Zusammenfassung:
Die neue amerikanische Regierung unter Donald Trump forciert die Integration digitaler Vermögenswerte in das Finanzsystem, was durch eine Exekutivverordnung vom 23. Januar unterstrichen wird.
Ein neu geschaffenes Ministerium (DOGE) und die steigende Anzahl von Regierungsmitgliedern mit Krypto-Interessen verdeutlichen das Engagement der Regierung für digitale Währungen.
Die Meme-Kryptowährung des Präsidenten, TRUMP, hat bereits einen Wert von fast 15 Milliarden Dollar erreicht.
Hintergrund
Die vorherige Biden-Regierung versuchte, die Kryptoindustrie von der Wall Street fernzuhalten, indem sie strenge Vorschriften erließ, die es Banken erschwerten, digitale Vermögenswerte zu halten oder eigene Krypto-Produkte zu entwickeln.
Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) behinderte zahlreiche Projekte im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten.
Nun bahnen sich Banken und Kryptoindustrie einen gemeinsamen Weg, was zu neuen und profitablen Formen der Risikobereitschaft führen könnte.
Aktuelle Entwicklungen
Travis Hill, Interimsvorsitzender der FDIC, plant, die Kryptoregulierung transparenter zu gestalten und allen Kunden Zugang zu Bankkonten zu gewähren.
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat ihre Richtlinien geändert, sodass Finanzinstitute keine Angaben mehr über Krypto-Vermögenswerte in ihren Bilanzen machen müssen, die sie im Auftrag von Kunden halten.
Auswirkungen auf die Finanzindustrie
Brian Moynihan, Vorstandsvorsitzender der Bank of America, deutet an, dass Banken Kryptowährungen wie Stablecoins annehmen werden, um Transaktionen zu erleichtern, und mit Krypto-Token experimentieren.
Dylan Walsh von Oliver Wyman prognostiziert eine Übernahmewelle, sowohl von traditionellen Finanzinstituten, die Kryptofirmen aufkaufen, als auch umgekehrt.
Einige Kryptofirmen könnten sogar versuchen, Banken mit Lizenzen zu erwerben, um Einlagen anzunehmen und Kredite zu vergeben.
Kontroversen und Herausforderungen
Ein Hauptstreitpunkt ist der Zugang zu den Zahlungskanälen der Federal Reserve, wobei Kryptounternehmen wie Custodia Bank und Kraken Financial Schwierigkeiten haben, Hauptkonten zu erhalten.
Traditionelle Banken unterstützen die restriktive Haltung der Fed, um sich vor Risiken wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu schützen, und argumentieren, dass sie strengeren Regulierungsstandards unterliegen als Fintech-Unternehmen.
Bedenken und Risiken
Michael Barr, der scheidende Leiter der Finanzaufsicht der Fed, warnt vor den Gefahren der Kryptofizierung des Finanzwesens und dem zweifelhaften Ruf der Branche, der durch Fälle wie Sam Bankman-Fried und Changpeng Zhao geprägt ist.
Steven Kelly von der Yale University äußert Bedenken hinsichtlich der Volatilität von Kryptowährungen und den potenziellen Auswirkungen auf Bankeinlagen und Bankenläufe, wie bei Silvergate und Signature geschehen.
Die Fusion von Wall Street und Blockchain birgt Risiken, die bei schlechtem Management hohe Kosten verursachen könnten.