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Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr
Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr

Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/jugendschutz-net-dreimal-so-viele-sexualdelikte-im-netz-gemeldet-wie-im-vorjahr-a-25ed3ca0-2a9a-4d61-9df2-789e7779eca0

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte allerdings keine neuen Gesetzesinitiativen in Aussicht: »Die Plattformen müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen«, sagte Prien bei der Vorstellung des Jahresberichts. »Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen konsequent durchgesetzt werden. Aber technische Schutzmaßnahmen sind nicht alles. Kinder brauchen informierte Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte. Sie werden stark durch Medienkompetenz in der Schule und durch ihre Eltern, die nicht wegschauen und Vorbilder sind. Sie sind die ersten digitalen Wegbegleiter ihrer Kinder.«

Um junge Menschen besser schützen zu können, plädiert Jugendschutz.net erneut für eine verlässliche Altersprüfung bei der Registrierung in digitalen Diensten. Hier sieht das Kompetenzzentrum noch große Lücken. Es werde häufig nur das Geburtsdatum abgefragt und unzureichend geprüft, ob eine Altersangabe der Realität entspreche. »Ein System, das eine zuverlässige und datensparsame Alterskontrolle ermöglicht, wäre ein zentraler Baustein für wirksamen Jugendmedienschutz«, heißt es im Bericht für 2024.

Technologie

via DER SPIEGEL - Netzwelt https://www.spiegel.de/

May 20, 2025 at 12:58PM

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Jugendschutz.net: Dreimal so viele Sexualdelikte im Netz gemeldet wie im Vorjahr
"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt
"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt

"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern, persönliche Zufriedenheit steigt

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/jugend-in-deutschland-2025-zeigt-unterschiede-zwischen-geschlechtern-persoenliche-zufriedenheit-steigt-a-66616627-3c6e-44ae-a36c-93c640f33cfd

Allen Sorgen zum Trotz blicken 14- bis 29-Jährige in Deutschland wieder optimistischer in ihre persönliche Zukunft. Das zeigt eine neue Umfrage. Allerdings gibt es teils deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

via DER SPIEGEL

May 20, 2025 at 01:14PM

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"Jugend in Deutschland" 2025 zeigt Unterschiede zwischen Geschlechtern persönliche Zufriedenheit steigt
Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai
Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai

Bob, der Brückenbauer? – Die #LaTdH vom 18. Mai

https://eulemagazin.de/bob-der-brueckenbauer-die-latdh-vom-18-mai/

Herzlich Willkommen!

An diesem Sonntag gibt’s die #LaTdH später als sonst, denn das kirchenpolitisch wichtigste Ereignis dieser Woche hat erst heute stattgefunden. In Rom wurde Robert F. Prevost offiziell in sein Amt als Papst der römisch-katholischen Kirche eingeführt. Bereits in den Tagen seit seiner Wahl in der vorvergangenen Woche sorgt Papst Leo XIV. beständig für Schlagzeilen. Nicht, weil er Innovatives oder per se Aufregendes sagen oder machen würde, sondern weil jede noch so kleine seiner Regungen beständig auf Hinweise abgeklopft wird, was von seinem Pontifikat zu erwarten ist. Und vielleicht ja auch deshalb, weil sich viele Menschen nach positiven, nach hoffnungsvollen Nachrichten sehnen.

Unter anderem beim ZDF kann man dem „Ereignis von kirchenhistorischer Bedeutung“ noch nachvollziehend beiwohnen. Leo war gerührt, als ihm Kardinal Luis Antonio Tagle den Fischerring ansteckte. Während seiner Predigt zeigte er sich bescheiden und rief zur Einheit der Kirche und zum Frieden in der Welt auf. Beim Defilee umarmte er seinen älteren Bruder, der mit der US-Delegation von Vizepräsident J.D. Vance und Außenminister Marco Rubio reiste, schüttelte die Hände von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den er im Anschluss an die Feierlichkeiten heute noch in Privataudienz empfängt. Beim Regina Caeli auf dem Petersplatz sang der neue Papst (wie auch vergangene Woche schon) und mahnte:

„Bei aller Freude des Glaubens und der Gemeinschaft dürfen wir unsere Brüder und Schwestern nicht vergessen, die aufgrund von Kriegen schwer leiden. Im Gazastreifen sind Kinder, Familien und ältere Überlebende dem Hunger ausgeliefert. In Myanmar haben neue Feindseligkeiten unschuldige junge Menschenleben gefordert. Die gepeinigte Ukraine wartet darauf, dass es endlich Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden gibt.“

All das wird von Vatikan-Korrespondent:innen wie zum Beispiel von Ludwig Ring-Eifel von der KNA getreulich aufgezeichnet. Der katholische Publizist Andreas Püttmann freute sich schon unter der Woche in seinem „Standpunkt“ bei katholisch.de, mit der Papstwahl erlebten wir wieder die „Strahlkraft des Römisch-Katholischen“. Mit dem Reformationsjubiläum „wurde gefühlt die ganze Republik lutherisch“, nun aber „wird die protestantisch-zivilreligiöse Grundstimmung durch die Wucht päpstlicher Ereignisse in Rom wieder durchbrochen“.

Von meinem (protestantischen) Standpunkt in der ostdeutschen Provinz fühlt sich das alles anders an. Doch kann ich dem Start des neuen Papstes durchaus Positives abgewinnen: Friedensstifter:innen, KI-Kritiker:innen und Brückenbauer:innen braucht es in unserer Welt definitv viele mehr. Und in einer Welt der Partikulargesellschaften, in Europa, wo viele Menschen vielleicht statt Papst Leo XIV. an diesem Wochenende JJ aus Österreich für den Gewinnersong „Wasted Love“ beim Eurovision Song Contest feiern, nehme ich alle Botschafter:innen gerne mit, die den Versuch wagen, über ihren eigenen Standpunkt hinaus zu schauen und zu handeln. Richtig katholisch im Wortsinne halt. Dann wird die Liebe, die Leo XIV. ins Zentrum seiner Predigt am heutigen Sonntag gestellt hat, hoffentlich auch nicht vergeudet werden.

Eine gute Woche wünscht

Philipp Greifenstein

PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.

Debatte

Thomas Wystrach hat bereits in den #LaTdH vom vergangenen Sonntag eine Reihe von Reaktionen auf die Wahl von Robert F. Prevost zu Papst Leo XIV. zusammengefasst. Auch in dieser Woche setzte sich der Reigen von Beiträgen ungebrochen fort, die aus Symbolen wie dem Papstnamen, seinem Wahlspruch und Kleidungsfragen Voraussagen für das Pontifikat ableiten. Was die Person Prevost angeht, sind wir dabei nicht wirklich über das hinausgekommen, was John Allen bereits in seiner Kandidatenvorstellung bei Crux (auf Englisch) aufgeschrieben hatte.

Was die deutsche (katholische) Publizistik im Besonderen angeht, nehme ich zwischen den Zeilen eine gewissen Ratlosigkeit darüber wahr, was mit dem US-amerikanisch/peruanischen Papst nun anzufangen sei. Benjamin Leven in der COMMUNIO empfindet die Lage sogar als „Papst-Enigma“. Schön! Vermutlich einfach eine Folge dessen, dass dieser Papst so gründlich un-deutsch ist.

Immerhin in Messelhausen, einem Stadtteil von Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis ist man jetzt, Augustiner-Pater Christoph Weberbauer zufolge, wenigstens ein wenig Papst. Gleich zwei Mal war der neue Papst noch in seinem Amt als Generalprior des Ordens (2001-2013) in Messelhausen gewesen, berichtet der SWR. Auf dem Augustinusweg, der von Prevost damals mit eingeweiht wurde, kann man heute trefflich pilgern gehen: „Er ist den ganzen Weg mitgegangen und war sehr angetan“.

„Das kann ich ja sagen, ohne Geheimnisverrat zu begehen“ – Interview mit Kardinal Reinhard Marx von Marc Beise und Annette Zock (SZ, €)

Eine weitere Verbindung Prevosts zu deutschen Landen wird derweil über das Geschehen im Konklave konstruiert, in dem sich Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, besonders eifrig für Prevost als neuen Papst verwendet haben soll. Im Interview bei Marc Beise und Annette Zoch von der Süddeutschen Zeitung (€) redet Marx sein Wirken ein bisschen klein und freut sich als Recke der katholischen Soziallehre selbstredend außerordentlich über die Namenswahl Leo XIV. in der Nachfolge von Leo XIII., der mit seiner Sozial-Enzyklika „Rerum Novarum“ deren Fundament legte. Dass „Rerum Novarum“ auch ein Dokument des Antikommunismus und im Konzert der zahlreichen Enzykliken Leo XIII. sicher eine der weniger ärgerlichen ist, bleibt leider auch hier außen vor.

Religion

via REL ::: Die Eule https://eulemagazin.de

May 18, 2025 at 05:58PM

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Bob der Brückenbauer? Die #LaTdH vom 18. Mai
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder

Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder

https://www.domradio.de/artikel/papst-bricht-protokoll-und-umarmt-aelteren-bruder

Kein höfliches Shakehands zwischen den Brüdern Prevost bei der Amtseinführung des neuen Papstes am Sonntag im Vatikan: Als Louis Prevost, der älteste der drei Prevost-Brüder aus Chicago, im eleganten Zweireiher auf seinen Bruder im Papstgewand zuging und ihm die Hand entgegenstreckte, kannte der Jüngre kein Halten mehr. Er umarmte den etwas größeren und fülligeren Louis herzlich und ließ sich dabei von ihm kräftig auf den Rücken klopfen. Das italienische Fernsehen zeigte die Szene in mehreren Wiederholungsschleifen.

Der in Florida lebende Louis Prevost hatte sich in die offizielle US-Delegation gesellt, die von Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio angeführt wurde. Zuvor hatte John, der zweitälteste der Prevost-Brüder, laut Medienberichten seinen prominenten Bruder Robert bereits in den Vortagen an dessen Wohnsitz am Rande des Vatikans besucht.

Religion

via DOMRADIO.DE - Der gute Draht nach oben https://www.domradio.de/

May 18, 2025 at 02:03PM

·domradio.de·
Herzliche Geste / Papst bricht Protokoll und umarmt älteren Bruder
Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge
Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge

Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/vatikan-papst-gottesdienst-korr-100.html

Amtsantritt von Papst Leo XIV. "Menschenfischer" in der Menge

Stand: 18.05.2025 16:48 Uhr

Papst ist er schon. Aber heute ist Leo XIV. offiziell in sein Amt eingeführt worden. Unter etwa 200.000 Menschen sorgt er auf dem Petersplatz für Begeisterung - und wagt für seine Kirche einen ungewöhnlichen Vergleich.

Der vielleicht bewegendste Moment ereignet sich, als Kardinal Luis Antonio Tagle den goldenen Fischerring nimmt - und ihn Leo XIV. an die rechte Hand streift. Als eines der Insignien, die ihn von nun an als Papst auszeichnen.

Plötzlich steht da vorn auf dem Petersplatz ein gerührter Mann, der kurz die Augen schließt. Der dann einen Moment den Ring an seiner Hand anschaut, fast als könne er das Ganze noch nicht fassen. Zu geschätzt 200.000 Menschen sagt Leo XIV.:

Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu Euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte…(..)  der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.

Der Fischerring mit Petrus darauf unterstreicht seine Rolle als "Menschenfischer" - als einer, der die Menschen für den christlichen Glauben begeistern soll. Viele Anwesende auf dem Petersplatz sind das längst. Zum Beispiel Manu aus Berlin, die nach der Papstwahl zunächst skeptisch war.

"Wir waren alle ein bisschen geschockt als wir gehört haben, dass es ein amerikanischer Papst wurde", sagt sie. Aber es sei nur ein anfänglicher Schock gewesen, sagt sie. "Als er dann sprach, haben wir uns sehr sehr gefreut. Und wir hoffen einfach, dass er den Weg, den unser Franziskus gegangen ist, dass er den wirklich auch weitergeht. Weil: Frauen müssen auch ein bisschen was zu sagen haben."

Im Papamobil durch die Menge

Dass der neue Papst der Ehe von Homosexuellen oder Frauen in Weiheämtern gleich mal eine Abfuhr erteilt hat? Manu hofft auf schrittweise Veränderungen während seines Pontifikats.

Jetzt überwiegt aber erstmal die Begeisterung. Und die hat bereits vor dem Gottesdienst einen ihrer Höhepunkte erreicht: Als Papst Leo im weißen Papamobil durch die Menge fährt, die ganze Prachtmeile bis hinunter zum Tiber-Fluss. "Uno spettacolo", ein Spektakel, ruft ein Italiener in sein Handy.

Gabriel aus Bonn - mit vier Freunden eigentlich für einen Junggesellenabschied in Rom - glaubt an den Neuen: "Er scheint klarer zu kommunizieren als Franziskus. Und das schätze ich sehr", sagt er. "So wie ich Leo wahrgenommen habe, ist der aber auch nicht kühl." Er sei ja als Missionar in die kleinen Gemeinden gegangen, sei da sehr volksnah gewesen: "Und insofern glaube ich, dass er auch da den richtigen Ton treffen wird."

Leo XIV. erhält die Insignien

Für den Papst geht es nach der Fahrt im Papamobil zunächst in den Petersdom: hinunter ans Grab des Apostel Petrus, der als erster Papst überhaupt gilt. Hier liegen die Insignien bereit, die er gleich während des Gottesdienstes auf dem Platz von den Kardinälen überreicht bekommt. Neben dem Fischerring auch das Pallium - eine Art Wollschal -, als Zeichen, dass er jetzt der Hirte für weltweit rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken ist.

Draußen auf der Ehrenloge sitzen Delegationen aus aller Welt. Bundeskanzler Friedrich Merz ist darunter. Er wird später berichten, dass sich am Rande Gespräche mit Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj ergeben haben, und mit US-Vizepräsident JD Vance.

EIn Stückchen Sauerteig

Dass der Papst in seiner Predigt ähnlich wie sein Vorgänger Franziskus das aktuelle Wirtschaftsmodell kritisiert, das die Ressourcen der Erde ausbeute, kommentiert Merz so: "Dass ein Papst auf solche Dinge aufmerksam machen muss, gehört zu seiner ureigensten Aufgabe. Ich fühle mich, mit dem was wir soziale Marktwirtschaft in Deutschland nennen, da nur sehr begrenzt angesprochen."

In einer Zeit voller Zwietracht und Gewalt, in diesem Teig, sagt Papst Leo XIV. soll seine Kirche ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das die Einheit fördert, die Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit. Deshalb sind auch Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen gekommen - egal ob Christen, Juden oder Muslime. Leo XIV. ist jetzt auch ganz offiziell Papst.

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via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 18, 2025 at 04:51PM

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Amtsantritt von Papst Leo XIV.: "Menschenfischer" in der Menge
Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"
Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

https://www.tagesschau.de/kommentar/moritz-behrendt-naher-osten-100.html

kommentar

Krieg im Nahen Osten "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"

Stand: 21.06.2025 13:45 Uhr

Wie kann sich die Lage im Nahen Osten mittelfristig verbessern? Den Menschen in der Region wäre mehr Demokratie und Freiheit zu wünschen, meint Moritz Behrendt. Doch herbeibomben, wie jetzt auch im Iran, lassen sich diese Werte nicht.

Wir verändern das Gesicht des Nahen Ostens - was Israels Premierminister Benjamin Netanjahu als Verheißung ankündigt, klingt für die meisten Menschen in der Region wie eine Bedrohung.

Dafür bedarf es keines Blickes in die Zukunft - die Gegenwart ist dystopisch genug. Im Süden des Libanon liegen ganze Dörfer in Trümmern, im Gazastreifen sind mehr als 50.000 Menschen getötet worden, mehr als 100.000 haben Verletzungen erlitten, die ihr Leben und ihre Zukunft dauerhaft beeinträchtigen werden. Im Iran haben vermutlich Hunderttausende Einwohner die Hauptstadt Teheran verlassen, auf israelische Städte fliegen Raketen, und im ganzen Land müssen Menschen ihre Nächte in Bunkern verbringen.

Geopolitische Schneise der Verwüstung

Für viele Menschen ist die Veränderung des Gesichts des Nahen Ostens keine geopolitische Frage, sondern die, ob sie die nächsten Tage in Sicherheit und in ihren eigenen vier Wänden erleben können. Vor allem im Gazastreifen sind die Sorgen noch existenzieller: Wo bekommen die Bewohner morgen etwas zu essen her? Falls es für sie überhaupt ein Morgen gibt.

Auch geopolitisch haben die letzten beiden Jahre eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Eine Annäherung zwischen Israel und arabischen Staaten, wie etwa Saudi-Arabien, ist in immer weitere Ferne gerückt, dass irgendwann ein palästinensischer Staat entsteht, ist utopischer denn je.

Wadephuls unbeholfener Auftritt

Quasi als Kollateralschaden ist das Völkerrecht unter Beschuss geraten, und der Westen, insbesondere Deutschland, hat in weiten Teilen der Welt massiv an Glaubwürdigkeit verloren.

Symbolisch dafür steht der unbeholfene Auftritt des neuen Außenministers Johann Wadephul bei seiner Reise durch die arabische Welt. Die iranische Antwort auf den israelischen Angriff verurteilte er prompt, für israelische Angriffe auf den Iran und andere Staaten fand er Rechtfertigungen. Das machte deutlich, warum die Bundesrepublik hier inzwischen ausschließlich als verlässlicher Partner Israels wahrgenommen wird.

Vorwurf der Doppelmoral

Zwei Anmerkungen, damit kein falscher Eindruck entsteht: Erstens: Für die blutigen Umwälzungen im Nahen Osten ist keineswegs alleine Israel verantwortlich: Auslöser war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023. Für die brutale Ermordung von Zivilisten darf es keine Rechtfertigung geben, sie rechtfertigt aber auch nicht die Tötung von Zivilisten in Gaza, im Libanon oder im Iran.

Zweitens: Die arabischen Staaten können Deutschland und dem Westen mit Recht Doppelmoral vorwerfen, wenn über Werte und die Beibehaltung der regelbasierten internationalen Ordnung gesprochen wird. Ihre Argumentation steht allerdings auf äußerst dünnem Eis. Just an dem Tag, an dem Außenminister Wadephul in Riad war, richtete Saudi-Arabien einen kritischen Journalisten hin.

Den Menschen in der Region ist mehr Freiheit zu wünschen

Und wenn sich arabische Regierungen gegen eine Destabilisierung der Region durch Israel aussprechen, dann geht es ihnen in erster Linie darum, ihre eigene autoritäre Herrschaft abzusichern. Stabilität an sich ist kein Wert, der gegen eine Neuordnung des Nahen Ostens spricht. Den Menschen in der gesamten Region ist nicht nur mehr Sicherheit zu wünschen, sondern auch - ganz klar - mehr Freiheit.

Das gilt im Besonderen für den Iran - ein Ende der Diktatur dort wäre eine gute Nachricht. Aber daran, dass sich Demokratie und Freiheit von außen herbeibomben lassen, bestehen große Zweifel. Der Einmarsch der USA im Irak 2003 führte zum damals gewünschten Regimewechsel in Bagdad. Die Folge waren Bürgerkrieg, Chaos und der Aufstieg der Terrororganisation "Islamischer Staat". So weit muss es jetzt nicht kommen - die Zukunft ist offen.

Also, was bleibt als Ausblick? Die vage Hoffnung, dass sich die Lage im Nahen Osten mittelfristig verbessert, wenn das theokratische Regime im Iran geschwächt ist oder sogar gestürzt wird. Genauso wahrscheinlich ist jedoch die Aussicht, dass es noch schlimmer wird.

Redaktioneller Hinweis

Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder und nicht die der Redaktion.

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June 21, 2025 at 01:51PM

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Krieg im Nahen Osten: "Freiheit lässt sich nicht herbeibomben"
Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm
Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm

Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm

https://www.volksverpetzer.de/analyse/trump-abschiebe-show/

Die USA sind kurz davor, in die Diktatur abzurutschen: illegale Deportationen von Unschuldigen, Verschwindenlassen von Personen auf offener Straße, Ignorieren von Gesetz und Gerichtsurteilen und Folter in ausländischen Gulags. Hier werden Nachbarn und Arbeitskollegen von vermummten, schwer Bewaffneten entführt – die sich weigern, sich zu identifizieren. Die Armee wird gegen Protestierende eingesetzt. Und dennoch feiern Rechtsextreme den Faschisten Trump in den USA […]

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June 20, 2025 at 04:25PM

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Die inszenierte Abschiebe-Show: Trump verkauft seine Anhänger für dumm
14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD
14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD

14 Tipps für Medien beim Berichten über die rechtsextreme AfD

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/14-tipps-medien-rechtsextreme-afd/

Dieser Beitrag von Simone Rafael erschien zuerst bei Belltower News.  Nachdem die AfD zwar einerseits durch den Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wurde, andererseits aber von rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung gewählt wird, stellt sich für Medien erneut die Frage: Wie berichten über die AfD?  Das Spannungsfeld liegt zwischen der Idee einer journalistischen Objektivität, die alle Parteien gleich […]

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June 20, 2025 at 12:07PM

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Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika
Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika

Neuer Pixar-Film »Elio«: Eine Fabel gegen Trumps Amerika

https://www.spiegel.de/kultur/neuer-pixar-film-elio-eine-fabel-gegen-trumps-amerika-a-c357b93b-84c9-4025-b4d9-07504e031bc9

Toleranz und Aufgeschlossenheit, Zugewandtheit und Optimismus: Der neue Pixar-Film »Elio« spielt in der Galaxis, wirkt aber wie aus einem Paralleluniversum, in dem die USA noch intakt sind.

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June 18, 2025 at 06:58PM

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Neuer Pixar-Film Elio: Eine Fabel gegen Trumps Amerika
Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier
Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier

Los Angeles: So nimmt das Trump-Regime die Presse ins Visier

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/los-angeles-presse-angriff/

Polizei und Sicherheitskräfte zeigen offenbar bei den Protesten in Los Angeles gegen Trump und seine unbeliebte und oft auch illegale Deportationspolitik auch hohe Gewaltbereitschaft gegen klar erkennbare Journalist:innen. Bei den Tätern handelt es sich nicht nur um Bundespolizist:innen, sondern auch um lokale Polizei. Die Gewalt lässt sich also nicht nur Trump zuschreiben, sondern zeigt auch […]

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June 16, 2025 at 04:00PM

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Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald
Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald

Trumps Militärparade: Happy Birthday, Kim Jong-Donald

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Eine amerikanische Geste der Stärke? Ein historisches »Happy Birthday« für den Präsidenten? In Washington ließ Trump Panzer, Helikopter und Soldaten in Tracht auffahren. Das wirkte so piefig wie peinlich.

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June 15, 2025 at 02:12PM

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Trumps Militärparade: Happy Birthday Kim Jong-Donald
"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump
"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump

"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump

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"No Kings"-Proteste Zehntausende protestieren in den USA gegen Trump

Stand: 15.06.2025 03:30 Uhr

Beim "No Kings Day" in den USA sind Zehntausende Menschen auf der Straße. Sie werfen US-Präsident Trump vor, wie ein König herrschen zu wollen. Für Ärger sorgt auch eine Militärparade in Washington.

Niemand steht über dem Gesetz - daran erinnern Zehntausende Protestierende in den USA. Am "No Kings Day" gingen Menschen in mehr als 2.000 Städten auf die Straße.

Sie protestieren gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und das aus ihrer Sicht autoritäre Auftreten des Präsidenten. Neben Kritik an Trumps Migrationspolitik warfen sie ihm vor, seine gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und wie ein König regieren zu wollen.

Demonstranten beim "No Kings Day" in New York

Hunderttausende in New York auf der Straße

Bei den Anti-Trump-Protesten trotzten etwa in New York Tausende Demonstranten dem Regen. Laut ersten Schätzungen der Organisatoren gingen dort 200.000 Menschen auf die Straßen. Immer wieder skandierten sie: "So sieht Demokratie aus" und forderten die Absetzung Trumps. Auf Schildern und Plakaten kritisierten sie beispielsweise die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE, die unter Trump verstärkt gegen Einwanderer ohne Papiere vorgeht. In New York wurden mehrere Protestierende festgenommen, wie der Sender CNN berichtete.

Unter den Demonstranten war auch der Schauspieler Mark Ruffalo, der aus den "Avengers"-Filmen als grüner Riese Hulk bekannt ist. Der Präsident habe sich selbst zum König und Diktator gemacht und trete die Rechte der US-Bürger und die Verfassung mit Füßen, sagte Ruffalo und fügte hinzu:

Wir sind empört und haben Angst. Der einzige Weg ist, dass die Leute gemeinsam dagegen ankämpfen".

Tränengas-Einsatz in Los Angeles

Auch in Städten wie Atlanta, Philadelphia und Los Angeles waren auf TV-Bildern große Menschenmengen zu sehen. In Florida wurden Protestierende auf dem Weg zu Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago von der Polizei gestoppt.

Die Proteste blieben überwiegend friedlich. In der Innenstadt von Los Angeles heizte sich die Lage aber auf. An einem Behördengebäude wurde Tränengas eingesetzt, um Demonstranten zurückzudrängen. Nach Angaben der Polizei wurden aus der Menge Steine und Flaschen geworfen.

"Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie"

Bei einer Demonstration in Kalifornieren sagte die Bürgermeisterin von Oakland, Barbara Lee: "Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, das dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt", skandierte die Politikerin. "Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie".

Der Bürgermeister von San Francisco, Daniel Lurie, hatte zuvor zu friedlichen Protesten aufgerufen. Sie würden keine Gewalt und zerstörerisches Vorgehen tolerieren, mahnte Lurie.

Absage in Minnesota

Im Miami gab es unterdessen eine Gegendemo, bei der die Teilnehmer Trump zum Geburtstag beglückwünschten, wie der Sender NBC berichtete.

In Minnesota wurde die geplante Demonstration nach den tödlichen Schüssen auf die demokratische Politikerin Melissa Hortman und ihren Ehemann abgesagt.

Militärparade an Trumps Geburtstag

Den Protest hatte befeuert, dass Trump in Washington eine Militärparade veranstaltet. Anlass ist der 250. Gründungstag des US-Heers. Doch es ist auch der 79. Geburtstag des US-Präsidenten. Umfragen zufolge ist ein Großteil der US-Bevölkerung gegen die Parade, während sie in Trumps Republikanischer Partei Zustimmung findet.

Bei der Eröffnung der Parade betrat Trump in Begleitung seiner Frau Melania eine riesige Bühne vor dem Weißen Haus. Anschließend wurden Salutschüsse abgefeuert und die US-Nationalhymne erklang. Rund 6.000 Soldaten, 50 Hubschrauber und 150 Panzer nehmen an dem in den USA unüblichen Spektakel teil.

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via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 15, 2025 at 12:32AM

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"No Kings"-Proteste in den USA gegen Präsident Trump
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung

Frontex-Kinderbuch: Oh, wie schön ist Abschiebung

https://netzpolitik.org/2025/frontex-kinderbuch-oh-wie-schoen-ist-abschiebung/

Ein buntes Abenteuer und ein spannender Start in ein neues Leben. So verkauft die EU-Grenzagentur Frontex Kindern und Jugendlichen ihre Abschiebung in einer perfiden Broschüre. Wen es da nicht schüttelt vor Abscheu, der hat kein Herz. Ein Kommentar.

Ausschnitt der Titelseite der Kinder-Abschiebe-Broschüre. – Frontex

Unter dem Titel „Mein Leitfaden zur Rückkehr“ hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex im Jahr 2023 eine Broschüre veröffentlicht, die Kinder und Jugendliche auf ihre Abschiebung vorbereiten soll. Die Publikation ist bis gestern einer großen Öffentlichkeit unbekannt geblieben. Das verwundert.

Denn sie ist ein zynisches Machwerk der Menschenverachtung. In euphemistischen Worten und in vermeintlich kindgerechter Sprache verniedlicht sie das Herausreißen Minderjähriger aus ihrem Leben – in illustrierter Ratgeberform.

Es ist ein Buch voller unschuldig lächelnder, tatsächlich aber eiskalter Pseudo-Menschenfreundlichkeit, in der die traumatisierende Abschiebung als Abenteuer und Chance auf einen Neuanfang verkauft wird. Abschiebung – aber voll nice, voll bunt, voll kinderfreundlich. Sogar die UN-Kinderrechtskonvention wird im Heft präsentiert. Denn Du sollst ja Deine Rechte kennen.

„Gespannt auf diese große Veränderung“

Auf Seite 1 ziert ein startendes Flugzeug den Text „Dieses Buch gehört: ….“. Nachdem Mohammed, Tanisha oder Marija dort ihren Namen eingetragen haben, ist auch schon bald Abschiebung. Die heißt natürlich nicht so im kinderfreundlichen Menschenrechts-Europa.

„Möglicherweise wurde Dir gesagt, dass Du umziehen und im Heimatland Deiner Familie leben musst“, heißt es verharmlosend über die entwurzelnde Zwangsmaßnahme, die dem Kind und seiner Familie bevorsteht.

Denn:

Für Dich und Deine Familie ist es im Moment nicht möglich, in diesem Land zu bleiben und hier zu leben. Auch wenn Du lieber hierbleiben möchtest, geht das im Moment leider nicht. Das bedeutet, dass Du in das Heimatland Deiner Familie zurückkehren musst. Das ist für Dich eine große Veränderung. Möglicherweise erinnerst Du Dich nicht mehr an das Heimatland Deiner Familie. Vielleicht bist Du traurig darüber, dass Du Deine Freunde oder die Schule verlassen musst. [..] Oder vielleicht freust Du Dich darauf, im Heimatland Deiner Familie Freunde und Familienangehörige zu treffen, und bist gespannt auf diese große Veränderung.

Aufklärerisch europäisch geht es weiter, Information ist alles: „Je mehr Du darüber weißt, desto besser bist Du auf diese große Veränderung in Deinem Leben vorbereitet.“

Denn bald beginnt das große bunte Rückkehr-Abenteuer. Doch „bevor Du mit Deiner Familie in Dein Heimatland zurückkehrst, bleibst Du möglicherweise zusammen mit anderen Familien, die auf ihre Abreise warten, in einer Einrichtung. Möglicherweise darfst Du die Einrichtung verlassen, vielleicht aber auch nicht.“

Und wenn Deine Familie und Du nicht aus der „Einrichtung“ herausdürfen, dann sagen das bestimmt die zuvorkommenden Erwachsenen, „deren Aufgabe es ist, Dir und Deiner Familie zu helfen.“ Die sind auch im nächsten Kapitel „So kommst Du zum Flughafen“ das freundliche, aber bestimmte Gesicht des Landes, das Du jetzt leider leider verlassen musst. „Diese Begleitpersonen tragen vielleicht eine besondere Weste, damit Du sie erkennen kannst. Sie sind da, um Dir zu helfen. Das ist ihre Aufgabe.“

„Welche Farbe wird die Weste wohl haben“, die die freundlichen Begleiter tragen? Am Flughafen geht es gleich weiter mit der bunten Fahrt ins Unbekannte. „Möglicherweise warten Begleitpersonen zusammen mit Deiner Familie. Du kannst ihnen Fragen stellen. Wenn Du etwas brauchst, können sie Dir vielleicht helfen.“ Vielleicht aber auch nicht.

Und auch die Handschellen, die vielleicht Dein Vater trägt, sind ganz normal. „So sind er und die anderen sicher“, weiß die Broschüre zu beruhigen.

Nach dem Flug ist dann auch gleich Ankunft. „Wenn Du im Heimatland Deiner Familie ankommst, steigt Deine Familie zusammen aus dem Flugzeug.“ Und dann erwartet Dich laut Frontex ein neues Leben in einem Land, wo Du viel erleben und kennenlernen darfst. Du musst keine Angst haben, denn Du darfst neue leckere Süßigkeiten und Speisen entdecken. Bekommst nette Lehrer und Freundinnen. Und das schöne neue Leben, auf das Dich die Europäische Union in der Broschüre schon einmal auf so zauberhafte Weise vorbereitet hat. Wie toll das alles doch ist!

Und als sei das alles nicht genug, wartet im Heft noch der aufmunternde Spruch, der aus einem Glückskeks stammen könnte: „Niemand weiß, was die Zukunft bringt, aber eines ist sicher: Du selbst gestaltest Deine Zukunft.“ In einem Land, in das Du gar nicht wolltest. Aber egal.

Denn Du hast ja auch noch das Poesiealbum aus der Broschüre, in das Du Deine Freunde und Freundinnen reinschreiben lassen oder selbst die Flagge Deiner neuen Heimat zeichnen kannst. Es gibt Ausmalbildchen, eine Seite für neue Vokabeln und sogar einen Rätselteil. So bunt war Abschiebung noch nie….

…und ekelhafter hat die Europäische Union wohl selten kommuniziert: unmenschlich, herzlos und beschämend.

Alle Illustrationen/Bilder in diesem Artikel entstammen der Frontex-Broschüre.

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Verschiedenes

via netzpolitik.org https://netzpolitik.org

June 13, 2025 at 08:58AM

·netzpolitik.org·
Frontex-Kinderbuch: Oh wie schön ist Abschiebung
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist

Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist

https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/faq-corona-variante-nimbus-100.html

faq

Neue Corona-Variante Wie gefährlich ist Nimbus?

Stand: 12.06.2025 09:16 Uhr

Nimbus - so lautet der Name einer neuen Corona-Variante, die seit ein paar Tagen für Aufmerksamkeit sorgt. Laut WHO breitet sie sich schneller aus als andere Varianten. Wie gefährlich ist sie?

Die Coronavirus-Variante NB.1.8.1, auch unter dem Namen Nimbus bekannt, ist ein Subtyp der Omikron-Variante. Erstmals erfasst wurde sie laut WHO Ende Januar. In Deutschland wurde Nimbus Ende März zum ersten Mal nachgewiesen.

Wie verbreitet ist Nimbus aktuell?

Neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass Nimbus im Mai für rund 20 Prozent der untersuchten Infektionen verantwortlich war. Im April lag dieser Wert noch bei rund sechs Prozent. Da es sich um sporadische Nachweise handle, lasse sich daraus aber kein Trend ableiten, wie das RKI auf Nachfrage erklärt.

Weltweit machte Nimbus Ende Mai laut Daten der WHO rund 21,1 Prozent aller untersuchten Fälle aus. Die WHO spricht von einem schnelleren Zuwachs als bei anderen zirkulierenden Varianten. Am stärksten vertreten sei die Nimbus-Variante derzeit im westpazifischen Raum, zu dem etwa China, Japan und Australien zählen. Eine massive Ausbreitung, von der manche Medien berichten, liegt aktuell nicht vor. Zum Vergleich: Die Omikron-Variante hatte die bis dahin vorherrschende Delta-Variante Ende 2021 innerhalb weniger Wochen nahezu vollständig verdrängt.

Ist Nimbus gefährlicher als andere Corona-Varianten?

Durch Veränderungen im Erbgut könnte Nimbus etwas ansteckender sein als andere Varianten. Erste Laboruntersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass das Immunsystem die neue Variante etwas weniger effektiv bekämpfen kann.

Es sei aber völlig normal, dass sich Viren aufgrund des Selektionsdrucks ständig verändern müssten. "Bei Grippeviren ist es ein gewohntes Prinzip, dass ständig neue Virustypen auftauchen", sagt Susanne Glasmacher vom RKI im Interview mit dem BR - bei den Coronaviren "sind wir das hingegen noch nicht so gewohnt".

Laut WHO gibt es derzeit jedoch keine Hinweise darauf, dass Infektionen mit Nimbus schwerer verlaufen als eine Infektion mit anderen derzeit zirkulierenden Varianten.

Schützen die aktuellen Impfstoffe vor Nimbus?

Die WHO geht davon aus, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe auch bei der Nimbus-Variante vor einem schweren Verlauf schützen. Die neusten Impfstoffe sind auf die Omikron-Varianten JN.1 und KP.2 angepasst. Weitere Anpassungen sind bereits geplant.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen über 60-Jährigen sowie Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf eine jährliche Auffrischimpfung.

Wie wird die Situation weiter beobachtet?

Seit Ende Mai stuft die WHO Nimbus als eine "Variante unter Beobachtung" ein. Damit signalisiert die WHO anderen Gesundheitsbehörden, die Variante wachsamer zu beobachten. Derzeit gibt es sechs solcher Varianten.

Eine weitere Kategorie ist die "Variante von Interesse". Dabei handelt es sich um Varianten, die sich beispielsweise leichter ausbreiten oder einen möglichen negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben.

Wie hoch ist das Infektionsgeschehen derzeit insgesamt?

Das RKI spricht im Interview mit dem SWR von einem "aktuell geringen Corona-Infektionsgeschehen". Die Häufigkeit (Inzidenz) aller akuter Atemwegsinfektionen war Anfang Juni leicht rückläufig. Mit knapp 4.300 Fällen pro 100.000 Einwohnern lag sie in einem ähnlichen Bereich wie in den vorangegangenen Jahren. Insgesamt lag die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen im Sommer jedoch auch in den vergangenen drei Jahren höher als vor der Pandemie.

Unter den Patientinnen und Patienten, die wegen akuter Atemwegsinfektionen im Krankenhaus behandelt werden mussten, waren Anfang Juni lediglich zwei Prozent der Fälle auf Covid-19 zurückzuführen. Die SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser stieg zuletzt leicht an auf ähnlich hohe Werte wie im Februar 2025. Auch hier handelt es sich laut RKI um ein insgesamt niedriges Niveau.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

June 12, 2025 at 09:21AM

·tagesschau.de·
Was über die neue Corona-Variante Nimbus bekannt ist
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab

Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/tagesschau-eu-ngos/

Ein neuer inszenierter „Skandal“ um Klima-NGOs macht die Runde – lanciert von Axel-Springer-Desinformationsmedium WELT – und ausgerechnet eigentlich seriöse Medien wie die ARD-Tagesschau übernehmen Framing und Desinformation völlig unkritisch. Die WELT kramte Anschuldigungen hervor, die bereits vor Monaten widerlegt worden waren. Und wurde dabei von einer verdächtig brandneuen Lobbyorganisation unterstützt, die gerade einmal zwei Wochen vorher gegründet wurde.

Deutschlands seriöse Medien, insbesondere die Tagesschau, müssen dringend wieder seriösen Journalismus betreiben, statt ständig naiv rechte Kampagnen nachzuschreiben und deren Framing zu übernehmen. Sonst versagen sie nicht nur fundamental in ihrer Aufgabe – sie graben der aufgeklärten Gesellschaft das eigene Grab. Hier die ganze Blamage für Tagesschau & Co.

Die erfundene „NGO-Lobby“-Story der WELT wurde schon im Februar widerlegt

Den Stein ins Rollen bei der aktuellen Inszenierung brachte Anfang Juni ein Artikel in der Welt am Sonntag, verfasst von Axel Bojanowski. Bereits Monate vor dem WELT-Artikel hatten anderen Medien die Vorwürfe geprüft und als haltlos entlarvt. So veröffentlichte das Magazin Politico am 4. Februar 2025 einen ausführlichen Faktencheck, der die rechten Behauptungen Punkt für Punkt überprüfte. Ironisch dabei: Politico gehört ebenso wie WELT zum Axel-Springer-Verlag. Auch die Süddeutsche Zeitung hatte bereits im April darüber berichtet.

Die WELT suggeriert – Achtung, hier kommt Desinformation ins Spiel -, die EU-Kommission habe Umwelt-NGOs mit geheimen Verträgen und Steuergeld dafür eingespannt, im Hintergrund Lobbyarbeit und sogar Klagen „im Auftrag“ der Kommission durchzuführen, um bestimmte „grüne“ Klimaschutz-Ziele durchzudrücken. Konkret behauptete WELT etwa, Brüsseler Beamte hätten sich mit Aktivisten bis ins Detail abgestimmt, um die Öffentlichkeit von der EU-Klimapolitik zu überzeugen – im Gegenzug seien Millionen Euro an Steuergeld an die NGOs geflossen. Einzelne Organisationen hätten bis zu 700.000 € pro Jahr erhalten.

Angeblich sollte z.B. die Umweltrechts-Organisation ClientEarth mit EU-Geld deutsche Kohlekraftwerke verklagen, um den Betreibern „finanzielle und rechtliche Risiken“ aufzubürden (350.000 € habe man dafür gezahlt). Friends of the Earth Europe sei laut WELT sogar beauftragt worden, gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen zu kämpfen. Während andere Gruppen Geld für die Beeinflussung von EU-Politik erhalten hätten. Kurz: Die EU-Kommission hätte im geheimen Aktivisten dafür bezahlt, Kampagnen gegen Unternehmen und unliebsame Politik (z.B. Handelsabkommen) zu fahren – so das falsche Narrativ der WELT. ClientEarth hat sogar einmal die Kommission selbst verklagt. So viel zu „regierungsnah.“

Hier die Wahrheit hinter dem Welt-Fake:

Politico (und andere) konnten 28 Verträge zwischen der EU-Kommission und NGOs einsehen und analysieren und fanden (im Februar bereits!) keinerlei Beleg, dass die Kommission grüne Gruppen dafür bezahlt hätte, in ihrem Namen Lobbyarbeit zu machen. Vielmehr zeigen die Dokumente, dass die Kommission völlig legal Beträge von max. 700.000 € jährlich an einige Umwelt-NGOs vergibt – aber als allgemeine Betriebskostenzuschüsse, nicht zweckgebunden für bestimmte Aktionen.

Die entsprechenden Förderprogramme (LIFE-Programm) wurden vom EU-Parlament bereits 2020 offiziell bewilligt und sind öffentlich ausgeschrieben. Ziel ist, den Stimmen der Zivilgesellschaft in Brüssel Gehör zu verschaffen, denn in den Lobby-Schlachten um EU-Gesetze haben wirtschaftliche Interessen mit riesigen Budgets oft Übergewicht. Nichts an dieser Praxis ist „schattig“ oder geheim: Die Förderbedingungen sind transparent. Und nirgendwo wird verlangt, dass NGOs dafür der Kommissionslinie folgen oder im Auftrag der Kommission Parlamentarier bearbeiten.

Die Organisationen müssen zwar vertraulich grob darlegen, was sie im kommenden Jahr vorhaben – aber dieses Arbeitsprogramm wird von den NGOs selbst geschrieben, nicht von der Kommission vorgegeben. Eine Zensur oder Weisung findet nicht statt. Entsprechend steht in jedem Vertrag sogar ein Disclaimer, dass die geäußerten Ansichten der NGO „nicht unbedingt“ den der EU entsprechen.Kurz gesagt: WELT plappert einfach eine alte rechte Verschwörung nach.

Die Liste aller geförderten NGOs ist öffentlich

Bleibt der Vorwurf der fehlenden Transparenz. Tatsächlich monierte der Europäische Rechnungshof im April 2025, dass die EU-Verträge mit NGOs teilweise unübersichtlich seien – er forderte etwa klarere Infos, welche Summen genau wofür fließen. Doch auch der Rechnungshof fand keinerlei Hinweis, dass die Kommission nur regierungsnahe oder linientreue NGOs fördert.

Im Gegenteil: Die Liste aller geförderten NGOs und die jeweiligen Beträge sind öffentlich einsehbar. Die Auswahl der Projekte erfolgt über öffentliche Ausschreibungen mit festgelegten Kriterien (die NGO muss z.B. gemeinnützig, unabhängig von Parteien und Konzernen und EU-weit aktiv sein). Die Bewertung übernehmen Executive Agencies wie die Klimaschutz-Agentur CINEA – also nicht die Kommission selbst – und am Ende werden die Zuwendungen regelmäßig geprüft und auditiert. „Geheim“ oder „intransparent“ sieht anders aus.

Die EU-Kommission selbst hat die Vorwürfe, die WELT wieder hochgekocht hat, deutlich zurückgewiesen: Es gebe keine geheimen Verträge mit NGOs, man sei vielmehr sehr transparent bei diesen Finanzhilfen, die Empfänger und Summen stünden öffentlich im Finanztransparenzsystem. Außerdem, so ließ die Kommission wissen, würden keine NGO-Arbeitsprogramme genehmigt, die spezifische Aktivitäten gegen EU-Institutionen oder deren Vertreter vorsehen.

Die rechte Verschwörungserzählung – gegen die konservative EU-Kommission?!

Diese Geschichte passt bestens ins Weltbild rechtskonservativer Kreise, die den europäischen Green Deal und Klimaschutzauflagen ablehnen. Ironisch dabei: Konservative stellen gegenwärtig selbst die EU-Kommissions-Präsidentin – Ursula von der Leyen. Ihr Steckenpferd ist der European Green Deal. Die Konservativen kritisieren nun die von ihnen gestellte Kommission! Die Realität ist doch etwas komplizierter als rechter Populismus.

Tatsächlich gingen die Vorwürfe direkt auf die Europäische Volkspartei (EVP) zurück, insbesondere auf konservative Abgeordnete wie die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier. Im EU-Parlament hatte Hohlmeier, Tochter von Franz Josef Strauß, im Haushaltskontrollausschuss bereits seit Ende 2024 Stimmung gegen die NGO-Finanzierung gemacht.

Angeblich habe man endlich enthüllt, wie die „grüne“ EU-Kommission sich mit Aktivisten verschworen habe. Die Kampagne wurde interessanterweise von einer neu gegründeten „NGO“ begleitet, die in WELT zitiert wurde – hinter diesem vermeintlich unabhängigen Verein stehen jedoch auch bekannte Lobbyisten, darunter gescheiterte FDP- und CDU-Politiker. Eine Gruppe von Klimaschutzgegnern inszenierte sich als neutrale Instanz, um der WELT-Geschichte Rückenwind zu geben?

Die Ironie: Monika Hohlmeier tritt als Kritikerin auf, hat aber selbst potenziell einen Interessenkonflikt. Sie sitzt im Aufsichtsrat der BayWa AG – und aus demselben EU-Fördertopf, den sie jetzt angreift, flossen auch Millionen an eine BayWa-Tochter. Konkret erhielt BayWa r.e. (ein erneuerbare-Energien-Ableger des Agrarkonzerns) im November 2024 rund 6,5 Mio. € aus dem LIFE-Programm der EU. Hohlmeier behauptet zwar, das sei etwas völlig anderes – doch die Doppelmoral ist offensichtlich.

Der WELT-Autor ist kein Unbekannter

Der WELT-Autor, Axel Bokanowski, der hinter dem Fake steckt, wird von vielen Wissenschaftlern als notorischer Klimawandel-Verharmloser kritisiert. Journalist Christopher Schrader kritisiert an Bojanowski, durch die Hinweise auf wissenschaftliche Unsicherheiten, für Zögern im Handeln gegen die Klimakrise zu sorgen. Das sei, was „Lobbyisten der Kohle- und Ölindustrie“ wollen. Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf hat nach eigenen Angaben „mehrfach sachliche Fehler von Bojanowski bei Redaktionen beanstandet.“

Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagte im Oktober 2023 über Bojanowski und dessen Arbeit, die er „zutiefst ablehnt“:

„Er verdreht und verzerrt seit Jahrzehnten Fakten, um, wie ich nur vermuten kann, eine Stabilisierung des Klimas zu beenden. Das hat mit Journalismus meiner Auffassung nach nichts zu tun, sondern ist reine Ideologie. Ich habe ihn seit langer Zeit geblockt und ihm seit etwa 20 Jahren kein Interview mehr gegeben.“

Er passt gut zu seiner Zeitung.

„WELT“ ist keine seriöse Zeitung mehr, sondern Lobby-Fake-Agitprop

Viele Menschen halten die WELT für den seriöseren Gegenspieler zur BILD, die weitgehend als unseriöses Boulvard-Blatt gesehen wird. Aber die WELT steht ihrem Schwesterblatt in Sachen Desinformation nichts nach. Unserer Erfahrung nach verbreitet die WELT mindestens genauso häufig offene Desinformation und falsche Behauptungen, die rechte Narrative bedienen.

Dem WELT-Redakteur Tim Röhn darf man gerichtsfest vorwerfen, Fake News zu verbreiten. Ein WELT-Artikel der Desinformations-Verbreiterin Elke Bodderas erhielt sogar einen Faktencheck auf Facebook, die eigene Quelle distanzierte sich von der falschen Überschrift. Die WELT verbreitete auch irreführende Artikel über PCR-Tests. Kein Wunder, dass sich das Wissenschaftsressort der WELT praktisch in Dauer-Auflösung befindet.

Noch weniger Wissenschaft bei WELT: 3 Mitarbeiter aus dem Wissen-Ressort haben gekündigt

Döpfners Linie

Bei Volksverpetzer müssen wir regelmäßig Fake News in WELT richtig stellen. Es wird jetzt geleitet von einem Verharmloser der menschengemachten Klimaerwärmung: Mathias Döpfner. Dieser hat bereits mehrfach Desinformation zum Klimawandel verbreitet. Er sagte einmal wörtlich „Bin sehr für den Klimawandel“. Auch dieser Verleger greift direkt in seine Zeitungen ein und forderte 2021 im Wahlkampf die BILD auf, die FDP

·volksverpetzer.de·
Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub

Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub

https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/nebentaetigkeiten/julia-kloeckner-und-der-exklusive-lobbyclub

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zählt in einem aktuellen Bericht hunderte Transparenzverstöße von Abgeordneten auf. Was darin nicht erwähnt wird: Sie selbst meldete eine brisante Nebentätigkeit mehr als ein Jahr lang nicht – ohne spürbare Folgen. Von Martin Reyher

Verschiedenes

via Recherchen von abgeordnetenwatch.de https://www.abgeordnetenwatch.de/

June 9, 2025 at 06:56AM

·abgeordnetenwatch.de·
Julia Klöckner und der exklusive Lobbyclub
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?

ARD-Doku »Robert Lembke - Wer bin ich?«: Welches Nazischweinderl hätten’s denn gern?

https://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-doku-robert-lembke-wer-bin-ich-welches-nazischweinderl-haettens-denn-gern-a-b564233b-bd2c-4665-9ef0-4818fd339fe4

Mit »Was bin ich?« wollte er das Nachkriegsdeutschland unterhalten und zusammenbringen. Ein Dokudrama zeichnet nach, welchen persönlichen Preis Robert Lembke für sein Langzeitprojekt zahlen musste.

Verschiedenes

via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

June 8, 2025 at 09:38AM

·spiegel.de·
ARD-Doku Robert Lembke - Wer bin ich?: Welches Nazischweinderl hättens denn gern?
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus

Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus

https://www.appgefahren.de/regenschirm-tolle-gratis-app-gibt-minutengenaue-regenwarnungen-aus-380117.html

Am vergangenen Wochenende war es keine schlechte Idee, einen Regenschirm dabeizuhaben – oder angesichts der teils schweren Gewitter und Regengüsse am besten gleich ganz in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Wer trotzdem raus ins schlechte Wetter muss, kann mit der App Regenschirm (App Store-Link) vom Berliner Entwickler Niels Lohmann zumindest Schlüsse ziehen, ob es Regenbekleidung und -schirm benötigt oder nicht.

Regenschirm lässt sich kostenlos aufs iPhone und iPad herunterladen, verzichtet bislang erfreulicherweise komplett auf jegliche In-App-Käufe, Werbung oder Abonnements, und bezieht die eigenen Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst, vom Umweltbundesamt und vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung. Der Download von Regenschirm ist 16 MB groß und benötigt iOS/iPadOS 18.0 oder neuer auf dem Gerät. Nach der Installation kann die Anwendung komplett in deutscher Sprache genutzt werden.

Die neu im App Store erhältliche Wetter-App sieht sich als Regenradar- und Regen-Warn-Dienst, und bietet daher nach dem ersten Start an, über die Ortungsdienste sowohl den aktuellen Standort freizugeben, als auch Benachrichtigungen bei anstehendem Regen zu versenden. Neben dem per GPS aktuell ermittelten Standort können auch noch manuell weitere Orte hinzugefügt werden, und auf der Hauptseite von Regenschirm mit einfachen Wischgesten zwischen ihnen hin- und her gewechselt werden.

In der in einem modernen Layout mit lila Farbakzenten gehaltenen Anwendung gibt es direkt auf der Startseite ein präzises Regenradar für die aktuelle Position, das laut Entwickler „minutengenaue Vorhersagen für die nächsten 60 Minuten“ treffen soll. Neben der Regenvorhersage für die nächsten zwei Stunden gibt es auch weiterführende Vorhersagen für die nächsten sieben Tage und einen kleinen Kartenausschnitt mit der aktuellen Windrichtung sowie möglichen anstehenden Regengebieten.

Viele Detailinfos, Kartenansicht und Widgets

Scrollt man auf der Übersichtsseite des jeweiligen Ortes weiter nach unten, finden sich auch weitere Informationen zur aktuellen Wetterlage. Neben Waldbrandgefahr und Bodenfeuchte gibt es auch Parameter für Luftqualität, UV-Index, Hitzetrend, zur gefühlten Temperatur und Biowetter. Für Personen mit Pollenallergie interessant sind vor allem die Informationen zur aktuellen Pollenbelastung, die durch Antippen des Infopanels auch noch in eine Detailansicht umgewandelt werden kann. Dort finden sich dann die auslösenden Allergene wie aktuell beispielsweise Gräser und Roggen, sowie Hinweise zur zukünftigen Entwicklung. Auch zu den anderen aufgeführten Parametern lassen sich Detailseiten durch Antippen öffnen.

Zu den drei verfügbaren Tabs von Regenschirm am unteren Bildschirmrand gehört auch eine Kartenansicht, in der sich detailliert einsehen lässt, wann das nächste Regengebiet über den eigenen Standort hinweg zieht. Die Karte kann verschiedene Ebenen anzeigen, darunter auch den Bewölkungsgrad und den UV-Index, und ein eigener Button listet auf, welche Wetter-Radarstationen in Deutschland gerade außer Betrieb sind. Auch alle in Regenschirm gespeicherten Orte finden sich mit lila Punkten auf der Karte.

Die Anwendung wurde vom Entwickler Niels Lohmann für das iPhone, iPad und auch die Apple Watch optimiert und verfügt zusätzlich zu den drei Möglichkeiten des Abrufens sowie den optionalen Regenwarnungen per Push-Mitteilung auch über ein eigenes Widget, das sich für den schnellen Zugriff auf den Homescreen des Apple-Geräts legen lässt. Insgesamt macht Regenschirm einen hervorragenden, aufgeräumten Eindruck und liefert für das tägliche Wetter-Wohlbefinden viele Detailinfos. Von uns bekommt die komplett kostenlose Neuerscheinung daher eine absolute Download-Empfehlung.

‎Regenschirm (Kostenlos, App Store) →

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Technologie

via appgefahren.de https://www.appgefahren.de/

June 2, 2025 at 01:27PM

·appgefahren.de·
Regenschirm: Tolle Gratis-App gibt minutengenaue Regenwarnungen aus
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle

Gewaltbereite AfD-Politiker*innen: Viele, viele Einzelfälle

https://taz.de/Gewaltbereite-AfD-Politikerinnen/!6089080/

Diese unvollständige Chronik ist in Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen von Betroffenen rechter Gewalt sowie durch Auswertungen von Polizeimeldungen und Presseberichten entstanden. Überregional ist den vernetzten Beratungsstellen längst aufgefallen, dass die Gewaltbereitschaft von AfD-­Po­li­ti­ke­r*in­nen seit mehreren Jahren zugenommen hat – analog zur Radikalisierung der Partei.

Für Angegriffene stelle dies eine besondere Belastung dar: „Denn sie wissen, dass die Tä­te­r*in­nen von einem breiten Un­ter­stüt­ze­r*innen-Netzwerk und der Logistik einer rechtsextremistischen Partei profitieren“, wie Heike Kleffner vom Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sagt. Zudem fühlten sich viele Angegriffenen vom Rechtsstaat im Stich gelassen – aufgrund von jahrelang verschleppten Verfahren, Täter-Opfer-Umkehr sowie einer Entpolitisierung und Verharmlosung von Angriffsfolgen durch Staatsanwaltschaften und Justiz. Das schwäche das Sicherheitsgefühl von Betroffenen und das Vertrauen in den Rechtsstaat. Betroffen seien insbesondere Journalist*innen, politische Geg­ne­r*in­nen und Personen, die der AfD nicht deutsch genug sind.

Keine andere Partei fällt derart mit Gewalttaten auf. Konsequenzen zieht die Partei höchstens nach öffentlichem Druck.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Februar 2025, Borgsdorf, Brandenburg

Ein AfD-Ortsvorsitzender stößt an einem Wahlkampfstand einen Mann zu Boden. Als dieser versucht aufzustehen, schubst er ihn erneut zu Boden. Die AfD behauptete, selbst überfallen worden zu sein, ein Video belegt allerdings den Angriff des AfD-Politikers.

Februar 2025, Gifhorn, Niedersachsen

Eine gehbehinderte Rentnerin und Teilnehmerin einer Demo gegen die AfD erstattet Strafanzeige gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Marzischewski-Drewes. Der AfD-Abgeordnete habe die 73-jährige Gehbehinderte gegen eine Wand gedrückt und gewürgt. Zuvor habe sie versehentlich eine Deutschlandfahne abgeknickt, mit der sie ein Teilnehmer einer AfD-Kundgebung bedrängt habe.

Februar 2025, Hergatz, Allgäu, Bayern

Bei Protesten gegen einen monatlichen AfD-­Stammtisch des Bundestagsabgeordneten Rainer Rothfuß greifen AfD-­An­hän­ge­r*innen nach Rangeleien Protestierende an: Ein Demoteilnehmer erstattet Anzeige gegen einen Kreisvorstand wegen gefährlicher Körperverletzung nach Fausthieben, Fußtritten und dem Einsatz von Pfefferspray. Die AfD hängte danach ein Banner am Ortseingang auf – Aufschrift: „Wir vergessen nicht“.

Januar 2025, Strausberg, Brandenburg

Laut Zeu­g*in­nen bedroht ein AfD-Stadtratsverordneter Nikolai S. bei einem Auschwitz-Gedenken am 27. Januar in Strausberg mehrere Teilnehmer mit einem Klappmesser. Zuvor gab es laut Teil­neh­me­r*in­nen von mehreren AfD-Stadtverordneten Drohungen sowie Störungen und Zwischenrufe bei der Gedenkrede. Der Staatsschutz ermittelt zunächst. Dann aber liegt das Verfahren zunächst monatelang bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) in der falschen Abteilung, wie sich nach taz-Anfrage herausstellt. Jetzt würde ermittelt in der Abteilung für politische Strafsachen, heißt es, die politische Dimension sei erst jetzt erkannt worden. Einen aktuellen Stand könne man aber erst nächste Woche melden.

August 2024, Nordrhein-Westfalen

Das Urteil gegen den Chef der Jungen Alternative, Felix Cassel, ist rechtskräftig. Der AfD-Bezirksverordnete in Bonn ist 2019 mit einem Auto in eine Gruppe von Ge­gen­de­mons­tran­t*in­nen gefahren und fuhr dabei einen Mann an. Cassel bekommt wegen gefährlicher Körperverletzungen, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Unfallflucht sieben Monate Haft auf Bewährung, muss die Verfahrenskosten tragen und Schmerzensgeld zahlen.

Juli 2024, Freiburg, Baden-Württemberg

Zweitinstanzliches Urteil gegen den AfD-Gemeinderatskandidaten Robert H. Laut Urteil hat er mit Pfefferspray zunächst zwei Jugendliche angegriffen, die ihn als „Fascho“ beschimpfen. Danach attackierte er einen 63-Jährigen und eine 52-Jährige, die den Jugendlichen zur Hilfe kamen. Zunächst versprüht H. auch gegen sie Pfefferspray, dann sticht er mit einem Messer in den Brust­bereich des 63-Jährigen. Das Urteil: 120 Tagessätze à 10 Euro. Den Messerangriff wertete das Landgericht als Notwehr.

Juni 2024, Essen, Nordrhein-Westfalen

Der AfD-Kommunalpolitiker Stefan Hrdy spuckt am Rande von Blockadeversuchen beim AfD-Parteitag einer SPD-Politikerin ins Gesicht. Später lässt er sich in Demoteilnehmer fallen und beißt einem Mann ins Bein. Zunächst inszeniert sich Hrdy als Opfer und spricht von Notwehr. Ein Video von der Szene zeigt jedoch: Hrdy geht bewusst in Richtung der Demonstrant*innen, lässt sich fallen und beißt dann dem Mann in den Unterschenkel. Später lässt er sich von der Partei als „Zeckenbeißer von Essen“ feiern und scherzt darüber, dass der Demonstrant ein „bisschen Pfeffer gebraucht“ hätte.

AfD-Politiker Stefan Hrdy auf dem Landesparteitag in NRW

Foto: Christoph Reichwein/dpa/picture alliance

Juni 2024, Schwäbisch-Hall, Baden-Württemberg

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellt nach 12-monatigen Ermittlungen das Verfahren gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Udo Stein ein. Sie ermittelte, weil er Gäste einer Shisha-Bar mit einer Softair-Waffe bedroht haben soll. Ihm wurde Hausfriedensbruch, Verstoß gegen das Waffengesetz, versuchte Körperverletzung und Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Bei den Ermittlungen wurden auch seine Privat- und Büroräume durchsucht. In seinem Landtagsbüro fanden die Polizei dabei ein Messer und Munition. Bei ihm zu Hause ganze 11 Langwaffen, 3 Softair-Waffen und mehr als 1.000 Schuss Munition. Als Jäger war Stein berechtigt, Waffen zu besitzen.

Die Ermittlungen wurden auch eingestellt, weil Stein nach dem Vorfall in der Shisha-Bar zwischenzeitlich in einer psychiatrischen Klinik untergebracht war. Damit konnte eine Schuldunfähigkeit nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Nach seiner Entlassung aus der Psy­chia­trie wurden im Landtag von Baden-Württemberg die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren: Stein durfte das Parlament nur nach einer Sicherheitskontrolle mit Körperscanner betreten, galt der Polizei als „hochgefährlich“ – sie erhöhte ihre Präsenz in und um den Landtag und stufte den Schutz des Ministerpräsidenten hoch.

April 2024, Berlin

AfD-Bezirksverordneter Kai Borrmann wird drei Jahre nach einem rassistischen Angriff auf eine schwarze Musikjournalistin rechtskräftig verurteilt. Der AfD-Politiker beschimpft eine schwarze Musikjournalistin erst als „N***r“ und schlägt ihr ins Gesicht und beißt ihr in den Arm. Er bekommt eine Geldstrafe zur 180 Tagessätzen à 60 Euro. Die Berufung bleibt erfolglos.

Februar 2024, Sammarei, Bayern

AfD-Stadtrat Robert Schregle drängt einen freien Journalisten laut dem Recherche-Portal „radikal trivial“ bei der Gründung eines Vereins gewaltsam aus dem Saal. Er schubst ihn derart, dass dieser sich demnach am Sprunggelenk verletzt. Schirmherr der Veranstaltung ist ein Landtagsabgeordneter der AfD.

September 2023, Sachsen

Das Landgericht Dresden bestätigt ein Urteil gegen ehemaligen AfD-Landesvorstand und den suspendierten JVA-Beamten Daniel Zabel. Er ist wegen rassistischer Misshandlungen eines tunesischen Häftlings im Juli 2018 verurteilt worden und bekommt wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt 16 Monate auf Bewährung. In einer Chatgruppe hatte er und andere Wächter mit den Misshandlungen geprahlt. Sie hatten Gefangene zu Boden gebracht, geschlagen und getreten. Aufgeflogen waren die Misshandlungen, nachdem Zabel einen Haftbefehl illegalerweise verbreitet hatte. Bei den Ermittlungen wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen fielen bei der Auslesung seines Handys auch die Misshandlungen in der JVA auf.

März 2023, Bayern

Der AfD-Landtagsabgeordnete Ralf Stadler filmt sich selbst dabei, wie er auf einer Zugfahrt von München nach Passau versucht, nicht weiße Personen bei einem Halt aus dem Zug zu stoßen. Zuvor hat er sie als „Pack“ beschimpft. Ein Vorermittlungsverfahren gegen Stadler wird eingestellt.

Mittlerweile soll Stadlers Immunität erneut aufgehoben werden, weil er Daten aus einem Asylbescheid veröffentlicht hat und Migranten als „Pack“ und „Messerstecher“ beschimpft hat, zudem habe Bilder einer brutalen Hinrichtung im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg geteilt haben. ­Stadler bezeichnete die Vorwürfe als „lachhaft“.

Seine Immunität wurde bereits wegen Volksverhetzung und wegen eines manipulierten Fotos bei Facebook aufgehoben, die Generalstaatsanwaltschaft hatte deswegen Strafbefehle erlassen.

Ralf Stadler (AfD) als Störer im Bayerischen Landtag

Foto: Matthias Balk/dpa/picture alliance

Januar 2023, Baden-Württemberg

Das Oberlandesgericht Karlsruhe verwirft die Revision gegen den ehemaligen Freiburger AfD-Stadtrat und Neonazi-Anwalt Dubravko Mandic. Der war im Jahr 2022 wegen gefährlicher Körperverletzung zu sieben Monaten und einem Jahr Bewährung verurteilt worden.

Er hatte einem Fahrradfahrer mit Tier-Abwehrspray ins Gesicht gesprüht. Der Radfahrer wollte zwei Jugendlichen helfen, die Mandic festhielt, weil diese AfD-Plakate beschädigt hätten. Mittlerweile ist Mandic nicht mehr in der AfD.

Dubravko Mandic in Auseinandersetzung mit Journalisten im Bayerischen Greding

Foto: Sachelle Babbar/imago

Dezember 2022, Brandenburg

Der AfD-Gemeindevertreter Marcel Donsch wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte in einem Fall von Selbstjustiz mit zwei weiteren Verurteilten einen Mann, dem er Stalking gegenüber einer Bekannten vorwarf, entführt und misshandelt. Der AfD-Ge­mein

·taz.de·
Gewaltbereite AfD-Politikerinnen: Viele viele Einzelfälle
Banksy: Neues Kunstwerk in Marseille - Leuchtturm mit Ich-Botschaft
Banksy: Neues Kunstwerk in Marseille - Leuchtturm mit Ich-Botschaft

Banksy: Neues Kunstwerk in Marseille - Leuchtturm mit Ich-Botschaft

https://www.spiegel.de/kultur/banksy-neues-kunstwerk-in-marseille-leuchtturm-mit-ich-botschaft-a-245208d9-de10-481a-baad-6ba9c1761a33

Zahlreiche Menschen posieren neben dem Kunstwerk

Das schablonenhafte Abbild des Leuchtturms in der Rue Félix-Fregier im siebten Arrondissement der Hafenstadt wirkt dabei wie die Verlängerung des Schattens eines Pollers, der auf dem Bürgersteig vor der betreffenden Mauer steht. Zahlreiche Menschen posierten bereits für ein Foto neben dem Kunstwerk des mysteriösen Street-Art-Künstlers. Der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan, reagierte mit einem Kommentar auf den Instagram-Post von Banksy auf die Entdeckung: »Marseille x Banksy«, schrieb er und fügte ein Flammen-Emoji hinzu.

Verschiedenes

via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

May 31, 2025 at 01:15PM

·spiegel.de·
Banksy: Neues Kunstwerk in Marseille - Leuchtturm mit Ich-Botschaft
11-jährige Influencerin in Gaza getötet: Ein Leuchtfeuer ausgelöscht
11-jährige Influencerin in Gaza getötet: Ein Leuchtfeuer ausgelöscht

11-jährige Influencerin in Gaza getötet: Ein Leuchtfeuer, ausgelöscht

https://taz.de/11-jaehrige-Influencerin-in-Gaza-getoetet/!6090912/

Berlin taz | „Gibt es etwas Schöneres als das Lächeln der Kinder von Gaza?“, schreibt am 15. Mai Yaqeen Hammad auf Arabisch an ihre damals rund 90.000 Follower auf Instagram. Dazu teilt sie ein Video, in dem sie und Dutzende andere Kinder in einem Zeltlager im belagerten Küstenstreifen klatschen, tanzen und singen. Eine Person in einem Super-Mario-Kostüm schießt eine Konfettikanone auf die jubelnde Menge. Es ist ein flüchtiger Moment der Freude in einem brutalen, 20-monatigen Krieg, der Gaza in Trümmern hinterlassen und Zehntausende Menschenleben gekostet hat. Das Video hat mehr als 25.000 Likes.

Am vergangenen Freitag wurde Hammad durch einen israelischen Luftangriff getötet, der ihr Familienhaus in Deir al-Balah im Zentrum Gazas traf. Am Montag wurde ihr Tod bekannt, wie mehrere internationale Medien bereits berichteten. Sie wurde 11 Jahre alt.

Die junge Palästinenserin wurde oft als „humanitäre Influencerin“ bezeichnet, sie hielt viele solcher Momente fest. Hammad dokumentierte ihr ehrenamtliches Engagement in Schulen und Küchen in den sozialen Medien, sie gab Überlebenstipps bei Bombardierungen und improvisierte Kochtipps für Menschen ohne funktionierende Gasherde. „Gaza: Nein zum Unmöglichen“, sagte sie.

Hammad ist eine von Dutzenden Kindern in Gaza, die alleine in den vergangenen Tagen ums Leben gekommen sind. Der Luftschlag ist Teil einer intensiven Angriffskampagne der israelischen Armee, um Premier Benjamin Netanjahus versprochenen „totalen Sieg“ im Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas zu liefern, die bis heute noch 58 Geiseln hält und nicht kapitulieren will. Viele Zivilistinnen und Zivilisten zahlen dafür den Preis. Seit Oktober 2023 sind in Gaza Tausende Kinder wie Hammad getötet worden.

Sie dokumentieren den Krieg selbst

Israel und Ägypten, die eine Grenze mit Gaza teilen, verwehren seit Kriegsbeginn internationalen Journalistinnen und Journalisten den Zugang zum Küstenstreifen. Deshalb dokumentieren Palästinenserinnen und Palästinenser den Krieg nahezu vollständig selbst. Manche arbeiten zusammen mit internationalen Medienorganisationen wie Reuters oder The New York Times, als Reporter oder Fotografen. Andere wie Hammad setzen auf Social-Media-Formate, die online Millionen Menschen erreichen.

Die palästinensischen Gebiete, zu denen Gaza zählt, sind auf Platz 163 von 180 der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen – wegen Druck von der israelischen Armee, der regierenden Fatah-Partei im Westjordanland sowie von Terrororganisationen wie der Hamas und Islamischer Dschihad in Gaza, „die für ein Klima der Repression“ sorgen. Seit Kriegsbeginn sind laut Reporter ohne Grenzen fast 200 Medienschaffende in Gaza getötet worden.

Yaqeen Hammads Instagram-Seite zeigt eine andere Seite von Gaza als die verheerenden Kriegsbilder, die in den Medien kursieren. Ihre Beiträge zeugen von Zusammenhalt, Solidarität und Hoffnung. In einem Video bereitet sie Frühstück für 2.500 Fastende während Ramadan vor, nachdem sie mit der NGO Ouena Collective mehr als 260.000 Dollar in Spenden gesammelt hatte. In einem weiteren Video verteilt sie Eisbecher an Kinder: „Gaza-Eis der Extraklasse“, schreibt sie dazu.

Yaqeen Hammad dokumentierte ihr Engagement in den sozialen Medien

Erst im März startete Yaqeen Hammad ihre Instagram-Seite. Unterstützt hat sie dabei ihr älterer Bruder Mohammad, ein humanitärer Helfer. Er soll sie nach und nach darauf vorbereitet haben, ihre Seite irgendwann selbst zu übernehmen, berichtet ein Journalist aus Rafah in Gaza auf der Social-Media-Plattform X.

Seit ihrem Tod hat Hammad mehr als 20.000 neue Follower. Unter ihren Videos sind Trauerbekundungen auf vielen Sprachen. Der palästinensische Fotojournalist Mahmoud Bassam, auch aus Gaza, schrieb auf X: „Ihr Leib mag verschwunden sein, aber ihr Einfluss bleibt ein Leuchtfeuer der Menschlichkeit.“

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

May 30, 2025 at 07:26AM

·taz.de·
11-jährige Influencerin in Gaza getötet: Ein Leuchtfeuer ausgelöscht
Völlig Lost: AfD-Politikerin will Helfer von Hamburg abschieben
Völlig Lost: AfD-Politikerin will Helfer von Hamburg abschieben

Völlig Lost: AfD-Politikerin will Helfer von Hamburg abschieben

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/afd-helfer-hamburg-abschieben/

Die verurteilte AfD-Politikerin Marie-Therese Kaiser rief auf dem rechtsextremen Nachrichtenportal X dazu auf, dem „Held von Hamburg“ als Dank dafür, die deutsche Messerangreiferin zu stoppen, ein „Gutschein für einen kostenlosen Rückflug“ zu übergeben. Damit überholt die Realität die Satire. Vor wenigen Tagen hat erst das Satiremagazin Postillon getitelt, dass die AfD die Abschiebung fordern würde.

Der „Held von Hamburg“ ist der 19-jährige Syrer, der zusammen mit einem Mann aus Tschetschenien und der Polizei-Streife die deutsche Messerangreiferin von Hamburg gestoppt hatte. Die psychisch auffällige Deutsche hatte zuvor 15 Personen mit dem Messer verletzt, 3 weitere erhielten Sturzverletzungen beim Weglaufen.

Die Polizei bestätigt in ihrer Pressemitteilung:

Durch das sofortige Eingreifen zweier couragierter Passanten sowie eingesetzter Kräfte der sogenannten „Quattro-Streife“ konnte die Tatverdächtige umgehend festgenommen und der Angriff unterbrochen werden.

Für die AfD ist das egal, nicht mal übermenschliche Taten können die Trennung in „Weiße“ und „die anderen“ für die AfD aufheben. Das zeigt: Die AfD verfolgt aktiv einen ethnischen Volksbegriff. Für sie können nur weiße Menschen Menschenwürde haben. Das widerspricht unserem Grundgesetz, in dem die Würde des Menschen für alle Menschen – auch nicht-Staatsbürger – gilt. Das sieht übrigens nicht nur der Verfassungsschutz und das Oberverwaltungsgericht in Münster so, sondern auch ein AfD-internes Gutachten.

Gesichert rechtsextrem – ihr eigenes Gutachten entlarvt die AfD

Im AfD-internen Gutachten steht:

Allerdings hält das Bundesverfassungsgericht auch „die Versagung jeglichen dauerhaften Aufenthaltsrechts für alle Personen, die nicht der ‚deutschen Volksgemeinschaft‘ angehören“ für unvereinbar mit der Menschenwürdegarantie.

Marie-Therese Kaiser liefert hier also erneut einen Beleg für den Rechtsextremismus der Partei und letztlich für ein mögliches Verbotsverfahren.

Grundgesetz gilt für alle Menschen

Das Grundgesetz gilt aber für alle Menschen gleichermaßen. Auch für Syrer, die keine übermenschlichen Heldentaten begehen. In Deutschland gibt es keinerlei Rechtfertigung, die Menschenwürde anzuzweifeln. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Menschen müssen nicht erst „Heldentaten“ begehen, um in Deutschland akzeptiert zu werden. Jede*r Schutzberechtigte muss hier ohne Wenn und Aber bleiben dürfen, alles andere wäre ebenso Ausgrenzung.

Ich halte die Betonung auf solche Aspekte für sehr kritisch, denn sie vermittelt: „Er ist gut für uns, weil er Menschenleben rettet – deshalb darf er bleiben und wird akzeptiert.“ Für viele ist das eine Form der Kompensation. Ich sage: Sowohl in positiven als auch in negativen Fällen sollte das keine Rolle spielen. Es ist nicht die Nationalität, die darüber entscheidet, ob sich jemand engagiert oder kriminell wird.

– Suraj Mailitafi

Die Polizei warnt auch davor, es selbst mit Messerangreifern aufzunehmen, stattdessen soll man: „wegrennen, um Hilfe rufen, dadurch alarmiert man auch die Umstehenden.“ Und rettet Leben, auch das eigene ist immer schützenswert.

Tatsächlich kommt es andauernd vor, dass Syrer oder andere Ausländer Terrortaten verhindern. Dieser Mitbürger aus dem Irak stoppte den islamistischen Angreifer auf den Rechtsextremisten Stürzenberger. Ein Mitbürger aus Somalia stoppte den Angreifer von Aschaffenburg. Ein Mitbürger aus Syrien rammte einen Messerstecher mit seinem Auto in Villach, Österreich und stoppte ihn dadurch. In London rettete ein Mitbürger aus Pakistan eine Mutter und ihr Kind vor einem Messerstecher. Ein Mitbürger aus Ghana nahm einem Messerangreifer in Hamburg die Waffe ab, sieben weitere wurden geehrt, weil sie den Angreifer mit Gegenständen beworfen hatten, um ihn an der Flucht zu hindern. Die widerlichen Deutschlandhasser aus der AfD würden all diese Mitbürger abschieben.

AfD lügt über Helfer von Hamburg

Sollen wir solche Fälle von Zivilcourage mit der Herkunft in Zusammenhang bringen? Wo doch die Herkunft weder mit guten noch schlechten Taten irgendetwas zu tun hat? Leider müssen wir es hier tun, denn die AfD und ihre Online-Propagandisten verbreiten Lügen und Fakes über den Helfer von Hamburg. Faktenchecks zeigen, dass die Medien nur echte Fotos des Helfers verwendeten.

Hier verbreitet ein AfD-Lokalpolitiker einen KI-Fake über den Helfer von Hamburg.

AfD wird nie aufhören mit der Hetze

Seit Jahrzehnten sinkt die Mordrate in Deutschland. Die größten Massenmörder der letzten Jahre waren Nils, der Krankenpfleger, der dutzende Senioren ermordete, und Andreas, der Pilot des Germanwings-Crashs, der das Flugzeug absichtlich in einen Berg steuerte.

Was sich verändert hat, ist der Medienkonsum. Früher war die Kriminalität vor allem eine Sache für Lokalblätter, die über lokale Kriminalität berichteten. Heute berichten Medien das, was Klicks bringt – und das sind Messerangriffe. Und fast ausschließlich die von Ausländern – oder Deutschen mit Migrationshintergrund. Straftaten von der Mehrheit der Deutschen oder andere Gewaltkriminalität wird kaum berichtet.

Die AfD nutzt das aus, um aktiv kämpferisch Lügen über das politische System in Deutschland zu verbreiten, wie hier ein AfD-Kreisrat im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises.

Vor genau solchen Aussagen warnt das eigene Gutachten der AfD, das die Partei vor einer Einstufung als rechtsextrem schützen sollte:

Pauschale Negativurteile über die „Altparteien“, über die „politische Klasse“ oder über die Medien („Lügenpresse“) sollten vermieden werden, sofern nicht bestimmte Aussagen tatsächlich für die angesprochene Gesamtheit zutreffen. (Quelle)

Ein AfD-MdL sieht sogar Selbstjustiz und Bürgerkrieg als mögliche Folgen:

Die AfD verbreitet planvoll und auf allen Ebenen der Partei Lügen, um das Narrativ zu untermauern, dass nur weiße Deutsche „echte“ Deutsche sein können. Und alle anderen seien eine Gefahr – unsere Mitbürger, Kollegen, Nachbarn, Freunde. Ein direkter Angriff auf die Menschenwürde und das politische System.

Ist die AfD ein hoffnungsloser Fall?

Erkennbar bei dieser Recherche war, dass viele hochrangige AfD-Politiker fast gar nichts zu den Vorfällen in Hamburg gesagt haben. Das passt dazu, dass der Parteivorstand die Mitglieder zur „Mäßigung“ bei öffentlichen Äußerungen aufruft. Alle Beispiele haben wir also TROTZ eines expliziten strategischen „Schweigens“ der AfD Spitzen gefunden. Dazu kommt, dass es massive Lügenkampagnen des propagandistischen Vorfelds der AfD gab, das eben von der AfD mit Steuergeldern unterstützt wird.

Es zeigt, dass die AfD-Spitzen durchaus Angst vor einem möglichen Verbotsverfahren und dem damit verbundenen Verlust unserer Steuergelder haben. Gleichzeitig hat aber offenbar der Vorstand der AfD entweder die Kontrolle über die Partei und das propagandistische Vorfeld verloren, oder aber fährt bewusst eine Strategie der Selbstverharmlosung. Das zeigt, dass die Prüfung eines AfD-Verbots jetzt endlich beginnen muss!

Titelbild: Canva, Screenshots

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Verschiedenes

via Volksverpetzer https://www.volksverpetzer.de/

May 28, 2025 at 05:09PM

·volksverpetzer.de·
Völlig Lost: AfD-Politikerin will Helfer von Hamburg abschieben
Arbeitszeitdebatte: Einfach nur unverschämt
Arbeitszeitdebatte: Einfach nur unverschämt

Arbeitszeitdebatte: Einfach nur unverschämt

https://netzpolitik.org/2025/arbeitszeitdebatte-einfach-nur-unverschaemt/

Wir sollten uns diese übergriffige Arbeitszeit- und Faulheitsdebatte nicht aufdrängen lassen. Stattdessen müssen Millionäre und Milliardäre durch die Vermögensteuer endlich wieder verhältnismäßig und angemessen am Gemeinwesen beteiligt werden. Ein Kommentar.

So sieht uns die Union. (Symbolbild) – Public Domain Pieter Bruegel der Ältere / Hieronymus Cock

Wir arbeiten alle zu wenig, sagt ein arbeitgebernahes Wirtschaftsinstitut und die Union samt dem Blackrock-Kanzler wird nicht müde zu betonen, dass wir alle fleißiger und effizienter sein sollen. Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance könnten wir angeblich den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten, sagt Merz. Man könnte auch übersetzen: „Ihr seid alle zu faul“.

Hintergrund ist, dass die schwarz-rote Koalition den Achtstundentag schleifen und durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzen will. Das ist ein Angriff auf eine der wichtigsten Errungenschaften der Arbeiter:innenbewegung – schon mehr als 100 Jahre gilt die tägliche Begrenzung der Arbeitszeit in Deutschland. Dabei gibt es heute schon zahlreiche Ausnahmen vom Achtstundentag. Mit dieser nächsten Aufweichung möchte die Union die Türe aufstoßen zur weiteren Deregulierung der Arbeit. Es geht um nicht weniger als die Wegnahme mühsam erkämpfter Rechte.

Doch die Union macht sich mit ihrer unverschämten Arbeitszeit- und Faulheitsdebatte gerade keine Freund:innen. Es brodelt. Über Parteigrenzen hinweg. Zu Recht. Denn seit 1997 ist in Deutschland die Vermögensteuer ausgesetzt, Reiche werden immer reicher, die Ungleichheit wird größer. In Europa ist Deutschland eines der Länder mit der ungleichsten Verteilung der Vermögen. Das kann man ändern, wenn man will.

Wo bleibt eigentlich die Vermögensteuer?

Vielleicht sollten die Reichen und Überreichen erst einmal angemessen und verhältnismäßig zum Wohlstand des Gemeinwesens und damit aller Menschen beitragen, bevor wir uns von den wirtschafts- und reichtumsnahen Lobbyorganisationen und Parteien vorwerfen lassen müssen, dass wir auf der faulen Haut liegen würden.

Über wessen Wohlstand reden wir eigentlich? Vermutlich nicht über den der arbeitenden Leute, die mit der Kinderbetreuung jonglieren, während die Reichen, Überreichen und deutschen Oligarchen weiterhin von der Besteuerung ihrer Vermögen verschont sind und beim Vererben von Unternehmen weitreichende Ausnahmen gelten?

Was ist eigentlich mit der Besteuerung von Automatisierungsgewinnen, die unsere Industrie in den letzten Jahren immer effizienter gemacht hat? Was mit einer arbeitsrechtlichen Regulierung der Künstlichen Intelligenz, die unsere Arbeitnehmerrechte schützt? Wo bleibt eigentlich die Digitalsteuer auf Big-Tech-Konzerne, die hier Milliardengewinne einfahren, aber praktisch keine Steuern zahlen? Diese Liste könnte man ewig weiterführen – und die Rolle der Digitalisierung ist dabei nicht zu unterschätzen.

Eine Ablenkungsdebatte

Nicht nur angesichts der bestehenden Ungleichheit ist es unser gutes Recht, dass wir eine Work-Life-Balance fordern und dass wir uns nicht noch mehr verausgaben, während unsere Mieten in den letzten Jahren unermesslich gestiegen sind und wir Urlaube streichen, damit wir uns das Leben in den Städten noch leisten können.

Die Forderung nach einer höheren Arbeitszeit wird noch unverschämter, wenn man sieht, dass gleichzeitig nichts für eine bessere Kinderbetreuung investiert wird und die sozialen Sicherungssysteme, die uns schützen sollen, wenn wir unsere Arbeit verlieren, nach dem Willen der Union immer weiter runtergeschraubt werden sollen. Gleichzeitig sehen wir, dass wegen der demographischen Entwicklung Arbeitskräfte fehlen, aber niemand mehr einwandern soll, weil die Rechtsradikalen den Diskurs dominieren. Das passt alles nicht zusammen.

Fleiß als Spaltkeil

Fleiß ist eine Kategorie, mit der wir gegeneinander ausgespielt werden sollen. Aber wenn wir schon über Fleiß und Leistung reden, dann können wir auch kontern mit der Frage, wo eigentlich der Fleiß und die Leistung derer ist, die mit ihrem Vermögen spekulieren können? Und wie das mit der Work-Life-Balance so ist, wenn man den deutschen Staat mit Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäften um dutzende Steuermilliarden betrügt? Die gleichen Leute malen übrigens Horrorszenarien an die Wand, dass ein, zwei oder drei Prozent jährliche Vermögensteuer gefährlich für Deutschland sein sollen.

Wir sollten uns wirklich nicht auf diese Arbeitszeit-Debatte einlassen. Stattdessen sollten wir ab jetzt einfach die ganze Zeit fordern, dass diejenigen, die viel haben, auch angemessen am Gemeinwesen beteiligt werden müssen. Um den Wohlstand des Landes zu erhalten. Für alle.

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May 26, 2025 at 02:00PM

·netzpolitik.org·
Arbeitszeitdebatte: Einfach nur unverschämt
Politisch motivierte Kriminalität steigt laut Statistik um 40 Prozent
Politisch motivierte Kriminalität steigt laut Statistik um 40 Prozent

Politisch motivierte Kriminalität steigt laut Statistik um 40 Prozent

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bilanz-politisch-motivierte-straftaten-dobrindt-innenministerium-100.html

Anstieg um 40 Prozent Rekordwert bei politisch motivierter Kriminalität

Stand: 20.05.2025 11:43 Uhr

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in Deutschland ist 2024 erneut erheblich gestiegen. Das Innenministerium und Bundeskriminalamt sehen dabei den Nahost-Konflikt und die Bundestagswahl als Treiber für viele Taten.

Die Zahl politisch motivierter Straftaten ist im vergangenen Jahr rasant gestiegen. Die Polizeibehörden von Bund und Ländern registrierten 2024 über 84.000 Taten und damit gut 40 Prozent mehr als 2023, wie eine heute veröffentlichte Bilanz des Bundeskriminalamts und Innenministeriums zeigt.

Damit sind die Zahlen das sechste Jahr in Folge gestiegen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte bei der Vorstellung der Statistik, Gründe für die Anstiege seien unter anderem die vergangene Bundestagswahl und der Nahost-Konflikt.

Hälfte der Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund

Zuwächse gab es in allen Bereichen, sowohl beim Antisemitismus (plus 20 Prozent) als auch bei Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit (34 beziehungsweise 29 Prozent). Ein Viertel der Vorfälle wurde im Internet registriert. Gewalttaten nahmen der Bilanz zufolge um 15 Prozent zu.

Die Hälfte der Vorfälle insgesamt wird dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Hier nahm die Zahl mit fast 50 Prozent auch am stärksten zu. Linksextreme waren für knapp zwölf Prozent verantwortlich. Auch Taten wegen "ausländischer" oder aus religiöser Ideologie nahmen zu.

Dobrindt sprach von einem extremen Anstieg der Zahlen. Er sei "getrieben durch die Polarisierung unserer Gesellschaft", aber auch durch einen zunehmenden Antisemitismus. Mit Blick auf die hohen Zahlen der rechtsextrem motivierten Straftaten sagte Dobrindt, die Regierung werde "den Kampf gegen Rechtsextremismus und politisch von rechts motivierte Straftaten weiter fortsetzen". Das gelte aber explizit für alle Bereiche der politisch motivierten Kriminalität gleichermaßen.

Straftaten im Kontext des Krieges in Nahost

In 6.236 Fällen wurde in der Eingangsstatistik der Polizei ein mutmaßlich antisemitisches Motiv aktenkundig. Von den insgesamt 7.328 politisch motivierten Straftaten, die die Polizei den Unterthemenfeldern "Israel" und "Palästina" zugeordnet hat, sah sie in 2.832 Fällen eine antisemitische Tatmotivation.

Ein großer Teil der 793 politisch motivierten Gewaltstraftaten, die im Kontext des Nahost-Konflikts polizeibekannt wurden, stand in Zusammenhang mit Demonstrationen und Protestaktionen - darunter 111 Fälle von Landfriedensbruch und 385 Widerstandsdelikte.

Propagandadelikte machen Großteil der Straftaten aus

Differenziert nach Art der Taten machen mit 37 Prozent die Propagandadelikte den größten Teil aus. Darunter fallen etwa das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole wie NS-Zeichen oder von verbotenen Extremisten-Organisationen. Auch hier kommen die mit Abstand meisten Taten aus dem rechtsextremen Lager. Den zweitgrößten Anteil (21 Prozent) machen Sachbeschädigungen aus, es folgen Beleidigungen und Volksverhetzung.

Die Zahl extremistisch motivierter Straftaten war zuletzt bereits auf einen Höchstwert gestiegen. 2023 wurden mehr als 60.000 Fälle registriert, die meisten waren rechtsextrem motiviert. Auch die rechtsextrem motivierten Gewaltdelikte und Straftaten gegen Flüchtlinge hatten damals stark zugenommen.

Beratungsstellen: Täglich neun rechtsextrem motivierte Angriffe

Vor der neuen Bilanz von BKA und Innenministerium stellte der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und das Deutsche Institut für Menschenrechte ebenfalls eine Statistik für 2024 vor. Demnach wurde im vergangenen Jahr ein drastischer Anstieg der Zahl der Fälle und Betroffenen registriert.

Die nichtstaatlich organisierten Stellen in zwölf Bundesländern verzeichneten 3.453 Angriffe mit 4.861 Betroffenen, darunter neun Todesopfer bei Brandanschlägen und Messerangriffen, wie Judith Porath, Vorstandsmitglied vom Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt mitteilte. Das sei ein alarmierender Anstieg, sagte Porath. Im Durchschnitt bedeute dies, dass täglich neun rechtsextrem motivierte Angriffe erfolgten.

Die Beratungsstellen sind in 12 von 16 Bundesländern vertreten, wobei in den vergangenen Jahren die Zahl der vertretenen Länder stetig zugenommen hat. Die Bilanzen der Vorjahre sind damit nur bedingt mit der aktuellen vergleichbar. 2023 zählten die damals elf Beratungsstellen 2.589 rechte Angriffe. Bis heute nicht in der Statistik vertreten sind Niedersachsen, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Bremen.

Forderung nach mehr Engagement des Innenministers

Motiv der Angriffe ist Porath zufolge in den meisten Fällen Rassismus. Einen Anstieg verzeichneten die Berater bei den Angriffen auf politische Gegnerinnen und Gegner sowie aus antisemitischen und queerfeindlichen Motiven. Zugenommen haben laut Porath auch Angriffe auf Kinder und Jugendliche. 2024 wurden demnach fast 700 Minderjährige Ziel rechtsextremer Beleidigungen, Bedrohungen und Übergriffe.

Die Täter kommen Porath zufolge aus allen Altersgruppen und sind weit überwiegend männlich. Auch auf Seite der Betroffenen überwiege der Anteil von Männern, Übergriffe auf Frauen nähmen in einigen Bundesländern aber zu.

Porath beklagte, dass die Strafverfolgungsbehörden rassistische Tatmotive oftmals nach wie vor nicht erkennen würden und forderte an dieser Stelle mehr Engagement von Innenminister Dobrindt. Wo Fehler in der polizeilichen Arbeit und Bewertung rechtsextremer Gewalttaten gemacht würden, müsse dies "abgestellt werden", sagte sie. Zudem verlangte sie einen besseren Opferschutz und ein "realistischeres" offizielles Lagebild.

Verschiedenes

via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 20, 2025 at 11:45AM

·tagesschau.de·
Politisch motivierte Kriminalität steigt laut Statistik um 40 Prozent
The making of Apple TVs Murderbot
The making of Apple TVs Murderbot

The making of Apple TV’s Murderbot

https://arstechnica.com/culture/2025/05/the-making-of-apple-tvs-murderbot/

In the mood for a jauntily charming sci-fi comedy dripping with wry wit and an intriguing mystery? Check out Apple TV's Murderbot, based on Martha Wells' bestselling series of novels The Murderbot Diaries. It stars Alexander Skarsgård as the titular Murderbot, a rogue cyborg security (SEC) unit that gains autonomy and must learn to interact with humans while hiding its new capabilities.

(Some minor spoilers below, but no major reveals.)

There are seven books in Wells' series thus far. All are narrated by Murderbot, who is technically owned by a megacorporation but manages to hack and override its governor module. Rather than rising up and killing its former masters, Murderbot just goes about performing its security work, relieving the boredom by watching a lot of entertainment media; its favorite is a soap opera called The Rise and Fall of Sanctuary Moon.

Murderbot the TV series adapts the first book in the series, All Systems Red. Murderbot is on assignment on a distant planet, protecting a team of scientists who hail from a "freehold." Mensah (Noma Dumezweni) is the team leader. The team also includes Bharadwaj (Tamara Podemski) and Gurathin (David Dastmalchian), who is an augmented human plugged into the same data feeds as Murderbot (processing at a much slower rate). Pin-Lee (Sabrina Wu) also serves as the team's legal counsel; they are in a relationship with Arada (Tattiawna Jones), eventually becoming a throuple with Ratthi (Akshay Khanna).

As in the books, Murderbot is the central narrator, regaling us with his observations of the humans with their silly ways and discomfiting outbursts of emotion. Mensah and her fellow scientists were forced to rent a SEC unit to get the insurance they needed for their mission, and they opted for the cheaper, older model, unaware that it had free will. This turns out to be a good investment when Murderbot rescues Bharadwaj from being eaten by a giant alien worm monster—losing a chunk of its own torso in the process.

Technologie

via Ars Technica - All content https://arstechnica.com

May 19, 2025 at 07:15PM

·arstechnica.com·
The making of Apple TVs Murderbot
Was im AfD-Gutachten steht (und was nicht)
Was im AfD-Gutachten steht (und was nicht)

Was im AfD-Gutachten steht (und was nicht)

https://correctiv.org/aktuelles/debatte-um-afd-verbot/2025/05/15/was-im-afd-gutachten-steht-und-was-nicht/

Das AfD-Gutachten liegt vor. Wir haben es geprüft und halten den Leak für echt.

Neu ist die Fülle an Belegen. Auf über 1000 Seiten analysiert der Verfassungsschutz die vergangenen vier Jahre im Detail. Dessen Fazit: Die AfD ist gesichert rechtsextrem.

Das Gutachten nennt etwa 350 AfD-Abgeordnete und weitere Personen aus ihrem Umfeld, darunter Erika Steinbach von der Desiderius-Erasmus-Stiftung und den rechtsextremen Aktivisten Martin Sellner. Es werden auch Personen mit Vor- und Nachnamen genannt, die keine öffentlichen Ämter bekleiden, darunter einfache AfD-Mitglieder.

Wie das Gutachten geleakt wurde

Am 2. Mai erklärte der Verfassungsschutz per Pressemitteilung die AfD als gesichert rechtsextrem, ohne Belege zu veröffentlichen. Die AfD klagte dagegen und erhielt am 9. Mai Einsicht in das 1000-seitige Gutachten.

Derzeit gilt eine Stillhalte-Vereinbarung: Der Verfassungsschutz schweigt öffentlich, bis das Gericht im Eilverfahren entscheidet.

Am 13. Mai gelangte das vollständige Gutachten über mehrere Medien an die Öffentlichkeit.

Gutachten: Die AfD ist heute professioneller, populärer und homogener

Vor einigen Jahren sah der Verfassungsschutz noch gemäßigte Kräfte in der AfD, die sich von verfassungsfeindlichen Gedanken distanzieren könnten. Doch das sei nicht geschehen, obwohl die Partei wusste, dass sie beobachtet wird.

Im Gegenteil: Der Verfassungsschutz schlussfolgert, dass es aktuell keine nennenswerten Kräfte mehr in der Partei gibt, die zu einem rechtskonservativen Kurs zurückkehren wollen. Verfassungsfeindliche Ziele prägen demnach inzwischen den Charakter der AfD.

Die AfD ist laut Verfassungsschutz heute professioneller und ihre Leute agieren linientreuer als beim vorigen Gutachten von 2021.

Die AfD ist laut Verfassungsschutz völkisch und muslimfeindlich

Für die Einstufung als rechtsextrem sind laut Verfassungsschutz in diesem Fall zwei Aspekte entscheidend: völkisches Denken und Muslimfeindlichkeit. Beides ist aus Sicht der Verfassungsschützer klar belegt.

Das bedeutet: Wer heute in der AfD aktiv ist, bewegt sich demnach in einer Partei, die zwei zentrale Ansichten verbreitet: Menschen mit Migrationsgeschichte seien Deutsche „zweiter Klasse“. Und: Muslime seien gefährlich und gehörten nicht zu Deutschland. Beides widerspräche dem Grundgesetz, wonach alle Staatsbürger gleich sind, unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Herkunft.

Starker Verdacht auf Demokratiefeindlichkeit bei der AfD

Die Verfassungsschützer haben geprüft, wie die AfD zu Demokratie und Rechtsstaat steht. Das Ergebnis: Es bestehe ein „starker Verdacht“ auf Demokratiefeindlichkeit, doch eine verfassungsrechtlich relevante Einstellung lasse sich nicht erhärten.

In der AfD kursiere die Erzählung, Deutschland sei fremdgesteuert – etwa durch die USA, „globale Eliten“ oder eine „Deutschland GmbH“. Politiker anderer Parteien würden teils als „Marionetten“ fremder Mächte verächtlich gemacht. Solche Aussagen gelten als demokratiefeindlich, da sie das Vertrauen in die Demokratie untergraben sollen.

Wenig Belege für Antisemitismus in der AfD

Der Verfassungsschutz sieht „vergleichsweise wenig Anhaltspunkte“ für verfassungsfeindliche Tendenzen in Bezug auf den Rechtsstaat. Nur teilweise behaupteten AfD-Funktionäre, dass beispielsweise Gerichte nicht unabhängig seien.

Auch Antisemitismus spielt laut Verfassungsschutz keine zentrale Rolle in der AfD, obwohl versteckte antisemitische Narrative rund um vermeintliche „Globalisten“ existieren.

Gutachten: Keine Abkehr von der „Jungen Alternative“

Die Einschätzung als „gesichert rechtsextrem“ stützt sich im Kern also auf zahlreiche Belege für völkische und islamfeindliche Äußerungen. Beide Aspekte sind laut Verfassungsschutz gut dokumentiert.

Auffällig ist die Bewertung der „Jungen Alternative“. Die AfD trennte sich im Januar öffentlichkeitswirksam von ihrer rechtsextremen Parteijugend. Die Verfassungsschützer bleiben skeptisch und sehen keine tatsächliche Abkehr von den verfassungsfeindlichen Zielen der Jungen Alternative.

Bild: Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE / picture alliance

Wie der Verfassungsschutz arbeitet

Die Verfassungsschützer stützen ihre Analyse offenbar auf öffentliche Aussagen von AfD-Funktionären. Das Gutachten nennt keine geheimen Quellen, sondern verweist größtenteils auf Facebook- und X-Beiträge, YouTube-Videos, Interviews und Bücher. Ein Beispiel für die Arbeitsweise der Verfassungsschützer ist die Untersuchung des Begriffs „Remigration“.

Anhand von etwa 100 Zitaten zeigen die Verfassungsschützer, wie Mandatsträger der AfD den Begriff verwenden – in Ortsgruppen, Landesverbänden, in sozialen Medien, in TV-Duellen und in ihrem Mitgliedermagazin.

Am Ende ziehen die Verfassungsschützer ein klares Fazit: Die AfD nutzt das Schlagwort „Remigration“, um die „systematische Abschiebung bestimmter Bevölkerungsgruppen“ ohne Einzelfallprüfung zu fordern.

Björn Höcke versuche zwar, seine „wahren Absichten“ aus „taktischen Motiven“ zu verschleiern, doch die AfD-Spitze distanziere sich nicht überzeugend von diesem Verständnis des Begriffs.

Folgen für ein mögliches AfD-Verbot

Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch führt nicht automatisch zu einem Verbot der Partei. Dafür gelten hohe Hürden. Das Bundesverfassungsgericht hätte darüber in einem aufwändigen Verfahren zu entscheiden – vorher müsste der Bundestag, Bundesrat oder die Bundesregierung ein Verbot beantragt haben.

Zentral für ein Verbot ist die Frage, ob die AfD ihre Worte in Taten umsetzen würde. Beispielsweise, ob sie an der Macht tatsächlich Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben würde. Und zwar pauschal als Teil einer bestimmten Bevölkerungsgruppe und ohne Einzelfallprüfung, wie es einige AfD-Politiker fordern. Diese Frage beantwortet das Gutachten nicht, da das nicht Aufgabe des Verfassungsschutzes ist.

Das lange Warten auf das AfD-Gutachten

Das Gutachten war laut Verfassungsschutz im November 2024 fertig. Wegen vorgezogener Bundestagswahlen wurde es zurückgehalten – um die Wahlen nicht zu beeinflussen.

Am 2. Mai erklärte der Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextrem. Die Einstufung war eine der letzten Amtshandlungen der scheidenden Innenministerin Nancy Faeser (SPD), bevor sie an den neuen Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) übergab.

Der ethnisch-kulturelle Volksbegriff in der AfD

CORRECTIV hat in Recherchen wie „Geheimplan gegen Deutschland” und „Volk der Rechtsradikalen” die Gefahren der völkischen Ideologie aufgezeigt. Dabei geht es um einen „ethnisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff“, wie ihn der Verfassungsschutz jetzt der AfD attestiert.

Das Gutachten beschränkt sich nicht auf prominente Figuren wie Maximilian Krah oder Björn Höcke, sondern zitiert zahlreiche Funktionäre und Mandatsträger aus der gesamten Partei.

Maximilian Krah auf dem Bundesparteitag der AfD im Juli 2023 (Quelle: Sven Simon / Frank Hoermann / Picture Alliance)

Es zeigt, wie der ideologische Kopf der Identitären Bewegung, Martin Sellner, mit seinem Konzept der „Remigration“ in der AfD Gehör findet. Wie CORRECTIV aufdeckte, präsentierte Sellner seinen „Masterplan“ auf der Konferenz Ende 2023 in Potsdam und in Videos des rechtsextremen Magazins Compact. Damit zielt er auch auf „nicht-assimilierte Staatsbürger“ ab.

Mehrere Gerichte, darunter das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig und das Verwaltungsgericht in München, stuften 2024 das Konzept der „Remigration” als „verfassungswidrig“ ein und sehen es im Widerspruch gegen die Menschenwürde.

Im Gutachten verweist der Verfassungsschutz auf das Oberverwaltungsgericht Münster. Dies stellte klar, dass eine Diskussion über Herkunft, Kultur und Identität von der Meinungsfreiheit gedeckt sei. Doch sobald solche Äußerungen ins Diskriminierende kippen, überschreiten sie die verfassungsrechtlichen Grenzen.

Entscheidung des OVG Münster

Das OVG Münster hat bei der Prüfung, ob die AfD als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet werden darf, folgendes Kriterium für Verfassungswidrigkeit aufgestellt: Die Verbindung eines „ethnisch-kulturellen Volksbegriffs“ mit einer „politischen Zielsetzung“, die „die rechtliche Gleichheit aller Staatsangehörigen in Frage stellt“.

Die Richter stellten fest, dass eine „große Anzahl gegen Migranten gerichteter Äußerungen“ darauf hindeute, Teile der AfD könnten bei entsprechenden Machtverhältnissen „Maßnahmen ergreifen“, die auch „deutsche Staatsbürger mit Migrationsgeschichte diskriminieren“.

Das OVG Münster wird sich voraussichtlich demnächst auch mit diesem Gutachten beschäftigen.

„Passdeutsche“ und „Bevölkerungsaustausch“

Das aktuelle Gutachten scheint die Vorgaben des Gerichts als erfüllt zu bewerten. Es liefert zahlreiche Belege, dass Menschen mit Migrationsgeschichte als kollektive Bedrohung und deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund als „Passdeutsche“ diffamiert werden.

Es dokumentiert, wie AfD-Funktionäre Konzepte aus der rechtsextremen Ideologie in öffentlichen Debatten nutzen. Etwa die eines geplanten „Bevölkerungsaustauschs“ oder des Ethnopluralismus, der davon ausgeht, es gebe unveränderliche Eigenschaften von bestimmten Völkern. Dabei werden laut Verfassungsschutz „autochthone Deutsche“ und „Deutsche mit Migrationsgeschichte“ gegeneinander ausgespielt.

Gutachten: „Remigration“ im Kern der AfD

Begriffe wie „Remigration“ und „Bevölkerungsaustausch“, die rechtsextreme Ideologen wie Martin Sellner geprägt haben, gehören laut Gutachten fest zum politischen Vokabular der AfD. Sellner beruft sich auf den NS-Juristen Carl Schmitt, der nationale Homogenität als Voraussetzung für Demokratie forderte. Diesen Bezug übernehmen AfD-Funktionäre.

Das Gutachten zitiert einen Facebook-Post von Andreas Harlaß, Mitglied des AfD-Landesvorstands in Sachsen-Anhalt, vom 26. Februar 2022. Darin wiederholt Harlaß Schmitts Aussagen und fordert von Menschen mit Mig

·correctiv.org·
Was im AfD-Gutachten steht (und was nicht)
Tagesschau soll länger werden: Ein gewagtes Experiment
Tagesschau soll länger werden: Ein gewagtes Experiment

„Tagesschau“ soll länger werden: Ein gewagtes Experiment

https://taz.de/Tagesschau-soll-laenger-werden/!6088110/

A ls ich noch Mitglied bei der Lesebühne „Reformbühne Heim & Welt“ war, lautete unsere offizielle Anfangszeit: „Immer Sonntags um 20 Uhr 15 nach der Tagesschau“. Vor der Veranstaltung flimmerten auf der Bühne des damaligen „Kaffee Burger“ die Hauptnachrichten der ARD in schwarzweiß über den Bildschirm eines Portables. Vortragende wie Publikum schauten gemeinsam hin oder weg.

Die gute alte Tante „Tagesschau“ war und ist eine Institution. Noch immer ist sie mit fast zehn Millionen Zuschauern im Schnitt die am meisten gesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen.

Gerade für ältere Fernsehende ist sie ein absoluter Fixpunkt zwischen dem Griff ins Abendfach ihrer Medikamentenbox und dem nachfolgenden Heimatschinken. Die Generation Z, dem linearen Fernsehen ohnehin entfremdet, kennt das Ritual immerhin noch von Besuchen bei den Urgroßeltern, während rüstige Alterchen meines Schlags sich eher auf dem Mittelweg bewegen: Das lineare Unterhaltungsprogramm lassen wir zwar links liegen zugunsten der Streamingdienste oder allenfalls der Mediatheken. Doch die Tagesschau ist für uns immer noch ein Muss. Sie ist für meine wie auch die noch ältere Generation das wärmende Lagerfeuer, um das sich allabendlich die Republik versammelt.

Stopp, „wärmend“ nehme ich zurück. Die „Tagesschau“ ist nicht behaglich, denn sie bringt den Horror in die Wohnzimmer. Eher ist sie das alles versengende Lagerfeuer, der Autounfall auf der Gegenfahrbahn, von dem man dennoch nicht die Augen abwenden kann. Eine fatale Verstrickung wie Kettenrauchen oder Nägelkauen, der wohl das vage Gefühl von einer staatsbürgerlichen Informationspflicht zugrunde liegt: Gaza, Ukraine, Erdbeben, Rechtsradikale, Trump. Wer sich an so etwas erwärmt, erfreut sich auch an überfahrenen Rehkitzen.

Aufgeblasene Sendungen

Man sollte also meinen, die Sendung wäre lang und quälend genug. Laut WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn wird zurzeit jedoch bereits intern mit einer Verlängerung von bisher 15 auf 30 Minuten experimentiert. Jenseits des oben genannten Pflichthorrors wolle man die Sendung auch stärker für Alltagsthemen öffnen.

Aber ob das funktioniert? Den Jungen sagt die Art der Aufbereitung sowieso nicht zu. Die Älteren können sich nicht länger konzentrieren. Und ich selbst empfand kürzlich einen „Tagesschau“-Beitrag darüber, was irgendwelche Käferchen Lustiges im Wald anstellten oder so ähnlich (ich erinnere mich kaum), direkt im Anschluss an von Rechtsradikalen ausgehungerte Kinder in einem Kriegsgebiet als mindestens unpassend, wenn nicht obszön.

So etwas aber dürften wir in einer auf das Doppelte aufgeblasenen Sendung öfter sehen. Es ist das Zuckerbrot-und-Peitsche-System, das auch vielen Kindersendungen mit und ohne Maus zu eigen ist: Lehrreiche oder ernste Beiträge wechseln sich gern ab mit leichten, unterhaltenden, eskapistischen. Wir sind aber kind of erwachsen. Man möchte das Publikum nicht seelisch überfordern, und langweilt es stattdessen lieber.

Viel „man weiß es nicht“

Schließlich gibt es für die Liebhaber zerfransten Geblubbers längst genügend Möglichkeiten: Dokus, Talkshows, Magazine, Tierfilme, you name it. Ganz abgesehen von den Vertiefungsformaten der Nachrichten selbst, wie „Tagesthemen“ oder „heute-journal“, die sich ihren Schwerpunktthemen seit jeher ausgiebiger widmen.

Außerdem gibt es fast jeden Tag noch einen „Brennpunkt“, der die Tagesschau ohnehin um weitere fünfzehn Minuten verlängert, sobald nur irgendwo ein Sack Reis umgefallen ist: Die wichtigsten Infos dazu lieferte zuvor die Tagesschau, doch der Brennpunkt bringt noch jede Menge Drumherum dazu: Wie sah der Sack aus, wie viel Reis war drin, stand er schon irgendwie schief, und wer hat ihn umgeschmissen? „Interessante Frage, aber man weiß es nicht“, sagt der „Brennpunkt“ – das ist sein Kernsatz, das ist seine Aufgabe: Qualifizierte Ahnungslosigkeit, denn zuzugeben, dass man nicht weiß, was man nicht wissen kann, ist ein wesentliches Prädikat des seriösen Journalismus.

„Man weiß es nicht“: Den Satz wird man nach einer Verlängerung der „Tagesschau“ in Zukunft öfter hören. Denn sie würde jedes Thema brennpunktartig immer ein kleines bisschen breiter treten. Wenn sich dann mal nicht auch noch die Senioren verabschieden.

Verschiedenes

via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

May 15, 2025 at 04:51PM

·taz.de·
Tagesschau soll länger werden: Ein gewagtes Experiment
Lotus Chess: Neue Schach-App von den Math 42-Machern verbessert Eröffnungen
Lotus Chess: Neue Schach-App von den Math 42-Machern verbessert Eröffnungen

Lotus Chess: Neue Schach-App von den Math 42-Machern verbessert Eröffnungen

https://www.appgefahren.de/lotus-chess-neue-schach-app-von-den-math-42-machern-verbessert-eroeffnungen-378948.html

Das „Spiel der Könige“, wie Schach auch immer wieder gerne genannt wird, ist ein komplexes Brettspiel, das viel Übung und logisches Denken erfordert. Wer sich für Schach interessiert und die Eröffnungen verbessern möchte, kann sich ab sofort die App Lotus Chess (App Store-Link) ansehen, die im App Store für iPhones und iPads erhältlich ist.

Lotus Chess ist ein personalisierter Eröffnungs-Trainer, der sich kostenlos für iOS und iPadOS herunterladen lässt und sich über ein Pro-Abonnement finanziert, das ab 5,99 Euro/Monat zu haben ist. Die Installation der App ist ab iOS/iPadOS 12.0 oder neuer möglich, als Sprache steht bislang Englisch zur Verfügung.

Entwickelt wurde Lotus Chess von den Brüdern Maxim und Raphael Nitsche, die euch möglicherweise noch von der Math 42-App bekannt vorkommen. Mit der neuen App des Nitsche Brothers-Entwicklerstudios sollen Schachspieler und -spielerinnen ihre Eröffnungen gezielt verbessern können.

„Basierend auf Millionen realer Partien erkennt Lotus Chess typische menschliche Fehler in der Eröffnung und zeigt dem Nutzer, wie man gezielt auf diese Fehler spielt. Dabei verzichtet die App bewusst auf generisches Engine-Training und setzt stattdessen auf praxisnahe Lernlinien, die auf typische Spielsituationen vorbereitet sind — von 1000 ELO bis Großmeisterniveau.“

So berichtet Entwickler Raphael Nitsche in einer E-Mail an uns. Das Entwicklerteam beschreibt Lotus Chess auch als „Duolingo für Schach“ und sieht die Anwendung als personalisierten Eröffnungstrainer, der es ermöglichen soll, Schacheröffnungen schnell zu perfektionieren. Lotus Chess hat dazu eine neue KI entwickelt, die Millionen von Partien durchgespielt hat, um herauszufinden, welche Linien und Varianten gegen echte Menschen am besten funktionieren. Wenn zwei Züge annähernd gleich bewertet werden, wählt Lotus den Zug aus, der den Spielern und Spielerinnen die beste Gewinnquote bietet.

Zu den Features der App gehören unter anderem:

Das Duolingo für Schach: Lotus führt Zeile für Zeile durch die Eröffnungen und priorisiert, was man am wahrscheinlichsten treffen wird.

Training, das sich anpasst: Online-Schachkontos von lichess.org und chess.com lassen sich verbinden und Lotus Chess die eigenen größten Schwächen erkennen. Dann erhält man einen personalisierten Plan, der diese schnell behebt.

Gegner besiegen: Mit Lotus Chess verpasst man keine Gewinnchancen mehr und lernt, wie man Gegner so schnell wie möglich vernichten kann.

Kugelsicher werden: Die KI von Lotus Chess hat die vorteilhaftesten Linien in allen Eröffnungen identifiziert, um Spielern und Spielerinnen ein kugelsicheres Repertoire zu geben.

Fortschritt verfolgen: Gewinnquoten für jede Eröffnung und Variante sehen, die man spielt, eigene Leistung messen und beobachten, wie die Wertungszahl mit der Zeit wächst.

Darüber hinaus bietet Lotus Chess auch maßgeschneiderte Trainingspläne, tägliche Übungen, um sich in wenigen Minuten pro Tag zu verbessern, eine große Sammlung an Schachrätseln, Statistiken und Einblicke sowie intelligente Erinnerungen, um an tägliche Trainings und Meilensteine aufmerksam gemacht zu werden.

Beide Entwickler sind auch selbst Schachspieler (ELO 2116 und 1916) und haben daher ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet in Lotus Chess einfließen lassen. Wer noch mehr zur neuen Schach-App erfahren möchte, kann sich abschließend auch auf der offiziellen Website zu Lotus Chess umsehen. Im App Store bekommt die Anwendung bisher bei 14 Bewertungen volle fünf Sterne.

‎Lotus Chess – Opening Trainer (Kostenlos+, App Store) →

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Technologie

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May 13, 2025 at 04:27PM

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