Zusammenfassung:
Chinas strategische Positionierung als globale Macht und Stabilitätsanker: Auf dem SCO-Gipfel in Tianjin präsentierte Xi Jinping China als Zentrum einer neuen globalen Koalition gegen die Politik der USA unter Trump. Über 20 Staats- und Regierungschefs, darunter autoritäre und auch einige westlich orientierte Staaten wie Indien, nahmen teil. China hebt sich als wirtschaftlicher Partner von fast 40 Staaten hervor, insbesondere durch intensive Handelsbeziehungen, während die USA zunehmend durch Handelssanktionen und Strafzölle isoliert wirken,.
Divergenzen innerhalb der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO): Trotz der gemeinsamen Unzufriedenheit mit „Trumps Amerika“ teilen die Mitglieder der SCO-Länder teilweise gegensätzliche Interessen und Ansichten, z.B. Indiens Kritik an Chinas militärischer Aufrüstung nach Grenzkonflikten. Die SCO ist keine NATO-ähnliche Allianz, sondern eine lose Koalition mit großen inneren Unterschieden, was ihre politische Bedeutung relativiert. Dennoch unterstreicht die Teilnahme zahlreicher Staatschefs Chinas wachsenden Einfluss,.
Wachsende Autokraten-Allianz und militärische Zusammenarbeit: Die Veranstaltung zeigte eine verstärkte Kooperation zwischen politischen Autoritären, darunter Russland und Nordkorea, die gemeinsam im Raumfahrt- und Militärsektor zusammenarbeiten. Russland unterstützt China im Ukraine-Konflikt, unter anderem durch Technologietransfer bei U-Boot-Antrieben und Raketenabwehrsystemen, was die strategische Allianz zwischen diesen Staaten vertieft.
Ablehnung amerikanischer Sanktionen und US-Dollar-Dominanz: Ein zunehmend einheitliches Standpunktzeichen der Teilnehmer ist die Ablehnung der von den USA verhängten Sanktionen und der extraterritorialen Kontrolle von Finanzplattformen. Immer mehr Staaten suchen Alternativen zum Dollar-basierten Finanzsystem und zeigen generelles Desinteresse an der Durchsetzung amerikanischer Sanktionen durch Drittstaaten. Dies unterminiert die globale wirtschaftliche Führungsrolle der USA.
Chinas visionäre, aber umstrittene Weltordnung: Xi propagiert ein neues Konzept globaler Governance, das formal multilaterale Begriffe nutzt, jedoch faktisch eine chinafreundliche Ordnung mit dominanten Großmächten und eingeschränkten Rechten kleiner Staaten anstrebt. Diese Vision einer von China geführten Weltordnung wird international ambivalent gesehen, viele Staaten, besonders in Asien, sind skeptisch gegenüber einer chinesischen Dominanz.