1 I Laut diesem Artikel gibt es sowohl Argumente für als auch gegen eine bevorstehende Rezession:
Argumente für eine Rezession:
Anstieg der Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosigkeit stieg im Juli auf 4,3%, was als ausreichend großer Sprung angesehen wird, um die Sahm-Regel anzuwenden, die auf einen Anstieg der Arbeitslosigkeit hinweist, der jede amerikanische Rezession seit 1960 gekennzeichnet hat.
Anstieg unbezahlter Kreditkartenrechnungen: Der Anteil der unbezahlten Kreditkartenrechnungen hat ein 13-Jahres-Hoch erreicht, was darauf hindeutet, dass einige Haushalte bereits unter finanziellen Druck stehen.
Marktpsychologie und historische Vergleiche: Anleger könnten nervös sein, weil sie aus den Erfahrungen der letzten großen Rezessionen (wie der globalen Finanzkrise und dem Covid-Crash) gelernt haben, die schneller und tiefer waren als typische Abschwünge.
Argumente gegen eine Rezession:
Bessere wirtschaftliche Bedingungen im Vergleich zu 2019: Die Wirtschaft steht in einer entscheidenden Hinsicht besser da als 2019, da es mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik gibt, was potenziell stabilisierend wirken könnte.
Vorübergehende Natur der Arbeitslosigkeit: Ein Großteil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit könnte auf vorübergehende Entlassungen zurückzuführen sein, die tendenziell volatil sind. Zudem könnte der Anstieg der Einwanderung die Arbeitsmarktdaten beeinflussen, da neue Einwanderer oft erst nach ihrer Ankunft eine Arbeit finden.
Erwartungen an Zinssenkungen: Anleger erwarten, dass die Zinsen im nächsten Jahr um mehr als zwei Prozentpunkte sinken werden, was sich bereits in niedrigeren langfristigen Anleiherenditen widerspiegelt. Dies könnte das Wirtschaftswachstum unterstützen.
Diese Punkte zeigen, dass die wirtschaftliche Lage komplex ist und sowohl Risiken als auch Stabilitätsfaktoren vorhanden sind, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession beeinflussen.
2 I Die amerikanische Wirtschaft wird derzeit als chaotisch beschrieben aufgrund einer Vielzahl von widersprüchlichen und unvorhersehbaren wirtschaftlichen Indikatoren und Entwicklungen:
Volatilität der Konjunkturdaten: In den letzten Wochen gab es einen Wirbel widersprüchlicher Wirtschaftsnachrichten, wie zum Beispiel schwächere als erwartete Beschäftigungszahlen, während die Einzelhandelsumsätze stärker waren als prognostiziert. Diese gemischten Signale führen zu Unsicherheit und Nervosität unter den Anlegern.
Erwartungen an Zinssenkungen: Es gibt zunehmende Spekulationen über eine sofortige Notfall-Zinssenkung durch die Federal Reserve, die jedoch schwanken und nicht konstant bleiben. Diese Unsicherheit über die Geldpolitik trägt zur allgemeinen Verwirrung bei.
Marktpsychologie: Anleger sind nervös und reagieren empfindlich auf jede neue Datenveröffentlichung, was zu einer angespannten Marktstimmung führt. Die Äußerungen von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Fed, werden intensiver analysiert, was die Unsicherheit weiter verstärkt.
Historische Vergleiche: Die Anleger ziehen Lehren aus den letzten großen Rezessionen, wie der globalen Finanzkrise und dem Covid-Crash, die beide schneller und tiefer waren als typische wirtschaftliche Abschwünge. Diese Vergleiche könnten die Wahrnehmung der aktuellen wirtschaftlichen Lage verzerren und zu übermäßiger Besorgnis führen.
Insgesamt wird die amerikanische Wirtschaft als chaotisch wahrgenommen, weil die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und die Reaktionen der Märkte auf diese Bedingungen unvorhersehbar und widersprüchlich sind.