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"Internet-Kommentare sind zum Symbol geworden für ungefähr alles, was an der Welt falsch ist, der Blitzhass, die Knalldummheit, die offen rausgerotzte Gewaltbereitschaft." "Ein ständiges spöttisches Lächeln, den Kopf schütteln, die Augen kurz verdrehen - ohne jedes Argument inszenieren, dass das Gegenüber Unrecht hat. Inzwischen beherrscht sie eine Reihe weiterer Tricks, allem voran den Dauerstrom an Sätzen, nach Art … "Das stimmt für Petry ebensowenig wie für Trump und den durchschnittlichen Trollkommentator, es geht nicht um Diskussion, sondern nur um Darstellung."
"Rechtspopulismus entlarvt sich im Netz als simplizistischer Opferkult nach Troll-Art zur Aufstachelung und Ablehnung eigener Verantwortung." "Deshalb ist es vielleicht kein Zufall, dass - scheinbar entgegen jeder Empathie - das Wort “Opfer” vor Jahren eines der wichtigsten Schimpfworte geworden ist." "Dass “Opfer” überhaupt ein Schimpfwort sein kann, liegt nicht an der Jugend, die den Begriff verwendet. Sondern an einem gesellschaftlichen Phänomen, das im Netz besonders gut zu besichtigen ist." "Täter sind immer die anderen." "Trolle wollen provozieren, sagt der Netzvolksmund. Tatsächlich aber kommt viel häufiger das Gegenteil vor: Trolle fühlen sich provoziert" "Drohungen von sich geben, glauben oft ernsthaft, dass sie bloß reagieren." "Eigene Handlungen und Verantwortungen werden ausgeblendet, stattdessen wird alles zum Angriff auf die eigene Person oder soziale Gruppe umgedeutet" "Bereits der besorgte Bürger sorgt sich hauptsächlich darum, dass ihm selbst etwas zustoßen könnte, er ist also die Vorstufe zum Opfer." "Der generalisierende Begriff Lügenmedien heißt nichts anderes als “Alle belügen uns!” und stellt auf diese Weise den Ausrufer als Opfer einer großen Medienverschwörung dar."
via gibro.de’s Saved Items http://gibro.de/fever "sich als glaubhafte Quelle zu verabschieden, zumindest was die Artikel anbelangt, die sich mit der aktuellen Politik und dem Zeitgeschehen beschäftigen." "dann werden immer nur von den Wikipedianern erfolgreich abgewehrte Angriffe von außen thematisiert, nämlich beispielsweise solche von PR- Agenturen und verschiedenen Politikern." "Das Wort Verschwörungstheorie etwa wird offensichtlich immer wieder gerne von Machteliten benutzt, um unliebsame Gegner zu diskreditieren" "Denn Wikipedia nutzt in Artikeln zu den Friedensaktivisten die Leitmedien wie Spiegel, FAZ, taz usw. als „reputable“ Quellen." "Nach meinem Empfinden ist so eine Meinungsgleichheit ohne Absprachen und Steuermechanismen kaum zu erreichen. Und diese Absprachen erfolgen anscheinend tatsächlich über pro-amerikanische Think Tanks, also transatlantische Lobbyorganisationen, in de… "Es geht den handelnden Personen offensichtlich primär darum, Ken Jebsen als „Verschwörungstheoretiker“, Holocaustleugner und Antisemiten darzustellen, obwohl die Quellenlage das gar nicht hergibt." "Während ich anfangs von Überzeugungstätern ohne äußere Steuerung ausgegangen bin, scheint es mir inzwischen doch eher wahrscheinlich, dass ein äußerer Einfluss auf die manipulativ arbeitenden Wikipedia-Autoren besteht." "Wir sind diesbezüglich aber weit entfernt von irgendwelchen Nachweisen oder konkreten Indizien. Im Moment handelt es sich hierbei lediglich um eine Arbeitshypothese." "unbedarften Leser als professionelles Lexikon wahrgenommen wird, was die Wikipedia in großen Teilen nie gewesen ist." "dass Kollegen und Dozenten an Universitäten die Wikipedia dort nicht mehr als Quelle zulassen." "die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren von solchen Benutzern zu säubern" "Vertretung individueller Interessen, kommerzielles Engagement einzelner oder sogar organisierter bezahlter Autoren im Auftrag von Industrie-Unternehmen, politisch motivierte Korrekturen durch Geheimdienste einzelner Staaten.“"
"Die Bedeutung und Wirkung jedes Wortes hängen vom Vorverständnis im jeweiligen Milieu ab, und immer sind Interessen beteiligt." "Warum schreiben sie zum Beispiel, dass Obama warnt und Putin droht, wenn beide das Gleiche sagen, nämlich: Tu das nicht, sonst wirst Du selber davon den Schaden haben?" "Wenn sich alle großen, tonangebenden Medien über die Rollenverteilung auf der politischen Bühne einig sind, wird kaum noch jemand daran zweifeln." "Ähnlich die Unterstellung von „Verschwörungstheorie". Dieselbe ist in der heutigen Propagandasprache eines der verbreitetsten Wörter, mit denen die Reichen und Mächtigen von Tatsachen ablenken und die Wahrheit verleugnen." "Dass solche Medienkritik möglich ist und wie man sie wirkungsvoll machen kann, zeigt besonders erfrischend die Sendereihe „Die Anstalt" des Zweiten Deutschen Fernsehens. In den Konzernmedien wird man schwerlich Derartiges finden." "Besonders unkritisch werden hingegen die Produktionsverhältnisse in den Medien selbst behandelt. Dabei wäre es fürs Publikum sehr nützlich, wenn ihm gezeigt würde, wie zum Beispiel Lügen über Kriegsursachen, Kriegsgräuel und Kriegsopfer zustande ko… "Und dass es hierzulande eine Lügenpresse gibt, sollte spätestens nach Günter Wallraffs Recherchen bei der „Bild"-Zeitung allgemein bekannt sein. Diese Zeitung, die auflagenstärkste im Lande, steht allerdings nicht allein so hässlich auf grüner Flur… "Unternehmen, die wegen ihrer monopolartigen Stellung besondere Bedeutung haben, sollen in Gemeineigentum übergeführt werden." "entstandene Medienmonopole gehören meines Erachtens unbedingt in öffentlich-rechtliche Trägerschaft." "Allerdings nicht nach dem Muster von ARD und ZDF, bei denen die großen Parteien bestimmen, sondern wirklich in Bürgerhand." "Einige Konzerne haben sich ins Ausland ausgedehnt, Springer hat viel ins Internet investiert. Wir müssen inzwischen achtgeben, dass die Freiheit im Netz weiter erhalten bleibt." "Unabhängigkeit vom Staat, sondern auch die innere Pressefreiheit, also die Unabhängigkeit der Journalisten gegenüber dem Verlag." "Novellierung des Mitbestimmungs- und des Betriebsverfassungsgesetzes, damit endlich der Tendenzparagraph fällt und die Journalisten arbeitsrechtlich gegenüber den Unternehmern nicht länger schlechter gestellt sind" "Medienkritik, die über einmalige Beschwerden hinausgeht, zwingt zur Diskussion unter den Redakteuren und hilft ihnen, sich auf ihren demokratischen Auftrag zu besinnen, also aufklären und sich nicht für Propagandazwecke einspannen zu lassen."
"das Vorhandensein von kritischem Denken, eine gewisse wissenschaftsmethodische Bildung" "das ist - nebenbei - der Hauptunterschied zu den Verschwörungstheoretikern: ihr kritisches Denken zieht alles in Zweifel außer dem eigenen Urteil" "Wir bekommen das nicht so mit, weil unsere Queryöffentlichkeiten uns von dem meisten abschirmen - und deren Queryöffentlichkeiten schirmen sie von uns ab. Ich habe das letztens bereits anhand von Pegida beschrieben:" "Institutionen verlieren an Macht, da sie besser kontrolliert werden können, Konkurrenz bekommen und an Vertrauen verlieren. Wir dagegen gewinnen an Macht. Wenn wir einander über die Query suchen und finden, brauchen wir keine externen Instanzen meh… "Mit ein wenig Googlerecherche und Wikipediagewühle lassen sich meistens Diagnosen und Ratschläge verifizieren - oder auch nicht." "So oder so, der Arzt als Institution erleidet durch die Queryöffentlichkeit der Menschen einen Vertrauensverlust." "Mißtraut Autoritäten!" ist eine richtige Forderung, die aber gefährlich ist, weil sie von Privilegienblindheit geschlagen ist."
"Mehr als 105 630 Mal wurde das Video schon angesehen. 105 630 Mal hat der Blaumann damit womöglich größere Missgeschicke verhindert." "Sie sind registrierte Mitglieder und haben sich ihr eigenes Youtube-Fernsehen eingerichtet." "Das Wort „Fernsehen" nimmt er in Zusammenhang mit Youtube lieber nicht in den Mund. Es ist schlicht zu klein, um das Phänomen zu beschreiben, findet er." "Fernsehen ist kaputtes Youtube", heißt es deshalb im Internet lästerlich." "Das Problem: Es war für den Normalverbraucher kaum möglich, eigene Videos hochzuladen und mit den vielen anderen Nutzern zu teilen - geschweige denn, deren Clips zu kommentieren oder weiterzuempfehlen. Die drei Gründer schlossen mit Youtube genau d… "keine Neuerfindung, sondern die gelungene Kombination von schon vorhandenen Bausteinen." "Sie wollen Leute sehen, die ihre Kumpels sein könnten." "Ungeniertes „Product Placement" ist auf Youtube inzwischen zu einem Problem geworden." "Dazu hat der Konzern in großen Städten wie London, New York und Tokio Studios eingerichtet, die die Amateur-produzenten nutzen können."
"Die gesunde Skepsis versucht, durch Zweifel, durch Hinterfragen zu verstehen. Sich zweifelnd Wissen erarbeiten statt unüberprüft herumzuglauben." "Die Schaumkrone der Pseudoskepsis bildet eben die Verschwörungstheorie, die die Beweislast mithilfe des Zweifels schlicht umdreht: Zweifel an A werden als Beweis für B betrachtet." "die Gewissheit, auf dem ganz genau richtigen Weg zu sein." "Die Begeisterung, mit der Esoteriker den aktuellen Stand der Wissenschaft aggressiv ignorieren, ist aus demselben Holz gedrechselt: aus der Pseudoskepsis." "Und an diesem Punkt kippt ein fester Glaube der aufgeklärten Gesellschaft, der zugleich ein Kampfruf der Netzoptimisten ist - nämlich die Überzeugung, dass Bildung eine Art Allheilmittel sei."
"Vergangenes Jahr nutzten eigenen Angaben zufolge noch 54 Prozent der 12- und 13-Jährigen Facebook - im Jahr 2014 sind es nur noch 34 Prozent. Von mehr als der Hälfte ist der Anteil auf ein Drittel gefallen." "Eine Internetplattform, ohne die viele Jugendliche tatsächlich nicht auskommen wollen, ist YouTube." "bei 88 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ist es sogar ein Smartphone, und zwar ein ziemlich neues" "Einen" "eigenen Fernseher besitzen nur 56 Prozent, und nur noch 57 Prozent sehen täglich fern. Tageszeitungen nutzen nur noch 32 Prozent der Jugendlichen regelmäßig."
"Alle paar Wochen treffen sich die Mitglieder des Vereins „301+", lassen es sich gut gehen und arbeiten an der Rettung der Youtube-Szene in Deutschland." "Alles, was ich an Youtube immer propagiert habe, warum es so geil ist, dass ich mein eigener Herr über alles bin - das verkommt langsam", sagt Flo. „Uns verbindet die Sorge um den guten Content und die Community."" "Man hat Kanäle wie den von Flo genommen", erzählt Marie, „und fast schon gesagt: Okay, was macht der? So müssen's jetzt alle machen." "Dieser Anspruch auf Erfolg, der da künstlich eingeimpft wird in jeden kleinen Hoffnungsträger, macht meiner Meinung nach vieles kaputt, was den kreativen Input angeht, die reine Motivation aus sich selbst heraus."" "Wo diskutieren Creators über ihre Verantwortung? Wann übernehmen sie Verantwortung? Wie wollen sie selber die Szene mitgestalten und sich nicht nur von ihrem Netzwerk vertreten lassen?"" "Der Name „301+" steht übrigens für die Zahl, die bei Youtube früher lange pauschal eingeblendet wurde, wenn ein Video mehr als 300 Abrufe hatte." "Und sie finden es nur halb abwegig, wenn man sie mit einer Gewerkschaft vergleicht" "Es ist unmittelbar, ungefiltert und sehr persönlich. Und trotzdem ein Massenmedium." "„Viele von uns wollen nicht nur Fans", sagt Dominik, „sondern Leute, mit denen wir uns austauschen, wo Dialog entsteht." Das Thema beschäftigt sie alle." "Wir reden davon, dass wir alle auf einer Augenhöhe sind, dass Youtuber keine Stars sind und wir alle besser und anders sind als Fernsehen und Megastars und hastenichtgesehen. Aber das ist inzwischen nicht mehr wahr."
"Leichtes Gamen führt in allen Kategorien zu leicht besseren Messwerten als kein Gamen: D.h. diese Jugendlichen weisen weniger Schwierigkeiten, mehr Kompetenzen und eine höhere Zufriedenheit mit ihrem Leben auf als die, die keine Games spielen." "Starkes Gamen führt zu einem spiegelverkehrten Effekt von 1.: Im fast genau gleichen Ausmaß zeigen Jugendliche, die täglich mehr als drei Stunden Gamen problematische Züge, weniger positive Attribute und geringere Lebenszufriedenheit als nicht-ga... "positive Auswirkungen auf die Ausbildung einer Identität und die kognitive und soziale Entwicklung hätten." "Insbesondere vermutet er, dass die negativen Effekte von passiven Medien wie Fernsehen bei nicht-altersangepassten Inhalten viel stärker seien als bei aktiven Medien wie Computerspielen."
Automatisierung wird Journalismus verändern: Welche Folgen hat das für den Beruf, die Medienwirtschaft und die Konsumenten?
Lorenz Matzat http://datenjournalist.de