KI hebt den Boden an – und verschiebt die Karten am Arbeitsmarkt!
KI hebt den Boden an – und verschiebt die Karten am Arbeitsmarkt! Eine unerwartete Chance für erfahrene Fachkräfte.
In meinem Blogpost "KI hebt den Boden an" hatte ich darüber geschrieben, wie Künstliche Intelligenz (KI) den Einstieg ins Lernen dramatisch erleichtert. Sie ist ein "Floor Raiser", der uns schneller auf ein produktives Niveau bringt.
Doch die neue "Canaries in the Coal Mine"-Studie des Stanford Digital Economy Lab zeigt nun, dass dieser angehobene "Boden" den Arbeitsmarkt für BerufseinsteigerInnen deutlich verändert – und gleichzeitig neue Türen für erfahrenere Erwerbstätige öffnet.
Die Studie enthüllt, dass BerufseinsteigerInnen im Alter von 22-25 Jahren einen signifikanten Rückgang der Beschäftigung in stark KI-exponierten Berufen erleben. Ein prägnantes Beispiel: "Die Beschäftigung von SoftwareentwicklerInnen im Alter von 22 bis 25 Jahren ist laut ADP-Daten seit ihrem Höchststand Ende 2022 um fast 20 % zurückgegangen.".
Warum trifft es gerade die Jüngsten? Die ForscherInnen erklären, dass KI besonders effektiv "kodifiziertes Wissen" ersetzt – also das "Buchwissen", das frisch von der Universität kommt. Da junge Arbeitskräfte typischerweise mehr kodifiziertes als "stillschweigendes Wissen" (Erfahrung) mitbringen, sind sie anfälliger für die Aufgabenablösung durch KI.
Hier kommt die entscheidende Wendung für alle mit Berufserfahrung:
"Im Gegensatz dazu sind die Beschäftigungstrends für erfahrenere ArbeitnehmerInnen in denselben Berufen [...] stabil geblieben oder weiter gewachsen.".
Die Studie zeigt, dass der Rückgang der Berufseinsteiger-Beschäftigung in Anwendungen von KI stattfindet, die die Arbeit automatisieren, nicht aber dort, wo KI die Arbeit augmentiert (ergänzt).
Erfahrene Fachkräfte besitzen das stillschweigende Wissen – jene unbezahlbaren Tipps, Tricks und das Urteilsvermögen, das sich erst durch jahrelange Praxis ansammelt und von KI nicht ersetzt, sondern ideal ergänzt (augmentiert) werden kann. Die Nutzung von KI als Augmentierung führt sogar zu robustem Beschäftigungswachstum.
Fazit für Führung und Karriereentwicklung: Während KI den "Boden" der Basiskompetenzen anhebt, erschwert sie möglicherweise den Einstieg für diejenigen, die nur auf diesem angehobenen Niveau operieren. Für erfahrene Erwerbstätige ist dies jedoch eine enorme Chance: Ihre gesammelte Erfahrung und die Fähigkeit, KI als mächtiges Augmentationswerkzeug zu nutzen, machen sie zu unverzichtbaren GestalterInnen der zukünftigen Arbeitswelt.
Reflexion: Wie können erfahrene Professionals diese Chance ergreifen und KI gezielt zur Wertsteigerung ihrer Expertise einsetzen? Wie gelingt es, stillschweigendes Wissen aktiv mit KI zu verbinden?
Hier der Link zur Studie: https://lnkd.in/dEArWX58
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