Lernaufgaben in der KI-Ära: Wie sichern wir echte Eigenleistung?
Lernaufgaben in der KI-Ära: Wie sichern wir echte Eigenleistung?
Künstliche Intelligenz kann mittlerweile beeindruckend gut schreiben, argumentieren, analysieren – auch in schulischen Kontexten. Viele Schüler*innen wissen das. Die Herausforderung für uns als Lehrkräfte, Didaktikerinnen und Bildungsverantwortliche ist klar: Wie gestalten wir Lernaufgaben so, dass sie nicht einfach „mit KI gelöst“ werden können – sondern echte, persönliche Denkleistung verlangen?
Die Antwort liegt nicht im Verbot, sondern in der konsequenten didaktischen Neuausrichtung von Aufgabenformaten. Wenn KI als Unterstützung genutzt werden darf – aber nicht zur alleinigen Lösung taugt –, dann braucht es Aufgaben, die folgende Merkmale berücksichtigen:
🔍 Kontextualisierung: Aufgaben müssen an die reale Lebenswelt der Schüler*innen anknüpfen. ➡️ Persönliche Erfahrungen, lokale Gegebenheiten, konkrete Umfelder. KI kann diese nicht kennen – hier ist echte Eigenleistung gefragt.
✍️ Subjektive Stellungnahme: Lernende sollen nicht nur Fakten wiedergeben, sondern eigene Positionen entwickeln – begründet, wertorientiert, überzeugend. ➡️ Meinungen kann man nicht outsourcen.
🎨 Offenheit & Kreativität: Offene Aufgabenstellungen, die mehrere Lösungswege zulassen, Gestaltungsspielräume bieten und mehrstufig angelegt sind. ➡️ KI kann Vorschläge machen – aber nicht kreativ-emotional gestalten wie Menschen.
🧠 Reflexion: Lernende reflektieren ihren Lernweg, ihre Denkfehler, ihre Strategien. ➡️ Das fördert nicht nur Metakognition, sondern entzieht KI den Zugriff – denn nur der Mensch weiß, wie er denkt.
🔗 Transfer & Aktualität: Fachwissen soll auf gesellschaftlich relevante, neue Kontexte übertragen werden. ➡️ Wer Wissen flexibel anwendet, zeigt wahre Kompetenz.
📝 Prozessdokumentation: Der Weg zählt: Planungen, Zwischenergebnisse, Entscheidungen sollen dokumentiert und reflektiert werden. ➡️ Das macht Lernen sichtbar – und überprüfbar.
➕ KI als Werkzeug – bewusst und reflektiert: KI darf eingebunden werden – aber mit klarer Funktion, z. B. zur Ideenfindung, zur Perspektivenerweiterung oder zur kritischen Bewertung von Argumenten. ➡️ Nicht: „Was sagt ChatGPT?“️ Sondern: „Was davon halte ich für sinnvoll – und warum?“
👉 Welche Formate oder Ansätze nutzt ihr bereits in eurem Unterricht?
Ich freue mich auf den Austausch.
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