Die Maquet-Maschine: Wie KI Alexandre Dumas' Erfolgsmodell neu belebt
Insgesamt arbeitet Dumas mit zweiundfünfzig Assistenten, die ihm beim Schreiben seiner Bücher helfen
Auf sich gestellt war er allerdings bestenfalls ein mittelmäßiger, wahrscheinlicher noch ein talentloser Schriftsteller
Konzept – Entwurf – Veredelung. Der geht folgendermaßen
Dumas fertigt zunächst zu jeder Geschichte ein Exposé an, das er seinem Mitarbeiter übergibt. Maquet stellt daraufhin Recherchen an und schreibt einen ersten Entwurf. Diese Rohversion sendet er wieder an Dumas, der ihr mit mehr oder weniger ausführlichen Überarbeitungen seine endgültige Form gibt.
Dumas nutzt sein erzählerisches Talent, um die groben, teils noch recht uninspirierten Entwürfe Maquets im Eiltempo zu verfeinern und zu verbessern. Er gibt den Vorlagen Dynamik und Tiefe, sorgt für Spannung und Witz, ergänzt plastische Details, überarbeitet die Charaktere und peppt die Dialoge auf. Unter dem Drängen der Verleger, die ständig mehr wollen, füllt er so Seite um Seite.
Erstens, wer unter Druck viele wertige Texte verfassen muss, sollte die einzelnen Arbeitsschritte klug aufteilen. Zweitens, die Brillanz und Originalität eines Textes entsteht nicht im Mittelteil der Arbeit, nicht während der ersten Niederschrift, sondern am Anfang und am Ende des Prozesses
beim Ersinnen der Idee und dem Feinschliff des Rohmaterials.
Wie Dumas gewinnen wir damit die Freiheit, unsere Energie auf jene Teile des Prozesses zu richten, in denen die eigentliche Qualität entsteht: das durchdachte Konzept und die kunstvolle Veredelung.
Anhieb perfekt? Sind sie nicht. Erstentwürfe sind niemals perfekt. Müssen sie nicht sein. Professionelle Textarbeiter wissen das schon lange
Konzept und Feinschliff, die das gute vom mittelmäßigen Ergebnis unterscheiden.
Die zügige Produktion von Qualitätstexten werde niemals allgemeine Praxis. Dafür gebe es nicht genug Maquets für alle. Das Heraufdämmern der Maquet-Maschine lässt das Gegenteil vermuten.