D I GRÜNE TRANSFORMATION
Zusammenfassung:
- Beschleunigter grüner Wandel im globalen Süden Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika verzeichnen einen starken Zuwachs bei Elektrofahrzeugen (EV) und erneuerbaren Energien. So macht EV-Verkauf in Ländern wie der Türkei bis zu 27 % der Neuzulassungen aus, Nepal importiert zu über 70 % Elektroautos, und Pakistan produziert 25 % seines Stroms aus Solarenergie – fast auf dem Niveau von Kalifornien.
-Wirtschaftliche und geopolitische Triebkräfte Für viele Energie-importierende Länder im globalen Süden ist der Umstieg auf saubere Technologien auch eine Frage der Deviseneinsparung und Energiesouveränität statt nur Umweltschutz. Verbote von Verbrennungsmotoren oder Steuervergünstigungen zielen darauf ab, fossile Brennstoffimporte zu reduzieren und lokale Wirtschaften zu stärken.
Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit sauberer Technologien Obwohl saubere Technologien meist höhere Anfangsinvestitionen erfordern, sind diese durch sinkende Preise vielerorts vergleichbar mit fossilen Alternativen („Capex-Parität“). Dies führt zu steigender Attraktivität von Solaranlagen, Windkraft und Elektrofahrzeugen, auch in Ländern mit hohen Kapitalkosten wie Indien.
Einfluss von Handelspolitik, Zöllen und lokaler Produktion Während wohlhabendere Staaten wie USA und EU versuchen, chinesische Elektroautos vom eigenen Markt fernzuhalten, finden diese in Schwellen- und Entwicklungsländern dank fehlender protektionistischer Strukturen und günstiger Preise breiten Absatz. Einige Länder erhöhen zwar schrittweise Importzölle, schaffen aber Ausnahmeregelungen, wenn Hersteller lokale Produktion aufbauen (z.B. Brasilien mit BYD, Indonesien mit Steuersenkungen bei lokaler Fertigung).
Herausforderungen und Lernpotenziale für den globalen Norden Der globale Süden zeigt, dass wirtschaftliche Anreize und pragmatische Fördermaßnahmen (wie Zollsenkungen gegen lokale Investitionen) den grünen Wandel dynamisch vorantreiben können. Der wohlhabende Norden könnte davon profitieren, solche Ansätze zu adaptieren und Protektionismus zugunsten nachhaltiger Praktiken zu hinterfragen.
Zusammenfassung:
Politische Herausforderungen und notwendiger Pragmatismus: Die Klimapolitik steht vor erheblichen politischen Widerständen, insbesondere in den USA unter Regierung Trump, die mit ihrem Kampf gegen Klimaschutz das Land als abschreckendes Beispiel positioniert. Effektiver Klimaschutz erfordert eine Politik des Möglichen, die pragmatisch und hoffnungsvoll gestaltet wird, um die Zustimmung der Wähler zu gewinnen,.
Bedeutung der sozialen Akzeptanz und gerechter Übergang: Es ist wichtig, die soziale Dimension zu beachten und Belastungen der einfachen Bevölkerung beim Übergang zu verringern. Dies beinhaltet z.B. den Ausbau technischer Kapazitäten für Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie bezahlbare Optionen und Zugänge, um soziale Ungleichheiten zu vermeiden und Populismus entgegenzuwirken.
Effizienz politischer Instrumente und Subventionen: Emissionsabgaben (CO2-Bepreisung) sind grundsätzlich die ökonomisch effizienteste Maßnahme zur Emissionsreduktion. Subventionen für saubere Technologien haben nachweislich positive Wirkungen erzielt, führen jedoch zu Marktverzerrungen und sind weniger kosteneffizient. Ein Abbau klimaschädlicher Subventionen für fossile Brennstoffe wird als notwendig erachtet.
Kritik an unrealistisch strengen Netto-Null-Zielen: Netto-Null-Ziele sind politische Signale mit klarem Anspruch, aber realistisch betrachtet oft schwer umsetzbar, da sie schnelle, tiefe Emissionsreduktionen und gesellschaftliche Akzeptanz erfordern. Flexible Ansätze und die Etablierung solcher Ziele als Orientierungshilfe („Richtlinie“) anstatt als bindendes Dogma werden empfohlen, um politischen Widerstand zu minimieren.
Globale politische Dynamiken und wirtschaftliche Konflikte: Neben nationalen Faktoren wirken auch globale Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine negativ auf den Klimaschutz, etwa durch steigende Verteidigungshaushalte und damit geringere Ausgaben für Umweltpolitik. Zudem führt der Wettbewerb mit Staaten wie China zu politischen Spannungen und erschwert internationale Kooperationen zur Dekarbonisierung.