1 I Gründe, warum die Zinsen für Unternehmen steigen werden:
Auslaufende Festzinsverträge: Viele Unternehmen haben in der Niedrigzinsphase (2020-2021) langfristige Kredite zu festen Zinssätzen aufgenommen. Diese Verträge haben typischerweise eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren und laufen nun aus, was bedeutet, dass Unternehmen neue Kredite zu den aktuellen, höheren Zinssätzen aufnehmen müssen.
Hohe Refinanzierungsbeträge: Bis Ende 2027 müssen Unternehmen befristete Kredite im Wert von über 2,5 Billionen Dollar refinanzieren. Dies entspricht etwa 9% des amerikanischen BIP. Die Notwendigkeit, so große Beträge in einem relativ kurzen Zeitraum zu refinanzieren, erhöht den Druck auf die Unternehmen, neue Kredite zu den höheren Zinssätzen aufzunehmen.
Konzentration der Refinanzierung in naher Zukunft: Besonders hohe Beträge müssen in den Jahren 2025 (700 Milliarden Dollar) und 2026 (über 1 Billion Dollar) refinanziert werden. Diese zeitliche Konzentration verstärkt die Herausforderung für Unternehmen, da sie sich auf die Refinanzierung großer Summen vorbereiten müssen, während die Zinsen gestiegen sind.
Erwartete Zinserhöhungen bei Neuausgaben: Anleihen von typischen amerikanischen, nicht-finanziellen Unternehmen mit BBB-Rating, die 2025 auslaufen, haben derzeit einen durchschnittlichen Zinssatz von nur 3,8%. Bei einer Neuausgabe wird jedoch ein Zinssatz von näher an 6% erwartet. Diese Differenz zeigt, dass die Kosten für die Kreditaufnahme erheblich steigen werden.
Steigende Zinskosten und sinkende Zinseinnahmen: Die Zinskosten für Unternehmen werden voraussichtlich steigen, während die Zinseinnahmen sinken. Dies führt zu einer erhöhten finanziellen Belastung für die Unternehmen, da sie mehr für ihre Schulden zahlen müssen, während ihre Einnahmen aus Zinsen möglicherweise nicht im gleichen Maße steigen.
Verzögerte Reaktion auf Zinserhöhungen: Die Unternehmen haben bisher von den niedrigen Zinsen profitiert und konnten sich relativ günstig finanzieren. Die Verzögerung in der Reaktion auf die Zinserhöhungen bedeutet, dass viele Unternehmen noch nicht vollständig auf die höheren Zinsbedingungen eingestellt sind, was die Auswirkungen der kommenden Zinssteigerungen verstärken wird.
Diese Punkte verdeutlichen die bevorstehenden Herausforderungen für Unternehmen in Bezug auf steigende Zinsen und die finanziellen Belastungen, die sich daraus ergeben werden.
2 I Hauptpunkte zur Aussage von Milton Friedman über die Verzögerung zwischen einer Anpassung der Geldpolitik und ihren Auswirkungen:
Langsame Reaktion: Änderungen in der Geldpolitik haben nicht sofortige Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Zeitliche Verzögerung: Es kann eine erhebliche Zeitspanne vergehen, bevor die Effekte spürbar werden.
Anpassung der Akteure: Unternehmen und Verbraucher benötigen Zeit, um auf neue Zinssätze zu reagieren.
Komplexität der Steuerung: Die Verzögerung erschwert es der Zentralbank, die Wirtschaft effektiv zu steuern.
Variabilität der Effekte: Die Dauer und Intensität der Verzögerung können variieren, was die Vorhersagbarkeit der wirtschaftlichen Reaktionen beeinflusst.
Die Hauptpunkte von Mario Draghis Plan zur Umstrukturierung der europäischen Wirtschaft umfassen mehrere zentrale Aspekte:
Schaffung einer Kapitalmarktunion: Draghi schlägt die Schaffung einer europäischen Kapitalmarktaufsicht vor, um die Fragmentierung der Finanzmärkte zu überwinden und Investitionen zu fördern. Dies soll dazu beitragen, dass Unternehmen leichter Zugang zu Finanzierungen erhalten, insbesondere für risikoreiche Unternehmungen.
Förderung von Innovationen: Draghi betont die Notwendigkeit, Innovationen zu unterstützen, indem Länder ihre Entscheidungsfindung und Finanzierung in der Forschung bündeln. Er schlägt die Gründung von European Advanced Research Projects Agencies (ARPAs) vor, um die Entwicklung neuer Technologien zu fördern.
Erhöhung der öffentlichen und privaten Investitionen: Um die erforderlichen Investitionen zu mobilisieren, fordert Draghi eine Erhöhung der Ausgaben, die auf 750 bis 800 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt werden. Dies würde den Anteil der Investitionen am BIP von 22 auf 27 Prozent steigern.
Überwindung nationaler Instinkte: Draghi erkennt an, dass viele seiner Vorschläge eine Machtverlagerung von nationalen Regierungen erfordern, die oft zögern, Einfluss abzugeben. Er sieht dies als entscheidend an, um eine effektivere europäische Zusammenarbeit zu erreichen.
Regulatorische Änderungen: Draghi plädiert für regulatorische Anpassungen, um die Finanzierung von Wachstum zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu steigern.
Insgesamt zielt Draghis Plan darauf ab, die europäische Wirtschaft widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger zu machen, indem er die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten fördert und die Innovationskraft stärkt.
HINWEIS: VIDEOAUSSCHNITTE ZUR ZINSENTSCHEIDUNG/-PROGNOSE Frage #1 zu 25% oder 50% + Weitere Zinssenkungen/Datadependancy I 20:15