
#dieWIRTSCHAFTSPRAXIS-VW.THINKTANK I STATUS.QUO Q2/2025
HINWEIS: VIDEOAUSSCHNITTE ZUR ZINSENTSCHEIDUNG/-PROGNOSE
- 25:45 I Zinssenkungssenkungszyklus ist fertig?
- 34:25 I Inflationserwartungen sind 2026 und 2027 unter dem Ziel, wann ist die Inflation für die EZB zu niedrig
Die Risiken, die den KI-Aktienmarkt explodieren (also zu einer Spekulationsblase und anschließenden Kurskorrektur) lassen könnten, sind:
Überbewertung der KI-Aktien: Die Bewertungen sind höher als während der Dotcom-Blase 1999, was wenig Spielraum für Enttäuschungen bei den Cashflows lässt.
Kurzlebige Investitionsgüter: Große Investitionen fließen in Vermögenswerte (z. B. Chips, Rechenzentren), die schnell an Wert verlieren (Haltbarkeit: ca. 9 Jahre).
- Enttäuschende Umsätze trotz großer Investitionen: Die derzeitigen Umsätze der KI-Unternehmen sind relativ klein und könnten hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben.
Politische und regulatorische Unsicherheiten: Politik unterstützt zwar den Boom, doch staatliche Eingriffe oder Verzögerungen könnten die Entwicklung bremsen.
Hohe Abhängigkeit des Privatsektors vom Aktienmarkt: Ein Crash würde viele Privatanleger treffen und könnte so die Konsumausgaben und Wirtschaftsentwicklung negativ beeinflussen.
Zusammenfassung:
Starker Rückgang der chinesischen Exporte in die USA: Zwischen Juni und August 2025 sanken die Lieferungen nach Amerika um 25 %, der Anteil der USA an Chinas Exporten fiel von 15 % auf 10 %, was direkte Folgen amerikanischer Zölle und Protektionismusmaßnahmen unter Trump zeigt.
Wachstum der Exporte in andere Regionen: Trotz der US-Drucks kletterten Chinas Exporte nach Afrika um ein Drittel, in die ASEAN-Länder um 20 % und nach Europa um fast 10 % im gleichen Zeitraum. Europa kauft inzwischen über 60 % mehr chinesische Waren als die USA.
Belt and Road Initiative (BRI) als Wachstumstreiber: Die 2013 gestartete Infrastruktur- und Investitionsinitiative Chinas erfuhr 2025 ein Rekordwachstum mit mehr als 120 Mrd. USD an Aufträgen, insbesondere in Afrika (30 Mrd. USD), was direkt die Nachfrage nach chinesischem Equipment und Bauleistungen befeuert.
Verlagerung und Integration in globale Lieferketten: China verstärkt die Produktion innerhalb der ASEAN (u.a. Indonesien, Vietnam, Malaysia), um Ursprungsregeln zu erfüllen, und erhöht Lieferungen an diese Länder um über 25 %, besonders im Elektronik- und Maschinenbau. Dies sichert auch unter Handelsdruck die Rolle chinesischer Firmen.
Versuche amerikanischer Reaktionen und deren Grenzen: Mexiko kündigte Zölle auf chinesische Produkte an, um lokale Firmen zu schützen und ähnlichen US-Plänen zu folgen, jedoch zeigen historische und aktuelle Daten, dass solche protektionistischen „Festungen“ oft kontraproduktiv sind und Chinas Handelswachstum eher wenig eindämmen
Zusammenfassung:
Fragile, aber positive Wirtschaftserholung: Die europäische Wirtschaft zeigt erste Wachstumssignale, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe (z.B. hoher Einkaufsmanagerindex), trotz generell schwacher Prognosen für Deutschland, Frankreich und Italien (Wachstum von 0,4 % in 2025, Anstieg auf ca. 1 % bis 2026).
Politische und globale Herausforderungen: Die politische Krise in Frankreich, mögliche verschärfte US-Zölle unter Trump, der andauernde Ukraine-Krieg sowie zunehmender Wettbewerbsdruck aus China belasten die Stabilität und Reformfähigkeit Europas.
Marktdiversifizierung bei europäischen Unternehmen: Rückgänge der Exporte nach USA und China (7–9 %) werden durch Wachstum in neuen Märkten wie Mercosur und Naher Osten (ca. +10 %) teilweise ausgeglichen. Die europäische Industrie und Start-ups profitieren von Förderungen wie 70 Mrd. Euro durch die Europäische Investitionsbank bis 2027.
Staatliche Ausgaben und Sparverhalten: Höhere Sparquoten der Verbraucher dämpfen Konsum, könnten jedoch künftig auch Impulse setzen. Zudem investiert vor allem Deutschland vermehrt in Streitkräfte, während andere EU-Staaten Covid19-Wiederaufbaufonds noch zurückhaltend verwenden, aber mit besseren Ausgabemöglichkeiten in naher Zukunft rechnen.
Finanzmarkt- und Investitionssituation: Nach verhaltenem zweitem Quartal besteht Hoffnung auf Erholung der Risikokapitalinvestitionen dank einer soliden Anlegerstimmung. Dennoch bleiben fundamentale Risiken bestehen, die das Wachstumspotenzial dämpfen könnten.
Zusammenfassung:
Die rechten Parteien und Bewegungen haben innerhalb der EU folgende wirtschaftliche Einflüsse:
Gefährdung der wirtschaftlichen Stabilität und Wachstumsaussichten Die extreme Rechte führt zu wirtschaftlicher Stagnation oder gar wirtschaftlichem Niedergang. Sie schwächt das Vertrauen der Märkte, was zu höheren Anleiherenditen und damit zu steigenden Finanzierungskosten für Staaten führt. Beispielsweise erreichten die Renditen langlaufender Staatsanleihen in Frankreich und Großbritannien Rekordhöhen, die auf Unsicherheiten hindeuten.
Haushaltspolitische Risiken durch unrealistische Versprechen Rechte Parteien propagieren eine Politik mit großzügigen Sozialleistungen und Steuersenkungen, die durch Kürzungen bei Einwanderung, öffentlicher Verschwendung und EU-Ausgaben finanziert werden sollen. Diese Finanzierungspläne sind jedoch illusorisch und würden von den Kapitalmärkten kaum akzeptiert, was das Risiko von Haushaltskrisen erhöht.
Verhinderung von notwendigen Strukturreformen Rechte Regierungen und ihre Wählerbasis zeigen Widerstand gegen wachstumsfördernde Reformen und setzen eher auf protektionistische und wettbewerbsfeindliche Maßnahmen. Das führt zu einer Behinderung der wirtschaftlichen Modernisierung und vermindert die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas.
Politische Fragmentierung und Vertrauensverlust in die EU-Institutionen Im Falle einer Eurokrise könnten populistische rechte Regierungen eine enge Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten und der EZB erschweren. Dies würde das Vertrauen der Märkte untergraben und die wirtschaftlichen Folgen einer Krise verschärfen.
Beeinflussung der etablierten Politik zugunsten populistischer Ansätze Der Aufstieg der Rechten zwingt etablierte Parteien dazu, populistische und kurzfristig orientierte Politiken zu übernehmen oder Reformen zu vermeiden, aus Angst, Wähler an die extreme Rechte zu verlieren. Dies schwächt insgesamt die Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Politik in Europa.
Zusammenfassung:
Chinas strategische Positionierung als globale Macht und Stabilitätsanker: Auf dem SCO-Gipfel in Tianjin präsentierte Xi Jinping China als Zentrum einer neuen globalen Koalition gegen die Politik der USA unter Trump. Über 20 Staats- und Regierungschefs, darunter autoritäre und auch einige westlich orientierte Staaten wie Indien, nahmen teil. China hebt sich als wirtschaftlicher Partner von fast 40 Staaten hervor, insbesondere durch intensive Handelsbeziehungen, während die USA zunehmend durch Handelssanktionen und Strafzölle isoliert wirken.
Divergenzen innerhalb der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO): Trotz der gemeinsamen Unzufriedenheit mit „Trumps Amerika“ teilen die Mitglieder der SCO-Länder teilweise gegensätzliche Interessen und Ansichten, z.B. Indiens Kritik an Chinas militärischer Aufrüstung nach Grenzkonflikten. Die SCO ist keine NATO-ähnliche Allianz, sondern eine lose Koalition mit großen inneren Unterschieden, was ihre politische Bedeutung relativiert. Dennoch unterstreicht die Teilnahme zahlreicher Staatschefs Chinas wachsenden Einfluss.
Wachsende Autokraten-Allianz und militärische Zusammenarbeit: Die Veranstaltung zeigte eine verstärkte Kooperation zwischen politischen Autoritären, darunter Russland und Nordkorea, die gemeinsam im Raumfahrt- und Militärsektor zusammenarbeiten. Russland unterstützt durch China im Ukraine-Konflikt, unter anderem durch Technologietransfer bei U-Boot-Antrieben und Raketenabwehrsystemen, was die strategische Allianz zwischen diesen Staaten vertieft.
Ablehnung amerikanischer Sanktionen und US-Dollar-Dominanz: Ein zunehmend einheitliches Standpunktzeichen der Teilnehmer ist die Ablehnung der von den USA verhängten Sanktionen und der extraterritorialen Kontrolle von Finanzplattformen. Immer mehr Staaten suchen Alternativen zum Dollar-basierten Finanzsystem und zeigen generelles Desinteresse an der Durchsetzung amerikanischer Sanktionen durch Drittstaaten. Dies unterminiert die globale wirtschaftliche Führungsrolle der USA.
Chinas visionäre, aber umstrittene Weltordnung: Xi propagiert ein neues Konzept globaler Governance, das formal multilaterale Begriffe nutzt, jedoch faktisch eine chinafreundliche Ordnung mit dominanten Großmächten und eingeschränkten Rechten kleiner Staaten anstrebt. Diese Vision einer von China geführten Weltordnung wird international ambivalent gesehen, viele Staaten, besonders in Asien, sind skeptisch gegenüber einer chinesischen Dominanz.