
#dieWIRTSCHAFTSPRAXIS-VW.THINKTANK I STATUS.QUO Q2/2025
Der Weltwirtschaftsordnung sehen mehrere Herausforderungen gegenüber:
Zunahme wirtschaftlicher Strafmaßnahmen: Die Regierungen verhängen heute deutlich häufiger Handelssanktionen als in den 1990er Jahren, was die Handelsbeziehungen belastet und die internationale Ordnung destabilisiert.
Industriepolitik: Es gibt eine wachsende Tendenz zur Industriepolitik, die darauf abzielt, nationale Produktionskapazitäten zu stärken, was im Widerspruch zu den Prinzipien des freien Handels steht. Dies wird von der EU und den USA vorangetrieben, während gleichzeitig die Spannungen mit Ländern wie China zunehmen.
Verfall globaler Institutionen: Institutionen wie die WTO und der IWF sind in ihrer Funktionalität stark eingeschränkt. Die WTO hat seit dem Scheitern der Verhandlungen im Jahr 2015 an Einfluss verloren, und der Streitbeilegungsmechanismus ist aufgrund von Blockaden nicht mehr funktionsfähig. Der IWF hat Schwierigkeiten, Schuldenprobleme in ärmeren Ländern zu lösen, da alternative Gläubiger wie China und Indien an Bedeutung gewinnen.
Deglobalisierung: Der Prozess der Deglobalisierung hat begonnen, sich in den Wirtschaftsdaten abzubilden, da Investoren ihre Strategien anpassen und Kapital in weniger integrierte Märkte umleiten. Dies könnte langfristig die Fortschritte bei der Armutsreduzierung gefährden, die durch die Globalisierung erzielt wurden.
Diese Herausforderungen zeigen, dass die Weltwirtschaftsordnung unter Druck steht und Reformen notwendig sind, um die Stabilität und den freien Handel zu gewährleisten.
1 I Wichtigsten Fakten von diesem Artikel sind:
- Die alte Weltordnung der globalen Wirtschaft steht kurz vor dem Zusammenbruch.
- Institutionen wie die WTO und der IMF verlieren an Glaubwürdigkeit und Funktionsfähigkeit.
- Sanktionen werden heute viermal häufiger eingesetzt als in den 1990er Jahren.
- Länder führen einen Subventionskrieg zur Förderung der grünen Produktion.
- Die Fragmentierung der globalen Kapitalflüsse nimmt zu.
- Die Weltwirtschaft zeigt äußerlich Resilienz, aber innen besteht Fragilität.
- Die Angst vor einem Zusammenbruch der Normen und Institutionen könnte zu einem schnellen und brutalen wirtschaftlichen Effekt führen.
- Potenzielle Auswirkungen eines Zusammenbruchs der globalen Wirtschaftsordnung auf die Weltwirtschaft werden diskutiert.
2 I Potenzielle Auswirkungen eines Zusammenbruchs der globalen Wirtschaftsordnung auf die Weltwirtschaft sind:
- Eine mögliche Eskalation in Anarchie, in der das Recht des Stärkeren gilt und Kriege wieder zum Mittel der Großmächte werden könnten.
- Selbst ohne direkten Konflikt könnte ein Zusammenbruch der Normen und Institutionen zu schnellen und brutalen wirtschaftlichen Auswirkungen führen.
- Die Weltwirtschaft könnte durch den Verlust von Vertrauen und einer institutionellen Rahmenbedingung für Zusammenarbeit vor großen Herausforderungen stehen.
- Probleme könnten vermehrt durch Gruppen von gleichgesinnten Ländern gelöst werden, was jedoch häufiger zu Zwang und Ressentiments führen könnte.
- Die Prosperität vieler entwickelter Länder hängt stark vom internationalen Handel ab und könnte gefährdet sein.
- Die Fragmentierung und der Verfall der alten Ordnung haben bereits eine Art "Stealth-Steuer" auf die Weltwirtschaft erhoben.
- Ein erneuter Aufstieg von Protektionismus und Konflikten könnte die wirtschaftliche Stabilität bedrohen.
- Ein möglicher Kollaps der globalen Wirtschaftsordnung könnte die Weltwirtschaft in eine Phase der Unsicherheit und Instabilität stürzen.
HINWEIS: VIDEOAUSSCHNITT ZUR ZINSENTSCHEIDUNG/-PROGNOSE Frage zu Inflationsprognosen sind höher und FED denkt nicht an Zinserhöhungen, hat die FED Bedenken, dass Zinserhöhung(en) der US-Wirtschaft schaden könnten -->29:04-31:45.
1 I Die aktuelle hohe Staatsverschuldung in den USA ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
-Massive Ausgaben während der Pandemie: Die Regierung hat während der COVID-19-Pandemie erhebliche Konjunkturmaßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu stützen. Diese Maßnahmen haben zu einem Anstieg der Staatsausgaben geführt, die in den letzten zwölf Monaten 7,2 Prozent des BIP ausmachten, was mehr ist als die Steuereinnahmen.
Unfinanzierte Steuersenkungen: Die Steuersenkungen, die unter der Trump-Administration im Jahr 2017 eingeführt wurden, haben ebenfalls zur Verschuldung beigetragen, da sie nicht durch entsprechende Einsparungen oder Einnahmen ausgeglichen wurden. Dies hat die fiskalische Situation weiter verschärft.
Kosten für Kriege und militärische Ausgaben: Langfristige militärische Engagements und die damit verbundenen Kosten haben ebenfalls zur Staatsverschuldung beigetragen. Die steigenden Verteidigungsausgaben aufgrund globaler Spannungen und Konflikte belasten den Haushalt.
Wirtschaftliche Herausforderungen: Die globale Finanzkrise und andere wirtschaftliche Herausforderungen haben ebenfalls zu einer Erhöhung der Staatsausgaben geführt, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu erhalten.
Politische Entscheidungen: Sowohl Republikaner als auch Demokraten haben in der Vergangenheit fiskalische Verantwortung nur verbal bekräftigt, während sie in der Praxis zusätzliche Ausgaben und Steuersenkungen genehmigt haben, was die Verschuldung weiter erhöht hat.
Diese Faktoren zusammen haben zu einer besorgniserregenden Erhöhung der Staatsverschuldung geführt, die nun über 100 Prozent des BIP liegt und in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen wird.
2 I Die hohe Verschuldung der USA könnte mehrere bedeutende Konsequenzen für die Weltwirtschaft haben:
Erhöhte Zinsen und Unsicherheit: Eine instabile finanzielle Situation in den USA könnte zu höheren Zinsen führen, was sowohl in den USA als auch global zu mehr Unsicherheit und einer willkürlichen Umverteilung von Vermögen von Gläubigern zu Schuldnern führen könnte.
Wert des Dollars: Da der Dollar die Reservewährung der Welt ist, könnte eine Entwertung des Dollars die globale Wirtschaft belasten. Eine solche Entwertung würde Kapital weltweit teurer machen und das globale Finanzsystem weniger effizient gestalten. Investoren wären gezwungen, nach Alternativen zum Dollar zu suchen, was zu einem chaotischen Übergang führen könnte, falls eine solche Alternative gefunden wird.
Inflation und wirtschaftliche Instabilität: Eine anhaltend hohe Verschuldung könnte zu Inflation führen, was für Anleihegläubiger und Sparer erhebliche reale Verluste bedeuten würde. Dies könnte das Vertrauen in die US-Wirtschaft und den Dollar untergraben und zu einer globalen wirtschaftlichen Instabilität führen.
Vertrauensverlust in die US-Wirtschaft: Ein weniger stabiles Amerika könnte das Vertrauen in die US-Wirtschaft und den Dollar untergraben, was zu einer Abwanderung von Kapital und einer erhöhten Unsicherheit auf den Märkten führen könnte.
Insgesamt könnte die hohe Verschuldung der USA nicht nur die nationale Wirtschaft, sondern auch die globale wirtschaftliche Stabilität gefährden.
Die volkswirtschaftlichen Folgen eines starken Dollars auf Volkswirtschaften sind:
Importierte Inflation: Hohe amerikanische Zinsen und ein starker Dollar können eine importierte Inflation verursachen, die durch relativ hohe Ölpreise noch verschärft wird.
Höhere Rückzahlungen für Unternehmen mit Dollar-Krediten: Unternehmen, die Kredite in Dollar aufgenommen haben, müssen mit höheren Rückzahlungen rechnen, was ihre finanzielle Situation belasten kann.
Devisenabflüsse aus Ländern mit schwächeren Währungen: Länder wie China verzeichnen Devisenabflüsse, da Investoren aus schwächelnden Volkswirtschaften fliehen, was zu einer weiteren Abschwächung ihrer Währungen führen kann.
Potenzielle Handelsspannungen und Zölle: Ein starker Dollar kann zu Handelsspannungen führen, insbesondere zwischen den USA und China, und möglicherweise zu weiteren Zöllen und Sanktionen.
Druck auf Zentralbanken und Finanzministerien: Länder mit Devisenreserven könnten gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Währungen zu stärken, was zu einer vorübergehenden Linderung führen könnte, aber langfristig möglicherweise nicht effektiv ist.
Diese volkswirtschaftlichen Folgen verdeutlichen die komplexen Auswirkungen eines starken Dollars auf verschiedene Volkswirtschaften und die Herausforderungen, die damit verbunden sind.