#3 I dWP-VW.THEMENAUSWAHL I dWP-ECON.TOPIC SELECTION

#3 I dWP-VW.THEMENAUSWAHL I dWP-ECON.TOPIC SELECTION

693 bookmarks
Newest
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)

Zusammenfassung:

  • Politische Herausforderungen und notwendiger Pragmatismus: Die Klimapolitik steht vor erheblichen politischen Widerständen, insbesondere in den USA unter Regierung Trump, die mit ihrem Kampf gegen Klimaschutz das Land als abschreckendes Beispiel positioniert. Effektiver Klimaschutz erfordert eine Politik des Möglichen, die pragmatisch und hoffnungsvoll gestaltet wird, um die Zustimmung der Wähler zu gewinnen,.

  • Bedeutung der sozialen Akzeptanz und gerechter Übergang: Es ist wichtig, die soziale Dimension zu beachten und Belastungen der einfachen Bevölkerung beim Übergang zu verringern. Dies beinhaltet z.B. den Ausbau technischer Kapazitäten für Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie bezahlbare Optionen und Zugänge, um soziale Ungleichheiten zu vermeiden und Populismus entgegenzuwirken.

  • Effizienz politischer Instrumente und Subventionen: Emissionsabgaben (CO2-Bepreisung) sind grundsätzlich die ökonomisch effizienteste Maßnahme zur Emissionsreduktion. Subventionen für saubere Technologien haben nachweislich positive Wirkungen erzielt, führen jedoch zu Marktverzerrungen und sind weniger kosteneffizient. Ein Abbau klimaschädlicher Subventionen für fossile Brennstoffe wird als notwendig erachtet.

  • Kritik an unrealistisch strengen Netto-Null-Zielen: Netto-Null-Ziele sind politische Signale mit klarem Anspruch, aber realistisch betrachtet oft schwer umsetzbar, da sie schnelle, tiefe Emissionsreduktionen und gesellschaftliche Akzeptanz erfordern. Flexible Ansätze und die Etablierung solcher Ziele als Orientierungshilfe („Richtlinie“) anstatt als bindendes Dogma werden empfohlen, um politischen Widerstand zu minimieren.

  • Globale politische Dynamiken und wirtschaftliche Konflikte: Neben nationalen Faktoren wirken auch globale Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine negativ auf den Klimaschutz, etwa durch steigende Verteidigungshaushalte und damit geringere Ausgaben für Umweltpolitik. Zudem führt der Wettbewerb mit Staaten wie China zu politischen Spannungen und erschwert internationale Kooperationen zur Dekarbonisierung,,.

·economist.com·
The climate needs a politics of the possible (31.07.2025)
Trump’s interest-rate crusade will be self-defeating (28.08.2025)
Trump’s interest-rate crusade will be self-defeating (28.08.2025)

Zusammenfassung:

  • Glaubwürdigkeit der Zentralbank als Schlüssel zur Inflationsbekämpfung: Die Federal Reserve (Fed) kann durch konsequentes und glaubwürdiges Setzen von Inflationszielen Inflationserwartungen stabilisieren und so Preis- und Lohnsteigerungen entschärfen. Dies ermöglicht eine weniger restriktive Geldpolitik, da Erwartungen sich selbst erfüllen (Taylor-Prinzip;,).

  • Politische Angriffe und deren Auswirkungen: Präsident Trump und anderen US-Politikern wird vorgeworfen, durch Angriffe auf die Fed die institutionelle Glaubwürdigkeit der Zentralbank zu untergraben. Dies gefährdet die Wirksamkeit ihrer geldpolitischen Maßnahmen und könnte langfristig zu höheren Inflationsrisiken führen (,).

  • Hohe Staatsverschuldung erhöht den neutralen Zinssatz und schränkt Handlungsspielräume ein: Die annähernd 100% des BIP umfassende Nettostaatsverschuldung der USA und die Demografie (alternde Bevölkerung) führen zu einem steigenden neutralen Zinssatz, der die Zinssenkung zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes erschwert. Zudem verzehrt die Verschuldung Ersparnisse; dies belastet die Fiskal- und Geldpolitik (,).

  • Langfristige Risiken durch Schuldenanhäufung: Forschungsarbeiten (Straub et al.) zeigen, dass die Nachfrage nach Vermögenswerten (Staatsanleihen) den natürlichen Zinssatz so stark senken kann, dass die USA bis zum Jahresende 2100 Schulden von bis zu 250% des BIP anhäufen könnten. Dies bedeutet zwar kurzfristig günstige Finanzierungsbedingungen, birgt aber langfristig erhebliche fiskalische und ökonomische Risiken ().

  • Zinspolitik unter pandemiebedingten und handelsbedingten Herausforderungen: Die Fed musste nach der Covid-19-Pandemie zögerlich reagieren, da die Inflation zunächst als vorübergehend eingeschätzt wurde. Außerdem erhöhen Zölle die Kerninflation um geschätzte 0,8 Prozentpunkte, was nach dem Taylor-Prinzip höhere Zinserhöhungen nötig macht. In der Praxis agierte die Fed dennoch zurückhaltender als empfohlen, was durch ihre Glaubwürdigkeit teilweise kompensiert wurde (,).

·economist.com·
Trump’s interest-rate crusade will be self-defeating (28.08.2025)
How Trump’s war on the Federal Reserve could do serious damage (28.08.2025)
How Trump’s war on the Federal Reserve could do serious damage (28.08.2025)

Zusammenfassung:

  • Trumps Eskalation des Konflikts mit der Federal Reserve: Präsident Trump hat mit der angekündigten Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblichen Hypothekenbetrugs eine außergewöhnliche und bisher beispiellose Eskalation eingeleitet. Dies markiert eine deutliche Abkehr von bisherigen Normen, da Fed-Mitglieder üblicherweise nur aus wichtigem Grund und sehr zurückhaltend entlassen werden.

  • Gefährdung der Unabhängigkeit der Federal Reserve: Die Entlassung von Cook und die Einflussnahme auf die Fed widersprechen jahrzehntelangen Prinzipien, die die Unabhängigkeit der Zentralbank schützen. Politische Kontrolle über die Fed über Wahlzyklen hinweg könnte eine Politisierung der Geldpolitik verursachen, was das Vertrauen in die Institution und deren Fähigkeit, Inflation zu kontrollieren, nachhaltig schädigen könnte.

  • Rechtliche und politische Hürden bei der Durchsetzung von Trumps Forderungen: Die juristische Auseinandersetzung um die Entlassung von Cook wird komplex und langwierig erwartet, da ein Fehlverhalten schwer nachzuweisen ist. Darüber hinaus werden fünfjährige Abstimmungen der Fed-Gouverneure und die Bestätigung regionaler Republikaner im FOMC entscheidend dafür sein, ob Trump tatsächlich eine Fed-gesteuerte Mehrheit erringen kann.

  • Marktreaktionen und ökonomische Risiken: Trotz der Eskalation zeigt sich an den Finanzmärkten eine gewisse Gelassenheit, da viele Anleger noch auf eine Einlenkung Trumps hoffen. Dennoch spiegeln hohe längerfristige Anleiherenditen Sorgen um die US-Schuldenlast, die politische Einflussnahme auf die Fed und ein geschwächtes Vertrauen in die US-Wirtschaftsinstitutionen wider. Ein Vertrauensverlust könnte die Finanzierung der hohen US-Staatsverschuldung erschweren.

  • Historische Parallelen und mögliche wirtschaftliche Folgen: Der Vergleich mit Nixon zeigt, wie politische Eingriffe in die Geldpolitik die Inflation langfristig anheizen können. Trumps deutlich aggressiveres Vorgehen birgt das Risiko, ähnliche oder gar stärkere negative Effekte zu verursachen, insbesondere wenn das Vertrauen in die Inflationskontrolle der Fed verloren geht und die Politik inflationäre Tendenzen verstärkt.

·economist.com·
How Trump’s war on the Federal Reserve could do serious damage (28.08.2025)
Fear the deficit-populism doom loop (24.08.2025)
Fear the deficit-populism doom loop (24.08.2025)

Zusammenfassung:

  • Zwickmühle zwischen Haushaltskonsolidierung und Populismus: Europäische Finanzminister stehen vor der Herausforderung, hohe Staatsverschuldung und zunehmende Zinskosten zu bekämpfen, während gleichzeitig populistische Parteien, die von Sparmaßnahmen profitieren können, im Aufwind sind. Diese „Teufelsspirale“ erschwert politische Entscheidungen grundlegend , .

  • Negative Wirkungen von Ausgabenkürzungen: Studien zeigen, dass Ausgabenkürzungen zwar oft politisch durchsetzbar sind, allerdings mittelfristig die Unterstützung für amtierende Parteien verringern und populistischen Kräften Auftrieb geben können, besonders wenn sie grundlegende öffentliche Dienstleistungen betreffen. Steuererhöhungen könnten sozial weniger destabilisierend sein, werden aber von Wählern meist stark abgelehnt , , .

  • Begrenzte Optionen für Schuldenabbau: Traditionell wurden hohe Staatsschulden durch schnelles Wirtschaftswachstum oder finanzielle Repression abgebaut. Angesichts der aktuellen schwachen Wachstumsprognosen bleibt die finanzielle Repression – etwa durch Kapitalverkehrskontrollen oder Regulierung der Zinsrate – als Option, wobei diese jedoch Wähler und Sparer belastet und zu Gegenreaktionen führen könnte , .

  • Schwierigkeiten bei der Emission langfristiger Anleihen: Das Schuldenmanagement wird zusätzlich erschwert, da viele Länder in jüngster Zeit von der Vergabe langfristiger Staatsanleihen Abstand genommen haben. Die quantitative Lockerung wurde zurückgefahren, wodurch die effektive Laufzeit der Staatsschulden verkürzt wurde und die Anfälligkeit gegenüber Zinsänderungen gestiegen ist , .

  • Politische und wirtschaftliche Konsequenzen der hohen Zinsen: Steigende Renditen bei Staatsanleihen, zum Beispiel in Frankreich, unterstreichen die Sorgen der Märkte vor einer Durckwelle populistischer Regierungen, die teure Sozialversprechen und Steuersenkungen kombinieren. Die daraus resultierende Unsicherheit erschwert zusätzlich die Finanzierung der Staatsausgaben und verhindert unbeschwertes Schuldenmachen , .

·economist.com·
Fear the deficit-populism doom loop (24.08.2025)
Even as China’s economy suffers, stocks soar. What’s going on? (27.08.2025)
Even as China’s economy suffers, stocks soar. What’s going on? (27.08.2025)

Zusammenfassung:

  • Starker Aktienmarkt trotz wirtschaftlicher Schwäche: Der Shanghai Composite hat 2025 deutlich zugelegt und erreichte ein Zehnjahreshoch, trotz erheblich schwächerer Wirtschaftsindikatoren wie Konsum, Industrieproduktion und Investitionen. Der Index stieg seit Jahresbeginn um 17 %, outperformte damit globale Indizes und trotzt so der „Schwerkraft“ negativer Fundamentaldaten,.

  • Hohe Verlustquote unter börsennotierten Unternehmen: Rund 23 % der an den chinesischen Festlandsbörsen gelisteten Unternehmen wiesen in den Halbjahreszahlen Verluste aus – der höchste Wert seit mindestens 2016, deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Dies reflektiert tiefliegende strukturelle Probleme, insbesondere in Sektoren mit Überkapazitäten wie Elektrofahrzeuge und Solarindustrie.

  • Staatliche Eingriffe und Anti-Involutionskampagne: Die Regierung versucht mit der Anti-Involutionskampagne, Überangebot und ineffiziente Unternehmen zurückzudrängen. Diese Maßnahmen sollen die Marktstruktur verbessern, erfordern jedoch schmerzhafte Anpassungen mit dem Risiko ansteigender Arbeitslosigkeit. Die Politik belässt jedoch Vorsicht, da ein abruptes Ende der Involution schwerwiegende soziale Folgen hätte,.

  • Marktoptimismus durch Stimmungsförderung und Reformimpulse: Der Staat fördert die Marktstimmung aktiv, gestützt durch Erfolge wie KI-Startups, Filme und Immobilienerleichterungen in Shanghai. Zudem zeigen Aktienrückkäufe und gesteigertes Investment von Versicherern und Unternehmen eine zunehmend aktive Kapitalmarktteilnahme, die das Kursniveau stützt.

  • Warnsignale und fragile Marktlage: Experten und Analysten äußern Skepsis angesichts der Diskrepanz zwischen Marktentwicklung und wirtschaftlichen Realitäten. Die Liquiditätsabhängigkeit der Rallye und mögliche regulatorische Eingriffe – beispielsweise eine Einschränkung bullischer Begriffe in sozialen Medien – weisen auf eine gefährdete und wackelige Marktsituation hin.

sensational stockmarket performance
·economist.com·
Even as China’s economy suffers, stocks soar. What’s going on? (27.08.2025)