Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den USA wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:
Steigende Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote ist im Juli auf 4,3 % gestiegen, was den höchsten Stand seit 2021 darstellt. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist oft ein Indikator für eine wirtschaftliche Abkühlung.
Hohe Zinssätze: Die Zinssätze werden als zu hoch eingeschätzt, was die Kreditaufnahme und Investitionen verteuert. Dies hat negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und den Arbeitsmarkt.
Verbrauchervertrauen: Das Verbrauchervertrauen ist trotz eines starken Wachstums und eines Jobbooms ungewöhnlich niedrig. Eine Abkühlung der Wirtschaft hat das Vertrauen der Verbraucher weiter beeinträchtigt.
Entwicklung der Unternehmensgewinne: Einige Unternehmen berichten von enttäuschenden Umsätzen, was auf eine allgemeine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet. Obwohl das BIP im zweiten Quartal um 2,8 % wuchs, gibt es Anzeichen für eine Dämpfung des Lohnwachstums und der Konsumausgaben.
Marktunsicherheit: Die Unsicherheit auf den Märkten, die durch die wirtschaftliche Lage verursacht wird, trägt ebenfalls zur Verlangsamung bei. Die Anleger sind nervös, was zu einem Rückgang der Investitionen führen kann.
Diese Faktoren zusammen deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft zwar nicht in eine Rezession gerät, aber dennoch eine spürbare Verlangsamung des Wachstums erlebt.
2 I Die aktuelle wirtschaftliche Situation könnte die Wahlen in den USA auf verschiedene Weise beeinflussen:
Wählerstimmung: Die Wähler haben dem Weißen Haus unter Biden nicht den wirtschaftlichen Aufschwung zugeschrieben, was bedeutet, dass sie Kamala Harris möglicherweise für eine schwache wirtschaftliche Leistung bestrafen könnten. Ein langsames Wirtschaftswachstum könnte die Unterstützung für die amtierende Regierung verringern.
Bedeutung der Konjunktur: Obwohl die Konjunktur nicht der einzige Faktor ist, der Wahlen bestimmt, spielt sie eine wichtige Rolle. Der Verlauf der Wirtschaft in den Monaten vor der Wahl wird die Chancen der Demokraten beeinflussen. Eine ernsthafte Rezession könnte für Harris katastrophale Folgen haben, während eine bloße Abkühlung der Wirtschaft ebenfalls schädlich sein könnte.
Realeinkommen und Verbrauchervertrauen: Die Entwicklung der realen Nettoeinkommen pro Kopf und das Verbrauchervertrauen sind entscheidend. Ein Rückgang des Einkommenswachstums und ein niedriges Verbrauchervertrauen könnten die Wähler dazu bringen, die Demokraten weniger positiv zu sehen, was sich negativ auf die Wahlchancen auswirken könnte.
Marktreaktionen: Die Reaktionen der Märkte auf wirtschaftliche Indikatoren, wie z.B. die Arbeitslosenquote und Unternehmensgewinne, können ebenfalls die Wählerstimmung beeinflussen. Ein Rückgang der Aktienmärkte oder steigende Ölpreise könnten zusätzliche Unsicherheit schaffen und die Wähler negativ beeinflussen.
Vergleich mit der Vergangenheit: Historische Beispiele zeigen, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten, selbst wenn sie nicht zu einer Rezession führen, die Wahlchancen der amtierenden Partei beeinträchtigen können. Die Wähler könnten die Regierung für die wirtschaftliche Lage verantwortlich machen, was die Chancen von Donald Trump erhöhen könnte.
Insgesamt könnte die wirtschaftliche Situation also entscheidend dafür sein, wie die Wähler die amtierende Regierung wahrnehmen und ob sie bereit sind, ihr das Vertrauen auszusprechen oder nicht.