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Inflation sinkt: Ziel der EZB gerät in Reichweite – doch Notenbanker mahnen (30.08.2024)
Inflation sinkt: Ziel der EZB gerät in Reichweite – doch Notenbanker mahnen (30.08.2024)
Trotz der jüngsten Fortschritte mahnen hochrangige Notenbanker zur Vorsicht. Isabel Schnabel, EZB-Direktorin aus Deutschland, sprach bei einer Rede in Estlands Hauptstadt Tallinn zwar von zunehmendem Vertrauen, das Inflationsziel von zwei Prozent dauerhaft zu erreichen. „Vertrauen ist nicht Wissen“, schränkte sie allerdings ein. Der Weg zurück zur Preisstabilität hänge von einer Reihe kritischer Annahmen ab, weshalb die EZB „schrittweise und vorsichtig vorgehen“ solle. Ähnliche Töne schlägt Bundesbank-Chef Joachim Nagel an. „Wir müssen vorsichtig sein und dürfen die Leitzinsen nicht zu schnell senken“, sagte Nagel am Donnerstagabend in Frankfurt. „Unser Zwei-Prozent-Ziel ist zwar in Sicht, aber noch nicht erreicht.“
Ein Umstand, der manche Notenbanker besorgt, ist die Lohnentwicklung. Die Tariflöhne steigen seit etwa zwei Jahren stärker, als mit dem EZB-Inflationsziel in Einklang zu bringen ist. Denn höhere Löhne treiben tendenziell die Inflationsrate.
Insofern haben die Notenbanker erleichtert zur Kenntnis genommen, dass sich das Wachstum der Tariflöhne laut EZB im zweiten Quartal erheblich abgeschwächt hat: von 4,7 auf 3,6 Prozent. Die EZB geht davon aus, dass es mit den Lohnabschlüssen im kommenden Jahr weiter zurückgeht.
Carsten Brzeski von der niederländischen Bank ING verweist auf hohe Lohnforderungen deutscher Gewerkschaften. „Es könnte länger dauern, als die EZB erwartet, bis das Lohnwachstum in der Euro-Zone deutlich zurückgeht.“ Auch Ulrike Kastens vom Fondsanbieter DWS warnt, dass „der unterliegende Preistrend aufgrund der Lohnsteigerungen überdurchschnittlich hoch bleiben“ werde.
·handelsblatt.com·
Inflation sinkt: Ziel der EZB gerät in Reichweite – doch Notenbanker mahnen (30.08.2024)
USA: Why inflation fell without a recession (28.08.2024)
USA: Why inflation fell without a recession (28.08.2024)

Warum ist die Inflation in den USA ohne eine Rezession gesunken:

  • Hohe Zinsen: Die Zentralbanken, insbesondere die Federal Reserve, haben die Zinssätze erheblich angehoben, was die Kreditaufnahme verteuert und die Nachfrage verringert hat.

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  • Wachstumsbremsung: Die straffere Geldpolitik hat das Wirtschaftswachstum gezielt gebremst, ohne zu schweren Rezessionen zu führen. Dies zeigt, dass Inflation auch ohne signifikante wirtschaftliche Rückgänge kontrolliert werden kann.

  • Vertrauen in Preisstabilität: Die Zinserhöhungen haben das Vertrauen in die Fähigkeit der Zentralbanken zur Inflationskontrolle wiederhergestellt, was die Inflationserwartungen dämpft und die Marktteilnehmer weniger geneigt macht, Preiserhöhungen zu erwarten.

  • Stabile Wirtschaft: Die amerikanische Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2024 besser abgeschnitten als erwartet, was auf eine robuste wirtschaftliche Basis hinweist, die es ermöglicht hat, die hohen Zinsen zu absorbieren.

  • Anpassung an Kerninflation: Die Zinserhöhungen waren gut auf den Anstieg der Kerninflation abgestimmt, die volatile Preise wie Energie und Lebensmittel ausschließt. Dies zeigt, dass die Zentralbanken gezielt auf die zugrunde liegenden Inflationsdrücke reagiert haben.

  • Fehlende schwere Rückschläge: Im Gegensatz zu früheren Perioden, in denen hohe Zinsen oft zu schweren wirtschaftlichen Rückschlägen führten, blieb die Wirtschaft stabil, was die Inflationsbekämpfung unterstützte.

  • Staatsschulden und fiskalische Disziplin: Hohe Staatsschulden sind riskanter als sie erscheinen, und eine disziplinierte Fiskalpolitik hat dazu beigetragen, die Inflation zu kontrollieren, indem sie das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität stärkt.

  • Globale Faktoren: Externe Faktoren wie Handelskriege, der grüne Wandel und pandemiebedingte Störungen haben ebenfalls Einfluss auf die Inflation, aber die Zentralbanken haben sich darauf eingestellt und ihre Politik entsprechend angepasst.

  • Einwanderung: Eine starke Einwanderung hat zur Stabilität des Arbeitsmarktes beigetragen und das Wirtschaftswachstum unterstützt, was es der Wirtschaft ermöglicht hat, sich an die hohen Zinsen anzupassen, ohne dass es zu einem signifikanten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität kam .

Diese überarbeitete Liste bietet nun eine umfassende Übersicht über alle relevanten Faktoren, die zur Senkung der Inflation ohne eine Rezession beigetragen haben. Ich hoffe, dass diese Informationen hilfreich sind.

·economist.com·
USA: Why inflation fell without a recession (28.08.2024)
Vast government debts are riskier than they appear
Vast government debts are riskier than they appear

Der Artikel diskutiert die fiskalischen Folgen der quantitativen Lockerung (QE) und wie Verluste, die Anleihegläubiger hätten tragen müssen, auf die Notenbanken und letztlich auf die Steuerzahler abgewälzt wurden. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich der fiskalischen Verantwortung und der Kontrolle der Inflation.

Laut dem Artikel sind hohe Staatsschulden riskanter als sie scheinen aus mehreren Gründen:

  • Volatilität der Anleihemärkte: Hohe Staatsschulden können zu extremer Volatilität auf den Anleihemärkten führen, wie während der Covid-19-Pandemie beobachtet. Dies zeigt, dass selbst als sicher geltende Staatsanleihen riskant werden können.

  • Inflationserwartungen: Hohe Schulden können die Inflationserwartungen beeinflussen. Wenn die Märkte glauben, dass die Regierung nicht in der Lage ist, die Schulden zu kontrollieren, könnte dies zu einem Anstieg der Inflation führen, was die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt.

  • Zinsbelastung und Defizite: Hohe Zinssätze können zu größeren Defiziten führen, da Regierungen mehr Kredite aufnehmen müssen, um die Zinsen auf bestehende Schulden zu bezahlen. Dies kann einen Teufelskreis schaffen, der die fiskalische Stabilität gefährdet.

  • Fiskalische Verantwortung: Notenbanken können die Inflation nur dann kontrollieren, wenn die Politiker die Schulden unter Kontrolle halten. Hohe Staatsschulden können die Fähigkeit der Notenbanken einschränken, effektiv auf wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren.

  • Risiko von Krisen: Hohe Staatsschulden können die Anfälligkeit für zukünftige wirtschaftliche Krisen erhöhen. Ereignisse wie Kriege oder Pandemien können die Schuldenlast weiter erhöhen und die wirtschaftliche Stabilität gefährden.

  • Marktreaktionen: Anleger reagieren auf fiskalische Entwicklungen, und in Zeiten hoher Schulden können sie dazu neigen, Staatsanleihen zu verkaufen, was zu einem Rückgang der Anleihepreise und einem Anstieg der Renditen führt.

Diese Punkte verdeutlichen, dass hohe Staatsschulden nicht nur eine kurzfristige Herausforderung darstellen, sondern auch langfristige Risiken für die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum mit sich bringen können.

·economist.com·
Vast government debts are riskier than they appear
Inflation is down and a recession is unlikely. What went right? (29.08.2024)
Inflation is down and a recession is unlikely. What went right? (29.08.2024)

Es gibt mehrere Gründe, warum eine sanfte Landung der Wirtschaft möglich ist:

  • Rückgang der Inflation: Die Inflation in vielen reichen Ländern ist gesunken und liegt nun im Zielbereich oder sogar darunter. Dies gibt den Zentralbanken die Möglichkeit, die geldpolitischen Zügel zu lockern, ohne die Inflation zu gefährden.

  • Stabile Wirtschaftsaktivität: Trotz der Zinserhöhungen bleibt die Wirtschaftsaktivität stabil. Indikatoren wie die Kreditkartenausgaben und ein Hochfrequenzindikator von Goldman Sachs zeigen, dass die wirtschaftliche Aktivität in den reichen Ländern bemerkenswert stabil ist.

  • Wachstum der Unternehmensgewinne: Im zweiten Quartal 2024 stiegen die weltweiten Unternehmensgewinne um mehr als 10%, was auf eine robuste Unternehmenslandschaft hinweist. Dies steht im Gegensatz zu typischen Rezessionsszenarien, in denen Unternehmensgewinne stark einbrechen.

  • Geringe Insolvenzen: Trotz eines Anstiegs der Firmeninsolvenzen seit 2020-21 bleibt die Zahl der Insolvenzen in absoluten Zahlen niedrig, was darauf hindeutet, dass Unternehmen besser in der Lage sind, sich an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen.

  • Anpassungsfähigkeit der modernen Volkswirtschaften: Es wird argumentiert, dass moderne Volkswirtschaften weniger empfindlich auf Zinsänderungen reagieren, was teilweise auf einen Rückgang kapitalintensiver Branchen zurückzuführen ist. Dies könnte dazu beitragen, dass die Wirtschaft stabil bleibt, selbst wenn die Zinsen steigen.

  • Fiskalpolitik: Die großzügige Fiskalpolitik der Regierungen hat dazu beigetragen, die Wirtschaft zu stützen. Auch wenn es noch zu früh ist, eine sanfte Landung zu feiern, wird darauf hingewiesen, dass die fiskalischen Maßnahmen der Staaten eine wichtige Rolle spielen .

  • Hohe Erwerbsquote: Die Erwerbsquote im erwerbsfähigen Alter in den OECD-Ländern ist so hoch wie nie zuvor, was darauf hindeutet, dass mehr Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten. Dies könnte kurzfristig die Arbeitslosenquote erhöhen, ist jedoch insgesamt positiv für die Wirtschaft.

Diese Faktoren zusammen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung der Wirtschaft gestiegen ist, trotz der Herausforderungen, die die Zinserhöhungen mit sich bringen.

·economist.com·
Inflation is down and a recession is unlikely. What went right? (29.08.2024)
Schuldenkrise: Afrika im Clinch mit dem Währungsfonds (29.08.2024)
Schuldenkrise: Afrika im Clinch mit dem Währungsfonds (29.08.2024)
IWF Kenia aufgrund der Ablehnung des heftig umstrittenen Finanzgesetzes seine Finanzhilfe entzogen habe.
Die angehäuften Schuldenberge – allen voran bei China – beherrschen in vielen afrikanischen Ländern das Tagesgeschehen. Die Folgen der Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs befeuern die Krise zusätzlich.
·orf.at·
Schuldenkrise: Afrika im Clinch mit dem Währungsfonds (29.08.2024)