D I GRÜNE TRANSFORMATION I GREEN TRANSFORMATION

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The green transition has a surprising new home (21.08.2025)
The green transition has a surprising new home (21.08.2025)

Zusammenfassung:

  • Beschleunigter grüner Wandel im globalen Süden Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika verzeichnen einen starken Zuwachs bei Elektrofahrzeugen (EV) und erneuerbaren Energien. So macht EV-Verkauf in Ländern wie der Türkei bis zu 27 % der Neuzulassungen aus, Nepal importiert zu über 70 % Elektroautos, und Pakistan produziert 25 % seines Stroms aus Solarenergie – fast auf dem Niveau von Kalifornien.

-Wirtschaftliche und geopolitische Triebkräfte Für viele Energie-importierende Länder im globalen Süden ist der Umstieg auf saubere Technologien auch eine Frage der Deviseneinsparung und Energiesouveränität statt nur Umweltschutz. Verbote von Verbrennungsmotoren oder Steuervergünstigungen zielen darauf ab, fossile Brennstoffimporte zu reduzieren und lokale Wirtschaften zu stärken.

  • Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit sauberer Technologien Obwohl saubere Technologien meist höhere Anfangsinvestitionen erfordern, sind diese durch sinkende Preise vielerorts vergleichbar mit fossilen Alternativen („Capex-Parität“). Dies führt zu steigender Attraktivität von Solaranlagen, Windkraft und Elektrofahrzeugen, auch in Ländern mit hohen Kapitalkosten wie Indien.

  • Einfluss von Handelspolitik, Zöllen und lokaler Produktion Während wohlhabendere Staaten wie USA und EU versuchen, chinesische Elektroautos vom eigenen Markt fernzuhalten, finden diese in Schwellen- und Entwicklungsländern dank fehlender protektionistischer Strukturen und günstiger Preise breiten Absatz. Einige Länder erhöhen zwar schrittweise Importzölle, schaffen aber Ausnahmeregelungen, wenn Hersteller lokale Produktion aufbauen (z.B. Brasilien mit BYD, Indonesien mit Steuersenkungen bei lokaler Fertigung).

  • Herausforderungen und Lernpotenziale für den globalen Norden Der globale Süden zeigt, dass wirtschaftliche Anreize und pragmatische Fördermaßnahmen (wie Zollsenkungen gegen lokale Investitionen) den grünen Wandel dynamisch vorantreiben können. Der wohlhabende Norden könnte davon profitieren, solche Ansätze zu adaptieren und Protektionismus zugunsten nachhaltiger Praktiken zu hinterfragen.

·economist.com·
The green transition has a surprising new home (21.08.2025)
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)

Zusammenfassung:

  • Politische Herausforderungen und notwendiger Pragmatismus: Die Klimapolitik steht vor erheblichen politischen Widerständen, insbesondere in den USA unter Regierung Trump, die mit ihrem Kampf gegen Klimaschutz das Land als abschreckendes Beispiel positioniert. Effektiver Klimaschutz erfordert eine Politik des Möglichen, die pragmatisch und hoffnungsvoll gestaltet wird, um die Zustimmung der Wähler zu gewinnen,.

  • Bedeutung der sozialen Akzeptanz und gerechter Übergang: Es ist wichtig, die soziale Dimension zu beachten und Belastungen der einfachen Bevölkerung beim Übergang zu verringern. Dies beinhaltet z.B. den Ausbau technischer Kapazitäten für Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie bezahlbare Optionen und Zugänge, um soziale Ungleichheiten zu vermeiden und Populismus entgegenzuwirken.

  • Effizienz politischer Instrumente und Subventionen: Emissionsabgaben (CO2-Bepreisung) sind grundsätzlich die ökonomisch effizienteste Maßnahme zur Emissionsreduktion. Subventionen für saubere Technologien haben nachweislich positive Wirkungen erzielt, führen jedoch zu Marktverzerrungen und sind weniger kosteneffizient. Ein Abbau klimaschädlicher Subventionen für fossile Brennstoffe wird als notwendig erachtet.

  • Kritik an unrealistisch strengen Netto-Null-Zielen: Netto-Null-Ziele sind politische Signale mit klarem Anspruch, aber realistisch betrachtet oft schwer umsetzbar, da sie schnelle, tiefe Emissionsreduktionen und gesellschaftliche Akzeptanz erfordern. Flexible Ansätze und die Etablierung solcher Ziele als Orientierungshilfe („Richtlinie“) anstatt als bindendes Dogma werden empfohlen, um politischen Widerstand zu minimieren.

  • Globale politische Dynamiken und wirtschaftliche Konflikte: Neben nationalen Faktoren wirken auch globale Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine negativ auf den Klimaschutz, etwa durch steigende Verteidigungshaushalte und damit geringere Ausgaben für Umweltpolitik. Zudem führt der Wettbewerb mit Staaten wie China zu politischen Spannungen und erschwert internationale Kooperationen zur Dekarbonisierung.

·economist.com·
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)
Banks Plough Billions Into Coal ‘as if Glasgow Never Happened’ (08.07.2025)
Banks Plough Billions Into Coal ‘as if Glasgow Never Happened’ (08.07.2025)
Global banks channeled more than $385 billion to the coal power industry over the past three years, with annual flows increasing last year from 2023. Katrin Ganswindt, financial research director at Urgewald, said "It's as if Glasgow never happened" in reference to the COP26 climate summit pledges to phase down coal. According to Urgewald, Chinese banks are the top providers of coal-related financing, allocating almost $250 billion to the industry between 2022 and 2024.
·bloomberg.com·
Banks Plough Billions Into Coal ‘as if Glasgow Never Happened’ (08.07.2025)
Bericht: EU will Lieferkettenrichtlinie abschwächen (22.02.2025)
Bericht: EU will Lieferkettenrichtlinie abschwächen (22.02.2025)

Vorschläge der EU-Kommission:

QUELLE: WK-TIROL NEWSLETTER 27.02.2025

Vereinfachung der Lieferkettenrichtlinie (CSDDD):

• Fokussierung auf direkte Geschäftspartner: Unternehmen sind künftig verpflichtet, Sorgfaltsprüfungen in ihrer Lieferkette nur noch bei direkten Geschäftspartnern (Tier 1) durchzuführen. Eine Ausweitung auf vorgelagerte Stufen in ihrer Lieferkette ist nur noch bei konkreten Hinweisen auf Missstände nötig. • Entlastung für kleinere Unternehmen: Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitenden werden vor übermäßigen Anfragen nach Nachhaltigkeitsinformationen geschützt. Sie müssen nur noch grundlegende, an freiwilligen Standards orientierte Informationen ihren großen direkten Geschäftspartnern bereitstellen. • Die Überprüfung und Anpassung der Lieferkettenmaßnahmen ist nun alle fünf Jahre statt jährlich vorgesehen. • Das Inkrafttreten der Lieferkettenrichtlinie wurde auf Juli 2028 verschoben.

Anpassungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD): • Eingeschränkter Anwendungsbereich: Die CSRD gilt künftig nur für große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz über 50 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme über 25 Millionen Euro. Dadurch fallen etwa 80% der zuvor betroffenen Unternehmen aus dem Geltungsbereich heraus. • Freiwillige Berichterstattung für kleinere Unternehmen: Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitenden können freiwillig nach den VSME-Standards berichten. • Taxonomie-Berichterstattung: Für Unternehmen mit einem Umsatz bis 450 Millionen Euro gilt nun die Freiwilligkeit bei den Taxonomie-Vorgaben.
·orf.at·
Bericht: EU will Lieferkettenrichtlinie abschwächen (22.02.2025)
US Companies Say ESG Rules Are a Serious Barrier to EU Trade (11.02.2025)
US Companies Say ESG Rules Are a Serious Barrier to EU Trade (11.02.2025)

Zusammenfassung:

  • US-Unternehmen kritisieren die ESG-Regulierung der EU als Handelshemmnis und fordern deren Aussetzung oder Verschiebung.

  • Die Amerikanische Handelskammer bei der Europäischen Union (AmCham), mit Mitgliedern wie Ford, Exxon und Amazon, äußert Bedenken bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Schwäche.

  • Die CSRD und CSDDD werden als Hauptanliegen transatlantischer Unternehmen hervorgehoben, da sie hohe Compliance-Kosten und rechtliche Haftung in den Lieferketten verursachen.

Forderungen der AmCham

  • Die AmCham fordert die EU auf, die Umsetzung der CSDDD unverzüglich anzuhalten und die Umsetzung der CSRD zu verzögern.

  • Unternehmen sollten nicht gezwungen werden, sich an Gesetze zu halten, die sich wesentlich ändern könnten, solange die Vereinfachung andauert.

  • Die EU soll die Anforderungen an Klimawendepläne konsolidieren und Leitlinien zu den CSRD-Bestimmungen bereitstellen.

Reaktion der EU-Kommission

  • EU-Kommissarin Maria Luis Albuquerque räumt ein, dass es angesichts der Kritik Spielraum für Anpassungen der ESG-Regeln gibt.

  • Sie warnt jedoch vor einer völligen Deregulierung und betont, dass es darum gehe, das Tempo anzupassen und gleichzeitig den Anker zu behalten.

  • Die Kommission wird aufgefordert, sich mit der extraterritorialen Reichweite der CSDDD zu befassen und zivilrechtliche Haftungsrisiken zu mindern .

·bloomberg.com·
US Companies Say ESG Rules Are a Serious Barrier to EU Trade (11.02.2025)