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Angebliches Koks-Video und Fake-Webseite: Merz im Visier russischer Desinformation
Angebliches Koks-Video und Fake-Webseite: Merz im Visier russischer Desinformation

Angebliches Koks-Video und Fake-Webseite: Merz im Visier russischer Desinformation

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2025/05/12/angebliches-koks-video-und-fake-webseite-merz-im-visier-russischer-desinformation/

Sitzen drei Politiker im Zug. Was wie ein Witz beginnt, war nach einer Kiew-Reise von europäischen Spitzenpolitikern der Anlass für eine breit angelegte Empörungswelle in der Welt der Desinformation. Weil Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Fototermin mit Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz und Großbritanniens Premier Keir Starmer noch rasch ein weißes Objekt vom Tisch räumt, verbreiteten sich daraufhin Behauptungen und Gerüchte, es gehe dabei um ein Päckchen Koks.

Das suggerierte etwa Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Ein Video des US-amerikanischen Radiomoderators Alex Jones dazu erreichte mehr als 20 Millionen Aufrufe – Jones wurde in der Vergangenheit bereits wegen des Verbreitens von Falschinformationen verurteilt. Schnell machten Behauptungen und Mutmaßungen dazu auch auf Deutsch die Runde.

Die Empörungswelle ist wohl kein Zufall. Einiges deutet darauf hin, dass eine Propaganda-Kampagne, die dem Kreml zugeschrieben wird, eine Rolle in der Verbreitung spielt. Das wiederum folgt einem inhaltlichen Muster: Es ist nicht die erste Falschbehauptung, die von russischer Seite über Merz verbreitet wurde und auch nicht die erste Meldung zu Drogenkonsum, die Russland zu einem Politiker streut.

Glaubt man pro-russischen Profilen sollen in diesen Aufnahmen Drogen und entsprechende Utensilien zu sehen sein – das ist jedoch frei erfunden (Quelle: X / Telegram; Screenshots: CORRECTIV.Faktencheck)

Frankreich dementiert mit Meme: Keine Drogen, sondern Taschentuch

Zunächst: Was ist dran an der Behauptung, die Fotos und Videos würden einen Drogenkonsum belegen? Macron, Merz und Starmer waren mit einem Sonderzug auf dem Weg nach Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Auch Polens Präsident Donald Tusk war mit dabei. Die Aufnahmen aus dem Zug vom 9. Mai sind authentisch und wurden von verschiedenen Nachrichtenagenturen veröffentlicht. Der angebliche „Beutel mit weißem Pulver“ sieht bei genauerer Betrachtung von Pressefotos aber aus wie ein zerknülltes Objekt.

Der Vergleich mit einem Foto in höherer Auflösung (rechts) zeigt, dass im Video (links) nicht wie behauptet ein Päckchen mit „weißem Pulver“ zu sehen ist (Quellen: X, Christian Liewig / SIPA / Picture Alliance; Screenshot, Collage und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)

Die Beteiligten wiesen die Behauptung später in Sozialen Netzwerken zurück: „Wenn die europäische Einheit unbequem wird, geht die Desinformation so weit, dass ein einfaches Taschentuch als Drogen dargestellt wird,“ erklärte das französische Präsidialamt in einem X-Beitrag. Und teilte dazu eine Nahaufnahme mit der Aufschrift „Das ist ein Taschentuch“. Auch die CDU schreibt auf X von einem Taschentuch.

Das französische Präsidialamt und die CDU dementierten auf X (Quelle: X; Screenshots und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)

Und der angebliche „Koks-Löffel“, von dem in einigen Beiträgen die Rede ist? Der sieht bei näherer Betrachtung vielmehr aus wie ein Bambusspieß, wie er etwa für Häppchen oder Getränke verwendet wird.

Auch verschiedene Medien und Faktencheck-Redaktionen widerlegten den Fake bereits.

Der angebliche Beutel mit Drogen und „Koks-Löffel“ entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Taschentuch und Bambusspieß (Quellen: Christian Liewig / SIPA / Picture Alliance, AP / youtube.com, Pexels; Screenshot, Collage und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)

Merz im Visier russischer Desinformation

Auffällig ist, dass die Behauptung zu dem Treffen von Merz und den anderen Regierungschefs von vielen pro-russischen Profilen und in russischer Sprache verbreitet wurde. Analysten, die sich mit russischer Desinformation befassen, schreiben diese Accounts einer bekannten Propaganda-Kampagne des Kremls namens Matryoshka zu. Die anonyme Freiwilligengruppe, Antibot4Navalny, die pro-russische Desinformation auf X verfolgt, geht davon aus, dass das Narrativ zunächst von authentischen Nutzerinnen und Nutzern verbreitet und erst später von Kreml-nahen Telegram-Kanälen und Online-Medien aufgegriffen und verstärkt wurde. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Kampagne des Kreml versucht, Staatsoberhäupter als Drogenkonsumenten darzustellen. In der Vergangenheit zielten solche Fakes vor allem auf Selenskyj ab.

Offenbar gerät Merz seit der Kanzlerwahl zunehmend ins Visier russischer Desinformation: Wenige Tage vorher verbreitete sich eine gefälschte Webseite des neuen Bundeskanzlers. Angeblich sollen neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine „mehr Geldleistung“ erhalten, heißt es dort. Das ist erfunden, wie die DPA recherchierte. Die CDU gab inzwischen bekannt, sie plane Anzeige zu erstatten.

Die Fake-Webseite gehört nach Einschätzung des Online-Rechercheprojekts Gnida vermutlich zu der russischen Einflusskampagne „Storm-1516“. CORRECTIV berichtete im Januar 2025, wie sich die Kampagne mit verschiedenen Fakes in den deutschen Bundestagswahlkampf einmischte. Auch damals wurde Merz bereits zum Ziel.

Das französische Außenministerium hatte die Kampagne zuletzt scharf kritisiert und dem „Informationskrieg“ der russischen Regierung zugeschrieben. „Angesichts der von dieser Gruppierung ausgehenden Bedrohung für die digitale öffentliche Debatte in Frankreich und Europa, verurteilt Frankreich entschlossen die destabilisierenden Aktivitäten Russlands,“ hieß es in der Mitteilung.

Weder Merz Sprecher, noch die CDU-Pressestelle oder das Bundesinnenministerium antworteten bis Veröffentlichung auf eine Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck dazu. Die gefälschte Webseite ist weiterhin online (Stand 12. Mai 2025).

Wie die russische Kampagne „Storm-1516“ Desinformation rund um die Bundestagswahl verbreitete, erklären wir in diesem Video:

Redigatur: Gabriele Scherndl, Sophie Timmermann

 

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via correctiv.org https://correctiv.org/

May 12, 2025 at 06:18PM

·correctiv.org·
Angebliches Koks-Video und Fake-Webseite: Merz im Visier russischer Desinformation
Das Ende ist nah: Das Universum löst sich schneller als gedacht auf
Das Ende ist nah: Das Universum löst sich schneller als gedacht auf

Das Ende ist nah: Das Universum löst sich schneller als gedacht auf

https://winfuture.de/news,150868.html

Wenn unsere Sonne irgendwann stirbt, besteht zumindest eine Chance auf Auswanderung zu anderen Planeten. Anders sieht es zum Ende des ganzen Universums aus. Und dieses soll laut neuen Berechnungen schneller kommen als gedacht.

NASA

Neue Berechnung des Vergehens

In ihren Berechnungen zeigen der Astrophysiker Heino Falcke, der Quantenphysiker Michael Wondrak und der Mathematiker Walter van Suijlekom von der Radboud-Universität im niederländischen Nijmegen, dass sogenannte Hawking-ähnliche Strahlung nicht nur Schwarze Löcher betrifft, sondern auch andere Himmelskörper wie Neutronensterne oder Weiße Zwerge langsam "verdampfen" lässt. Und wenn alle Objekte in dieser Strahlung aufgegangen sind, lässt sich dies mit dem Ende des uns bekannten Universums gleichsetzen.

Die Forscher veröffentlichten ihre neuen Erkenntnisse im Journal of Cosmology and Astroparticle Physics. In der Fortsetzung einer früheren Studie aus dem Jahr 2023 widmen sie sich der Frage, wie lange dieser Zerfallsprozess dauert. Das Ergebnis ist überraschend: Weiße Zwerge, die als besonders langlebige Sternenreste gelten, könnten bereits nach etwa 10^48 Jahren vollständig zerfallen - eine enorme Verkürzung im Vergleich zur bisherigen Annahme von rund 10^1100 Jahren.

"Das Ende des Universums kommt damit deutlich früher - aber zum Glück dauert es trotzdem noch unvorstellbar lange", kommentiert Falcke. Grundlage der Studie ist eine neue Interpretation der von Stephen Hawking 1975 postulierten Strahlung, der zufolge selbst aus schwarzen Löchern Teilchen entweichen können. Diese Theorie widerspricht der klassischen Relativitätstheorie Einsteins, wonach Schwarze Löcher nur Masse aufnehmen, aber nichts abgeben.

Verfliegende Gaswolken

Neutronensterne brauchen laut der Berechnungen genauso lange zum Verdampfen wie stellare schwarze Löcher - etwa 10^67 Jahre. Eine Überraschung, da Schwarze Löcher aufgrund ihres starken Gravitationsfeldes eigentlich schneller zerfallen müssten. Der Grund liegt laut Wondrak darin, dass Schwarze Löcher keine Oberfläche besitzen und dadurch einen Teil ihrer eigenen Strahlung erneut absorbieren.

Aus reiner Neugier berechneten die Forscher auch die Verdampfungszeit für ungewöhnlichere Objekte: Der Mond und selbst ein menschlicher Körper würden theoretisch rund 10^90 Jahre benötigen, um durch Hawking-ähnliche Strahlung zu zerfallen - wohlgemerkt unter idealisierten Bedingungen ohne andere Einflüsse. Selbst die Teilchen der interstellaren Gaswolken würden sich einige Zeit später auflösen. Letztlich würde sämtliche Materie wesentlich schneller vergehen als in den bisher angenommenen 10^1100 Jahren.

Van Suijlekom betont die interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel zu diesen Erkenntnissen: "Erst durch das Zusammenspiel von Astrophysik, Quantenmechanik und Mathematik konnten wir diese neuen Perspektiven auf ein fundamentales kosmisches Phänomen gewinnen."

Zusammenfassung

Neue Berechnungen zeigen ein schnelleres Ende des Universums als erwartet

Hawking-ähnliche Strahlung lässt auch andere Himmelskörper verdampfen

Weiße Zwerge könnten bereits nach etwa 10^48 Jahren vollständig zerfallen

Neutronensterne und stellare schwarze Löcher verdampfen in etwa 10^67 Jahren

Selbst ein menschlicher Körper würde theoretisch 10^90 Jahre zum Zerfall benötigen

Sämtliche Materie würde schneller vergehen als bisher angenommen

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichte diese neuen Erkenntnisse

Siehe auch:

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via WinFuture News https://winfuture.de/

May 12, 2025 at 02:18PM

·winfuture.de·
Das Ende ist nah: Das Universum löst sich schneller als gedacht auf
Die AfD muss keinen gewaltsamen Umsturz planen damit ein Verbot Erfolg hätte
Die AfD muss keinen gewaltsamen Umsturz planen damit ein Verbot Erfolg hätte

Die AfD muss keinen gewaltsamen Umsturz planen, damit ein Verbot Erfolg hätte

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/afd-gewalt-umsturz-verbotsantrag/

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) behauptet in einem SPIEGEL-Interview – leider unwidersprochen –, ein Verbot der AfD erfordere den Nachweis, dass sie „aktiv, notfalls mit Gewalt, einen Umsturz plant“. Dafür sehe man derzeit keine ausreichenden Belege. Solche Belege braucht es jedoch gar nicht. Parteien können auch unterhalb der Schwelle der Gewaltanwendung verboten werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht bereits mehrfach klargestellt.

Schuster stellt unerreichbare Anforderungen

Innenminister Schuster nennt als möglichen Beleg eines „aggressiv-kämpferischen“ Vorgehens der AfD, wenn etwa der Umsturzplan der Gruppe um Prinz Reuß der Partei „klipp und klar“ zugeordnet werden könnte. Dafür scheine es im Moment keine rechtssicheren Nachweise zu geben.

Wer wie Schuster argumentiert, wird einen Verbotsantrag gegen die AfD wohl nie für Erfolg versprechend halten. Seine Aussagen haben aber auch nichts mit den Maßstäben zu tun, die das Bundesverfassungsgericht für Parteiverbote insbesondere in seiner zweiten NPD-Entscheidung von 2017 entwickelt hat.

Aber von vorn:

Nach Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes sind Parteien verfassungswidrig, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen. Über die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet gemäß Absatz 4 ausschließlich das Bundesverfassungsgericht.

Zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung zählen drei zentrale Grundprinzipien, die für den freiheitlichen Verfassungsstaat schlechthin unentbehrlich sind: die Garantie der Menschenwürde, das Demokratieprinzip und das Rechtsstaatsprinzip. Dass eine Partei die Beseitigung oder Beeinträchtigung mindestens eines dieser Grundprinzipien anstrebt, reicht jedoch nicht aus. Die betreffende Partei muss auf die Beeinträchtigung oder Beseitigung „ausgehen“.

Schuster definiert dieses Darauf Ausgehen nun mit dem schon lange in der Debatte herumgeisternden Begriff der „aggressiv-kämpferischen Haltung“. Diese Formulierung stammt aus der Entscheidung zum Verbot der KPD aus dem Jahr 1956. Darin schrieb das Bundesverfassungsgericht:

„Es muß [zu der Zielsetzung] eine aktiv kämpferische, aggressive Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung hinzukommen (…)“. Die Formulierung ist nicht besonders glücklich gewählt, weil „kämpferisch“ und „aggressiv“ nicht unbedingt so verstanden wird, wie das Bundesverfassungsgericht es versteht, nämlich wie folgt: „(…) [die Partei] muß planvoll das Funktionieren dieser Ordnung beeinträchtigen (…) [Ihre Absicht muss] so weit in Handlungen (das sind u. U. auch programmatische Reden verantwortlicher Persönlichkeiten) zum Ausdruck kommen, daß sie als planvoll verfolgtes politisches Vorgehen der Partei erkennbar wird.“

Vergangene Verbotsentscheidungen

In seiner zweiten NPD-Entscheidung von 2017 rezipierte das Bundesverfassungsgericht das KPD-Urteil und den Begriff „kämpferisch-aggressiv“ (Rn. 574), um ihn dann aber – zunächst – beiseitezulassen und schlicht zu definieren als „ein planvolles Handeln im Sinne qualifizierter Vorbereitung“. Für ein qualifiziertes planvolles Vorgehen der Partei sei wiederum erforderlich, dass sie kontinuierlich und zielorientiert auf die Verwirklichung eines der freiheitlichen demokratischen Grundordnung widersprechendes politisches Konzept hinarbeite (Rn. 576 f.).

Im Falle der NPD genügte dem Bundesverfassungsgericht dafür, dass die Partei eine „Vier-Säulen-Strategie“ besaß und sie planmäßig umsetzte (Rn. 856 ff.): den „Kampf um die Köpfe“ (z.B. durch Vereinsarbeit), den „Kampf um die Straße“ (z.B. durch Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte), den „Kampf um die Parlamente“ (z.B. durch Obstruktion) und den „Kampf um den organisierten Willen“ (z.B. durch die Konzentration aller „nationalen Kräfte“).

In der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über den Entzug der Parteienfinanzierung für Die Heimat (ex-NPD) im Jahr 2024 kehrte zwar die „aktiv kämpferische Haltung“ (Rn. 292) bzw. die „aggressiv-kämpferische Haltung“ (Rn. 296) zurück in das Vokabular des Gerichts; das änderte aber überhaupt nichts an dem vorstehenden Verständnis des Gerichts davon, was mit dem „Daraufausgehen“ in Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes gemeint ist.

Gewalt oder Umsturz sind keine notwendige Voraussetzung

Das Bundesverfassungsgericht hat zudem in allen drei erwähnten Entscheidungen ausdrücklich klargestellt, dass ein strafbares Verhalten – insbesondere also die Anwendung von Gewalt oder gar die Planung eines „Umsturzes“ – gerade keine Voraussetzung für ein „Daraufausgehen“ und damit für ein Parteiverbot ist. Das sei mit dem präventiven Charakter des Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht vereinbar.

Das Strafrecht knüpfe an ein vergangenes Verhalten von Einzelpersonen an. Parteiverbote dienten demgegenüber der Abwehr künftig möglicher Gefahren für die freiheitliche demokratische Grundordnung. Das Gericht schreibt: „Eine Partei kann auch dann verfassungswidrig sein, wenn sie ihre verfassungsfeindlichen Ziele ausschließlich mit legalen Mitteln und unter Ausschluss jeglicher Gewaltanwendung verfolgt. Das Parteiverbot stellt gerade auch eine Reaktion auf die von den Nationalsozialisten verfolgte Taktik der ‚legalen Revolution‘ dar, die die Machterlangung mit erlaubten Mitteln auf legalem Weg anstrebte“ (Rn. 578).

Solche irreführenden Argumente sind gefährlich

Umgekehrt gilt natürlich: Lässt sich feststellen, dass Anhänger einer Partei in einer ihr zurechenbaren Weise Gewalt zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele anwenden, spricht das dafür, dass die Partei das staatliche Gewaltmonopol nicht anerkennt und sich insoweit gegen das Rechtsstaatsprinzip wendet. Zugleich wäre eine der Partei zurechenbare Anwendung oder Billigung von Gewalt ausreichend, um davon auszugehen, dass sie auf die Beseitigung oder Beeinträchtigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ausgeht (Rn. 580).

Umgekehrt wird also ein Schuh draus. Und es ist folglich schlicht falsch, wenn Innenminister Schuster meint, ein Verbot der AfD komme nur beim Nachweis von – notfalls gewaltsamen – Umsturzplänen in Betracht. Entscheidend ist, ob die Partei sich gegen Menschenwürde, Demokratie und/oder Rechtsstaat richtet; und ob sie dieses Ziel planvoll verfolgt. Darüber lohnt es sich – auch nach der Hochstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz zur „gesichert rechtsextremistischen“ Bestrebung – zu debattieren.

Wer aber die Hürden für Parteiverbote entgegen dem Bundesverfassungsgericht in schier unüberwindbare Höhen hebt, unterbindet jede konstruktive Diskussion. Das ist besonders misslich, wenn es von einem Landesinnenminister kommt, der zum Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung jedes Instrument im Werkzeugkasten der streitbaren Demokratie kennen sollte – gerade wenn so viel auf dem Spiel steht.

Artikelbild: Patricia Bartos/dpa

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via Volksverpetzer https://www.volksverpetzer.de/

May 10, 2025 at 10:50AM

·volksverpetzer.de·
Die AfD muss keinen gewaltsamen Umsturz planen damit ein Verbot Erfolg hätte
Nachruf auf Margot Friedländer: Ein Leben gegen das Vergessen
Nachruf auf Margot Friedländer: Ein Leben gegen das Vergessen

Nachruf auf Margot Friedländer: Ein Leben gegen das Vergessen

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/friedlaender-gestorben-100.html

Nachruf

Margot Friedländer Ein Leben gegen das Vergessen

Stand: 09.05.2025 19:41 Uhr

Margot Friedländer hat den Holocaust überlebt, als Einzige aus ihrer Familie. Ihr Leben widmete sie einer Mission: Nie wieder sollen sich die Verbrechen der NS-Zeit wiederholen.

"Versuche, dein Leben zu machen", war die letzte Botschaft ihrer Mutter an Margot Friedländer. 1943 wurde ihr Bruder Ralf deportiert, ihre Mutter begleitete ihn in den sicheren Tod. Beide wurden im Konzentrationslager Auschwitz vergast.

Ohne diese Botschaft wäre Margot Friedländer ihrer Familie gefolgt. "Die Worte haben mir die Kraft gegeben, dass meine Mutter wollte, dass ich es versuchen soll." Die 21-Jährige tauchte unter, färbte die Haare, trug ein Kreuz und ließ sich die Nase korrigieren, damit sie nicht jüdisch aussah. Nach 15 Monaten verstecken wurde Margot Friedländer enttarnt und ins Ghetto Theresienstadt deportiert.

Nach der Befreiung zieht sie mit ihrem Mann, der wie sie seine gesamte Familie verloren hatte, in die USA. Sie nehmen die amerikanische Staatsbürgerschaft an, streichen das Ä aus ihrem Namen, heißen von dem Moment an Friedlander.

Doch in ihrem Innern fühlte sich Margot Friedländer staatenlos. Die Deutschen haben ihr ihren Pass abgenommen. Amerika sei niemals ihr Land geworden. Sie blieb weiterhin mit der alten Heimat verbunden, miteinander sprach das Paar immer nur deutsch. Nach dem Tod ihres Mannes Alfred Friedländer begann sie zu schreiben und sich Deutschland, Berlin so wieder zu nähern.

Annäherung an die Stadt der Kindheit

Margot Friedländer hätte viele Gründe gehabt, Deutschland, die Deutschen zu hassen. Stattdessen reichte sie ihnen die Hand. 2003 besuchte sie das erste Mal seit 1946 Deutschland.

Sieben Jahre später kehrte sie ganz zurück in die alte Heimat, zurück nach Berlin - in die Stadt - in der sie 1921 geboren wurde. In die Stadt, aus der ihr Bruder zusammen mit der Mutter in den Tod geschickt wurde. "Dass ich mich entschlossen habe, mit 88 Jahren New York aufzugeben, nachdem ich 64 Jahre dort gelebt habe, um zurückzukommen nach Berlin. Das ist, weil ich Berlinerin bin, ich gehöre hierher."

In ihrer Berliner Wohnung hängte sie die wenigen Familienfotos auf, die geblieben waren. Aus der alten Zeit war sonst nur ein Notizbuch, ihr Judenstern und die Bernsteinkette ihrer Mutter geblieben. Die trug sie auch als sie wieder die deutsche Staatsbürgerschaft annahm.

"Sie haben mir nur das zurückgegeben, was mir gehört hat, was man mir vor Jahrzehnten weggenommen hat", sagte sie bei ihrer Einbürgerungsfeier im Roten Rathaus.

Nie wieder

Mit den Menschen ihrer eigenen Generation tat sie sich schwer, weil sie möglicherweise damals mitgemacht hatten. Deshalb ging sie immer wieder in Schulen, erzählte Jugendlichen ihre Geschichte. "Ich möchte nicht, dass ein Mensch so etwas erleben muss, was wir erlebt haben, was damals gemacht wurde. Es ist nicht für mich. Was war, war. Aber es darf nie wieder geschehen."

Nie wieder, so ihr Wunsch, sollen sich die Verbrechen des Nationalsozialismus wiederholen. Dieser Mission hat sie ihr Leben gewidmet, hat Hunderte Lesungen, Vorträge gehalten, für die gesprochen, die es nicht mehr konnten. Für ihre Mutter, ihren Vater, ihren 17-jährigen Bruder. Für die sechs Millionen ermordeten Juden. Für Friedländer war es eine "Beruhigung", den Toten eine Stimme geben zu können.

Doch sie wollte nicht nur teilen, sie hatte auch eine Botschaft für ihr Publikum, für die Zukunft, dass sie die Zeitzeugen sein müssen. "Wir sind alt. Für die jungen Menschen gebe ich die Aufgabe, dass sie die Zeitzeugen sein sollen, die wir nicht mehr lange sein können."

Es gibt viele Sätze, die sie an vielen Stellen wiederholt hat, Sätze, die sich bei denen festsetzen sollten, festgesetzt haben, die ihr begegnen durften. "Ich bin gekommen, um euch die Hand zu reichen. Ich tue es für euch. Seid Menschen."

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via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 9, 2025 at 07:44PM

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Nachruf auf Margot Friedländer: Ein Leben gegen das Vergessen
Holocaust-Überlebende Margot Friedländer gestorben
Holocaust-Überlebende Margot Friedländer gestorben

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer gestorben

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/margot-friedlaender-118.html

eilmeldung

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist gestorben

Stand: 09.05.2025 19:22 Uhr

Margot Friedländer war eine der bekanntesten Holocaust-Überlebenden. Nun ist sie im Alter von 103 Jahren gestorben. Bis zuletzt widmete sie ihr Leben der Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten.

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 103 Jahren, wie die Margot Friedländer Stiftung mitteilte.

Friedländer war nach Jahrzehnten als Emigrantin in New York im hohen Alter nach Deutschland zurückgekehrt. Die Berliner Ehrenbürgerin engagierte sich unermüdlich gegen das Vergessen, besonders die junge Generation lag ihr am Herzen.

Bekannt wurde ihre Geschichte durch einen Dokumentarfilm und ihre Memoiren. Sie bekam für ihren Einsatz viele Preise und viel Anerkennung - bis hin zum Besuch von US-Präsident Joe Biden, bei dem sie im Schloss Bellevue mit dabei war.

Margot Friedländer wurde 1921 in eine jüdische Familie geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sie selbst konnte dank vieler Helfer zunächst untertauchen, wurde dann aber gefasst und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie überlebte, so wie ihr späterer Mann, mit dem sie schließlich nach Amerika ging.

Weitere Informationen in Kürze.

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via tagesschau.de - Die Nachrichten der ARD https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html

May 9, 2025 at 07:30PM

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Holocaust-Überlebende Margot Friedländer gestorben
Wie die Medien jetzt mit der AfD umgehen sollten - Meinung
Wie die Medien jetzt mit der AfD umgehen sollten - Meinung

Wie die Medien jetzt mit der AfD umgehen sollten - Meinung

https://www.spiegel.de/kultur/wie-die-medien-jetzt-mit-der-afd-umgehen-sollten-meinung-a-413edb2f-3dd0-4c44-98a6-3157632ca9aa

Der Erfolg der AfD ist ein Dilemma für die öffentlich-rechtlichen Medien: Berichten sie ausgewogen, auch über radikale Positionen, stärkt das die Rechtsextremen. Doch es gibt einen Ausweg. Fünf Empfehlungen.

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via DER SPIEGEL - Kultur https://www.spiegel.de/

May 9, 2025 at 06:06PM

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Wie die Medien jetzt mit der AfD umgehen sollten - Meinung
Studie klärt auf: Sind Magnetfelder von Elektroautos gefährlich?
Studie klärt auf: Sind Magnetfelder von Elektroautos gefährlich?

Studie klärt auf: Sind Magnetfelder von Elektroautos gefährlich?

https://www.basicthinking.de/blog/2025/05/03/magnetfelder-elektroautos/

Der Beitrag Studie klärt auf: Sind Magnetfelder von Elektroautos gefährlich? von Beatrice Bode erschien zuerst auf BASIC thinking. Über unseren Newsletter bleibst du immer aktuell.

Beim Betrieb und Laden von Elektroautos entstehen Magnetfelder. Doch wie wirken sich diese auf den menschlichen Körper aus? Eine neue Studie klärt auf.

Ob Handys, Radarkontrollen oder Induktionsherde: Viele Geräte erzeugen Magnetfelder. Das gilt auch für Elektroautos. Doch wie hoch ist die Belastung elektromagnetischer Felder im Innenraum der Fahrzeuge. Und: Welchen Einfluss haben sie auf den menschlichen Körper? Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und des Bundesumweltministerium liefert Antworten.

Wie gefährlich sind die Magnetfelder von Elektroautos?

Für die Studie untersuchten die Experten die Magnetfelder an den Sitzplätzen von 14 verschiedenen Pkw-Modellen der Baujahre 2019 bis 2021 in unterschiedlichen Betriebszuständen. Wie das BfS berichtet, haben alle untersuchten Elektroautos die Empfehlungen zum Schutz vor gesundheitlichen Auswirkungen von Magnetfeldern eingehalten. Man sei in reinen Elektroautos prinzipiell nicht stärkeren Magnetfeldern ausgesetzt als in Fahrzeugen mit konventionellem oder hybridem Antrieb.

Zwar wurden in einigen Fällen vergleichsweise starke Magnetfelder festgestellt. „Die empfohlenen Höchstwerte für im Körper hervorgerufene Felder wurden in den untersuchten Szenarien aber eingehalten, sodass nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine gesundheitlich relevanten Wirkungen zu erwarten sind“, berichtet BfS-Präsidentin Inge Paulini.

Fahrstil wirkt sich auf die Strahlenstärke aus

Magnetfelder entstehen, wenn elektrische Ströme fließen. In modernen Kraftfahrzeugen gibt es daher viele Quellen magnetischer Felder. Darunter: Klimaanlagen, Lüfter, elektrische Fensterheber und Sitzheizungen.

Bei Elektrofahrzeugen kommen vor allem eine größere und leistungsstärkere Batterie, die Hochvoltverkabelung und der Inverter (Wechselrichter) für den Antriebsstrom sowie der elektrische Antrieb selbst hinzu.

In der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Magnetfelder im Fußraum am stärksten sind. Im Kopf- und Rumpfbereich fielen die Werte eher gering aus. Außerdem zeigte sich, dass die Fahrweise Einfluss auf die Stärke eines Magnetfelds hat.

Bei einer sportlichen Fahrweise mit starken Beschleunigungs- und Bremsvorgängen traten kurzzeitig deutlich stärkere Magnetfelder auf als bei einem moderaten Fahrstil. Allerdings lagen auch die erzeugten Spitzenwerte der Strahlung unterhalb der gefährlichen Schwelle.

Je nach Bauweise schnitten verschiedene Modelle in der Studie unterschiedlich ab. So zeigte der Mercedes GLE 350 Hybrid beispielsweise eine höhere Belastung. Laut Paulini hätten es die Hersteller in der Hand, mit einem intelligenten Fahrzeugdesign lokale Spitzenwerte zu senken und Durchschnittswerte niedrig zu halten.

Größte Studie zu Magnetfeldern von Elektroautos

Die Studie des BfS ist die bislang umfangreichste und detaillierteste Untersuchung zu Magnetfeldern in Elektrofahrzeugen. Die erhobenen Daten beruhen auf systematischen Feldstärkemessungen in aktuellen, für den deutschen Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeugmodellen auf Rollenprüfständen, auf einer abgesperrten Test- und Versuchsstrecke und im realen Straßenverkehr.

Insgesamt wurden elf rein elektrisch angetriebene Pkw, zwei Hybridfahrzeuge sowie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor untersucht. Fahrzeughersteller waren an der Untersuchung nicht beteiligt.

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May 3, 2025 at 05:53AM

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Studie klärt auf: Sind Magnetfelder von Elektroautos gefährlich?
10 Apple TV Shows That Actually Have Something to Say
10 Apple TV Shows That Actually Have Something to Say
Streaming has become the background music of modern life. We put on a show while we scroll, zone out or spiral. Most of it is pretty forgettable.
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10 Apple TV Shows That Actually Have Something to Say
Gewappnet für den Blackout: Licht aus Dose auf
Gewappnet für den Blackout: Licht aus Dose auf

Gewappnet für den Blackout: Licht aus, Dose auf

https://taz.de/Gewappnet-fuer-den-Blackout/!6082213/

Und schon waren die Klopapierregale leer. Auch Nudeln, Reis, Konserven, Mineralwasser stapelten die Leute hektisch in ihre Einkaufswagen. Nein, das sind keine Erinnerungen an die ersten Tage der Coronapandemie in Deutschland vor fünf Jahren. Sondern das ist Realität in Spanien, nachdem im gesamten Land am Montagmittag die Lichter ausgegangen waren. Der Blackout sorgte nicht nur für Staus, Rettungsaktionen aus U-Bahnschächten, Aufzügen und in Krankenhäusern, sondern vor allem für Panik und Ängste – und eben für Hamsterkäufe.

Damit zeigte der Stromausfall auf der iberischen Halbinsel einmal mehr, wie abhängig wir von Systemen sind, auf die wir uns ganz selbstverständlich jeden Tag verlassen: Strom fließt, Wasser auch, das Handynetz funktioniert an fast jeder Milchkanne, im Supermarkt kann man bis 22 Uhr Eis und Sushi kaufen. Unser Leben funktioniert, weil die dafür nötige Infrastruktur intakt ist. Aber sie ist eben empfindlich. Und das nicht erst, wenn Sabotage oder ein Krieg drohen.

Allein schon ein seltenes Wetterphänomen oder Fehlentscheidungen können dafür sorgen, dass die Infrastruktur und damit der gewohnte Fluss des Lebens zusammenbrechen. Beides wird in Spanien am Dienstagnachmittag als mögliche Ursache untersucht.

Aber man muss einem solchen Ereignis nicht komplett ausgeliefert sein, man kann sich vorbereiten, indem man Vorräte anlegt. Das ist nicht erst für eine Katastrophe sinnvoll, sondern schon dann, wenn man mal nicht raus kann: Migräneanfall, Unwetter, Coronapandemie. Gerade für Alleinlebende kann ein kleiner Notfundus schneller notwendig sein, als einem lieb ist.

Vorräte anzulegen, geht ganz leicht und ohne gleich in den Verruf zu geraten, rechten Spinnern oder Preppern anzugehören. Früher, in Zeiten von Lebensmittelknappheit, weniger Kühlmöglichkeiten und weiterer Wege, war das Anlegen von Lebensmittelvorräten übrigens so normal wie heute den Lieferservice anzurufen.

In Bewältigungsstrategien weit voraus ist auch der globale Süden, für den Stromausfälle zum Alltag gehören

In Bewältigungsstrategien weit voraus sind auch Menschen im globalen Süden, für die Stromausfälle zum Alltag gehören. In Syrien, Afghanistan, Libanon, seit Kriegsbeginn in der Ukraine und anderswo leben die Menschen damit, dass der Strom mitunter nur wenige Stunden am Tag fließt – und haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt Solarpaneele auf ihre Dächer gebaut. Damit kann auch die Klimaanlage angeschmissen werden, wenn es zu heiß wird. Das kann lebenswichtig für Ältere, Kranke, Kinder werden, die Hitze schlechter vertragen.

Das Hamster-Einmaleins

Und was hortet man nun? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erklärt das auf seiner Startseite: haltbare Lebensmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte, Zwieback, Müsliriegel, Konserven. Und auch Kerzen, Batterien, Powerbanks, um den Stromausfall zu kompensieren. Wer eine Solaranlage hat, ist fein raus (und wer nicht, überlegt vielleicht, ob Noch-Energieminister Robert Habeck nicht vielleicht doch recht hatte).

Und wie viele Pakete Knäckebrot, Reiswaffeln und Fischbüchsen sollte man zu Hause haben? Ganz einfach: So viele, wie man selbst für drei Tage braucht. Bei Wasser wird es dagegen komplizierter, denn das braucht man nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Zähneputzen und Waschen, ebenso für die Toilettenspülung. Das BBK rechnet pro Tag mit etwa 1,5 bis 2 Litern Flüssigkeit für jeden Erwachsenen im Haus, für Kinder etwas weniger. Will man kochen (mit einem Campingkocher), sollte es ein halber Liter mehr sein, das Ganze am besten in Glasflaschen gehortet.

Und wo packe ich all das Zeug hin? Gute Frage, nächste Frage. Wie sagte kürzlich ein Familienvater? „Allein für den Wasservorrat müsste ich ein Kinderzimmer freiräumen.“

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via taz.de - taz.de https://taz.de/!p4608/

April 29, 2025 at 07:58PM

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Gewappnet für den Blackout: Licht aus Dose auf
Junge Männer lieben Parfum: Geht mir aus dem Weg ihr Stinker!
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Junge Männer lieben Parfum: Geht mir aus dem Weg, ihr Stinker!

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Die Welt duftet wieder. Mit dem Frühling und den steigenden Temperaturen kommen die Gerüche. An Straßenrändern blüht der Flieder auf, bald werden die Robinien folgen. Vom Park fliegt leichter Grillgeruch herüber. Die Sonne wärmt, die Stadt wirkt gleich viel freundlicher. Man könnte jetzt tief durchatmen.

Wenn einen nicht ständig diese fiesen Wolken anwehen würden. Wie einen Schweif ziehen Passanten ihre Parfümausdünstungen hinter sich her. Mal süßlich-schwer, mal vermeintlich frisch-minzig, mal vanillig. Und leider sind es eben nicht mehr nur ältere Damen, die ihren Geruchssinn offenbar schon lange in einem Flakon ertränkt haben. Auch viele junge Leute tragen dick auf. Vor allem männliche Jugendliche stinken inzwischen häufig wie nichts Gutes.

Sie liegen damit voll im Trend. Parfüms sind die neuen Sneakers, heißt es. Ganze Gruppen pilgern nach der Schule zu Dou­glas, um das Taschengeld in Düfte zu investieren, die sie von In­flu­en­ce­r*in­nen auf TikTok kennen. Teenager in den USA geben immer mehr für Schönheitsprodukte aus, hat eine Umfrage in den USA gerade gezeigt, ganz vorne dabei: Parfüms. Nicht nur Jugendliche, auch die Gen Z zahlt mehr für Gerüche als die Generationen vor ihr. Manch einer verfügt angeblich über eine „Duft­garde­robe“ mit Parfüms für jeden Anlass: das erste Date, den Kinobesuch, den Fe­rien­anfang. Nach dem Motto: Ich sprühe, also bin ich.

Nun ist es an sich erfreulich, dass die Geschlechtergrenzen verschwimmen und auch Jungen Eyeliner oder Make-up nutzen. Oder eben Parfüm. Das heißt aber auch: Die Zahl der potenziellen Stin­ke­r*in­nen wächst rasant. Auf einer belebten Straße muss man schon Slalom laufen, will man der Geruchsbelästigung entgehen. Noch schlimmer ist es in geschlossenen Räumen wie Geschäften oder Fitnessstudios. Oder in schwankenden Verkehrsmitteln; in Bussen oder Bahnen hat man besonders schnell die Nase voll.

Kürzlich ist ein Buch über Emmanuel Macron erschienen. Der französische Präsident hat demnach auch einen Parfümfimmel. Sein Eau Sauvage von Dior wabert offenbar durch den ganzen Élysée-Palast. Man fragt sich: Kann er sein Revier nicht anders markieren als wie ein Hund über Duftnoten?

Die Zahl der Stin­ke­r*in­nen wächst. Auf der Straße muss man schon Slalom laufen, will man der Geruchsbelästigung entgehen

Der Berliner Restaurantbesitzer The Duc Ngo entschied sich im vergangenen Sommer, selbst Abhilfe zu schaffen. Er ärgert sich schon lange über riechende Gäste. Im Juli postete er auf Instagram, dass zu starke Parfüms in seinen Sushi- und Seafood­restau­rants unerwünscht seien. Beliebt macht man sich mit derlei nicht unbedingt. Aber je mehr Menschen stinken, desto wichtiger ist es, dass wir darüber reden.

Mal wieder sind es die Finnen, die zeigen, wie es besser gehen könnte. Sie gelten ja als die glücklichsten Menschen der Welt, und auch hier haben sie die Nase vorn. In Finnland hängen Plakate, die zu olfaktorischer Rücksichtnahme auffordern. Darauf steht: „Riechen Sie zu stark? Duftstoffe verursachen bei vielen Menschen Kopfschmerzen und Übelkeit. Verwenden Sie Duftstoffe maßvoll. Jeder dritte Finne reagiert empfindlich auf Duftstoffe.“

Der Staat soll seine Nase gefälligst nicht in Privatangelegenheiten stecken, werden nun manche einwenden. Ich rieche, wie ich will! Meine Nase gehört mir! Sie vergessen dabei allerdings, dass andere Menschen eben auch Nasen haben.

Ein Kollege wendete ein, es sei doch besser, die jungen Männer röchen nach Parfüm als nach sich selbst. Lieber Chanel als Schweiß? Das lässt außer Acht, dass es ja auch einen wunderbaren Mittelweg gibt: das gute, alte, harmlose Deo.

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April 27, 2025 at 08:24PM

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