Die Uneinigkeit innerhalb der Federal Reserve (Fed) über die Zukunft der Zinssätze resultiert aus mehreren Faktoren:
Unterschiedliche Prognosen: Die Mitglieder des Zinsausschusses haben stark divergierende Ansichten über die langfristigen Zinssätze. Bei der letzten Prognose wurden 11 verschiedene Schätzungen abgegeben, die von einem Tiefstwert von 2,375 % bis zu einem Höchstwert von 3,75 % reichen. Diese große Spanne spiegelt ein hohes Maß an Unsicherheit wider und zeigt, dass es keinen klaren Konsens über den neutralen Realzinssatz gibt, der als Richtwert für die Geldpolitik dient.
Unsicherheit über den neutralen Zinssatz (R-Stern): Der neutrale Realzinssatz, der den Zinssatz beschreibt, bei dem die Wirtschaft ihr Potenzial erreicht und die Inflation stabil ist, ist schwer zu bestimmen. Die Schätzungen des R-Sterns variieren erheblich, was die Entscheidungsfindung der Zentralbanker kompliziert macht.
Einfluss externer Faktoren: Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie Faktoren wie die Covid-19-Pandemie, Produktivitätswachstum und Haushaltsdefizite die neutralen Zinssätze beeinflussen. Einige glauben, dass die neutralen Zinssätze gestiegen sind, während andere der Meinung sind, dass langfristige Trends, die vor der Pandemie auf die Zinssätze drückten, weiterhin wirksam sind.
Mangel an Konsens über die Inflationsprognosen: Obwohl alle Ausschussmitglieder davon ausgehen, dass die Inflation auf das 2%-Ziel der Fed zusteuert, gibt es Divergenzen hinsichtlich der langfristigen Zinsen, was die Schätzungen des neutralen Realzinses beeinflusst.
Insgesamt führt diese Kombination aus Unsicherheit, unterschiedlichen Meinungen über wirtschaftliche Trends und divergierenden Inflationsprognosen zu einer Uneinigkeit über die zukünftige Zinspolitik der Fed.