Wirren in Washington, Panik in Paris – und ein Lichtblick aus London? Die Hoffnungen westlicher Demokraten liegen auf Keir Starmer. Aber der geht geschwächt ins Amt.
Die Geschichte des vorerst letzten Kapitels des von Hass und Häme geprägten Kampfes im und außerhalb des britischen Parlaments um die entscheidende Frage des Jahrzehnts, den Brexit. Zu den Protagonisten gehören u.a. "Brexit"-Parteichef Nigel Farage, die "Remain"-Rebellen Sir Nicholas Soames und Anna Soubry sowie der Kritiker des Außenministeriums, Sir Alan Duncan.
Das Jahr 2019 wird als das vielleicht dramatischste in die jüngere Geschichte Großbritanniens eingehen. Nachdem Premierministerin Theresa May, von zahlreichen Niederlagen im Parlament gebeutelt, aufgegeben hat und zurückgetreten ist, wurde mit Boris Johnson einer der Wortführer und Chefpolemiker der „Brexiteers“ neuer Regierungschef, mit der Konsequenz, dass einige Minister hinwarfen und Tory-Abgeordnete die Fraktion verließen oder von Johnson aus der Partei geworfen wurden. Das Chaos war komplett. Der leidenschaftliche Befürworter eines harten Brexit, Boris Johnson, steht im Frühherbst des vergangenen Jahrs bereits nach nur wenigen Wochen im Amt als Premierminister vor dem Aus.
Nach Niederlagen vor Gericht und im Parlament kämpft er aber unverdrossen weiter um die Rettung seiner Vision von einem unabhängigen und von den Brüsseler Fesseln befreiten Königreich. Das Parlament dagegen verlangt von der Regierung einen Plan für eine Lösung, die der Spaltung Irlands Rechnung trägt und harte Grenzkontrollen zwischen den beiden Teilen des Landes vermeidet. Mehr nolens als volens präsentieren Johnson und sein mehrheitlich aus Brexiteers bestehendes Kabinett der EU-Kommission Alternativpläne zu dem noch von der Vorgängerregierung verhandelten und vom Unterhaus mehrfach abgelehnten Deal mit der EU. Nach zahlreichen Fehlversuchen stellte sich die Frage ‚Wie aber geht das Drama aus?’ Sir Alan Duncan: "Boris ist der Architekt unserer Schwierigkeiten. Also bin ich geneigt, ihm zu sagen: Du hast uns in dieses Schlamassel gebracht, Kumpel. Jetzt hol uns da raus“.
Premier Johnson gelingt es, seinen Wunsch nach Neuwahlen noch im Jahr 2019 durchzusetzen. Die EU-Kommission erklärte sich bereit, die Frist für den Austritt bis Ende Januar 2020 zu verschieben. Damit stiegen die Chancen für einen geregelten Brexit. Boris Johnson konnte mit seinem Wahlkampf unter dem Motto „Get Brexit done“ die Mehrheit der des endlosen Gezänks überdrüssigen Briten überzeugen; die Tories holten die absolute Mehrheit im Unterhaus gegen eine gespaltene Labour Party, deren Vorsitzender Jeremy Corbyn sich nie eindeutig gegen den Brexit ausgesprochen hatte. Auch „Brexit“-Gründer Nigel Farage gehört zu den Verlierern. Damit war der Weg frei für einen, vorerst „geregelten“ Brexit am 31. Januar 2020.
Seit dem Referendum über den Verbleib oder den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat der Autor und Filmemacher Patrick Forbes über das das Land erschütternde politische Drama berichten können, auch dank seiner hervorragenden Kontakte zu wichtigen Protagonisten aus den Reihen der „Remainer“ und der „Brexiteers“.Dabei wurde er Zeuge einer dramatischen Krise der Demokratie, die Auswirkungen weit über Großbritannien hinaus haben wird.
Dokumentation von Patrick Forbes (GB/D 2019, 52 Min)
#brexit #großbritannien #europäischeunion
Video verfügbar bis zum 01/09/2024
Link zur Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/093443-000-A/brexit-das-endspiel/
Abonniert den Youtube-Kanal von ARTE: http://www.youtube.com/user/ARTEde
Folgt uns in den sozialen Netzwerken:
Facebook: http://www.facebook.com/ARTE.tv
Twitter: https://twitter.com/ARTEde
Instagram: https://www.instagram.com/arte.tv/
Keir Starmer's Labour-Partei hat einen beeindruckenden Wahlsieg errungen, der als noch bedeutender als Tony Blairs historischer Triumph von 1997 eingestuft...
Labour. »Starmers Sieg ist beeindruckender als Blairs«
Peter Mandelson, Architekt von »New Labour«, ist zurück im Dunstkreis der Macht. Nach dem Wahlsieg sagt er, wie nah Keir Starmer das Land an die EU führen will und was ein Präsident Trump für Großbritannien bedeuten würde.
UK Zuwanderung. Über 600.000 Menschen mehr. Wie Großbritannien von der Rekordzuwanderung profitiert
Großbritannien verzeichnete im Jahr 2022 eine Rekordzuwanderung von etwa 600.000 Menschen netto, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr...
Großbritannien.Über 600.000 Menschen mehr. Erstaunlicher Bevölkerungs-Boom auf der Insel.
Großbritannien erlebt den stärksten Bevölkerungszuwachs seit 75 Jahren, getrieben von der hohen Zuwanderung. Aus den EU-Staaten kommt zwar kaum jemand, dafür boomen die Zuzüge aus Indien. Im Vergleich zu Deutschland steht das Land nun in einem Punkt deutlich besser dar.
Erste Reise führt neuen britischen Außenminister Lammy nach Berlin | tagesschau.de
Als erstes Land nach seinem Amtsantritt hat der neue britische Außenminister Lammy Deutschland besucht. Dabei betonte er, sein Land wolle die Beziehungen zur EU verbessern und auch in anderen Bereichen enger zusammenarbeiten.
UK Politik: Mehrere Frauen in Schlüsselpositionen im britischen Kabinett
Der neue britische Premierminister Keir Starmer hat die ersten Ministerposten besetzt. Er ernannte Rachel Reeves zur ersten Finanzministerin des Landes und Angela Rayner zur Vize-Premierministerin.
Nach dem klaren Labour-Sieg bei der Wahl in Großbritannien wird die 45-jährige Rachel Reeves Schatzkanzlerin. Sie ist die erste Frau im Amt – mit eisernen fiskalischen Grundsätzen. WELT stellt Reeves vor und erklärt, was von der neuen starken Frau in London zu erwarten ist.
EU-Brexit-Regeln - was macht die neue Labour-Regierung anders? | Euronews
Keir Starmer will das Handels- und Kooperationsabkommen mit der EU nicht wieder aufschnüren, aber der neue Regierungschef will auf die Sorgen von 70 Prozent der Briten eingehen, die sagen, der Brexit habe ihr Leben verschlechtert.
Die Parlamentswahlen in Großbritannien 2024 haben zu einem historischen Machtwechsel geführt. Die oppositionelle Labour-Partei unter Führung von Keir Starmer...