufen der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Katastrophenhilfe angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf.

So beginnt die gemeinsame Presseerklärung von EKD und Diakonie Katastrophenhilfe, in der auch die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs und die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe Dagmar Pruin mit Statements zu Wort kommen. Pruin kritisiert:

„Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unvorstellbares Ausmaß erreicht. Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen, Hunger ist allgegenwärtig. Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht – etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge.“

Fehrs und Pruin erinnern an das „Fundament des Völkerrechts“ und die „Achtung der Menschenrechte für alle Menschen in der Region“, die für „eine friedliche Perspektive“ unerlässlich seien. Mit ihrer Kritik bleibt die Evangelische Kirche allerdings hinter der Schärfe der Einordnungen durch die deutsche Bundesregierung zurück. Die Geiseln bleiben für die Kirchen „auf der Tagesordnung“. In den kommenden Tagen ist auch mit einer Stellungnahme aus der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu rechnen.

RE: Mai 2025: Papst Leo XIV., Gaza-Krieg & Kirchentag 2025 – Michael Greder, Philipp Greifenstein (Die Eule, 59 Minuten)

Über die kirchlichen Stellungnahmen zum Gaza-Krieg sprechen wir in der Eule im aktuellen Monatsrückblick des „Eule-Podcast“ für den Mai 2025 (ab 30:00 Min). Mit Podcast-Host Michael Greder diskutiere ich, wie es jetzt weitergehen könnte – und welchen Beitrag die Kirchen und ihre Hilfswerke leisten können. Außerdem sprechen wir auch über den neuen Papst Leo XIV. und seine Agenda sowie über die Segens- und Trauuungsaktion „einfach heiraten“ und den 39. Deutschen Evangel

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Fair und angemessen? Die #LaTdH vom 1. Juni
Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn
Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn

Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn

https://www.domradio.de/artikel/so-war-die-zdk-vollversammlung-paderborn

"Alles neu macht der Mai?" Mit dieser Frage hatte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ihre Rede überschrieben. Sie nahm damit Bezug auf den Start der neuen Bundesregierung, auf die Wahl von Papst Leo XIV. und nicht zuletzt auf interne Neuerungen beim ZdK.

Mit all diesen Themen befasste sich das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus auf seiner Frühjahrsvollversammlung, die von Donnerstag bis Samstag im westfälischen Paderborn tagte.

Die rund 230 Delegierten forderten von der schwarz-roten Koalition eine menschlichere Politik. So kritisierte Stetter-Karp die aktuelle Asylpolitik, insbesondere die Aussetzung des Familiennachzugs. "Wir setzen uns dafür ein, im Aufenthaltsgesetz einen Rechtsanspruch auf Geschwisternachzug zu verankern", sagte sie. "Die Familie ist ein hohes Gut und fördert nachhaltig die Integration der betroffenen Menschen."

Resolution zur Lage in Nahost

Stetter-Karp begrüßte die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrats, die das Regierungsbündnis in seinem Koalitionsvertrag vereinbart hat. Zugleich warnte sie davor, einen zu engen Sicherheitsbegriff anzulegen. "Die Bundesregierung trägt nicht nur Verantwortung für Deutschland.

Die unfassbare Gewalt in der Ukraine und im Nahen Osten erfordert Haltung und Handeln." So verabschiedeten die Delegierten zum Ende ihrer Versammlung eine eilig formulierte Resolution zur aktuellen Lage in Nahost.

Darin fordern sie die Bundesregierung auf, sich für die sofortige Aufhebung der Blockade humanitärer Hilfsleistungen durch Israel in Gaza einzusetzen. Auch müsse sie alle Anstrengungen unternehmen, damit die palästinensische Hamas alle Geiseln freilasse und ein dauerhafter Waffenstillstand endlich Wirklichkeit werde.

Besorgt zeigte sich Stetter-Karp auch angesichts einer in ihren Augen massiven Schieflage bei den Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit und für Verteidigung. "Wir müssen die militärischen Bedrohungen von heute genauso im Blick haben, wie die globalen Krisen von morgen", mahnte sie.

Zwar bleibe das Bundesentwicklungsministerium erhalten, doch die Mittel schrumpften unaufhaltsam weiter. Darüber hinaus stehe das Lieferkettengesetz auf deutscher und EU-Ebene zur Disposition.

Bis die europäische Richtlinie Wirkung entfaltet, sollten die Berichtspflichten entfallen. Damit werde die Sanktionierung ausbleiben. "Wer auf dem Rücken der Ärmsten spart, stellt unseren Wertekompass infrage."

Position des ZdK zu AfD-Verbot noch offen

Das ZdK-Präsidium legte der Vollversammlung einen Antrag "Menschenwürde schützen, Zusammenhalt fördern, Zukunftsfähigkeit entwickeln" vor, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Weitere Beschlüsse machten sich für eine Stärkung der Sozialpartnerschaft und Tarifbindung, für den Erhalt der EU-Lieferkettenrichtlinie und für die Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf einen Freiwilligendienst stark.

In einem weiteren Antrag forderte die Vollversammlung die Bundesregierung auf, den Schutz vor sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen weiter auszubauen und den entsprechenden Fonds für Betroffene im Ergänzenden Hilfesystem auch über 2028 hinaus strukturell zu sichern.

Mit Blick auf die AfD bekräftigte Stetter-Karp: "Ein AfD-Engagement ist unvereinbar mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Engagement in der Kirche. Ob aber ein Parteiverbot der richtige Weg ist, um rechtsextremes und menschenverachtendes Gedankengut zu bekämpfen, muss sehr genau abgewogen werden." Sie lud die Delegierten dazu ein, über diese Frage zu beraten.

Große Hoffnungen auf Papst Leo

Auf Leo XIV. setzt die ZdK-Präsidentin große Hoffnungen. Bei seiner Amtseinführung habe er überzeugend deutlich gemacht, dass er ein politischer Papst sein werde, so die Präsidentin, die an der Feier in Rom teilgenommen hatte.

Bestärkend sei zudem, dass er in seiner ersten Rede eine synodale Kirche bekräftigt habe. Damit stelle er sich ganz in eine Linie mit seinem Vorgänger Franziskus.

Ein aktueller Konflikt um die Synodalität der Kirche in Deutschland spielte hingegen nur am Rande der Versammlung eine Rolle. Zur erneuten Weigerung vier deutscher Bischöfe, an einem bundesweiten Synodalen Gremium teilzunehmen, will sich Stetter-Karp erst in dieser Woche äußern - gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

ZdK-Vizepräsident Thomas Söding sagte: "Unser Ziel in Deutschland ist es, mit einer geeinten Bischofskonferenz zusammenzuarbeiten und da muss der Widerstand der Vier überwunden werden."

Neue prominente Mitglieder gewählt

Personell stellte sich das ZdK neu auf und wählte turnusgemäß 45 Einzelpersonen in seine Reihen. Unter den erstmals gewählten Mitgliedern sind der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der Politikwissenschaftler Carlo Masala. Wiedergewählt wurden neben anderen der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), die Schriftstellerin Nora Bossong und die Journalistin Claudia Nothelle.

Auch Präsidentin Stetter-Karp erhielt wieder einen Platz in der Vollversammlung. Nicht mehr zur Wahl stellten sich etwa der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering, der Ökonom und Klimaforscher Otmar Edenhofer und die frühere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Stetter-Karp zeigte sich bereits im Vorfeld der Wahl beeindruckt von der hohen Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement für einen starken Laienkatholizismus. Es sei nicht schwer gewesen, Kandidaten zu finden.

"Wir können uns sehr darüber freuen, dass es eine breite Palette an Persönlichkeiten gibt, die Interesse haben, bei uns mitzuarbeiten." Vizepräsident Söding sprach von einem deutlichen Zeichen, "dass das ZdK als gesellschaftliche Stimme im kirchlichen und politischen Raum nach wie vor wichtig ist."

Katholikentag 2028 in Paderborn

Viel Raum bei der Vollversammlung nahmen die Diskussionen und Abstimmungen über eine Reform von Statut und Geschäftsordnung des ZdK ein. "Mit dem Umzug des Generalsekretariats nach Berlin wächst auch die Dringlichkeit sich neu aufzustellen", sagte Vizepräsident Söding.

Die Regelungen seien vielfach überfrachtet und sollten entschlackt werden. Sie bräuchten gewissermaßen ein "Fitnessprogramm".

Debattiert, aber noch nicht entschieden wurde etwa über die Fragen, die Zahl der Vollversammlungen zu reduzieren und das ZdK zu verkleinern. Ein Antrag, das Präsidentenamt zugunsten eines gleichberechtigten Vorstands abzuschaffen, wurde abgelehnt.

Überraschend nahmen die Delegierten eine Einladung des Erzbistums Paderborn an, den übernächsten Katholikentag in der westfälischen Bischofsstadt auszurichten. Er soll dort vom 24. bis 28. Mai 2028 stattfinden. "Die Einladung ist uns eine ganz besondere Freude, weil es noch nie zuvor einen Katholikentag in Paderborn gab", sagte der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz.

Er erlebe in Paderborn eine offene, gastfreundliche Atmosphäre und ein gutes Miteinander, so der aus dem Bistum Mainz stammende Erzbischof, der seit März vergangenen Jahres im Amt ist. Das Erzbistum Paderborn werde ein engagierter und verlässlicher Gastgeber an der Seite des ZdK sein, versprach er. Zuvor findet allerdings noch 2026 ein Katholikentag in Würzburg statt. Das Leitwort dort lautet: "Habt Mut, steht auf!"

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

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via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 29, 2025 at 07:16AM

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Alles neu macht der Mai? / So war die ZdK-Vollversammlung in Paderborn
Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu
Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu

Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu

https://de.catholicnewsagency.com/news/20059/umfangreiche-modernisierung-vatikan-gestaltet-internetseite-neu

Die Internetseite des Vatikans ist neu gestaltet worden. Die entsprechende umfangreiche Modernisierung ging am Montag an den Start, nur wenige Wochen nach dem Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV.

Bislang war der bräunliche Hintergrund, der an ein Pergament erinnern soll, charakteristisch für die Internetseite des Vatikans. Nun zeigt sich die Homepage wesentlich moderner und für Nutzer leichter bedienbar.

Die Aktualisierung ist allerdings wohl noch nicht abgeschlossen. Eine kleine Notiz beim Aufrufen der Internetseite hält fest: „Wir aktualisieren derzeit das Design unserer Website, um Ihnen ein noch besseres Surferlebnis zu bieten. Einige Bereiche werden möglicherweise noch aktualisiert. Vielen Dank für Ihre Geduld.“

Tatsächlich zeigt sich der klassische Pergament-Hintergrund weiterhin in einigen Bereichen, wenn man etwa die Heilige Schrift in englischer Sprache aufruft. In deutscher Sprache ist sie dort gar nicht verfügbar.

Abgesehen vom Hintergrund sowie der neuen Homepage hat sich allerdings wenig geändert. Die Menüs sind weiterhin so strukturiert wie bisher, und die umfangreichen Textbestände in zahlreichen Sprachen können wie bisher abgerufen werden.

An den Start ging die vatikanische Internetseite zu Weihnachten 1995, während des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. Verantwortlich für diesen Schritt waren damals Erzbischof (später Kardinal) John Patrick Foley aus den USA als Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel sowie Joaquín Navarro-Valls, der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, der dem Opus Dei angehörte.

Am Anfang waren fast keine Texte und Bilder auf der Internetseite verfügbar. In den folgenden Jahren wurde das Angebot sehr erweitert. Inzwischen gibt es die Seite in neun Sprachen, darunter Latein. Allerdings sind nicht alle Dokumente immer auch in allen neun Sprachen auch tatsächlich online. Viele Texte, etwa von Ansprachen, liegen so nur in der Originalsprache vor.

Neben der offiziellen Internetseite des Vatikans haben die einzelnen Dikasterien und anderweitige Einrichtungen ihre jeweils eigenen Auftritte.

Die sogenannte Top-Level-Domain des Vatikans, also das Kürzel am Ende der Adresse, die man eintippt, um eine Seite aufzurufen, ist „.va“. Sie existiert seit dem 11. September 1995. Anders als gewöhnliche Top-Level-Domains wie „.de“ oder „.com“ können Adressen mit „.va“ nur vom Vatikan registriert werden, nicht von normalen Nutzern.

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

May 27, 2025 at 09:04AM

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Umfangreiche Modernisierung: Vatikan gestaltet Internetseite neu
Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.
Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.

Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.

https://de.catholicnewsagency.com/news/20069/konklave-2025-so-erlebten-kardinale-die-wahl-von-papst-leo-xiv

Trotz der strengen Geheimhaltung, die das Konklave umgibt, sind im Nachgang einzelne Eindrücke und persönliche Erfahrungen der wahlberechtigten Kardinäle an die Öffentlichkeit gelangt. Einige Kardinäle gewährten also nach dem Konklave begrenzte Einblicke in die Wahl von Papst Leo XIV.

Kardinal Pablo Virgilio David, der Vorsitzende der philippinischen Bischofskonferenz, schilderte etwa gegenüber dem America Magazine eindrucksvoll die Wirkung der Sixtinischen Kapelle auf die versammelten Wähler. Die monumentale Darstellung des „Jüngsten Gerichts“ an der Altarwand und die Deckenfresken Michelangelos hätten einen Raum geschaffen, in dem äußere Rollen und Masken abgelegt wurden.

In dieser Atmosphäre, so sagte er, zeige sich „die Wahrheit dessen, wer wir sind, Leib und Seele, wenn wir vor den Augen Gottes stehen“. Er habe das „Gewicht des Augenblicks“ gespürt und das „Feuer des Geistes“, das ihn und andere durchdrungen habe.

Auch Kardinal Vincent Nichols von Westminster, der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, beschrieb nachträglich die besondere Stimmung innerhalb der abgeschlossenen Mauern: Der Ort sei „kostbar“ gewesen, geprägt von Stille, gegenseitiger Achtsamkeit und frei von äußeren Ablenkungen.

Er berichtete: „Es war friedlich. Es gab keinen Lärm. Man war aufmerksam aufeinander. Tatsächlich war ich ein wenig traurig, als es vorbei war, weil so viel mehr Zeit blieb, die wir kreativ nutzen und großzügig sein konnten. Es zeigt, dass uns allen ein Tag pro Woche ohne Handy guttun und unsere innere Freiheit wieder aufleben lassen könnte.“

Zwischenmenschliche Gesten fanden inmitten der ernsten Atmosphäre ebenfalls ihren Platz. Eine Anekdote stammt von Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung. Er hatte dem angespannten Kardinal Robert Francis Prevost OSA kurz vor dessen Wahl zum Papst eine Süßigkeit angeboten, berichtete Church Pop. Tagle beobachtete zudem, wie Prevost nachdenklich und sichtlich bewegt war und „tief seufzte“, als immer klarer wurde, dass er zum nächsten Papst gewählt werden würde.

Über den Verlauf der Abstimmungen wurde offiziell nichts verlautbart, doch Berichten zufolge habe Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, einer der Favoriten im ersten Wahlgang zwischen 40 und 50 Stimmen erhalten – weit von der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit von 89 Stimmen entfernt.

Die Unterstützung für Parolin galt als brüchig. Kritisiert worden sei seine Rolle beim Abkommen mit China, seine Position in Finanzangelegenheiten sowie ein als unzureichend eingeschätztes pastorales Profil.

Andere Namen kursierten in den ersten Wahlgängen, darunter der ungarische Kardinal Péter Erdő, der Rückhalt in konservativen Kreisen fand, sowie progressivere Figuren wie Tagle, David und Mario Grech, der Generalsekretär der Synode. Sie konnten jedoch jeweils keine breitere Unterstützung auf sich vereinen. Nach und nach hätten sich die Stimmen in Richtung Prevost verschoben, auch durch Fürsprache von Kardinälen wie Timothy Dolan von New York.

Am zweiten Konklavetag kam es dann zur überraschend schnellen Einigung: Im vierten Wahlgang wurde Prevost wohl mit mehr als 100 Stimmen zum Papst gewählt – eine Deutlichkeit, die selbst erfahrene Beobachter erstaunte. Kardinal Kurt Koch sprach von einem „Konsens über die Zukunft der Kirche in der Person des neuen Papstes“.

Die Annahme der Wahl – das „Accepto“ – wurde von langem Applaus begleitet. Kardinal Parolin erinnerte sich an einen „herzlichen und langen Applaus“, der aufbrandete. Kardinal Tagle beschrieb einen „donnernden Applaus“.

Beeindruckt zeigten sich mehrere Teilnehmer vom Auftreten des neugewählten Papstes. Parolin berichtete: „Er [Leo XIV.] verlor nie das sanfte Lächeln, das ihn auszeichnet, obwohl er sich, wie ich annehme, der vielen und komplexen Herausforderungen, vor denen die Kirche heute steht, voll bewusst war.“

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via CNA Deutsch https://de.catholicnewsagency.com/

May 27, 2025 at 04:38PM

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Konklave 2025: So erlebten Kardinäle die Wahl von Papst Leo XIV.
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai

Evident irrsinnig – Die #LaTdH vom 25. Mai

https://eulemagazin.de/die-latdh-vom-25-mai/

Herzlich Willkommen …

zur 396. Ausgabe der „Links am Tag des Herrn“ (#LaTdH). „Alles neu macht der Mai?“, fragte Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in ihrer Rede vor der ZdK-Vollversammlung, die in dieser Woche stattfand. Die beiden großen Neuerungen des Mai 2025: Der Antritt der neuen Bundesregierung von CDU/CSU und SPD und die Wahl von Robert F. Prevost zu Papst Leo XIV.. Stetter-Karp kritisierte die Verschärfungen in der Asylpolitik. Und um die Migrations- und Flüchtlingspolitik geht es auch in der „Debatte“ dieser #LaTdH.

„Wenn sich der weiße Rauch endgültig gelegt hat und die Hyperventilation der ersten (Nachrichten-)Wochen nachlässt“, hatte ich in der vergangenen Woche geunkt, wird Papst Leo XIV., „Bob, der Brückenbauer“, in einer „komplexen und komplizierten Welt“ agieren müssen, die durch jubelnde Schlagzeilen und Aufrufe zur Nächstenliebe nicht einfach ihr Antlitz verändert. In dieser Woche wurde der Vatikan ausgerechnet von US-Präsident Donald Trump als möglicher Austragungsort von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Doch an Friedensverhandlungen zeigt der Aggressor Russland überhaupt kein Interesse.

An den beiden letzen Sonntagen haben wir hier in den #LaTdH reichlich Einordnungen des neuen Pontifikats geteilt (s. hier & hier). In dieser Woche ist unter der Überschrift „Bridge Builder“ („Brückenbauer“) noch ein Text von Austen Ivereigh im US-amerikanischen Commonweal Magazine erschienen, der tatsächlich hinter die Kulissen schaut. Ivereigh, der dem verstorbenen Papst Franziskus publizistisch eng verbunden war, berichtet von der jahrelangen Zusammenarbeit von Prevost mit dem argentinischen Papst, z.B. beim Kirchenkampf gegen eine reaktionäre Organisation in Peru, die einstmals gegen die Befreiungstheologie antrat und in Korruption und Missbrauch verwickelt ist. Franziskus und Prevost haben, so Ivereigh, seit dessen Berufung zum Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Jahr 2023 jeden Sonnabend zwei Stunden miteinander beraten. Auch zuvor habe Franziskus Prevost gut im Auge behalten.

Hat das Konklave also mit seiner Wahl den „letzten Wunsch“ Franziskus‘ erfüllt? Hat der Papst „vom Ende der Welt“ in Prevost womöglich wirklich seinen Nachfolger aufgebaut – und damit auch für die Wahl des „zweiten latein-amerikanischen Papstes“ gesorgt? Ivereighs Schilderungen jedenfalls stützen die Vermutungen und ersten Eindrücke von Leo XIV. ab, es werde sich bei seinem Pontifikat um eine Fortschreibung der Amtszeit von Franziskus handeln. Welche Hoffnungen können sich die (deutschen) Katholik:innen machen? ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp:

„Bei der Amtseinführung am vergangenen Sonntag, die ich im Kreise vieler Politiker*innen auf dem Petersplatz miterleben konnte, hat er überzeugend deutlich gemacht, dass er ein politischer Papst sein wird und dass er um die Konflikte in Politik und in seiner Kirche sehr gut weiß. Beten wir für ihn und unterstützen wir ihn nach Kräften bei seinem Weg zu einer synodalen Kirche.“

Sollte Leo XIV. tatsächlich in den synodalen Fußstampfen Franziskus‘ wandeln, dann sind das aber andere als jene, die von der Mehrheit der römisch-katholischen Bischöfe in Deutschland und vom ZdK auf ihrem Synodalen Weg hinterlassen wurden. So sehen das jedenfalls auch die „vier Abweichler“ unter den deutschen Ortsbischöfen. Die (Erz-)Bischöfe Woelki (Köln), Hanke (Eichstätt), Oster (Passau) und Voderholzer (Regensburg) wollen nach wie vor nicht beim deutschlandweiten synodalen Gremium mitmachen – und berufen sich mit ihrer Ablehnung ausdrücklich auf die „römische Synodalität“.

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

In diesen Tagen macht sich die neue Bundesregierung daran, die „Wende in der Migrationspolitik“ ins Werk zu setzen. Kommen CDU und CSU nach all den vielen Wochen der Kritik und sachlichen Einsprüche – auch von den Kirchen – doch noch zur Besinnung? Anfang der Woche hatte es geheißen, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann halte die gemeinsame Abstimmung mit der AfD über Anträge zur Migrationspolitik im Deutschen Bundestags retroperspektiv „für einen Fehler“. Bei t-online ist nachzulesen, was Linnemann am „Round Table“ des „Table.Today Podcast“ von Table.Media zu sagen hatte. Die gemeinsame Abstimmung habe zu einer „Polarisierung geführt, die die linke Seite mobilisiert hat“, „inhaltlich stehe er aber weiter hinter getroffenen Entscheidungen“.

„Wir hatten drei Anschläge. Die Bürger erwarten doch von uns, dass wir was machen“, sagte Linnemann. Das Thema Migration behandle man jedoch am besten, indem man wenig darüber rede und schnell handle. Deshalb sei Alexander Dobrindts Verschärfung der Grenzkontrollen am ersten Tag „genau richtig“.

Eine Bekehrung sieht anders aus. Den einen Tabubruch mit dem nächsten Rechtsbruch wegreden zu wollen, mag man zum Handwerkszeug eines Partei-Generalsekretärs zählen. Aber nur, wenn man die eigenen Ansprüche an Redlichkeit in der Politik schon sehr weit heruntergeschraubt hat. Was wird nun also von der Bundesregierung neben den sehr teuren, wenig effektiven und „evident rechtswidrigen“ „Verschärfungen der Grenzkontrollen“ unternommen? Da wäre die „Abschiebeoffensive“, die verlässlich die ganz und gar falschen trifft, wenn Kinder aus dem Schulunterricht heraus abgeführt und Auszubildende abgeschoben werden. Und dann wären da u.a. noch der Familiennachzug für Menschen mit subsidiärem Schutzstatus und das Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan, die beide beendet werden sollen.

Der deutsche Rechtsstaat geht in Islamabad verloren – Maximilian Steinbeis (Verfassungsblog)

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

May 25, 2025 at 02:54PM

·eulemagazin.de·
Evident irrsinnig Die #LaTdH vom 25. Mai
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb

Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-fuenf-jahre-tod-von-george-floyd-100.html

Fünf Jahre nach Tod von George Floyd Was von "Black Lives Matter" übrig geblieben ist

Stand: 25.05.2025 10:49 Uhr

Fünf Jahre nach dem Tod von George Floyd ist in den USA von der einstige Massenbewegung "Black Lives Matter" kaum was übrig. Unter US-Präsident Trump hat sich die Stimmung geändert, das Thema rassistische Polizeigewalt verblasst.

Am 25. Mai 2000 starb George Floyd an den Folgen eines brutalen Polizeieinsatzes in der Stadt Minneapolis. Weil ihn der Mitarbeiter eines Geschäfts beschuldigte, mit einem gefälschten Geldschein bezahlt zu haben, nahm die Polizei den 46-Jährigen Afroamerikaner in Gewahrsam. Er starb, nachdem ihm der weiße Polizist Derek Chauvin rund neun Minuten lang das Knie in den Nacken drückte, während Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Immer wieder rief Floyd: "I can't breathe!"

Die Tat machte die US-Protestbewegung "Black Lives Matter" (Das Leben von Schwarzen zählt) weltweit bekannt. In den USA, aber auch in anderen Ländern, wurde gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Fünf Jahre später ist von den Protesten und der Bewegung jedoch wenig übrig geblieben.

Nur in Minneapolis wird an die Tat erinnert

Die Website der Organisation gibt es zwar noch, doch stammt das letzte öffentliche Statement von Dezember. Zum fünften Jahrestags der Tötung von George Floyd scheint nichts geplant zu sein. Der Slogan "Black Lives Matter", der nach der Tat überall in den USA zu lesen war - auf Schildern, auf T-Shirts, in Vorgärten - ist weitgehend verschwunden.

Nur in Minneapolis selbst wird mit einer Reihe von Veranstaltungen, Konzerten und Gottesdiensten an George Floyd erinnert. Für die allermeisten Amerikaner jedoch ist dieser 25. Mai einfach ein Sonntag an einem langen Wochenende - am arbeitsfreien Memorial Day am Montag wird der Kriegstoten gedacht.

Die Bilanz der Bewegung "Black Lives Matter" fällt fünf Jahre nach dem Tod von George Floyd ernüchternd aus.

"Black Lives Matter" hat "sehr wenig erreicht"

Es sei "sehr einfach, ein T-Shirt mit der Aufschrift zu tragen und den Slogan zu rufen", sagt der Historiker Yohuru Williams von der Universität St. Thomas im US-Bundesstaat Minnesota. Die Bewegung habe aber "sehr wenig erreicht", bilanziert der Autor, der selbst eine Initiative gegen Rassismus gegründet hat.

In den ersten Wochen gab es Bemühungen, bestimmte Polizeihandlungen wie den Würgegriff oder das Drücken des Knies in den Nacken, wie bei George Floyd geschehen, zu verbieten. Für die Bundespolizei, in einigen Bundesstaaten sowie in Minneapolis ist das auch durchgesetzt worden. Auch die Ausbildung der Polizisten ist angepasst worden.

Außerdem werden in Minneapolis gelegentlich Sozialarbeiter statt Polizisten zu einem Einsatz geschickt, wenn es vor allem um Deeskalation geht - also darum, einen Streit zu schlichten.

Gegenwind von der Trump-Regierung

Aber die Trump-Regierung hat weitere Ermittlungen zu der grundsätzlichen Frage, ob es an Polizeidirektionen landesweit ein Gewalt - und Rassismus-Problem gibt, einstellen lassen. Das sei zu teuer und man wolle sich von Bundesebene aus da nicht einmischen, so die Begründung.

Medaria Arradondo fürchtet "ernsthafte Konsequenzen" durch die auf Eis gelegte nationale Polizeireform. Er war der erste schwarze Polizeichef in Minneapolis, als Floyd starb. Lediglich einige Bundesstaaten und Kommunen hätten Programme eingeführt, damit Polizisten bei Einsätzen nicht mehr so schnell ihre Waffe ziehen und auf physische Gewalt gegen Verdächtige verzichten. "Ich hoffe und bete, dass wir als Nation nicht in die nächste Krise schlafwandeln", sagt Arradondo.

Die Forderungen von 2020 hätten sich "nicht in ausreichendem politischen Mut niedergeschlagen", sagt auch Phillip Solomon, Professor für afroamerikanische Studien an der Yale-Universität nordöstlich von New York. Ein nach George Floyd benannter Gesetzentwurf für eine Polizeireform sei unter Präsident Joe Biden im Kongress gescheitert. Unter Trump sei die Protestbewegung nun scharfem Gegenwind ausgesetzt, sagt Solomon.

Wird Polizist Chauvin gar begnadigt?

Derek Chauvin, der Polizist, der Floyd sein Knie in den Nacken drückte, wurde im Juni 2021 zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Trump-Anhänger, wie etwa der einflussreiche ultrarechte Kommentator Ben Shapiro, fordern jedoch die Begnadigung Chauvins. Auch Tech-Milliardär und Präsidentenberater Elon Musk sagte, darüber müsse nachgedacht werden. Als Trump neulich selbst nach Chauvin befragt wurde, behauptete er lediglich, er kenne den Fall nicht.

Zu "Black Lives Matter" hat sich Trump schon länger nicht mehr öffentlich geäußert. Vor fünf Jahren warf er den Demonstranten noch vor, "Hass" zu säen und ihrer eigenen Sache zu schaden, weil es bei Protesten gegen Polizeigewalt Tote gab.

Doch erst Mitte dieser Woche kündigte das Justizministerium an, Ermittlungen gegen eine Reihe von Polizisten wegen rassistisch motivierter Gewalt einzustellen. Unter dem Demokraten Biden sei den Vollzugskräften fälschlicherweise eine "vorsätzliche Diskriminierung" von Schwarzen unterstellt worden, hieß es zur Begründung. Anwälte getöteter Schwarzer sprechen von einer "Ohrfeige" für Floyds Familie und andere Opfer von Polizeigewalt.

Der Schriftzug "Black Lives Matter" in Washington wurde mittlerweile auf Anordnung der Bürgermeisterin übermalt. An anderen Orten in den USA ist das Gedenken noch sichtbar.

Kunstwerk "Black Lives Matter Plaza" wurde übermalt

Mit am auffälligsten war die "Black Lives Matter"-Bewegung in Washington in Erscheinung getreten: Ein riesiger gelber "Black Lives Matter"-Schriftzug schmückte eine Straße nahe dem Weißen Haus. Nach Trumps erneutem Amtsantritt in diesem Jahr ließ die schwarze Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, den Schriftzug entfernen. Das Präsidentenlager hatte ihr andernfalls mit dem Entzug von Zuschüssen gedroht.

Der Schriftzug habe "Millionen Menschen inspiriert und unserer Stadt durch eine schmerzhafte Zeit geholfen", sagte sie. Eine der an der "Black Lives Matter Plaza" beteiligte Künstlerin, Keyonna Jones, äußert Verständnis für Bowsers Vorgehen. Die Entfernung des Schriftzugs mindere nicht dessen historische Bedeutung, sagt sie: "Zu sehen, wie die Schrift damals innerhalb von 24 Stunden auf der ganzen Welt reproduziert wurde, zeugt für mich wirklich von der Macht der Kunst, und deshalb ist das mein liebster Teil der ganzen Erfahrung."

Die "Black Lives Matter Plaza" in Washington ist zwar übermalt. Doch laut der Datenbank Urban Art Mapping, einem Verzeichnis öffentlicher Streetart, gibt es allein in den USA noch mehr als 500 Wandgemälde und Kunstaktionen, die an den Tod von George Floyd erinnern.

Mit Informationen von Julia Kastein, ARD-Studio Washington

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 25, 2025 at 10:50AM

·tagesschau.de·
Fünfter Jahrestag Tod von George Floyd: Was von "Black Lives Matter" übrig blieb
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut

Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/papst-leo-xiv-vatikan-mitarbeiter-rede-wortlaut-deutsch-video.html

Wir dokumentieren hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan die Ansprache bei der Audienz mit Papst Leo XIV. mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kurie, des Vatikanstaates und des Vikariats von Rom. Die offizielle Übersetzung finden Sie wie immer in Kürze auf vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern!

Ich freue mich, Sie alle begrüßen zu dürfen, die Sie die Arbeitsgemeinschaft der Römischen Kurie, des Governatorates und des Vikariats von Rom bilden.

Ich grüße die Leiter der Dikasterien und die anderen Oberen, die Büroleiter und alle Beamten sowie die Autoritäten der Vatikanstadt, die Führungskräfte und die Angestellten. Es freut mich sehr, dass auch zahlreiche Familienangehörige den Samstag genutzt haben, um hier zu sein.

Dieses erste Treffen ist sicherlich nicht der richtige Moment für programmatische Reden, sondern vielmehr eine Gelegenheit für mich, Ihnen für Ihren Dienst zu danken, den ich sozusagen von meinen Vorgängern „geerbt“ habe. Ja, wie Sie wissen, bin ich erst vor zwei Jahren hierher gekommen, als der geliebte Papst Franziskus mich zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt hat. Damals habe ich die Diözese Chiclayo in Peru verlassen und bin hierher gekommen, um zu arbeiten. Was für eine Veränderung! Und jetzt... Was soll ich sagen? Nur das, was Simon Petrus zu Jesus am See von Tiberias gesagt hat: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich lieb habe“ (Joh 21,17).

Die Päpste kommen und gehen, die Kurie bleibt. Das gilt für jede Teilkirche, für die Bischofskurie. Und das gilt auch für die Kurie des Bischofs von Rom. Die Kurie ist die Institution, die das historische Gedächtnis einer Kirche, des Dienstes ihrer Bischöfe, bewahrt und weitergibt.

Gedächtnis als wesentliches Element

Das ist sehr wichtig. Das Gedächtnis ist ein wesentliches Element in einem lebendigen Organismus. Es ist nicht nur auf die Vergangenheit ausgerichtet, sondern nährt die Gegenwart und gibt der Zukunft Orientierung. Ohne Erinnerung geht der Weg verloren, er verliert seine Richtung

Das, meine Lieben, ist der erste Gedanke, den ich mit Ihnen teilen möchte: In der Römischen Kurie zu arbeiten bedeutet, dazu beizutragen, die Erinnerung an den Apostolischen Stuhl in dem lebenswichtigen Sinne, den ich gerade erwähnt habe, lebendig zu erhalten, damit das Amt des Papstes bestmöglich ausgeübt werden kann. Analog dazu lässt sich dies auch über die Dienste des Staates der Vatikanstadt sagen.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, auf den ich hinweisen möchte, der den Aspekt der Erinnerung ergänzt, nämlich die missionarische Dimension der Kurie und jeder Institution, die mit dem Petrusdienst verbunden ist. Darauf hat Papst Franziskus sehr viel Wert gelegt, der im Einklang mit dem in dem Apostolischen Schreiben  Evangelii gaudium dargelegten Projekt die Römische Kurie im Hinblick auf die Evangelisierung mit der Apostolischen Konstitution  Praedicate Evangelium  reformiert hat. Und dies hat er in der Nachfolge seiner Vorgänger, insbesondere des heiligen Paul VI. und des heiligen Johannes Paul II., getan.

Wie Sie wissen, ist die Erfahrung der Mission Teil meines Lebens, und zwar nicht nur als Getaufter, wie für uns alle Christen, sondern weil ich als Augustiner  Missionar in Peru war und meine pastorale Berufung inmitten des peruanischen Volkes gereift ist. Ich kann dem Herrn für dieses Geschenk nie genug danken! Dann war der Ruf, der Kirche hier in der Römischen Kurie zu dienen, eine neue Mission, die ich in den letzten zwei Jahren mit Ihnen gemeinsam ausgeübt habe. Und ich setze sie fort und werde sie fortsetzen, solange Gott es will, in diesem Dienst, der mir anvertraut wurde.

Deshalb wiederhole ich Ihnen, was ich in meiner ersten Begrüßung am Abend des 8. Mai gesagt habe: „Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog pflegt und stets offen ist, alle mit offenen Armen aufzunehmen, alle, die unsere Nächstenliebe, unsere Gegenwart, den Dialog und die Liebe brauchen“.

Diese Worte waren an die Kirche von Rom gerichtet. Und nun wiederhole ich sie mit Blick auf die Sendung dieser Kirche gegenüber allen Kirchen und der ganzen Welt, der Gemeinschaft und Einheit in Liebe und Wahrheit zu dienen.

Die Aufgabe des Herrn

Der Herr hat Petrus und seinen Nachfolgern diese Aufgabe gegeben, und Sie alle wirken auf unterschiedliche Weise an diesem großen Werk mit. Jeder leistet seinen Beitrag, indem er seine tägliche Arbeit mit Engagement und auch mit Glauben verrichtet, denn Glaube und Gebet sind wie Salz für die Speisen, sie geben ihnen Geschmack.

Wenn wir also alle an der großen Sache der Einheit und der Liebe mitwirken müssen, dann versuchen wir dies vor allem durch unser Verhalten in den Situationen des Alltags, angefangen beim Arbeitsumfeld. Jeder kann durch seine Haltung gegenüber den Kollegen Einheit schaffen, indem er unvermeidliche Missverständnisse mit Geduld und Demut überwindet, sich in die Lage anderer versetzt, Vorurteile vermeidet und auch eine gute Portion Humor mitbringt, wie uns Papst Franziskus gelehrt hat.

Liebe Brüder und Schwestern, ich danke Ihnen nochmals von Herzen! Wir befinden uns im Monat Mai: Bitten wir gemeinsam die Jungfrau Maria, dass sie die Römische Kurie und den Vatikan sowie Ihre Familien, insbesondere die Kinder, die älteren Menschen und die Kranken und Leidenden, segnen möge.

Ave Maria...

(vatican news - ck)

Religion

via Vatican News - Deutsch https://www.vaticannews.va/de.html

May 24, 2025 at 11:07AM

·vaticannews.va·
Leo XIV. an die Vatikan-Mitarbeitenden: Die Rede im Wortlaut
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium

"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium

https://www.domradio.de/artikel/laien-kritisieren-absage-von-vier-bischoefen-reformgremium

Die erneute Absage vier deutscher Bischöfe, an einem Synodalem Gremium auf Bundesebene teilzunehmen, stößt auf weitere Kritik. "Wir halten diesen Schritt für einen weitergehenden Rückzug aus dem gemeinsamen zentralen Reformprozess der Kirche in Deutschland", schreiben die Vorsitzenden der Diözesanräte von Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau in einer Stellungnahme, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Die Absagen seien fatal, so die gewählten Laien-Vertreter. Denn die Kirche in Deutschland habe sich auf einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft gemacht - "im Hören auf das Evangelium und aufeinander".

Am Donnerstag war ein Brief öffentlich geworden, in dem die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) erneut dem sogenannten Synodalen Ausschuss eine Absage erteilen. Die von diesem Ausschuss angestrebte Gründung eines Synodalen Gremiums auf Bundesebene, das mehr Mitbestimmung ermöglichen soll und dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür auch "keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz" beim Ausschuss. Das Schreiben an die Präsidenten des Synodalen Ausschusses, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, ist auf den 19. Mai datiert.

Weitere Reaktion am Montag erwartet

Am Freitagmittag hatte bereits der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, die Äußerung der Bischöfe als "Rückschritt" bezeichnet. Stetter-Karp und Bätzing wollen sich am Montag zu dem Brief äußern.

Die vier Laienvertreter betonen in ihrer Stellungnahme: "Wer grundsätzliche Bedenken hat, sollte diese in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht den Gesprächen fernbleiben". Synodalität auch auf nationaler Ebene sei kirchlich geboten. Bischöflichen Autorität werde nicht angetastet, da es sich beim dem Synodalen Gremium um ein beratendes Organ handeln solle: "Synodalität bedeutet nicht den Verlust von Überzeugungen, sondern das gemeinsame Ringen um Wahrheit und Vertrauen". Die Laien-Vertreter kündigen an, das Gespräch mit den Bischöfen suchen zu wollen.

Ein Ergebnis des Synodalen Wegs

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Anfang Mai hatten Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland bei einer zweitägigen Sitzung des Synodalen Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen. Auf deren Grundlage könnte ein Synodales Gremium auf Bundesebene entstehen, in dem die Gespräche zwischen Bischöfen und Laien verstetigt werden.

Der Synodale Ausschuss soll die beim Synodalen Weg begonnene Diskussion über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland fortführen. Das Gremium hat dazu drei Kommissionen aus jeweils zehn Mitgliedern bestimmt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) gibt vor der dritten Sitzung des Synodalen Ausschusses Mitte Dezember in Wiesbaden-Naurod einen Überblick:

Kommission I - "Synodalität als Strukturprinzip der Kirche und Ordnungen des Synodalen Rats"

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 23, 2025 at 05:44PM

·domradio.de·
"Weitergehender Rückzug" / Laien kritisieren Absage von vier Bischöfen an Reformgremium
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.

Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/deutsche-bischofskonferenz-veroeffentlicht-gebetszettel-zur-wahl-von-papst-leo-xiv

Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (23. Mai 2025) einen Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV. mit einem Portrait, den wichtigsten Lebensdaten und einem Gebet veröffentlicht. Der Gebetszettel ist in einer ersten Auflage von zwei Millionen Exemplaren an die deutschen (Erz-)Bistümer ausgeliefert worden.

Bereits zum Tod von Papst Franziskus hatte die Deutsche Bischofskonferenz einen Gebets- und Gedenkzettel mit einer Auflage von 2,4 Millionen Exemplaren veröffentlicht.

Hinweise:

Der Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV. kann ab sofort in der Rubrik Publikationen bestellt und als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Das Andachtsbild zum Tod von Papst Franziskus befindet sich ebenfalls in der Rubrik Publikationen.

Weitere Informationen finden sich auf der Themenseite für Papst Leo XIV.

Pressefotos zum Thema Papst / Konklave / Vatikan in Druckqualität sind kostenfrei in der DBK-Mediendatenbank unter Angabe des entsprechenden Copyright verfügbar.

 

Religion

via DBK: Aktuelle Meldungen https://www.dbk.de

May 23, 2025 at 01:05PM

·dbk.de·
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Gebetszettel zur Wahl von Papst Leo XIV.
Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt
Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt

Was Leo XVI. anders macht als Franziskus / Journalist ist von erster Generalaudienz des Papstes beeindruckt

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DOMRADIO.DE: Wie wirkte der Papst bei seinem ersten großen Auftritt bei einer Generalaudienz?

Mario Galgano (Redakteur bei Radio Vatikan): Papst Leo XIV. wirkte auf mich sehr herzlich und sichtlich erfreut. Man hat es ihm angemerkt, dass er diese Begegnung mit den Gläubigen genossen hat. Er fuhr zu Beginn im Papamobil durch die Menge und dabei hatte er ein breites Lächeln auf den Lippen. Es war spürbar, wie er die rund 40.000 Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt begrüßte, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten. Er strahlte eine ruhige Freude aus, die ansteckend war.

"Es zeigt, dass er seinen Zeitplan auf seine Bedürfnisse abstimmt."

DOMRADIO.DE: Die Generalaudienzen begannen unter Papst Franziskus meist um 9 Uhr. Jetzt wurde das auf 10 Uhr verschoben. Ist Papst Leo ein Langschläfer?

Galgano: "Langschläfer" ist vielleicht nicht die passende Bezeichnung für einen Papst. Aber ja, die Verschiebung auf 10 Uhr ist mir auch aufgefallen. Ich würde es eher als eine kleine Anpassung an seinen persönlichen Rhythmus interpretieren. Es ist üblich, dass neue Päpste kleine Änderungen im Tagesablauf vornehmen, die zu ihrer Arbeitsweise passen. Es könnte sein, dass ihm die zusätzliche Stunde am Morgen für Gebet, Vorbereitung oder administrative Aufgaben wichtig ist. Eine Generalaudienz ist ein öffentlicher und fordernder Termin. Es zeigt, dass er seinen Zeitplan auf seine Bedürfnisse abstimmt.

DOMRADIO.DE:  Wie hat sich Leos Generalaudienz ansonsten von dem unterschieden, was wir von Papst Franziskus gewohnt waren? Gab es stilistische oder atmosphärische Unterschiede?

Galgano: Im Kern setzte Leo XIV. die Katechese-Reihe seines Vorgängers Papst Franziskus zum Thema "Jesus Christus, unsere Hoffnung" fort. Das ist ein starkes Zeichen der Kontinuität. Das kam bei vielen Pilgern gut an. Aber es gab durchaus eigene Nuancen Leos. Während Franziskus oft sehr spontan und direkt war, wirkte Leo XIV. sehr bedacht und tiefgründig. Er begann seine Ansprache mit den Worten: 'Liebe Brüder und Schwestern, ich freue mich, euch zu dieser ersten Generalaudienz willkommen zu heißen', und das klang sehr herzlich, aber auch formuliert.

Er hat die Bedeutung der Gleichnisse Jesu als Werkzeug, die Hoffnung wiederzufinden, stark betont. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Art und Weise, wie er visuelle Elemente in seine Katechese einband. Er sprach über das Gleichnis vom Sämann und nutzte dann ganz konkret das Bild "Der Sämann bei Sonnenuntergang" von Vincent van Gogh, um seine Auslegung zu illustrieren. Das war eine sehr frische und ansprechende Art der Vermittlung, die ich so bei Franziskus nicht in diesem Masse erlebt habe.

Es zeigte, dass er über den reinen Predigttext hinausgeht und auch künstlerische Zugänge nutzt, um seine Botschaft zu verdeutlichen. Die Atmosphäre war geprägt von dieser Ruhe und gleichzeitig einer tiefen spirituellen Dichte.

"Auch der Besuch im Wallfahrtsort 'Mutter vom Guten Rat' kurz nach seiner Wahl, den er im Gruß erwähnte, war ein schöner, persönlicher Touch und unterstreicht seine Marienfrömmigkeit."

DOMRADIO.DE: Worum ging es in dieser Katechese, abseits der visuellen Ebene?

Galgano: Inhaltlich stand ganz klar das Gleichnis vom Sämann aus dem Matthäusevangelium im Mittelpunkt. Papst Leo XIV. interpretierte es als eine Art Einführung in alle anderen Gleichnisse Jesu. Er hob hervor, dass die Gleichnisse alltagsnahe Geschichten sind, die uns aber zu tieferer Selbstbefragung einladen. Seine Kernbotschaft war die 'verschwenderische Liebe' Gottes, die dem Sämann gleicht, der den Samen ohne Rücksicht darauf ausstreut, wo er landet – sei es auf felsigem Grund, unter Dornen oder auf fruchtbarem Boden.

Er sagte eindringlich: 'Wir sind es gewohnt zu kalkulieren – manchmal ist das auch notwendig –, aber in der Liebe zählt das nicht!' Das war eine sehr starke theologische Aussage über Gottes bedingungslose Gnade und sein unermüdliches Vertrauen in uns Menschen. Für ihn ist genau darin die Quelle christlicher Hoffnung zu finden: nicht in unserer eigenen Tauglichkeit, sondern im Vertrauen Gottes. Er ermutigte die Gläubigen, sich als 'besseren Boden' zu wünschen, wenn sie Gottes Vertrauen erkennen. Am Ende rief er dazu auf, die eigene Lebenssituation ehrlich zu betrachten und Gott um Unterstützung zu bitten, um ein besserer Boden für sein Wort zu werden.

In seinen Grüßen an die Deutschsprachigen zitierte er Paulus mit "Jeder wird ernten, was er gesät hat" und betonte die Berufung, in einer zerrissenen Welt Hoffnung zu säen und Frieden zu bauen. Auch der Besuch im Wallfahrtsort "Mutter vom Guten Rat" kurz nach seiner Wahl, den er im Gruß erwähnte, war ein schöner, persönlicher Touch und unterstreicht seine Marienfrömmigkeit.

Das Interview führte Tobias Fricke.

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:00 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Religion

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May 22, 2025 at 12:29PM

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