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Industrie - Thyssenkrupp setzt bei Stahl-Zukunft nicht alles auf eine Karte
Industrie - Thyssenkrupp setzt bei Stahl-Zukunft nicht alles auf eine Karte

Thyssenkrupp, einer der führenden Stahlhersteller Europas, verfolgt eine vielschichtige Strategie, um sich für die Zukunft der Stahlindustrie zu rüsten und gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Modernisierung und Investitionen

Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) hat kürzlich mit der Umsetzung von vier Großprojekten am Standort Bruckhausen begonnen, die Teil der "Strategie 2030" sind. Diese Investition von rund 800 Millionen Euro zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken und seine Technologie- und Qualitätsführerschaft auszubauen[1].

Fokus auf hochwertige Stahlgüten Ein zentraler Aspekt der Strategie ist die Konzentration auf hochwertige Stahlgüten, die besonders für die E-Mobilität, den Automobilbau und Industrieanwendungen benötigt werden. Dies umfasst Spezialstähle für den automobilen Leichtbau und crash-relevante Komponenten[1].

Automatisierung und Effizienzsteigerung Das Unternehmen setzt auf modernste Technologien, wie ein voll automatisiertes Brammenlager und neue Hubbalkenöfen mit fortschrittlicher Energierückgewinnungstechnik[1].

Klimastrategie und Dekarbonisierung

Thyssenkrupp verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2045 klimaneutralen Stahl zu produzieren.

tkH2Steel®-Projekt Ein Kernstück dieser Strategie ist das tkH2Steel®-Projekt, bei dem die Stahlherstellung von kohlebefeuerten Hochöfen auf wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlagen umgestellt wird. Dies soll zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen führen[2].

Grüner Wasserstoff und erneuerbare Energien Das Unternehmen plant, verstärkt auf grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien zu setzen. Allerdings wird in der Übergangsphase auch der Einsatz von Erdgas und blauem Wasserstoff als Brückentechnologie in Betracht gezogen[2].

Portfoliodiversifizierung und Neuausrichtung

Thyssenkrupp beschränkt sich nicht nur auf die Stahlproduktion, sondern diversifiziert sein Portfolio, um Chancen in verschiedenen Zukunftsmärkten zu nutzen.

Decarbon Technologies Segment Das neu geschaffene Segment "Decarbon Technologies" bündelt Geschäftsbereiche wie Rothe Erde, Uhde, Polysius und thyssenkrupp nucera, die Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung der Industrie anbieten[3].

Börsengang von thyssenkrupp nucera Mit dem Börsengang seiner Wasserstoff-Tochter thyssenkrupp nucera hat das Unternehmen einen strategischen Schritt unternommen, um zusätzliches Kapital für Wachstum in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu generieren[3].

Fazit

Thyssenkrupp verfolgt eine multidimensionale Strategie, die Modernisierung, Klimaschutz und Diversifizierung umfasst. Durch Investitionen in zukunftsträchtige Technologien und die Neuausrichtung des Portfolios strebt das Unternehmen an, sich als Technologieführer für die Energiewende zu positionieren und gleichzeitig seine Kernkompetenz in der Stahlproduktion zu stärken. Diese breit gefächerte Herangehensweise zeigt, dass Thyssenkrupp bei der Gestaltung seiner Zukunft nicht alles auf eine Karte setzt, sondern flexibel auf die Herausforderungen und Chancen des Marktes reagiert.

Citations: [1] https://danieli-germany.de/thyssenkrupp-steel-europe-startet-vier-grossprojekte-fuer-die-stahlproduktion-der-zukunft-mit-unterstuetzung-von-danieli/ [2] https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/unternehmen/nachhaltigkeit/klimastrategie/klimastrategie.html [3] https://www.thyssenkrupp.com/de/unternehmen/strategie [4] https://www.volkswagen-group.com/de/pressemitteilungen/stahl-fuer-nachhaltige-mobilitaet-thyssenkrupp-steel-und-volkswagen-group-kooperieren-zur-belieferung-mit-co-reduziertem-stahl-18757 [5] https://www.home-of-steel.de/news/stahlstrategie-20-30-von-thyssenkrupp-steel-geht-weiter-voran-2801 [6] https://www.thyssenkrupp.com/de/zukunft-fuer-stahl [7] https://www.energy4climate.nrw/industrie-produktion/praxisbeispiele-industrietransformation/wasserstoff-statt-kohlenstoff-by-thyssenkrupp-steel [8] https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-einstieg-investor-stahl-branche-krise-100.html

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